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Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

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Nachrichten und Pressemitteilungen
Updated: 3 weeks 2 days ago

Marcel Fratzscher: „Inflation sinkt, aber viele Lebensmittel bleiben teuer“

Tue, 04/02/2024 - 03:06

Das Statistische Bundesamt hat heute die vorläufige Inflationsrate für März 2024 veröffentlicht. Dies kommentiert DIW-Präsident Marcel Fratzscher:

Die Inflation in Deutschland ist erneut deutlich gesunken und entspricht nun wieder dem Ziel der Preisstabilität. Eine geringe Inflation bedeutet jedoch nicht, dass die Preise sinken, sondern lediglich, dass sie nicht mehr so stark steigen. Die Preise für Nahrungsmittel und andere Dinge der Grundversorgung haben sich in den letzten drei Jahren häufig um über 30 Prozent verteuert. Diese hohen Preise werden in den meisten Fällen von Dauer sein. Das Problem vieler Menschen in Deutschland heute ist, dass die Löhne und Einkommen in den letzten Jahren deutlich weniger stark gestiegen sind als die Preise und Mieten. Daher müssen vor allem Menschen mit geringen Einkommen heute noch immer ihren Gürtel deutlich enger schnallen. Und es wird voraussichtlich für viele noch zwei oder drei Jahre brauchen, bis die Löhne und Einkommen so stark gestiegen sind, dass die Menschen wieder die gleiche Kaufkraft und den gleichen Lebensstandard haben wie vor dem Ukrainekrieg. Die geringen Inflationszahlen in Deutschland sollten nun auch Anlass für die Europäische Zentralbank (EZB) sein, die restriktiven Zinsen zu senken und somit die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.

Wissenschaftler*in (w/m/div)

Thu, 03/28/2024 - 10:06

Die am DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist eine der größten und am längsten laufenden multidisziplinären Panelstudien weltweit, für die derzeit jährlich etwa 30.000 Menschen in knapp 15.000 Haushalten befragt werden. Das SOEP hat den Anspruch den gesellschaftlichen Wandel zu erfassen und steht somit immer neuen und vielfältigen Themen- und Aufgabenfelder gegenüber. Seine Datenerhebung und -generierung folgt dem Konzept des Survey bzw. Data Life Cycle.

Vorbehaltlich der Finanzierungszusage durch den Drittmittelgeber suchen wir zum 01.06.2024 eine*n  

Wissenschaftler*in (w/m/div) (Teilzeit mit 75%)

Diese Stelle ist zur wissenschaftlichen Qualifizierung gemäß § 2 (1) WissZeitVG geeignet.


Vergabe- und Vertragsreferent*in (w/m/div)

Wed, 03/27/2024 - 00:07

Das DIW Berlin sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt in der Abteilung Finanzen eine*n

 Vergabe- und Vertragsreferent*in (w/m/div)

(Vollzeit mit 39 Stunden pro Woche, Teilzeit ist möglich)

 Die Abteilung Finanzen ist zuständig für die Verwaltung des Haushalts inkl. Rechnungswesen, Steuerangelegenheiten, Beschaffung und Reisekosten.


Koordinator*in (w/m/div)

Tue, 03/19/2024 - 05:41

Das DIW-Graduiertenzentrum bietet in Kooperation mit Berliner Universitäten ein hochkarätiges Doktorandenprogramm in den Wirtschaftswissenschaften an. Es hat derzeit rund 50 junge und motivierte Doktorand*innen aus der ganzen Welt.

Dafür sucht die Abteilung zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n

Koordinator*in (w/m/div) (Vollzeit)


Vorstandsreferent*in (w/m/div)

Fri, 03/15/2024 - 00:29

Der Vorstand vertritt das Institut nach außen, ist zuständig für alle wissenschaftlichen Angelegenheiten des Instituts und übernimmt die kaufmännische, rechtliche sowie administrative Verantwortung. Dabei unterstützen den Vorstand u.a. drei Vorstandsreferent*innen.

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine*n

Vorstandsreferent*in (w/m/div)

(Vollzeit mit 39 Stunden, Teilzeit möglich)


Karsten Neuhoff: „Klimaschutzverträge sind fairer Deal zwischen Industrie und Staat“

Tue, 03/12/2024 - 11:36

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat heute das europaweit erste Gebotsverfahren für sogenannte Klimaschutzverträge eröffnet. Die Verträge sollen Anreize setzen, in klimafreundliche Industrien zu investieren. Dazu eine Stellungnahme von Karsten Neuhoff, Leiter der Abteilung Klimapolitik im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

Der Start der Klimaschutzverträge war längst überfällig. Energieintensive Unternehmen in der Stahl-, Zement-, Papier- oder Glasherstellung können den Umstieg auf klimaneutrale Produktionsprozesse nicht aus der Portokasse bezahlen. Ihre Margen sind gering und Unsicherheiten mit Blick auf CO2-neutrale Technologien groß. Die Schwerindustrie steht am Scheideweg: Klimaneutrale Optionen sind noch riskant, aber Investitionen in fossile Technologien auch nicht mehr wirtschaftlich. Klimaschutzverträge sichern jetzt CO2- und Energiepreisrisiken ab und ermöglichen so Investitionen in die grüne Transformation. Sie sind ein modernes Regulierungsinstrument auf dem Weg zur CO2-Neutralität – basierend auf langjähriger Forschung und umgesetzt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im intensiven Austausch mit Industrie und europäischen Partner*innen. Damit stellen Klimaschutzverträge einen fairen Deal zwischen Staat und Industrie und damit auch für die Gesellschaft dar.

Marcel Fratzscher: „Klares Signal für Kehrtwende verpasst – EZB könnte alten Fehler wiederholen“

Fri, 03/08/2024 - 07:21

Zu den Ergebnissen der jüngsten Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) äußert sich Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

Die EZB hätte ein klares Signal für eine Kehrtwende ihrer Geldpolitik und eine baldige Zinssenkung geben sollen. Die Entscheidung der EZB und ihre Kommunikation sind eine verpasste Chance, mehr Klarheit zu schaffen und die Finanzierungsbedingungen zu verbessern. Damit bleibt die Geldpolitik eine der wichtigsten Bremsen für die Konjunktur und für die schwachen Investitionen in der Eurozone und in Deutschland.

Die EZB läuft Gefahr, ihren Fehler von vor zwei Jahren zu wiederholen und zu spät zu handeln, denn Geldpolitik entfaltet ihre volle Wirkung erst nach anderthalb bis zwei Jahren. Die Inflation in der Eurozone ist deutlich gesunken und die Inflationserwartungen sind schon jetzt konsistent mit der Preisstabilität. Die von der EZB immer wieder betonte Sorge vor sogenannten Zweitrundeneffekten – vor allem, dass die Inflation zu höheren Löhnen und einer stärkeren Nachfrage führt – hat sich bisher nicht bewahrheitet. Es ist richtig, dass Löhne steigen und auch die Lohnstückkosten zulegen. Aber dies sind notwendige temporäre Aufholeffekte. Es gibt keinerlei Anzeichen für permanente Effekte, beispielsweise durch eine Lohn-Preis-Spirale, durch die sich eine höhere Inflation verfestigen könnte.

Die Wahrscheinlichkeit ist heute höher, dass die EZB ihr Ziel der Preisstabilität über die nächsten drei Jahre unterschießen wird, als dass die Inflation zu hoch bleiben wird. Dies würde nicht nur die Glaubwürdigkeit der EZB erodieren, sondern könnte auch der Wirtschaft einen empfindlichen Schaden zufügen.

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