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Updated: 1 week 1 day ago

Wie echt ist Katja Stauber in der «Tagesschau»? «Ich bin keine sprechende Puppe»

Sun, 08/05/2018 - 19:00

SonntagsBlick trifft «Tagesschau»-Ikone Katja Stauber zum grossen Sommer-Interview kurz vor ihrem 56. Geburtstag. Die TV-Lady ist bester Laune.

SonntagsBlick trifft «Tagesschau»-Moderatorin Katja Stauber (55) auf der Terrasse des Restaurants Pflugstein in Erlenbach ZH mit Blick auf den Zürichsee. Seit über 25 Jahren ist Stauber beim SRF, seit 35 Jahren im Newsgeschäft.

Frau Stauber, mögen Sie die Hitze eigentlich?
Katja Stauber: Ich mag den Sommer in der Schweiz. Aber im Moment könnte ich mich schon auch für den Spätfrühling oder den Frühherbst begeistern.

Sie sind immer präsent, das ganze Jahr über zu sehen. Keine Belastung?
Wir arbeiten ja nicht 52 Wochen am Stück. Aber wenn es nur vier Leute gibt, die den Job in der Hauptausgabe machen, muss man sich bei den Ferien halt gut abstimmen. Und wenn dann noch zwei davon verheiratet sind, kann es Engpässe geben. Aber weil wir ein tolles Team sind, hat es noch immer geklappt.

Nie Angst, sich das Bein zu brechen?
Mit Angst in die Ferien zu fahren, halte ich für keinen guten Ansatz.

Sie sind seit 35 Jahren im Newsgeschäft. Was hat sich am stärksten verändert?
Das Tempo. Früher konnte man sich etwas mehr Zeit lassen. Damals war für die allermeisten die «Tagesschau» um 19.30 Uhr der Erstkontakt mit den bebilderten News des Tages. Wer heute einschaltet, kennt so ziemlich alle Breaking News. Also müssen wir mehr einordnen, analysieren und Schwerpunkte setzen. Eine Push-Meldung auf dem Handy erzählt ja nicht die ganze Geschichte.

Haben Sie eine Art Testpublikum? Leute, die Sie stets konsultieren?
Nicht wirklich. Aber mein Mann würde mir schon sagen, wenn ich völlig schräge Sachen bieten würde. Und ich ihm auch (lacht). Ich bin ja auch keine blutige Anfängerin mehr, sondern mache das schon so lange, dass ich ganz gut weiss, was geht und was nicht. TV-Nachrichten sind mein Beruf, nicht mein Hobby. Erfahrung und Instinkt sind wichtig. Und wir arbeiten im Team: Produzenten, Autoren, Korrektoren. Mit sachlicher Kritik kann ich umgehen. Wenn dagegen jemandem meine Frisur und meine Kleider nicht gefallen: Geschmack ist Meinung, nicht Fakt. Da wären wir wieder. Jeder darf seine Meinung haben.

Sie überbringen auch schlechte Nachrichten. Solche Botschafter wurden in anderen Kulturen und früheren Zeiten schon mal geköpft. Lassen Sie das an sich heran?
Wir haben ja meistens eine gewisse Distanz, registrieren die Nachrichten schon eine Weile vor der Sendung und ordnen sie ein. Ab dem Moment, in dem das rote Licht im Studio angeht, werden die News so sachlich und faktentreu wie möglich samt Hintergründen vermittelt. Natürlich fällt das mal leichter, mal schwerer. Richtig schwer wirds bei Kindern. Beispiel Syrien. Wer als Newsprofi abstumpft, sollte aufhören. Als Newsjournalistin höre ich ja nicht auf, ein Mensch zu sein. Im Studio zeige ich keine Seite, die ich sonst nicht habe. Ich zeige einfach nicht alle Seiten. Eine Rolle zu spielen, wäre anstrengend. Und unglaubwürdig.

Sie sind nahe bei sich selber?
Live und in Farbe. Klar: Die Nachrichtenmoderation ist mein Job und eine Funktion. Aber ich bin keine Schauspielerin. Und keine sprechende Puppe.

Leben Sie eigentlich gerne hier?
Unbedingt, das ist das beste Land der Welt. Manche Leute haben Auswanderungsgelüste, das könnte ich mir nie vorstellen. In der Schweiz zu leben, ist ein Privileg, das man gar nicht überschätzen kann. Hier hat man den Sechser im Lotto. Hunger, Korruption, politische Willkür, Krieg: Das kennen die allermeisten hier nur aus den Nachrichten.

Sie schämen sich als Schweizerin für nichts?
Schämen? Nein. Natürlich bin ich nicht ausnahmslos mit allem einverstanden. Wer ist das schon?

Sie haben neben dem schweizerischen auch noch den deutschen Pass. Aber Sie fühlen sich als Schweizerin?
Ganz und gar. Per Definition bin ich ja nicht einmal eine Seconda, weil ich nicht in der Schweiz geboren bin. Aber das sind nur Äusserlichkeiten. Hier bin ich ganz und gar daheim. In Deutschland bin ich eher Touristin. Auch wenn man mir das nicht anhört. Ich träume auf Schweizerdeutsch. Glaube ich wenigstens. Und mit meinem Mann – der auch deutsche Wurzeln hat – spreche ich schweizerdeutsch. Die Schweiz ist unsere Heimat.

Wollen Sie bis zur Pensionierung beim SRF bleiben?
Ausser Reisepläne mache ich kaum Pläne. Vielleicht finde ich eines Tages: So, ich habe genug. Vielleicht auch nicht. Mal schauen. In drei Wochen werde ich 56. Je nachdem, wohin das Pensionsalter wandert, hab ich noch ein, zwei Jahre mehr. Als ich mit 30 beim SRF anfing, hab ich mir gesagt: Ich gebe mir mal fünf Jahre. Und wo bin ich? Immer noch da (lacht). Das zeugt von einem interessanten Job, den ich da beim SRF habe. Der Journalismus wird mich nicht mehr loslassen. Dazu brauche ich keinen Plan.

Waren Sie als junge Frau mal bei einem Berufsberater?
Ja. Er hat die Schublade aufgemacht und geschaut, wo es offene Lehrstellen gab. Sie müssen wissen: Ich war eine fürchterlich faule Schülerin mit entsprechenden Noten. Also schaut der in seine Schublade und meint: «Mmh. Floristin.» Dabei ging damals jede Pflanze in meinen Fingern ein. Fürs KV reichten die Noten nicht. Aber etwas später ging der Knopf auf: eidgenössische Matur, dann habe ich das Jurastudium angefangen. Der Berufsberater hat sicher sein Bestes gegeben. Und ich dann auch (lacht). Vielleicht hätte er noch an eine Gipserin gedacht.

Frauen in klassischen Männerberufen …
Finde ich cool. Sie nicht? Da tun sich ganz neue Chancen und Wege auf. Und es macht auch keinen Sinn, wenn alle nur noch studieren. Am Schluss kann keiner mehr eine Lampe aufhängen. Wenn alle nur noch Kommunikation studieren, wirds zappenduster im Land.

Und Ihre Söhne?
Beide haben eine Berufsmatur. Der eine will jetzt aber doch noch zur Uni. Der andere hat einen tollen Job und macht gerade im Militär weiter. Die sind gut unterwegs.

Letzte Frage. Was wir eigentlich schon immer wissen wollten und nie zu fragen wagten: Welches ist Ihre Schokoladenseite?
Das weiss ich ehrlich gesagt selber nicht. Auch nach 35 Jahren. Aber das hält mich jetzt nachts nicht gerade wach. Die TV-Moderation ist ja eine schizophrene Sache: Einerseits spielt Eitelkeit eine gewisse Rolle, sonst würde man den Job nicht machen. Andererseits sind Kameras und Scheinwerfer schonungslos. Wenn du doof guckst, dann guckst du doof. Da hilft keine Schminke.

Categories: Swiss News

Seehofers Taktik: Selbstmord aus Angst vor dem Tod

Sun, 08/05/2018 - 18:59

Die bayerische Wahlschlacht hat begonnen. Es muss um jede Stimme gekämpft werden. Etwas, was es bei den Christsozialen zuvor nie gab.

Zwei Monate vor den bayerischen Landtagswahlen stehen die Zeichen auf Sturm. Sämtliche Umfragen deuten darauf hin, dass die Christlich Soziale Union (CSU) im Oktober ihre absolute Mehrheit verlieren wird. Am Ende könnte sie bis auf 38 Prozent der Wählerstimmen absacken – 2013 erreichte sie beinahe zehn Punkte mehr.

Die Christsozialen werden von der Alternative für Deutschland (AfD) gejagt. Den Rechtspopulisten trauen die Wahlforscher bis zu 15 Prozent zu. Zum ersten Mal muss die CSU um jede einzelne Stimme kämpfen. So etwas hat es im Freistaat noch nie gegeben!

Und so macht sich jetzt auch der deutsche Innenminister Horst Seehofer auf den Weg in die bayerische Wahlschlacht; er ist der Vorsitzende der bedrängten Staatspartei.
Also raus aus dem ungeliebten Berlin, wo ihn seine Mitarbeiter wegen seiner sehr begrenzten «Arbeitswut» als «Minister Di-Mi-Do» (Dienstag bis Donnerstag) verspotten.

Den Kritikern entfliehen

Weg von den Hauptstadtjournalisten, die ihn als «Ankündigungsminister» lächerlich machen, der keine konkreten Erfolge zu präsentieren hat.
Also düste der «Heimatminister» am Donnerstag ins verlängerte Heimatwochenende – zu einem Abstecher nach Töging am Inn. Es ist sein erster Bierzelt-Auftritt seit Wochen. Reden vor einem Publikum von Angetrunkenen gelten in Bayern als Gradmesser der Popularität. Dort ist emotionalste politische Polemik zu Hause. Dort nimmt man es, zum Wohle der Partei, mit der Wahrheit nicht immer so genau.

Wie bereits in den Wochen zuvor wehrte sich der Vorsitzende auch in der hölzernen Bierhalle von Töging gegen «Fake News», die über ihn verbreitet würden. «Jetzt steht der böse Seehofer vor Ihnen – der Mörder, der Terrorist, der Rassist» – dies hatte sich der beleidigte «Di-Mi-Do»-Minister als polemischen Einstieg in seine Rede ausgedacht.

Doch ausserhalb der Bierhalle zündete der Trick nicht. Die innerparteiliche Kritik am Kurs von Seehofer und Ministerpräsident Markus Söder, der AfD das Wasser von rechts aussen abzugraben, liess auch nach dieser Rede nicht nach. Keine Spur von der erhofften Geschlossenheit der CSU.

Fremdenfeindliches Vokabular

Seehofer und die Seinen versuchen ein politisches Spiel mit hohem Risiko. Während der Eindruck des Stillstands und der Entscheidungsunfähigkeit in Berlin wächst, verwenden konservative Volksvertreter ein zunehmend fremdenfeindliches Vokabular. Damit wollen sie das Vordringen rechtspopulistischer Inhalte in die Mitte der Gesellschaft wenigstens eindämmen – denn 27 Prozent der Deutschen erklärten gerade in einer Umfrage, mit der Demokratie wenig oder gar nicht zufrieden zu sein.

Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch, dass die Verteidiger der liberalen Demokratie in der Bevölkerung lauter werden: Bei aller Kritik im Detail unterstützt eine überwältigende Mehrheit offensichtlich das bestehende System.
Statt polemischer Parolen bräuchte diese Mehrheit dringend die Unterstützung der konservativen Kräfte um Horst Seehofer. Die aber ähneln in ihrer Panik vor den Rechtspopulisten zunehmend jenen Verwirrten, die aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen.

Categories: Swiss News

Aviatik-Experte über die Absturz-Ursachen: «Der fatale Sturzflug ist völlig rätselhaft»

Sun, 08/05/2018 - 18:57

Kein Notruf, keine Notlandung: Aviatik-Experte Hansjörg Egger erklärt das Rätsel um den Ju-Absturz.

Herr Egger, die Ju-52 krachte senkrecht und mit hoher Geschwindigkeit in den Boden. Was kann die Ursache für den fatalen Sturzflug sein? 
Alles deutet auf einen Strömungsabriss hin. Dann ist ein Flugzeug nicht mehr flugfähig und saust senkrecht in die Tiefe. Ein Strömungsabriss kann eintreten, wenn die Geschwindigkeit zu tief ist - etwa nach einer scharfen Kurve. In den Bergen fliegt die Ju in geringer Höhe über Boden. Da bleibt keine Zeit, die Maschine abzufangen. Wie es zum Strömungsabriss gekommen ist, bleibt völlig rätselhaft. Umso mehr, als vor dem Absturz keine Kabel oder Felsen touchiert worden sind.  

Die Piloten haben keinen Notruf abgesetzt. Was bedeutet das? 
Das ist ein Anzeichen, dass die Notlage sehr rasch und abrupt aufgetreten ist. Motorenprobleme hätten die erfahrenen Piloten sehr wahrscheinlich per Funk gemeldet und bestimmt versucht, die Ju-52 auf der relativ flachen Ebene notzulanden. Denn die Tante Ju kann eine gewisse Strecke wie ein Segelflugzeug fliegen, selbst wenn alle drei Motoren ausfallen! 

Kann die Hitze den Absturz verursacht haben?
Bei heissen Temperaturen ist Luft weniger tragfähig, die Motoren bringen weniger Leistung. Das unterschätzen manchmal Hobbypiloten aber sicher nicht die erfahrene Crew der Ju! Die Temperatur und das Wetter ist bei den Flugvorbereitungen ein zentraler Faktor. Schon beim Start spürt man, ob das Flugzeug die nötige Power hat. Ebenso wissen sie etwa, welche Abwinde in den Tälern herrschen können. Ich flog mit der Ju schon in Südafrika, die Hitze war nie ein Problem und ist alleine sicher nicht die Absturzursache, höchstens ein Faktor. 

Haben die Piloten womöglich zuviel riskiert, um die Passagiere zu beeindrucken?
Das halte ich für völlig unvorstellbar. Beide haben als Swiss- und Militärpiloten extrem viel Erfahrung. Bei der Luftwaffe finden gerade in diesem Gebiet viele Übungen statt. Die Piloten kennen also das Gebiet wie ihre Westentasche. 

Die abgestürzte Ju-52 war 79 Jahre alt. Sind Oldtimer-Flugzeuge ein Sicherheitsrisiko?
Die Ju-52 ist das wohl meistgehätschelte Flugzeug der Welt, das Personal wartet die Maschinen mit extrem viel Liebe und Sorgfalt. Die Ju hat kein technisches Lebensende und kann bei guter Wartung noch lange fliegen. Die Ju-52 fliegt sich zudem sehr gutmütig, hat schon fast akrobatische Fähigkeiten und hält extrem hohe Belastungen aus. Alter Flieger sind nicht weniger sicher, sie sind vielmehr altbewährt!

Die Ju-52 fliegt auf Sichtflug und hat kein Kollisionswarnsystem. Ist dies noch zu verantworten?
Die Flugzeuge sind seit Jahrzehnten sicher in den Schweizer Alpen unterwegs. Ein Kollisionswarnsystem ist nicht zwingend nötig. Zwei Piloten beobachten den Luftraum und das Flugzeug fliegt sehr langsam. Zudem kann ein solches System bei Panoramaflügen im Gebirge auch Verwirrung stiften.

Die Ju-Air hat nach dem Crash alle Flüge gestoppt. Droht der Airline nun das endgültige Aus?
Klar ist: Der Absturz ist eines der schwersten Unglücke in der Schweizer Zivilluftfahrt. Aber auch die Swissair musste schon Unfälle wegstecken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ju-Air ihren Betrieb nun für immer einstellt.  

 
Categories: Swiss News

Unser Konsum ist schuld am Klimawandel: Müssen wir nun alle so leben wie Sie, Frau Helg?

Sun, 08/05/2018 - 18:38

Unschädlich sein: Das ist das Motto von Jasmin Helg (45) – und für sie schon beinahe ein Full-Time-Job. Um Verzicht gehe es dabei nicht. Im Gegenteil.

Ihr Bett steht in einer alten Villa in Winterthur ZH. Dort wohnt Jasmin Helg mit 13 anderen Menschen zusammen. Das Zimmer ist ihr einziger privater Raum. Der Rest wird geteilt: die Küche, die Stube, der Garten – und der Drucker. «So brauche ich weniger Ressourcen.»

Ein Auto besitzt Jasmin Helg nicht. Und kein Velo. Aber sie ist Mitglied bei ­einer Foodkooperative. Das bedeutet, sie muss auch aufs Feld: Salat anpflanzen, Rüebli sortieren. Ihr Öl, den Reis und Zucker bezieht die WG ebenfalls über eine Kooperative. In grossen Säcken – so fällt kein Plastik an.

Die vierzehn ernähren sich mehrheitlich vegan. Ist sie eingeladen, verzehrt Helg aber auch mal Milchprodukte, in ganz seltenen Fällen auch Fleisch. «Ich will nicht allzu kompliziert sein.»

Bei Coop und Migros kauft sie schon lange nicht mehr ein. «Diese Konzerne sind mir zu gross und undurchsichtig.» Helg will mit ihrem Geld nur unterstützen, wohinter sie voll und ganz stehen kann.

Ihre Kleider sind aus dem Brockenhaus. Das letzte Kleidungsstück, das sie sich neu gekauft hat? Sie studiert lange. Sagt dann: «Lederne Wanderschuhe.» Aber solche, bei denen sie wisse, von welcher Kuh das Leder kommt und wie das Tier gelebt hat.

Reisen als Luxus

Wenn Helg verreist – was sie durchaus tut –, dann bewusst. Dieses Jahr waren sie und ihr Partner mit dem Auto in der Toskana – mit dem Auto?! «Ich habe mir lange überlegt, ob ich mit einem ausgeliehenen Auto hinfahren soll.» Mit dem öffentlichen Verkehr wäre es mühsam gewesen. «Es war ein Luxus, den ich mir gönnte.»

Ihr Schminktäschli ist winzig. Denn mit Lippenstift und Co. hat sie schon lange aufgehört – «sind wir nicht alle genug schön?» In ihrem Necessaire sind also bloss: eine ökologische Bambuszahnbürste, kleine Tabs, die man kiloweise unverpackt kaufen, einzeln im Mund aufschäumen und so die Zähne putzen kann, eine Haarbürste, die sie schon seit 30 Jahren besitzt, ein Mineralstein-Deo, ein Shampoo in fester Form, aufbewahrt in ­einem Aludöschen und eine im Bergell hergestellte Bodylotion – im Plastikfläschchen.

«Ich habe oft trockene Haut.» Ist es leer, werde sie nach einer Lösung in Glas Ausschau halten.

Ihr Laptop hat kürzlich den Geist aufgegeben. Ein Kollege gab ihr seinen. Der ist alt, funktioniert aber wunderbar. Nur der Akku sei defekt. Helg will ihn ersetzen lassen. Kleider flickt sie selber.

Wer nachhaltig leben wolle, müsse das gemeinsam mit anderen tun. Mehr reden, mehr teilen. Das tue gut, gebe Sinn.

Verzicht gegen Ausbeutung

Andererseits findet Helg nicht, dass man Verzicht üben müsse, um das Klima zu schonen und keine Menschen auszubeuten, im Gegenteil: «Ich bin zufrieden, habe mehr Zeit für andere Menschen im Leben.»

Ihre Beobachtung: «Wir haben hier doch alles und noch mehr – eine glückliche Gesellschaft sind wir deswegen nicht.»

Beruflich setzt sie sich dafür ein, dass ihr Lebensstil von immer mehr Menschen geteilt wird. Die gelernte Hochbauzeichnerin ist heute Co-Präsidentin von Transition Zürich, einer Onlineplattform, die all die vielen Projekte, die es in Zürich für einen nachhaltigen Lebensstil bereits gibt, vernetzen und sichtbar machen will.

2500 Franken verdient sie monatlich,­ so viel, wie das bedingungslose Grundeinkommen, das sie fordert. Damit lebe sie gut.

Müssten wir denn nun alle so leben, um den Klimawandel zu stoppen? «Ja!», sagt Helg. «Und es wäre für jeden Menschen in der Schweiz machbar.»

Categories: Swiss News

Thiam könnte erstmals schwarze Zahlen schreiben: Das fehlt dem CS-Chef noch zum Superstar

Sun, 08/05/2018 - 18:17

Dieses Jahr dürfte Tidjane Thiam das erste Mal Schwarze Zahlen als Chef der Credit Suisse schreiben. Kostenmässig hat er die Bank fit getrimmt. Jetzt braucht er eine Wachstumsstrategie.

Seiner hat drei Meter mehr als der von Nachbar Christoph Blocher: 25 Meter Länge misst der Pool in Tidjane Thiams Herrliberger Villa auf der Sonnenseite des Zürichsees. Aber auch sonst hat der Chef der Credit Suisse diese Woche überzeugende Zahlen präsentiert. Viele Finanzanalysten glauben sogar, Thiam stehe besser da als Konkurrent Sergio Ermotti mit seiner UBS (siehe Tabelle).

Thiams bisherige Geschichte bei der Credit Suisse hat drei Kapitel – und ein ungeschriebenes viertes. Die Zusammenfassung: Am Anfang schien es, Thiam könne übers Wasser laufen. Später traute man ihm nicht einmal mehr das Schwimmen zu. Jetzt aber scheint er auf festem Boden angekommen. Nur die Kür steht noch aus.

Kapitel 1: «The Lion King»

Am 10. März 2015 wird Tidjane Thiam als neuer Chef der Credit Suisse angekündigt. Die CS-Aktie hüpft vor Freude: Rund acht Prozent Kursgewinn machen die Bank um Milliarden Franken wertvoller. Hauptgrund für die Vorschusslorbeeren an der Börse ist Thiams Erfolg als Chef der britischen
Lebensversicherung Prudential. Deren Wert hat Thiam fast ver­dreifacht. Damit hat er auch die Schweizer Konkurrentin Swiss Life weit hinter sich gelassen.

Die Kommentare in den Schweizer Medien klingen überrascht, aber meist positiv. Skurriles, sogar Rassistisches kommt hinzu. Der Schweizer Kabarettist Gabriel Vetter tweetet am 12. März 2015: «Es soll ja ernsthaft Journalisten geben in diesem Land, die finden, die Diskussion um den neuen CS-Chef sei nicht rassistisch geprägt. #höhö.»

Skurril der «Tages-Anzeiger» tags darauf im Kulturteil, wo ein Text zur Premiere des Musicals «The Lion King» in Basel so eingeleitet wird: «Der Zeitpunkt ist perfekt: Nur wenige Tage nachdem der franko-ivorische Manager Ti­djane Thiam überraschend zum neuen CEO der Credit Suisse ernannt worden war,
feierte das Musical ‹The Lion King› am Donnerstag in Basel Premiere. Afrika ist damit gleich doppelt in der Schweiz angekommen.»

Kapitel 2: Der Wind dreht

Am 1. Juli 2015 beginnt Thiam bei Credit Suisse zu arbeiten. Er präsentiert sich als guter Kommunikator. Der Unterschied zu seinem Vorgänger, dem Amerikaner Brady Dougan, könnte nicht grösser sein. Dougan war eher spröde, ein Langstreckenläufer, der nur Cola light trank und nie wirklich Deutsch lernte.

Thiam spricht sehr gut Deutsch, mit Charme und Humor. Ein Tag ohne Lachen sei für ihn ein verlorener Tag, sagt er dem Schweizer Fernsehen. Bei einem Treffen mit Journalisten reisst er in kleiner Runde einen Witz nach dem anderen. Auch die Aktionäre haben allen Grund, fröhlich zu sein: Der Aktienkurs steigt bis Ende Juli.

Dann dreht der Wind. Mit dem angepeilten Wachstum in Asien dürfte es schwierig werden. Der Abbau im Investmentbanking provoziert Widerstand. Thiam wird nachgesagt, er sei abgehoben, der typische Absolvent einer französischen Eliteschule. Er habe keine Ahnung vom Banking, schliesslich sei er ein Versicherungsmann.

Verwirrung lösen auch seine überraschenden Ernennungen im Topkader aus. Mit Iqbal Khan wird ein Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young zum Leiter des internationalen Vermögensverwaltungs­geschäfts. Und mit Thomas Gottstein steigt ein Investmentbanker zum Chef des Schweizer Geschäfts bei Credit Suisse auf. Zuvor galt Gottstein vor allem als begnadeter Dealmaker – und als Golfcrack, der jahrelang mit einem Handicap von 0,2 das Ranking im Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz» anführte.

In drei Jahren bei der CS muss Thiam immer wieder Verluste ausweisen. Im ersten Jahr wird ein grosser Abschreiber auf dem Investmentbanking fällig. Im zweiten wechselt das Jahresergebnis wegen einer Milliardenbusse im Zusammenhang mit US-Immobilienpapieren auf Rot.

Und letztes Jahr zerrte die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump das Ergebnis ins Minus.

Kapitel 3: «Banker of the Year»

Hat er bisher nur rote Zahlen geliefert, wird er 2018 mit Credit Suisse schwarze schreiben. Allein im zweiten Quartal beträgt der Reingewinn der Grossbank 647 Mil­lionen Franken. Selbst Kritiker bescheinigen Thiam, er habe Dynamik ins Haus gebracht, sogar einen gewissen Optimismus – obwohl er gleichzeitig
die Kosten deutlich senken konnte.

Das Branchenblatt «Euromoney» kürte ihn vor kurzem gar zum «Banker of the Year».

Kapitel 4: Die Bewährung

Die Richtung stimmt, aber die Zahlen sind noch lange nicht gut genug. Insbesondere die Eigenkapitalrendite liegt in den Augen von Finanzanalysten viel zu tief. Mindestens zweistellig müsse sie sein.

Und einigen Investoren geht der Umbau der Bank bisher viel zu wenig weit. Rudolf Bohli, ein aktivistischer Investor, der rund 100 Millionen Franken in Aktien der Credit Suisse investiert hat, sieht noch viel Automatisierungspotenzial und formuliert radikal: «Es soll alles automatisiert werden, von vorne bis hinten. Menschen sollten nur noch dort eingesetzt werden, wo der Kunde menschlichen Kontakt will oder wo gesetzliche Vorschriften es verlangen.»

Die Kür stehe Thiam erst noch bevor, sagt Bankenexperte und Finanzunternehmer Adriano Lucatelli, der bereits bei CS und UBS im Management tätig war. «Nach Anfangsschwierigkeiten hat Thiam einen guten Job gemacht. Er hat die Bank kostenmässig fit getrimmt. Jetzt muss er die Frage beantworten, wie die Bank wachsen kann», so Lucatelli.

Jetzt ist es an Tidjane Thiam, das vierte Kapitel seiner Geschichte bei Credit Suisse zu schreiben.

Wenn ihm dann auch noch die Kür gelingt, kann er zum Superstar der Manager-Gilde werden.

Wie Christoph Blocher einer war, bevor ihn seine Tochter überflügelte. Aber das ist eine andere Geschichte.

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Auch Gewerbevertreter wehren sich: «Acht-Tage-Regel ist nicht verhandelbar»

Sun, 08/05/2018 - 18:12

Die EU erwartet vom Bundesrat eine Anpassung der Acht-Tage-Meldefrist für ausländische Firmen. Die Schweizer Wirtschaft wehrt sich.

Wenn der Bundesrat die Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU retten will, braucht er eine Einigung mit den Sozialpartnern und Kantonen. Die grösste Knacknuss sind die Gewerkschaften: Sie wehren sich vehement gegen Konzessionen bei den flankierenden Massnahmen, wie sie Brüssel von der Schweiz erwartet. Erste Treffen haben nun diese Woche stattgefunden.

 

Die EU stösst sich an der Acht-Tage-Meldefrist für ausländische Firmen, die Aufträge in der Schweiz ausführen. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) winkte schon vor den Gesprächen ab, doch auch einige Vertreter des Gewerbes machen sich für die Frist stark. So der Schweizerische Plattenverband (SPV), die Branchenorganisation des Plattengewerbes.

In einem Schreiben, das SonntagsBlick vorliegt, wandte sich der SPV Ende Juli direkt an Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66, FDP), der für die Landesregierung einen Kompromiss sondieren soll. «Korrekt handelnde Schweizer Handwerksbetriebe sind akut gefährdet, wenn es nicht gelingt durchzusetzen, dass sich alle Firmen aus dem In- und Ausland an die geltenden Mindestarbeitsbedingungen halten müssen», heisst es darin

Qualität der Kontrollen leidet

Die Kontrollen, gerade bei ausländischen Firmen, die nur kurz in der Schweiz arbeiteten, seien anspruchsvoll. Die Acht-Tage-Regel sei daher schon heute knapp. Bei einer Verkürzung der Frist würden wirksame Kontrollen empfindlich erschwert. «Für uns geht es schlicht darum, dass alle über die gleich langen Spiesse verfügen», sagt SPV-Zentralpräsident Konrad Imbach (59) auf Anfrage.

«Wenn wir unsere Mitarbeiter richtig entlöhnen und den Nachwuchs richtig ausbilden wollen, geht dies nur dann, wenn die flankierenden Massnahmen tatsächlich durchgesetzt werden.»

Daher sei für den Verband auch «die Acht-Tage-Regel nicht verhandelbar». Sonst bleibe zu wenig Zeit für die Organisation der Kontrollen, sagt Verbandspräsident Konrad Imbach. Die Branche habe soeben einen landesweiten Gesamtarbeitsvertrag (LGAV) verabschiedet. «Diesen wollen wir aufrechterhalten. Wenn wir nun aber die flankierenden Massnahmen aufweichen, fragen sich unsere Mitglieder zu Recht, warum sie diesem LGAV zugestimmt haben.»

Skepsis auch in der Westschweiz

In der Westschweiz äussert sich derweil die Fédération des Entreprises Romandes (FER) skeptisch gegenüber einer Aufweichung der flankierenden Massnahmen. FER-Präsident Ivan Slatkine, (45) ist der Meinung, dass die Acht-Tage-Regel Stand heute beibehalten werden sollte. Sie habe sich bewährt. Und sie ist aus seiner Sicht wichtig für die Haltung der Stimmbürger.

«Die Vorschläge von Herrn Schneider-Ammann und Herrn Cassis haben uns insofern überrascht, als die Idee, die Acht-Tage-Frist für entsandte Arbeitnehmer zu verkürzen, die Akzeptanz der bilateralen Abkommen durch die Bevölkerung in unserem Land schwächen könnte», so Slatkine. Änderungen seien in der Zukunft wohl möglich, vorausgesetzt, dass effiziente Kontrollen Lohndumping künftig vermeiden.

Der Widerstand gegen eine Anpassung der flankierenden Massnahmen hat längst das Gewerbe erreicht. Das macht die Aufgabe von Bundesrat Schneider-Ammann nicht eben leichter.

Categories: Swiss News

Klares 3:0 gegen Aufsteiger Xamax: Sion behält im Romand-Derby den kühleren Kopf

Sun, 08/05/2018 - 18:00

Der FC Sion feiert im dritten Super-League-Spiel den zweiten Sieg in Serie. Daheim setzen sich die Walliser dank einer Kasami-Doublette und einem Grgic-Goal gegen Xamax durch.

Das Spiel:
Das erste Meisterschaftsduell und Romand-Derby seit November 2011 ist im Glutofen Tourbillon bei rund 35 Grad eine klare Sache. Sion hat gegen den Aufsteiger deutlich mehr Spielanteile und den kühleren Kopf. Besonders starke zehn Minuten vor und nach der Pause machen den Unterschied aus. Die grösste Xamax-Chance hat Nuzzolo (87.), der nur den Pfosten trifft. Sion zeigt ein gefälliges Match, Trainer Jacobacci und Präsi Constantin dürfen zufrieden sein.

Die Tore:
37. Minute, 1:0 | Pajtim Kasami.  Sions Bastien Toma prüft Xamax-Keeper Laurent Walthert mit einem Flatterball aus rund zwanzig Metern. Dieser lässt den hohen Schuss abprallen, der Ball kommt halbrechts zu Pajtim Kasami. Mit ein paar Schritten Anlauf schlenzt er den Ball mit links toll in die linke entferntere Ecke ins Netz.

40. Minute, 2:0 | Pajtim Kasami. Ein Doppelpack! Nur drei Minuten nach dem 1:0 schlägt Kasami wieder zu. Sions Verteidiger André Neitzke spielt ihn wunderbar an, Kasami lässt Xhemajli und Kamber stehen und trifft flach.

47. Minute, 3:0 | Anto Grgic. Carlitos hat alle Zeit der Welt zum flanken. Im Strafraum steht Anto Grgic, der keine Mühe hat, das Leder zu versenken. Es ist schon Grgics dritter Saisontreffer.

Der Beste:
Kasami zeigte sich laufstark und war offensiv stets sehr präsent. Er leitete mit seinen zwei Toren kurz vor der Pause den Sieg der Walliser ein.

Der Schlechteste:
Arbenit Xhemajli hatte mit der schnellen Sittener Offensive viel Mühe und ermöglichte mit seinem Fehler das 0:2.

Das gab zu reden:
Schöne Geste der Sion-Fans! Sie würdigen den verstorbenen Xamax-Präsidenten Gilbert Facchinetti mit einem Plakat.

 

 

So gehts weiter:
Xamax empfängt nächsten Samstag Thun um 19 Uhr, Sion reist am Sonntagnachmittag (16 Uhr) nach Basel.

Sion – Xamax: 3:0 (2:0)

Tourbillon 10’800 Fans, SR: Bieri

Tore: 37. Kasami 1:0, 40. Kasami 2:0, 47. Grgic 3:0

Sion: Fickentscher; Maceiras, Raphael, Neizke, Abdellaoui; Mveng, Toma, Grgic; Kasami, Carlitos; Djitté

Xamax: Walthert; Gomes, Sejmenovic, Xhemajli, Kamber; Di Nardo, Corbaz; Veloso, Cicek, Doudin; Nuzzolo.

Einwechslungen:
Sion: Uldrikis (55. für Djitté), Baltazar (66. für Carlitos), Ndoye (74. für Mveng)
Xamax: Ramizi (46. für Corbaz), Ademi (46. für Cicek), Tréand (70. für Veloso),

Gelbe Karten: 22. Doudin, 59. Ademi (beide Foul).

Die Noten

Sion: Fickentscher 5; Maceiras 5, Raphael 5, Neizke 5, Abdellaoui 5; Mveng 4, Toma 4, Grgic 5; Kasami 6, Carlitos 4; Djitté 4

Xamax: Walthert 3; Gomes 4, Sejmenovic 4, Xhemajli 3, Kamber 4; Di Nardo 4, Corbaz 3; Veloso 4, Cicek 3, Doudin 4; Nuzzolo 4.

 

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Thun für Kampf schlecht belohnt: St. Gallen zittert sich zum zweiten Saisonsieg

Sun, 08/05/2018 - 18:00

75. Minuten lang scheint die Partie im Kybunpark entschieden. Doch trotz 3:0-Führung der St. Galler kommen die Thuner noch auf 3:2 ran, die Espen bringen das Ding aber nach Hause.

Das Spiel: Die St. Galler verdauen ihr bitteres Europa-League-Aus gegen Sarpsborg mit einem Blitzstart. Nach nur elf Minuten ist die Partie so gut wie entschieden. Verantwortlich dafür ist ein neuer Mann in der Espen-Startelf: Stjepan Kukuruzovic. Der Schweiz-Kroate trifft per Freistoss und Weitschuss zweimal herrlich. Die Thuner finden nicht ins Spiel, hinten lassen sie den Ostschweizern zu viel Platz und vorne sind die Berner Oberländer ideenlos. Kurz vor der Pause muss sich Thun-Keeper Faivre zum dritten Mal geschlagen geben. Cedric Itten markiert seinen dritten Treffer im dritten Spiel und manövriert sich damit an die Spitze der Super-League-Torschützenliste (zusammen mit Sion-Knipser Grgic). Bis 15 Minuten vor Schluss scheint die Partie entschieden, doch die St. Galler machen das Spiel nochmals spannend. Die Berner Oberländer profitieren in drei Minuten gleich doppelt von den bekannten Defensiv-Schwächen der Ostschweizer. Thun drückt auf den dritten Treffer – St. Gallen rettet sich aber über die Zeit und holt sich den zweiten Saison-Sieg.

Die Tore:
4. Minute, 1:0 | Stjepan Kukuruzovic: Blitzstart der Espen! Der neue Mann in der Startformation von St. Gallen fasst sich ein Herz und tritt zum Freistoss an. Der Schweiz-Kroate hämmert den Ball durch die löchrige Thun-Mauer. Keine Chance für Thun-Keeper Faivre.

11. Minute, 2:0 | Stjepan Kukuruzovic: Was für ein Traum-Schuss! Kukuruzovic trifft den Ball perfekt und doppelt nach. Voller Selbstvertrauen zieht der 29-Jährige aus ähnlicher Position wie beim 1:0 ab. Ein Strich! Via Innenpfosten landet das Leder im Netz – auch hier ist Faivre chancenlos.

44. Minute, 3:0 | Cedric Itten: Auf ihn ist Verlass: St. Gallen lässt den Ball gut laufen, Itten hat Platz und zieht ab. Der platzierte Schuss zappelt im Netz, damit bucht der 21-Jährige schon seinen dritten Treffer im dritten Spiel u. Apropos: Mann des Spiels, Kukuruzovic, darf sich noch einen Assist gutschreiben lassen.

75. Minute, 3:1 | Dejan Sorgic: Wirbel im Espen-Strafraum. Die St. Galler können den Ball nicht richtig klären und Sorgic nutzt die Chance. Der Thun-Stürmer trifft aus dem Nichts.

78. Minute, 3:2 | Dennis Salanovic: Es wird wieder hochspannend! Espen-Keeper Stojanovic fliegt an einer Flanke vorbei. Riesen-Bock. Danach stimmt die Zuordnung im Strafraum nicht. Salanovic bedankt sich. Zwei Thun-Treffer in drei Minuten!

Der Beste: Zwei Tore, ein wunderbarer Assist: Stjepan Kukuruzovic.

Der Schlechteste: Kenan Fatkic, In dieser Verfassung nicht Super-League-tauglich.

Das gab zu reden: Die FCSG-Fans reiben sich die Augen, als die Startformation der Espen bekannt wird. Marco Aratore fehlt auf dem Matchblatt. Grund: Der Espen-Flügel wechselt nach BLICK-Informationen ins Ausland! Damit reisst eine unglaubliche Serie. Der 27-Jährige verpasste am 28.11.2015 (!) das letzte Super-League-Spiel für den FC St. Gallen.

So gehts weiter: Der FC St. Gallen muss heute in einer Woche beim FCZ (16 Uhr) ran. Thun reist einen Tag früher, am Samstag, nach Neuenburg und trifft dort auf Aufsteiger Xamax (19 Uhr).

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St. Gallen – Thun 3:2 (3:0)

Kybunpark, 11'272 Fans, SR: Fähndrich

Tore: 4. Kukuruzovic 1:0. 11. Kukuruzovic 2:0. 44. Itten (Kukuruzovic) 3:0. 76.  Sorgic (Salanovic) 3:1. 78. Salanovic (Karlen) 3:2.

Bemerkungen: SG ohne Koch und Muheim (beide verletzt), Barnetta (Trainingsrückstand) und Wiss, Bakayoko, Kchouk, Kräuchi und Nias Hefti (nicht im Aufgebot).
Thun ohne Bigler, Costanzo und Joss (alle verletzt), Gelmi (krank), Righetti und Da Silva (nicht im Aufgebot). 

Aufstellungen:
St. Gallen:
Stojanovic (3); Lüchinger (4), Silvan Hefti (4), Vilotic (4), Wittwer (4); Kukuruzovic (5), Quintilla (4), Ashimeru (5); Kutesa (4), Itten (5), Ben Khalifa (4).
Thun:
Faivre (4); Glarner (3), Sutter (3), Stillhart (3), Facchinetti (3); Hediger (4), Fatkic (3); Tosetti (4), Karlen (4), Spielmann (3); Sorgic (3).

Gelb: 34. Ben Khalifa, 36. Stillhart, 68. Quijntilla , 74. Itten, 77. Tosetti,
90. Sorgic  (alle Foul).

Einwechslungen:
SG:
Tschernegg (59. für Lüchinger).Sierro (65. für Kukuruzovic).  Tafer (81. für Kutesa).
Thun: Schwizer (32. für Fatkic). Salanovic (67. für Spielmann). Hunziker (87. für Tosetti).

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Schon wieder in Lombok: Erdbeben in Indonesien kostet über 80 Menschen das Leben

Sun, 08/05/2018 - 17:59

Erneut bebte die Erde auf der indonesischen Insel Lombok. Das Beben war so stark, dass es auf der nahegelegenen Ferieninsel Bali spürbar war. Mehr als 80 Menschen kamen ums Leben. Ob Schweizer Betroffen sind, klärt das EDA derzeit ab.

Die indonesische Ferieninsel Lombok ist am Sonntag zum zweiten Mal innert einer Woche von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Beben hatte eine Stärke von 7,0 und war damit noch gewaltiger als die Erschütterungen von vor wenigen Tagen. Die Zahl der Toten sei zudem auf 82 gestiegen. Dies teilte der örtliche Katastrophenschutz am Montagmorgen (Ortszeit) mit. Hunderte Menschen seien zudem bei den schweren Erdstössen verletzt worden.

Zuvor hatten die lokalen Behörden von mindestens 39 Todesopfern gesprochen. Tausende Einwohner und Feriengäste flohen aus ihren Häusern beziehungsweise ihren Hotels ins Freie. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von rund zehn Kilometern und war auch auf der Nachbarinsel Bali zu spüren.

Schweizer bislang nicht betroffen

Die Schweizer Vertretung in Jakarta steht laut einer Mitteilung des EDA von der Nacht auf Montag mit den zuständigen lokalen Behörden in Indonesien sowie mit mehreren Schweizern in der betroffenen Region in Kontakt. Sie prüfe derzeit, ob Schweizer Staatsangehörige blockiert seien und Unterstützung durch Dritte benötigten.

Zum aktuellen Zeitpunkt gebe es aber keine Hinweise darauf, dass Schweizer Staatsangehörige im jüngsten Erdbeben auf Lombok zu Schaden gekommen seien.

Zwei Nachbeben und eine Tsunami-Warnung

Die indonesischen Behörden gaben eine Tsunami-Warnung aus, hoben diese aber nach kurzer Zeit wieder auf. Die Behörden hatten die Menschen aufgefordert, sich vom Meer zu entfernen. «Bitte gehen Sie zu einem höher gelegenen Ort», sagte Dwikorita Karnawati, Leiterin der indonesischen Wetter- und Geophysikbehörde, einem lokalen Fernsehsender. Die Menschen sollten dabei «ruhig bleiben und nicht in Panik verfallen».

Meerwasser überflutete zwei Dörfer mit einer Höhe von zehn und 13 Zentimetern, wie Karnawati bekanntgab. Ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde ging davon aus, dass zahlreiche Gebäude in Lomboks Hauptort Mataram beschädigt worden seien. Die meisten Häuser seien mit nicht besonders widerstandsfähigem Material gebaut worden.

Balis Flughafen bei Erdbeben beschädigt

In Mataram sorgte das Erdbeben für Schrecken. «Alle rannten sofort aus ihren Häusern, jeder war in Panik», sagte ein Einwohner der Nachrichtenagentur AFP. Eine 47-jährige Frau berichtete, dass als Folge des Bebens der Strom ausgefallen sei. Patienten seien aus dem grössten Krankenhaus der Stadt in Sicherheit gebracht worden.

Der Erdstoss war auch in rund 100 Kilometern Entfernung auf der Insel Bali zu spüren gewesen. Einwohner und Touristen rannten schreiend auf die Strasse. Auch BLICK-Leserreporter, die sich derzeit auf Bali befinden, erzählen, dass sie die Auswirkungen des Bebens merklich gespürt haben.

«Vom Gebäude nebenan fielen Teile auf die Strasse», sagt der BLICK-Leserreporter. Er sah Mensch, die aus den Gebäuden und Restaurants nach draussen flüchteten. Ausser auf Lombok und Bali war das Beben auch im Osten Javas deutlich zu spüren. Der Korrespondent des australischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks ABC, David Lipson, berichtet von Schäden an Balis Flughafen.

16 Menschen bei letztem Erdbeben auf Lombok getötet

Lombok war erst letzten Sonntag, 29. Juli, von einem Erdbeben erschüttert worden. Dabei wurden 16 Menschen getötet. Ausserdem gab es mehr als 350 Verletzte. Mehr als 500 Ausflügler wurden in den folgenden Tagen von dem aktiven Vulkan Rinjani in Sicherheit gebracht, wo sie zeitweilig festsassen.

Unter ihnen waren auch annähernd 200 Touristen aus dem Ausland, darunter auch mehrere Schweizer. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Immer wieder bebt dort die Erde, oder es brechen Vulkane aus. (SDA/rad/vof)

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Trainer Seoane zum perfekten YB-Saisonstart: «Adi Hütter hat das auf die Beine gestellt»

Sun, 08/05/2018 - 17:57

Gegen dieses YB ist kein Kraut gewachsen. In der Glutofenhitze des Stade de Suisse kommt Cupsieger Zürich mit 0:4 unter die Räder.

 

Das Spiel: Der FCZ wird im Berner Plastik-Ofen (42,1 Grad auf dem Kunstrasen) eiskalt geduscht. YB brennt förmlich auf die Cupfinal-Revanche und führt nach der Startviertelstunde bereits mit 2:0. Auch danach lancieren die Berner einen Angriff nach dem anderen über ihre Aussen-Raketen Sulejmani und Mbabu. Dem Meister gelingt fast alles. Als das Geschehen etwas abkühlt, segelt AirFrance Hoarau kurz vor der Pause zur Entscheidung.

Der zweite Durchgang ist geprägt vom Hitze-Zerschleiss: YB muss nicht mehr, der FCZ kann nicht mehr. Joker Nsame schliesst einen blitzsauberen Konter noch zum 4:0 ab.

So kann Trainer Gerry Seoane auch schon den einen oder anderen Gedanken an den Montag verscwhenden. Um 12 Uhr wird in Nyon der Gegner von YB in den Champions-League-Playoffs ausgelost (live auf BLICK). Doch YB kennt seinen Gegner nur dann definitiv, wenn es Hollands Meister PSV Eindhoven ist. Die anderen möglichen Gegner stehen sich in der dritten Qualifikationsrunde gegenüber. Es sind dies: Celtic Glasgow gegen AEK Athen, Red Bull Salzburg gegen Shkendija aus Tetovo in Mazedonien, Astana aus Kasachstan gegen Dinamo Zagreb.

Die Tore:
13. Minute, 1:0 | Miralem Sulejmani.
Eine meisterliche Kombination: Hoarau per Hacke in die Gasse. Und schon steht Sulejmani alleine vor FCZ-Brecher. Der Serbe spitzelt, Mirlind Kryeziu fälscht unhaltbar ab

15. Minute, 2:0 | Christian Fassnacht. Diesmal glänzt Sulejmani als Vorbereiter und offenbart immense Lücken in der FCZ-Abwehr. Fassnacht verwertet dessen hohen Zaubr-Steilpass mit einem platzierten Flachschuss.

45. Minute, 3:0 | Guillaume Hoarau. Sulejmani trocknet FCZ-Rüegg an der Grundlinie ab und flankt in die Mitte. Brecher bringt die Kugel nicht weg. Hoarau lauert am zweiten Pfosten, überspringt Rüegg und nickt ein.

76. Minute, 4:0 | Jean-Pierre Nsame. Fassnacht erobert den Ball im Vollsprint, überrennt die gesamte FCZ-Abwehr und legt auf den mitgelaufenen Nsame ab. Dieser hämmert das Leder humorlos unters Tordach.

Der Beste: Das ging ja wieder Ruki-Zuki dank Zuki, so der Übername von Miralem Sulejmani. Nach 12 Minuten spitzelt der Serbe das 1:0. Dann bucht er zwei Zuckerassists. Dazwischen ist eine leichte Tendenz zu Hochnäsigkeit auszumachen...

Der Schlechteste: Wen soll man da nehmen? Qual der Wahl, so viele FCZler waren grottenschlecht. Am schlechtesten wohl Pa Modou, dem die Glutofenhitze gar nicht behagt. Er wirkt gegen die YB-Gazellen Mbabu, Fassnacht und Sulejmani wie ein tapsiger Tanzbär.

Statistik: Der Kracher war vor dem Spiel der erste Spitzenkampf der Saison. Nach Schlusspfiff ist klar: YB zementiert die Leaderposition, Zürich fällt ins Mittelfeld zurück. Und: YB und Goalie David von Ballmoos bleiben in der Saison 2018/19 weiter ohne Gegentreffer.

Das gab zu reden 1: Die gelb-schwarze Ungeschlagenheit im Stade de Suisse feiert bald den Einjährigen: Am 9. August 2017 verlor YB beim legendären 0:4 gegen Thun letztmals ein Super-League-Heimspiel.

Das gab zu reden 2: Wenn unter den Abwesenden auf dem Aufstellungsblatt schlicht «nicht im Aufgebot» bei einem Namen steht, ist der Abwesende weder verletzt, krank, Vater geworden, in der U21 eingesetzt oder dergleichen. Im Fall von FCZ-Spieler Rodriguez bedeutet es: nicht mehr erwünscht. Er könnte zu Lausanne gehen. Im Fall von Dwamena heisst das: Kopf nicht frei. Seine nächste Station heisst wohl ZSKA Moskau. Und unter «verletzt» figurieren mit Sarr und Kempter zwei weitere nicht mehr Erwünschte im mit 33 Mann viel zu grossen FCZ-Kader.

Noten:
YB: Von Ballmoos 4; Mbabu 6, Wüthrich 4, Von Bergen 4, Benito 5; Fassnacht 5, Sow 5, Sanogo 5, Sulejmani 6; Ngamaleu 5, Hoarau 5.

Zürich: Brecher 3; Rüegg 2, Palsson 3, M. Kryeziu 2, Pa Modou 1; Marchesano 2, Domgjoni 3, H. Kryeziu 3, Kololli 2; Frey 2, Winter 1.

So gehts weiter: YB gastiert kommenden Sonntag in Luzern (16 Uhr). Zürich empfängt gleichzeitig St. Gallen.

**********

YB – Zürich 4:0 (3:0)

Stade de Suisse  – 22 827 Fans – SR: Schnyder (5)

Tore:
12. Sulejmani (Hoarau) 1:0

15. Fassnacht (Sulejmani) 2:0

45. Hoarau (Sulejmani) 3:0

75. Nsame (Fassnacht) 4:0

Einwechslungen:
YB:
Lauper (67. für Sulejmani)

Nsame (67. für Hoarau)

Schick (80. für Fassnacht)

Zürich:
Odey (46. für Winter)

Khelifi (62. für Marchesano)

Nef (76. für Kololli)

Gelb:
31. Benito (Foul). 34. Von Bergen. 34. Kololli (beide Unsportlichkeit). 63. Domgjoni. 91. Rüegg (beide Foul)

Aufstellungen:
YB: Von Ballmoos; Mbabu, Wüthrich, Von Bergen, Benito; Fassnacht, Sow, Sanogo, Sulejmani; Ngamaleu, Hoarau.

Zürich: Brecher; Rüegg, Palsson, M. Kryeziu, Pa Modou; Marchesano, Domgjoni, H. Kryeziu, Kololli; Frey, Winter.

Bemerkungen: YB ohne Lotomba, Assalé, Teixeira (verletzt) – FCZ ohne Bangura, Maouche, Kempter, Sarr (verletzt). Dwamena und Rodriguez nicht im Aufgebot.

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Inklusivität ist die neue Exklusivität: Wer zahlt, ist dabei

Sun, 08/05/2018 - 17:56

Luxusfirmen wie Gucci wollen Mode allen zugänglich machen. Allen, die bereit sind, 420 Franken für Badeschlappen auszugeben.

Inklusivität heisst das neue Trendwort der Modebranche. Gemeint ist das Gegenteil von Exklusivität. Vereinfacht: Ein Kunde soll nicht mehr betteln müssen, um auf die Warteliste für eine seltene Tasche zu kommen, sondern das Modell in jeder Farbe aus dem Laden mit nach Hause nehmen können.

Vorausgesetzt, er kann es sich leisten. Denn die Preise sind noch dieselben wie zu Zeiten, als Exklusivität Luxus definierte. Die Marke Gucci hat ihren Umsatz beinahe verdoppelt, seit sie auf Inklusivität setzt. Die vielen Fans des italienischen Modehauses geben viel Geld aus für etwas, das viele besitzen. Damit das so bleibt, wird in der Werbung die Illusion einer coolen, jungen Clique kreiert, zu der jeder gehört, der ein Gucci-Produkt besitzt.

Auch die Shops setzen auf Kundennähe – Kleider und Accessoires dürfen angefasst werden, Vitrinen gibts keine. Der Besucher taucht ein in ein gemütliches Ambiente und fühlt sich absolut willkommen.

Wie sich das Geschäft mit Inklusivität auszahlt, zeigt die neue Kollaboration von Gucci mit dem Designer Dapper Dan (73, gebürtig Daniel Day) und dessen gleichnamigem Brand. Der ehemalige Kleinkriminelle führte in den 80er-Jahren in Harlem, New York City, ein Atelier, in dem er gefälschte Markenklamotten designte.

Hip-Hop-Stars wie die Mitglieder des Trios Salt 'n' Pepa, Sportler wie der Boxer Mike Tyson und erfolgreiche Drogendealer rissen sich um die mit riesigen Gucci-Logos bedruckten Lederjacken und um Ganzkörper-Outfits, die flächen­deckend mit dem Louis-Vuitton-­Logo bedruckt waren.

Dapper Dans Kleider, alles Spe­zialanfertigungen, waren Statussymbole, die sich nur die wenigsten leisten konnten. Als erster Designer, der Luxusmode verkaufte, die sich nicht an eine weisse Kundschaft richtete, gehört er zum afroamerikanischen Kulturgut.

Sie trieben ihn in den Ruin, jetzt verdienen sie mit ihm Geld

Das Internet und die damit verbundenen Kommunikationskanäle gabs in der heutigen Form noch nicht, Dapper Dan konnte relativ lange unentdeckt seinem Geschäft nachgehen.

Irgendwann begannen die Marken dann doch zu klagen, auch Gucci. 1992 musste er sein Atelier schliessen. Als Gucci 2017 einen Look von Dapper Dan ungefragt zurück kopierte, löste das im Internet einen Shitstorm aus. Dass er jetzt mit Gucci zusammen Kleider entwirft, die an damals erinnern, kann man ihm nicht verübeln.
Dass sich ein Unternehmen an jemandem bereichert, den es in den Ruin getrieben hatte, ist allerdings daneben. Genauso wie die fast schon lächerlich hohen Preise, die für die Teile verlangt werden.

So kostet ein Paar Badeschlappen aus Leder 420 Franken. Für eine mit Swarovski-Kristallen besetzte Brille ohne Korrektur aus dem Naturmaterial Acetat verlangt Gucci mehr als 1000 Franken. Die Produkte können Interessierte mit ein paar wenigen Klicks online bestellen. Es ist genug für jeden da.

Inklusivität hin oder her: Es gibt schönere Vorstellungen als weisse Modebloggerinnen, die nichts mit Hip-Hop am Hut haben und jetzt plötzlich wie Rapper aus den heruntergekommmenen New Yorker Vierteln der 80er-Jahre herumlaufen. 

 

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TV-Star hat genug von Hollywood: Jennifer Aniston will in die Schweiz ziehen

Sun, 08/05/2018 - 17:54

Sie mag nicht mehr: Jennifer Aniston möchte am liebsten den ganzen Mist in den USA hinter sich lassen und in die Schweiz ziehen.

TV-Star Jennifer Aniston (49) ist kurz davor, ihre Zelte in Hollywood abzubrechen und aus Amerika wegzuziehen. «Die Welt, in der wir leben, ist wirklich nicht auszuhalten», sagte sie in einem US-Interview. «So viel schlechtes Benehmen um einen herum. Es gibt Momente, in denen ich einfach alles hinwerfen und in die Schweiz ziehen möchte.»

«Mein Herz ist nicht gebrochen»

Aniston sprach auch erstmals über die Scheidung von Justin Theroux (46): «Mein Herz ist nicht gebrochen. Das will ich klarstellen!» Niemand wisse, was sie medizinisch oder emotional durchgemacht habe, sagt sie über die Spekulationen zu ihrer Schwangerschaft während der Ehe. Der Druck auf Frauen, Mutter zu werden, sei irre. «Als wären wir defekte Ware, wenn es nicht klappt.»

Für Aniston ist die Diskussion um ihren Single-Status sexistisch: «Wenn ein Paar in Hollywood sich trennt, dann ist es immer die Frau, die sitzen gelassen wurde. Die Frau, die traurig und allein zu Hause bleibt. Weil sie versagt hat.» Das stinke ihr gewaltig.

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Neue IP-TechnologDank Solarzellen gibts Festnetz und Internetie: Anschluss für die Alp

Sun, 08/05/2018 - 17:53

In der Schweiz wird das Festnetztelefon aus der Zeit vor dem Internet durch die netzbasierte IP-Technologie ersetzt.

Kaum ist die Sonne hinter dem Schlossberg in den Urner Alpen aufgetaucht, wird es heiss auf der Stäfelialp. Während die Schafe rasch die wenigen Schattenplätze aufsuchen, macht sich eine Handvoll Monteure am Haus der Familie Arnold zu schaffen. Grosse Solarpanels werden auf die hölzerne Fassade geschraubt. Sie sollen Strom liefern für den neuen Telefon- und Internetanschluss auf dem Alpbetrieb.

 

In der Schweiz wird das Festnetztelefon aus der Zeit vor dem Internet durch die netzbasierte IP-Technologie ersetzt. Im Flachland ist das in der Regel kein Problem, in abgelegenen Regionen wie hier braucht es grossen Aufwand: Die Solarzellen, die Stefan Arnold (41) noch in Eigenregie montiert hat, sind für das neue Empfangsgerät nicht mehr stark genug.

Handy oder Smartphone scheiden auf 1400 Meter Höhe als Alternative aus: «Nach ein paar Minuten brechen die Gespräche ab», sagt Arnold. Damit die Alpen nicht den Anschluss verlieren, spannt die Swisscom unter anderem mit dem Schweizer Alpen-Club (SAC) und dem Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband zusammen, namentlich um die Stromversorgung für die neuen Anschlüsse zu sichern. 240 Alpbetriebe und SAC-Hütten sollen in den Genuss der ­Kooperation kommen.

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Eine Auszeichnung als Provokation: Burka-Gegner Ghiringhelli plant Anti-Islam-Preis

Sun, 08/05/2018 - 17:37

Personen aus drei Landesteilen sollen ausgezeichnet werden. Nun läuft eine Sammelaktion im Netz.

Eine Auszeichnung als Provokation: Giorgio Ghiringhelli (66), Vater des Tessiner Burkaverbots, will künftig Personen auszeichnen, die sich aus seiner Sicht auf der richtigen Seite gegen «den» Islam engagieren. «Stop Islam Award» heisst das Projekt, für das Ghiringhelli im Internet Spenden sammelt. Ziel ist es, Preisträger aus der deutschen, italienischen und französischen Schweiz finanziell zu unterstützen.

Er sei davon überzeugt, dass es eine Strategie gebe, Europa in ein Kalifat zu verwandeln, erklärt der streitbare Tessiner. Er habe nichts gegen Muslime, sagt Ghiringhelli, aber eben gegen den Islam. Gegen die Religion insgesamt also, da differenziert er nicht.

Nichts gegen «den Islam als solchen»

Anian Liebrand (29), ehemals Präsident der Jungen SVP und heute in der Redaktionsleitung der stramm rechten «Schweizerzeit», sagt, dass er dies nicht so formuliert hätte. Denn er persönlich habe wiederum nichts gegen «den Islam als solchen». Für ihn stehe die Meinungsäusserungsfreiheit im Zentrum. Und so läuft auf der Kampagnen-Plattform der Zeitung die Sammelaktion für die Deutschschweiz.

«Wer sich die Nominierten aus der Deutschschweiz ansieht, weiss, dass hier kein Hetzer den Preis erhalten wird. ­Somit kann auch die ‹Schwei­zerzeit› dahinterstehen», so Liebrand. Ghiringhelli hat bereits eine Liste möglicher Preisträger zusammengestellt. Da­runter sind der Sprecher des Bistums Chur, Giuseppe Gracia (50), oder SVP-Politiker wie Roger Köppel (53, ZH) und Walter Wobmann (60, SO).

Letzterer brachte mit seinem «Egerkinger Komitee» 2009 die Initiative zum Verbot von Minaretten durch. Sollte er gewinnen, würde er das Preisgeld für politische Aktivitäten nutzen, sagt Wobmann. Der Solothurner kämpft derzeit für ein nationales Verhüllungsverbot. Ein Verbot wie im Tessin, der Heimat von Giorgio Ghiringhelli.

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Schweiz - Sri Lanka: Sri Lanka gibt auch Anlass zur Sorge

Sun, 08/05/2018 - 17:04

Menschenrechtsorganisationen stehen den Migrationspartnerschaften zwar nicht grundsätzlich negativ gegenüber. Doch diese dürften nur mit verlässlichen Partnerländern abgeschlossen werden und die Sicherheit der Schutzsuchenden müsse jederzeit gewährleistet sein.

Im Fall von Sri Lanka geben verschiedene Entwicklungen Anlass zur Sorge: So sind gemäss der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) Folter und Misshandlungen in Haft weiterhin verbreitet. Vor allem Personen mit angeblichen Verbindungen zu den ehemaligen Tamil Tigers (LTTE) würden überwacht, schikaniert oder verhaftet.

Es lägen auch Berichte von Entführungen und Folterungen von tamilischen Personen vor. Bei einer Rückkehr nach Sri Lanka könnten Tamilen mit Verbindungen zur LTTE deshalb weiterhin gefährdet sein.

Die gesamte Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen während des Bürgerkriegs von 1983 bis 2009 sei bisher «völlig ungenügend». Gemäss Amnesty International (AI) wurde zum Beispiel eine Parlamentsdebatte über ein Gesetz gegen das Verschwindenlassen von Personen aus unbekannten Gründen verschoben.

Die Familien von 80'000 «Verschwundenen» wissen seit dem Bürgerkrieg nicht, was mit ihren Angehörigen passiert ist. Und auch sonst seien zahlreiche Versprechen aus dem Wahlkampf kaum oder überhaupt nicht umgesetzt worden. So sei das Antiterrorgesetz (PTA) nach wie vor in Kraft. Dieses erlaubt die 18-monatige Inhaftierung von Verdächtigen ohne Verfahren.

Und obwohl Sri Lanka die Folterkonvention im letzten Dezember ratifiziert habe, gehe der Staat weiterhin nicht aktiv gegen vermeintliche Folterer vor. Menschenrechtethemen müssten deshalb unbedingt in die Absichtserklärung über die Migrationspartnerschaft aufgenommen werden.

Bei Nigeria und Kosovo sei in dieser Hinsicht viel zu wenig gemacht worden. So sei zum Beispiel in Nigeria die Reintergration von Opfern von Menschenhandel «absolut ungenügend geregelt». Die Gefahr, dass sie wieder vom Menschenhandelsnetzwerk aufgegriffen würden, sei sehr gross. Und in der Partnerschaft mit Kosovo werde der Roma- und der Minderheitenfrage zu wenig Gewicht eingeräumt.

Im Fall von Sri Lanka genügten Lippenbekenntnisse nicht mehr. AI fordert deshalb «massgebliche Fortschritte» im Demokratisierungsprozess, bei der Ausbildung der Polizei und im Justizsystem. Ausserdem müssten die Minderheiten und ihre Rechte anerkannt werden. AI verfüge über Informationen von systematischer Diskriminierung von Tamilen, Christen und Muslimen.

Für die Menschenrechtsorganisationen steht die Sicherheit der zurückgewiesenen Asylbewerber im Vordergrund. In diesem Zusammenhang gibt die SFH zu bedenken, dass die Zukunftsaussichten des Landes alles andere als klar sind: Denn die Partei des ehemaligen, langjährigen Präsidenten Mahinda Rajapakse befinde sich in der Umfrage zu den Wahlen 2020 bereits wieder im Aufwind.

Die SFH begrüsse zwar die Möglichkeit, dass die Schweiz durch Migrationspartnerschaften positiven Einfluss auf die Herkunftsländer von Schutzsuchenden ausübe, was die Einhaltung von Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und gute Regierungsführung anbelange.

Doch dafür brauche es klare Kriterien und auch Konsequenzen, wenn sich die Ausgangslage verschlechtere. Bei Bundesamt für Justiz (BJ) hiess es dazu, dass Bedingungen für eine Beendigung dem Charakter der Absichtserklärung widersprechen würden. Doch bei einem Putsch oder einer offenen Konfrontation würde man sich die weitere Zusammenarbeit sicher überlegen.

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«Dieser Mann hat mir das Herz gebrochen»: Beatrice Egli rechnet mit heimlichem Ex-Freund ab

Sun, 08/05/2018 - 15:58

Fünf Jahre ist Beatrice Egli offiziell Single. Dabei gab es in dieser Zeit einige wenige Beziehungen, wie die Sängerin jetzt zugibt. Eine davon endete besonders schlimm.

Ihr Herz, es brennt – vor Schmerz! Schlagerstar Beatrice Egli (30) gibt in einem Interview zu, wie sehr ihr die Trennung eines Lovers zu schaffen machte. «Es hat einfach nicht mehr gepasst – von seiner Seite. Die Kunst ist ja, einen schönen Übergang hinzubekommen von dieser anfänglichen Super-Verliebtheit in den Alltag. Ich konnte das, aber er sah keine gemeinsame Zukunft, daher hat er sich von mir getrennt», sagt sie über die Beziehung, die sie bis dato geheim gehalten hatte, zur Zeitschrift «SuperIllu».

Nachdenklich fügt sie an: «Das tat wirklich sehr weh. Ja, dieser Mann hat mir echt das Herz gebrochen.»

Mehrere Beziehungen in ihrer «Single-Zeit»

Es habe «einige wenige Beziehungen» gegeben in den fünf Jahren, in denen sie offiziell Single sei, so die Schwyzer Metzgerstochter weiter. Mit besagtem Freund sei sie ein bisschen mehr als ein halbes Jahr zusammen gewesen. Doch über den Schmerz der Trennung sei sie noch lange nicht hinweg, brach den Kontakt zu diesem Mann deshalb ab. «Ich hege keinen Groll, aber da sind noch zu viele Gefühle. Der Schmerz ist leider noch ziemlich präsent. Für mich ist es besser so, wie es jetzt ist», sagt sie.

Sie bleibt offen für neue Männer

Sie gebe immer sehr viel, wenn sie sich auf jemanden einlasse, gibt die Sängerin zu. «Das ist dann der Nachteil, wenn sich ein Mensch plötzlich aus deinem Leben verabschiedet. Es ist sehr schwer für mich, mit so etwas umzugehen», erklärt sie.

Auf Eis gelegt sei die Männersuche wegen dieses einschneidenden Erlebnisses aber nicht, betont Egli. «Ich bleibe offen für alles, was das Leben für mich bereithält.» (wyt)

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Drogen, Übergriffe, Knast: So mies geht es Jan Ullrich wirklich

Sun, 08/05/2018 - 15:11

Drogen, Übergriffe, Knast. Jan Ullrich ist am Tiefpunkt angelangt. Sein Nachbar, der deutsche Schauspieler Til Schweiger, gibt tiefe Einblicke, wie es dem früheren Radstar geht.

Ex-Radrennfahrer Jan Ullrich (44), ein grosser deutscher Sportheld, ist ganz unten. Am Freitag wurde er auf Mallorca festgenommen, am Samstag einem Richter vorgeführt. Er muss sich wegen Einbruch, schwerwiegender Drohungen und Aggressionen verantworten. Inzwischen ist er wieder frei, hat aber Kontakt- und Annäherungsverbot gegenüber seinem Nachbarn, dem Schauspielers Til Schweiger.

Die Villen der beiden Deutschen liegen in der Ortschaft Establiments auf Mallorca direkt nebeneinander. Die «Bild» berichtet, dass Ullrich am Freitag unerlaubt auf Schweigers Grundstück gekommen sei und dort einen Freund des Schauspielers bedroht hat. Darauf rief Schweiger die Polizei und erstattete Anzeige.

 

«Bild» war vor Ort, als Ullrich wieder freigelassen wurde. Der Radstar wollte aber nicht reden, sagte nur «Lasst mich mal alle in Ruhe. Ich will jetzt nach Hause.» Ausgepackt hat dafür Schweiger, sichtlich angesäuert über Ullrich. «Er kam übers Tor, was wir nicht gesehen haben, weil wir im Poolhäuschen ein Musikvideo angesehen haben», erzählt er den Bild-Reportern, «er ging sofort mit einem Besenstil auf einen Freund von mir los. Ich habe die Polizei gerufen. Die kam dann auch, hat ihn in Handschellen abgeführt. Die Polizei war fünf Stunden hier, wir haben alles hundertmal erzählt und dann waren wir noch mal sechs Stunden auf der Wache.»

Amphetamine, ADHS, Bier um 6 Uhr

Vor zwei Jahren sei Ullrich nebenan eingezogen. Die Beziehung sei sehr eng und gut gewesen, fast schon familiär. Doch dann habe sich Ullrich verändert, habe begonnen, Drogen zu nehmen. Schweiger wird Zeuge von Ullrichs fatalem Absturz. «Jan schläft maximal zwei Stunden pro Tag. Er nimmt massiv Amphetamine. Er sagt, er habe ADHS, und deshalb muss er sie nehmen. Er hat auch morgens um sechs Uhr angefangen Bier zu trinken. Er hat zwar wohl auch ein halbes Jahr lang gar nichts getrunken. Aber dann hat er wieder angefangen.»

Es habe immer wieder Vorfälle gegeben. «Einmal hat er meine Haare gepackt. Einmal hat er mich an der Stuhllehne zurückgerissen. Es war immer ganz kurz davor, dass es eine Schlägerei gibt.» Er hat mich aufgefordert: Schlag mich, schlag mich. Ich: Ich schlag keine Freunde, habe ich noch nie gemacht, werde ich auch nicht mit anfangen.»

Frau Sara zog die Reissleine

Doch die Freunde werden immer weniger, und Ullrichs Ruf immer schlechter. Auch seine Frau Sara zog an Ostern die Reissleine, floh zu ihrer Mutter ins Allgäu. Die drei gemeinsamen Kinder hat sie mitgenommen, was Ullrich endgültig die Beine wegzog.

Vielleicht sei an dem, was passiert sei, auch etwas Gutes dran, hofft Till Schweiger. «Ich bin davon überzeugt. Das einzige, was Jan helfen kann, ist, dass er zusammenbricht, so dass er dabei nicht stirbt, aber eingewiesen wird und einen Entzug macht. Ich wünsche mir, dass er in einen Entzug geht und zu dem Menschen zurückkehrt, der er eigentlich ist. Nämlich ein herzensguter, liebenswerter, grosszügiger Mensch, der seine Kinder abgöttisch liebt und seine Frau eigentlich auch.»

Und am Ende schlägt der Schauspieler versöhnliche Töne an: «Ich bin der Erste, der ihm die Hand reicht, wenn er wieder sauber ist.»

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Keine Schweizer WM-Punkte in Brünn: Schwarzer Töff-Tag für Lüthi

Sun, 08/05/2018 - 15:09

Auch im 10. von 19 MotoGP-Rennen fährt Tom Lüthi an den WM-Punkten vorbei. Daneben erhalten seine Moto2-Pläne für 2019 einen Rückschlag. Auch Dominique Aegerter geht in Brünn leer aus.

Wieder nichts. Tom Lüthi (31) bleibt in der MotoGP auf seinem hartnäckigen Nuller auf dem Punktekonto sitzen. Töff-Tom fährt beim Grand Prix in Brünn auf den 16. Rang. Ganz vorne feiert Ducati mit seinen zwei Starpiloten Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo einen Doppelsieg. Lorenzo bezwingt WM-Leader Marc Marquez mit einem haarigen Manöver in der letzten Runde im Kampf um Rang 2.

Zwar fehlen Lüthi nur 4,514 Sekunden auf die Top-15 und damit auf den ersten Punkt. Aber der Tschechien-GP ist nun das zehnte Rennen in Folge ohne WM-Zähler. Wieder nichts. Auch ein spektakulärer Dreifach-Sturz von Stefan Bradl, Maverick Vinales und Bradley Smith helfen Tom im Klassement nicht weiter nach vorne.

Dabei hatte Lüthi für das erste Rennen nach der Sommerpause einige Hoffnungen, dass endlich alles besser wird. Aber nun ist Brünn auch für seine Zukunft ein Tiefschlag. Die Option, 2019 in seinem belgischen MarcVDS-Team zu bleiben, dann einfach wieder in der kleinen Moto2-Klasse, ist futsch.

Das mündliche Versprechen von Teambesitzer und Bier-Milliardär Marc van der Straten, dass er mit Lüthi in der Moto2 weitermachen will, ist wertlos. Wegen des Einflusses der spanischen Teamsponsoren wird ein Spanier der freien Platz neben Weltmeister-Bruder Alex Marquez kriegen. Die beste Option für Lüthi bleibt somit das malaysische SIC-Petronas-Team (BLICK berichtete).

Auch Aegerter punktelos

Lüthi hat aber trotz Nuller-Serie in der Königsklasse mehr Moto2-Optionen als Dominique Aegerter. Der Rohrbacher fährt im Moto2-Rennen nur auf Rang 17 – ebenso ein Nuller wie Lüthi. Seinen 9. Startplatz nützt Aegerter zwar zunächst gut aus. Aber dann wird er schon in der ersten Kurve eingeklemmt und verliert im Pulk viele Plätze.

Dann kommt er im ganzen Rennen nie auf die für Punkte nötige Pace. Auch einige Stürze helfen nicht, doch noch in die Top-15 vorzustossen. Das Rennen gewinnt Miguel Oliveira (Por), der Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini niederringt. Francesco Bagnaia holt Rang 3, verliert aber die WM-Führung an Sieger Oliveira.

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Gopfried Stutz: Das Wetter wird wärmer, die Gesellschaft kälter

Sun, 08/05/2018 - 14:33

Die reine Statistik erzählt nicht die ganze Wahrheit. Eine Rezession haben wir dann, wenn der Nachbar seinen Job verliert.

Gewiss, uns geht es gut: Das haben wir am Na­tionalfeiertag wiederholt hören und lesen können. Wer sich dennoch beklage, sei ein Jammeri.

Warum geht es uns Eidgenossen gut? Weil wir aus der Wirtschaft durchaus erfreuliche Nachrichten erhalten. Die Arbeitslosenquote fiel auf lächerliche 2,4 Prozent. Und dies, obschon die Schweiz noch immer eine Netto-Zuwanderung verzeichnet.

Bleiben wir bei dieser viel beachteten Arbeitslosenquote. Obschon wir wissen, dass sie nur die beim RAV Angemeldeten, nicht aber die Ausgesteuerten erfasst, wird sie wie ein Glücksbarometer verwendet. Dabei sagt die Arbeitslosenquote höchstens etwas über die Verfassung der Wirtschaft aus, nicht aber über das Befinden der Gesellschaft. Der Eidgenosse scheint sein Glück dennoch gern mit Wirtschaftskennziffern zu beschreiben.

Mich stört diese Zahlengläubigkeit. Das gilt insbesondere für das Wirtschaftswachstum: Wenn zwei Quartale in Folge ein negatives Wachstum aufweisen, spricht man von Rezession. Ich halte es mit dem Bonmot aus den USA: Eine Rezession haben wir dann, wenn der Nachbar seinen Job verliert. Mit dieser Sichtweise kann man die Wirtschaftsflaute fühlen.

Arbeitsmarktexperten erklären uns gern mit Verweis auf die Statistik, dass ältere Arbeitnehmer nicht stärker von Arbeitslosigkeit betroffen seien als jüngere. Nur: Was sagen mir die Zahlentabellen, wenn ich zig Leute kenne, die wegen fortgeschrittenen Alters keinen Job mehr finden?

Nehmen wir die IV. Es gibt immer weniger neue Rentnerinnen und Rentner. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das höchst erfreulich, denn die IV ist auf bestem Weg, saniert zu werden. Geht es uns deshalb besser? Der Rückgang von Neurentnern ist zu einem wesentlichen Teil darauf zurückzuführen, dass es mehr braucht als früher, um eine IV-Rente zu erhalten.

Noch ein Beispiel unserer Wohlstandsverwahrlosung: Eines der grössten Probleme der IV ist die beängstigende Zunahme psychisch kranker Personen. Warum haben hierzulande immer mehr Menschen mit Depressionen und Burnout zu kämpfen, wenn es uns doch so gut geht? Weshalb sind immer mehr Pensionierte auf Ergänzungsleistungen angewiesen? Auch die Zahl der Sozialhilfebezüger, Flüchtlinge nicht einberechnet, nimmt laufend zu.

Eine mögliche Erklärung für dieses vermeintliche Paradox liefert der frühere Manager und heutige Buchautor Rolf Dobelli. In einem Interview sagte er, die freie Marktwirtschaft sei das beste System, um Wohlstand zu generieren. «Aber nicht das allerbeste, um Wohlstand zu verteilen.»

Wer sich nicht nur an der Zürcher Goldküste bewegt und sich auch mal an einen Stammtisch setzt, wird feststellen, dass einiges im Argen liegt. Meine völlig subjektive Wahrnehmung: Das Wetter wird wärmer; die Gesellschaft wird kälter.

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Der FCZ gastiert in Bern: Tag der Cupfinal-Rache für Sulejmani und YB!

Sun, 08/05/2018 - 14:33

Miralem Sulejmani lacht. Wie fast immer. Das ist seine Natur. Selbst wenn er über einen bitteren Moment seiner Karriere spricht. Wie den vor zwei Monaten verlorenen Cupfinal. Jetzt ist der Moment der Rache gekommen!

Das sei eine peinliche Niederlage gewesen, sagt Sulejmani in die Mikrofone von Teleclub nach dem 2:0-Sieg gegen Lugano am letzten Weekend auf das nächste Spiel angesprochen. Jenes gegen den mit YB punktgleichen Co-Leader FCZ.

«Peinlich, sagt man – oder?» Der Teleclub-Fragensteller nickt begeistert. Ja, ja. Peinlich. Dabei wollte Sulejmani etwas ganz anderes sagen: Schmerzhaft. «Painful» auf Englisch. Und aus Englisch wurde Deutsch und aus pain pein. «Nein, peinlich wars nicht, dieses 1:2», sagt ein von SonntagsBlick mittlerweile über die Bedeutung des Wörtchens «peinlich» aufgeklärter Sulejmani. «Aber es war schmerzhaft und ungemein enttäuschend.»

Und nun also das erste Spiel danach. Das erste Topspiel einer trotz Rekordhitze lauwarm angelaufenen Saison. Erster gegen Zweiten. «Die beiden Mannschaften, die am besten in Form sind. Die beiden aktuell besten», sagt Sulejmani. «Und es ist das Spiel, das für mich in einem Zeichen steht: Revenge!», so der Serbe. Revanche. YB will Revanche. Für die schmerzhafte Finalniederlage.

Mit einem Sulejmani, der schon ganz ordentlich in Form ist. Das 1:0 gegen GC selber gemacht. Bei Fassnachts 1:0 im Tessin den Assist geliefert. Und, ja, Finaltorschütze war er auch. Doch dieses 1:2 kam zu spät. Und weil YB verlor, ist es für Sulejmani auch nicht von Belang.

 

Das Spiel gegen den FCZ könnte ein erster Richtungsweiser sein, ob es für YB wieder in Richtung Titel geht. Als Ziel darf YB ja nur den Titel haben – oder? Niemand sagt, er wolle sich gegenüber der Vorsaison verschlechtern. Sulejmani: «Also zuallererst habe ich festgestellt, dass bei uns der Hunger nach wie vor riesig ist. Das ist mal das Wichtigste. Aber wir werden besser sein müssen als letzte Saison, uns weiter verbessern.»

Obwohl der im Drehbuch vorgesehene Hauptrivale Basel schwächelt? «Der FCB ist ein grosser Klub. Die Phase, in welcher er steckt, ist für die Spieler nicht einfach. So etwas braucht Zeit.» Die man im Fussball nicht hat. Nein, furchterregend sei der FCB derzeit nicht, so Sulejmani nach der Visionierung des FCB-Debakels gegen Saloniki. «Aber Basel bleibt Basel. Es wäre ein kapitaler Fehler die Rotblauen zu unterschätzen.» Beim FCZ besteht diese Gefahr derzeit nicht.

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