Am Sonntag in einer Woche zischt die Formel E durch Zürich. Schon jetzt wird die Infrastruktur aufgebaut. Mit aussergewöhnlichem Material.
Sie gehört zur Formel E dazu wie die leise surrenden Elektromotoren: Die temporäre Rennstrecken-Infrastruktur, die für die E-Prix in grossen Städten weltweit jeweils aus dem Boden gestampft wird. Mauern, Sicherheitszäune, Tribünen und die Garagen für die zehn Teams. Die Boxengasse bilden für gewöhnlich zehn grosse Zelte mit jeweils Platz für vier Rennwagen (zwei pro Fahrer).
In Zürich wird alles ganz anders! Die Boxengasse ist ein Unikum. Etwas, was die Formel E und wohl der ganze Rennsport noch nie gesehen hat: Das ganze Boxengebäude wird aus vorgefertigten Holzelementen gebaut. Über den zehn Garagen entsteht ausserdem ein Obergeschoss für rund 1000 Zuschauer.
Alles aus Holz. Wie auch eine spektakuläre Brücke über der Rennstrecke, die für Starttechnik, Medien und Zuschauer gleich zweistöckig plus Dachterrasse mit Blick auf die Start- und Ziellinie, die Stadt und den See aufgebaut wird. Auch alles aus Holz!
Kaum stehen die Boxen, ziehen die Teams einErrichtet werden die Gebäude erst kurz vor dem Rennen. Die Herstellung der diversen Elemente läuft längst – in der Ostschweiz. Die Firma Blumer Lehmann AG aus Gossau SG ist weltweit für ihre Holzbauten nach Mass bekannt und ist für die Produktion und Zusammenbau vor Ort in Zürich verantwortlich. «Bei diesem Auftrag liegt die besondere Herausforderung beim zeitlichen Faktor. Der Aufbau muss innert drei Tagen erfolgen und es gibt keine Verschiebemöglichkeit», sagt Geschäftsführer Richard Jussel zu den «Gossauer Nachrichten».
Die St. Galler kamen wegen der prekären Platzverhältnisse entlang der Rennstrecke zum millionenschweren Auftrag. Für die normalen Boxen-Zelte der Formel E reicht der Parkplatz beim Hafen Enge nicht aus. Deshalb werden die Holzbauten massgeschneidert und jeder Millimeter ausgenützt. «Viele Feinheiten sind erst während der Produktion eingeflossen, der Hersteller ist sehr flexibel», sagt Pascal Derron vom Zürcher OK.
Diese Woche wird bei laufendem Strassenverkehr auf dem Mythenquai bereits die VIP-Brücke aufgebaut. Nächste Woche von Montag bis Mittwoch stellen die Gossauer Spezialisten mit vier Kränen das Boxengebäude hin. Die Teams beziehen die Garagen dann sofort am Mittwoch, um sich auf den E-Prix am Sonntag vorzubereiten.
Und nach dem Rennen? Dann wird alles sofort wieder demontiert und fürs nächste Rennen eingelagert.
Eine Frau krachte am Donnerstagabend mit ihrem Auto in ein anderes Fahrzeug. Drei Personen mussten danach ins Spital. Es entstand ein hoher Sachschaden.
Am Donnerstagabend hat eine Lenkerin einen Verkehrsunfall in Reiden LU verursacht. Sie fuhr auf der Friedmattstrasse in Richtung Pfaffnauerstrasse und beabsichtigte in diese einzumünden. Dabei kam es zu einer heftigen Kollision mit einem auf der Paffnauerstrasse heranfahrenden Auto.
Die beiden Lenkerinnen und eine Mitfahrerin wurden mit Rettungsdiensten zur Kontrolle in Spitäler gebracht. Beim Unfall entstand Sachschaden in der Höhe von rund 28‘000 Franken, wie die Kantonspolizei Luzern mitteilt. (man)
Der spanische Regierungschef Mariano Rajoy ist vom Parlament in Madrid gestürzt worden. Ein breites Parteienbündnis stützte am Freitag das Misstrauensvotum der sozialdemokratischen PSOE gegen den Chef der konservativen Volkspartei (PP).
Mariano Rajoy ist nicht mehr Regierungschef von Spanien! Das Misstrauensvotum der Sozialisten (PSOE) von Pedro Sánchez wurde mit 180 zu 169 Stimmen angenommen. 176 Stimmen waren nötig. Damit ist nun der Weg für Oppositionsführer Sánchez frei, das Amt selber zu übernehmen.
Rajoy sah sein politisches Ende kommen. «Das Misstrauensvotum wird wahrscheinlich angenommen, was bedeutet, dass Pedro Sánchez neuer Ministerpräsident werden wird», so Rajoy. Es sei eine Ehre gewesen, Regierungschef von Spanien zu sein. «Ich danke allen Spaniern für ihre Unterstützung.»
«Viel Glück», fügte Rajoy hinzu. Er sei der erste, der Sánchez nach der Abstimmung gratulieren wolle. Die PSOE hatte am Donnerstag die für ein Misstrauensvotum am Freitag erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen hinter sich gebracht.
Damit kann nun Sozialistenchef Pedro Sánchez das Amt antreten. In seiner letzten Aktion als Oppositionsführer erklärte er nach dem Abtritt von Mariano Rajoy: «Jetzt beginnt ein neues Zeitalter in der spanischen Politik.» Er wolle allen Seiten die Hand reichen um die Aufgaben, die sich dem Land stellen, zu bewältigen. (SDA)
Grosses Interesse am Besuch von Papst Franziskus am 21. Juni in Genf: Die Messe des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche in den Genfer Palexpo-Hallen ist bereits ausverkauft. Die verfügbaren 41'000 Plätze gingen weg wie warme Weggli.
Die Anmeldungen stammten von Pfarreien und katholischen Vereinigungen aus der ganzen Schweiz, teilte die Diözese von Lausanne, Genf und Freiburg am Freitag mit. Überproportional vertreten sind demnach Gläubige aus der Romandie. Jeder zehnte Eingeschriebene komme zudem aus Frankreich.
Man freue sich sehr über den grossen Andrang, schreibt die Diözese. Wer kein Ticket ergattert habe, könne die Eucharistiefeier vor dem Fernseher live auf SRF, RTS und RSI schauen. Ausserdem ist vorgesehen, die Messe in der Stadt Genf auf Grossleinwänden zu übertragen.
Wann kommt der Papst in der Schweiz an?Der Papst wird am Morgen gegen 10 Uhr 10 am Flughafen Cointrin landen und abends um 20 Uhr wieder Richtung Rom abfliegen. Die Messe in den Palexpo-Hallen wird er gegen 17.30 Uhr zelebrieren. Neben der Messe sind ein Besuch beim Ökumenischen Rat der Kirchen sowie Gebete und Gespräche geplant.
Beim letzten Papstbesuch in der Schweiz im Jahr 2004 hatte der damalige Papst Johannes Paul II. in Bern vor fast 70'000 Menschen eine Messe zelebriert. (SDA)
WINTERTHUR ZH - Nach dem Derby zwischen dem FC Winterthur und dem FCZ schleudert Enrico F. einen Schachtdeckel auf wartende Fans am Bahnhof. Für die Staatsanwaltschaft ist klar: Der Angeklagte hat den Tod eines Menschen in Kauf genommen.
Ganz am Ende des Prozesses ergreift Enrico F.* nochmals das Wort. Mit starrem Blick schaut er zur Richterin und sagt dann leise: «Was passiert ist, tut mir alles sehr leid.» Es ist der Schlusspunkt der Verhandlung vom Donnerstag am Winterthurer Bezirksgericht. Rund fünf Stunden dauerte der Prozess bis dahin.
Das, was der Angeklagte so bereut, ereignete sich am 13. Mai 2017. Der FC Zürich tingelt gerade durch die Challenge League und gastiert an diesem Samstag zum Derby beim FC Winterthur. Unter den Zuschauern ist auch Enrico F. Er sei aber kein echter Fussball-Fan, sagt er am Donnerstag vor Gericht. «Wenn, dann höchstens vom FC Basel.»
Tat war «verwerflich» und «absolut unsinnig»Zum Spiel hat sich F. von einem Freund überreden lassen. Genauso wie zu den etwa sechs Bieren, die er im Stadion getrunken haben will. «Ich bin es mir eigentlich nicht gewohnt, so viel Alkohol zu trinken. Aber mir wurde immer wieder ein neues Bier hingehalten», gibt er zu Protokoll. Er könne darum nicht mehr so genau sagen, was sich nach dem Schlusspfiff zugetragen habe. Er habe einen totalen Filmriss.
Die Rekonstruktion der Geschehnisse übernimmt dann die Richterin. Auf Bildern einer Überwachungskamera vom Parkdeck über den Gleisen beim Bahnhof Winterthur sei Enrico F. nämlich zusammen mit einem Kollegen kurz nach dem Spiel zu erkennen. Was an jenem Mai-Abend dann folgte, bezeichnet der Staatsanwalt heute als «verwerflich» und «absolut unsinnig».
Es ist mittlerweile kurz vor 20 Uhr. Unter dem Parkhaus beim Gleis 9 warten zahlreiche FCZ-Anhänger auf ihren Zug. Enrico F. und sein Begleiter pöbeln die Gästefans aus der Distanz an. Dann eskaliert die Situation: F. reisst plötzlich einen zwei Kilo schweren Gitterschachtdeckel aus dem Boden und schleudert diesen hinaus aufs Perron. Dort sackt ein junger Mann zu Boden und bleibt liegen. Der damals 27-jährige Manuel R.* wird von dem Eisendeckel getroffen und schwer verletzt.
Unzurechnungsfähigkeit wegen Alkohol?Laut Gutachten sei der Treffer beim Opfer vergleichbar mit einem Schlag mit einer Axt. Für die Staatsanwaltschaft besteht daher kein Zweifel, dass Enrico F. den Tod eines Menschen in Kauf genommen habe. Ihre Forderung: Der Beschuldigte soll wegen vorsätzlicher Tötung für neun Jahre in den Knast. Enrico F. und sein Verteidiger hingegen plädieren wegen des exzessiven Alkoholkonsums auf Unzurechnungsfähigkeit.
Entscheidend für das Urteil könnte die Whatsapp-Nachricht werden, die F. unmittelbar nach der Tat an seine Freundin verschickt hatte. «Ich han en Doledeckel uf d Züri-Fans gschosse!», ist in einer ersten Botschaft zu lesen. Und wenig später schrieb er: «Nanig verwütscht worde.» Für die Anklage deutliche Indizien dafür, dass F. ganz genau wusste, was er getan hatte. Das definitive Urteil ist für Freitagmorgen um 11 Uhr angekündigt.
* Namen geändertBoris und Lilly Becker haben sich getrennt! Offenbar «einvernehmlich und freundschaftlich», wie ihr Anwalt sagt. Trotzdem stellt sich die Frage, weshalb der dreifache Wimbledon-Sieger das Ding mit der Liebe nie auf die Reihe kriegt.
Siegen ist ein Gefühl, das Boris Becker (50) gut kennt, von früher her auf dem Centre Court. Das ist eine Weile her, inzwischen muss sich die Legende an Niederlagen gewöhnen. Letzten Sommer sorgten seine Finanzprobleme für Schlagzeilen, jetzt die Trennung von seiner zweiten Frau Lilly (41) nach neun Jahren Ehe. Noch im März sagte sie in der «Daily Mail», dass Boris und sie eine Paartherapie besuchen würden. «Wir hätten niemals gedacht, dass wir so etwas mal brauchen. Aber es hat geholfen.»
«Wir leben im Zeitalter der seriellen Monogamie»Offensichtlich nicht richtig, doch immerhin hat sich Boris bemüht. «Der Schritt dazu zeigt, dass man etwas in die Beziehung investieren will», so Psychotherapeutin Dania Schiftan. «Oft trennen sich Paare, bevor sie ihr Potenzial ausgeschöpft haben.»
Allerdings sei eine Trennung auch nicht ungewöhnlich. «Wir leben im Zeitalter der seriellen Monogamie. Wenn die Beziehung nicht funktioniert, steigt man halt aus und sucht die nächste Liebe.» Besonders erschwerend sei es allerdings, wenn zwei Menschen ständig unter den Augen der Öffentlichkeit sind. «Da muss ein Paar noch mehr Beziehungsarbeit leisten», sagt Schiftan.
Pikante Trennung per SMSUnd die Versuchungen als Prominenter sind grösser. Eine Falle, in die Boris mit Vollgas getappt ist: Die Besenkammer-Affäre mit Model Angela Ermakova (49) machte ihn weltweit zum Gespött und kostete ihn seine erste Ehe mit Barbara Becker (51).
In Erinnerung bleibt auch die kurze Liebe zu Alessandra Meyer-Wölden (35). Vor zehn Jahren verliebte sich Becker in die 15 Jahre jüngere Tochter seines früheren Managers Alex Meyer-Wölden (†56). Auf die Verlobung folgte die Trennung – per SMS! Pikant: Damals war er bereits mit Lilly zusammen, die er für Alessandra verlassen hatte. Reumütig kehrte er schliesslich zurück und heiratete sie.
«Die Treppe runter, Stufe für Stufe»Warum sich Lilly jetzt von Boris trennt, liegt vorerst im Nebel. Ob es sein unaufhaltsam scheinender Abstieg ist? «Bild»-Kolumnist Franz Josef Wagner beschreibt Boris als jemanden, «der die Treppe hinunterfällt. Stufe für Stufe». Worte, die bei der edelmütigen Noch-Ehefrau schlecht ankommen. Ihr künftiger Ex hat zwar ihre Liebe verloren, nicht aber ihre Loyalität: «Er ist immer noch der Vater meines Sohnes und ein deutsches Idol. Hör einfach auf. Bitte», schreibt das Model auf Instagram an die Adresse von Wagner.
GRENCHEN SO - Vor einem Jahr sank der Referenzzinssatz für die Mieten auf ein Rekordtief. Dort verharrt er auch weiter.
Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) belässt den Referenzzinssatz für Mieten auf dem Rekordtief von 1,5 Prozent. Damit gibt es für Mieter keinen neuen Senkungsanspruch. Hausbesitzer können die Mietzinsen gestützt auf diesen Referenzwert aber auch nicht erhöhen.
Vor einem Jahr – im Juni 2017 – hat das Bundesamt den Referenzzinssatz erstmals seit 2015 auf den Tiefstwert von 1,5 Prozent gesenkt.
Für die Mietzinsgestaltung wird in der Schweiz seit Herbst 2008 auf einen einheitlichen hypothekarischen Referenzzinssatz abgestellt, der sich in Schritten von einem Viertelprozent verändern kann. Dieser ersetzt den zuvor in den einzelnen Kantonen massgebenden Zinssatz für variable Hypotheken.
Der Hauseigentümerverband Schweiz sieht laut einem Communiqué «keinen aktuellen Handlungsbedarf bei den Mietzinsen». Das langjährige Tiefzinsniveau habe zu einer Entspannung auf dem Mietwohnungsmarkt beigetragen, sogar in den Städten. Das zeige die Leerwohnungsquote. Mit 1,45 Prozent liege sie so hoch wie zuletzt Ende der 1990er Jahren.
Der Mieterverband fordert dagegen: «Mieten müssen sinken!» Die Eigentümer, die vor zehn Jahren noch 30 Milliarden Zinsen gezahlt hätten, zahlten 2018 nur noch 14 Milliarden.
Wer noch keine Senkung beim Mietzins beantragt habe, solle das noch tun.
Weiter auf AbwärtskursSeit seiner Einführung ist der Referenzzinssatz noch nie gestiegen. 2008 lag er noch bei 3,5 Prozent, danach sank er schrittweise. Seit Juni letzten Jahres liegt er bei 1,5 Prozent. Eine Änderung des momentan geltenden Zinssatzes ist angezeigt, wenn der Durchschnittszinssatz auf unter 1,38 Prozent sinkt oder auf über 1,62 Prozent steigt. Momentan beträgt er 1,51 Prozent, leicht tiefer als beim letzten Termin vor drei Monaten. Damals lag der Durchschnitt bei 1,53 Prozent.
In diesem Jahr gibt es im September und Dezember noch zwei weitere Termin für die Publikation des Referenzzinssatz. (jfr/SDA)
MERGOSCIA TI - Seit Mittwoch wird Carolina Schmid Goerke aus Mergoscia TI vermisst. Zuletzt wurde sie in ihrem Haus gesehen. Seitdem fehlt jede Spur von ihr.
Seit dem 30. Mai wird Carolina Schmid Goerke (51) vermisst. Zuletzt wurde die 51-Jährige in ihrem Haus in Mergoscia TI gesehen. Sie ist 172 Zentimeter gross, hat blaue Augen und schwarze Haare. Laut Mitteilung der Kantonspolizei Tessin trägt die Vermisste eine braune Hose, eine dunkelgrüne Strickjacke und einen beigen Mantel. Ein Handy hat sie nicht bei sich.
Schmid Goerke spricht Italienisch, Deutsch und Englisch. Wer Hinweis über ihren Verbleib geben kann, soll sich bei der Polizei melden. (jmh)
Neuer Gerichtstermin für Harvey Weinstein (66): Der einstige Hollywood-Mogul muss nun doch nicht erst im Juli, sondern bereits kommende Woche für eine formelle Anklageverlesung vor Gericht in New York erscheinen.
Dem Filmproduzenten Harvey Weinstein werden Vergewaltigung und erzwungener Oralsex vorgeworfen. Weinstein soll am Dienstag zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Sein Anwalt hatte zuvor betont, sein Mandant sei unschuldig und werde die Vorwürfe zurückweisen.
Weinstein war am Mittwoch von einer Grand Jury in New York wegen sexueller Übergriffe angeklagt worden. Die Vorwürfe entsprechen der Anklage, die die Staatsanwaltschaft in der Woche zuvor gegen Weinstein vorgebracht hatte.
Zahlreiche Frauen melden sichMit der Grand-Jury-Entscheidung sei man dem Ziel nähergekommen, den Angeklagten für seine Gewaltvergehen zur Rechenschaft zu ziehen, erklärte Staatsanwalt Cyrus Vance am Mittwoch.
Zahlreiche Frauen haben Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der Staatsanwaltschaft zufolge geht es in dieser Anklage um Vorfälle aus den Jahren 2004 und 2013. Die Ermittlungen liefen seit Monaten. (SDA)
Ab vor den Traualtar? Nicht mit Sharon Stone! Die US-Filmdiva soll die Beziehung mit ihrem Zürcher Freund Angelo Boffa locker sehen.
Hollywood-Star Sharon Stone (60) soll es mit ihrem Schweizer Freund Angelo Boffa (41) nicht ernst meinen. Wie die US-Plattform «Radar Online» berichtet, wolle die Filmdiva den Zürcher Immobilienunternehmer nicht heiraten. Wie ein Freund der «Basic Instinct»-Schauspielerin verrät, wolle Stone die Beziehung zu Boffa, der italienische Wurzeln hat, lieber zwanglos halten.
«Mehr als eine lockere Beziehung liegt nicht drin»«Sie hat klargemacht, dass mehr als eine lockere Beziehung nicht drin liegt», so der Insider. Stone gehe «die Sache nun langsam an». Laut der Quelle hatte Stone, die bereits zwei Ehen hinter sich hat, das Gefühl, dass mit Boffa alles zu schnell geht – und zog deshalb die Bremse.
Sharon Stone will ihre Freiheit behaltenIhr sei ihre Unabhängigkeit einfach zu wichtig: «Sharon hat sich an ihr straff organisiertes Leben gewöhnt. Sie will nicht, dass jemand stört und ihre Freiheit wegnimmt. Angelo ist wieder in seinem Apartment in Los Angeles – und das ist genau nach Sharons Geschmack.»
Im vergangenen März wurde bekannt, dass Sharon Stone und der Zürcher ein Paar sind, nachdem Fotos der beiden am Strand von Miami (USA) auftauchten. (kad)
Zwei Tage nach dem vorgetäuschten Mord in der Ukraine hat sich der kremlkritische russische Reporter Arkadi Babtschenko für die Inszenierung gerechtfertigt. Darüber hinaus berichtete er, wie die Mord-Inszenierung ablief: mit echtem Schweineblut.
Der ukrainische Geheimdienst gab am Mittwoch bekannt, die Ermordung des Kreml-Kritikers inszeniert zu haben, um einen geplanten Anschlag auf Babtschenko zu vereiteln. Zunächst ging die Meldung über seinen Tod um die Welt. Viele betrauerten Babtschenko.
Kurze Zeit später kam raus: Alles Fake! Die Operation der Sonderdienste sei vor einem Monat vorbereitet worden, sagte Babtschenko am Donnerstag vor Journalisten. Zunächst habe er verärgert auf die Planungen reagiert. Doch schliesslich habe er seine Meinung geändert.
Gelernt wie ein Toter zu liegen
Ursprünglich sei der fingierte Mord für den 1. Juni geplant gewesen, doch da sich die mutmasslichen Attentatspläne konkretisiert hätten, sei die Geheimdienst-Operation vorgezogen worden. Diese war demnach bis ins Detail vorbereitet. So sollte der Mord an der Tür geschehen, berichtete Babtschenko. Er habe sogar gelernt, wie ein Toter auf dem Boden zu liegen.
«Ich hatte richtiges Schweineblut. Damit bedeckten sie meinen Mund, meine Nase und die drei Schusswunden. Und siehe da, ich war tot», sagte Babtschenko.
Seine Frau wusste von nichtsSeine Frau habe den Krankenwagen gerufen. In dem sei der Journalist gestorben, teilte die ukrainische Regierung anschliessend mit. Babtschenko spielte nach eigenen Angaben so lange den Toten, bis er in der Leichenhalle lag. Eingeweiht war seine Frau nicht. Deswegen entschuldigte sich Babtschenko auch bei ihr.
Der Journlaist hat Russland im Februar 2017 verlassen, weil er eigenen Angaben zufolge mehrmals bedroht wurde. Danach lebte er einige Monate in Prag, bevor er im Juli 2017 nach Israel zog und dann im August 2017 nach Kiew kam. Seit 2000 war er als Journalist tätig und spezialisierte sich auf die Kriegs- und Militärthematik. (SDA)
Seoul – Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA der nuklearen Abrüstung verpflichtet. Kim habe den «unveränderten, beständigen und festen Willen» seines Landes «zur Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel» bekräftigt.
Kim äusserte sich demnach bei seinem Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow in Pjöngjang am Donnerstag, wie KCNA am Freitag berichtete.
Bei dem geplanten historischen Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump am 12. Juni in Singapur soll es um den Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms gehen. Die USA fordern die vollständige und überprüfbare Denuklearisierung Nordkoreas im Gegenzug für wirtschaftliche Erleichterungen.
Bislang ist unklar, was genau Nordkorea unter Denuklearisierung versteht. Beobachter gehen bislang davon aus, dass Pjöngjang ohne Sicherheitsgarantien der USA nicht zum Abbau seines Atomprogramms bereit sein wird. Ein US-Regierungsmitarbeiter hatte solche Garantien in indes am Mittwoch in Aussicht gestellt.
Der Chef der E-Programme rüstet Renault für die Zukunft. Das grosse Interview mit Eric Feunteun.
Herr Feunteun, wie wird sich der Elektrofahrzeug-Markt entwickeln?
Eric Feunteun: Es gibt einen globalen Trend zu Zero Emission. Die heute einzig praktikable Lösung dazu sind Elektrofahrzeuge. Das weltweite Wachstum beträgt seit einigen Jahren mehr als 50 Prozent. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage im zweistelligen Bereich weiter wachsen wird. Der weltweite Marktanteil könnte auf über zehn Prozent steigen. Das wird aber auch von Anreizen zum Umstieg und vom Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur abhängen. Renault ist bereit für diese Herausforderung und bietet schon heute eine äusserst attraktive Modellpalette.
Was tun Sie gegen die Reichweiten-Angst und die langen Ladezyklen von E-Mobilen?
Die Reichweite des Renault ZOE konnten wir vor zwei Jahren auf eine reale Reichweite von 300 Kilometern verdoppeln. Wir erwarten bei der Batterietechnologie noch weitere Entwicklungsschritte. In den nächsten Jahren werden sich sowohl die Ladezeiten weiter verkürzen als auch die Reichweiten erheblich steigern, vergleichbar mit Verbrennungsmotoren von heute.
Wie wichtig ist die Formel E für die Entwicklung der Serienmodelle?
Beide Bereiche profitieren – etwa bei der Weiterentwicklung der Motoren und der Kontrollsoftware.
Konkret?
Als Pionier der E-Mobilität war es für uns wichtig, die Technik in der Formel E im High-Performance-Grenzbereich zu testen. Wir konnten vom Energiemanagement wichtige Erkenntnisse ableiten und viele Innovationen vorantreiben. Die Systeme zur Energierückgewinnung im Fahrbetrieb werden immer leistungsfähiger. Ladekapazität und Reichweite der Batterien profitieren vom Technologietransfer. Für die Saison 2018 haben die Formel-E-Autos die gleiche Herausforderung, die wir beim ZOE schon gelöst haben: doppelte Reichweite bei gleichbleibender Batteriegrösse. Die Formel E verkörpert für uns aber auch den Aspekt «Fun to Drive», der beim Elektroantrieb richtig spürbar ist. Ganz nach unserem Unternehmensmotto «Renault, Passion for Life».
Zinédine Zidane legt seinen Coaching-Mantel in Madrid ab. Nun könnte es bei den Königlichen zur grossen Zäsur kommen.
Die Anhänger Real Madrids dürften am Donnerstagmittag nach Luft gerungen haben. Soeben hat ihr Trainer Zinédine Zidane den Bettel hingeworfen. «Ich mache das zum Wohl dieses Teams. Mit mir wäre es nächstes Jahr sehr schwierig gewesen, etwas zu gewinnen», lautet die Begründung des Franzosen. Nach drei Champions-League-Titeln in Serie und insgesamt neun gesammelten Trophäen macht der 45-Jährige Schluss.
Löst der Rücktritt Zidanes jetzt ein Erdbeben aus? BLICK beantwortet die brennendsten Fragen.
Wer wird neuer Real-Trainer?Durch die spanischen Gazetten geistern etliche Namen. Zu den erweiterten Kandidaten zählen unter anderem Jogi Löw, Jürgen Klopp, Antonio Conte und Arsène Wenger. Ihre Verpflichtung ist jedoch hochgradig unwahrscheinlich. Als Kronfavoriten werden derzeit zwei Namen gehandelt.
Mauricio Pochettino (46): Der Argentinier geniesst dank der starken Saison mit den Tottenham Hotspur (Platz 3 in der Premier League, Halbfinal im FA-Cup) ein hohes Ansehen in Madrid. Der 3:1-Sieg im direkten Duell in der Champions-League-Gruppenphase hat Florentino Perez (71) und Co schwer beeindruckt.
Seither wird der 46-Jährige immer wieder als möglicher Zidane-Nachfolger in Verbindung gebracht. Das Problem aus Real-Sicht: Unlängst verlängerte Pochettino seinen Vertrag bis 2023. Medienberichten zufolge soll dieser aber mit einer Ausstiegsklausel bestückt sein. Die «As» meldet am Donnerstagabend gar, dass er am Freitag nach Madrid fliegen werde, um Gespräche zu führen.
Guti (41): Gute Chancen auf den Trainerstuhl kann sich auch Jose Maria Gutierrez Hernandez oder kurz Guti ausrechnen. Der Spanier kennt Real in- und auswendig, zog von 1995 bis 2010 die Fäden im Mittelfeld des weissen Balletts. Seit zwei Jahren ist er Übungsleiter der U19 Real Madrids.
Wird Guti der nächste Zidane? Der Lebenslauf der zwei ehemaligen Starspieler offenbart Ähnlichkeiten. Bevor Coach «Zizou» die Welt im Sturm eroberte, trainierte er ebenfalls ein Nachwuchsteam von Real. Am Willen Gutis würde es nicht scheitern, zumal er im Sommer 2017 befand: «Es wäre dumm, zu sagen, dass es kein Ziel ist, die erste Mannschaft zu trainieren.»
Was passiert mit Cristiano Ronaldo?Die Zukunft Ronaldos steht in den Sternen. Mit seiner Aussage «Es war sehr schön, bei Real Madrid zu sein» kurz nach dem CL-Finalsieg gegen Liverpool trat er eine Gerüchte-Lawine los. Ist er unzufrieden mit seinen Arbeitskonditionen? Messi und Neymar verdienen deutlich mehr. Oder kehrt er Spanien wegen der Steuerhinterziehungs-Affäre den Rücken? Er wird beschuldigt, 14,7 Millionen Euro am Fiskus vorbeigeschleust zu haben.
So oder so, der Rücktritt Zidanes dürfte eher einen Abgang als einen Verbleib Cristianos zur Folge haben. Denn es ist kein Geheimnis, dass Ronaldo grosse Stücke auf den Franzosen hält. Am Donnerstagabend richtet er sich auf Instagram an Zidane: «Ich fühle nur Stolz, dein Spieler gewesen zu sein. Trainer, vielen Dank für so viel.» Ronaldo sei «am Boden zerstört», berichtet die «Marca», weil er sich jetzt noch «mehr isoliert» fühle.
Sollte Ronaldo die Königlichen nach neun Jahren tatsächlich verlassen, drängt sich die Frage auf, wer sich das Engagement überhaupt leisten kann. Seine Ausstiegsklausel ist auf eine Milliarde Euro festgelegt. Real-Präsident Perez müsste zuerst eine Freigabe erteilen, damit CR7 günstiger zu neuen Ufern aufbrechen kann. Manchester United käme dann in Frage, Ronaldos alte Liebe. Oder Scheich-Klub PSG, das mit Neymar allerdings schon einen Superstar in den eigenen Reihen hat.
Stürzt Real jetzt in eine Krise?Der Trainerwechsel wird in Madrid mit Sicherheit Spuren hinterlassen. Eine Krise zu prophezeien wäre aber vermessen. Der Kern des Teams wird auch in der kommenden Saison beisammen sein. Die Mannschaft verfügt über Unmengen an Talent und noch mehr Routine. Und Schlüsselspieler wie Ramos (32), Modric (32), Marcelo (30), Kroos (28) haben ihren Zenit noch nicht überschritten.
Der nächste Übungsleiter kann der Equipe mit zwei, drei gezielten Neuzugängen neues Leben einhauchen. Gut möglich, dass der eine oder andere Spieler (Bale, Benzema, Isco) den Verein nun verlässt. Sollte das der Fall sein, wird Perez sein Portemonnaie öffnen – und galaktisch einkaufen. Das Transferkarussell wird in der spanischen Hauptstadt diesen Sommer auf jeden Fall Spitzengeschwindigkeiten erreichen.
Verpatzt Real den Start in die neue Spielzeit, kanns für Guti, Pochettino oder wer auch immer an der Seitenlinie steht, ganz schnell ganz ungemütlich werden. Die Fans im Bernabeu sind fordernd wie kaum jemand, die Presse gnadenlos. Jetzt erst recht, nach dem dritten Champions-League-Triumph in Serie. Der Trainerstuhl Madrids wackelt wie kein anderer. Wer Platz nimmt, muss sich anschnallen.
Nach weniger als zwei Jahren ist dem Modekonzern OVS in der Schweiz das Geld ausgegangen. Für Star-Manager Stefano Beraldo ist das eine Blamage.
Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» nannte ihn «Stefano, der Markteroberer» und einen «ziemlich coolen Hund». Schliesslich spielt Stefano Beraldo (61), Chef des italienischen Modekonzerns OVS, auch ganz ordentlich Gitarre. «Musik ist meine wahre Passion», wurde Beraldo zitiert.
Den Schweizer Modemarkt erobern? Für Beraldo ein Kinderspiel. In Italien hatte er mit OVS Top-Marken wie Zara und H&M abgehängt. Das wollte er in der Schweiz wiederholen.
Im Herbst 2016 kaufte OVS den maroden Schweizer Traditionskonzern Charles Vögele. «Wir können mit einem hohen Marktanteil starten», sagte Beraldo, als ihn BLICK vor einem Jahr in Mailand (I) besuchte. «Die Schweiz ist ein attraktiver Markt, der im Fashionbereich nicht so stark umkämpft ist.»
Der Ladenumbau verschlang das ganze GeldEine katastrophale Fehleinschätzung. In nicht mal einem Jahr ist der Schweizer OVS-Tochter das Geld ausgegangen. Die Firma ist in Nachlassstundung, die 1150 Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs.
Beraldos Rezept war simpel: Er entfernte aus den Vögele-Filialen alles, was an Vögele erinnerte, und setzte auf dasselbe Segment wie in Italien. Dann würden die Kunden von allein in die Läden strömen, so die Hoffnung. «In Sachen Fashion können die Schweizer von Italien lernen», sagte Beraldo.
Doch die Kunden kamen nicht. Denn Beraldo hatte die wichtigste Lektion für den Schweizer Markt nicht gelernt: dass der Preis wichtig ist, aber die Qualität noch wichtiger.
Als er es kapiert hatte, war es zu spät. Mit dem Ladenumbau hatte er sein gesamtes Kapital von 40 Millionen Franken verpulvert. «Für Werbung und Marketing blieb nichts mehr übrig», sagt ein Insider.
Beraldo hatte viel zu gewinnen, aber wenig zu verlierenEin Eroberer ist Beraldo also nicht, ein schlauer Hund aber schon. Denn seine OVS hatte nur gerade 20 Millionen Franken für ihre Vögele-Anteile gezahlt. Die übrigen 40 Millionen schossen zwei italienische Familien und die Sandoz-Erben ein. Beraldo hatte eine Kaufoption für deren Aktien.
Im Nachhinein erklärt das einiges: Wäre sein Plan aufgegangen wäre, hätte Beraldo viel gewonnen. Beim Scheitern hält sich sein Verlust hingegen in Grenzen. Ein Insider schätzt, dass sich OVS insgesamt etwa 50 Millionen ans Bein streichen muss.
Noch ist die Schlussrechnung aber nicht gemacht. Von den 140 Filialen rentieren nur 30 bis 40. Der Rest dürfte kaum einen Käufer finden. Das bedeutet, dass mindestens 700 Mitarbeiter ihre Stelle verlieren könnten.
Die Gewerkschaft Unia will für sie kämpfen. «Wir verlangen finanzielle Entschädigungen und flankierende Massnahmen bei der Stellensuche», sagt Sprecherin Leena Schmitter. Für Beraldo könnte es teuer werden.
Die liberale Denkfabrik Avenir Suisse sieht für die Schweiz im Jahr 2030 sechs mögliche Szenarien. Aber wie sehen das eigentlich jene Politiker, die 2030 an den Schalthebeln der Macht sitzen werden? BLICK hat die eine Präsidentin und sechs Präsidenten der Schweizer Jungparteien gefragt, welches der Avenir-Suisse-Szenarien sie verwirklichen wollen.
Avenir Suisse will eine Debatte darüber anstossen, welchen aussenpolitischen Weg die Schweiz einschlagen will. Wollen wir uns ins Réduit zurückziehen? Oder uns der Welt öffnen? Im diese Woche präsentierten Weissbuch zeigt die liberale Denkfabrik sechs Szenarien für eine Schweiz im Jahr 2030 auf und weist auf Folgen, Chancen und Risiken der jeweiligen Entscheidungen hin.
Der Wunsch nach einer Debatte kommt nicht von ungefähr: Die politische Schweiz zögert, die schwierige Frage nach Identitätsbewahrung und Öffnung zu beantworten. Aber wie sehen das eigentlich jene Politiker, die 2030 an den Schalthebeln der Macht – im Parlament oder in Exekutivämtern – sitzen werden? In welcher Schweiz wollen sie leben? BLICK hat die eine Präsidentin und sechs Präsidenten der Schweizer Jungparteien gefragt, welches der Avenir-Suisse-Szenarien sie verwirklichen wollen.
Andri Silberschmidt , Präsident Jungfreisinnige
Ein Land, in dem die persönliche Freiheit gross ist und sich der Staat weitgehend zurückhält: So sieht die Schweiz 2030 von Jungfreisinnigen-Präsident Andri Silberschmidt (24) aus. Er wünscht sich die «globale Oase» – mit einer wichtigen Einschränkung: Die bilateralen Verträge werden nicht gekündigt. Denn sie würden nicht nur Regeln, sondern auch Rechte für die Schweizer enthalten. «Sonst orientiert sich die globale Oase an den Grundsteinen des Schweizer Erfolgs: Freiheit, Verantwortung, Fortschritt.»
Tino Schneider, Co-Präsident Junge CVP
Könnte JCVP-Co-Präsident Tino Schneider (27) bestimmen, herrscht in der Schweiz im Jahr 2030 die «tragfähige Partnerschaft». «Eine Regelung des Verhältnisses zur EU, ohne dabei selber Mitglied der Union zu werden, ist im Interesse von Bevölkerung und der Wirtschaft», sagt er. Die Aufgabe der direkten Demokratie, des Föderalismus und des Frankens kommt für Schneider nicht in Frage – egal, zu welchem Zeitpunkt. «Diese Elemente gehören fix zu unserer Identität, und sie sind die Bausteine für das Erfolgsmodell Schweiz.»
Tamara Funiciello , Präsidentin Juso
Juso-Chefin Tamara Funiciello (28) passt keines der Szenarien von Avenir Suisse. Sie hat eine ganz eigene Wunschvorstellung: «Im Jahr 2030 hat die Schweiz dem Rechtspopulismus die Rote Karte gezeigt. Menschen ohne Schweizer Pass werden nicht mehr diskriminiert, Frauen sind endlich gleichgestellt, und die Superreichen werden gerecht besteuert», erklärt sie. Das Wirtschaftssystem orientiere sich am Wohl der Menschen weltweit. «Die Schweiz soll sozial, gerecht und frei sein.»
Luzian Franzini , Co-Präsident Junge Grüne
Auch Luzian Franzini (22) will sich nicht auf ein Wunsch-Szenario festlegen. Der Co-Präsident der Jungen Grünen wünscht sich, dass die Schweiz 2030 wie im Modell «Tragfähige Partnerschaft» ein Rahmenabkommen mit der EU abgeschlossen hat – oder dem «skandinavischen Weg» folgend der EU beigetreten ist. Er ist überzeugt: «Bis 2030 wird sich die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass wir die drängenden Probleme von heute nur auf internationaler Ebene lösen können.» Gleichzeitig müsse die Schweiz auch Bedingungen stellen, zum Beispiel in Form von Umweltstandards bei Importen.
Benjamin Fischer, Präsident JSVP
Benjamin Fischer (27), Präsident der Jungen SVP, wünscht sich nicht ein einzelnes Szenario, sondern eine Dreier-Kombination: «Selbstbestimmter Rückzug», «Club Schweiz» – und ein bisschen vom Szenario «Globale Oase». «Denn für mich ist klar: Die Schweiz wird nicht Mitglied der EU, sie soll politisch unabhängig und neutral sein, aber gleichzeitig ökonomisch weltweit vernetzt», sagt Fischer. Dazu gehört für ihn die Kündigung des Personenfreizügigkeits-Abkommens. «Wo Wirtschaft und Selbstbestimmung in Konflikt geraten, hat die politische Autonomie Vorrang.»
Nico Planzer , Präsident der JBDP
Gehts nach Nico Planzer (22), Präsident der Jungen BDP, wählt die Schweiz 2030 das Szenario «Tragfähige Partnerschaft». «Die Beziehung der Schweiz mit der EU soll durch einen fairen Rahmenvertrag geregelt werden, der die Eigenständigkeit der Schweiz sichert und die Weiterentwicklung der Partnerschaft umfassend regelt», sagt er. Der bilaterale Weg soll gar in der Verfassung verankert sein. Streitfälle mit der Europäischen Union sollen, wie dies das Szenario von Avenir Suisse vorsieht, vor ein Schiedsgericht kommen.
Pascal Vuichard , Co-Präsident der JGLP
Nicht entscheiden mag sich hingegen Pascal Vuichard, Co-Präsident vom grünliberalen Nachwuchs. «Die sechs Szenarien von Avenir Suisse sind bewusst pointiert formuliert», erklärt er. Am sympathischsten sei der JGLP die «tragfähige Partnerschaft». Gleichzeitig aber müsse sich die Schweiz innerhalb von Europa differenzieren können. «Darum setzen wir auch auf Elemente wie offene Märkte, Wettbewerb, Stärkung der Eigenverantwortung, wie sie das Szenario ‹Globale Oase› vorsieht.»
ZÜRICH - Nach seiner Freilassung wird der ehemalige Bankräuber Hugo Portmann eine Stelle bei der Stadt Zürich antreten. In Zukunft arbeitet er bei Entsorgung + Recycling Zürich als Müllmann. Besorgt hat ihm den Job Stadtrat Filippo Leutenegger.
Das ist mal ein Laufbahnwechsel! Hugo Portmann (58), der berühmteste Bankräuber der Schweiz, arbeitet bald für die Stadt Zürich!
Am 16. Juli 2018 kommt Portmann wieder frei. Bis dahin arbeitet er im offenen Vollzug, bis er seine 35 Jahre Haft verbüsst hat. Für danach ist vorgesorgt: Portmann tritt in den Dienst von Entsorgung + Recycling Zürich. Als «Lader» lässt er sich dann vom Müllwagen durch Zürich fahren und leert die Müllcontainer.
«Warum nicht?»Wie es dazu kam, erzählt der bis gestern für Tiefbau und Entsorgung zuständige Stadtrat Filippo Leutenegger (65), als BLICK ihn und Portmann an dessen neuem Arbeitsort trifft: «Eigentlich hat ja BLICK die ganze Sache ins Rollen gebracht.» BLICK hatte in einer Umfrage neben andern Arbeitgebern auch die Stadt Zürich gefragt, ob eine Bewerbung des Langzeit-Knastis Chancen hätte – die Stadt schloss es nicht aus. «Nachdem wir das bejaht hatten, hat er sich dann auch bei uns beworben.» Eine Personalie wie diejenige Portmanns sei natürlich auf Leuteneggers Schreibtisch gelandet. Sein erster Gedanke sei gewesen: «Warum nicht?»
Andere Unternehmen sagten damals zu BLICK, ihnen wäre Portmanns Anstellung zu heikel. Leutenegger versteht die Bedenken. «Aber meiner Meinung nach hat jeder Mensch, wenn er sich darum bemüht, eine zweite Chance verdient.» Portmann habe seinen Willen gezeigt, sei fit und habe die Tests bestanden. Ausserdem habe die Stadt auch eine soziale Verantwortung. Für Leutenegger ist klar: «Seiner Anstellung bei uns steht nichts im Weg.»
Zuerst hielt er es für einen WitzDie Stellensuche hatte sich Portmann tatsächlich schwieriger vorgestellt. Als er von Mitarbeitern des Justizvollzugs auf den BLICK-Artikel und die offene Stelle verwiesen wurde, hielt er es erst für einen Witz. Und bewarb sich trotzdem. Jetzt ist er Leutenegger dankbar für die Chance: «Ich bin mir bewusst, dass die Gesellschaft nicht auf Leute wie mich gewartet hat.»
Doch eine Arbeit sei die beste Chance für ihn, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Vor dummen Sprüchen und Seitenhieben seiner neuen Kollegen fürchtet er sich nicht, die könnten ihm nichts anhaben. «Dafür war ich zu lange im Strafvollzug. Ausserdem bin ich mir bewusst, dass ich eine ziemlich spezielle Biografie habe.»
Kein Grund zur VerwahrungPortmann hat immer – mit legalen und illegalen Mitteln – für seine Freiheit gekämpft. Ans Aufgeben habe er keine einzige Sekunde gedacht. «Mit Sport und Lesen hielt ich mich mental fit.» Ausserdem habe er in der Fremdenlegion einst Ausdauer und Willenskraft gelernt. Was er gemacht habe, sei falsch gewesen, und im Leben müsse man für alle Taten geradestehen. «Ich wurde zu Recht verurteilt. Doch Mitte Juli habe ich meine Strafe abgesessen.» Und da er nicht «krank» sei, gebe es auch keinen Anlass, ihn zu verwahren. Davor hatte er Angst, denn: «Verwahrung heisst Todesstrafe auf Raten.»
Neben dem neuen Job will Portmann das Leben in vollen Zügen geniessen: Jeder Tag sei eine Entdeckungsreise, denn die Welt habe sich in den letzten 35 Jahren «doch stark verändert». Zum Glück sei er bescheiden und wohne in Zukunft in einer kleinen Einzimmerwohnung irgendwo in Zürich. Doch das genüge ihm auch. Ob er seine Partnerin noch hat, will er BLICK nicht verraten. Seine Karriere als Person des öffentlichen Lebens gehe nun zu Ende, jetzt beginne sein neues Leben.
Das Cadillac Cabrio ist der Star in Clint Eastwoods Film «Pink Cadillac». Jetzt ist der riesige Ami-Schlitten von 1959 in der Schweiz und steht zum Verkauf.
Durch den Sommer kreuzen mit dem Cadillac-Cabrio von Clint Eastwood (87) aus dem Film «Pink Cadillac» von 1989 – ein Traum für Auto-Fans! Der riesige Ami-Schlitten wird Mitte Juni in Zürich versteigert. Schätzpreis: 65'000 bis 85'000 Franken. Dafür sitzt man im gleichen Auto, mit dem Hollywood-Star Eastwood vor der Kamera durch Nevada gerauscht ist. Und lauscht bei offenem Verdeck dem ungenierten Wummern des massigen 6,4-Liter-V8-Motors mit 325 PS.
«Das Auto ist fahrbar», sagt Reinhard Schmidlin von der Oldtimergalerie Toffen, die den Cadillac am 16. Juni an der Classic Car Auction in Zürich versteigert. «Damit es auf die Strasse darf, muss man ihm aber noch ein bisschen Liebe angedeihen lassen.» Zuletzt war der rosa Strassenkreuzer vor 24 Jahren restauriert worden. Verkäufer ist ein Schweizer Sammler, der das Liebhaberstück vor vier Jahren gekauft hatte. Der 1959er-Cadillac Series 62 Convertible ist das letzte Modell mit verrückt grossen Heckflossen. Es hat den Filmemachern offenbar besser gefallen als das 1957er-Modell mit wesentlich kleineren Extravaganzen, das ursprünglich im Drehbuch vorgeschrieben war.
Eastwoods schlechtester FilmFür den Film wurden drei identische Autos pinkfarben gespritzt. Eines davon wurde beim Dreh geschrottet. Eastwood spielt den alternden Detektiv Nowak, der sich als Kopfgeldjäger betätigt und auf Lou Ann (gespielt von Bernadette Peters, 70) angesetzt wird, die mit dem Pink Cadillac ihres gewalttätigen Ehemannes abgehauen ist. Der Film war ein Flop – er gilt als schlechteste Produktion, bei der Eastwood je mitgemacht hat. Das fanden nicht nur die Kritiker, auch das Publikum mied den Streifen: 12 Millionen Dollar brachte er in die Kassen, gekostet hat er 19 Millionen.
Mit einem anderen Autofilm hatte Eastwood 20 Jahre später mehr Glück: «Gran Torino» ist sein kommerziell erfolgreichster Film und gehört für das American Film Institute zu den zehn besten Filmen von 2008. Bloss das Auto, ein grüner 1972er-Ford Gran Torino Sport, ist halt weniger spassig als der rosa Cadillac.