Ich habe Google gebeten, sämtliche über mich gespeicherten Informationen herauszugeben. Das Fazit nach dem Daten-Striptease: Google kann mein Leben zerstören. Auch wenn der Konzern alles andere im Sinn hat, muss man aufpassen, welche Informationen man dem Konzern gibt. Besonders Kriminelle und Behörden würden nur zu gerne wissen, wo ich gerade bin oder mit wem ich geschlafen habe.
Kürzlich wollte ich herausfinden, welche Daten Facebook über mich gespeichert hat. Das Ergebnis war einigermassen erschreckend: Bis zur Nummer meinen toten Oma weiss der Social-Media-Gigant Dinge, die ich teilweise willentlich, teilweise unwillentlich, einst preisgegeben habe. Dadurch war die Firma in der Lage, unter anderem ein sehr genaues Werbeprofil anzulegen, das Drittfirmen verkauft werden konnte (BLICK berichtete).
Man sei selbst schuld, wenn man ein Facebook-Konto habe, war der Tenor vieler Zuschriften nach der Publikation. Das ist falsch! Denn einerseits sind die AGB derart irreführend, dass der Nutzer schlicht nicht wissen kann, welche Daten genau gespeichert werden. Andererseits müsste man erwarten können, dass Facebook die Sicherheit der Daten garantieren kann. Im Nachhinein betrachtet eine gar naive Sichtweise. Denn dazu war die Plattform nicht in der Lage, weswegen rund 30'000 Schweizer nun keine Ahnung haben, was mit ihren persönlichen Informationen angestellt wird.
Google rückt in den FokusDer wohl grösste Schock nach Publikation des Leaks betraf die Speicherung von Telefondaten. Android-Kunden fanden teilweise Metadaten sämtlicher getätigter Anrufe und gesendeter Textnachrichten in den Facebook-Ordnern wieder: Mit wem sie wann wie lange telefoniert oder Nachrichten ausgetauscht haben, war plötzlich unzähligen Personen und Organisationen bekannt. Android wurde von Google entwickelt und ist das mit Abstand am weiten verbreitete Handy-Betriebssystem. Auch wenn aus Mountain View bisher kein Datenleck bekannt geworden ist, rückte das Facebook-Problem auch Google in den Fokus. Wenn Facebook unsere Daten nicht zuverlässig gegen Angriffe schützen kann, kann Google es auch nicht.
Es macht daher Sinn, sich wieder einmal in Erinnerung zu rufen, was Google alles speichert. Im Vergleich dazu sind nämlich die Daten von Facebook ein Tintenklecks in einem Ölfeld, wie meine Recherche gezeigt hat.
Folgende Dinge weiss Google von mir:
Wie Facebook erlaubt es auch Google, die eigenen Daten herunterzuladen (dazu auf diesen Link klicken). Bei Facebook bin ich immerhin seit zwölf Jahren registriert, mein Daten-File ansehnliche 250 MB gross. Bei Google ist die Datei 600 MB gross. Und das mit einem Account, den ich erst seit letztem September benutze.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus meinem Daten-FileGoogle weiss, wo ich war
Seit etwas mehr als einem Jahr bin ich als freischaffender Journalist in Asien unterwegs. Dank Google weiss ich genau, an welchem Tag ich wo war und wie lange es dauerte, bis ich von einem Ort zum nächsten gelangte. Im Januar war ich unter anderem in Melbourne und besuchte die Australian Open. Dank Google fiel mir wieder ein, dass ich an dem Tag auch im Casino und in einer Bar war. Google weiss teilweise auch, mit welchem Fortbewegungsmittel ich von A nach B gelangte. Man stelle sich vor, ich wäre ein Google-Mitarbeiter, der glaubt, dass meine Frau mich betrügt. Ich müsste einfach alle ihre Standort-Daten der letzten Jahre anschauen und sie mit anderen Nutzern vergleichen und wüsste nicht nur, ob sie mich betrügt, sondern auch, mit wem.
Hier gehts zu den eigenen Standort-Daten.
Google speichert alles, was ich je gesucht habe
Alles, was ich je via Telefon, Tablet oder PC/Laptop gesucht habe, kennt Google: Fotos, Texte, Sport-Resultate. Ob ich die Such-Historie zwischenzeitlich gelöscht habe, spielt keine Rolle. Natürlich kennt Google auch jede Seite, die ich anschliessend aufgerufen habe und weiss, von wo ich es getan habe. Damit weiss Google eigentlich alles über mich: meine Interessen, meine Ängste, meine Fetische.
Hier gehts zur eigenen Such-Historie.
Auch Google hat ein Werbe-Profil angelegt
Beim Facebook-Leak wurde vielen bewusst, dass das Unternehmen ein Werbeprofil angelegt hat, das Drittanbietern personengerechte Werbung ermöglicht. Nun, das gibts auch von Google. Bloss ist dieses noch wesentlich genauer. Das Profil enthält (je nachdem, was man alles geteilt hat) Informationen zu Standort, Geschlecht, Alter, Hobbys, Karriere, Interessen, Beziehungsstatus bis zum möglichen Gewicht und dem Einkommen.
Hier gehts zum eigenen Werbe-Profil.
Google kennt alle Apps. Fast.
Google kennt alle meine Apps samt dazugehörigen Erweiterungen. Falls die Dienste mit meinem Google-Konto verknüpft wurden, weiss Google, wie oft ich die Apps brauche, wo ich sie benutze und mit wem ich während der Nutzung interagiere.
Hier gehts zu den App-Berechtigungen.
Google hat meine gesamte Youtube-Historie
Ist ja nicht schlimm, werden einige Leser vielleicht denken. Soll Google doch wissen, dass Mariah Carey meine Lieblingssängerin ist. Bloss: Die Videos, die ich schaue, liefern Google auch Informationen zu meiner Religion, meinen Überzeugungen, meinen Träumen. Habe ich beispielsweise kürzlich eine Rede von Bülent Tezcan, dem Sprecher der grössten türkischen Oppositionspartei CHP, geschaut, muss ich hoffen, dass Erdogan diese Infos nicht erhält. Sonst werde ich bei der nächsten Einreise nach Istanbul möglicherweise verhaftet.
Hier gehts zu den Youtube-Daten.
Weitreichende Folgen denkbarDer Daten-Striptease könnte noch beliebig fortgesetzt werden. In meinem persönlichen File finden sich Lesezeichen, E-Mails, Kontakte, Google-Drive-Dateien, Fotos meines Telefons, Unternehmen, von denen ich Produkte gekauft hab, und einiges mehr. Etwa die Webseiten, die ich erstellt hab, Bücher, die ich bestellt habe, meine Kalenderdaten oder meine Google-Hangout-Sessions.
Die Implikationen dieser Datenflut sind enorm. Google kennt mich besser, als irgendjemand sonst. Google weiss vor meinen Eltern, wenn ich Vater werde (indem ich beispielsweise anfange nach Kinderwagen zu googeln), und könnte theoretisch mein Leben ziemlich mühsam gestalten. Etwa, wenn meine Daten an die Polizei gegeben werden und diese mich anschliessend befragt, warum ich vor wenigen Wochen ein IS-Video geschaut habe. Oder wenn ich ein Haus kaufen will und die Bank sieht, dass ich im Internet nach offenen Stellen geforscht habe.
Zugegeben, Google ist diesbezüglich transparent. Es war nicht schwierig, herauszufinden, was der Konzern über mich gespeichert hat – im Gegensatz etwa zu den Schweizer Telekommunikationsunternehmen, die die Daten nur widerwillig herausgeben. Man darf Google wohl auch vertrauen, dass das Unternehmen sich an die Vereinbarungen hält und die Daten nicht freiwillig weitergibt. Aber wenn ein Staat darauf pocht oder noch schlimmer, Kriminelle die Daten stehlen, kann sehr viel zerstört werden.
Wem diese Datenflut zu viel ist, der hat Möglichkeiten, sich zu schützen. Ein Privacy-Check-up-Tool regelt die Zugriffsmöglichkeiten von Google. In den Aktivitätseinstellungen kann zudem manuell ausgewählt werden, dass Google beispielsweise aufhören soll, den Standort zu verfolgen.
Entscheidend ist, dass man sich bewusst wird, dass die Benutzung der diversen Online-Dienste, die das Leben ja tatsächlich angenehmer gestalten, seinen Preis hat. Auch wenn er nicht in Geld zu bezahlen ist.
GENF - Für den neuen Business-Jet PC-24 des Flugzeugbauers Pilatus sind bereits viele Bestellungen eingegangen. So viele, dass man an der laufenden Messe Ebace in Genf gar keine Order mehr aufnimmt.
Am Genfersee versammelt sich dieser Tage die Crème de la Crème der Flugzeugbranche. Auch der Schweizer Flugzeugbauer Pilatus darf da nicht fehlen. Er ist einer der Stars an der European Business Aviation Convention & Exhibition (Ebace), wie BLICK berichtete. Pilatus ist einer der wenigen Aussteller, die an der Messe keine Bestellungen entgegennehmen – zumindest nicht für seinen neuen Business-Jet PC-24. «Unser Orderbuch ist voll», sagte Pilatus-Chef Oscar Schwenk (74) gestern dem Portal «AIN».
«Irgendwann im kommenden Jahr nehmen wir wieder Bestellungen auf», präzisiert Schwenk im Interview mit der «Handelszeitung». So lange müssten sich Interessenten noch gedulden. Dieses Jahr produziere man 23 PC-24, nächstes Jahr dann 40, danach pro Jahr 50, sagt Schwenk.
Auch der Schweizer Bundesrat steht auf der Warteliste. Der Regierungs-Jet wird eine sogenannte «Executive Version» sein. «Das wird sicherlich noch bis Anfang Dezember 2018 dauern, bis der Bundesrat den PC-24 ausgeliefert bekommt.»
Schwenk will PC-24 in den USA endmontierenInzwischen konnten schon fünf Kunden den Businessjet in Empfang nehmen. Zuletzt der frühere Nestlé-Präsident Peter Brabeck (73). Davor hatte er sich fünf Jahre gedulden müssen. «Er ist sehr zufrieden damit», sagt Schwenk.
Ende des Jahres will Schwenk in den USA ein Werk zur Endmontage des PC-24 in Betrieb nehmen. «Derweil bauen wir auch den Standort Schweiz aus. Sicherlich könnten wir irgendwo auf der Welt produzieren, aber in der Schweiz stimmt die Qualität, und auch hierzulande lässt sich einiges automatisieren», sagt der Pilatus-Chef der «Handelszeitung». Ausruhen könne man sich nicht. «Wir müssen unsere Flugzeuge immer besser machen», sagt Schwenk. Das sei die Philosophie von Pilatus.
Die ersten Kunden zahlten rund 9,5 Millionen Dollar für den PC-24. Der nächste koste mehr. Mehr als 30 Prozent werden es aber nicht sein, so Schwenk.
Seit zwölf Tagen belagert Hippie-Guru Bauchi eine Villa, die angeblich Tennis-Ass Boris Becker gehören soll. Jetzt musste er bei der Polizei antanzen.
Jetzt sind es bereits zwölf Tage, seit Jesus Bruder Bauchi (44) die verwahrloste Finca Son Coll in Mallorca besetzt. Die Villa gehört angeblich Tennis-Legende Boris Becker (50), dieser streitet den Besitz jedoch ab. Der Hippie-Guru scheint sich weiterhin nicht um die ungeklärten Verhältnisse zu kümmern.
Denn obwohl der 44-Jährige nun von einem Unbekannten angezeigt wurde und gestern bei der Polizei antanzen musste, will Bauchi das Feld noch immer nicht räumen. «Wenn die uns rausschmeissen, besetzen wir eben eine andere Finca», meint der Hippie gegenüber «Bild». Vorher bleibt er aber weiter mit seinem «Intergalaktischen Hilfs- und Rettungskommando» in Beckers heruntergekommener Sommerresidenz wohnen.
Keine Gefängnisstrafe für BauchiJetzt könnte Bauchi aber der Prozess gemacht werden. Er wird der Hausbesetzung beschuldigt und sobald ein rechtlicher Beschluss vorliegt, könnte die Villa geräumt werden. Bis es aber dazu kommt, kann es noch einige Zeit dauern.
Ob er nun eine Gefängnisstrafe fürchten muss? Gonzalo Reta (37), Pflichtverteidiger von Bauchi, verneint: «Für dieses Vergehen sieht das spanische Gesetz keine Haftstrafe vor.» Reta wolle sich mit dem Besitzer des Grundstücks einigen. Es sei aber weiterhin unklar, wer das sei.
Wem gehört denn nun die Villa?Hippie-Guru Bauchi, der mit bürgerlichem Namen Georg Berres heisst, glaubt fest daran, dass höhere Mächte ihn und seine Anhänger damit beauftragt hätten, «brach liegenden Wohnraum» nutzbar zu machen. Das 218'000 Quadratmeter grosse Anwesen, zu dem auch ein Basketball- sowie ein Tennisplatz gehören, soll angeblich einmal das Feriendomizil von Tennis-Ass Becker gewesen sein. Laut der «Mallorca Zeitung» hatte das Tennis-Ass die Villa 1997 für rund eine halbe Million Euro gekauft. Seit Jahren versuche er angeblich, das Haus loszuwerden.
Der Tennis-Star selbst bestreitet jedoch auf Twitter den Besitz des Gebäudes. Es bleibt weiterhin unklar, wer der aktuelle Besitzer des Grundstücks ist. Ganz bizarr: Ein Makler bietet auf seiner Website die Finca sogar zum Verkauf an. (bcv)
Der Oxford-Dodo ist das am besten erhaltene Exemplar des ausgestorbenen Vogels. Lange ging man davon aus, dass er als eine Art lebendiges Museumsexponat eines natürlichen Todes starb. Neue Untersuchungen haben nun die wahre Todesursache ans Licht gebracht.
Der Dodo gilt als trauriges Paradebeispiel für eine vom Menschen ausgerottete Tierart. Weltweit gibt es kein komplett erhaltenes Skelett des einst auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean beheimateten flugunfähigen Vogels. Umso bedeutender sind die Dodo-Überreste im Besitz des Naturhistorischen Museums Oxford. Vorhanden sind nur ein Kopf und ein Fuss. Dennoch ist der «Oxford-Dodo» das am besten erhaltene Exemplar des ausgestorbenen Vogels, denn es ist weltweit das einzige mit Geweberesten und DNA-Spuren. Diese halfen beispielsweise dabei, die in Südostasien heimische Kragentaube als nächsten lebenden Verwandten des Dodos zu bestimmen.
Der Dodo als lebendiges MuseumsexponatDie Geschichte des Oxford-Dodo schien lange Zeit klar: Er wurde um 1638 von seiner Heimatinsel Mauritius im Indischen Ozean nach London gebracht und als lebendiges Museumsexponat und Geldquelle gehalten, bis er im Jahr 1656 eines natürlichen Todes starb. Auch die spätere Übergabe der sterblichen Überreste an den Oxforder Regierungsbeamten Elias Ashmole ist dokumentiert. Doch neueste Untersuchungen offenbaren nun eine völlig andere Version zum Ableben des Vogels: Der Dodo wurde erschossen. Das berichten Forschende der University of Warwick. Mit einer Analyse der Überreste im Computertomografen wollten sie neue Hinweise auf Anatomie und Lebensweise des Vogels finden und entdeckten dabei zu ihrer Überraschung kleinste Schrotreste in den Knochen.
«Das zeigt, dass der Dodo definitiv nicht eines natürlichen Todes gestorben ist», sagt Untersuchungsleiter Mark Williams. Vielmehr sei der Vogel durch Schüsse in den Hinterkopf und Hals zu Tode gekommen. Die Schädelknochen des Dodos waren zwar so dick, dass die Bleimunition nicht ins Gehirn eindringen konnte. «Trotzdem gehen wir davon aus, dass der Schuss sofort tödlich war», sagt Williams, «da mehr als 20 Schrotkugeln gleichzeitig den Kopf des Vogels getroffen haben.»
Die Todesursache bleibt mysteriösMit der Klärung der Todesursache werde die Geschichte des Dodos allerdings noch mysteriöser als zuvor, sagt Paul Smith, Direktor des Naturhistorischen Museums Oxford. Wenn es sich um denselben Vogel handelt, von dem 1638 in London berichtet wurde, warum sollte jemand diesen Dodo erschiessen? Falls er wiederum schon auf Mauritius geschossen wurde, stellt sich die Frage, wie er ohne die heute gängigen Konservierungsmethoden mitsamt erhaltenen Weichteilen nach London gebracht werden konnte. Denn Federn und Haut waren noch intakt. Eine Analyse der Munition soll nun diese Frage klären, sagt Mark Williams. «Wir wollen die Isotope des verwendeten Bleis entschlüsseln, um herauszufinden, wo es abgebaut wurde.» Das könnte dann darauf hinweisen, wer den Dodo auf dem Gewissen hat.
ROM (IT) - In Italien steht der 5-Sterne-Bewegung zufolge eine neue Regierung. Man habe sich mit der Lega geeinigt, teilte die populistische Bewegung am Donnerstag mit.
Italien bekommt nun doch seine Regierung aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) und der fremdenfeindlichen Lega. Diese hatten sich am Donnerstag zu einer Regierungsbildung durchgerungen. Die Regierung unter dem Juristen Giuseppe Conte soll am Freitag vereidigt werden.
Staatschef Sergio Mattarella empfing Conte gegen 21 Uhr zu einem Gespräch. Dabei erteilte er Conte erneut den Auftrag zur Regierungsbildung. Conte legte Mattarella seine Kabinettsliste vor. Die Vereidigung des Kabinetts des populistischen Bündnisses solle am Freitag um 16.00 Uhr in Rom stattfinden. Danach sei eine Vertrauensabstimmung geplant, sagte ein Sprecher Mattarellas. M5S und Lega haben in beiden Kammern die Mehrheit.
«Nach so vielen Hindernissen, Attacken, Drohungen und Lügen»M5S-Chef Luigi Di Maio und Lega-Chef Matteo Salvini hatten zuvor am frühen Donnerstagabend in einer gemeinsamen Erklärung die Einigung bekannt gegeben. Alle Bedingungen für eine M5S-Lega-Regierung seien gegeben, hiess es.
Lega-Chef Salvini schrieb darüber hinaus in einem Facebook-Beitrag: «Vielleicht haben wir es schliesslich geschafft, nach so vielen Hindernissen, Attacken, Drohungen und Lügen». Die Rechtspartei «Brüder Italiens» will eigenen Angaben zufolge das neue Kabinett extern unterstützen.
Zur heiklen Personalie des künftigen Finanz- und Wirtschaftsminister einigten sie sich auf den Wirtschaftsprofessor Giovanni Tria. Er steht den Mitte-Rechts-Parteien nahe. Der 69-jährige Tria gehört der Denkfabrik Teneo zufolge keiner Partei an und gilt nicht als Befürworter eines Euro-Austritts.
5-Sterne-Chef Di Maio solle Minister für wirtschaftliche Entwicklung werdenDer ursprüngliche Kandidat der beiden Parteien für das Amt des Finanz- und Wirtschaftsministers, der 81-jährige Euro-Kritiker Paolo Savona, soll nun Minister für Europäische Angelegenheiten werden, wie der designierte Regierungschef Conte am Abend erklärte.
Lega-Chef Salvini solle das Amt des Innenministers übernehmen. 5-Sterne-Chef Di Maio solle Minister für wirtschaftliche Entwicklung werden. Beide werden laut Conte seine Stellvertreter. Das Aussenministerium solle Enzo Moavero Milanesi führen.
Ein erster Versuch der beiden populistischen Parteien, eine Koalition unter dem kaum bekannten Justizprofessor Conte war am Veto von Staatspräsident Sergio Mattarella gegen Savona als Finanz- und Wirtschaftsminister gescheitert. Daraufhin hatte Conte das Mandat zur Regierungsbildung an Mattarella zurückgegeben.
Bildung neuer Regierung dauerte nun fast drei MonateDieser hatte am Montag den früheren IWF-Vertreter Carlo Cottarelli mit der Bildung einer Expertenregierung betraut. 5 Sterne und Lega unternahmen daraufhin einen zweiten Versuch für eine Regierungsbildung.
Nach der erfolgten Einigung gab dann der designierte Ministerpräsident Cottarelli seinen Auftrag zur Regierungsbildung am Abend zurück. Das teilte der Generalsekretär des Staatspräsidenten, Ugo Zampetti, mit. Die Bildung einer neuen Regierung hatte nun fast drei Monate gedauert. Die Parlamentswahl war am 4. März. (SDA)
BERN - Die Vollgeld-Initianten müssen jede Plattform nutzen, die sich ihnen bietet. Auch Bildschirme in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei den staatlichen Postautos blitzten sie aber ab. Weil sie Banker diskriminiert haben sollen.
Für die Vollgeld-Initiative stehen die Chancen schlecht. Das Begehren verlangt, dass nur noch die Nationalbank Geld herstellen darf. Gemäss letzten Umfragen lassen sich die Stimmbürger davon aber nicht überzeugen – den Initianten droht an der Urne ein Debakel.
Umso wichtiger aus Sicht des Komitees, so kurz vor dem Urnengang noch mal Gas zu geben. Zum Beispiel mit Werbespots auf den Bildschirmen in öffentlichen Bussen und Trams. Bei den meisten Verkehrsbetrieben konnte das Komitee problemlos einen extra produzierten Spot platzieren.
Bei Postauto blitzten die Vollgeldler abBei einem Unternehmen aber liefen die Initianten auf: Bei der staatlichen Postauto AG. Denen nämlich missfiel eine Formulierung. «Gewinne aus der Geldherstellung für Boni-Banker?», fragt der Spot. Und «Boni-Banker» – das sei für alle Bankangestellten verletzend, befand Postauto.
«Die Botschaft vermittelt, dass Bankangestellte bonusgetrieben sind. Wir lehnen den Spot in dieser Form ab», teilte man dem Komitee mit. Mit einer kleinen Anpassung der Wortwahl – zum Beispiel «Gewinne aus der Geldherstellung für Banken» würde die Werbung zugelassen.
«Das ist politische Zensur»Für Raffael Wüthrich vom Initiativkomitee eine «haarsträubende Begründung». «Wir sagen nicht, dass alle Bankangestellten Boni-getrieben sind. Die Aussage sei, dass von den Gewinnen der heutigen Geldschöpfung jene Banker besonders profitierten, die hohe Boni bekommen.»
Allein bis 2014 hätten die Schweizer Banken rund drei Milliarden Franken Profit pro Jahr gemacht. «Mit der Vollgeld-Initiative würde die Allgemeinheit von der Geldherstellung profitieren, nicht die Boni-Banker und ihre Aktionäre.» Das sei die Aussage des Spots. Die Reaktion von Postauto sei «politische Zensur, die wir aufs Schärfste verurteilen».
Weil sie trotzdem nicht auf die vielen Postauto-Strecken verzichten wollten, mussten die Initianten einen eigenen Clip erstellen, was zusätzliche Kosten generierte. Vor allem aber zur Folge hatte, dass der Clip mit etwa einer Woche Verspätung ausgestrahlt wurde. Zeit, die sich die Initianten eigentlich nicht leisten können.
Post: Spot war «verletzend und diskriminierend»Postauto bestätigt die Darstellung der Initianten gegenüber BLICK: Politische Werbung sei grundsätzlich zugelassen. Postauto würde aber standardmässig überprüfen. «Bei der Beurteilung des ursprünglich eingereichten Werbespots befand Postauto, dass der Text nicht neutral, sondern verletzend und diskriminierend wirkt», so eine Sprecherin.
Den Vorwurf der Zensur weist das Unternehmen zurück: Postauto verhalte sich bei der Publikation von politischer Werbung in den Fahrzeugen neutral. «Statt die Werbung abzulehnen, hat Postauto dem Auftraggeber der Werbung einen Vorschlag gemacht, unter welchen Bedingungen Postauto die Werbung publizieren kann.»
PJÖNGJANG - Kurz vor dem geplanten Treffen mit Donald Trump sucht der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un demonstrativ die Nähe zu Moskau. In Pjöngjang schimpfte er über den US-Präsidenten.
Im Ringen um ein Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump (71) sucht der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un (34) demonstrativ engeren Kontakt zu Russland. Überraschend empfing Kim am Donnerstag in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang den russischen Aussenminister Sergej Lawrow (68).
Kim schmeichelte den Russen und lästerte gleichzeitig über die Amerikaner, denen er das Streben nach weltweiter Vorherrschaft vorwarf. So lobte er Moskau als Gegengewicht zu Washington. «Ich schätze es sehr, dass Putin Widerstand leistet gegen die Hegemonie der USA», sagte Kim. «Sie treten sehr entschlossen auf, und wir sind immer bereit, mit Russland darüber zu verhandeln», sagte Kim über Russlands weltpolitischen Kurs.
Russland will nicht abseits stehenLawrow betonte, Russland wolle daran mitwirken, dass auf der koreanischen Halbinsel Frieden, Stabilität und Wohlstand herrschten. Mit Lawrows Besuch unterstreicht Russland seinen Anspruch, in die Lösung von Konflikten mit globaler Bedeutung eingebunden zu werden.
Die Worte gegen die USA fielen just wenige Tage vor dem geplanten Gipfel zwischen Trump und Kim am 12. Juni in Singapur. Die amerikanische Seite treibt die Vorbereitungen darauf weiter voran.
Aussenminister Mike Pompeo setzte am Donnerstag seine Gespräche mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralkomitees der nordkoreanischen Arbeiterpartei, Kim Yong Chol, fort. Beide hatten sich am Mittwoch in New York zu einem Abendessen getroffen. Kim Yong Chol ist der ranghöchste nordkoreanische Politiker, der sich seit dem Jahr 2000 mit US-Regierungsvertretern trifft.
Trump schrieb am Donnerstag über das Treffen auf Twitter: «Sehr gute Gespräche mit Nordkorea.» (sda/gf)
Washington – Facebook hat wachsende Probleme, junge Nutzer für sein Online-Netzwerk zu gewinnen. Die Zahl der Facebook-Nutzer im Alter zwischen 13 und 17 Jahren ging in den USA in den vergangenen Jahren deutlich zurück.
Es seien noch 51 Prozent der 13- bis 17-Jährigen mit diesem Netzwerk verbunden, ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center.
Facebook fiel in dieser Altersgruppe hinter andere Dienste zurück, die auf das Teilen von Fotos und Videos spezialisiert sind. 85 Prozent nutzen der Studie zufolge YouTube, 72 Prozent Instagram und 69 Prozent Snapchat.
In einer früheren Pew-Umfrage von 2014/15 hatte die Facebook-Plattform das Feld noch klar angeführt: Damals wurde das Netzwerk noch von 71 Prozent der Teenager genutzt.
Die Nutzung der Online-Netzwerke durch die Teenager sei heute «ziemlich anders» als noch vor drei Jahren, sagte die Chefautorin der Studie, Monica Anderson. Damals habe sich die Nutzung von Online-Netzwerken durch diese Altersgruppe noch hauptsächlich um Facebook gedreht. Neu ist der Befragung zufolge, dass die Teenager stärker als früher verschiedene Plattformen parallel nutzen.
Eine gute Nachricht für Facebook ist immerhin die hohe Popularität von Instagram unter den Teenagern - der Bilderdienst gehört zum Facebook-Konzern. Allerdings ergab eine im März veröffentlichte Studie der Marktforschungsgruppe eMarketer, dass sich die sehr jungen Nutzer schneller bei Snapchat als bei Instagram anmelden.
Facebook werde in diesem Jahr in den USA zwei Millionen Nutzer im Alter unter 24 Jahren verlieren, prognostizierte eMarketer. Der Schwund werde indessen durch eine steigende Zahl älterer Nutzer ausgeglichen.
Managua – Bei erneuten Demonstrationen in Nicaragua sind nach Angaben von Menschenrechtlern mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Bei den Zusammenstössen seien zudem rund 79 Menschen verletzt worden,
Allein bei einer der grössten Demonstrationen der vergangenen Jahre in der Hauptstadt Managua waren nach Cenidh-Angaben sechs Menschen getötet worden, darunter ein 15-Jähriger. Dies teilte das Zentrum für Menschenrechte Nicaraguas (Cenidh) am Donnerstag in einer Erklärung mit.
Die Menschenrechtler machten Polizisten und Schlägertrupps der Regierung für die Toten und Verletzten verantwortlich. Hunderttausende Demonstranten hatten am Mittwoch den Rücktritt von Präsident Daniel Ortega und Gerechtigkeit für die Opfer der jüngsten Krawalle gefordert.
In der ersten Reihe marschierten in schwarz gekleidete Frauen mit Fotos ihrer Kinder und Enkel, die bei den blutigen Protesten der vergangenen Wochen ums Leben gekommen waren.
In der Stadt La Trinidad etwa 120 Kilometer nördlich von Managua starben bei Zusammenstössen vier Menschen, wie Cenidh mitteilte. Einen weiteren Toten gab es in der Stadt Masaya, die etwa 25 Kilometer südöstlich der Hauptstadt liegt.
Bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten, Regierungsanhängern und Sicherheitskräften waren zuletzt nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und der Polizei weit über 90 Menschen getötet und mehr als 860 verletzt worden.
Die Proteste hatten sich Mitte April ursprünglich an einer geplanten Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge entzündet. Die Regierung zog das Projekt wenig später zurück.
Mittlerweile fordern die Demonstranten allerdings den Rücktritt von Ortega sowie ein Ende der Unterdrückung und der Pressezensur. Der reichste Mann des mittelamerikanischen Landes und Chef des Unternehmerverbands, Carlos Pellas, forderte in einem Interview Neuwahlen.
Präsident Ortega wies Forderungen der Opposition nach seinem Rücktritt zurück. «Nicaragua gehört uns allen und wir bleiben alle hier», sagte er vor mehreren tausend Anhängern in der Hauptstadt. Es war das erste Mal, dass der 72-Jährige öffentlich auf die Forderungen nach vorgezogenen Präsidentschaftswahlen reagierte.
Der ehemalige Guerillakämpfer regiert Nicaragua seit elf Jahren. Sein jetziges Mandat endet im Januar 2022. Vergangene Woche war ein Vermittlungsversuch der katholischen Kirche zur Überwindung der innenpolitischen Krise gescheitert. Der nationale Dialog wurde von der Bischofskonferenz ausgesetzt, weil sich Regierung und Opposition nicht auf eine gemeinsame Agenda einigen konnten.
Die Platzverhältnisse in Lugano sind irregulär! Und das Training in den Wasserpfützen fordert ein prominentes Opfer: Xhaka verletzt sich am linken Knie und wird sofort ins Hotel verfrachtet! Nun die Entwarnung: Es ist nur eine leichte Knochenprellung!
Es regnet beim Abendtraining am Donnerstag im Cornaredo wie aus Kübeln! Bald bilden sich auf dem Rasen grosse Pfützen. Die Verhältnisse sind schnell irregulär. Würde hier ein Super-League-Spiel stattfinden, jeder Schiri hätte abgebrochen!
Doch Nati-Coach Vladimir Petkovic lässt weiter laufen. Immer wieder bleibt der Ball in einer Wasserlache stecken.
Und dann, um 18.01 Uhr passiert's! Es ist ein harmloser Zweikampf zwischen Valon Behrami und Granit Xhaka. Der 40 Millionen teure Mittelfeldspieler von Arsenal geht zu Boden.
Training wird abgebrochenXhaka bleibt minutenlang liegen. Er hat sich am linken Knie verletzt. Alle Spieler versammeln sich um ihn, bilden eine Traube. Die Physios und Doc Pierre Etienne Fournier sind schnell zur Stelle. Das Training wird auf der Stelle abgebrochen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wird Xhaka rausgeführt. Die Teamkollegen Haris Seferovic und Breel Embolo stützen den Pechvogel auf dem Weg zur Haupttribüne. Embolo hält Xhakas Kopf. Kein schönes Bild. Da muss etwas Schlimmes vorgefallen sein. Verteidiger Ricardo Rodriguez, Doc Fournier und Physiotherapeut Stefan Meyer begleiten Xhaka.
Wenig später beim Hauptausgang der Cornaredo-Haupttribüne. Xhakas Knie ist dick eingebunden. Dann fährt ein Privatwagen vor. Xhaka wird eingeladen und ins Team-Hotel «Villa Sassa» gefahren.
Später erklärt Doc Fournier in einer ersten Stellungnahme des Schweizerischen Fussball-Verbandes, dass «Xhaka Schmerzen im Aussenbereich des linken Knies verspüre. Dieses wird so schnell wie möglich im Rahmen eines MRI genauer untersucht. Sobald eine weitere Diagnose vorliegt, wird informiert.»
«Nur» eine leichte KnochenprellungKurz nach 21 Uhr gibt's eine erste, leise Entwarnung: Der SFV schreibt, es handle sich «nur» um eine leichte Knochenprellung. «Ich bin sehr erleichert», sagt Xhaka, als er nach der MRI-Untersuchung in der Monucco-Klinik von Lugano ins Teamhotel zurückkehrt.
Weiter schreibt der SFV: «Diese Verletzung wird in den folgenden Tagen intensiv behandelt. Xhaka wird bei einigen Trainings und im Spiel am Sonntag gegen Spanien fehlen. Wann er wieder mit dem Team trainieren kann, hängt vom Heilungsverlauf ab.»
Barnetta, Frei und nun XhakaBei der Vorbereitung für die Euro 2008 verletzte sich auf demselben Rasen Tranquillo Barnetta nach einem Zweikampf mit Gelson Fernandes am Knie. Und ging nachher an Krücken.
2010 erwischte es im Abschlusstraining vor dem Abflug zur WM in Südafrika Torjäger Alex Frei beim letzten Training auf Schweizer Boden (im Letzigrund) am Knie. Er kam während der ganzen WM nicht mehr auf Touren.
Hoffen wir, dass sich Xhaka schnell erholt.
Die Verpflegung während den «Bachelorette»-Dreharbeiten schmeckte nicht allen. Luca vermisste Pasta, verzichtete darum aufs Essen – und speckte ganz schön viel ab.
Nicht für alle «Bachelorette»-Kandidaten war das Essen in Thailand ein Schmaus. Luca (22), der in der letzten Folge vom vergangenen Montag die Segel in Thailand streichen musste, motzt ausgiebig über die Verpflegung, die er während der Dreharbeiten aufgetischt bekam.
«Das Essen ging mir auf den Sack! Ich hatte irgendwann genug vom Reis und habe meine Pasta vermisst», sagt der Storenmonteur zu BLICK. Und das, obwohl er sieben Kilo abspeckte: Denn anstatt sich anderweitig Essen zu besorgen, ass der Ostschweizer einfach weniger. «Dass ich abgenommen habe, war ein ganz positiver Nebeneffekt.»
Dennoch habe er die italienische Küche sehr vermisst. Denn gute Pasta habe es in Thailand keine gegeben: «Man bekommt dort anstelle von Bolognese einfach Ketchup. Das ist ein richtiger Skandal!»
Die Konkurrenten sehen in Luca eine «wählerische Memme»Doch Luca erhält von den anderen «Bachelorette»-Männern wenig Zuspruch. In den Augen seiner Mitstreiter ist er einfach eine «wählerische Memme», wie Gee (36) den heiklen Kandidaten betitelt. «Also ich liebe thailändische Küche. Wir hatten immer so gesundes Essen – das fand ich super!» Auch er habe zwei bis drei Kilo abgenommen. Er habe aber auch darauf geachtet, was er zu sich nahm. Denn: «Ich wollte ja keinen Bierbauch vor der Kamera!»
Auch David (30) kann Lucas Kritik nicht nachvollziehen. Er habe den Speiseplan «sensationell» gefunden. Er schwärmt davon, wie einfach es war, abzunehmen. «Es ist ja auch ziemlich heiss da, man schwitzt die ganze Zeit.» Der Fitnessfreak fügt an: «Wer gemotzt hat, isst sonst einfach mehr Schnitzel und Pommes. Schon klar, dass denjenigen die Mahlzeiten in Thailand nicht schmeckten.»
Adela findet das Leben als Vegi in Thailand nicht ganz einfachUnd wie denkt Bachelorette Adela Smajic (25) selbst über die von 3+ veranlasste Ernährung? «Ehrlich gesagt, bin ich generell kein Thai-Food-Fan. Plus: Ich bin Vegetarierin. Sie mischen leider sehr gerne überall Chicken ins Essen.» Doch auch bei Pizza sei ihr das zweimal passiert. «Ich habe Pizza Funghi bestellt und Pizza Funghi mit Schinken erhalten.»
Die Google-Tochter Nest bringt eine digitale Videotürklingel mit Namen Hello in die Schweiz. BLICK sagt, was es zum Preis von 299 Franken gibt – und wie es mit der Datensicherheit aussieht.
Die Google-Tochterfirma Nest geht einen etwas anderen Weg als andere Smart-Home-Anbieter. Ziel ist nicht ein total vernetztes Haus, sondern digitale Produkte für jeweils ganz spezifische Bereiche. So hat Nest etwa Rauchmelder, Thermostate oder Heim-Kameras im Angebot.
Die Gadgets sind grundsätzlich miteinander kombinierbar – und auch Smart-Home-Produkte von anderen Anbietern sind kompatibel. Aber sie funktionieren auch ganz für sich alleine jeweils perfekt.
Das ist auch mit Nest Hello genau gleich. Die digitale Türklingel mit Kamera ist ein Komplettpaket, die auch ganz ohne andere smarte Gadgets funktioniert. Es braucht einzig ein Smartphone (Android oder iPhone), um mit der Nest-App Alarme und Videobilder abzurufen.
Die Funktionen der Klingel: Eine HD-Kamera mit 160-Grad-Weitwinkel-Objektiv nimmt Besucher in voller Grösse auf – dank Nachtsichtfunktion auch, wenn es dunkel ist.
Dank Mikrofon und Lautsprecher kann man über die App von überall her mit dem Besucher an der Türe sprechen, sogar automatische Nachrichten wie «Stellen Sie es einfach vor der Tür ab!» lassen sich auf Knopfdruck abspielen. Eigene Sprachaufnahmen kann man aber noch nicht integrieren.
Nest Hello überwacht den EingangEin Lichtring an der Klingel zeigt, wo man drücken muss. Er schaltet sich automatisch ein, wenn sich jemand nähert. Auch die Kamera kann man so einstellen, dass bereits eine Nachricht aufs Handy geschickt wird, sobald eine Bewegung vor der Türe festgestellt wird.
Wer die Aufnahmen der Kamera über längere Zeit speichern will oder gar Gesichter erkennen, muss ein Abo ab fünf Franken pro Monat abschliessen – das sich auch für andere Nest-Geräte nutzen lässt. Für Nest Hello braucht man das wohl nicht unbedingt.
Wichtig zu wissen: Die Klingel kann man nicht einfach an die Türe hängen. Sie braucht eine Kabelverbindung zur (meist vorhandenen) Glocke und einen Stromanschluss – der meist über dasselbe Kabel läuft. Das heisst: In den meisten Fällen brauchts für die Installation einen Profi.
Die Daten werden übers WLAN übertragen, daher sollte man dieses unbedingt mit guten Passwörtern absichern. Gespeichert wird alles in der Cloud, auch die Datenauswertung passiert dort. Das hat den Vorteil, dass auf der Klingel selbst nichts gespeichert ist. Allerdings muss man Nest vertrauen, dass die Daten auch sicher gelagert sind. Einen Austausch mit Google gibt es jedenfalls nicht.
Nest Hallo ist ab heute für 299 Franken erhältlich, unter anderem bei Digitec, Interdiscount, MediaMarkt und Fust.
Obwohl Prinz George erst vier Jahre alt ist, gerät er bereits ins Visier von Terroristen. Ein Brite forderte online zu einem Anschlag auf den kleinen Jungen auf.
Ein 32-jähriger Brite hat vor Gericht gestanden, zu einem Terroranschlag gegen den kleinen Prinz George (4) aufgerufen zu haben. Dafür soll er ein Foto des Vierjährigen und die Adresse der Schule in der Nachrichten-App Telegram geteilt haben.
George ist der Sohn von Prinz William und Herzogin Kate. Er ist nach Grossvater Prinz Charles und seinem Vater der Dritte in der Thronfolge.
Er wollte Glace vergiftenDer Angeklagte, der am Donnerstag vor dem Londoner Gericht mit langem Bart erschien, soll ausserdem zu Attacken mit vergifteter Glace und zu Anschlägen auf Fussballstadien aufgerufen haben.
Darüber hinaus wirft die Staatsanwaltschaft dem 32-Jährigen vor, er habe nach Syrien reisen und sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschliessen wollen. Er arbeitete laut Anklage auch an einem Online-Magazin mit Tipps für potenzielle Einzeltäter, die Anschläge planen.
Der arbeitslose Web-Designer war im vergangenen November festgenommen worden. Er ist wegen Vorbereitung einer terroristischen Straftat und Unterstützung der Vorbereitung terroristischer Straftaten angeklagt. Das Urteil wird am 28. Juni verkündet. (sda)
AMSTERDAM (NIEDERLANDE) - Amsterdam gilt als Hochburg für Party-Touristen in den Niederlanden. Doch den Feierwütigen soll jetzt ein Riegel vorgeschoben werden. Wer zu «exzessiv feiert», muss mit harten Strafen rechnen.
Amsterdam geht gegen rüpelhaftes Verhalten von Party-Touristen vor: Wer in der Stadt «exzessiv feiert», soll durch eine Plakat- und Internetkampagne auf drohende Strafen aufmerksam gemacht werden, teilte das Stadtmarketing am Donnerstag mit.
Besonders im Fokus der Kampagne stehen demnach Männer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren - vor allem aus Grossbritannien und den Niederlanden.
Gruppen junger Party-Touristen reisen zunehmend nach Amsterdam, angelockt von der berüchtigten Bier- und Drogen-Kultur in der liberalen niederländischen Hauptstadt. Die jungen Besucher füllen abends die Kneipen.
«Zu oft ist das Ergebnis Trunkenheit, Lärm auf der Strasse, Müll und öffentliches Urinieren», klagte nun das Stadtmarketing. Darunter hätten Anwohner, Geschäftsleute und andere Besucher zuletzt immer mehr gelitten.
Gegen die Folgen des Party-Tourismus soll die Kampagne mit dem Titel «Geniesse und Respektiere» helfen. Die Verantwortlichen warnen dabei vor einem «hohen Preis für schlechtes Benehmen». Wer beispielsweise öffentlich uriniert oder nachts auf der Strasse herumschreit, muss nach geltendem Recht mit einer Geldstrafe von 140 Euro rechnen.
Die Warnungen sollen auf Plakatwänden gut sichtbar in den Partyzonen Amsterdams angebracht werden, wie das Stadtmarketing bekannt gab. Auch im Internet soll die Kampagne laufen: Wer online Reisen nach Amsterdam bucht, soll ebenfalls Warnungen angezeigt bekommen.
Allerdings gehe es nicht darum, Touristen «mit dem Finger zu drohen wie ihre Eltern», heisst es in einem Video des Stadtmarketings. Vielmehr solle ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, was erlaubt ist - und was nicht.
Jährlich besuchen rund 18 Millionen Urlauber die niederländische Hauptstadt. Amsterdam versuchte in den vergangenen Jahren immer wieder, den Exzessen von Party-Urlaubern einen Riegel vorzuschieben. (SDA/rad)
Zinédine Zidane tritt als Trainer von Real Madrid zurück. Es ist ein Abschied durch die grosse Tür, findet Fussball-Reporter Martin Arn.
Als Spieler war Zinédine Zidane ein Ausnahmekönner mit aussergewöhnlichen technischen Fähigkeiten und überragendem Spielverständnis. Er erkannte Räume, die ausser ihm keiner sah. War stets für Überraschendes, Unerwartetes besorgt. Ein Genie halt.
Genau so überraschend wie seine Finten und Pässe kamam Donnerstag sein Rücktritt als Trainer von Real Madrid.
Als Zidane vor zweieinhalb Jahren den taumelnden Riesen vom glücklosen Rafael Benítez übernahm, war die Überraschung in Spaniens Hauptstadt gross. Klar, Zidane hatte einen grossen Namen. Aber würde er auch ein grosser Trainer sein?
Kann einer, der niemals zuvor mit einem Profiteam gearbeitet hatte, ausgerechnet den grössten Klub der Welt trainieren?
Gelobt für seine natürliche AutoritätVielleicht ist es José Mourinho zu verdanken, dass Real unter Zidane die erfolgreichste Zeit seiner grossen Geschichte feierte. Mourinho hatte Zidane seinerzeit zum Assistenten befördert. Auch Mourinhos Nachfolger Carlo Ancelotti vertraute auf Zidanes besonnene Art, seine natürliche Autorität. Zusammen mit Ancelotti gewann Zidane 2014 die Champions League. Beide, Mourinho und Ancelotti, attestierten Zidane grosse Loyalität und – fast ebenso wichtig – hohe Lernbereitschaft.
Nun also ist Zidane das Kunststück gelungen, dreimal hintereinander als Cheftrainer mit Real die Champions League zu gewinnen.
Natürlich hat Real Madrid eine fantastische Mannschaft und nahezu unbegrenzte finanzielle Mittel. Aber das haben andere auch. Manchester City zum Beispiel oder PSG. Die Königsklasse haben sie trotzdem nie gewonnen.
Zidane hat es verstanden, aus einer Ansammlung von Weltstars mit ausgeprägtem Ego ein funktionierendes Ensemble zu formen. Er hat dafür gesorgt, dass seine Superstars auch nach zwei Champions-League-Titeln nicht satt waren.
Nun hat Zidane wohl erkannt, dass er dieses Team nicht mehr weiterbringen kann. Cristiano ist 33 und liebäugelt mit einem letzten grossen Transfer. Captain Sergio Ramos ist ebenfalls 32. Fast alle Real-Spieler stehen bei der WM im Einsatz. Der Druck und die Erwartungen wären auch in der nächsten Saison kein bisschen kleiner geworden.
Seine Aktivkarriere beendete Zidane mit jenem legendären Kopfstoss gegen den italienischen Provokateur Materazzi im WM-Final 2006. Eine Aktion, die er bis heute bereut. Diesmal geht Zidane auf dem Höhepunkt und hat noch einmal alle verblüfft. Es ist ein Abschied durch die grosse Tür!
Die Freude am Eishockey war Florence Schelling immer anzusehen. Nun macht sie mit 29 Schluss. Warum bloss?
BLICK: Florence Schelling, mit nur 29 Jahren beenden Sie ihre Eishockey-Karriere. Was ist passiert?
Florence Schelling: Ich habe mir immer gesagt, dass ich am Tag, an dem ich mit meinem Master abschliesse, auch meine Karriere beenden werde. Nun ist es so weit. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.
Hätte ihr Studium länger gedauert, würden Sie also nicht zurücktreten?
Doch, vielleicht auch (lacht). Es sind viele Gründe, die zum Rücktritt geführt haben. Ich habe wegen Olympia immer in Vierjahres-Zyklen geplant. Würde ich weiterspielen, wäre es für weitere vier Jahre. Das will ich nicht mehr, ich habe genug.
Was spielt sonst noch mit?
Mein Körper macht auch nicht mehr so mit wie früher. Kein Wunder, ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste...
Wie bitte?
Im Frauen-Eishockey ist man mit 29 bereits richtig alt, denn fast niemand ist Profi. Das kann man nicht mit Männer-Eishockey vergleichen.
Manche Frauchen machen auch wegen der Familienplanung Schluss. Erwarten auch Sie Nachwuchs?
Nein, das nicht (lacht)! Vielleicht kommt das später einmal. Jetzt freue ich mich erst einmal auf eine neue berufliche Herausforderung.
Was werden Sie tun?
Das will ich noch nicht verraten. Aber der Job knüpft an meinen Wirtschafts-Studium an.
Man sah Ihnen die Freude am Eishockey auch durch die Goalie-Maske immer an. Werden sie es nicht vermissen, auf dem Eis zu stehen?
Im Moment realisiere ich vielleicht gar noch nicht, dass nach total 25 Jahren Schluss ist. Das kommt dann im September und Oktober, wenn man normalerweise wieder in die Halle geht. Nicht nur der Sport wird mir fehlen, sondern auch das Zusammensein mit den Teamkolleginnen und die Stimmung in der Garderobe.
Ihr Karriere-Highlight?
Ganz sicher die Bronzemedaille von Sotschi 2014. Unser Zusammenhalt war unglaublich.
Werden Sie nie mehr eine Goalie-Ausrüstung anziehen?
Geplant ist es nicht, ausser vielleicht für einen guten Zweck. Ich könnte mir aber vorstellen, künftig etwas im Trainer-Bereich zu machen – sei es bei den Frauen oder Männern.
Gehen Sie mit einem Lächeln?
Mit einem sehr grossen Lächeln sogar! Ich hatte immer Freude am Eishockey – so würde ich auch gerne in Erinnerung bleiben.
Nach den riesigen Wasser- und Hagelmengen beginnt das grosse Aufräumen. Die Schlammlawinen haben Strassen, Gebäuden und Gärten sichtlich zugesetzt. Betroffene erzählen, wie schlimm sie das Unwetter getroffen hat.
Regen und Hagel sorgen am Mittwochabend in der Schweiz für Chaos. Strassen, Tiefgaragen und Keller sind seither komplett überflutet.
Einer der betroffenen ist Marco Suter (42) aus Niederweningen ZH. «Es war wahnsinnig! Mein Keller stand 1.40 m unter Wasser und Schlamm», sagt er zu BLICK.
Der Inhaber eines Baugeschäfts konnte vergangene Nacht nur zwei Stunden schlafen und ist nun damit beschäftigt, den Keller seines Reihenhauses vom Schlamm zu befreien. «Er ist in jeder Ritze. Ich muss tonnenweise Schlamm beseitigen», sagt er.
Auch auf dem Vorplatz seines Hauses sind die Folgen der Schlammlawine deutlich zu sehen. Marco Suter setzt hier auf die Kraft seines Baggers.
Auch Helen Hofman (85) kämpft mit den Folgen des Unwetters. «Mein schöner Garten ist zerstört», sagt sie zu BLICK.
Ihre Blumen sind unter dem Schlamm begraben und auch die Fenster im Hochparterre des Hauses sind voll mit dem braunen Gemisch verspritzt.
«Es war der Horror»Susanna (51) und Loredana (22) Rusterholz genossen noch die Sonnenstrahlen draussen, als sie vom Regen und Hagel überrascht wurden. «Über eine halbe Stunde hagelte es riesige Körner. Sie hatten einen Durchmesser von vier Zentimeter», sagt die Mutter. Die komplette Terrasse sei weiss gewesen. «Als wir aufs Feld geschaut haben, sahen wir, wie eine zwei Meter breite Schlammlawine runterdonnerte», erinnert sich Susanna Rusterholz.
Die Frauen fuhren daraufhin mit dem Lift in die Tiefgarage runter. «Ich hörte im Lift, wie der Regen plätschert. Als die Lifttür aufging, kam die braune Masse schon auf uns zu», sagt Loredana. Der Lift sei kurz gleich dauraf ausser Betrieb gewesen. «Das Wasser stand kurz daraufhin bis zum Knie und es war unglaublich kalt. Es war wie im tiefsten Winter», so die Mutter. «Es war der Horror», sagen die Frauen.
«Ich weiss gar nicht, woher das alles kommt»Christian Tramm (26) ist seit Mittwochabend, 19 Uhr, im Einsatz. Der Mitarbeiter der Bauverwaltung musste nach Niederweningen ausrücken, um die Strassen vom Schlamm zu befreien. «Ich war gerade in Zürich beim Tanzen als ich aufgeboten wurde, den Feuerwehrsanitätern zu helfen», sagt er zu BLICK.
Um 23 Uhr musste er dann weiter nach Oberweningen. Dort musste sich der 26-Jährige des Hagelproblems annehmen. Gerade beim Püntweg seien die Hagelberge enorm. «Ich muss die Hagelkörner lastwagenweise abtransportieren», sagt Tramm. «Ich habe so was noch nie erlebt und weiss gar nicht, woher all diese Schlamm- und Hagelmassen kommen», sagt er.
«Ich bin zwar müde, aber wir helfen uns gerne gegenseitig. Es gehört dazu, dass man in solchen Situationen anpacken muss.» Das Wichtigste sei jetzt, die Strassen möglichst schnell wieder freizuschaufeln.
«Alle Maschinen stehen unter Wasser»Die Schreinerei von Daniel Bosshard (51) steht seit Mittwochabend unter Wasser. «Weil unsere Schreinerei bodeneben ist, wurde viel Wasser mit Hagelkörnern vorne angeschwemmt. Wir hatten einen ein Meter hohen Hagelturm vor der Tür», sagt er zu BLICK. «Das Wasser floss in die Schreinerei und darum stehen jetzt alle Maschinen und Motore unter Wasser. Auch Schlammablagerungen sind da.» Viele Geräte seien wohl in Mitleidenschaft gezogen worden. «Ich gehe davon aus, dass das Wasser mit dem Schlamm zusammen eine Korrosion auslöst», sagt er. Bosshard rechnet mit Totalschaden.
Am Donnerstag hätte der Schreiner Schiebetüren für eine Schule für Kinder mit Behinderungen liefern müssen. «Daraus wird leider nichts. Ich musste dem Kunden sagen, dass wir heute leider nicht kommen können», sagt der Schreiner enttäuscht.
Bis Donnerstagmittag gingen bei der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich 2000 Schadensmeldungen ein. Im Aargau seien es 160. «Womöglich sind viele Leute wegen Fronleichnam gar nicht zu Hause», sagt Christina Troglia, Generalsekretärin bei den Aargauischen Gebäudeversicherungen zu BLICK. In 80 Fällen handle es sich um Überschwemmungen, in 70 um Hagel-Schäden und der Rest habe mit dem Sturm zu tun. «Bei dieser Verteilung könnte der Gesamtschaden erfahrungsgemäss rund 1,5 Mio. Franken betragen», sagt Troglia.