Guatemala-Stadt – Die Staatsanwaltschaft Guatemalas untersucht, ob die Menschen um den Volcán de Fuego rechtzeitig in Sicherheit gebracht wurden. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden, um zu prüfen, ob die nötigen Schritte unternommen worden seien, teilte die Behörde mit.
Nach dem Ausbruch des Feuervulkans in dem lateinamerikanischen Land waren am Sonntag mindestens 99 Menschen ums Leben gekommen.
Vor der Ankündigung der Staatsanwaltschaft am Donnerstag war in den guatemaltekischen Medien Kritik am Katastrophenschutz Conred und dem Institut für Vulkanologie laut geworden. Den Behörden wurde vorgeworfen, das Gebiet um den Vulkan nicht evakuiert zu haben, nachdem der Berg am Sonntagvormittag bereits rumort hatte.
Conred stellte am Donnerstag die Suche nach weiteren Todesopfern temporär ein, da der Feuervulkan weiterhin Lava freigab.
Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat ein baldiges Ende des Ausnahmezustands in Aussicht gestellt. In einem Interview des Senders CNN Türk sagte Erdogan am Donnerstag, dass man über eine Aufhebung des Notstands nach den Wahlen am 24. Juni beraten wolle.
Das Parlament hatte den seit dem gescheiterten Putsch 2016 geltenden Ausnahmezustand mehrmals verlängert. Damit können Erdogan und die Regierung Gesetze am Parlament vorbei erlassen und Bürgerrechte einschränken. Der Schritt stiess auf Kritik westlicher Staaten und von Menschenrechtsgruppen.
Erdogan hatte die Wahlen um mehr als ein Jahr auf den 24. Juni vorgezogen. Der konservativ-islamische Politiker will damit schneller seine Macht ausbauen. Er hatte im vergangenen Jahr eine Volksabstimmung über mehr Befugnisse gewonnen. Die neuen Regeln gelten nach der nächsten Präsidentenwahl.
Rio de Janeiro – Die Mutter eines Polizisten in Brasiliens Metropole Rio de Janeiro ist nach der Nachricht vom Tod ihres Sohnes zusammengebrochen und gestorben. Die Frau habe die Nachricht nicht verkraftet und sei nach dem Zusammenbruch im Spital gestorben, erklärte die Polizei.
Medienberichten vom Donnerstag zufolge erlag sie einem Herzinfarkt.
Der 35-jährige Polizist wurde laut Polizei bei einem versuchten Raubüberfall in einem Vorort von Rio ermordet. Dem Fernsehsender Globo zufolge war er mit seiner Freundin im Auto unterwegs, als ihr Wagen von bewaffneten Männern gestoppt wurde. Der Polizist ausser Dienst sei anschliessend auf der Strasse exekutionsartig erschossen worden.
In Rio werden immer wieder Polizisten ausser Dienst getötet, wenn sie von Gang-Mitgliedern als Polizeibeamte identifiziert werden. Nach den Olympischen Spielen in Rio vor zwei Jahren nimmt die Kriminalität in der Stadt wieder zu.
Wegen der zunehmenden Gewalt unterzeichnete Präsident Michel Temer im Februar ein Dekret, das der Armee das Kommando über die Einsätze in der Stadt übertrug - eine umstrittene Premiere seit der Rückkehr Brasiliens zur Demokratie 1985.
Hamburg – Im Mittelmeer schwimmen laut Umweltorganisation WWF Rekordmengen an Plastikmüll - und die Touristenscharen im Sommer verschärften die Situation noch. Vor allem Mikroplastik werde zunehmend zum Problem.
Obwohl das Mittelmeer nur aus nur einem Prozent des Wassers auf der Erde bestehe, fänden sich Hochrechnungen zufolge darin sieben Prozent des weltweiten Mikroplastiks, schreibt der WWF in seinem Report 2018, in den auch Schweizer Daten eingeflossen sind. Die Konzentration dieser Kunststoffpartikel sei fast viermal so hoch wie die des «Plastikwirbels» im nördlichen Pazifik. Sie liege bei bis zu 1,25 Millionen Fragmenten pro Quadratkilometer.
«Auf das Plastikmüllproblem müssen wir eine globale Antwort finden. Wir brauchen ein 'Paris-Abkommen für den Ozean', das die Verschmutzung der Weltmeere stoppt», sagte Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland, in Anspielung auf das internationale Klimaschutzabkommen.
Gerade das Mittelmeer, das fast vollständig von besiedelten Küsten umgeben sei, drohe zu einer «Plastikfalle» zu werden. Der Abfall stamme vor allem aus der Türkei und Spanien, gefolgt von Italien, Ägypten und Frankreich. Der im Wasser oder an den Stränden gefundene Müll bestehe zu 95 Prozent aus Kunststoff.
Hauptursache sei das lückenhafte Abfallmanagement der meisten Anrainer. Es gebe ungesicherte Mülldeponien und Abfall werde illegal in Flüssen entsorgt. «Europa produziert enorme Mengen Plastikmüll und muss seine Struktur für Abfallentsorgung und Recycling verbessern», verlangte Vesper.
Der Tourismus treibe die Belastung weiter nach oben. Im Mittelmeerraum lebten 150 Millionen Menschen, alljährlich kämen zudem 320 Millionen Touristen in die Region. Einer Studie zufolge erhöhen sie die Plastikmüll-Menge um 40 Prozent.
Eine andere Untersuchung kam für die Insel Kos zu dem Schluss, dass 70 Prozent der jährlichen Abfälle während der Reisemonate von April bis Oktober anfallen. «Hotels und Schiffe müssen wirksame interne Abfallsammelsysteme einrichten und den Müll vollständig trennen. Wir können nicht zulassen, dass das Mittelmeer in Plastik ertrinkt», forderte Vesper.
Weltweit bedroht Plastik laut WWF etwa 700 Meerestierarten. Betroffen seien im Mittelmeer Dutzende Fischarten, Meeresschildkröten, Seevögel sowie Wale und Delfine. 18 Prozent der Thunfische und Schwertfische hätten Plastik im Magen.
GUATEMALA - Die Zahl der Toten nach dem Ausbruch des Feuervulkans in Guatemala ist auf 100 gestiegen. Es werden weiterhin dutzende Personen vermisst.
Der Feuervulkan «Volcan de Fuego» war in Guatemala am Sonntag ausgebrochen. Am Dienstag ereignete sich erneut eine heftige Explosion (BLICK berichtete).
Mittlerweile ist die Zahl der Toten auf über 100 gestiegen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Behörden erklärten, wegen der Gefahr für die Rettungskräfte sei die Suche nach weiteren Überlebenden ausgesetzt worden.
Ein Sprecher des Katastrophenschutzes rief die Bevölkerung auf, weiter das betroffene Gebiet zu meiden.
Schwerste Ausbruch seit 40 JahrenEs ist der schwerste Ausbruch seit 40 Jahren in Guatemala. In der Nähe des Bergs liegt auch die bei Touristen beliebte Stadt Antigua mit ihren Gebäuden aus der spanischen Kolonialzeit. (SDA)
Seit den 50er-Jahren üben die Grenadiere der Schweizer Armee auf dem Waffenplatz Isone TI schwierige Angriffsaktionen. BLICK konnte die Erstürmung eines Gebäudes exklusiv mit der Kamera begleiten.
Wenn der Feind angreift, sind die Schweizer Grenadiere zur Stelle. Auf dem Tessiner Waffenplatz Isone übt das Kommando Spezialkräfte der Armee schwierige Angriffsaktionen.
Im BLICK-360°-Video sehen Sie, wie die Männer in einer Einsatzübung ihren Gegner neutralisieren.
Der Auftrag der Soldaten lautet: Die gesuchte Person mit dem Codenamen «Lugano» zu verhaften. Dabei kommen neben Sturmgewehren auch Nebel- und Blendschock-Granaten zum Einsatz.
Während der Übung greifen zwei Trupps an – einer aus einem Wald, der andere mit dem Helikopter. Aus Helikoptern abseilen ist in der Schweizer Armee nur Spezialkräften wie Grenadieren gestattet.
Am 9. Juni feiern die Grenadiere ihr 75-jähriges Bestehen und auch die Fallschirmaufklärer in der Schweizer Armee haben ihr 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass findet ein Tag der offenen Tür statt, an dem Armee-Fans auf dem Waffenplatz die Grenadier-Übungen zu sehen bekommen. (man)
Mit der Gratis-App «BlickVR» für iPhone und Android erleben Sie Videos, als wären Sie live dabei. Spezielle Videoaufnahmen mit mehreren Kameras machen das möglich. Auf dem Smartphone sehen Sie das Video dann in spektakulärer 360-Grad-Perspektive. Mit einem Fingerwisch können sie ganz einfach rundherum umschauen.
ST. GALLEN - Susanna K. (43) ist enttäuscht und wütend: «Ich bin einem Liebesschuft aufgesessen. Rund 50'000 Franken habe ich diesem Tom überwiesen.» Der vermeintliche Amerikaner schwindelte seinem Schweizer «Darling» vor, dick im Fussballbusiness zu sein.
Der Kontakt kommt via Facebook. Die Nachrichten klingen vertrauenswürdig. Die Stimme ist angenehm. Das Aussehen des George-Clooney-Verschnitts ansehnlich. Alles eiskaltes Kalkül eines Liebesschufts. Sein Opfer: Susanna K. aus der Ostschweiz.
Im Juli 2016 lernt sie den vermeintlichen Amerikaner «Tom (Thomas) Reid» übers Internet kennen. «Er hat geschrieben, dass er in der Welt des Sports arbeitet und bald mal nach Zürich käme.» Dort wohne er in einem Fifa-Appartement, erzählt Susanna K.
Die Buchhalterin möchte Genaueres wissen. «Ich bin Vermittler zwischen Fussballklubs und Spielern. So reise ich in verschiedene Länder, um junge Talente aufzuspüren», schreibt Tom. Er habe auch mit der Fifa und dem FC Basel zu tun.
«Tom hatte eine sehr angenehme Stimme»«Einige Tage später wollte er meine Telefonnummer», erinnert sich Susanna K. «Dann hat er mich angerufen, und wir haben über Gott und die Welt gesprochen. Er hatte eine sehr angenehme Stimme.»
Susanna will Fotos. Tom mailt ihr Bilder: Er posierend in einer Grossstadt. Er amüsiert mit einem Kollegen. Nur für den Schweizer Besuch reicht es nicht. Viel zu beschäftigt.
Plötzlich hat der Clooney-Verschnitt GeldproblemeDoch plötzlich plagen Tom Geldsorgen. Der Vertrag mit dem FC Cardiff wäre geplatzt, weil er mit einem unlizenzierten Agenten zusammengearbeitet habe. Er müsse nun eine Busse bezahlen und brauche dringend 7000 Franken.
Die Ostschweizerin lässt sich breitschlagen, will helfen. Sie solle das Geld aber nicht nach England, sondern in die Türkei überweisen. Dort seien zwei seiner Freunde.
«Dann hatte er mich an dem Punkt, wo er mich haben wollte», resümiert Susanna K. Nach der ersten Überweisung folgen die nächsten Darlehenswünsche, immer mit Liebesbeteuerungen versehen: «Honey, ich schwöre mit meinem Leben, du bekommst jeden Penny zurück.»
Ein falscher englischer Justizminister kommt ins SpielIm August geht es um einen angeblichen Deal über 250'000 Pfund. «Er schrieb, dies sei für ein Geschäft mit einem walisischen Fussballklub. Um den Bonus zu erhalten, müsse er 6800 Pfund bezahlen», erinnert sich Susanna K.
Als «Beweis» erhält sie eine Bestätigung des englischen Justizministeriums, dass ihr Tom einen Anspruch auf das Geld hat. Unterzeichnet ist das Schreiben vom stellvertretenden Justizminister Lord Winfield Scott.
Der Sprecher des englischen Justizministeriums sagt zu BLICK: «Ich kann bestätigen, dass das Dokument betrügerisch ist. Lord Winfield Scott scheint ein verstorbener US-General zu sein.»
Daneben gaukelte Tom seinem «Honey» auch Deals mit dem englischen Fussballverband vor. Susanna überweist und überweist – insgesamt rund 50'000 Franken. Als sie ihr Geld zurück will, wird sie vertröstet, dann bricht der Kontakt ab.
Auf BLICK-Anfrage stellt auch der englische Fussballverband klar, dass das Dokument nicht von ihnen stammt. Auch dem FC Basel ist ein Tom Reid unbekannt.
Susanna K: «Am schlimmsten ist der Vertrauensverlust»Susanna weiss, dass sie zu gutgläubig war: «Tom hat diese Lügengeschichten buchstäblich gelebt. Auf jede kritische Frage hatte er eine adäquate Antwort parat. Viel schlimmer als das Geld ist der Vertrauensverlust.» Sie hat Anzeige wegen Betrugs erstattet.
*Name geändertZÜRICH - Rund 15'000 Blitze schlugen von Januar bis Mai in der Schweiz ein – teils auch in Gebäude und Stromleitungen. Sie verbrannten doppelt so viele Franken wie im Vorjahreszeitraum.
Die Schweiz erlebt ein Donnerwetter! Rund 13'450 Blitze erleuchteten im Mai den Himmel. Das sind fünf Mal mehr Blitze als im Mai-Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Auf die ersten fünf Monate dieses Jahres gerechnet schossen über vier Mal mehr Blitze aus dem Himmel als im Schnitt. Insgesamt sind das rund 15'000 Blitze. Dies ergibt eine Aufstellung von Meteo Schweiz.
«Explosive Gewittermischung»Dass es derzeit so viel donnert und blitzt, liegt an einer «explosiven Gewittermischung», wie es Stephan Bader, Klimatologe bei Meteo Schweiz, nennt. Diese Mischung besteht zum Einen aus geringen Druckunterschieden, die die Atmosphäre über der Schweiz destabilisieren. «Ausserdem fliesst feuchtwarme Luft vom Mittelmeer zu uns», sagt Bader. Die letzte Zutat im Gewitter-Gemisch: warme Temperaturen. «Dann brodelt es so zu sagen: feuchtwarme Luft steigt auf und bildet fast täglich grossflächige Gewitterwolken.» Diese Lage werde wohl noch einige Tage andauern.
Tatsächlich ist die Spannung längst nicht raus aus der Luft: Am heutigen Freitag sollen nur Teile vom Tessin und dem Wallis von Gewittern verschont bleiben. Am morgigen Samstag haben wir dann Ruhe; Ruhe vor dem Sturm am Sonntag und Montag, wenn sich laut Wettervorhersage wieder Gewitter zusammenbrauen.
Gebäude und Stromleitungen von Blitzen getroffenDie haben es in sich: In den ersten Juni-Tagen musste die Feuerwehr von Solothurn bis Schwyz Keller leerpumpen und umgestürzte Bäume beiseitewuchten. In der Nordwestschweiz schossen in der Nacht auf Dienstag keine Hagelchörnli auf die Erde: Es waren Hagelklumpen mit einem Durchmesser von bis zu vier Zentimetern..
Dabei kosten uns die Unwetter nicht nur den einen oder anderen Grill-Abend oder Ausflug in die Badi. Sondern auch richtig viel Geld. Allein Hagel und Sturzregen, mit denen eine Gewitterfront am vergangenen Mittwoch die Kantone Aargau, Zürich, Bern sowie die Ostschweiz überzog, verursachten dort Schäden in zweistelliger Millionenhöhe.
Doch nicht nur überflutete Keller und Hagelschäden sind teuer. Auch Blitze, welche Gebäude treffen oder in Stromleitungen einschlagen und durch die entstehende Überspannung Gebäude oder elektronische Einrichtungen beschädigen.
Bis Mai über zwei Millionen Franken BlitzschadenVon Anfang Januar bis Ende Mai* dieses Jahres verbrannten Blitze fast 2,2 Millionen Franken. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum!
Das zeigt eine Auswertung der Schadenszahlen der kantonalen Gebäudeversicherungen** und – in den sieben Kantonen ohne kantonale Versicherung – der vier grossen privaten Gebäudeversicherer Axa, Allianz, Mobiliar und Baloise.
Doch die Schadenssumme wird noch steigen, weil noch nicht alle Rechnungen bei den Versicherungen eingetroffen sind.
Die Schweizer Sonnenstube ist auch die Schweizer GewitterstubeDennoch sieht man bereits jetzt, in welchen Kantonen es in diesem Jahr besonders gechlöpft hat. Ganz vorne liegt das Tessin. Dort gingen bei den vier grossen privaten Gebäudeversicherern von Anfang Januar bis Ende Mai 485 Schadensmeldungen ein. Auf der Kostenseite stehen über 800'000 Franken. Die Schweizer Sonnenstube, sie ist auch eine Gewitterstube.
Auch in Zürich und Bern müssen die Versicherer wegen Blitzschäden tief in die Kasse greifen. Diese summieren sich im Kanton Zürich laut dortiger Gebäudeversicherung auf knapp 290'000 Franken, im Hauptstadtkanton richteten 80 Blitze über 250'000 Franken Schaden an. 60 davon schlugen laut Gebäudeversicherung Bern allein in der Unwetterwoche vom 21. bis 27. Mai ein. Ein Blitz verursachte hier im Schnitt 4133 Franken Schaden.
Ganz anders etwa in Obwalden, wo ein einziger Blitz vorletzte Woche 10'000 Franken verbrannte. Die zehn Blitze, die in jener Zeit in Uri Schäden einschlugen, verursachten dagegen eine durchschnittliche Schadenssumme von 900 Franken.
In Graubünden rechnet man noch: Sechs Blitze zwischen dem 21. und 27. Mai haben zwischen 15'000 und 20'000 Franken gekostet. In jener Woche richteten im Aargau Blitze 25'000 Franken Schaden an – fast so viel, wie in den gesamten ersten fünf Monaten des letzten Jahres!
Doch nach den jetzigen Gewitterwochen ist kein Aufatmen angesagt. Wie eine Aufstellung von MeteoSchweiz zeigt, ist nämlich über die letzten zehn Jahre nicht etwa der Mai der Gewittermonat: Die meisten Blitze schiessen im Juli aus dem Himmel.
Im gesamten letzten Jahr richteten Blitze in der Schweiz insgesamt über 18.5 Millionen Franken Schaden an. Traf ein Blitz ein Haus, kostete das im Schnitt etwa 2400 Franken.
* Analyse-Zeitraum: 1.1.2018 – 28.5.2018
**Die kantonale Gebäudeversicherungen Zug hat sich bei BLICK nicht mit vollständigen Zahlen zurückgemeldet und konnte daher nur bedingt in die Analyse eingebunden werden.
Québec – Kurz vor Beginn des G7-Gipfels führender Wirtschaftsmächte ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron offen auf Konfrontationskurs zu Donald Trump gegangen. In einem Tweet schrieb Macron auf Englisch: «Kein Anführer ist von Ewigkeit.»
«Dem amerikanischen Präsidenten mag es egal sein, wenn er isoliert ist - genauso wenig aber macht es uns etwas aus, eine Vereinbarung von sechs Ländern zu unterzeichnen, wenn die Notwendigkeit dazu besteht», schrieb Macron am Donnerstag auf Twitter. Er schrieb diesen Tweet auch auf Englisch.
«Diese sechs Länder repräsentieren Werte und einen Markt mit dem Gewicht der Geschichte hinter sich, der nun eine wahre internationale Kraft ist», fuhr Macron fort. Er werde Hegemonie mit aller seiner Kraft bekämpfen, sei diese doch lediglich das Überleben des Stärksten. «Hegemonie ist das Ende der Herrschaft des Rechts.»
Der Gipfel der G7 beginnt an diesem Freitag in Kanada. Es droht ein Zerwürfnis. In vielen inhaltlichen Fragen stehen die USA unter Trump auf der einen Seite, auf der anderen stehen neben Kanada Frankreich, Deutschland, Grossbritannien, Italien und Japan. Es ist offen, ob es eine gemeinsame Abschlusserklärung der G7 geben wird.
Macron hatte sich inhaltlich bereits am Morgen ähnlich geäussert, aber nicht in so scharfer Wortwahl. Ausserdem ist es interessant, dass der Franzose seine Botschaften so kurz vor Beginn des Treffens auf Twitter verstärkt hat, Trumps bevorzugtem Medium.
Das Bundesamt für Statistik hat ungenaue Zahlen zu Landesverweisen publiziert – und nach massiver Kritik zurückgezogen. Nicht die erste Panne des Statistikamts. BLICK zeigt die kapitalsten Fehler der staatlichen Erbsenzähler.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Zahlen über Ausschaffungen von kriminellen Ausländern am Mittwochabend vom Netz genommen. Trotz heftiger Kritik beharrt es jedoch darauf, die Landesverweise «statistisch korrekt» addiert zu haben – aber eben nicht vollständig und zu wenig detailliert.
Fast wäre die Neat-Abstimmung ausgefallenDas Selbstbewusstsein erstaunt. Denn das aktuelle Zahlendebakel des Amts am Neuenburger Bahnhof ist bei weitem nicht das einzige. Immer wieder verrechnen sich die Statistiker. BLICK zeigt die grössten Pannen und Pleiten der eidgenössischen Erbsenzähler:
Drastische Folgen für unsere direkte Demokratie hätte der Fehler von 1992 haben können. Das BFS verzählte sich bei der Unterschriftenprüfung für das Neat-Referendum. Die Folge: Die Bundeskanzlei gab bekannt, das Referendum sei nicht zustande gekommen. Doch das stimmte nicht, wie eine Nachzählung auf Druck des Referendumskomitees ergab. Der Fehler führte zu einer Administrativuntersuchung, einer Strafanzeige bei der Bundesanwaltschaft – und zu mehr Arbeit für die Bundeskanzlei: Denn seither muss sie die Unterschriften zählen.
Sogar die Geldpolitik stand auf dem PrüfstandIm Jahr 2000 machten die Neuenburger uns das Leben viel zu teuer: Weil das BFS beim Heizöl die Menge statt den Preis als Basis zur Berechnung der Teuerung herangezogen hatte, wies das Amt die Teuerung über Monate viel zu hoch aus. Auch das blieb nicht ohne Folgen: Die übertriebene Teuerung beeinflusste die Lohnverhandlungen in vielen Branchen und stellte sogar die Geldpolitik der Nationalbank auf den Prüfstand.
Nur ein Jahr später gaben die Verrechner des Bundes die Logiernächte in den Jugendherbergen falsch an. Statt eines Rückgangs von über zehn Prozent im Januar 2001 – wie vom BFS errechnet –, konnten sich die Jugis in Tat und Wahrheit über eine Zunahme von mehr als elf Prozent freuen. Das BFS gestand den Fehler ein – eine falsche Formel im Rechnungsprogramm sei schuld gewesen.
Nicht einmal Schäfchen konnten sie zählen2011 handelte sich das Amt mit seinen Rechenkünsten gar den Vorwurf ein, politisch Einfluss zu nehmen: Kurz vor der Abstimmung über die Waffenschutz-Initiative behauptete es, die Zahl der Suizide mit Schusswaffen sei gesunken und Armeewaffen seien nur bei 17 Prozent der Selbstmorde verwendet worden. Experten zweifelten die Zahlen rasch an. Auch, weil das BFS zwischen Faustfeuerwaffen und Pistolen unterschied – faktisch die gleiche Art Waffe.
Nicht einmal Schäfchen zählen kann das Amt korrekt. 2012 hatte es einzelne Freikirchen in die gleiche Schublade wie die Reformierten gesteckt. So verzeichneten die Freikirchen auf dem Papier einen plötzlichen Mitgliederschwund von einem Drittel. Daraufhin meinte das Kirchenblatt «Reformiert» lakonisch: «Auch Schubladisieren will gelernt sein.»
An der «Wall of Champions», auch genannt die «Wall of Shame», sind schon viele Weltmeister gescheitert. Wen erwischt es dieses Jahr?
Es ist die Kurve der Formel 1, die seit dem Montreal-Start 1978 allen Fahrern am meisten Probleme bereitet. Seit 1999 heisst der Ausgang der letzten Ecke «Wall of Champions».
In jenem Jahr krachten gleich drei Weltmeister nach der Schikane, die mit 340 km/h angebremst wird, rechts in die Mauer: Schumi, Damon Hill und Jacques Villeneuve.
Viele nennen diesen Tatort auch «Wall of Shame», die Mauer der Schande. Kaum ein Fahrer hat dort nie angeschlagen. «Es geht um Zentimeter, ja Millimeter», sagt Mad Max Verstappen (20), der eine Horror-Saison hinter sich hat. «Aber es macht keinen Sinn, dauernd darüber zu reden! Hört endlich auf, darüber Fragen zu stellen.»
Der GP Kanada am Olympischen Ruderbecken von 1976 wird ab heute für Ferrari, Renaut und Honda mit vielen Updates zur Motorenschlacht des Jahres.
Nur Mercedes macht da (noch) nicht mit. Bottas: «Man fand ein Problem, das muss zuerst gelöst werden.» WM-Leader Hamilton: «Da haben wir diesmal wohl keine Chance. Man macht nicht einfach drei Zehntel gut. Trotzdem bleibt Montreal meine Lieblingsstrecke.» Klar, bei sechs Siegen und sechs Pole-Positionen.
Weiter unklar, ob Ricciardo, der mit einer defekten MGU-K (kinetisches Energiesystem) in Monaco gewann, deswegen eine Startplatzstrafe kassiert. Bei Red Bull macht man weiter ein Geheimnis, ob das Teil ersetzt werden muss oder nicht.
Für die Schweizer Fans ist Shaqiri der Grösste. Nicht aber für die Fifa: Der Weltfussballverband macht den Zauberzwerg noch 4 (!) Zentimeter kleiner.
Seit letztem Montag sind die Namen aller 736 WM-Teilnehmer bekannt. Die Fifa veröffentlichte eine Liste mit allen Angaben. Neben Namen und Vornamen, Geburtsdatum, Alter und der Position auf dem Feld gibt die Fifa auch die Körpergrössen in Zentimetern an. Und da steht bei Xherdan Shaqiri: 165 Zentimeter!
Ist unser Kraftwürfel kurz vor der WM in Russland um satte vier Zentimeter geschrumpft?Auf seiner Homepage xherdanshaqiri.ch schreibt Shaq: «Weil ich nicht der Grösste bin mit 1,69 Meter, habe ich in meinem Leben schon einige Spitznamen verpasst bekommen: Von Kraftwürfel über Zauberzwerg bis hin zu Alpen-Messi war schon alles dabei. Am liebsten ist mir aber XS – was auch meinen Initialen entspricht.»
1,69 Meter. XS steht international bei Kleidern aller Art für eine sehr kleine Konfektionsgrösse. XS wie Xherdan Shaqiri. Klein, aber oho!
Auch auf Wikipedia, der freien Online-Enzyklopädie (grosses Nachschlagewerk), wird Shaqs Grösse mit 1,69 m angegeben. Ebenfalls auf dem Fussball-Portal transfermarkt.ch.
Mit 165 cm würde Shaq gemeinsam mit Panama-Kicker Alberto Quintero und dem Saudi Yahya Al-Shehri zu den drei kleinsten aller 736 WM-Spieler gehören.Auf Anfrage teilt die Fifa gestern mit: «Wir beziehen die Daten von den Verbänden.»
Das versteht man beim SFV nicht. Denn auch auf der Verbands-Homepage misst Shaq 1,69 m und nicht 1,65. Liegt da ein Tippfehler vor?
Andere interessante WM-Zahlen:Panamas Verteidiger Roman Torres ist mit 99 Kilo das WM-Schwergewicht.
Der dänische Innenverteidiger Jannik Vestergaard von Mönchengladbach überragt mit genau zwei Metern alle anderen.
Der jüngste aller Spieler ist der Australier Daniel Arzani. Geburtsdatum: 4. Januar 1999.
Verfolgen Sie das Spiel Schweiz gegen Japan ab 19 Uhr live auf BLICK im Ticker und Stream.
Schlagerkönigin Andrea Berg (52) greift wieder nach den Sternen in der Schweiz. Sie kann sich vorstellen, auch mit 70 noch auf der Bühne zu stehen, sagt sie im Interview mit BLICK.
Sie ist neben Helene Fischer (33) die erfolgreichste Schlagersängerin: Andrea Berg (52) begeistert mit Hits wie «Ich liebe das Leben» und «Du hast mich tausendmal belogen» Millionen Fans. Beim Telefon-Interview mit BLICK verrät Berg, wie sie ihre frühere Arbeit als Krankenschwester geprägt hat. Und weshalb sie DJ Bobo grossartig findet.
BLICK: Hallo Andrea, wo erreichen wir Sie gerade?
Andrea Berg: Auf der Autobahn. Keine Sorge, mein Mann fährt (lacht). Wir müssen jetzt aber gleich kurz raus, tanken und Pipi machen. Können wir in zehn Minuten nochmals telefonieren?
Klar, bis später!
15 Minuten danach:
Hey Andrea, alles okay jetzt?
Ja, super. Wir sind schon wieder unterwegs.
Wurden Sie auf der Raststätte erkannt?
Ja, natürlich. Aber die Leute sind zum Glück immer ganz verständnisvoll. Sie wissen, auch Andrea Berg muss sich zwischendurch mal ein Eis kaufen.
Sie kommen im nächsten Sommer für ein grosses Open Air in die Schweiz. Bringen Sie auch neue Musik mit?
Sicher. Die Show wird voller Überraschungen. Wir spielen alle grossen Hits. Ich freue mich riesig, das wird mein grösstes Open-Air-Konzert, das wir je in der Schweiz gespielt haben. Wir arbeiten zurzeit auch an neuen Songs.
Ist DJ Bobo wieder dabei?
Oh ja. Bobo und ich sind so etwas wie Seelenverwandte. Wir sind beide kreativ verrückt. Wir befruchten uns gegenseitig. Mit ihm macht die Arbeit riesigen Spass. Bobo beflügelt mich und holt stets das Beste aus mir heraus.
Wie haben Sie sich eigentlich kennengelernt?
An der Echo-Verleihung 2009. Da sagte ich ihm, dass ich gerne mit ihm arbeiten möchte. Seine «Fantasy»-Show mit dem riesigen Buddha hat mir sehr gefallen. Ich dachte, das ist zur Abwechslung mal etwas ganz anderes als bloss ein Konzert. Eine solche Show wollte ich auch. Die erste, die wir dann zusammen entwickelt haben, war die «Abenteuer»-Show mit dem Piratenschiff im Jahr 2012.
Wie gross ist eigentlich der Druck, alle zwei Jahre die Fans neu zu begeistern?
Das ist der Fluch des Erfolgs. Anderseits darf man sich deswegen auch nicht zu sehr verrückt machen, denn das blockiert jede Art von Kreativität. Ich gehe mit grosser Freude an meine Musik heran. Mein Motto: Macht man etwas mit Liebe, kann es gar nicht verkehrt herauskommen.
Auf was sind Sie am meisten stolz?
Mir gefällt, dass ich nie in irgendeine Rolle schlüpfen musste, auch nie einem Klischee gerecht werden. Ich durfte immer mich selber bleiben. Vielleicht ist das der Schlüssel zu meinem langjährigen Erfolg. Ich habe musikalisch zwar immer eine Entwicklung durchgemacht, habe mich aber nie verstellt. Ich habe früh erkannt, dass man eine Sache besser bleiben lässt, wenn man sich unwohl damit fühlt.
Machen Konzerte so viel Spass wie vor 20 Jahren?
Ja, sogar noch mehr, weil ich die Bühne heute unbefangener betrete. Ich kann deshalb mehr geniessen.
2016 hatten Sie auf der Bühne einen schlimmen Pyro-Unfall mit Verbrennungen. Wie hat Sie das geprägt?
Rückblickend hat sich der Unfall als tolle Erfahrung herausgestellt. Auch für mein Team, denn es hat uns noch mehr zusammengeschweisst. Ich habe die Narbe inzwischen mit einer Tätowierung für meinen Papa überdeckt. Drei Menschen aus meinem Umfeld haben heute das gleiche Feuervogel-Tattoo wie ich.
Können Sie sich vorstellen, mit 70 noch auf der Bühne zu stehen?
Unbedingt. Ich war letzthin auf einem Konzert von Cher, die ist mittlerweile auch schon 71. Sie hat mich sehr beeindruckt.
Sie sind 52 Jahre alt. Was ist schöner als mit 22?
Man verspürt eine innere Ruhe, nimmt das Leben gelassener. Man weiss in diesem Alter, wohin man gehört. Das ist ein sehr erfüllendes Gefühl.
Welche Träume haben Sie?
Noch ganz viele! Einige davon will ich jeweils möglichst schnell verwirklichen. Denn ich finde, dass man das Leben nie aufschieben sollte. Andere Träume wiederum will ich gar nicht realisieren. Ich habe vor vielen Jahren mal den Song «Hoch auf dem Kilimandscharo, da liegt im Sommer noch Schnee» geschrieben. Alle Leute sagten mir, da musst du dringend mal hingehen. Ich habe den Kilimandscharo bis heute nicht gesehen, weil ich diesen Traum nicht verlieren wollte. Auch aus Angst, enttäuscht zu werden.
Vor Ihrer Gesangskarriere haben Sie in einem Hospiz gearbeitet. Wie hat Sie die Arbeit mit Sterbenden verändert?
Durch sie lernte ich, noch bewusster zu leben. Am Tod kommt keiner von uns vorbei. Am Tod können wir nichts ändern. Aber an unserem Leben können wir etwas ändern. Wir sollten versuchen, alles mitzunehmen, was geht, alle möglichen Erfahrungen sammeln und möglichst viele Menschen kennenlernen. Wir dürfen das Glück, dass uns allen zwischendurch begegnet, nicht verpassen. Das Wichtigste am Leben ist, dass man am Ende nichts bereut.
Kann man sich Glück auch erarbeiten?
Klar hat Glück mit Fleiss zu tun. Aber da spielt auch der Zufall mit. Beispielsweise, dass man die Chancen, die sich einem präsentieren, auch wirklich packt und sie nicht vorbeiziehen lässt. Viel von meinem Glück wurde mir aber auch vom lieben Gott geschenkt. Warum gerade mir, weiss ich auch nicht. Aber ich bin sehr dankbar dafür.
Andrea Berg am Mega-Open-Air: 17. August 2019 im Stadion Schaffhausen. Vorverkauf beginnt heute, 10 Uhr, bei Ticketcorner.
Kiew – Nach zwei Tagen haben Feuerwehrleute einen Waldbrand in der Sperrzone um das havarierte ukrainische Atomkraftwerk von Tschernobyl gelöscht. Das Feuer habe zu keinerlei Anstieg der Radioaktivität geführt, erklärte das Katastrophenschutzministerium am Donnerstagabend.
Der Waldbrand war am Dienstagmorgen in weniger als zehn Kilometer Entfernung von dem Akw ausgebrochen. Insgesamt breitete er sich laut Behörden auf eine Fläche von zehn bis 15 Hektar aus. Rund 140 Feuerwehrleute waren im Einsatz, aus der Luft unterstützten Löschflugzeuge und ein Helikopter die Arbeiten.
Am 26. April 1986 war Reaktor 4 des sowjetischen Atomkraftwerks Tschernobyl bei einem Sicherheitstest explodiert.
Der GAU rund hundert Kilometer nördlich von Kiew war der schwerste Atomunfall in der Geschichte, die Umgebung des Akw ist bis heute stark verstrahlt. In den übrigen drei Tschernobyl-Reaktoren wurde weiterhin Energie erzeugt, bis das Akw im Dezember 2000 schliesslich vollständig geschlossen wurde. 2006 wurde der havarierte Reaktor mit einem sogenannten Sarkophag abgeschirmt.
In der Umgebung des Reaktors brechen immer wieder Wald- und Buschbrände aus. 2015 hatte ein solches Feuer vier Tage lang gewütet.
San Francisco – Nach einem heftigen internen Streit hat Google Prinzipen für die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt. Der Konzern will dabei dem Einsatz bei Waffensystemen abschwören.
Der Chef des Internetkonzerns, Sundar Pichai, erklärte am Donnerstag in einem Blogposting, bei «Waffen oder andere Technologien, deren Hauptzweck oder Verwendung das Zufügen oder Begünstigen von Verletzungen beim Menschen» dürfe keine KI-Technologie verwendet werden. Allerdings werde man weiter mit Regierungen und auch dem Militär in anderen Gebieten zusammenarbeiten.
Insidern zufolge war bei Google ein interner Streit über einen Vertrag zum Einsatz von KI-Systemen bei der Auswertung von Drohnen-Bildern des US-Militärs ausgebrochen. Mehr als 4600 Mitarbeiter hätten eine Petition zum Stopp der Vereinbarung unterzeichnet, 13 hätten gekündigt. Den Angaben zufolge soll der Vertrag nicht wieder verlängert werden.
England lädt den Schweizer WM-Gruppengegner Costa Rica zum Härtetest. Beim 2:0 sorgt Marcus Rashford mit einem Traumtor für den Höhepunkt.
Ein Schuss, ein Strich: Manchester Uniteds Marcus Rashford untermauert im letzten WM-Test seinen Anspruch auf einen Stammplatz in Englands Auswahl. Mit einem Traumtor der Marke Sonderklasse bringt der seine Farben auf die Siegesstrasse (13.).
Das soll sich die Schweizer Offensive ruhig mehrmals ansehen! Denn am 27. Juni um 20 Uhr spielt die Schweiz in Nischni Nowgorod ihr drittes und wohl entscheidendes WM-Gruppenspiel. Gegner dann: Costa Rica. Schlüsselspieler: Real-Goalie Keylor Navas, der sich in Topform wähnt.
Im nordenglischen Leeds bleiben die Zentralamerikaner (ab der 69. Minute mit Lausannes Tejeda) bisweilen harmlos. Denn rotz B-Elf und fleissigem Durchwechseln der «Three Lions» wird Costa Rica nur einmal gefährlich, als sich England-Butland nach einem Schuss von Venegas strecken muss.
Dafür haben ebenfalls über weite Strecken harmlose Engländer noch etwas Lust auf Angriff: Der eingewechselte Alli auf den eingewechselten Welbeck, der per Hechtkopfball verwertet (76.).
Übrigens: Costa Rica testet noch einmal. Am 11. Juni gehts gegen Belgien. (sih)
Die weiteren WM-Tests:
Südkorea – Bolivien 0:0
Portugal – Algerien 3:0
Das Online-Netzwerk Facebook hat gegenüber US-Medien eine weitere Datenpanne eingeräumt, wegen der private Nachrichten von zahlreichen Nutzern vorübergehend öffentlich angezeigt werden konnten.
Facebook kommt nicht zur Ruhe! Nach dem Cambridge-Analytica-Skandal hat der Konzern gegenüber US-Medien eine weitere Datenpanne eingeräumt. Der Fehler trat vom 18. bis zum 27. Mai auf und betraf rund 14 Millionen User, wie die Tech-Portale «Recode» und «Techcrunch» am Donnerstag berichteten.
Während dieses Zeitraums seien die Einstellungen automatisch und ohne die Nutzer in Kenntnis zu setzen so umgestellt worden, dass die gesamte Facebook-Community Inhalte hätte sehen können, die nur für Freunde oder kleinere Gruppen bestimmt waren.
Facebook will betroffene User informierenDer Fehler sei inzwischen behoben, teilte die zuständige Facebook-Managerin Erin Egan mit. «Wir möchten uns entschuldigen.» Das Unternehmen wolle nun beginnen, betroffene Nutzer zu informieren.
Für Facebook, das nach dem Cambridge-Analytica-Skandal ohnehin schon massiv unter Druck bei Datenschutz und Privatsphäre steht, kommt die Panne zur Unzeit.
«Offensichtlich ist es sowohl ein PR- als auch ein Management-Desaster», schrieb das einflussreiche Tech-Blog «Recode». Es sei aber noch unklar, von wie vielen der etwa 14 Millionen von dem Fehler betroffenen Nutzer in dem Zeitraum tatsächlich private Nachrichten an die Öffentlichkeit gerieten. (SDA)
Vito Schnabel zeigt sich mit seiner neuen Freundin, Iggy Azalea will gleichmässig braun werden und der heisseste Häftling Jeremy Meeks ist Papi geworden. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Der Chef von Qatar Airways sorgte nicht zum ersten Mal mit einer sexistischen Äusserung für Aufsehen.
Der CEO von Qatar Airways, Akbar al-Baker, hat sich an der Jahrestagung des Weltluftfahrtverbands (IATA) am Dienstag in Sydney tief in die Nesseln gesetzt. Kurz nach seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden des Verbands wurde er an einer Pressekonferenz zur Gleichstellung der Geschlechter in der Luftfahrtindustrie befragt.
Das sei in seinem Unternehmen kein Problem, erklärte er den anwesenden Journalisten. Die Frauenquote liege bei Qatar Airways bereits höher als bei anderen Fluggesellschaften im Nahen Osten.
«Das war nur ein Witz»Als eine Reporterin nachhakte, dass er als oberster Chef aber immer noch ein Mann sei, antwortete al-Baker: «Natürlich muss die Airline von einem Mann geführt werden. Das ist eine herausfordernde Position.»
Die Journalistenschar reagierte entsetzt. Es setzte laute Buhrufe gegen den Katarer. Schon kurze Zeit später ruderte al-Baker wieder zurück. «Das war nur ein Witz», erklärte er sich gemäss Bloomberg an einer Pressekonferenz.
Seine Aussage sei aus dem Kontext gerissen worden. Und er würde sich sehr freuen, wenn er eine Frau zu seiner Nachfolgerin machen könnte.
Frauenmangel in der BrancheIn der Flugbranche werden die Klagen über einen Mangel an weiblichem Führungspersonal, vor allem auf der höchsten Ebene, in letzter Zeit immer lauter. Die Branche gilt als reiner Männerverein.
Das zeigte sich auch an der IATA-Tagung. Unter den 26 anwesenden CEOs von Flugunternehmen war nur eine einzige Frau. Wie dieser Umstand zu beheben ist, war denn auch eines der Hauptthemen in Sydney.
Für al-Baker ist es nicht das erste Mal, dass er mit fragwürdigen Äusserungen von sich hören macht. Im Juli letzten Jahres behauptete er, dass man bei amerikanischen Airlines «nur von Omas bedient wird», während er gleichzeitig das tiefe Durchschnittsalter seiner eigenen Crew-Mitglieder anpries.
In einem Naturschutzgebiet in der Nähe von Basel starten Biologen ein ungewöhnliches Experiment: Sie siedeln Hochlandrinder und eine urtümliche Pferderasse an. Das soll neuen Lebensraum für seltene Tierarten schaffen.
Vor fünf Jahren wurde auf einer Rheininsel nördlich von Basel ein Maisfeld von einem Quadratkilometer Fläche umgepflügt. Damit startete eines der grössten Renaturierungsprojekte Mitteleuropas. Auf einem Areal in der Grösse von 140 Fussballfeldern im Naturschutzgebiet Petite Camargue Alsacienne versenkten Bagger die oberste, mit Herbiziden verseuchte Erdschicht im Boden und holten gesunden Kiesboden an die Oberfläche. So entstand aus der einstigen Monokultur ein Nährboden für neues Leben. Inzwischen, fünf Jahre später, ist eine vielfältige Vegetation gewachsen.
Jetzt folgt der nächste Schritt: die Ansiedlung von grossen Pflanzenfressern – zunächst von Schottischen Hochlandrindern und Konik-Pferden, eine robuste, ursprünglich aus Polen stammende Rasse. Diese Tiere sollen die üppige Vegetation einigermassen unter Kontrolle halten. «Würde man nur zuschauen, wäre da in zehn Jahren dichtes Buschland», sagt Valentin Amrhein, Zoologe an der Uni Basel und Leiter der Forschungsstation des Naturschutzgebiets. Er und sein Team haben aber anderes im Sinn: «Wir möchten, dass sich unterschiedliche Lebensräume bilden, sodass sich möglichst viele verschiedene Pflanzen und Tiere ansiedeln.» So soll es nicht nur Wald geben, sondern auch Schilf- und Grasflächen. Dafür muss die Vegetation regelmässig gestutzt werden. Darum siedelt das Naturschutzgebiet diesen Herbst die Hochlandrinder und Konik-Pferde an. Beide Tierrassen sind zwar domestiziert, kommen aber gut alleine zurecht. Ganz ausgewildert sind die Tiere nicht – sie erhalten ein eingezäuntes Gebiet, das etwa ein Drittel der renaturierten Fläche ausmacht. Für den Anfang werden je fünf Rinder und Pferde ausgesetzt. Die Hengste und Bullen sind kastriert, so kann sich die Population noch nicht selbst vermehren. Für später ist das allerdings geplant: In einigen Jahren wollen die Biologen das Gebiet ausdehnen und mehr der Tiere ansiedeln.
Eine solche Wohngemeinschaft mit Hochlandrindern und den struppigen Konik-Pferden gibt es bisher nur selten. Die Forschenden wollen dadurch herausfinden, ob andere Tiere und Pflanzen durch die Anwesenheit beider Weidetiere profitieren. Denn Rinder und Pferde haben ein unterschiedliches Fressverhalten und deshalb auch einen anderen Einfluss auf ihre Umgebung.
Schon jetzt sind durch das Projekt neue Lebensräume entstanden, die beispielsweise Vogelarten anziehen, die sonst in unseren Breiten selten geworden sind – wie der Flussregenpfeifer oder die Feldlerche. Die Entwicklung dieser Pflanzen- und Tierwelt können die Basler Biologen eins zu eins mitverfolgen. «Im Prinzip haben wir hier ein riesiges Labor in der Natur», sagt Amrhein. Weitere Ideen für die Zukunft hat er schon: So könnte man in dem Gebiet auch Wisente auswildern – die europäische Bison-Variante, die noch bis ins Mittelalter überall bei uns verbreitet war.