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Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / Analysen

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Publikationen des German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Updated: 1 day 22 hours ago

Connections that matter: how does the quality of governance institutions help protect our ocean?

Thu, 03/23/2023 - 15:27

With the SDGs, countries agreed that Peace, Planet, Partnership, Prosperity and People are connected. To maximise synergies and minimize trade-offs, their interactions need to be better understood. While 'SDG interlinkages' are increasingly studied, SDG 16 is rarely covered. This new publication builds on the first, ground-breaking study ‘Connections that Matter: How the Quality of Governance Institutions may be the Booster Shot we need to reduce Poverty and Inequality’ on the interlinkages between SDG 16 and SDG 1 (No Poverty) and SDG 10 (Reduced Inequality). UNDP's Oslo Governance Centre and the German Institute of Development and Sustainability (IDOS) have now released this second study on interlinkages between SDG 16 and SDG 14 (Life Below Water). Based on a scoping literature review of 300+ academic papers, the study finds empirical evidence from across the globe that inclusion and participation, accountability and rule of law, as well as transparency and control of corruption and crime can improve the effectiveness of marine and coastal protection efforts and contribute towards the sustainability of fisheries. The study highlights a number of examples, including how governance can regulation, management and enforcement tends to improve marine park conservation whereas lack of enforcement can lead to ‘paper parks’. This publication offers initial policy insights on how to identify and activate governance levers to accelerate progress on SDG 14.

Green hydrogen – new opportunities for sustainable development in the Global South?

Wed, 03/22/2023 - 21:12

International observers link many hopes for global sustainable development to the use of green hydrogen. Hydrogen produced via electrolysis and using renewable energies is a carbon-free energy carrier and feedstock for several industrial processes, e.g. in steel production and petrochemistry. To date, the application of hydrogen for fertiliser production has received insufficient attention. Globally and for the developing world, it offers at least a "triple win option": greenhouse gas emissions from natural gas-based fertiliser production can be avoided, developing countries may save foreign currency, which is today used for importing gas from, e.g. Russia. Finally, farmers may become less exposed to fluctuations in natural gas prices. An assured supply of fertilisers produced with local renewable energies can be an important element of food security. The article discusses the options and uncertainties related to green hydrogen production and digs deeper into the options of fertiliser production.

Warum individuelle Maßnahmen alleine nicht ausreichen

Wed, 03/22/2023 - 10:00

Bonn, 22. März 2023. Kollektives Handeln und konzertierte politische Anstrengungen sind nötig, um Wasserverschmutzung zu bekämpfen und den Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen zu verbessern.

Wasser ist essentiell – für den Lebensunterhalt und die Gesundheit der Menschen, zum Erhalt von Ökosystemen, und für industrielle Prozesse. Dennoch wird es aller Voraussicht nach nicht gelingen, bis 2030 den universellen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sicherzustellen. Ähnlich düster sind die Prognosen auch für weitere wasserbezogene Entwicklungsziele, wie  eine effizientere Wassernutzung oder eine Verbesserung der Wasserqualität. Der diesjährige Weltwassertag am 22. März steht daher unter dem Motto “accelerating change” (den Wandel beschleunigen) und eine UN-Kampagne "Be the Change" (Sei der Wandel) ermutigt Menschen, ihren individuellen Umgang mit Wasser zu überdenken. In der Tat übersteigt der Süßwasserverbrauch in vielen Regionen die Neubildungsraten und die steigende Wasserverschmutzung schädigt Menschen und Ökosysteme. Dennoch birgt die Konzentration auf individuelle Maßnahmen drei wichtige Risiken.

Erstens lenkt sie ab von der dringend erforderlichen Ausweitung des Zugangs zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen für unterversorgte Gemeinden, sowie von der massiven Investitionslücke zu deren Finanzierungen. Einer von vier Menschen hat derzeit keinen Zugang zu sauberem Wasser und 44 % aller Haushaltsabwässer werden nicht ausreichend behandelt. Lücken in der Wasserversorgung haben starke geschlechtsspezifische Auswirkungen, da Frauen und Mädchen in 8 von 10 Haushalten ohne Wasseranschluss für dessen Beschaffung zuständig sind. Der diesjährige Fokus auf individuelle Einschränkungen spiegelt also vor allem die Belange wohlhabender Länder und Regionen wider – in denen der pro-Kopf Konsum tatsächlich ein Nachhaltigkeitsproblem darstellt – und nicht die von einkommensschwachen Gebieten und marginalisierten Gruppen.

Zweitens vermittelt die Betonung des individuellen Verbrauchs einen verzerrten Eindruck von den Kernursachen  zurückgehenden Wasserdargebots und -qualität. Weltweit entfallen nur 11 % aller Wasserentnahmen auf Kommunen und Haushalte, während die Landwirtschaft für 70 % und die Industrie für 17 % verantwortlich sind. Viele Länder verfügen zwar über zuverlässige Infrastrukturen zur Behandlung von Haushaltsabwässern, nicht aber gleichermaßen für Landwirtschaft und Industrie. Überschüssiges Wasser in der Landwirtschaft weist aufgrund des Einsatzes von Düngemitteln oft eine erhöhte Nitratbelastung auf, welche Algenblüten in Oberflächengewässern verursacht und Grundwasserbestände verschmutzt. Industrieabwässer können mit Schwermetallen, gefährlichen Chemikalien oder anderen Schadstoffen belastet sein, die eine intensive Behandlung erfordern. Doch nicht alle Länder verfügen über ausreichende Bestimmungen oder Strukturen, um sie umzusetzen.

Politische Anreize für den Einsatz effizienterer Bewässerungstechnologien oder für den Anbau weniger ‘durstiger’ Pflanzenkulturen stellen eine wirksames Instrument zur Senkung des Wasserverbrauchs dar. Zur Eindämmung der Wasserverschmutzung sind Vorschriften zum Gewässerschutz und ihre uneingeschränkte Durchsetzung nötig. Die angemessene Behandlung industrieller Abwässer darf nicht dem Verantwortungsgefühl einzelner CEOs überlassen bleiben, sondern sollte die Mindestanforderung an jedes Unternehmen darstellen, welches das Allgemeingut Wasser nutzen möchte. Dies kann durch Genehmigungen für Wassernutzung und Abwassereinleitung geschehen, wasjedoch eine ausreichende Datengrundlage voraussetzt. Auch die Aufforderung an Bürgerinnen und Bürger, Flussufer von Abfall zu säubern, wird das Problem der Plastikverschmutzung in Flüssen und Meeren nicht lösen, wenn nicht auch gesetzliche Maßnahmen ergriffen werden um die Produktion von Einwegplastik einzuschränken und den Einsatz von Recycling sowie nachhaltiger Verpackungsalternativen zu fördern.

Drittens und letztens vernachlässigt die Ausrichtung des Weltwassertags auf individuelle Verantwortlichkeiten die politische und soziale Dimension von Wasser. Überall auf der Welt bauen, unterhalten und verwalten Menschen gemeinschaftliche Bewässerungs- und Wasserversorgungssysteme, tauschen Geschichten und Wissen über Gewässer aus und organisieren sich, um sie zu schützen. Auf diese Weise bildet Wasser Gemeinschaft, und die Art und Weise, wie sich Gemeinschaften entwickeln, wirkt sich wiederum darauf aus, wie Wasser genutzt wird. Um Wasserressourcen zu schützen, ist ein Verständnis für die soziale und materielle Natur von Wasser erforderlich. Nur dann kann die Aneignung von Wasserressourcen durch sozial und wirtschaftlich privilegierte Akteure zum Nachteil anderer problematisiert und durch kollektives Handeln angefochten werden, das per Definition über das Individuum hinausgeht.

Einzelpersonen zu einem besseren Umgang mit der Ressource Wasser aufzufordern, mag bei der Bekämpfung des übermäßigen Verbrauchs und der Verschmutzung in einigen Ländern helfen. Es verschleiert jedoch die eigentlichen Ursachen von Wasserunsicherheit und die zu ihrer Beseitigung erforderlichen systemischen Veränderungen. Anstatt den Wandel zu beschleunigen, befördert das diesjährige Motto entsprechend eher die Aufrechterhaltung des Status quo.

Die UN-Wasserkonferenz – Wasser endlich als globales Gemeingut behandeln!

Tue, 03/21/2023 - 16:06

Bonn, 20. März 2023. Die UN-Wasserkonferenz im März 2023 sollte den Grundstein für eine bessere Governance der Wasserressourcen als globales Gemeingut legen, idealerweise durch eine von den Vereinten Nationen beauftragte Multiakteursplattform für Wasser.

Vom 22. bis 24. März 2023 findet die erste globale Wasserkonferenz der Vereinten Nationen (UN) seit 1977 statt. Die Umsetzung der wasserbezogenen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) ist derzeit dramatisch verzögert; beim derzeitigen Tempo wird weniger als die Hälfte der Länder die Zielvorgaben für die Trinkwasserversorgung erreichen, und nur wenige mehr haben bisher ein integriertes Wasserressourcen-Management umgesetzt, um die Konkurrenz unterschiedlicher Wassernutzer zu vermitteln. Die Konferenz soll die Fortschritte der UN-Wasseraktionsdekade (2018–2028) bewerten und weitere Maßnahmen anstoßen, die das Ziel der Dekade - eine nachhaltige Entwicklung und ein integriertes Management von Wasserressourcen als Dreh- und Angelpunkt der  SDGs - umsetzen. Darüber hinaus waren Akteure aus dem Wassersektor eingeladen, innovative Ideen – sogenannte „Game Changer“ – für eine beschleunigte Umsetzung einer Wasser-Aktionsagenda anzukündigen.

Schwächen der globalen Wasser-Governance

Die Konferenz findet zu einer Zeit statt, in der die globale Wasser-Governance stark zersplittert und nicht ausreichend kohärent und koordiniert ist. Es gibt verschiedene Foren und Initiativen, die zwar unterschiedliche Befürworter haben, denen es aber an staatlicher Legitimität fehlt. Wasserprobleme wie Dürren oder die Verschmutzung von Flüssen und Trinkwasser treten auf zwar lokaler Ebene und grenzüberschreitend auf, aber sie erfordern aus zwei Gründen globale Lösungen. Erstens wirken sich globale Faktoren wie der Klimawandel, der demografische Wandel oder der Handel mit wasserintensiven Gütern auf lokale Wasserressourcen aus, können aber nicht allein auf lokaler Ebene angegangen werden. Zweitens kann die Summe einzelner lokaler und regionaler Wasserprobleme die Stabilität und Resilienz des gesamten Planeten gefährden. Weil Süßwasser das gesamte Erdsystem stabilisiert, ist es ein globales Gemeingut. Es gibt jedoch kein globales Regime wie etwa die UN-Konventionen zum Schutz des Klimas oder der biologischen Vielfalt, um den Umgang mit Wasser als globalem Gemeingut zu regeln: Es gibt kein von den UN beauftragtes politisches Forum zum Thema Wasser. Bestehende Multi-Stakeholder-Plattformen wie die Weltwasserforen haben kein zwischenstaatliches Mandat. UN-Water koordiniert als ressortübergreifender Mechanismus 35 UN-Organisationen im Bereich Wasser, berichtet aber nicht an die Mitgliedsstaaten. Die jährlichen Weltwasser-Entwicklungsberichte der UNESCO werden von den Mitgliedsstaaten nicht validiert, und das verfügbare Wissen über Wasser wird in politischen Entscheidungen nicht ausreichend umgesetzt. Darüber hinaus wird die Rolle des Privatsektors in der Wasser-Governance kontrovers diskutiert, und die Zivilgesellschaft ist bei Entscheidungen im Bereich Wasser nur unzureichend vertreten. All dies unterstreicht, wie wichtig es ist, Wasser als globales Gemeingut zu behandeln.

Reform der globalen Wasser-Governance

Auch das Hintergrundpapier der UN-Wasserkonferenz 2023 zum interaktiven Dialog über die Wasserdekade schlägt eine Reform der globalen Wasser-Governance vor. Dazu gehören die Ernennung eines Sonderbeauftragten für Wasser bei den UN, regelmäßige zwischenstaatliche Treffen zum Thema Wasser innerhalb der UN, die Stärkung der Rolle von UN-Water und mehr Kohärenz im Umgang mit der Ressource innerhalb des UN-Systems. In dem Papier wird auch eine bessere Koordinierung mit der Agenda 2030, dem Pariser Abkommen, dem Sendai-Rahmenwerk zur Katastrophenvorsorge und der New Urban Agenda vorgeschlagen, z. B. durch die Einführung von Konferenz-Segmenten zum Thema Süßwasser. Solche Reformen wären wegweisend, doch ist derzeit unklar, ob die Vorschläge aufgegriffen werden. Bisher haben mehrere Länder Reformen der globalen Wasser-Governance blockiert, weil sie ihre Souveränität in Gefahr sahen. Wir fordern daher die Ko-Vorsitzenden der Konferenz auf, diese Reformvorschläge in ihren Konferenzbericht aufzunehmen, damit sie auf dem Hochrangigen Politischen Forum für nachhaltige Entwicklung der UN im Juli weiterverfolgt und den Grundstein für eine gut koordinierte Umsetzung legen können.

Darüber hinaus wäre es wichtig, Politik und Wissenschaft besser zu vernetzen, wie es die Initiative Intergovernmental Science-Policy Platform for Water and Sustainability vorschlägt. Eine weitere vielversprechende Initiative ist „Global Scaffolding for Water Policy Making“ (dt. : Globales Gerüst für die Gestaltung der Wasserpolitik), die sich mit den politischen Grundsätzen für die Lösung der gravierendsten Wasserprobleme befasst.

Neben diesen Vorschlägen könnte eine von den Vereinten Nationen geleitete Multiakteursplattform einen noch umfassenderen Ansatz verfolgen: sie könnte die Diskussionen über unterschiedliche Lösungen von Wasserproblemen transparenter machen, diese direkt einem Praxistest durch die Zivilgesellschaft und den Privatsektor unterziehen, und damit die Unterstützung möglichst vieler Akteure für Lösungen gewinnen. Der Ausschuss für Welternährungssicherheit (CFS) oder der Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft für eine Umgestaltung des Ernährungssystems können hier als Vorbild dienen. Die Multiakteursplattform könnte einen Rahmen für die bereits erwähnten Initiativen bieten und UN-Water stärken, damit alle UN-Initiativen gemeinsam und kohärent umgesetzt werden.

Die internationale Gemeinschaft hat nun nach 46 Jahren eine einmalige Gelegenheit, diese Initiativen für eine globale Wasser-Governance koordiniert voranzutreiben und den überfälligen Kipppunkt einzuleiten.

Zivilgesellschaftliche Beteiligung an städtischer Governance in Afrika. Wie die Stärkung der politischen Stimme von zivilgesellschaftlichen Organisationen einen Beziehungswandel zwischen Bevölkerung und Staat unterstützen kann

Tue, 03/21/2023 - 10:50

Afrikanische Bürger*innen fordern seit Langem stärker an städtischer Governance beteiligt zu werden. Vorhandene Partizipative Ansätze sind meist noch weit davon entfernt, in großem Umfang institutionalisiert zu werden. Warum waren diese Ansätze bisher nicht erfolgreich? Welchen Herausforderungen sehen sich zivilgesellschaftlicher Organisationen gegenüber?

Reformiert die Weltbank!

Mon, 03/20/2023 - 15:24

Schwellenländer sollten in der wichtigsten internationalen Entwicklungsbank endlich mehr zu sagen haben. Die Governance des Instituts bildet die globalen Machtverschiebungen nicht ab - und das Veto der USA ist ein Anachronismus. Die Kolumne „Gastwirtschaft“.

The UN Water conference – time to govern water as a global commons!

Mon, 03/20/2023 - 14:16

Bonn, 20 March 2023. On 22-24 March 2023, the first global United Nations (UN) Conference on Water will take place since 1977. Progress on water-related targets of the Sustainable Development Goals is alarmingly off-track; at the current pace, less than half of the countries will reach drinking water coverage targets and only little more have so far implemented integrated water resources management needed to balance competing water demands. Against this background, the conference aims to review progress and discuss further actions within the UN Water Action Decade (2018-2028), which aims at sustainable development and integrated management of water resources as a “dealmaker” for the SDGs. In addition, water actors have been invited to announce innovative ideas – so called game changers – for accelerated implementation of a Water Action Agenda.  

Weaknesses of global water governance

The conference takes place at a time when water governance at global level is highly fragmented, lacks coherence and coordination and features diverse fora and initiatives with varying ownership but lacking governmental legitimacy. Water problems such as droughts and polluted rivers and drinking water are local and transboundary, but they need global action for two reasons. First, global drivers such as climate change, demographic change or trade in water-intensive goods affect local water resources, but cannot be addressed at the local level alone. Second, the aggregation of individual local and regional water problems at global level may threaten earth system stability and resilience as a whole. Because of its earth system stabilising functions, freshwater serves as a global commons. However, no global regime similar to the United Nations Framework Conventions on Climate Change or on the Conservation of Biological Diversity exists to govern water as a global commons: There is no UN mandated political forum on water. Existing multi-stakeholder platforms such as the World Water Forums do not have an intergovernmental mandate. UN-Water as interagency mechanism coordinates 35 UN organisations related to water, but it does not report to member states. UNESCO’s annual World Water Development Reports are not validated by member states and available knowledge on water is often not well linked to policy implementation. Furthermore, the role of the private sector in water governance is hotly debated, and civil society is insufficiently represented in water-related decision-making. All these shortcomings point to the need to govern water as a global commons.

Reforming global water governance

Indeed, the UN 2023 Water Conference’s background paper to the Interactive Dialogue on the Water Decade proposes reforms of global water governance. These include the appointment of a special envoy on water to the UN, establishing regular intergovernmental meetings on water within the UN, strengthening the role of UN-Water and a more coherent approach to the resource within the UN system. The paper also suggests coordinating more effectively with the 2030 Agenda, the Paris Agreement, the Sendai Framework on Disaster Risk Reduction and the New Urban Agenda, e.g. by introducing freshwater segments. These would be crucial reforms of global water governance, but at present, it is unclear, whether these suggestions will be taken up. Several countries have so far blocked reforms of global water governance due to sovereignty concerns. We therefore strongly encourage the Conference Co-chairs to include these reforms in their conference report so they can be followed through at the UN High-level Political Forum on Sustainable Development in July to initiate a well-coordinated implementation.

In addition, it would be important to improve links between policy and science as brought forward by the game changer initiative on an Intergovernmental Science-Policy Platform for Water and Sustainability. A further noticeable effort is the initiative on Global Scaffolding for Water Policy Making on policy principles for solving the most sensitive issues in water resources management.

Beyond these existing proposals, a UN mandated multi-stakeholder platform would be an even more comprehensive approach: it could increase the transparency of discussions on water solutions, put them to a direct practice test by civil society and the private sector, and thereby strengthen ownership of a broad range of actors in the adoption of solutions to the global water crisis. This could be inspired by the Committee on World Food Security (CFS) or European Commission’s suggestion for a science-policy-society interface for a food system transformation, and provide a framework for the initiatives mentioned earlier as well as for a reinforced UN-Water to bring in the collective UN voice coherently.

The international community has a once in a 46 year opportunity to take these initiatives to the next step in a coordinated manner and create a much needed positive tipping point. 

Dr. Ines Dombrowsky is an economist and  Head of Research programme “Environmental Governance” at the German Institute of Development and Sustainability (IDOS).

Dr. Annabelle Houdret is a Political Scientist and Senior Researcher in the Research programme “Environmental Governance” at the German Institute of Development and Sustainability (IDOS). She is Speaker of the Bonn Water Network.

Dr. Olcay Ünver is Professor and Senior Global Futures Scientist at Arizona State University, member of Water Policy Group, Senior Water Advisor to FAO and UNESCO, and Industry Fellow at Australian Rivers Institute. In his public service career spanning three decades, he led FAO’s water programs and activities, UN-Water’s World Water Assessment Programme, and UNESCO’s Program Office on Global Water Assessment and served as Vice-Chair of UN-Water.

Social cohesion and firms’ access to finance in Africa

Mon, 03/20/2023 - 08:32

Social cohesion has recently gained increasing attention in academic and policy circles. Apart from being a necessary feature of stable societies per se, social cohesion is also a key factor for sustainable economic development. One potential  means through which social cohesion could foster economic development is by enhancing financial development. In this paper, I examine whether social cohesion is significantly associated with firms’ access to finance in Africa. To this end, I use a  recently constructed dataset on social cohesion in Africa, which contains indices for the three pillars of social cohesion – trust, inclusive identity and cooperation for the common good. Combining this dataset with that of the World Bank Enterprise  Surveys, I build a sample which covers more than 12,600 firms and 27 African countries. The results show that all three components of social cohesion are positively associated with at least one measure of firms’ access to external finance. In  particular, trust – but not inclusive identity and cooperation for the common good – is significantly associated with the likelihood that firms have a checking or savings account, or are financially constrained. When we measure access to finance with  respect to having a line of credit or a loan from a financial institution, all the three pillars of social cohesion, including inclusive identity and cooperation for the common good, are related to access to finance. The results are robust to addressing  endogeneity concerns using a heteroskedasticity-based identification strategy.

Tax expenditures in OECD countries: findings from the Global Tax Expenditures Database

Wed, 03/15/2023 - 11:41

The Global Tax Expenditures Database (https://GTED.net/) collects national reports on tax expenditures for 101 countries for the period from 1990 to the present. Based on these data, the development of tax expenditures in the 38 OECD countries between 1999 and today is examined. A look at the data shows that even in countries with high GDP and comprehensive tax coverage, reporting is often incomplete. For a subset of 16 OECD countries for which (relatively) continuous reporting over the period is available, we look at the development of tax benefits for households and firms. We can show that data availability improves over time. For the development of business tax expenditures, a weakly significant positive trend can be identified in terms of tax revenues foregone, driven mainly by the Netherlands and Ireland. Both countries are known for wanting to strengthen their business location through generous tax expenditures for businesses. Tax expenditures for private households, which are on average higher than the level of tax expenditures for businesses in the countries under review, do not show any significant time trend, even though they were increasingly used to relieve the burden on private households and businesses during the financial crisis of 2008/09. In order to compare tax expenditures between countries and to better assess their effectiveness, regular reporting at the national level, transparent definitions and ideally uniform standards would be helpful. Regular monitoring by a commission of experts could contribute to the consistency and comparability.

The protective role of index insurance in the experience of violent conflict: evidence from Ethiopia

Wed, 03/15/2023 - 10:32

Droughts are among the leading causes of livestock mortality and conflict among pastoralist populations in East Africa. To foster climate resiliency in these populations, Index Based Livestock Insurance (IBLI) products have become popular. These products, which allow herders to hedge climate risk, often utilize remote-sensed data to trigger indemnity payouts, thus ameliorating moral hazard issues associated with standard insurance products. We study how one such program, implemented in the southern Ethiopia, impacted the experience of violent conflict among participating households. Using causal mediation analysis, we show first that there is a strong link between rangeland conditions and violent conflict; a one-unit decrease in the standardized normalized difference vegetation index (zNDVI) in the previous season is associated with a 0.3-1.7 percentage point increase in the likelihood of conflict exposure. Within the mediation framework, we leverage a randomized encouragement experiment and show that insurance uptake reduces the conflict risk created by poor rangeland conditions by between 17 and 50 percent. Our results suggest that social protection programs, particularly index insurance programs, may act as a protective factor in areas with complex risk profiles, where households are exposed to both climatic and conflict risks, which themselves may interact.

(R)evolution? Exploring the potential of post-development approaches for reforming development cooperation

Wed, 03/15/2023 - 09:13

The concept and mainstream approaches of development cooperation (DC) have been criticised since the early beginning of their existence. Post-development (PD) scholars have been criticising international DC since 1990 for both its Western perspective and the lack of reflection on asymmetrical power structures. Since also today DC has to face a variety of criticisms, we perceive PD approaches as a starting point for efforts towards change. We asked (1) to what extent and how elements of post-development approaches are reflected in the current policy initiatives of international DC, and (2) what potential do PD approaches have to reform DC. We analysed three examples: German feminist development policy (FemDP) as a relatively new idea of transformation, the locally led development approach as a long-standing concept and Global Public Investment (GPI) as an approach towards a new concept of international cooperation. By means of a content analysis, four commonly used PD elements were selected and slightly adapted to examine whether and how the three policy initiatives acknowledge PD aspects in order to reform DC: (1) the concept of alternatives to development, (2) pluralism of knowledge and power dynamics, (3) user-centred approaches and a critical stance towards the established scientific discourse and (4) the promotion of grassroots movements and local ownership. We discovered a variation in the use of the different PD elements. Although aspects related to power relations, post-colonial structures and knowledge management are prominent in all three initiatives, elements such as grassroots movements are given less consideration in all three cases. Even though FemDP does not focus on an alternative to development, as defined by PD approaches, it puts a strong emphasis on a transformative approach when it comes to its user-centred empowerment and tackles power imbalances by approaching decolonisation. Subsequently, the efforts of German Development Minister Svenja Schulze do not just describe a rhetorical reorientation but involve actual transformative efforts. However, further implementation efforts need to be analysed. The locally led development approach seems to be a suitable springboard for the inclusion of local knowledge and grassroots movements. Whereas the approach mostly uses descriptions of change as a means to reach its objectives, the GPI concept in particular uses PD elements as a reformative approach, as per the PD definition, putting the objective of the transformation of international public finance in international cooperation at its centre. Valuing PD approaches, we conclude that they do influence public initiatives in one way or another. In the future, if inner-systemic change should become an option, we see the greatest added value when PD scholars succeed in underpinning their approaches with instruments that can be used as tools in DC practice.

Green finance in Asia: challenges, policies and avenues for research

Wed, 03/15/2023 - 08:26

Financing climate change mitigation and adaptation in Asia is critical for its population and economies but also for those of the world. This editorial provides a commentary and overview of ten articles within this special issue of Climate Policy on ‘Green Finance in Asia’. Contributions are diverse in terms of focus and methods. Most of the articles focus on managing transition risk with six of the articles having an energy focus; the dominant themes are the risk of stranded coal assets in China; the role of export finance by China and Japan for fossil fuel-fired power generation assets within Asia; and investment in renewable power generation and the policies to support such investment. The remaining four articles explore various policies in specific country contexts: the effects of green bond policies in China; the greening of monetary policy in China; the governance of sustainable finance in Indonesia; and policies to support investment and finance of off-grid electricity access in Bangladesh. Most of the ten contributions come from researchers in developed countries and principally from non-Asian countries, suggesting there is a need to develop green finance research capability and capacity across Asia. Despite being withing scope of the special issue, this collection does not contain papers on physical risk or adaptation finance. We highlight these as important gaps and priorities for future research.

Grüner Wasserstoff – ein Beitrag zur Just Transition?

Mon, 03/13/2023 - 12:32

Bonn, 13. März 2023. Deutschland bekennt sich in seiner internationalen Energiekooperation zur „Just Transition“. Das heißt: Gerade in Ländern mit niedrigen Einkommen und Energiedefiziten darf der Umbau der Energiesysteme nicht zu Lasten einkommensschwacher Gruppen gehen. Derzeit werden massive Investitionen in grünen Wasserstoff aus dem globalen Süden vorbereitet. Sind diese mit dem Anspruch einer Just Transition vereinbar?

Grüner Wasserstoff ist unverzichtbar für die Energiewende. Energieintensive Prozesse, die nicht elektrifiziert werden können, brauchen diesen Energieträger; zum Beispiel der Flug- und Schiffsverkehr sowie die Erzeugung von Stahl, Düngemitteln und vielen Chemieprodukten. Grüner Wasserstoff entsteht auf Basis erneuerbarer Energie, und hier haben viele Länder des globalen Südens besonders gute Bedingungen, vor allem für Solar- und Windenergie. Daher wurden Dutzende Energiepartnerschaften zwischen energiehungrigen Industrieländern und potenziellen Wasserstoffexportländern in Afrika, im Nahen und Mittleren Osten und in Lateinamerika geschlossen. Deutschland subventioniert den Markthochlauf über die H2Global Stiftung, die Wasserstoff über einen Auktionsmechanismus (via Tochterfirma) einkauft und dann europaweit versteigert. Um finanzielle Risiken beim An- und Weiterverkauf abzusichern, stellt die Bundesregierung zunächst 900 Millionen (demnächst sogar 3,5 Mrd.) € bereit.

Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft bergen große Chancen für die Exportregionen, von denen viele unter massiven Problemen des Strukturwandels leiden: kaum international leistungsfähige Industrien, Handelsbilanzdefizite, Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung. Grüner Wasserstoff kann der lokalen Industrialisierung neue Impulse geben und Arbeitsplätze schaffen: durch Betrieb und teilweise Produktion der Anlagen für Solar- und Windparks, Elektrolyseure, Pipelines, Meerwasserentsalzung und für die Konversion von Wasserstoff in transportfähige Derivate wie Ammoniak und Methanol. Zudem können energieintensive Produktionsprozesse ins Land geholt werden, von Aluminiumschmelzen und Stahlwerken bis hin zur Düngemittelproduktion und der Herstellung von Autoteilen. Nationale Industrien und Transportsysteme können dekarbonisiert und damit fit für die CO2-freie Weltwirtschaft der Zukunft werden.

Gleichzeitig sind aber die erforderlichen Infrastrukturen durchweg kapital- und technologieintensiv und beschäftigen, außer in der Bauphase, kaum Personal. Meist handelt es sich um Großanlagen, die schlüsselfertig von multinationalen Unternehmen geliefert werden. Die Chance, lokale Zulieferindustrien aufzubauen, ist gering. Die Investitionsvolumina sind sehr groß, was – wie bei Mineralöl- und Bergbauinvestitionen – Anreize für intransparente Verträge schafft. Wasserstoff-Großprojekte können daher, wenn nicht gegengesteuert wird, dem „Ressourcenfluch“ unterliegen, wie wir ihn aus erdölexportierenden Ländern kennen. Und: Vorhaben sind oft in steuerbefreiten Industriezonen angesiedelt und können Konflikte auslösen; zum Beispiel, wenn es Engpässe in der lokalen Strom- und Wasserversorgung gibt, während die exportorientierten Industrieprojekte über eigene Versorgungseinrichtungen zuverlässig beliefert werden.   

Problematisch ist auch die internationale Dimension: Die Europäische Union plant eine Importsteuer für emissionsreiche Produkte aus Ländern, in denen Emissionen weniger besteuert werden. Wenn grüner Wasserstoff aus dem Globalen Süden importiert wird, um die Dekarbonisierung im globalen Norden zu beschleunigen und gleichzeitig Importe von Industriegütern aus dem globalen Süden besteuert werden, weil dieser mit der Dekarbonisierung langsamer vorankommt, dann reißt das eine zusätzliche Gerechtigkeitslücke auf.  

Dass Deutschland den Einstieg in eine internationale Wasserstoffwirtschaft subventioniert, ist aus Gründen der Energiewende sinnvoll. Aber: Besonders wenn Investitionen im Globalen Süden aus dem Etat für Entwicklungszusammenarbeit subventioniert werden, müssen hohe Gerechtigkeitsstandards angelegt werden. Akzeptanz für die Energiewende wird es nur als sozialverträgliche, als Just, Transition geben. Das ist möglich, erfordert aber Weichenstellungen: 

  • Eine einseitige Exportförderung ist zu vermeiden. Erneuerbare Energien sollten in den Partnerländern vorrangig ausgebaut werden, um die lokale Energieversorgung zu gewährleisten und die nationale Wirtschaft zu dekarbonisieren. Wasserstoff-Exportprojekte müssen nachweislich ihren Energie- und Süßwasserbedarf durch eigene Anlagen erzeugen, im Idealfall sogar Überschüsse produzieren und in lokale Netze einspeisen.
  • Die lokale Wertschöpfung darf nicht auf temporäre Impulse für die Bauwirtschaft beschränkt bleiben. Es gilt, lokale Verflechtungen zu entwickeln. Entsprechende Auflagen sind in Ausschreibungen zu verankern.
  • Je weniger es gelingt, wirtschaftliche Verknüpfungen und dauerhafte neue Arbeitsplätze zu schaffen, desto mehr müssen fiskalische Effekte in den Blick genommen werden. Exportprojekte müssen deutlich mehr Steuern erwirtschaften, als in öffentliche Vorleistungen investiert wird. Zusätzliche Einkünfte sollten zur Verteilungsgerechtigkeit beitragen – etwa über ein Bürgergeld oder einen Sonderfonds für strukturschwache Regionen.  
  • Bei Ausschreibungen und Zuschlägen sind hohe Due Diligence-Standards anzulegen, vor allem bei Vertragsgestaltung und Investitionsrisiken.

Diese Auflagen sollten nicht allein den privaten Investoren aufgebürdet werden – das könnte den Markthochlauf verlangsamen; aber wenn Großinvestitionen gefördert werden, gehören Investitionen in flankierende Struktur- und Sozialpolitik dazu. Nur eine glaubwürdige Just Transition schafft Akzeptanz für die globale Energiewende.

Human subjects, digital protocols: the future of institutional review boards (IRBs) and digital research in vulnerable communities

Fri, 03/10/2023 - 22:55

Ethics in human subjects research, whether in medical or social sciences, has been a key topic in researchers’ training for decades in the United States and United Kingdom (UK). In the United States, the history of IRBs in evaluating and overseeing the conduct of ethical human subjects research has its roots in legislation. The 1974 National Research Act was signed into law after a series of congressional hearings on human subjects research and gained greater momentum in response to the Tuskegee syphilis study. While these standards are world leading, and many developing countries are adopting their own human subjects research frameworks based on them, the advent of widespread digital data collection presents new challenges for researchers and educators to address in ethics and research protocol pedagogy. This is especially true when research is being done in and with vulnerable subjects in developing countries.

Strengthening social cohesion in conflict-affected societies: potential, patterns and pitfalls

Wed, 03/08/2023 - 13:04

Bilateral and multilateral donors are increasingly focusing on strengthening social cohesion in efforts to build and sustain peace in conflict-affected societies. What does promoting social cohesion mean with respect to inter­national engagement? This policy brief provides an overview of the “social cohesion” approach, explains how it applies to conflict-affected and fragile contexts, and intro­duces a typology of common interventions. It discusses the added value of taking a social cohesion approach to development and peacebuilding practice, as well as challenges policymakers and practitioners may encounter when using it.
Social cohesion can be understood as positive relations among individuals and groups (the horizontal dimension) and between society and the state (the vertical dimension). While fostering, rebuilding or sustaining cohesion are challenges for any society, they are particularly difficult in conflict settings where divisions fuel violence and violence reinforces divisions.
We argue that taking a social cohesion approach in divided, conflict-affected societies offers several advantages. First, it has the potential to focus intervention on less tangible aspects of conflict – drawing attention to overlooked grievances and bringing tensions between groups and the state into focus. Second, it helps integrate a peacebuilding lens in a broad variety of policy spaces. Third, it helps policymakers to integrate citizen perspectives into develop­ment strategies and to focus on the provision of quality peace for all citizens.
Taking a social cohesion approach, however, also brings challenges. It may be sensitive for external actors to address social grievances, identity-based divisions and power relations. Dominant groups may feel threatened in their position of power and push back against these attempts, or tensions among historically marginalised groups may cause friction. Donors may experience backlash against programmes that directly address sensitive topics. At the same time, if the intent is to take a transformative approach to building social cohesion, it may be difficult for donors to maintain a neutral stance. Social cohesion programmes may risk increasing tension in the short term, but to restore inter-group trust and state legitimacy over the long term, it might be necessary to confront and accept tension.
Reflecting on the potentials and pitfalls of strengthening social cohesion in fragile and conflict-affected contexts, we suggest that policymakers and practitioners should:

  • Think politically. Fostering social cohesion may initially appear less political or less contentious than peace­building, but it inevitably involves engaging politics, as well as identity and power dynamics. Securing donor support for “apolitical” social cohesion programming may at first appear to be advantageous, but this perception risks overlooking power relationships, politicised grievances, hierarchies and other salient dimensions of social structure (e.g., class dynamics).
  • Expect pushback. The social cohesion approach has the potential to interrupt powerful political and economic structures that link social and political identities (e.g., ethnicity, class and gender) to power, status and public goods. Donors should expect overt and covert pushback and contention and be prepared to encounter the stickiness of informal institutions
  • Work across multiple dividing lines. Strengthening in-group trust and cooperation may negatively affect out-group relationships and overall social cohesion. Fostering social cohesion in the wake of violent conflict requires networks to address multiple social divisions. Large coalitions that cut across race, ethnicity, gender, class and generation are notoriously difficult to form and sustain, yet essential for building sustainable peace.

Civilizational exceptionalism in international affairs: making sense of Indian and Turkish claims

Mon, 03/06/2023 - 14:58

Claims to civilizational exceptionalism have long been part of how states manoeuvre international affairs. While scholarly attention has started to move beyond the civilizational claims of western powers by engaging with those of states beyond the West, few accounts provide in-depth examinations of specific cases or bring these into dialogue with one another. This article offers a comparative analysis of how and why India and Turkey are positioning themselves as civilizational forces in global forums and international cooperation initiatives. Under the Narendra Modi regime, civilizational framings in India have found expression in the seemingly benign discourse of Hindu internationalism. In Turkey, successive governments under Recep Tayyip Erdoğan have linked their engagement abroad to the legacies of the Ottoman Empire. While there are clear differences in their respective civilizational antecedents, both countries draw on a combination of moral superiority and responsibility—India as vishwaguru (the world's guru) and Turkey as dünyanın vicdanı (the world's conscience)—as the legitimizing base for their assumed (normative) exceptionalism on the international stage. Overall, we argue that Indian and Turkish claims to civilizational exceptionalism serve two distinct but interrelated political projects: attempts to overcome centuries-long international marginalization, and efforts to buttress competitive authoritarianism domestically.

Ansätze zur Umsetzung einer Feministischen Entwicklungspolitik

Mon, 03/06/2023 - 09:22

Mit der Feministischen Außenpolitik (FAP) und der Feministischen Entwicklungspolitik (FEP) richten das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium ihre Arbeit am Thema der Geschlechtergerechtigkeit aus. Am 1. März haben sie ihre Leitlinien beziehungsweise ihre Strategie dazu präsentiert. Inhaltlich berufen sie sich auf die „3 R“, die die frühere schwedische Außenministerin Wallström 2014 als Ziele der ersten FAP geprägt hat: gleiche Rechte, Ressourcen und Repräsentation. Nach der Klärung der Inhalte stellt sich nun die Frage nach der Umsetzung. Wie muss sich die deutsche bilaterale Entwicklungszusammenarbeit (EZ) als Teilbereich der Entwicklungspolitik ändern, um dem transformativen Anspruch einer FEP gerecht zu werden?

Die Umsetzung der Feministischen Entwicklungspolitik

Feministische Ansätze haben den transformativen Anspruch, patriarchale Machtsysteme zu überwinden. Zur Umsetzung können sich Außen- und Entwicklungspolitik neben der Umgestaltung interner Strukturen und Prozesse international für die „3 R“ einsetzen. Darüber hinaus ist die Entwicklungspolitik durch die bilaterale EZ sehr breit und tief in den Partnerländern verankert, wo die alltägliche Maßnahmenumsetzung stattfindet. Nimmt man den transformativen Anspruch einer FEP ernst, muss sich auch auf dieser Ebene die Arbeitsweise der EZ ändern.

In der Strategie zur FEP finden sich dazu bereits einige Ankündigungen, wie eine stärkere Kontextorientierung, ein engerer Partneraustausch sowie die Prüfung der Teilhabe von lokaler Zivilgesellschaft im Projektzyklus. Neue, integrierte Ansätze für die bilaterale EZ sind jedoch nicht vorgesehen – dabei hätten diese für die Umsetzung der FEP großes Potential.

Auf entwicklungspolitischen Erkenntnissen aufbauen

Besonders vielversprechend für die Umsetzung der FEP sind die Ansätze der sogenannten politischen und adaptiven Entwicklungszusammenarbeit (political and adaptive development assistance, PADA). Diese Ansätze wie Problem Driven Iterative Adaptation (PDIA), Coalitions for Change oder Thinking and Working Politically (TWP) entstanden seit 2012 in Reaktion auf die Erkenntnis, dass die EZ zwar oft normativ anspruchsvolle Ziele formuliert, den dafür notwendigen institutionellen Wandel aber nur selten erreicht.

Unter dem Begriff der „Umsetzungslücke“ ist dieses Problem schon länger bekannt. Viele Länder haben zwar fortschrittliche Gesetze – auch in Bezug auf Frauenrechte und Gleichstellung – die Realität sieht jedoch oft anders aus. Gründe dafür sind politische oder gesellschaftliche Widerstände sowie schwache staatliche Institutionen. Um langfristig transformativ zu wirken, muss die EZ daher auch die de facto Umsetzung unterstützen. Dies ist nur möglich, wenn vor Ort strategisch mit den lokalen Realitäten, Personen und Ressourcen gearbeitet wird.

Die PADA-Ansätze, die in Deutschland bisher nur wenig Beachtung gefunden haben, zeichnen sich durch fünf Merkmale aus. Sie sind erstens kontextspezifisch, indem sie sich an einer fortlaufenden Analyse des lokalen Kontextes orientieren („best fit“) und auf lokalen Potentialen aufbauen („pockets of effectiveness“). Zweitens sind sie politisch informiert, nutzen also die politischen Dynamiken für ihre Arbeit. Die Umsetzung ist zudem lokal eingebettet; es wird langfristig eng mit lokalen Akteuren zusammengearbeitet oder diesen die Leitung übertragen. Viertens ist die Umsetzung in einem hohen Maße adaptiv, indem auf Änderungen des Kontextes und sich ergebende Möglichkeiten reagiert wird. Schließlich sind die Ansätze lernorientiert – durch projektinternes Reflektieren und durch Begleitforschung findet Lernen auch aus Misserfolgen kontinuierlich und systematisch statt. Diese fünf Merkmale sind iterativ eng miteinander verknüpft.

Studien zu so unterschiedlichen Reformen wie öffentlichem Finanzmanagement im Südlichen Afrika, Landrechten in den Philippinen oder Gesundheit und Bildung in Nigeria legen nahe, dass PADA in vielen Kontexten wirksamer sein kann als gängige Ansätze. Dies gilt für fragile Kontexte, in denen vorsichtig lokale Handlungsspielräume ausgelotet werden müssen ebenso wie für Maßnahmen, die vor Ort faktisch und nachhaltig die „3 R“ stärken sollen. Auch dafür ist es notwendig, die Ziele auf die Bedingungen vor Ort herunterzubrechen und sich auf lokale Aushandlungsprozesse einzulassen, um in oft kleinen Schritten langfristige Veränderungen voranzubringen. Da sie für diese Art der EZ entwickelt wurden und viele Erfahrungen und Instrumente existieren, sollten PADA-Ansätze für die Umsetzung der FEP berücksichtigt werden.

Entwicklungspolitische Rahmenbedingungen anpassen

Die Rahmenbedingungen der deutschen EZ sind jedoch derzeit nicht auf die Umsetzung von in hohem Maße lokal adaptiven Ansätzen wie PADA ausgerichtet. Über deren Anpassung sollte daher nachgedacht werden. Dazu gehören die Ermöglichung einer flexibleren, an Wirkungen orientierten Projektsteuerung und -finanzierung sowie die Abschwächung der Unterteilung in Planungs-, Umsetzungs- und Evaluierungsphasen zugunsten von lernbasierten, adaptiven Prozessen. Zudem sind die stärkere Einbeziehung nichtstaatlicher Akteure, eine systematischere Begleitforschung sowie der Aufbau einer konstruktiven Fehler- und Lernkultur innerhalb und zwischen Organisationen wichtig.

Viele dieser Forderungen decken sich mit denen, die zivilgesellschaftliche Organisationen im Rahmen des Beteiligungsprozesses zur Entwicklung einer FEP formuliert haben. Und soweit derzeit möglich, versuchen einzelne EZ-Vorhaben bereits, nach den PADA-Prinzipien zu arbeiten. Die entwicklungspolitischen Rahmenbedingungen sollten diese Arbeitsweise künftig fördern, statt sie zu erschweren. Dies wäre ein wichtiger Schritt zur systematischen Umsetzung einer FEP mit transformativem Anspruch und lokalem Möglichkeitssinn.

Ocean governance knowledge: systems, policy foundations and thematic analyses

Thu, 03/02/2023 - 15:40

This Open Access book on Ocean Governance examines sustainability challenges facing our oceans today. The book is organized into three sections: knowledge systems, policy foundations and thematic analyses. The knowledge produced in the book was catalyzed by the scientific outcomes within the European-funded Cooperation in Science and Technology (COST) network “Ocean Governance for Sustainability – Challenges, Options and the Role of Science”. This network brings together scientists, policy-makers and civil society representatives from 28 nation states to cooperate on ocean governance research. This book offers a compilation of new research material including focused case studies, broad policy syntheses and reflective chapters on the history and current status of knowledge production systems on ocean governance. New research material is presented, although some chapters draw on secondary sources. The book starts with synthetic review chapters from the editors, outlining past and present knowledge systems, addressing how and why ocean governance for sustainability is where it currently stands with critical reflections on existing narratives, path dependencies and colonialist histories. This is followed by chapters addressing, synthesizing and analyzing different legal and policy frameworks for ocean governance both regionally and internationally. At the core of the book are the thematic analyses, which provide focused case studies with detailed contextual information in support of different ocean governance challenges and sustainability pathways around the world. The book concludes with a chapter explicitly targeting students, researchers and policy-makers with key take-away messages compiled by the editors.

Governing the interlinkages between the SDGs: approaches, opportunities and challenges

Tue, 02/28/2023 - 15:48

Governing the Interlinkages between the SDGs: Approaches, Opportunities and Challenges identifies the institutional processes, governance mechanisms and policy mixes that are conducive to devising strategies of integrated Sustainable Development Goal (SDG) implementation. The book edited by Anita Breuer, Daniele Malerba, Srinivasa Srigiri and Pooja Balasubramanian examines the dedicated policies targeting the SDGs, as well as political and institutional drivers of synergies and trade-offs between the SDGs in selected key areas – both cross-nationally and in specific country contexts. Their analysis moves beyond the focus on links between SDG indicators and targets. Instead, the book takes advantage of recent evidence from the initial implementation phase of the SDGs and each chapter explores the question of which political-institutional prerequisites, governance mechanisms and policy instruments are suited to accelerate the implementation of the SDGs. The findings presented are intended to both inform high-level policy debates and to provide orientation for practitioners working on development cooperation. This volume will be of great interest to practitioners and policy makers in the field of sustainable development, as well as academics in the fields of sustainability research, political science, and economics.

Jahresbericht - Annual Report 2021-2022

Tue, 02/28/2023 - 15:47

Der Jahresbericht 2021/22 bietet ausgewählte Einblicke in Forschung, Politikberatung und Ausbildung des Instituts. Dabei reflektieren Expert*innen des IDOS die Vernetzung der Themenfelder „Nachhaltigkeit“ und „Entwicklung“, die sich seit der Umbenennung des Instituts im neuen Namen German Institute of Development and Sustainability wiederfinden und die stärkere Ausrichtung des Instituts auf nachhaltige Entwicklungsprozesse zum Ausdruck bringen. Die thematischen Kapitel befassen sich vor dem Hintergrund der „Zeitenwende“ mit Fragen zu Autokratisierung, Multilateralismus, Welternährung, Loss and Damage, Wissenskooperationen und Think-Tank-Netzwerken sowie mit der Rolle und dem Verständnis von Wissenschaft im Zeichen nachhaltiger Entwicklung. Ebenfalls finden Sie im Bericht den finanziellen Jahresabschluss 2021 sowie Übersichten über Publikationen und Veranstaltungen des Instituts.

The Annual Report 2021/22 offers selected insights into research, policy advice and training at IDOS. In doing so, IDOS’ experts reflect on the interconnectedness of the thematic fields of "sustainability" and "development", which have been reflected in the new name German Institute of Development and Sustainability since the Institute's name change and express IDOS' stronger focus on sustainable development processes.The thematic chapters of the Annual Report deal with questions of autocratization, multilateralism, world nutrition, loss and damage, knowledge cooperation and think tank networks as well as with the role and understanding of science in the context of sustainable development. Also included are the 2021 financial statements and overviews of the Institute's publications and events.

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