Der Oxford-Dodo ist das am besten erhaltene Exemplar des ausgestorbenen Vogels. Lange ging man davon aus, dass er als eine Art lebendiges Museumsexponat eines natürlichen Todes starb. Neue Untersuchungen haben nun die wahre Todesursache ans Licht gebracht.
Der Dodo gilt als trauriges Paradebeispiel für eine vom Menschen ausgerottete Tierart. Weltweit gibt es kein komplett erhaltenes Skelett des einst auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean beheimateten flugunfähigen Vogels. Umso bedeutender sind die Dodo-Überreste im Besitz des Naturhistorischen Museums Oxford. Vorhanden sind nur ein Kopf und ein Fuss. Dennoch ist der «Oxford-Dodo» das am besten erhaltene Exemplar des ausgestorbenen Vogels, denn es ist weltweit das einzige mit Geweberesten und DNA-Spuren. Diese halfen beispielsweise dabei, die in Südostasien heimische Kragentaube als nächsten lebenden Verwandten des Dodos zu bestimmen.
Der Dodo als lebendiges MuseumsexponatDie Geschichte des Oxford-Dodo schien lange Zeit klar: Er wurde um 1638 von seiner Heimatinsel Mauritius im Indischen Ozean nach London gebracht und als lebendiges Museumsexponat und Geldquelle gehalten, bis er im Jahr 1656 eines natürlichen Todes starb. Auch die spätere Übergabe der sterblichen Überreste an den Oxforder Regierungsbeamten Elias Ashmole ist dokumentiert. Doch neueste Untersuchungen offenbaren nun eine völlig andere Version zum Ableben des Vogels: Der Dodo wurde erschossen. Das berichten Forschende der University of Warwick. Mit einer Analyse der Überreste im Computertomografen wollten sie neue Hinweise auf Anatomie und Lebensweise des Vogels finden und entdeckten dabei zu ihrer Überraschung kleinste Schrotreste in den Knochen.
«Das zeigt, dass der Dodo definitiv nicht eines natürlichen Todes gestorben ist», sagt Untersuchungsleiter Mark Williams. Vielmehr sei der Vogel durch Schüsse in den Hinterkopf und Hals zu Tode gekommen. Die Schädelknochen des Dodos waren zwar so dick, dass die Bleimunition nicht ins Gehirn eindringen konnte. «Trotzdem gehen wir davon aus, dass der Schuss sofort tödlich war», sagt Williams, «da mehr als 20 Schrotkugeln gleichzeitig den Kopf des Vogels getroffen haben.»
Die Todesursache bleibt mysteriösMit der Klärung der Todesursache werde die Geschichte des Dodos allerdings noch mysteriöser als zuvor, sagt Paul Smith, Direktor des Naturhistorischen Museums Oxford. Wenn es sich um denselben Vogel handelt, von dem 1638 in London berichtet wurde, warum sollte jemand diesen Dodo erschiessen? Falls er wiederum schon auf Mauritius geschossen wurde, stellt sich die Frage, wie er ohne die heute gängigen Konservierungsmethoden mitsamt erhaltenen Weichteilen nach London gebracht werden konnte. Denn Federn und Haut waren noch intakt. Eine Analyse der Munition soll nun diese Frage klären, sagt Mark Williams. «Wir wollen die Isotope des verwendeten Bleis entschlüsseln, um herauszufinden, wo es abgebaut wurde.» Das könnte dann darauf hinweisen, wer den Dodo auf dem Gewissen hat.
ROM (IT) - In Italien steht der 5-Sterne-Bewegung zufolge eine neue Regierung. Man habe sich mit der Lega geeinigt, teilte die populistische Bewegung am Donnerstag mit.
Italien bekommt nun doch seine Regierung aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) und der fremdenfeindlichen Lega. Diese hatten sich am Donnerstag zu einer Regierungsbildung durchgerungen. Die Regierung unter dem Juristen Giuseppe Conte soll am Freitag vereidigt werden.
Staatschef Sergio Mattarella empfing Conte gegen 21 Uhr zu einem Gespräch. Dabei erteilte er Conte erneut den Auftrag zur Regierungsbildung. Conte legte Mattarella seine Kabinettsliste vor. Die Vereidigung des Kabinetts des populistischen Bündnisses solle am Freitag um 16.00 Uhr in Rom stattfinden. Danach sei eine Vertrauensabstimmung geplant, sagte ein Sprecher Mattarellas. M5S und Lega haben in beiden Kammern die Mehrheit.
«Nach so vielen Hindernissen, Attacken, Drohungen und Lügen»M5S-Chef Luigi Di Maio und Lega-Chef Matteo Salvini hatten zuvor am frühen Donnerstagabend in einer gemeinsamen Erklärung die Einigung bekannt gegeben. Alle Bedingungen für eine M5S-Lega-Regierung seien gegeben, hiess es.
Lega-Chef Salvini schrieb darüber hinaus in einem Facebook-Beitrag: «Vielleicht haben wir es schliesslich geschafft, nach so vielen Hindernissen, Attacken, Drohungen und Lügen». Die Rechtspartei «Brüder Italiens» will eigenen Angaben zufolge das neue Kabinett extern unterstützen.
Zur heiklen Personalie des künftigen Finanz- und Wirtschaftsminister einigten sie sich auf den Wirtschaftsprofessor Giovanni Tria. Er steht den Mitte-Rechts-Parteien nahe. Der 69-jährige Tria gehört der Denkfabrik Teneo zufolge keiner Partei an und gilt nicht als Befürworter eines Euro-Austritts.
5-Sterne-Chef Di Maio solle Minister für wirtschaftliche Entwicklung werdenDer ursprüngliche Kandidat der beiden Parteien für das Amt des Finanz- und Wirtschaftsministers, der 81-jährige Euro-Kritiker Paolo Savona, soll nun Minister für Europäische Angelegenheiten werden, wie der designierte Regierungschef Conte am Abend erklärte.
Lega-Chef Salvini solle das Amt des Innenministers übernehmen. 5-Sterne-Chef Di Maio solle Minister für wirtschaftliche Entwicklung werden. Beide werden laut Conte seine Stellvertreter. Das Aussenministerium solle Enzo Moavero Milanesi führen.
Ein erster Versuch der beiden populistischen Parteien, eine Koalition unter dem kaum bekannten Justizprofessor Conte war am Veto von Staatspräsident Sergio Mattarella gegen Savona als Finanz- und Wirtschaftsminister gescheitert. Daraufhin hatte Conte das Mandat zur Regierungsbildung an Mattarella zurückgegeben.
Bildung neuer Regierung dauerte nun fast drei MonateDieser hatte am Montag den früheren IWF-Vertreter Carlo Cottarelli mit der Bildung einer Expertenregierung betraut. 5 Sterne und Lega unternahmen daraufhin einen zweiten Versuch für eine Regierungsbildung.
Nach der erfolgten Einigung gab dann der designierte Ministerpräsident Cottarelli seinen Auftrag zur Regierungsbildung am Abend zurück. Das teilte der Generalsekretär des Staatspräsidenten, Ugo Zampetti, mit. Die Bildung einer neuen Regierung hatte nun fast drei Monate gedauert. Die Parlamentswahl war am 4. März. (SDA)
BERN - Die Vollgeld-Initianten müssen jede Plattform nutzen, die sich ihnen bietet. Auch Bildschirme in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei den staatlichen Postautos blitzten sie aber ab. Weil sie Banker diskriminiert haben sollen.
Für die Vollgeld-Initiative stehen die Chancen schlecht. Das Begehren verlangt, dass nur noch die Nationalbank Geld herstellen darf. Gemäss letzten Umfragen lassen sich die Stimmbürger davon aber nicht überzeugen – den Initianten droht an der Urne ein Debakel.
Umso wichtiger aus Sicht des Komitees, so kurz vor dem Urnengang noch mal Gas zu geben. Zum Beispiel mit Werbespots auf den Bildschirmen in öffentlichen Bussen und Trams. Bei den meisten Verkehrsbetrieben konnte das Komitee problemlos einen extra produzierten Spot platzieren.
Bei Postauto blitzten die Vollgeldler abBei einem Unternehmen aber liefen die Initianten auf: Bei der staatlichen Postauto AG. Denen nämlich missfiel eine Formulierung. «Gewinne aus der Geldherstellung für Boni-Banker?», fragt der Spot. Und «Boni-Banker» – das sei für alle Bankangestellten verletzend, befand Postauto.
«Die Botschaft vermittelt, dass Bankangestellte bonusgetrieben sind. Wir lehnen den Spot in dieser Form ab», teilte man dem Komitee mit. Mit einer kleinen Anpassung der Wortwahl – zum Beispiel «Gewinne aus der Geldherstellung für Banken» würde die Werbung zugelassen.
«Das ist politische Zensur»Für Raffael Wüthrich vom Initiativkomitee eine «haarsträubende Begründung». «Wir sagen nicht, dass alle Bankangestellten Boni-getrieben sind. Die Aussage sei, dass von den Gewinnen der heutigen Geldschöpfung jene Banker besonders profitierten, die hohe Boni bekommen.»
Allein bis 2014 hätten die Schweizer Banken rund drei Milliarden Franken Profit pro Jahr gemacht. «Mit der Vollgeld-Initiative würde die Allgemeinheit von der Geldherstellung profitieren, nicht die Boni-Banker und ihre Aktionäre.» Das sei die Aussage des Spots. Die Reaktion von Postauto sei «politische Zensur, die wir aufs Schärfste verurteilen».
Weil sie trotzdem nicht auf die vielen Postauto-Strecken verzichten wollten, mussten die Initianten einen eigenen Clip erstellen, was zusätzliche Kosten generierte. Vor allem aber zur Folge hatte, dass der Clip mit etwa einer Woche Verspätung ausgestrahlt wurde. Zeit, die sich die Initianten eigentlich nicht leisten können.
Post: Spot war «verletzend und diskriminierend»Postauto bestätigt die Darstellung der Initianten gegenüber BLICK: Politische Werbung sei grundsätzlich zugelassen. Postauto würde aber standardmässig überprüfen. «Bei der Beurteilung des ursprünglich eingereichten Werbespots befand Postauto, dass der Text nicht neutral, sondern verletzend und diskriminierend wirkt», so eine Sprecherin.
Den Vorwurf der Zensur weist das Unternehmen zurück: Postauto verhalte sich bei der Publikation von politischer Werbung in den Fahrzeugen neutral. «Statt die Werbung abzulehnen, hat Postauto dem Auftraggeber der Werbung einen Vorschlag gemacht, unter welchen Bedingungen Postauto die Werbung publizieren kann.»
PJÖNGJANG - Kurz vor dem geplanten Treffen mit Donald Trump sucht der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un demonstrativ die Nähe zu Moskau. In Pjöngjang schimpfte er über den US-Präsidenten.
Im Ringen um ein Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump (71) sucht der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un (34) demonstrativ engeren Kontakt zu Russland. Überraschend empfing Kim am Donnerstag in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang den russischen Aussenminister Sergej Lawrow (68).
Kim schmeichelte den Russen und lästerte gleichzeitig über die Amerikaner, denen er das Streben nach weltweiter Vorherrschaft vorwarf. So lobte er Moskau als Gegengewicht zu Washington. «Ich schätze es sehr, dass Putin Widerstand leistet gegen die Hegemonie der USA», sagte Kim. «Sie treten sehr entschlossen auf, und wir sind immer bereit, mit Russland darüber zu verhandeln», sagte Kim über Russlands weltpolitischen Kurs.
Russland will nicht abseits stehenLawrow betonte, Russland wolle daran mitwirken, dass auf der koreanischen Halbinsel Frieden, Stabilität und Wohlstand herrschten. Mit Lawrows Besuch unterstreicht Russland seinen Anspruch, in die Lösung von Konflikten mit globaler Bedeutung eingebunden zu werden.
Die Worte gegen die USA fielen just wenige Tage vor dem geplanten Gipfel zwischen Trump und Kim am 12. Juni in Singapur. Die amerikanische Seite treibt die Vorbereitungen darauf weiter voran.
Aussenminister Mike Pompeo setzte am Donnerstag seine Gespräche mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralkomitees der nordkoreanischen Arbeiterpartei, Kim Yong Chol, fort. Beide hatten sich am Mittwoch in New York zu einem Abendessen getroffen. Kim Yong Chol ist der ranghöchste nordkoreanische Politiker, der sich seit dem Jahr 2000 mit US-Regierungsvertretern trifft.
Trump schrieb am Donnerstag über das Treffen auf Twitter: «Sehr gute Gespräche mit Nordkorea.» (sda/gf)
Washington – Facebook hat wachsende Probleme, junge Nutzer für sein Online-Netzwerk zu gewinnen. Die Zahl der Facebook-Nutzer im Alter zwischen 13 und 17 Jahren ging in den USA in den vergangenen Jahren deutlich zurück.
Es seien noch 51 Prozent der 13- bis 17-Jährigen mit diesem Netzwerk verbunden, ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center.
Facebook fiel in dieser Altersgruppe hinter andere Dienste zurück, die auf das Teilen von Fotos und Videos spezialisiert sind. 85 Prozent nutzen der Studie zufolge YouTube, 72 Prozent Instagram und 69 Prozent Snapchat.
In einer früheren Pew-Umfrage von 2014/15 hatte die Facebook-Plattform das Feld noch klar angeführt: Damals wurde das Netzwerk noch von 71 Prozent der Teenager genutzt.
Die Nutzung der Online-Netzwerke durch die Teenager sei heute «ziemlich anders» als noch vor drei Jahren, sagte die Chefautorin der Studie, Monica Anderson. Damals habe sich die Nutzung von Online-Netzwerken durch diese Altersgruppe noch hauptsächlich um Facebook gedreht. Neu ist der Befragung zufolge, dass die Teenager stärker als früher verschiedene Plattformen parallel nutzen.
Eine gute Nachricht für Facebook ist immerhin die hohe Popularität von Instagram unter den Teenagern - der Bilderdienst gehört zum Facebook-Konzern. Allerdings ergab eine im März veröffentlichte Studie der Marktforschungsgruppe eMarketer, dass sich die sehr jungen Nutzer schneller bei Snapchat als bei Instagram anmelden.
Facebook werde in diesem Jahr in den USA zwei Millionen Nutzer im Alter unter 24 Jahren verlieren, prognostizierte eMarketer. Der Schwund werde indessen durch eine steigende Zahl älterer Nutzer ausgeglichen.
Managua – Bei erneuten Demonstrationen in Nicaragua sind nach Angaben von Menschenrechtlern mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Bei den Zusammenstössen seien zudem rund 79 Menschen verletzt worden,
Allein bei einer der grössten Demonstrationen der vergangenen Jahre in der Hauptstadt Managua waren nach Cenidh-Angaben sechs Menschen getötet worden, darunter ein 15-Jähriger. Dies teilte das Zentrum für Menschenrechte Nicaraguas (Cenidh) am Donnerstag in einer Erklärung mit.
Die Menschenrechtler machten Polizisten und Schlägertrupps der Regierung für die Toten und Verletzten verantwortlich. Hunderttausende Demonstranten hatten am Mittwoch den Rücktritt von Präsident Daniel Ortega und Gerechtigkeit für die Opfer der jüngsten Krawalle gefordert.
In der ersten Reihe marschierten in schwarz gekleidete Frauen mit Fotos ihrer Kinder und Enkel, die bei den blutigen Protesten der vergangenen Wochen ums Leben gekommen waren.
In der Stadt La Trinidad etwa 120 Kilometer nördlich von Managua starben bei Zusammenstössen vier Menschen, wie Cenidh mitteilte. Einen weiteren Toten gab es in der Stadt Masaya, die etwa 25 Kilometer südöstlich der Hauptstadt liegt.
Bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten, Regierungsanhängern und Sicherheitskräften waren zuletzt nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und der Polizei weit über 90 Menschen getötet und mehr als 860 verletzt worden.
Die Proteste hatten sich Mitte April ursprünglich an einer geplanten Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge entzündet. Die Regierung zog das Projekt wenig später zurück.
Mittlerweile fordern die Demonstranten allerdings den Rücktritt von Ortega sowie ein Ende der Unterdrückung und der Pressezensur. Der reichste Mann des mittelamerikanischen Landes und Chef des Unternehmerverbands, Carlos Pellas, forderte in einem Interview Neuwahlen.
Präsident Ortega wies Forderungen der Opposition nach seinem Rücktritt zurück. «Nicaragua gehört uns allen und wir bleiben alle hier», sagte er vor mehreren tausend Anhängern in der Hauptstadt. Es war das erste Mal, dass der 72-Jährige öffentlich auf die Forderungen nach vorgezogenen Präsidentschaftswahlen reagierte.
Der ehemalige Guerillakämpfer regiert Nicaragua seit elf Jahren. Sein jetziges Mandat endet im Januar 2022. Vergangene Woche war ein Vermittlungsversuch der katholischen Kirche zur Überwindung der innenpolitischen Krise gescheitert. Der nationale Dialog wurde von der Bischofskonferenz ausgesetzt, weil sich Regierung und Opposition nicht auf eine gemeinsame Agenda einigen konnten.
Die Platzverhältnisse in Lugano sind irregulär! Und das Training in den Wasserpfützen fordert ein prominentes Opfer: Xhaka verletzt sich am linken Knie und wird sofort ins Hotel verfrachtet! Nun die Entwarnung: Es ist nur eine leichte Knochenprellung!
Es regnet beim Abendtraining am Donnerstag im Cornaredo wie aus Kübeln! Bald bilden sich auf dem Rasen grosse Pfützen. Die Verhältnisse sind schnell irregulär. Würde hier ein Super-League-Spiel stattfinden, jeder Schiri hätte abgebrochen!
Doch Nati-Coach Vladimir Petkovic lässt weiter laufen. Immer wieder bleibt der Ball in einer Wasserlache stecken.
Und dann, um 18.01 Uhr passiert's! Es ist ein harmloser Zweikampf zwischen Valon Behrami und Granit Xhaka. Der 40 Millionen teure Mittelfeldspieler von Arsenal geht zu Boden.
Training wird abgebrochenXhaka bleibt minutenlang liegen. Er hat sich am linken Knie verletzt. Alle Spieler versammeln sich um ihn, bilden eine Traube. Die Physios und Doc Pierre Etienne Fournier sind schnell zur Stelle. Das Training wird auf der Stelle abgebrochen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wird Xhaka rausgeführt. Die Teamkollegen Haris Seferovic und Breel Embolo stützen den Pechvogel auf dem Weg zur Haupttribüne. Embolo hält Xhakas Kopf. Kein schönes Bild. Da muss etwas Schlimmes vorgefallen sein. Verteidiger Ricardo Rodriguez, Doc Fournier und Physiotherapeut Stefan Meyer begleiten Xhaka.
Wenig später beim Hauptausgang der Cornaredo-Haupttribüne. Xhakas Knie ist dick eingebunden. Dann fährt ein Privatwagen vor. Xhaka wird eingeladen und ins Team-Hotel «Villa Sassa» gefahren.
Später erklärt Doc Fournier in einer ersten Stellungnahme des Schweizerischen Fussball-Verbandes, dass «Xhaka Schmerzen im Aussenbereich des linken Knies verspüre. Dieses wird so schnell wie möglich im Rahmen eines MRI genauer untersucht. Sobald eine weitere Diagnose vorliegt, wird informiert.»
«Nur» eine leichte KnochenprellungKurz nach 21 Uhr gibt's eine erste, leise Entwarnung: Der SFV schreibt, es handle sich «nur» um eine leichte Knochenprellung. «Ich bin sehr erleichert», sagt Xhaka, als er nach der MRI-Untersuchung in der Monucco-Klinik von Lugano ins Teamhotel zurückkehrt.
Weiter schreibt der SFV: «Diese Verletzung wird in den folgenden Tagen intensiv behandelt. Xhaka wird bei einigen Trainings und im Spiel am Sonntag gegen Spanien fehlen. Wann er wieder mit dem Team trainieren kann, hängt vom Heilungsverlauf ab.»
Barnetta, Frei und nun XhakaBei der Vorbereitung für die Euro 2008 verletzte sich auf demselben Rasen Tranquillo Barnetta nach einem Zweikampf mit Gelson Fernandes am Knie. Und ging nachher an Krücken.
2010 erwischte es im Abschlusstraining vor dem Abflug zur WM in Südafrika Torjäger Alex Frei beim letzten Training auf Schweizer Boden (im Letzigrund) am Knie. Er kam während der ganzen WM nicht mehr auf Touren.
Hoffen wir, dass sich Xhaka schnell erholt.
Die Verpflegung während den «Bachelorette»-Dreharbeiten schmeckte nicht allen. Luca vermisste Pasta, verzichtete darum aufs Essen – und speckte ganz schön viel ab.
Nicht für alle «Bachelorette»-Kandidaten war das Essen in Thailand ein Schmaus. Luca (22), der in der letzten Folge vom vergangenen Montag die Segel in Thailand streichen musste, motzt ausgiebig über die Verpflegung, die er während der Dreharbeiten aufgetischt bekam.
«Das Essen ging mir auf den Sack! Ich hatte irgendwann genug vom Reis und habe meine Pasta vermisst», sagt der Storenmonteur zu BLICK. Und das, obwohl er sieben Kilo abspeckte: Denn anstatt sich anderweitig Essen zu besorgen, ass der Ostschweizer einfach weniger. «Dass ich abgenommen habe, war ein ganz positiver Nebeneffekt.»
Dennoch habe er die italienische Küche sehr vermisst. Denn gute Pasta habe es in Thailand keine gegeben: «Man bekommt dort anstelle von Bolognese einfach Ketchup. Das ist ein richtiger Skandal!»
Die Konkurrenten sehen in Luca eine «wählerische Memme»Doch Luca erhält von den anderen «Bachelorette»-Männern wenig Zuspruch. In den Augen seiner Mitstreiter ist er einfach eine «wählerische Memme», wie Gee (36) den heiklen Kandidaten betitelt. «Also ich liebe thailändische Küche. Wir hatten immer so gesundes Essen – das fand ich super!» Auch er habe zwei bis drei Kilo abgenommen. Er habe aber auch darauf geachtet, was er zu sich nahm. Denn: «Ich wollte ja keinen Bierbauch vor der Kamera!»
Auch David (30) kann Lucas Kritik nicht nachvollziehen. Er habe den Speiseplan «sensationell» gefunden. Er schwärmt davon, wie einfach es war, abzunehmen. «Es ist ja auch ziemlich heiss da, man schwitzt die ganze Zeit.» Der Fitnessfreak fügt an: «Wer gemotzt hat, isst sonst einfach mehr Schnitzel und Pommes. Schon klar, dass denjenigen die Mahlzeiten in Thailand nicht schmeckten.»
Adela findet das Leben als Vegi in Thailand nicht ganz einfachUnd wie denkt Bachelorette Adela Smajic (25) selbst über die von 3+ veranlasste Ernährung? «Ehrlich gesagt, bin ich generell kein Thai-Food-Fan. Plus: Ich bin Vegetarierin. Sie mischen leider sehr gerne überall Chicken ins Essen.» Doch auch bei Pizza sei ihr das zweimal passiert. «Ich habe Pizza Funghi bestellt und Pizza Funghi mit Schinken erhalten.»
Die Google-Tochter Nest bringt eine digitale Videotürklingel mit Namen Hello in die Schweiz. BLICK sagt, was es zum Preis von 299 Franken gibt – und wie es mit der Datensicherheit aussieht.
Die Google-Tochterfirma Nest geht einen etwas anderen Weg als andere Smart-Home-Anbieter. Ziel ist nicht ein total vernetztes Haus, sondern digitale Produkte für jeweils ganz spezifische Bereiche. So hat Nest etwa Rauchmelder, Thermostate oder Heim-Kameras im Angebot.
Die Gadgets sind grundsätzlich miteinander kombinierbar – und auch Smart-Home-Produkte von anderen Anbietern sind kompatibel. Aber sie funktionieren auch ganz für sich alleine jeweils perfekt.
Das ist auch mit Nest Hello genau gleich. Die digitale Türklingel mit Kamera ist ein Komplettpaket, die auch ganz ohne andere smarte Gadgets funktioniert. Es braucht einzig ein Smartphone (Android oder iPhone), um mit der Nest-App Alarme und Videobilder abzurufen.
Die Funktionen der Klingel: Eine HD-Kamera mit 160-Grad-Weitwinkel-Objektiv nimmt Besucher in voller Grösse auf – dank Nachtsichtfunktion auch, wenn es dunkel ist.
Dank Mikrofon und Lautsprecher kann man über die App von überall her mit dem Besucher an der Türe sprechen, sogar automatische Nachrichten wie «Stellen Sie es einfach vor der Tür ab!» lassen sich auf Knopfdruck abspielen. Eigene Sprachaufnahmen kann man aber noch nicht integrieren.
Nest Hello überwacht den EingangEin Lichtring an der Klingel zeigt, wo man drücken muss. Er schaltet sich automatisch ein, wenn sich jemand nähert. Auch die Kamera kann man so einstellen, dass bereits eine Nachricht aufs Handy geschickt wird, sobald eine Bewegung vor der Türe festgestellt wird.
Wer die Aufnahmen der Kamera über längere Zeit speichern will oder gar Gesichter erkennen, muss ein Abo ab fünf Franken pro Monat abschliessen – das sich auch für andere Nest-Geräte nutzen lässt. Für Nest Hello braucht man das wohl nicht unbedingt.
Wichtig zu wissen: Die Klingel kann man nicht einfach an die Türe hängen. Sie braucht eine Kabelverbindung zur (meist vorhandenen) Glocke und einen Stromanschluss – der meist über dasselbe Kabel läuft. Das heisst: In den meisten Fällen brauchts für die Installation einen Profi.
Die Daten werden übers WLAN übertragen, daher sollte man dieses unbedingt mit guten Passwörtern absichern. Gespeichert wird alles in der Cloud, auch die Datenauswertung passiert dort. Das hat den Vorteil, dass auf der Klingel selbst nichts gespeichert ist. Allerdings muss man Nest vertrauen, dass die Daten auch sicher gelagert sind. Einen Austausch mit Google gibt es jedenfalls nicht.
Nest Hallo ist ab heute für 299 Franken erhältlich, unter anderem bei Digitec, Interdiscount, MediaMarkt und Fust.
Obwohl Prinz George erst vier Jahre alt ist, gerät er bereits ins Visier von Terroristen. Ein Brite forderte online zu einem Anschlag auf den kleinen Jungen auf.
Ein 32-jähriger Brite hat vor Gericht gestanden, zu einem Terroranschlag gegen den kleinen Prinz George (4) aufgerufen zu haben. Dafür soll er ein Foto des Vierjährigen und die Adresse der Schule in der Nachrichten-App Telegram geteilt haben.
George ist der Sohn von Prinz William und Herzogin Kate. Er ist nach Grossvater Prinz Charles und seinem Vater der Dritte in der Thronfolge.
Er wollte Glace vergiftenDer Angeklagte, der am Donnerstag vor dem Londoner Gericht mit langem Bart erschien, soll ausserdem zu Attacken mit vergifteter Glace und zu Anschlägen auf Fussballstadien aufgerufen haben.
Darüber hinaus wirft die Staatsanwaltschaft dem 32-Jährigen vor, er habe nach Syrien reisen und sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschliessen wollen. Er arbeitete laut Anklage auch an einem Online-Magazin mit Tipps für potenzielle Einzeltäter, die Anschläge planen.
Der arbeitslose Web-Designer war im vergangenen November festgenommen worden. Er ist wegen Vorbereitung einer terroristischen Straftat und Unterstützung der Vorbereitung terroristischer Straftaten angeklagt. Das Urteil wird am 28. Juni verkündet. (sda)
AMSTERDAM (NIEDERLANDE) - Amsterdam gilt als Hochburg für Party-Touristen in den Niederlanden. Doch den Feierwütigen soll jetzt ein Riegel vorgeschoben werden. Wer zu «exzessiv feiert», muss mit harten Strafen rechnen.
Amsterdam geht gegen rüpelhaftes Verhalten von Party-Touristen vor: Wer in der Stadt «exzessiv feiert», soll durch eine Plakat- und Internetkampagne auf drohende Strafen aufmerksam gemacht werden, teilte das Stadtmarketing am Donnerstag mit.
Besonders im Fokus der Kampagne stehen demnach Männer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren - vor allem aus Grossbritannien und den Niederlanden.
Gruppen junger Party-Touristen reisen zunehmend nach Amsterdam, angelockt von der berüchtigten Bier- und Drogen-Kultur in der liberalen niederländischen Hauptstadt. Die jungen Besucher füllen abends die Kneipen.
«Zu oft ist das Ergebnis Trunkenheit, Lärm auf der Strasse, Müll und öffentliches Urinieren», klagte nun das Stadtmarketing. Darunter hätten Anwohner, Geschäftsleute und andere Besucher zuletzt immer mehr gelitten.
Gegen die Folgen des Party-Tourismus soll die Kampagne mit dem Titel «Geniesse und Respektiere» helfen. Die Verantwortlichen warnen dabei vor einem «hohen Preis für schlechtes Benehmen». Wer beispielsweise öffentlich uriniert oder nachts auf der Strasse herumschreit, muss nach geltendem Recht mit einer Geldstrafe von 140 Euro rechnen.
Die Warnungen sollen auf Plakatwänden gut sichtbar in den Partyzonen Amsterdams angebracht werden, wie das Stadtmarketing bekannt gab. Auch im Internet soll die Kampagne laufen: Wer online Reisen nach Amsterdam bucht, soll ebenfalls Warnungen angezeigt bekommen.
Allerdings gehe es nicht darum, Touristen «mit dem Finger zu drohen wie ihre Eltern», heisst es in einem Video des Stadtmarketings. Vielmehr solle ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, was erlaubt ist - und was nicht.
Jährlich besuchen rund 18 Millionen Urlauber die niederländische Hauptstadt. Amsterdam versuchte in den vergangenen Jahren immer wieder, den Exzessen von Party-Urlaubern einen Riegel vorzuschieben. (SDA/rad)
Zinédine Zidane tritt als Trainer von Real Madrid zurück. Es ist ein Abschied durch die grosse Tür, findet Fussball-Reporter Martin Arn.
Als Spieler war Zinédine Zidane ein Ausnahmekönner mit aussergewöhnlichen technischen Fähigkeiten und überragendem Spielverständnis. Er erkannte Räume, die ausser ihm keiner sah. War stets für Überraschendes, Unerwartetes besorgt. Ein Genie halt.
Genau so überraschend wie seine Finten und Pässe kamam Donnerstag sein Rücktritt als Trainer von Real Madrid.
Als Zidane vor zweieinhalb Jahren den taumelnden Riesen vom glücklosen Rafael Benítez übernahm, war die Überraschung in Spaniens Hauptstadt gross. Klar, Zidane hatte einen grossen Namen. Aber würde er auch ein grosser Trainer sein?
Kann einer, der niemals zuvor mit einem Profiteam gearbeitet hatte, ausgerechnet den grössten Klub der Welt trainieren?
Gelobt für seine natürliche AutoritätVielleicht ist es José Mourinho zu verdanken, dass Real unter Zidane die erfolgreichste Zeit seiner grossen Geschichte feierte. Mourinho hatte Zidane seinerzeit zum Assistenten befördert. Auch Mourinhos Nachfolger Carlo Ancelotti vertraute auf Zidanes besonnene Art, seine natürliche Autorität. Zusammen mit Ancelotti gewann Zidane 2014 die Champions League. Beide, Mourinho und Ancelotti, attestierten Zidane grosse Loyalität und – fast ebenso wichtig – hohe Lernbereitschaft.
Nun also ist Zidane das Kunststück gelungen, dreimal hintereinander als Cheftrainer mit Real die Champions League zu gewinnen.
Natürlich hat Real Madrid eine fantastische Mannschaft und nahezu unbegrenzte finanzielle Mittel. Aber das haben andere auch. Manchester City zum Beispiel oder PSG. Die Königsklasse haben sie trotzdem nie gewonnen.
Zidane hat es verstanden, aus einer Ansammlung von Weltstars mit ausgeprägtem Ego ein funktionierendes Ensemble zu formen. Er hat dafür gesorgt, dass seine Superstars auch nach zwei Champions-League-Titeln nicht satt waren.
Nun hat Zidane wohl erkannt, dass er dieses Team nicht mehr weiterbringen kann. Cristiano ist 33 und liebäugelt mit einem letzten grossen Transfer. Captain Sergio Ramos ist ebenfalls 32. Fast alle Real-Spieler stehen bei der WM im Einsatz. Der Druck und die Erwartungen wären auch in der nächsten Saison kein bisschen kleiner geworden.
Seine Aktivkarriere beendete Zidane mit jenem legendären Kopfstoss gegen den italienischen Provokateur Materazzi im WM-Final 2006. Eine Aktion, die er bis heute bereut. Diesmal geht Zidane auf dem Höhepunkt und hat noch einmal alle verblüfft. Es ist ein Abschied durch die grosse Tür!
Die Freude am Eishockey war Florence Schelling immer anzusehen. Nun macht sie mit 29 Schluss. Warum bloss?
BLICK: Florence Schelling, mit nur 29 Jahren beenden Sie ihre Eishockey-Karriere. Was ist passiert?
Florence Schelling: Ich habe mir immer gesagt, dass ich am Tag, an dem ich mit meinem Master abschliesse, auch meine Karriere beenden werde. Nun ist es so weit. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.
Hätte ihr Studium länger gedauert, würden Sie also nicht zurücktreten?
Doch, vielleicht auch (lacht). Es sind viele Gründe, die zum Rücktritt geführt haben. Ich habe wegen Olympia immer in Vierjahres-Zyklen geplant. Würde ich weiterspielen, wäre es für weitere vier Jahre. Das will ich nicht mehr, ich habe genug.
Was spielt sonst noch mit?
Mein Körper macht auch nicht mehr so mit wie früher. Kein Wunder, ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste...
Wie bitte?
Im Frauen-Eishockey ist man mit 29 bereits richtig alt, denn fast niemand ist Profi. Das kann man nicht mit Männer-Eishockey vergleichen.
Manche Frauchen machen auch wegen der Familienplanung Schluss. Erwarten auch Sie Nachwuchs?
Nein, das nicht (lacht)! Vielleicht kommt das später einmal. Jetzt freue ich mich erst einmal auf eine neue berufliche Herausforderung.
Was werden Sie tun?
Das will ich noch nicht verraten. Aber der Job knüpft an meinen Wirtschafts-Studium an.
Man sah Ihnen die Freude am Eishockey auch durch die Goalie-Maske immer an. Werden sie es nicht vermissen, auf dem Eis zu stehen?
Im Moment realisiere ich vielleicht gar noch nicht, dass nach total 25 Jahren Schluss ist. Das kommt dann im September und Oktober, wenn man normalerweise wieder in die Halle geht. Nicht nur der Sport wird mir fehlen, sondern auch das Zusammensein mit den Teamkolleginnen und die Stimmung in der Garderobe.
Ihr Karriere-Highlight?
Ganz sicher die Bronzemedaille von Sotschi 2014. Unser Zusammenhalt war unglaublich.
Werden Sie nie mehr eine Goalie-Ausrüstung anziehen?
Geplant ist es nicht, ausser vielleicht für einen guten Zweck. Ich könnte mir aber vorstellen, künftig etwas im Trainer-Bereich zu machen – sei es bei den Frauen oder Männern.
Gehen Sie mit einem Lächeln?
Mit einem sehr grossen Lächeln sogar! Ich hatte immer Freude am Eishockey – so würde ich auch gerne in Erinnerung bleiben.
Nach den riesigen Wasser- und Hagelmengen beginnt das grosse Aufräumen. Die Schlammlawinen haben Strassen, Gebäuden und Gärten sichtlich zugesetzt. Betroffene erzählen, wie schlimm sie das Unwetter getroffen hat.
Regen und Hagel sorgen am Mittwochabend in der Schweiz für Chaos. Strassen, Tiefgaragen und Keller sind seither komplett überflutet.
Einer der betroffenen ist Marco Suter (42) aus Niederweningen ZH. «Es war wahnsinnig! Mein Keller stand 1.40 m unter Wasser und Schlamm», sagt er zu BLICK.
Der Inhaber eines Baugeschäfts konnte vergangene Nacht nur zwei Stunden schlafen und ist nun damit beschäftigt, den Keller seines Reihenhauses vom Schlamm zu befreien. «Er ist in jeder Ritze. Ich muss tonnenweise Schlamm beseitigen», sagt er.
Auch auf dem Vorplatz seines Hauses sind die Folgen der Schlammlawine deutlich zu sehen. Marco Suter setzt hier auf die Kraft seines Baggers.
Auch Helen Hofman (85) kämpft mit den Folgen des Unwetters. «Mein schöner Garten ist zerstört», sagt sie zu BLICK.
Ihre Blumen sind unter dem Schlamm begraben und auch die Fenster im Hochparterre des Hauses sind voll mit dem braunen Gemisch verspritzt.
«Es war der Horror»Susanna (51) und Loredana (22) Rusterholz genossen noch die Sonnenstrahlen draussen, als sie vom Regen und Hagel überrascht wurden. «Über eine halbe Stunde hagelte es riesige Körner. Sie hatten einen Durchmesser von vier Zentimeter», sagt die Mutter. Die komplette Terrasse sei weiss gewesen. «Als wir aufs Feld geschaut haben, sahen wir, wie eine zwei Meter breite Schlammlawine runterdonnerte», erinnert sich Susanna Rusterholz.
Die Frauen fuhren daraufhin mit dem Lift in die Tiefgarage runter. «Ich hörte im Lift, wie der Regen plätschert. Als die Lifttür aufging, kam die braune Masse schon auf uns zu», sagt Loredana. Der Lift sei kurz gleich dauraf ausser Betrieb gewesen. «Das Wasser stand kurz daraufhin bis zum Knie und es war unglaublich kalt. Es war wie im tiefsten Winter», so die Mutter. «Es war der Horror», sagen die Frauen.
«Ich weiss gar nicht, woher das alles kommt»Christian Tramm (26) ist seit Mittwochabend, 19 Uhr, im Einsatz. Der Mitarbeiter der Bauverwaltung musste nach Niederweningen ausrücken, um die Strassen vom Schlamm zu befreien. «Ich war gerade in Zürich beim Tanzen als ich aufgeboten wurde, den Feuerwehrsanitätern zu helfen», sagt er zu BLICK.
Um 23 Uhr musste er dann weiter nach Oberweningen. Dort musste sich der 26-Jährige des Hagelproblems annehmen. Gerade beim Püntweg seien die Hagelberge enorm. «Ich muss die Hagelkörner lastwagenweise abtransportieren», sagt Tramm. «Ich habe so was noch nie erlebt und weiss gar nicht, woher all diese Schlamm- und Hagelmassen kommen», sagt er.
«Ich bin zwar müde, aber wir helfen uns gerne gegenseitig. Es gehört dazu, dass man in solchen Situationen anpacken muss.» Das Wichtigste sei jetzt, die Strassen möglichst schnell wieder freizuschaufeln.
«Alle Maschinen stehen unter Wasser»Die Schreinerei von Daniel Bosshard (51) steht seit Mittwochabend unter Wasser. «Weil unsere Schreinerei bodeneben ist, wurde viel Wasser mit Hagelkörnern vorne angeschwemmt. Wir hatten einen ein Meter hohen Hagelturm vor der Tür», sagt er zu BLICK. «Das Wasser floss in die Schreinerei und darum stehen jetzt alle Maschinen und Motore unter Wasser. Auch Schlammablagerungen sind da.» Viele Geräte seien wohl in Mitleidenschaft gezogen worden. «Ich gehe davon aus, dass das Wasser mit dem Schlamm zusammen eine Korrosion auslöst», sagt er. Bosshard rechnet mit Totalschaden.
Am Donnerstag hätte der Schreiner Schiebetüren für eine Schule für Kinder mit Behinderungen liefern müssen. «Daraus wird leider nichts. Ich musste dem Kunden sagen, dass wir heute leider nicht kommen können», sagt der Schreiner enttäuscht.
Bis Donnerstagmittag gingen bei der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich 2000 Schadensmeldungen ein. Im Aargau seien es 160. «Womöglich sind viele Leute wegen Fronleichnam gar nicht zu Hause», sagt Christina Troglia, Generalsekretärin bei den Aargauischen Gebäudeversicherungen zu BLICK. In 80 Fällen handle es sich um Überschwemmungen, in 70 um Hagel-Schäden und der Rest habe mit dem Sturm zu tun. «Bei dieser Verteilung könnte der Gesamtschaden erfahrungsgemäss rund 1,5 Mio. Franken betragen», sagt Troglia.
ZÜRICH - Totale Abschottung oder EU-Beitritt ohne Wenn und Aber. In dieser Bandbreite bewegen sich die sechs Szenarien über unsere Zukunft, die Avenir Suisse im «Weissbuch Schweiz» ausgearbeitet hat. Peter Grünenfelder (51), Direktor der wirtschaftsliberalen Denkfabrik, über die Notwendigkeit zu streiten und zu debattieren.
Gestern hat BLICK sechs Szenarien zur Zukunft der Schweiz vorgestellt, ausgearbeitet von Avenir Suisse. Peter Grünenfelder (51) ist der Direktor der liberalen Denkfabrik. Er nimmt sich heute die Zeit, zu erklären, warum diese Gedankenexperimente notwendig sind. Die Szenarien im «Weissbuch Schweiz» reichen von totaler Abschottung über eine Partnerschaft mit der EU bis hin zum EU-Beitritt. Grünenfelder steht unter Hochspannung, die Gedankenexperimente sind gewagt.
BLICK: Peter Grünenfelder, im letzten Kapitel des Weissbuchs ruft Avenir Suisse zum Streiten auf. Sind wir Schweizer zu harmoniebedürftig?
Peter Grünenfelder: Es ist ein Aufruf zu einem konstruktiven Streiten, ein Aufruf endlich eine Diskussion über die Zukunft des Landes zu führen. Wir dürfen nicht zu sehr am Status quo kleben. Es geht darum, die Probleme anzupacken, Tabus und Denkverbote fallen zu lassen.
Was ist so schlecht am Status quo? Uns geht es gut, wir sind eines der reichsten Länder der Welt.
Gefühlt sind wir tatsächlich eine Insel der Glückseeligen. In den nächsten 15 Jahren werden aber immer weniger Junge immer mehr Rentner finanzieren müssen – darum brauchen wir einen Produktivitätsschub, wenn wir diese Entwicklung ohne Wohlstandsverluste bewältigen wollen. Dazu kommt der Reformstillstand: Es bewegt sich letztlich nichts mehr, wir schaffen es nicht, dringend nötige Reformen wie für die Altersvorsorge oder die Unternehmensbesteuerung aufzugleisen.
Wir sollen also über die Beziehung zum Ausland, zu Europa, nachdenken, um den Reformstau im Inland aufzulösen. Kann sich die Schweiz nicht aus eigener Kraft reformieren?
Die Schweiz ist stark genug, aber sie muss beides tun: ihr Verhältnis zur EU klären und den inneren Reformstau überwinden.
Als Wegweiser dienen die sechs Szenarien von Avenir Suisse. In zwei davon tritt die Schweiz der EU bei, die Mehrwertsteuer steigt, die AHV ist saniert. Muss die Schweiz der EU beitreten?
Aussenwirtschaftliche Integration bedeutet eben auch, den Wettbewerbsdruck im Innern zu erhöhen, die Reformbereitschaft steigt. Darum stellen wir auch Szenarien zur Diskussion, die in unserem Land mittlerweile vergiftet sind, aber ökonomisch durchaus eines Tages Sinn machen könnten ...
... damit meinen Sie den EU-Beitritt?
Ja! Weltweit entstehen neue Machtblöcke, die gegenüber Drittstaaten protektionistischer auftreten. Verstärken sich diese Tendenzen, könnte die Schweiz zwischen Stuhl und Bank fallen. Mit allen wirtschaftlichen Nachteilen. Schwächelt die Wirtschaft und steigt die Arbeitslosigkeit, dann könnte es möglich sein, dass die EU-Mitgliedschaft plötzlich wieder ein Thema ist und die Stimmung im Volk kippen kann. Das ist derzeit nicht der Fall, aber die Welt ums uns herum verändert sich rasant. Auf diese Diskussionen sollten wir uns schon heute gedanklich vorbereiten.
Dazu schreiben Sie ein Weissbuch, das ist doch ein verstaubtes Instrument aus dem letzten Jahrhundert?
Nein, das ist ein Weissbuch im klassischen Sinne, wie es im Ausland weit verbreitet ist. Man macht eine Auslegeordnung, entwickelt Szenarien und bewertet diese. Das kann, das soll eine breite öffentliche Diskussion auslösen. Verstaubt ist es schon gar nicht, dann wäre es ja grau – es ist aber eben ein Weissbuch!
Im Parlament geht es auch um Aussenpolitik: Der Nationalrat debattiert die Selbstbestimmungsinitiative der SVP – was halten Sie davon?
Die Schweiz ist als kleines, globalisiertes Land auf internationale Rechtssicherheit angewiesen. Eigenes Recht absolut über internationale Normen zu stellen, wäre darum ein Eigengoal.
Was hat zum Beispiel die Europäische Menschenrechtskonvention mit der Aussenwirtschaft zu tun?
Das ist auch ein Regelwerk, das Rechtssicherheit schafft. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass sich die Schweiz nicht mehr an internationale Abmachungen hält.
Welches ist Ihr persönliches Lieblingsszenario?
Meine Lieblingsszenarien sind jene, die den Wohlstand in unserem Land langfristig sichern und weiterentwickeln. Für den sozialen Zusammenhalt in unserem Land braucht es Wohlstand für breite Kreise. Die Szenarien, die aufzeigen, wie der Refomstillstand im Land überwunden und wie der Zugang zu ausländischen Märkten gestärkt werden kann, sind mir persönlich lieber als jene, die einen absoluten Rückzug postulieren. Denn das würde zu inneren Spannungen führen, die ich nicht erleben möchte.
Konkret?
Wir lassen uns von der Entwicklung des Wohlstands leiten: Deshalb sind die tragfähige Partnerschaft, also der Abschluss eines Rahmenabkommens mit der EU, oder die europäische Normalität, sprich der EU-Beitritt, ökonomisch vorteilhafter als der Rückzug.
Ist das ein Aufruf, mit dem Rahmenabkommen jetzt endlich vorwärtszumachen?
Es ist vor allem ein Aufruf zur Debatte! Wir sind alle überzeugte Direktdemokraten, diese Diskussion muss nun geführt und darf nicht ausgesessen werden. Es ist ein Aufruf zu einem offenen und fairen Streit, in welche Richtung sich die Schweiz weiterentwickeln soll! Um am Schluss demokratisch darüber zu entscheiden.
Unternehmen aus den EU-Ländern müssen künftig Strafzölle auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA zahlen. Ab Mitternacht würden die neuen Zölle gelten.
Im Handelsstreit zwischen den USA und der EU hält US-Präsident Donald Trump (71) an seiner harten Haltung fest: Unternehmen aus den EU-Ländern müssen künftig Strafzölle auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA zahlen. Das hat US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross am Donnerstag in Washington bekannt gegeben. Ab Mitternacht würden die neuen Zölle gelten.
Die Europäer hatten seit Monaten mit Washington über die angekündigten Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren von Stahlprodukten und zehn Prozent auf Aluminium gestritten.
Die EU wollte sich nicht erpressen lassen und verlangte, von den Zöllen bedingungslos und unbefristet ausgenommen zu werden. Erst dann sollte über mögliche Handelserleichterungen für die US-Wirtschaft gesprochen werden. Dazu sagte Ross: «Wir waren nicht bereit, diese Bedingung zu erfüllen.»
Die USA stellten als Alternative für die Zölle Ausfuhrobergrenzen zur Debatte. Dies hätte nach Berechnungen des US-Handelsministerium den gleichen Effekt auf die angestrebte höhere Auslastung der US-Stahlindustrie wie die Strafzölle.
Bis zuletzt war um einen Kompromiss gerungen worden. Doch auch ein Krisengespräch zwischen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und Ross am Rande einer Konferenz der Industrieländerorganisation OECD in Paris brachte am Mittwoch keinen Durchbruch.
Brüssel hatte zugleich angekündigt, auf Zollerhebungen zu reagieren und ihrerseits Zölle auf US-Produkte wie Motorräder, Whiskey und Jeans zu erheben. Trump brachte daraufhin Einfuhrzölle von bis zu 25 Prozent auf Autos ins Spiel.
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte noch am Donnerstag bekräftigt, es werde eine starke Antwort der EU geben. Ross warnte die Europäer dagegen vor einer Eskalation, falls sie mit Vergeltungszöllen antworten.
Und prompt reagiert die EU mit Vergeltungszöllen auf die verhängten Strafzölle, wie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstagnachmittag in Brüssel bekannt gab. (SDA/lub)
Starkregen und Hagel haben gestern Abend für schwere Schäden in den Kantonen Aargau und Zürich gesorgt. Bereits gibt es erste Schätzungen zu den Kosten. Es dürften rund 20 Millionen sein.
In kurzer Zeit hat ein Hagelsturm in den Kantonen Aargau und Zürich am Mittwochabend eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Schäden sind beträchtlich.
Eine erste Schätzung dazu gibt die Allianz Suisse ab. Die Versicherung rechnet mit rund 1200 Schadenfällen. Der Schadenaufwand dürfte rund vier Millionen Franken betragen. Jetzt seien die Experten vor Ort, um sich ein Bild über das Ausmass der Schäden zu machen, teilt die Allianz in einem Communiqué mit.
Regen im Kanton Zürich, Hagel in Baden
Der Starkregen habe vor allem im Zürcher Unterland rund um Dielsdorf für etwa 700 Sachschäden durch Überschwemmungen gesorgt, so die Allianz. Im Raum Baden erwartet die Versicherung rund 500 Schadenfälle. Dort handle es sich vor allem um Fahrzeuge, die vom Hagel beschädigt wurden.
Ersten Schätzungen zufolge werden die Unwetter-Schäden bei den Zurich-Kunden 6,3 Millionen Franken kosten. Das teilte die Versicherung mit. Sie hat an drei Orten einen Hagel-Hilfspunkt eingerichtet.
Auch bei der Axa haben sich bereits viele Betroffene gemeldet. Sprecherin Anna Ehrensperger rechnet bis heute Abend mit bis zu 200 Meldungen wegen Sachschäden an Gebäuden und bei Unternehmen, dazu deren 100 wegen Hausratschäden. «Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich noch weitere Kunden bei uns melden und sich diese Zahl entsprechend erhöht», sagt Ehrensperger gegenüber BLICK.
Laut der Axa-Sprecherin waren unter anderen die Orte Oberweningen, Dielsdorf, Schöfflisdorf, Neerach und Niederglatt im Kanton Zürich stark betroffen. Aber auch aus Gegenden im Aargau gibt es Schadensmeldungen. «Die Schadensumme können wir derzeit noch nicht beziffern», sagt Ehrensperger.
Feiertag verzögert die SchadensmeldungenErstaunlich wenige Schadensmeldungen verzeichnet die Aargauische Gebäudeversicherung. Vermutlich seien wegen Fronleichnam viele Leute gar nicht zu Hause. Laut Geschäftsführerin Christina Troglia wurden bisher 160 Schäden gemeldet. 80 würden Überschwemmungen betreffen, 70 Hagel und der Rest Sturm. Erfahrungsgemäss dürfte der Schaden damit bisher bei rund 1,5 Millionen Franken liegen. Troglia rechnet aber damit, dass noch weitere Schadensmeldungen dazukommen werden.
Bis Donnerstagmittag gingen bei der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich (GVZ) 2000 Schadensmeldungen ein. «In 80 Prozent der Fälle handelt es sich um Überschwemmungen, der Rest sind Hagelschäden», sagte eine Sprecherin gegenüber Radio Zürisee. Der Schaden beläuft sich voraussichtlich auf über zehn Millionen Franken. (jfr)
Holland ist bei der WM nicht dabei. Ex-Starstürmer Patrick Kluivert (41) prognostiziert trotzdem eine rosige Zukunft. Und: Er nennt seine WM-Favoriten, zweifelt an der Schweiz und rät seinem Sohn, sich die richtigen Freunde auszusuchen.
BLICK. Patrick Kluivert, wer gewinnt die WM?
Patrick Kluivert: Schwierige Frage. Es gibt viele routinierte Teams die wissen, wie man es macht: Brasilien, Argentinien, Deutschland, Spanien, Frankreich. Aber aufgepasst auf Belgien!
Sie trauen den Belgiern den Titel zu?
Warum nicht? Sie haben eine bärenstarkes Mannschaft und enorm talentierte Einzelspieler.
Was denken Sie über die Schweiz?
Die Schweiz hat einen guten Teamspirit und ist individuell stark besetzt. Man hat Spieler, die eine Partie entscheiden können. Aber es wird sehr schwierig, die WM zu gewinnen (schmunzelt).
Wie weit kann die Reise gehen?
Das Viertelfinale ist unglaublich schwierig zu erreichen, weil die Schweiz als Gruppenzweiter hinter Brasilien im Achtelfinale wohl auf Deutschland treffen würde.
Vor vier Jahren in Brasilien landete Holland noch auf Platz 3. Doch dann verpasste man die Euro und ist auch jetzt in Russland nicht dabei. Eine Katastrophe!
Das tut sicherlich sehr weh. Aber ich will nicht zurück-, sondern lieber nach vorne schauen. Wir haben begabte Spieler, die nach oben preschen. Sie sind 18 oder 19 Jahre alt. Momentan erneuern wir die Nationalmannschaft mit diesen Athleten. Es gibt eine neue Stimmung im Team und die Perspektive ist sehr schön. Die Zeit für eine Auferstehung Hollands ist gekommen.
Hat Holland seine sportliche Talsohle durchschritten?
Auf jeden Fall. Aber tiefer fallen können wir ja fast nicht fallen (schmunzelt)!
Was halten Sie von Trainer Ronald Koeman?
Er ist der beste Coach, den Holland in diesem Moment haben kann.
Ihr Sohn Justin ist erst 18 Jahre alt und hat bei Ajax Amsterdam für Furore gesorgt. Wo steht er, wenn Sie sich in diesem Alter mit ihm vergleichen?
Der Zeitgeist ist heute ganz anders als damals, als ich noch jung war. Ein Vergleich ist also unmöglich. Auf dem Platz ist Justin ganz anders als ich es war. Justin ist Flügelstürmer, ich war dagegen im Strafraum zuhause. Er benutzt sehr viel seine Geschwindigkeit, seine Dribblings. Das machte ich zwar auch, aber in einer anderen Art – ich war eher Vollstrecker.
Ist Justin ein Ausnahmetalent?
Das wird sich zeigen. Aber es gibt nicht viele Spieler in seinem Alter, die das gemacht haben, was er bislang in dieser Saison gezeigt hat.
Er hat es im Schnellzugstempo bis in die A-Nationalmannschaft gebracht.
Genau. Ich bin sehr stolz auf Justin.
Was ist das Wichtigste für ihn in den nächsten Monaten und Jahren?
Justin muss demütig bleiben. Das ist das Wichtigste. Er muss mit beiden Füssen auf dem Boden bleiben. Schafft er das, kann er ein ganz Grosser werden.
Welche Fehler, die Sie zu Beginn ihrer Karriere gemacht haben, sollte er vermeiden?
(Überlegt lange) Ich würde nicht von Fehlern sprechen.... Aber Justin muss fokussiert bleiben und darauf achten, die richtigen Leute um sich zu haben. Er sollte sich seine Freunde sehr genau aussuchen.
Warum ist das so wichtig?
Die Menschen in deinem Umfeld können dir entweder helfen oder deine Karriere kaputtmachen.
Sind Sie ein harter Kritiker oder eher der Typ «netter Papa»?
Wenn ich finde, dass ich etwas kritisieren muss, sage ich ihm das auch! Aber Justin ist jetzt 18 Jahre alt, er kann selbst entscheiden, was er will.
Fragt er Sie um Rat?
Wenn er irgendwo nicht weiter kommt, ruft er mich jeweils an – dann haben wir lange Diskussionen. Ich will ihm aber auch meine Erfahrungen weitergeben. Ich bin da, um ihm zu helfen.
Endlich gute Neuigkeiten für die Schweizer Töff-Fans: Moto2-Pilot Dominique Aegerter greift am Wochenende in Mugello wieder an. Auch Tom Lüthi ist definitiv dabei.
Über einen Monat lang wurde Töff-Pilot Dominique Aegerter von einem Beckenbruch ausser Gefecht gesetzt. Die Rennen in Jerez und Le Mans gingen ohne den Oberaargauer über die Bühne.
Jetzt gibts aber Good News aus seinem Lager. «Der Streckenarzt hat sein Okay gegeben. Er hat kurz etwas am Becken rumgedrückt. Ich darf am Freitag in Mugello wieder Gas geben. Ich freue mich riesig», sagt Aegerter zu BLICK.
Aegerter weiter: «Ich hoffe, dass ich genügend Kraft und keine Schmerzen mehr habe.» Wirklich merken, ob sein Becken auf der Rennstrecke den Belastungen standhält, wird er es aber erst am Freitagvormittag im ersten freien Training.
Aegerter hatte sich bei einem Sturz auf einer Enduro-Fahrt mit dem Motocross-Töff am Becken verletzt und musste operiert werden. Bei konservativer Behandlungsmethode wäre er zwei bis drei Monate weg vom Fenster gewesen. Auch deshalb sagt der 27-Jährige: «Ich danke allen Physios und Ärzten, dass ich schnellstmöglich wieder fit geworden bin.»
In der Königsklasse MotoGP ist auch Tom Lüthi definitiv dabei. Seine Teilnahme war wegen des Rechtsstreits in seinem MarcVDS-Teams bis zuletzt unsicher. «Ich will alles ausblenden und mich einfach auf den Job konzentrieren», sagt Lüthi, der nach fünf Rennen noch punktelos ist. «Ich freue mich auf diese schnelle Strecke und gehe auf Punktejagd!» (cmü/md)
Das neue Outfit von Serena Williams sorgt für Aufsehen in Paris. Auf Schweizer Tennisplätzen wird es dies so bald wohl kaum tun.
Die Frau sorgt für Aufsehen in Roland Garros: Serena Williams (36) putzt in Runde 1 des Sandturniers die Tschechin Kristyna Pliskova vom Platz.
Mindestens so spektakulär aber wie der sportliche Auftritt ist der hautenge Einteiler, in dem die 23-fache Major-Siegerin in Paris aufläuft. Das Nike-Stück mit rotem Ring ist Gesprächsthema Nummer 1.
Auch für Williams, die nach 13-monatiger Babypause zurück auf der Tour ist. «Will noch jemand einen Catsuit?», twittert sie. «An alle Mamas da draussen, die sich von einer schwierigen Schwangerschaft erholen: Wenn ich es kann, könnt ihr es auch.»
Allerdings: Ein Katzen-Outfit, wie es Williams auf dem Court spazieren führt, gibts für die Mamas da draussen wohl nicht. Zumindest in der Schweiz wird das gute Stück kaum in den Handel kommen, wie es auf BLICK-Nachfrage bei den grossen Sportartikel-Händlern des Landes heisst. Und auch über Williams' neue Modelinie «Serena» wird es nicht verfügbar sein.
So müssen ambitionierte Tennis-Mamas in ihren Interclub-Partien auch weiterhin mehr mit sportlichem Können als mit dem Williams-Dress glänzen. Schade eigentlich: Schliesslich scheint der Anzug Flügel zu verleihen. «Wenn ich ihn trage, fühle ich mich wie eine Superheldin», schwärmt Williams, «wie eine Kriegerin, eine Prinzessinnen-Kriegerin.»