Der Scheidungs-Zoff von Boris und Lilly Becker geht in die nächste Runde. Erneut musste die Polizei anrücken.
Boris Becker (50) ist aus der Villa, in der er mit Ehefrau Lilly (42) lebte, schon ausgezogen (BLICK berichtete). Am Montagabend war er bereits in der Sat.1-Show «Endlich Feierabend» zu Gast und grüsste seine Noch-Ehefrau und Söhnchen Amadeus durch die Kameras: «Ich glaube sogar, dass meine Frau und mein Sohn zu Hause auf dem Sofa sitzen und zuschauen. Also hier: Liebe Grüsse aus Berlin.»
Von wegen! Lilly soll in dieser Zeit in der gemeinsamen Villa in Wimbledon gewesen sein, um ihre privaten Gegenstände aus dem Anwesen zu holen, berichtet «Bild». Doch Boris hatte vorgesorgt und Freunde im Haus platziert, die dafür sorgen sollten, dass Lilly nicht in ihr altes Zuhause kommt. Sie soll geweint und daraufhin die Polizei gerufen haben.
Lilly rückte erneut mit der Polizei anFür die Beamten war es vor dem Hause Becker bereits der zweite Einsatz innerhalb kürzester Zeit. Schon am 11. Juli wurden sie wegen eines lautstarken Streits des Ex-Paares zu Hilfe gerufen (BLICK berichtete).
Am vergangenen Dienstag – dem letzten Tag des Mietvertrags – rückte Lilly erneut mit der Polizei an, um noch einige persönliche Dinge abzuholen. Und auch Boris Becker tauchte plötzlich am Ort des Geschehens auf. Er fuhr mit einem schwarzen Mercedes vor und ging mit den Ordnungshütern und Lilly ins Haus. Gegenüber «Bild» wollten sich weder Boris noch Lilly zu den erneuten Polizei-Einsätzen äussern.
Er postete auf Instagram lediglich ein Zitat: «Das Leben hat mir beigebracht, dass Du keine Kontrolle über die Loyalität von jemandem hast. Egal, wie gut Du zu ihnen bist. (...) Manchmal werden Menschen, die Du am meisten geliebt hast, zu Menschen, denen Du am wenigsten trauen kannst.» Lilly kommentierte das Ganze mit einem «Gefällt mir». (paf)
Der Tessiner FDP-Ständerat Fabio Abate tritt bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst 2019 nicht mehr an. Seit dem Jahr 2000 politisierte Abate in Bern.
Die Freude am Amt fehle nicht, und auch für eine neue Kampagne und eine weitere Legislatur hätte er Energie, sagte der 52-jährige Abate laut der Mitteilung. «Aber es ist wichtig, sich der Realität zu stellen: Fünf Amtszeiten im Bundeshaus sind genug.»
Im Parlament befasste er sich vor allem mit Finanz- und Rechtsthemen. Zwischen 2007 und 2009, zu Zeiten der weltweiten Finanzkrise, präsidierte er die Finanzkommission des Nationalrates. Ihm sei es wichtig gewesen, Bern für die Anliegen der Italianità zu gewinnen, und er habe zu besseren Beziehungen zwischen Bern und dem Südkanton entscheidend beigetragen, schrieb die Tessiner FDP.
Der Anwalt und Notar Abate war ab September 2000 elf Jahre lang Nationalrat. 2011 wurde er als Nachfolger von Dick Marty (FDP) in die kleine Kammer gewählt.
Zurzeit ist Abate Mitglied der Rechtskommission, der Staatspolitischen Kommission, der Finanzkommission und der Redaktionskommission, die er von 2015 bis 2017 präsidierte. Weiter ist er Vizepräsident der Delegation für die Beziehungen zum italienischen Parlament.
INTERLAKEN BE - Vor einem Etablissement in Interlaken eskalierte in der Nacht ein Streit. Ein Autofahrer raste in einen Mann und flüchtete. Doch er kam nicht weit.
Wüste Szenen spielten sich in der Nacht auf den 1. August bei einem Nachtclub in Interlaken BE ab. Um 4.30 Uhr prügelten sich mehrere Männer vor einem Cabaret an der Rugenparkstrasse. Kurze Zeit später raste ein Auto auf das Trottoir und rammte einen Mann, der zuvor laut Polizei mutmasslich an der Schlägerei beteiligt gewesen war. «Das Opfer wurde zu Boden geschleudert und verletzt», so ein Polizeisprecher. Der Mann musste mit der Ambulanz ins Spital eingeliefert werden.
Nach dem Crash raste das Auto ohne anzuhalten weiter. Die alarmierten Polizisten konnte das verlassene Fahrzeug wenig später auffinden, der Wagen war zuvor in ein Geländer gekracht. Die Ermittler nahmen den Mann noch in der Nacht fest und brachten ihn zu weiteren Abklärungen auf die Polizeiwache. (amü)
BASEL - BS - Bei einer Prügelei in der Lobby eines Hotels in Basel ist am Mittwochnachmittag mindestens eine Person verletzt worden. Ausserdem wurde Mobiliar des Hotels in Mitleidenschaft gezogen.
Nach Angaben des Justiz- und Sicherheitsdepartements Basel-Stadt drangen rund zwanzig vermummte und schwarz gekleidete Personen kurz vor 14 Uhr in das Hotel an der Grosspeterstrasse ein. Dort prügelten sich die Vermummten mit griechischen Fussballfans.
Die Verursacher der Konfrontation flüchteten nach ersten Erkenntnissen der Kantonspolizei Richtung Jakob-Burckhardt-Strasse. Die sofort aufgenommene Fahndung der Polizei brachte bisher keine Ergebnisse. Sie sucht Zeuginnen und Zeugen des Vorfalls. Die Aussagebereitschaft der mutmasslichen Opfer sei zurückhaltend, schrieb die Polizei.
Die Griechen dürften zu einem Champions-League-Qualifikationsspiel nach Basel gereist sein. Denn am Mittwochabend fand das Spiel des FC Basel gegen PAOK Saloniki statt. Das Hinspiel in Griechenland hatte der FC Basel 1:2 verloren.
MENLO PARK (USA) - Bis zu vier Leute können neu via Whatsapp miteinander telefonieren und sich dabei auch sehen. Mit der Funktion ist der Messenger Apple einen kleinen Schritt voraus.
Jetzt können sich Familien und Freunde mit Whatsapp per Video verabreden. Der Messenger hat die Video- und Sprachtelefonie für Gruppen eingeführt. Allerdings ist das neue Feature nichts für Grossfamilien oder Schulklassen, denn es können maximal vier Personen gleichzeitig am Gespräch teilnehmen.
Wie funktioniert's? Der Anruf geht zuerst nur an eine Person. Anschliessend können zwei weitere Gesprächsteilnehmer über den neuen «Teilnehmer hinzufügen»-Button oben rechts zum Anruf eingeladen werden. Die Teilnehmer werden auf dem Display mit gleich grossen Fotos angezeigt. Wer die neue Funktion nutzen möchte, muss die aktuellste Version der App installieren.
Sicher verschlüsseltDie Gruppenanrufe sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt, wie Whatsapp auf seinem Blog schreibt. Der Messenger verspricht zudem, dass die Gruppen-Anrufe zuverlässig auf der ganzen Welt funktionieren sollen. Das neue Feature könnte auf grosses Interesse stossen, denn nach Unternehmensangaben wird aktuell pro Tag mehr als 2 Milliarden Minuten über Whatsapp telefoniert.
Mit der neuen Funktion ist Whatsapp Apple einen Schritt voraus. Auch der Techkonzern will im Herbst Gruppengespräche ermöglichen. Dann lanciert er das neue Betriebssystem iOS 12. Über Facetime können dann sogar 32 Leute miteinander reden. (jfr)
Barcelona – Der Terror in Barcelona vor einem Jahr hätte noch blutiger enden können, wären die Attentäter durch eine Explosion während der Vorbereitungen nicht zu einer Planänderung gezwungen worden. Laut der Polizei hatte die Terrorzelle das Fussballstadion Camp Nou im Visier.
Wie das katalanische Fernsehen am Mittwoch unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, war am 20. August 2017 ein Angriff auf das Stadion des FC Barcelona geplant - zum Saisonauftakt gegen Betis Sevilla.
Auf dem Handy eines der Verdächtigen seien unter anderem Fotos des Camp Nou und der Umgebung gefunden worden. Zudem habe der Mann sich Informationen zu den Spielzeiten, den Zugängen und den Sicherheitsvorkehrungen im Stadion besorgt, hiess es. Auch seien Attacken auf die weltberühmte Sagrada Familia von Antonio Gaudí und auf Nachtlokale geplant gewesen.
Die Täter hätten ihren «Plan A» geändert, als ihre «Bombenwerkstatt» - ein Wohnhaus in dem Ort Alcanar in der Provinz Tarragona - am 16. August 2017 explodierte. Dort hatte die Zelle unter anderem 120 Gasflaschen und 500 Liter hochexplosives Aceton gehortet. Bei der gewaltigen Explosion war auch ein Imam ums Leben gekommen, der als Drahtzieher der Attentate gilt.
Die Terroristen hätten daraufhin entschieden, einen Lieferwagen in eine Menschenmenge auf der Flaniermeile Las Ramblas zu steuern, hiess es. Sie richteten dabei am 17. August 2017 ein Blutbad an. In der folgenden Nacht konnte ein weiterer Anschlag in der Kleinstadt Cambrils vereitelt werden. Insgesamt kamen 16 Menschen ums Leben, mehr als 120 wurden verletzt.
Sie waren auf der Spur des Geheim-Söldner-Trupps Wagner in Afrika unterwegs. Jetzt wurden drei russische Journalisten in der Zentralafrikanischen Republik getötet.
Bei einer Investigativrecherche über russische Söldner in der Zentralafrikanischen Republik sind drei Moskauer Journalisten getötet worden. Die drei Reporter seien für ein Projekt des Kremlkritikers Michail Chodorkowski unterwegs gewesen, teilte dieser in der Nacht auf Mittwoch mit. Sie hätten über die Aktivitäten der russischen Söldnertruppe Wagner recherchiert.
Er sei entsetzt über den Tod der Journalisten, schrieb Chodorkowski. Er habe gehofft, dass die Reporter nur gefangen genommen worden seien. Dann hätte er sich für ihre Freilassung eingesetzt. «Jetzt werde ich alles dafür tun, die Schuldigen zu finden», so der im Exil lebende Oligarch.
Wagner-Geheim-Trupp von Ex-Geheimdienstler gegründetRussland setzt vielen Belegen zufolge - vor allem in Syrien - neben regulären Soldaten auch Söldner einer Privattruppe ein, die unter dem Namen Wagner firmiert. Die bezahlten Kämpfer gehören nicht zur Armee, sondern werden laut Medienberichten privat finanziert. Der Name Wagner ist ein Pseudonym des Ex-Geheimdienstoffiziers Dmitri Utkin, der die Truppe gegründet hat.
Das russische Aussenministerium in Moskau bestätigte die Identität der drei Todesopfer. Die Männer seien jedoch nicht mit einem Journalistenvisum eingereist, sondern als Touristen, sagte Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa der Agentur Tass zufolge. Sie hätten lediglich abgelaufene Bescheinigungen russischer Redaktionen mit sich geführt.
Der Informationsminister der Zentralafrikanischen Republik, Ange Maxime Kazagui, bestätigte, die Männer hätten sich nicht als Journalisten akkreditiert.
Bewaffnete haben Journalisten in Afrika ermordetDie drei Männer seien am Freitag in das Land eingereist, «um Bilder über die Aktivitäten des privaten Militär-Unternehmens Wagner zu drehen», erklärte das Zentrum für Investigationsmanagement auf seiner Facebook-Seite. Die Redaktion hatte demnach am Sonntag zuletzt mit ihnen Kontakt.
Die Chefredaktorin des Zentrums, Anastasia Gorschkowa, sagte dem unabhängigen Sender Doschd, die drei getöteten Journalisten hätten am Sonntag einen Stützpunkt in Zentralafrika besuchen wollen, auf dem sich Wagner-Söldner befänden.
Ihnen sei aber der Zugang verwehrt worden, weil sie keine Akkreditierung des zentralafrikanischen Verteidigungsministeriums hatten. Bei der Recherchereise habe den Journalisten ein «Berater» der Uno-Mission in Zentralafrika geholfen.
Am Dienstag seien die Männer zwischen den Orten Sibut und Dékoa etwa 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangui tot aufgefunden worden, sagte Kazagui. Sie seien entgegen dem Rat von Sicherheitskräften an einem Checkpoint in Sibut weitergereist. Eine Gruppe Bewaffneter habe sie getötet. Auch der Fahrer der Männer wurde demnach verletzt, konnte aber fliehen.
Uno-Friedensmission hilft bei Suche nach TäternDie Uno-Friedensmission schickte nach eigenen Angaben ein Team zum Ort des Geschehens. Dort fanden sie die Leichen der Männer und ein Auto vor, das mehrere Einschusslöcher hatte, wie ein Uno-Sprecher sagte. Polizisten der Friedensmission unterstützten nun die zentralafrikanischen Ermittler.
Der Krisenstaat gilt einem Uno-Index zufolge als das ärmste Land der Welt. 2013 war dort ein Bürgerkrieg ausgebrochen, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden.
In Folge einer französischen Militärintervention und später einer Uno-Friedensmission stabilisierte sich die Lage etwas. Auch die EU leitet einen militärischen Ausbildungseinsatz in dem Land, der jüngst um zwei Jahre verlängert wurde. (SDA/rad)
Was für ein Knaller am 1. August! Marcel Koller (57) unterschreibt beim FC Basel als Wicky-Nachfolger.
Pratteln BL, ein unscheinbarer Parkplatz in der Industrie-Zone. Die Sonne brennt gnadenlos auf den Asphalt, das Thermometer zeigt 33 Grad. Es ist kurz vor 15 Uhr, als Marcel Koller im schwarzen Bentley seines Beraters Dino Lamberti in die Tiefgarage fährt. Es kommt zu den letzten Verhandlungen mit Basel-Präsident Bernhard Burgener. Auch Sportchef Marco Streller und COO Roland Heri sind mit dabei, parken ihre Autos in der Sonne.
Es ist eine Sitzung am Hauptsitz von Bernhard Burgeners Firma Highlight Communications. Am frühen Abend fährt Lamberti mit Koller wieder weg, der BLICK-Fotograf hält es fest.
Ab diesem Zeitpunkt scheint klar: Der FC Basel hat nur wenige Tage nach der Entlassung von Raphael Wicky (41) einen neuen Trainer gefunden. Wie BLICK erfuhr, ist sich der Vize-Meister mit Marcel Koller (57) einig!
Und das wenige Stunden vor dem Champions-League- Qualifkationsspiel gegen Paok Saloniki, wo noch Interims-Trainer Alex Frei auf der Bank sitzt.
Doch wie lange nimmt Basel seinen neuen Coach Marcel Koller unter Vertrag? Der ehemalige Nati-Trainer von Österreich dürfte einen Vertrag über zwei Jahre bekommen. In der Vergangenheit war es beim FCB auch öfters so, dass sich ein Vertrag bei einem Meister-Titel noch um ein weiteres Jahr verlängerte. Jedenfalls ist es ein Langzeit-Projekt mit Koller, wobei unmittelbarer Erfolg in Form des Meister-Titels unabdingbar ist.
Die grosse Frage ist: Wird Koller schon am Samstag gegen GC auf der Bank sitzen oder erst Anfang der neuen Woche trainieren? Einiges spricht dafür, dass der Ur-Hopper nicht gleich mit der Partie gegen GC beginnt – und das Team ab Sonntag von Interims-Trainer Alex Frei übernimmt.
Vieles spricht allerdings dafür, dass Koller noch diese Woche offiziell präsentiert wird. Und bald die Mission Meister-Titel in Angriff nimmt. Die Herausforderung bei fünf Punkten Rückstand auf YB ist gross – und Kollers dritter Schweizer Meister-Titel nach seinen Triumphen mit St. Gallen und GC alles andere als eine leichte Mission.
BASEL - Eine Gruppe von rund 20 Vermummten hat heute kurz vor 14 Uhr ein Hotel an der Grosspeterstrasse in Basel gestürmt und dort griechische Fans attackiert. Dabei ist mindestens eine Person verletzt und das Mobiliar der Hotellobby wurde beschädigt.
Sie kamen komplett in Schwarz gekleidet, ihre Gesichter waren vermummt: Eine Horde von rund 20 Hooligans haben heute Nachmittag in Basel vor dem Heimspiel des FCB gegen PAOK Saloniki die Lobby des Novotels an der Grosspeterstrasse gestürmt. Dort kam es anschliessend zu einer wüsten Schlägerei mit griechischen Fussballfans.
Bei der Prügelei wurde mindestens eine Person verletzt, schreibt das Justiz- und Sicherheitsdepartement Basel-Stadt in einer Mitteilung. Zudem wurde das Mobiliar des Hotels beschädigt. Das Personal ist nach dem Vorfall geschockt: «Die Hooligans stürmten die Lobby, warfen Stühle und Tische herum», so ein Mitarbeiter des Novotels gegenüber BLICK.
Die Angreifer verliessen kurz nach der Auseinandersetzung das Hotel wieder und verschwanden Richtung Jakob-Burckhardt-Strasse. Eine umgehend eingeleitete Fahndung verlief bisher ohne Erfolg. Nun hofft die Polizei auf Informationen von Augenzeugen. «Da die Aussagebereitschaft der mutmasslichen Opfer zurückhaltend ist, sucht die Kantonspolizei Personen, die Angaben zu den Flüchtenden oder dem Vorfall machen können», heisst es in der Mitteilung weiter. (cat/amü)
Alles Wichtige zum CL-Quali-Spiel des FC Basel heute Abend gegen PAOK Saloniki finden Sie hier.
In Tadschikistan wurden die Schweizer Velo-Touristen Mario F. und Marianne G. brutal attackiert. Jetzt äussert sich der Schweizer Velo-Reiseveranstalter Bike-Adventure-Tours zur Bluttat.
Für den Zürcher Mario F. (†62) nahm sein Lebenstraum, zusammen mit seiner Partnerin Marianne G. (59) die Seidenstrasse per Velo abzufahren, ein tragisches Ende. Am Sonntag kommt es auf dem Pamir Highway im zentralasiatischen Tadschikistan zur Tragödie (BLICK berichtete).
Das Schweizer Paar ist zusammen mit fünf weiteren Velo-Touristen im Bezirk Danghara unterwegs, als wie aus dem Nichts ein Auto in die Gruppe rast. Dann steigen Männer aus und stechen mit Messern auf sie ein. Vier Velofahrer sterben – unter ihnen auch Mario F. aus Zürich. Am Montagabend reklamierte der Islamische Staat das Attentat für sich.
«Ihnen wurde offenbar die Gruppe zum Verhängnis»Beim Schweizer Velo-Reiseveranstalter Bike-Adventure-Tours zeigt man sich wegen der Bluttat geschockt. Geschäftsführer Christoph Schnelli (52) zeigt sich betroffen. Sein Unternehmen bietet Veloreisen nach Zentralasien an. Bisher nach Kirgistan und in die Mongolei. Doch sie wollen ihr Portfolio erweitern.
«Wir sind seit geraumer Zeit daran, eine Velotour für Tadschikistan zu planen. Derzeit sind wir dabei, eine Route über den Pamir Highway auszuarbeiten», sagt Velo-Reiseleiter Schnelli zu BLICK. «Noch gilt Tadschikistan als Geheimtipp, aber das zentralasiatische Land wird immer beliebter. Die Gegend dort ist einfach wunderschön», sagt er.
«Aber der Vorfall in Tadschikistan schreckt auch uns ab», räumt ein. Für ihn stehe die Sicherheit immer an erster Stelle. Deswegen organisiere der Velo-Reiseveranstalter auch Touren immer in Gruppen – zum Schutz des Einzelnen. Umso tragischer der Angriff auf die Velo-Touristen in Tadschikistan. «Ihnen wurde offenbar die Gruppe zum Verhängnis.»
«Die Welt ist leider nicht mehr so sicher»Trotz des traurigen Vorfalls in Tadschikistan wolle man an der geplanten neuen Destination festhalten – zumindest solange das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) keine Reisewarnung erteilt. «Wir richten uns dahingehend immer nach dem EDA», sagt Schnelli.
Er ist mit seinem Velo selber schon viel rumgekommen. 1990 hatte sich der damals 25-jährige Schnelli von der Schweiz nach Kathmandu (Nepal) aufgemacht. «Wir hatten damals keine Angst. Aber die Welt ist leider nicht mehr so sicher», sagt der passionierte Velo-Tourenfahrer.
Bereits in der Nacht auf den ersten August sind vielerorts Feuerwerke abgelassen worden – trotz Feuerverbot. Am heutigen Abend rechnet die Polizei mit noch mehr Fällen. Feuerwerk-Sündern droht je nach Kanton sogar eine Anzeige.
In 17 Kantonen herrscht zurzeit ein absolutes Feuerverbot. Das gilt auch für Feuerwerk. Doch am Schweizer Nationalfeiertag halten sich nicht alle daran. Polizei und Feuerwehr mussten in der Nacht auf den 1. August mehrmals ausrücken – wegen Missachtung des Feuerverbots.
Die Kantonspolizei St. Gallen verzeichnete 14 entsprechende Einsätze. In vier Fällen war der Auslöser ein illegales Feuerwerk. «Vor Ort haben wir aber niemanden mehr angetroffen», sagt Polizei-Sprecher Florian Schneider zu BLICK. Entsprechend habe man die Schuldigen nicht büssen können.
Drei Anzeigen in St. Gallen, eine in Appenzell-InnerrhodenGrundsätzlich gilt aber: Wer im Kanton St. Gallen trotz absolutem Feuerverbot den Grill anschmeisst oder Feuerwerk ablässt, muss mit einer Anzeige rechnen. Ob es es wirklich dazu kommt, entscheiden die Beamten vor Ort. «Wer sich einsichtig zeigt kommt meist mit einer Verwarnung davon», so der Sprecher.
Bisher hat die Polizei drei entsprechende Anzeigen erstatten. Ähnlich werden die Feuerverbot-Vergehen im Kanton Appenzell-Innerrhoden gehandhabt. Zwei Meldungen sind dort seit gestern eingegangen. In einem Fall sei es zur Anzeige gekommen, sagt Thomas Zimmermann, Chef der Einsatzpolizei.
Härter greifen die Behörden im Kanton Thurgau durch. Sie stocken die Polizeipatrouillen für den ersten August sogar auf. Wer das Feuerverbot missachtet, wird bei der Staatsanwaltschaft angezeigt – vergangene Nacht kam es gleich in mehreren Fällen dazu.
«Wir können nicht überall gleichzeitig sein»Der Kanton Aargau hingegen lässt Milde walten. Zwölf Mal rückte die Polizei aus – in jedem Fall kamen die Schuldigen mit einer Verwarnung davon. «Wir müssen in erster Linie die Bevölkerung schützen. Gleich Anzeige zu erstatten, wäre übers Ziel hinausgeschossen», sagt Kapo-Medienchef Roland Pfister.
Zudem könne man aus Kapazitätsgründen sowieso nicht jeder Meldung nachgehen. Auch die Polizei St. Gallen hat mehr Meldungen als Patrouillen: «Wir können nicht überall gleichzeitig sein», so Sprecher Florian Schneider. Aus diesem Grund teile man sich die Einsätze mit der Feuerwehr.
Neben Burkas und Nikabs ist in Dänemark ab Mittwoch auch das Tragen von Sturmhauben und Skimasken in der Öffentlichkeit verboten.
In Dänemark darf man sein Gesicht seit Mittwoch in der Öffentlichkeit nicht mehr verhüllen. Das Verbot umfasst neben Ganzkörperschleiern wie Burkas und Nikabs auch Sturmhauben, Ski- oder andere gesichtsbedeckende Masken sowie falsche Bärte. Das dänische Parlament hatte das Verbot im Mai beschlossen - Verstösse sollen mit Geldbussen von 1000 Kronen (rund 155 Franken) geahndet werden. Bei wiederholten Verstössen kann sich die Geldstrafe auf 10'000 Kronen erhöhen.
In Kopenhagen gingen am Nachmittag mehr als tausend Menschen aus Protest gegen das Verbot auf die Strasse, auch in anderen Städten wie Odense and Aarhus gab es Protestkundgebungen. Viele Demonstranten trugen Burkas und Nikabs, andere Masken und Schals, aber auch Schwimmbrillen oder Star-Wars-Masken. In Kopenhagen schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer auf rund 1300. Der Protest sei friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher.
Ausnahme: Karneval-KostümeDie Polizei hatte schon zuvor angekündigt, dass die Demonstranten zu dieser Gelegenheit ihr Gesicht verhüllen könnten, ohne eine Strafe zu riskieren. «Die Demonstrationen werden als Teil der Meinungs- und Versammlungsfreiheit angesehen», sagte der dänische Polizist Benny Ochkenholt dem öffentlich-rechtlichen Sender DR. Auf dem Weg zur Demonstration und nach Hause sei die Verhüllung des Gesichts allerdings nicht erlaubt.
Nicht unter das Verbot fallen sollen künftig Winterbekleidung wie Schals sowie Kostüme und Masken zum Karneval oder zu Halloween. Kritiker bemängeln, die Verbots-Regeln seien nicht ausreichend ausgearbeitet. Eine Studie aus dem Jahr 2010 hatte ergeben, dass ein Burka-Verbot bis zu 200 Frauen in Dänemark treffen könnte, die sich voll verschleierten. Dänemark hat etwa 5,7 Millionen Einwohner.
Die Vollverschleierung ist in einigen anderen europäischen Ländern ebenfalls verboten. In Frankreich und Belgien existieren bereits seit 2011 entsprechende Regeln, in Österreich seit dem 1. Oktober 2017. (SDA)
ZÜRICH - Der Mathematiker und ETH-Professor Alessio Figalli ist für seine herausragenden Leistungen in der mathematischen Forschung mit der Fields-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung hat einen vergleichbaren Stellenwert wie ein Nobelpreis.
Die Internationale Mathematische Union (IMU) verlieh die Fields-Medaille am Mittwoch im Rahmen des Internationalen Mathematikerkongresses (ICM) in Rio de Janeiro. Der Kongress vermeldete die Vergabe auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Die IMU würdigt Figalli, der seit 2016 Professor für Mathematik an der ETH Zürich ist, für seine Leistung bei der Lösung von Problemen, die sich auf den optimalen Transport, spezielle partielle Differentialgleichungen und Wahrscheinlichkeit beziehen.
Der Beinahe-Nobelpreis in den NaturwissenschaftenNeben Figalli bekamen auch der Bonner Mathematiker Peter Scholze, Akshay Venkatesh (Princeton University und Stanford University, USA) und Caucher Birkar (Cambridge University, Grossbritannien) die goldene Medaille. Sie geht auf den Mathematiker John Charles Fields zurück und ist die wichtigste wissenschaftliche Anerkennung für Mathematiker.
Die Medaille hat den gleichen Stellenwert wie der Nobelpreis in den Naturwissenschaften. Honoriert wird jeweils eine herausragende Leistung in der Mathematik, die vor dem 40. Lebensjahr erbracht worden ist. Die Auszeichnung wird nur alle vier Jahre vergeben. (SDA)
ZÜRICH - Der Mathematiker und ETH-Professor Alessio Figalli ist für seine herausragenden Leistungen in der mathematischen Forschung mit der Fields-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung hat einen vergleichbaren Stellenwert wie ein Nobelpreis.
Die Internationale Mathematische Union (IMU) verlieh die Fields-Medaille am Mittwoch im Rahmen des Internationalen Mathematikerkongresses (ICM) in Rio de Janeiro. Der Kongress vermeldete die Vergabe auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Die IMU würdigt Figalli, der seit 2016 Professor für Mathematik an der ETH Zürich ist, für seine Leistung bei der Lösung von Problemen, die sich auf den optimalen Transport, spezielle partielle Differentialgleichungen und Wahrscheinlichkeit beziehen.
Neben Figalli bekamen auch der Bonner Mathematiker Peter Scholze, Akshay Venkatesh (Princeton University und Stanford University, USA) und Caucher Birkar (Cambridge University, Grossbritannien) die goldene Medaille. Sie geht auf den Mathematiker John Charles Fields zurück und ist die wichtigste wissenschaftliche Anerkennung für Mathematiker.
Die Medaille hat den gleichen Stellenwert wie der Nobelpreis in den Naturwissenschaften. Honoriert wird jeweils eine herausragende Leistung in der Mathematik, die vor dem 40. Lebensjahr erbracht worden ist. Die Auszeichnung wird nur alle vier Jahre vergeben. (SDA)
Nacktmodel Micaela Schäfer erklärt vor laufender Kamera, wie es zwischen ihr und Freund Felix im Bett zugeht.
Lockere Stimmung gestern im «Sommerhaus der Stars»: Die Diskussion unter den Prominenten der RTL-Show dreht sich nur um eins: Sex. Besonders aus Nacktmodel Micaela Schäfer (34) sprudelt es bei diesem Thema förmlich heraus. Sie gibt freimütig zu, «direkt beim ersten Date» Sex gehabt zu haben. Mit Blick auf Freund Felix (33) prahlt sie weiter: «Ich habe ihn gesehen und dachte: Heute haben wir Sex.»
Felix kann von Micaela im Bett «profitieren»Darauf schaltet sich auch ihr Lover Felix in das frivole Gespräch ein. Er betont: «Micaela ist im Bett sehr gut. Davon kann ich nur profitieren!» Was darunter zu verstehen ist, erklärt die Angesprochene gleich selbst. «Das Aussergewöhnliche an unserem Sexleben ist, dass es nie langweilig wird. Gerade für Felix», so die dunkelhaarige Schönheit.
«Er hat immer Sex mit anderen Frauen»Dann fügt sie, etwas bizarr, an: «Er hat nie Sex mit Micaela Schäfer. Ich verändere mich immer, und er hat eigentlich immer Sex mit anderen Frauen.»
Dennoch gibt es auch beim Liebemachen zwischen Micaela und Felix nicht ausschliesslich Superlative. Dass sie den meisten Sex von allen Paaren im «Sommerhaus der Stars» hätten, glaubt die Berlinerin nämlich nicht. Dieser Preis geht ihrer Meinung nach «definitiv» an Julian und Steffi, wie Schäfer glaubt.
Und auch sonst müssen die beiden Turteltauben Abstriche im Bett machen – besonders Micaela. Sie gab kürzlich zu, beim Sex mit einem Mann noch nie einen Orgasmus gehabt zu haben. (wyt)
Der FCB muss heute im Joggeli (live ab 20 Uhr bei BLICK) ein 1:2 aus dem Hinspiel wettmachen, wenn er weiter von der Champions League träumen will. Bei Gegner PAOK ist einer besonders heiss: Ostschweizer Aleksandar Prijovic (28).
Es wird heute ein heisser Tanz für den FCB. 2000 Griechen werden PAOK Saloniki und den gebürtigen Schweizer Aleksandar Prijovic, der im Hinspiel das zwischenzeitliche 2:0 erzielte, unterstützen. Nicht im Stadion sein wird Prijovics Familie: Vater Milenko, Mutter Mirjana und die Geschwister Novak und Nina, die alle im St. Gallischen Goldach leben, sind in der serbischen Heimat im Urlaub.
«Die Ferien waren schon lange geplant», sagt Aleksandars acht Jahre älterer Bruder Novak. Er selber sei ohnehin kein besonders grosser Fussballfan: «Ich habe als Kind beim FC Rorschach gespielt. Als Aleksandar anfing, war ich schon in der Lehre.»
Kontakt pflegen die beiden Brüder zwar fast täglich, über das Basel-Spiel haben sie aber kaum gesprochen. Novak: «Sicher ist es für ihn speziell, wieder in der Schweiz zu spielen. Aber er hat schon gegen viel grössere Gegner gespielt als gegen Basel. Zum Beispiel gegen Real Madrid oder Dortmund.»
Spezielle Partie in BaselFür PAOK-Stürmer Aleksandar ist die Partie im Joggeli tatsächlich «sehr speziell», wie er sagt: «Ich spiele gegen ehemalige Mitspieler und Gegner und will natürlich zeigen, was ich kann.
Prijovic weiter: «Basel ist seit Jahren das beste Team der Schweiz. Aber auch wir sind sehr gut organisiert und haben die grosse Chance, uns für die Champions League zu qualifizieren. Wir haben es in den eigenen Händen. Wir kommen nach Basel, um zu gewinnen.»
STOCKHOLM - Dreiste Diebe haben die schwedischen Kronjuwelen aus der Kathedrale von Strängnäs gestohlen. Danach sind die Ganoven mit einem Motorboot geflohen.
Die schwedische Polizei fahndet nach zwei dreisten Dieben, die am helllichten Tag einen Teil der schwedischen Kronjuwelen aus einer Kathedrale gestohlen haben.
Nach Polizeiangaben betraten die Diebe am Dienstagmittag die Kathedrale von Strängnäs rund 100 Kilometer westlich von Stockholm und brachten zwei dort ausgestellte Kronen und einen Reichsapfel an sich. Anschliessend entkamen sie per Boot über einen nahen See.
«Ich habe ein kleines weisses Boot mit Aussenbordmotor gesehen»Gestohlen wurden zwei Kronen von 1611, die König Karl IX. und seiner Frau Königin Christina gehörten und dem Königspaar mit ins Grab gegeben worden waren. Sie waren später exhumiert worden und waren in der Kathedrale in einer alarmgesicherten Vitrine untergebracht.
Der materielle Wert der Schmuckstücke aus Gold, Perlen, Kristallen und Edelsteinen sei unbekannt. Es handle sich aber um einen «nationalen Schatz», sagte Polizeisprecher Stefan Dangardt.
Der Augenzeuge Tom Rowell sass in Sichtweite der Kathedrale beim Mittagessen, als er zwei Männer aus dem Gebäude rennen sah. Sie seien zu einem auf dem nahen Malaren-See warteten Motorboot geeilt, berichtete er der Zeitung «Aftonbladet».
«Ich habe ein kleines weisses Boot mit Aussenbordmotor gesehen. Die beiden Männer sind schnell an Bord gesprungen und es ist davongerast», schilderte Rowell. «Ich wusste sofort, dass sie Einbrecher waren - so wie sie sich benahmen.»
Gestohlene Kronjuwelen sind wegen Bekanntheit so gut wie unverkäuflichDie Polizei war nach kurzer Zeit mit Helikoptern, Patrouillen und Spürhunden im Einsatz. Bis Mittwoch hatten die Ermittler jedoch keine Spur von den Tätern oder den Juwelen.
Die schwedische Polizeikoordinatorin für den Diebstahl von Kulturgütern, Maria Ellinor, sagte der Nachrichtenagentur TT, die gestohlenen Kronjuwelen seien wegen ihrer Bekanntheit so gut wie unverkäuflich. Man könne daher nur spekulieren, was die Diebe mit ihrer Beute vorhätten.
2013 waren Grabbeigaben des König Johan III. aus der Kathedrale von Västeräs gestohlen worden. Wenige Tage später wurden die Juwelen nach einem anonymen Hinweis in einem Müllsack auf einer Landstrasse gefunden. «Man kann nur hoffen, dass in diesem Fall etwas Ähnliches passiert», sagte Polizeiexpertin Ellinor. (SDA/rad)
LÖRRACH (D) - Unmittelbar nach der Grenze zu Deutschland sind fünf Jugendliche aus der Schweiz halb bewusstlos aufgefunden worden. Selbstgebackene Hanfguetzli haben ihnen zugesetzt.
Die örtliche Polizei wurde am frühen Dienstagnachmittag kurz vor 15 Uhr per Notruf alarmiert, dass vor einem Hotel eine Gruppe junger Leute zusammengebrochen sei.
Vor Ort trafen die Einsatzkräfte dann fünf Personen an, die erkennbar unter Einwirkung berauschender Mittel standen. Sie waren kaum ansprechbar, einige offenbar gar bewusstlos.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die fünfköpfige Gruppe im Alter zwischen 15 und 19 Jahren in Basel und Riehen wohnt. Dort hätten die Teenager offenbar sogenannte «Hasch-Brownies» zubereitet und konsumiert.
Anschliessend fuhr die Gruppe mit Velos über die Grenze nach Lörrach (D), um dort etwas zu essen. Nach der Mahlzeit sei es den jungen Leuten gesundheitlich zunehmend schlechter gegangen, was vermutlich nicht am Essen gelegen habe, schreibt die Polizei in der Mitteilung. Die deutschen Polizeibeamten unterrichteten ihre Berufskollegen der Kantonspolizei Basel-Stadt über den Vorfall. (cat/SDA)
Kopenhagen – In Dänemark darf man sein Gesicht seit Mittwoch in der Öffentlichkeit nicht mehr verhüllen. Das Verbot umfasst neben Ganzkörperschleiern wie Burkas und Nikabs auch Sturmhauben, Ski- oder andere gesichtsbedeckende Masken sowie falsche Bärte.
Das dänische Parlament hatte das Verbot im Mai beschlossen - Verstösse sollen mit Geldbussen von 1000 Kronen (rund 155 Franken) geahndet werden. Bei wiederholten Verstössen kann sich die Geldstrafe auf 10'000 Kronen erhöhen.
In Kopenhagen und Aarhus waren für den Nachmittag Prostkundgebungen geplant - zu diesem Anlass sollten die Demonstranten auch ihr Gesicht verhüllen können, ohne eine Strafe zu riskieren.
«Die Demonstrationen werden als Teil der Meinungs- und Versammlungsfreiheit angesehen», sagte der dänische Polizist Benny Ochkenholt dem öffentlich-rechtlichen Sender DR zur Begründung. Auf dem Weg zur Demo und nach Hause sei die Verhüllung des Gesichts aber nicht erlaubt.
Nicht vom neuen Verbot betroffen sein sollen künftig Winterbekleidung wie Schals sowie Kostüme und Masken zum Karneval oder zu Halloween. Kritiker bemängeln, die Verbots-Regeln seien nicht ausreichend ausgearbeitet.
Die Vollverschleierung ist in einigen europäischen Ländern wie Österreich, Belgien und Frankreich ebenfalls verboten. Eine Studie aus dem Jahr 2010 hatte geschätzt, dass ein Burka-Verbot bis zu 200 Frauen in Dänemark treffen könnte, die sich voll verschleierten. Dänemark hat etwa 5,7 Millionen Einwohner.
In Bremen steht die grösste Sexspielzeug-Fabrik Europas. Hier wurden aus peinlichen Geräten moderne Accessoires. Ein Besuch im Kompetenzzentrum der Lust.
Der Taxifahrer biegt in Bremens (D) Industriegebiet ein. Hier an der Weser sei früher der Holzhafen gewesen, sagt er. Zu wem es denn genau gehe, will er wissen. Zu Fun Factory, einer der grössten Sexspielzeugfirmen Europas. Er blickt in den Rückspiegel und sagt: «Oh.»
Schon am Eingang stossen wir auf die ersten Dildos. Pink, rot, schwarz. In allen Formen zeigen sie in alle Richtungen. Es ist ein Kunstwerk, das dem Besucher sogleich verrät, in welche Welt er gleich eintritt. Im ersten Stock ist der Showroom, darüber lichtdurchflutete Design-Büros, die an Werbebüros erinnern. Gegossen, gefüllt und geklebt werden die Dildos vis-à-vis in der Produktion. Maschinell und von Hand. Gucken ja, fotografieren verboten. Wegen der Konkurrenz.
Die Dildomaschinen sind Spezialentwicklungen, die in Zusammenarbeit mit der Uni Bremen entstanden sind. Eine Düse spritzt das flüssige Silikon in die Formen. Nach etwa 20 Minuten ist das Silikon hart, und die Dildos können rausgezogen werden.Sexuelle Höhepunkte sind das Geschäftsziel der Firma Fun Factory und deren 120 Mitarbeiter. Sie produzieren täglich 3500 Sexspielzeuge. Letztes Jahr verkauften sie eine Million Erotik-Artikel. Umsatz: 11,5 Millionen Euro.
Fun Factory liefert in 60 Länder. Mit ihren bunten Orgasmus-Helfern haben die Firmengründer Michael Pahl und Dirk Bauer 1995 den Markt revolutioniert. Die beiden Elektroingenieure sind quasi die Väter moderner Dildos. «Wir haben die Sexspielzeuge gesellschaftsfähig gemacht und dafür gesorgt, dass sie nicht mehr peinlich sind», sagt Michael Pahl.
Jede zweite Schweizerin besitzt einen Vibrator
Sextoys gibt es schon lange. Doch so verbreitet wie heute waren sie noch nie. Dass frau einen Vibrator, einen Dildo oder Liebeskugeln hat, ist heute nicht selten, sondern normal. Jede zweite Schweizerin soll einen Vibrator besitzen. In einer Umfrage des SonntagsBlick Magazins unter 95 Schweizern zwischen 15 und 84 Jahren gaben gerade einmal 29 Befragte an, dass sie kein Erotikspielzeug verwenden. Bei allen anderen heisst es: Ja, klar!
Weg vom Schmuddel, hin zum AccessoireDiesen Boom hat die Sextoy-Industrie ihrer konsequenten Ausrichtung auf den Markt zu verdanken. Im Fall von Dildos heisst das in erster Linie: Ausrichtung auf die Kundin. Dahinter steckt eine gesellschaftliche Entwicklung. Die weibliche Sexualität ist gesellschaftlich Richtung Zentrum gerückt. Frau darf – nein soll! – Lust haben. Dazu kommt eine gesellschaftliche Veränderung in der Partnerschaft: In der Schweiz gibt es so viele Sing-le-Haushalte wie noch nie. In 35,3 Prozent von ihnen liegt nur eine Person im Schlafzimmer – aber immer öfter mit einem Spielzeug.
Junge Firmen haben sich ihren Kundinnen angepasst. Sexspielzeuge sehen heute aus wie Lifestyle-Gadgets. Die Fachgeschäfte sind lichtdurchflutet und präsentieren ihre Ware ohne Scham oder Schmuddel. Die Shops in wenig einladenden Gegenden, vollge-stopft mit allerlei Nippes, dunklen, schweren Vorhängen und den obligatorischen schwarzen Plastiksäckchen für den Kauf sind passé. Auch im Netz werden Sexspielzeuge neu vermarktet. In Onlineshops für Sextoys wie Amorana oder Amorelie schreit nichts nach Porno. Paare kuscheln glücklich und verspielt im Bett, nichts ist explizit, lediglich angedeutet.
In grossen Dildos verarbeiten die Experten in Bremen bis zu 500 Gramm Silikon – diese Masse kostet mehr als zehn Euro. Silikon ist die Erfolgsformel der Firma Fun Factory. Weg vom billigen Plastik, hin zu medizinischem Silikon. «Medizinisch» bedeutet unbedenklich für die Gesundheit. Das ist wichtig in einer Branche, die Produkte für sämtliche Körperöffnungen herstellt. Silikon ist geruchsneutral und ideal für Sexspielzeuge. Das merkte auch die Konkurrenz. Heute bestehen fast alle Toys aus diesem Material.
Mitarbeiter Vadim Belov rührt in der Giesserei gerade mit dem wohl grössten Mixer der Stadt in einer himbeerfarbenen Sauce. Aus dieser Masse werden später knallrote Dildos entstehen. Mit einem «Evakuierer» schleudert er die Luft aus dem flüssigen Silikon, das anschliessend in die unterschiedlichen Formen gegossen wird, wo es dann hart wird.
Am Anfang keine kommerziellen GedankenDie kleinen, grossen, kurzen, langen, glatten, knubbligen, pinken, orangen und blauen Dildos und Vibratoren haben Namen wie Darling Devil, Magnum, Tiger oder Patchy Paul. Letzterer ist in Grün und Pink erhältlich. Er sieht aus wie eine Raupe. Patchy bedeutet so viel wie ungleichmässig. Raupe halt. Die Raupe ist kraftvoll, sie hat zwölf tieffrequente, leise Vibra-tionsprogramme, und ihre neugierige, geneigte Nase verwöhnt den G-Punkt, heisst es. Patchy Paul brummt, es ist ein tiefer Ton. Andere Geräte von anderen Herstellern summen, sind höher in der Tonart. Jedem Tierchen sein Plaisirchen, oder besser: für jeden Typ das passende Spielzeug.
Pahl und sein Kumpel Bauer studierten Elektrotechnik in Bremen. Eines Tages wollte Pahls Frau, inspiriert von einem Laden im südlichen München (D), einen Sexshop eröffnen. Doch damals gab es bloss «Schrott aus China», wie es Pahl nennt. Seine Frau blieb auf den überdimensionalen, fleischfarbenen Plastikdildos mit grossen Adern sitzen. Die beiden Männer setzten sich an den Küchentisch und formten Dildos aus Knetgummi. Es wurde ein Pingu. Und war erst mal nur Spass.
Eigentlich, so die Geschichte, steckte kein kommerzieller Gedanke dahinter, doch der Pingu gefiel besser als die billigen Penisattrappen. Beate Uhse – Gründerin des ersten Sexshops nach dem 2. Weltkrieg und Name eines Erotikhandels, der Ende 2017 Insolvenz anmeldete – wurde aufmerksam auf die Entwicklung und bestellte 240 Stück. So wuchs und wuchs das Geschäft mit dem Spielzeug für Erwachsene.
«Wir waren die Ersten. Heute haben wir viel Konkurrenz – insbesondere aus China», erklärt Pahl. Sie seien nicht schlecht. «Aber wir Deutschen können Dildos bauen, deutsche Ingenieurskunst ist präzise und bekannt.» Komplett in Europa produziert keine andere Sexspielzeugfirma.
In der Schweiz werden die Dinger von Pahl unter anderem im grössten Schweizer Onlineshop für Erotikartikel verkauft. 2014 hat Alan Frei aus Ehrendingen AG mit einem Freund das Start-up Amorana gegründet und versorgt seither die Schweizer mit Sexspielzeug. Der «Shades of Grey»-Hype 2015 bescherte dem Aargauer den ersten Höhepunkt. Heute kann er sagen: «Die Schweiz will Sextoys. Wir wachsen ungebremst, jedes Jahr um 60 Prozent.»
Genaue Zahlen verrät er nicht wegen der Konkurrenz, aber er hat im Jahr über 100'000 Bestellungen. Die Konkurrenz heisst Amorelie. Ein Portal mit Sitz in Berlin, das aber auch die Schweizer beliefert. Auch sie wachsen jährlich im zweistelligen Prozentbereich. Auch sie geben keine genauen Zahlen bekannt. Nur so viel: Im Schnitt verkaufen sie in der Schweiz 1000 Toys pro Woche.
Glarner beziehen die meisten Anal-ToysSein Hauptkunde? Frau, zwischen 25 und 34, urbane Region. Und: verheiratet! Schweizweit wird am meisten in Zürich ausgeliefert. Pro Einwohner stehen aber die ländlichen Gegenden an der Spitze. So verschickte Amorana unlängst die Mitteilung: «Im Kanton Schwyz werden die meisten Sextoys pro Kopf gekauft.» Gefolgt von Glarus und Uri. Die Glarner beziehen am meisten Anal-Toys, im Kanton Schwyz laufen die Vibratoren am besten, und Zürcher Männer – für einmal eher bescheiden – bestellen vor allem Kondome.
Der Topseller für Frauen bei Amorana und wohl im gesamten Markt ist derzeit der Womanizer. Wenn man Frei und den Kundenbewertungen glaubt, besitzen ihn sehr viele Frauen. Wenn man ihnen weiter glaubt, ist der kleine Staubsauger für die Klitoris ein grosser Star. Liest man Rezensionen, sollte eigentlich keine Frau mehr ohne dieses Ding sein. Die Revolution: Er vibriert nicht, er saugt – und stösst. Im Fachjargon heisst es dann: «Durch pulsierendes und sanftes Saugen stimuliert das Toy deine Klitoris aufs Intensivste.» Es gibt sogar eine Orgasmus-Garantie auf das Gerät, dafür garantiert Alan Frei nur beim Womanizer. Seit er den Frauen das verspricht, kam von mehreren Tausend verkauften erst ein einziger Womanizer mangels Höhepunkt zurück.
Einer hat gar keine Freude am Womanizer. Das liegt nicht daran, dass er ein Mann ist, sondern dass er ihn nicht erfunden hat. Michael Pahl von Fun Factory in Bremen ärgert sich, dass er nicht der Mann ist, der Millionen von Frauen weltweit mit diesem Gerät glücklich macht.
Es war einer aus dem Süden seines Landes. Aus dem 4500-Seelen-Dorf Metten an der Donau in Niederbayern. Michael Lenke ist ein Tüftler, er besitzt über 80 Patente, unter anderem eines für ein Erdbeben-Frühwarnsystem. Als er eine Studie las, wonach über fünfzig Prozent der Frauen nie oder nur selten zum Höhepunkt kommen, bastelte er drauflos. Seine Frau testete den Klitoris-Sauger, so wie alle Erfindungen ihres Ehegatten.
Anfangs war der Sog zu stark, nach einem Jahr Arbeit sagte sie ihrem Mann: «Das wird ein Hit.»Michael Pahl tüftelte in Bremen an einer ähnlichen Idee, zog sie aber nicht durch. Auch er wolle noch einen Kracher auf den Markt bringen, der einschlägt, sagt Pahl. Sieht er, der dazu beiträgt, dass Frauen früher, schneller oder intensiver kommen, sich als Sexperten? «Das Wort gefällt mir. Ich bin schon ein gewisser Sexperte. Sicher mehr als irgendein Mann auf der Strasse.»
In goldenen Schachteln in alle Welt verschicktSein Reich ist im obersten Stock. Werkstatt und Büro zugleich. Auf dem Werktisch liegen Messgeräte, Kabel und Zangen. Hier wird das Innenleben der Vibratoren geschaffen und Diskussionen über Schwingungen geführt. Damit aus einem Dildo ein Vibrator wird, braucht es einen Motor. Und wie der Verkäufer von Fun Factory, Uwe Wellmeier, sagt, sei ein Vibrator ohne Batterien oder Strom immer noch ein Dildo. Aber ein Dildo kann nie ein Vibrator werden, er wird nie rattern.
Im Spielzeug für Erwachsene stecken zwei kleine Motoren oder ein grosser. Pahl und seine Elektro-Jungs (eine Ingenieurin arbeitet im Team) überlegen sich, wie Vibratoren angetrieben werden können. «Das klingt unromantisch, aber es muss effizient sein», sagt Pahl. In Vibratoren ist ein Umwucht-Motor eingebaut. Das ist derselbe Motor, der uns in Smartphones mit dem Vibrationsalarm Anrufe und Nachrichten signalisiert. Physikalische Gesetze im Dienste der Lust.
«Man denkt nicht mehr an Sex, wenn man hier arbeitet», sagt auch die Qualitätsmanagerin Jessica Greuel, während sie sich einsatzbereite Vibratoren ans Ohr hält, um ihren Ton zu testen und sie zwischen ihren Händen hin und her biegt. Bestehen die Artikel die Probe, werden sie in dezente, goldene Kartonschachteln verpackt und verschickt. In die ganze Welt. Und in die Schweiz. Sogar in die Migros. Der Detailhändler hat die Mini-Variante der Raupe Patchy Paul im Sortiment. Ein sogenanntes Einsteiger-Toy, über das die Firma schreibt: «Der charmante Verführer – seinem Lächeln widersteht keine!»
Die Schweizer mögen gemäss Verkäufer Uwe Wellmeier kein grelles Neon, lieber zarte Farben. Brombeer etwa. Auch würden viele Schweizerinnen Home-Parties mit Sextoys veranstalten. Dildos statt Tupperware. Schweizer seien offen für Neuigkeiten, was Form und Technik angehe, und überhaupt nicht konservativ.
Schon fast Mainstream, aber doch nicht ganzDas beobachtet man auch beim Online-Shop Amorana. Die Schweizer würden offener über Sexspielzeug sprechen. Das sei gut. Schliesslich, so der Inhaber, wollen sie ein erfülltes Sexleben. Insbesondere Junge hätten einen unverkrampfteren Umgang mit Sextoys. «Der Markt wird noch mehr wachsen. Das führt dazu, dass Toys von einem Nischen- zu einem Massenphänomen werden», sagt Frei. Total offenherzig sind die Schweizerinnen und Schweizer dann aber doch nicht. Die häufigste Frage, die Frei gestellt bekommt, lautet immer noch: «Ist das diskret verpackt?»