Viele Radwege führen um und nach Lugano. Und auch in die Höhe. Der Monte Bar ist eines der schönsten Ziele, der Gipfel mit muss aber erst verdient sein.
Die Tour beginnt und endet in Bidogno, welches man mit Zug und Bus ab Lugano in einer Dreiviertelstunde erreicht. Da die 22 Kilometer lange Rundfahrt nur in einer Richtung signalisiert ist, hält man sich am besten an die Wegweiser von SchweizMobil und folgte der Nummer 385, der Monte Bar Bike-Route. Bis zum Motto della Croce, dem ersten Aussichts- und Rastpunkt gilt es, 600 Höhenmeter zu überwinden.
Auf dem Gipfel der StrapazeDie SAC Hütte Monte Bar auf 1600 Metern über Meer eine Hütte zu nennen, ist schon fast despektierlich. Denn das erreichte Ziel ziert nicht nur das Zertifikat bike friendly, das neue Gebäude an sich ist schon die Anfahrt wert. Der moderne Bau, der sowohl über ein Restaurant als auch über Übernachtungsmöglichkeiten verfügt, bietet ausserdem Velofahrenden das Nötige für den kleinen Unterhalt von Bikes und E-Bikes. Bei schönem Wetter hält der Gipfel oberhalb der Hütte eine Aussicht bereit, die bis nach Mailand und zum Monte Rosa reicht.
MunterwegsRunterzu geht es anfänglich auf einem Single Trail, einem schmalen Pfad, der nur hintereinander befahren werden kann, bis zum Bergweg, der unterhalb der Alpe Musgatina wieder zum Motto della Croce und nach Bidogno führt. Im Luganese locken ausser dieser Tour noch zahlreiche weitere Ausflugsziele. Die Strecke von Lugano bis Ponte Tresa beispielsweise, die Lugano Bike-Route kann in verschiedenen Etappen befahren werden.
Der Nobe 100, ein dreirädriger Kabinenroller im schicken Retro-Design und E-Antrieb aus Estland, macht dem Schweizer Microlino Konkurrenz.
Auf den ersten Blick ist der Nobe 110 eine Mischung aus Alfa Romeo der 1960er-Jahre und Messerschmitt Kabinenroller der 1950er-Jahre. Nobe-Gründer und CEO Roman Muljar erklärt: «Wir wollten mit dem Nobe 100 nicht nur eine umweltfreundlichere Möglichkeit der urbanen Mobilität schaffen, sondern auch eine, die charismatischer und aufregender ist, als mit herkömmlichen Verbrennern.»
Zusatzbatterie gegen Reichweitenangst
Technisch basiert der Dreiplätzer auf einem Trike. Seine Teile sind zu 100 Prozent wiederverwertbar. Und der E-Motor soll 220 Kilometer Reichweite und 110 km/h Spitze ermöglichen. Clever: Die tragbare Zusatzbatterie gegen Reichweitenangst und für längere Strecken, selbst wenn der Nobe 100 in zwei Stunden komplett geladen wäre.
Witzig auch das Targa-Top, welches das estnische Dreirad fast zum E-Cabrio macht. Nur: Kaufen kann man den Microlino-Konkurrenten im stylischen Retro-Design nicht. CEO Muljar will für den Produktionsstart erst per Crowd-Funding eine Million Franken sammeln. Wer an die Idee des Retro-Kabinenrollers glaubt und mehr als 1200 Franken investiert, erhält Sonnenbrille und Handschuhe – ab 6000 Franken gehört man zu den ersten 100 Leuten, die einen kaufen dürfen... Trotz schickem Design wohl eher etwas für Wagemutigere. www.fundedbyme.com/nobe
Fussballer machen bekanntlich nicht nur auf dem Spielfeld eine gute Figur, sondern auch im Netz. Einige unserer WM-Lieblinge gehören auf Social Media sogar zu den ganz Grossen. Gegen Ronaldo hat aber niemand einen Stich.
Noch kurz ein Selfie aus der Garderobe – auch bei der diesjährigen WM werden die Fussballer ihre Fans in den sozialen Medien mit reichlich Insider-Einblicken füttern. Einige Mannschaften erreichen mit solchen Fotos Millionen von Followern.
Die PR-Agentur Bernet Relations hat sämtliche Spieler-Profile auf Twitter, Instagram und Facebook analysiert. Der klare Sieger: Portugal, mit insgesamt 360 Millionen Followern! Das vergleichsweise kleine Land schlägt den gleichsprachigen Konkurrenten Brasilien um 10 Millionen. Cristiano Ronaldo sei Dank, denn rund 90 Prozent der Social-Media-Fans stammen von seinen Profilen.
Schweizer Schlusslicht ist Mario GavranovicIn die Top fünf haben es ausserdem noch Spanien, Argentinien und der Weltmeister Deutschland geschafft. Die Schweiz liegt mit 11 Millionen Followern auf dem 19. Platz – gar nicht mal so schlecht. Knapp geschlagen hat uns allerdings die saudi-arabische Nati – obwohl sie sich seit 2006 nicht mehr für eine WM qualifiziert hat.
Der beliebteste Spieler bei den Schweizern auf Social Media ist, wenig überraschend, Xherdan Shaqiri. Er allein hat auf seinen Profilen vier Millionen Fans. Das Nati-Schlusslicht ist Stürmer Mario Gavranovic – er hat aber auch nur ein Instagram-Profil. Und das hat immerhin fast 9000 Follower.
Der EM-Liebling von 2016, Island, befindet sich abgeschlagen auf dem letzten Platz. Insgesamt haben die Spieler der Island-Nati nur 700'000 Follower. Man muss jedoch sagen, dass sie damit immerhin doppelt so viele Follower wie Einwohner haben. (hah)
Social-Media-Follower
pro WM-Land in Mio.
Zum Weltblutspendetag vom 14.06 ruft der Bund die Schweizer Bevölkerung zur Blutspende auf. Besonders in den heissen Monaten werden die Blut-Vorräte oft knapp.
In der Schweiz werden die Blutreserven in den Sommermonaten in der Regel knapp. Der Bund und Blutspende SRK Schweiz appellieren deshalb an die Bevölkerung, im Laufe des Sommers Blut zu spenden.
Warum werden die Blutspenden im Sommer knapp?Die Versorgung werde etwa dadurch erschwert, dass Menschen nach der Rückkehr aus ihren Ferien oft erst nach einer Wartezeit wieder Blut spenden könnten, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Mitteilung vom Dienstag.
Mit dieser Massnahme soll sichergestellt werden, dass die Spendewilligen keine Infektionen in sich tragen, die bei einer Bluttransfusion übertragen würden. Davon betroffen sind Reiseziele wie Italien, Spanien, Griechenland oder Thailand, die sehr beliebt sind.
Damit die Blutreserven auch im Sommer ausreichen, sollten mehr Menschen an einer Blutspendeaktion teilnehmen, heisst es weiter. Anlässlich des Weltblutspendetages fordert der Bund die Bevölkerung auf, dies zu tun.
(SDA)
Am Dienstagabend ist es kurz nach 21.30 Uhr zu einem Unfall gekommen. Wie die Polizei mitteilt, fuhr ein 43-Jähriger ein Feuerwehr-Fahrzeug auf der Verbindungsstrasse zwischen der Wasserfallen und Reigoldswil.
Am Dienstagabend ist es kurz nach 21.30 Uhr zu einem Unfall gekommen. Wie die Polizei mitteilt, fuhr ein 43-Jähriger ein Feuerwehr-Fahrzeug auf der Verbindungsstrasse zwischen der Wasserfallen und Reigoldswil.
Aus noch nicht restlos geklärten Gründen geriet der Lenker auf der schmalen Strasse, kurz vor der Einmündung zur Tittertenstrasse, zu weit an den rechten Strassenrand. In der Folge kippte das HLF auf die rechte Seite ins abfallende Wiesland.
Das Fahrzeug war mit acht Personen besetzt. Drei Personen wurden beim Unfall verletzt und mussten durch die Sanität in ein Spital gebracht werden. Sie konnten das Spital aber bereits wieder verlassen.
Am Fahrzeug entstand erheblicher Sachschaden. Es musste durch ein Abschleppunternehmen geborgen und abgeschleppt werden. Der genaue Unfallhergang wird von Spezialisten der Polizei Basel-Landschaft untersucht.
Aus dem Ausreisezentrum Embrach ZH reisen rund 61 Prozent der Asylbewerberinnen und -bewerber unkontrolliert ab. Das zeigt sich 15 Monate nach der Eröffnung des Versuchsbetriebs.
Aus dem Ausreisezentrum Embrach ZH reisen rund 61 Prozent der Asylbewerberinnen und -bewerber unkontrolliert ab. Das zeigt sich 15 Monate nach der Eröffnung des Versuchsbetriebs.
Zusammen mit dem Verfahrenszentrum in Zürich testet der Bund im Ausreisezentrum in Embrach das neue Asylgesetz, das auf Anfang 2019 in Kraft tritt. Ins Embracher Zentrum - die letzte Station im Asylverfahren - wurden zwischen März 2017 und der ersten Juniwoche 2018 insgesamt 649 Asylsuchende eingewiesen. Sie warten dort auf die Rückführung in die Heimat, in einen Drittstaat oder einen Dublinstaat.
503 von ihnen traten wieder aus, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Mittwoch einen Bericht der «Neuen Zürcher Zeitung» bestätigte. 309 dieser Austritte erfolgten sogenannt unkontrolliert. Das sind rund 61 Prozent der Austritte. Wohin die Asylsuchenden gingen, entzieht sich der Kenntnis der Behörden.
Rückkehr ins HeimatlandLandesweit gab es zwischen Januar und Ende Mai 2018 insgesamt 2378 solcher unkontrollierter Abreisen, wie das SEM in seiner Asylstatistik ausweist. Demgegenüber standen 2801 kontrollierte Abreisen.
Darunter fallen selbständige Abreisen sowie Rückführungen in die Heimat, einen Drittstaat oder einen Dublinstaat. Unter «andere Abgänge» listet das SEM 1472 Fälle auf. Die unkontrollierten Abreisen hatten damit über die ganze Schweiz gesehen einen Anteil von rund 36 Prozent an allen Abgängen aus dem Asylsystem.
Mit den Ausreisezentren will der Bund sicherstellen, dass Asylbewerber, die nicht in der Schweiz bleiben können, direkt ab den Bundeszentren in ihre Herkunftsstaaten zurückgeführt werden. In den Verfahrenszentren des Bundes werden Asylgesuche eingereicht, geprüft und entschieden.
Mehrere Zentren vorgesehenInsgesamt sind 18 Bundeszentren vorgesehen. Bei 13 Zentren steht der Standort bereits verbindlich fest, drei sind noch umstritten und zwei in Evaluation, wie das SEM auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA weiter mitteilte. Losone TI entschied sich am Sonntag in einer Abstimmung gegen ein Bundeszentrum.
Verfahrenszentren werden neben Zürich in Basel, Boudry NE, Balerno und Novazzano im Tessin sowie Alstätten SG eingerichtet. Ausreisezentren wird es eines bis drei pro Region geben. In der Region Bern soll ein solches Zentrum in Kappelen entstehen. In der Nordwestschweiz steht ein Standort fest: Geplant ist ein Neubau in Flumenthal SO.
In der Region Zürich ist neben dem bereits entschiedenen und bestehenden Zentrum in Embrach in Rümlang ein Ausreisezentrum vorgesehen. In der Ostschweiz bleibt das heutige Zentrum in Kreuzlingen TG bestehen. Die Zentral- und Südschweiz erhält ein neues Zentrum in Schwyz.
In der Westschweiz wurden die Standorte Giffers FR, Grand-Saconnex GE und Vallorbe VD gewählt. Les Verrières NE schliesslich steht fest als Standort für die Unterbringung renitenter Asylsuchender. In der Deutschschweiz sucht das SEM noch einen entsprechenden Standort. (SDA)
NEUENBURG - In der Schweizer Industrie und im Baugewerbe läuft es derzeit rund. Vor allem die Industriefirmen steigerten ihre Produktion und die Umsätze im ersten Quartal deutlich.
In den Monaten Januar bis März wuchs die Gesamtproduktion in der Industrie und im Bau verglichen mit dem Vorjahresquartal um 8,1 Prozent. Dabei handelt es sich gemäss der vom BFS quartalsweise erhobenen Stichprobe um den vierten Anstieg in Folge, wovon sich die letzten drei Quartale besonders gut entwickelt haben. Im vierten Quartal 2017 hatte die Produktion um 8,5 Prozent zugelegt, im dritten lag das Plus bei 7,4 Prozent.
Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Erhebung zu den Umsätzen, die laut BFS im Startquartal in der Gesamtbetrachtung um 8,8 Prozent nach oben gegangen sind. Auch hier ist seit dem zweiten Quartal des letzten Jahres ein stetiges und stärker werdendes Wachstum auszumachen.
Insbesondere die Industrie entwickelte sich im Verlauf des ersten Quartals 2018 sehr gut. Die Produktion nahm im Januar gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Prozent und sowohl im Februar als auch im März um jeweils gut 11 Prozent zu. Für das gesamte Quartal wurde laut den Angaben ein Produktionsanstieg von 9,0 Prozent gemessen. Und die Umsätze erhöhten sich in der Industrie um 10 Prozent.
Die Statistik des BFS, die auf einer Stichprobe bei rund 4'500 Betrieben aus einer Reihe von Branchen beruht, bestätigt auch die Einschätzung von Swissmem. Der Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) hatte bei den jeweils rund 300 befragten Mitgliedfirmen im Startquartal gar ein Umsatzplus von 16 Prozent und ein Wachstum der Auftragseingänge von beinahe 25 Prozent registriert.
«Der MEM-Industrie geht es zurzeit sehr gut. Sie ist in einer guten Verfassung», bekräftigte Swissmem-Sprecher Ivo Zimmermann im Gespräch mit AWP den Eindruck, den die Zahlen liefern. Zwar habe man im ersten Quartal nach der schwachen Vorjahresperiode von einem gewissen Basiseffekt profitiert. «Falls keine einschneidenden Ereignisse die Entwicklung stören, wird 2018 für die MEM-Industrie ein erfreuliches Jahr.»
Die gute Entwicklung in der MEM-Industrie zeigt sich auch anhand der Mitarbeiterzahlen. Im ersten Quartal wurden in der Branche rund 325'500 Mitarbeitende beschäftigt. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit hätten die MEM-Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten bei der Anzahl Mitarbeitenden rund zwei Drittel des seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses erlittenen Rückgangs wieder aufgeholt, so Zimmermann.
Im Januar 2015 hatte die SNB den Mindestkurs von 1,20 Franken aufgehoben und damit auch die stark vom Exportgeschäft abhängige MEM-Industrie vor grosse Probleme gestellt. Die Zahl der Mitarbeitenden ging von 330'800 im vierten Quartal 2014 bis zum anschliessenden Tiefpunkt im ersten Quartal 2017 auf 317'300 zurück.
Etwas schleppender verläuft das Geschäft im Baugewerbe. Da nahm die Produktion laut BFS im ersten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,9 Prozent zu. Der Hochbau habe einen Produktionsanstieg von 6,9 Prozent, der Tiefbau von 7,6 Prozent und das sonstige Baugewerbe von 0,5 Prozent erzielt. Der Umsatz im gesamten Baugewerbe stieg derweil ähnlich stark um 2,8 Prozent.
Erst vor kurzem hatte der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) fürs erste Quartal ein Umsatzplus von 5,1 Prozent auf 4,2 Milliarden Franken gemeldet. Gleichzeitig machte der Verband in der Ende Mai veröffentlichten Mitteilung klar, dass der Bau das Wachstum im laufenden Jahr nicht in diesem Ausmass fortsetzen wird.
Der Umsatzanstieg in den ersten drei Monaten dürfte vorübergehender Natur sein, hiess es. Die Auftragseingänge sowie die Arbeitsvorräte per Ende März lägen denn auch ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres.
ZÜRICH - ZH - Jan Sobries «Nachspielzeit» erzählt bruchstückhaft die Geschichte eines einsamen Alten, der in Bitterkeit versinkt. Das dreiköpfige Ensemble rettet den Abend, der einen verwirrenden Eindruck hinterlässt. Uraufführung war am Dienstag im Zürcher Schiffbau.
Der Szenograf Leo de Nijs hat das Eingangsfoyer des Schiffbaus, das erstmals für eine Inszenierung genutzt wird, als Gast- und Wohnstube eingerichtet: im Zentrum ein gedeckter Tisch, daneben ein Piano, ein Kühlschrank, ein Sessel, darüber riesige Lampen, im Hintergrund Wandschränke, die mit ihren Spiegeln Restaurantatmosphäre schaffen.
Das Publikum betritt den Raum vom Theaterplatz her, empfangen von einem herausgeputzten weisshaarigen Kellner (Urs Bihler), der mit steifer Vornehmheit auf einem Silbertablett Pralinen anbietet.
Dann setzt sich der Kellner ans Piano, spielt Rossini, während seine zwei Gäste auftauchen: ein alter Freak (Nicolas Batthyany) und dessen Frau (Larissa Keat), die schon bessere Tage gesehen haben. Sie tragen Masken und sorgen mit Slapstickeinlagen für Heiterkeit im Publikum.
Plötzlich verschwindet der Freak im Hintergrund, die Frau im Kühlschrank. Er taucht wieder auf, demaskiert, nun jung. Im Laufe des Abends zeigt sich, darauf deutet jedenfalls einiges hin, dass er und der Kellner ein und dieselbe Person sind - mal jung, mal alt. Riechen mögen sie sich nicht. Immer wieder zeigt der Junge, wie peinlich er es findet, was aus dem Alten geworden ist.
Und die Frau? Als der Kellner die Tür des Kühlschranks öffnet, hat auch sie sich verwandelt. Jung entsteigt sie dem kalten Gefängnis und schreitet an der Hand des Kellners wie eine Diva durch den Raum. Sie ist ein Model der Zeitschrift «Vogue Taiwan», immer auf Reisen. Er himmelt sie an, sie lächelt puppenhaft. Alles Schein, wie sich zeigen wird. Welche Rolle die Frau im Leben des Kellners spielt oder gespielt hat, bleibt bis am Schluss des Stücks ein Rätsel.
Irgendwann verschwinden die jungen Leute. Sie lassen den Alten allein zurück, worauf er zu einem Monolog ausholt, der Krieg und Umweltzerstörung anprangert und mit der Gesellschaft abrechnet, die seine Verdienste nie anerkannt hat. «Ich habe gemacht, was ich konnte», sagt er. «Verdammt nochmal, ich habe euch ein Leben lang gedient.»
Diese Abrechnung mündet dann allerdings in eine ziemlich oberflächliche Zivilisationskritik, dann etwa, wenn er behauptet, dass Menschen, die zweihundertmal pro Tag auf ihre Smartphones schauen oder stundenlang am Computer sitzen, wegen der nach vorne gekrümmten Halswirbel eine rückwärtige Evolution durchmachen. «Und bevor wir es merken, laufen wir wieder rum wie Affen.»
Der belgische Autor Jan Sobrie, von dem das Junge Schauspielhaus nun das vierte Stück aufführt, hat erstmals auch die Regie übernommen. Eine gute Hand hatte er bei der Besetzung der drei Rollen. Wenn sich der Besuch des Abends lohnt, dann wegen des starken Ensembles. Insbesondere Urs Bihler lotet mit seinem Spiel die Schattierungen seines Kellners differenziert aus.
Verfasser: Karl Wüst, sfd
Nicht mehr genutzte Ställe, Scheunen und Stadel dürfen nicht einfacher in Wohnungen umgebaut werden. Die Idee begrüssten zwar beide Räte. Trotzdem kam bei der Senkung der Hürden für das Bauen ausserhalb von Bauzonen keine Einigung zustande.
Der Ständerat hat am Mittwoch eine vom Nationalrat abgeänderte Motion seiner Raumplanungskommission (Urek) stillschweigend abgelehnt. Das Geschäft ist damit vorläufig vom Tisch.
Der Vorstoss verlangte, dass die Kantone Umnutzungen zulassen können, sofern das in ihrem Richtplan vorgesehen ist. Dabei dürften der öffentlichen Hand keine zusätzlichen Kosten oder Verpflichtungen entstehen. Weil die Bauten bereits stehen, drohte laut einhelliger Meinung in beiden Räten keine zusätzliche Zersiedelung.
Weil der Nationalrat der Motion in der Frühjahrssession zwei weitere Anforderungen hinzufügte, ist die kleine Kammer jedoch auf ihren früheren Entscheid zurückgekommen. Eine Mehrheit konnte nichts mit den Kriterien anfangen, wonach die neue Regelung zum einen auf «einer regionalen Planung» beruhen und zum anderen «zu einer Verbesserung der Gesamtsituation bezüglich Natur, Kultur, Landschaft und Landwirtschaft» führen sollte.
Diese Änderungen schränkten das Motionsanliegen zu stark ein, höhlten dieses gar aus, sagte Ständerat Werner Luginbühl (BDP/BE) im Namen der Kommissionsmehrheit. Es sei schwer vorstellbar, wie eine umgenutzte Baute die Gesamtsituation verbessern können solle.
Ziel sei es, traditionelle Landschaft und traditionelles Kulturgut zu erhalten. Mit dem Zusatz seien die Hürden zu hoch. Ausserdem würden mit diesem Zusatz unklare und nicht messbare Begriffe in den Motionstext aufgenommen, die schwer umsetzbar seien.
Hintergrund der Motion waren zwei Standesinitiativen, die Ständerat und Nationalrat abgelehnt haben. Heute dürfen landwirtschaftliche Bauten wie Ställe und Scheunen nur unter strengen Voraussetzungen zu Wohnzwecken umgenutzt werden. Die Kantone Graubünden und Wallis verlangten daher, dass nicht mehr genutzte Gebäude umgebaut werden dürfen, sofern dabei deren Identität gewahrt wird.
Ganz beerdigt ist die Idee aber nicht. Luginbühl erinnerte daran, dass der Bundesrat voraussichtlich im kommenden Herbst seine Vorlage zur Revision der Bestimmungen des Raumplanungsgesetzes zum Bauen ausserhalb der Bauzone (RPG2) vorlegen werde. Dann könne sich das Parlament erneut mit der Problematik befassen.
Milky Diamond erklärt, warum die Pride wichtig ist, wieso er kein Make-up und keine Mädchenkleider mehr trägt und was er mit Hatern macht.
In Zürich findet am Wochenende das Pride Festival statt. Was bedeutet Ihnen die Veranstaltung?
Die Pride ist für die Sichtbarkeit der Community wichtig. Da sieht man erst, welche Diversität die Community hat und wer alles dazu gehört – alle Buchstaben von LGBTQ+ werden abgedeckt. An den vielen Parties und Events kommen verschiedene Leute zusammen und kämpfen für die gleichen Rechte. Das braucht es in der Schweiz auch heute noch: Wir haben schon viel erreicht, sind in vielen Bereichen wie Ehe oder Adoption aber noch nicht gleichgestellt. Ich werde dieses Jahr am Pride-Umzug dabei sein.
Wie stehen Sie als schwuler Mann und Drag Queen zum Thema Diskriminierung?
Früher schminkte ich mich im Alltag und trug Mädchenkleider. Mit 20 habe ich damit aufgehört – zum Selbstschutz. Zu meinen Auftritten fahre ich als Drag Queen nur mit dem Taxi oder ziehe mich erst im Club um. Ich kenne viele Leute, die Schlimmes erlebt haben. Das Leben kann sich auf einen Schlag verändern, wenn man jemandem begegnet, der sehr homophob ist oder zuviel getrunken hat. Ich würde gerne in Drag einkaufen gehen, aber viele sind nicht happy, dass es uns gibt.
Wie stehen Sie zur Schweizer LGBTQ+-Szene?
Ich sehe mich als Teil der Community, habe viele Freunde in der Szene. Wie RuPaul (US-Drag Queen, Anm. d. Red.) sagt: Man kann sich seine Familie aussuchen. Wir sind definitiv eine grosse Familie. Allerdings gibt es in der Community durchaus Intoleranz.
Was meinen Sie damit?
Minderheiten setzen Minderheiten herab – Drag Queens werden oft belächelt, schwarze Transmenschen haben es schwer. Ich habe eine Freundin, die Trans ist und oft von Schwulen blöd angemacht wurde. Wir könnten uns als Community verbessern, indem wir alle gleich akzeptieren und behandeln.
Mit Ihren provokanten Auftritten und Ihrer Kunst polarisieren Sie. Wie gehen Sie mit Kritik und Hass-Kommentaren um?
Ich akzeptiere Hass-Kommentare nicht und stelle Hater bei Social Media offen zur Rede. Vor ein paar Wochen erfuhr ich, dass einige Leute bei meinen Freunden über mein Gewicht lästern wollten. Früher wollte ich den gängigen Schönheitsidealen nacheifern und mit dem Konsum von Drogen konnte ich mit anderen mithalten. Als ich meinen Lebensstil änderte, nahm ich automatisch zu - heute bin ich viel glücklicher.
Milky Diamond Co-leitet heute Mittwoch um 20 Uhr die offene Diskussion «Let’s talk about Sex and Drugs» im Zürcher Hotel Rothaus.
Am Freitag wandelt Milky Diamond den BLICK-Journalisten Marsel Szopinski in eine Drag Queen um. «Es wird grossartig», verspricht Milky. Die Transformation sehen Sie auf Blick.ch.
Der Ständerat ist bei der Beratung des Jagdgesetzes in zentralen Punkten dem Bundesrat gefolgt. Die Regeln für die Jagd auf Wölfe lockerte er jedoch weiter. Tierschützer drohen bereits mit dem Referendum. Gut möglich, dass das Volk das letzte Wort haben wird.
Nach stundenlanger Debatte in der vergangenen Woche beriet die kleine Kammer am Mittwoch die Vorlage zu Ende. In der Gesamtabstimmung hiess der Ständerat die Revision des Jagdgesetzes mit 28 zu 14 Stimmen bei 2 Enthaltungen gut.
Zum Ende der Detailberatung gaben erneut einige Punkte zu reden. Die Jägerfreunde - die meisten bürgerlichen Ständeräte und Vertreter der Bergkantone - setzten sich mehrheitlich durch. Nicht in allen Punkten befolgten sie den Appell von Umweltministerin Doris Leuthard, Augenmass zu bewahren.
Beispielsweise beschloss der Ständerat, die Jagd auf Wölfe auch in den 42 sogenannten Jagdbanngebieten zuzulassen. Werde der Bestand dort nicht reguliert, verdopple sich die Population, prophezeite Beat Rieder (CVP/VS). «Der Wolf würde sich die Jagdbanngebiete merken und sich dorthin zurückziehen.»
«Wenn wir Regeln in Schutzgebieten aufweichen, würde das die Bevölkerung nicht verstehen», konterte Bundesrätin Leuthard. Die kleine Kammer setzte sich über die Warnung hinweg und lockerte den Wolfsschutz in Jagdbanngebieten - mit 24 zu 13 Stimmen bei 2 Enthaltungen.
Quasi als Kontrapunkt setze der Ständerat ein Zeichen für die Erhaltung der Artenvielfalt. Der Bundesrat soll demnach künftig im Einvernehmen mit den Kantonen Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung bezeichnen.
Ein entsprechender Einzelantrag von Stefan Engler (CVP/GR) wurde mit 40 zu 2 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Umweltministerin Leuthard begrüsste das Votum zugunsten der Biodiversität, stellte aber infrage, ob dieser zusätzliche Artikel die Tierschützer besänftigen werde.
Weiter sprach sich der Ständerat deutlich dagegen aus, dass Kantone Zonen ohne Grossraubtiere festlegen können.
Zahlreiche Beschlüsse hatte die kleine Kammer bereits in der vergangenen Woche gefällt. Zentraler Punkt: Der Wolfsbestand soll reguliert werden können - aber nur dann, wenn die Raubtiere grossen Schaden anrichten. Mitte-Links errang damit einen wichtigen Teilerfolg. Die Kommissionsmehrheit wollte nämlich weiter gehen und auf strenge Bedingungen verzichten.
Dafür ging der Ständerat in anderen Punkten weiter als die Regierung. So sollen auch Biber und Luchse künftig einfacher abgeschossen werden können. Beim Biber will der Ständerat ausserdem die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich der Bund an der Finanzierung von Schutzmassnahmen bei Infrastrukturen von öffentlichem Interesse und der Vergütung von Schäden beteiligen kann.
Unterstützung fand dagegen der bundesrätliche Vorschlag, dass die Kantone die Schonzeiten von jagdbaren Arten vorübergehend verkürzen dürfen, ohne dafür die Zustimmung des Bundes einholen zu müssen. Die linken Ständeräte unterlagen hier.
Laut dem Ständerat sollen Entscheide der kantonalen Jagdvollzugsbehörden, die jagdbare Tierarten betreffen, zudem nicht dem Beschwerderecht unterliegen. Hingegen beschloss die kleine Kammer, mehrere Wildentenarten von der Jagd auszunehmen und unter Schutz zu stellen.
Der Ständerat wehrt sich des Weiteren dagegen, dass die Jagdprüfungen schweizweit harmonisiert werden. Er stimmte dem Vorschlag einer Kommissionsminderheit zu, beim Status quo zu bleiben. Demnach braucht jeder Jäger eine kantonale Berechtigung,
Die Vorlage wird ohne Zweifel auch im Nationalrat noch zu reden geben. Im Hinterkopf der Parlamentarier könnte auch die Referendumsdrohung von zahlreichen Umwelt- und Tierschutzorganisationen herumschwirren. Die Vorlage in der vorliegenden Form sei ein «reines Abschussgesetz», kritisieren diese.
Selbst bürgerliche Politiker aus Jagdkantonen mahnten zur Vorsicht: «Wir dürfen nicht überschiessen», sagte Werner Luginbühl (BDP/BE). Geschehe dies, sei das Risiko gross, dass die Jagdgesetz-Revision an der Urne abgeschossen werde.
Die Vorlage geht nun an den Nationalrat. Dessen vorberatende Kommission wird die Diskussion über das Geschäft nach der Sommerpause aufnehmen.
Die Vorfreude auf die WM 2018 steigt ins Unermessliche. Nur noch ein Tag trennt uns vom Startschuss. Valon Behrami stand den Medien Red und Antwort. Hier können Sie die ganze Pressekonferenz nachschauen.
Die Lockerheit des ersten Schweizers, der seine vierte WM spielt und damit Legenden wie Pelé oder Maradona einholt, ist bei Valon Behrami (33) in jedem Satz zu spüren.
Der Tessiner, der am Sonntag beim ersten Gruppenspiel gegen Brasilien in Rostow am Don auf die Unterstützung seiner Liebsten Lara Gut zählen darf, sagt: «Ich denke am Sonntag erst fünf Minuten vor Spielbeginn an Brasilien. Früher habe ich schon zwei Wochen vor dem Spiel den Druck gespürt. Und habe so viel Energie verloren. Doch jetzt bin ich ja schon seit 18 Jahren Profi. Hier in Russland ist nun für mich jeder Moment wichtig, es ist ja vielleicht das letzte grosse Turnier meiner Karriere.»
Wie wollen die Schweizer Brasil-Superstar Neymar stoppen? Behrami: «Neymar ist einer der Top 3 der Welt. Wir können nur hoffen, dass er einen schlechten Tag erwischt. Im Eins-zu-Eins-Duell ist Neymar nicht zu stoppen, wir müssen das gemeinsam als Mannschaft schaffen. Aber es gibt nicht wirklich einen Weg, ihn zu stoppen.»
PFÄFFIKON SZ - «Alles muss raus», heisst es in diesen Tagen bei OVS. Die Liquidationsverkäufe laufen in 134 Filialen auf Hochtouren. Doch laut Google sind etliche Läden schon geschlossen.
Für die italienische Modekette OVS naht in der Schweiz das Ende. Die Betreiberin Sempione Fashion befindet sich in Nachlassstundung. So weit der aktuelle Stand.
Google allerdings ist schon einen grossen Schritt weiter. Wer auf der Suchmaschine etwa nach der Filiale Zürich-Oerlikon oder Basel Barfüsserplatz sucht, der bekommt die Info, dass beide Geschäfte dauerhaft geschlossen sind.
Doch wenigstens am Dienstag waren diese und weitere Filialen, die laut Google ebenfalls geschlossen sind, noch in Betrieb. Das zeigten Besuche vor Ort und Anrufe. Die Verkäuferinnen wussten von nichts. «Ja, schön», sagte eine Angestellte ironisch und zuckt mit den Schultern.
Bei einer zweiten Filiale hiess es gestern Dienstag, dass das Geschäft mindestens heute Mittwoch und morgen Donnerstag noch offen sei. Wann das Ende komme, wüssten sie nicht.
Drei Klicks zur SchliessungEine Nachfrage bei Google zeigt: Die Informationen werden von den Unternehmen mit der Software «Google My Business» selbst bearbeitet. «Ein Standort kann vom Unternehmen als dauerhaft geschlossen gekennzeichnet werden», sagt ein Sprecher. Das geht einfach: Nach der Anmeldung braucht es nur drei Klicks. Die Wirkung ist aber gross. Denn wer jetzt nach «OVS Winterthur» sucht, meint, die Filiale sei geschlossen. Hingehen wird er nach dieser Info wohl nicht mehr. Folge: Dem Unternehmen gehen auch die letzten Einkünfte verloren, bevor es endgültig dichtmacht.
Gewollt ist die Schliessung aber offenbar noch nicht. Laut einem OVS-Sprecher handelt es sich um ein technisches Problem. Laut OVS-Website sind die Filialen normal geöffnet.
Ausverkauf läuft rundImmerhin: Als BLICK eine Tour durch mehrere OVS-Filialen macht, zeigt sich, dass der Ramschverkauf zieht. Überall herrscht Betrieb. Leute schauen sich nicht nur um, sondern kaufen auch ein. In den Läden tun sich bereits grosse Lücken auf. Flächen sind abgesperrt, Tische, Regale und Kleiderständer leer. Bald könnten ganze Etagen geräumt werden.
Inzwischen hat OVS auch die Liquidationsliste aktualisiert. Der «Alles muss raus»-Verkauf läuft jetzt in 134 Filialen, zwei mehr als bisher. Neu gibt es Billigst-Preise auch in Aigle VD, Ilanz GR und Lugano TI. Dafür ist die Filiale von Pruntrut JU von der Roten Liste verschwunden. Auch das zeigt, dass es bei OVS zurzeit drunter und drüber geht.
Mit einer Grossrazzia ist die deutsche Polizei am Mittwoch gegen eine Bande von mutmasslichen Schleppern vorgegangen. Diese sollen Ausländern mit arrangierten Scheinehen zu einem Aufenthalt in Deutschland verholfen haben.
Mit einer Grossrazzia ist die deutsche Polizei am Mittwoch gegen eine Bande von mutmasslichen Schleppern vorgegangen. Diese sollen Ausländern - insbesondere aus Indien und Pakistan - mit arrangierten Scheinehen zu einem Aufenthalt in Deutschland verholfen haben.
Rund 300 Beamten hätten 27 Objekte in 14 Städten durchsucht, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Pirna. Der Schwerpunkt der Aktion lag demnach habe im Raum Leipzig und Eilenburg in Sachsen.
Die Durchsuchungen sollten demnach dazu dienen, Beweismittel für ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Leipzig zu sichern. Diese ermittelt wegen des Verdachts der banden- und gewerbsmässigen Einschleusens gegen die Gruppierung. (SDA)
Der Ständerat verknüpft die AHV-Sanierung mit der Steuerreform. Im Nationalrat aber sind die Fronten längst nicht geklärt.
Mit grosser Mehrheit segnete der Ständerat am Donnerstag die Verknüpfung von Steuerreform und AHV-Finanzierung ab. Nun geht das Geschäft in die Grosse Kammer. Doch dort sind noch nicht alle Fragen gelöst.
Zum Beispiel für SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (39, ZG): «Der Nationalrat darf das Paket in seiner jetzigen Form auf keinen Fall abnicken», sagte er dem «Tages-Anzeiger». Magdalena Martullo-Blocher (48, GR) hingegen, Vizepräsidentin und in der Rechtspartei verantwortlich für Wirtschaftspolitik, erklärt derweil im SonntagsBlick-Interview, dass sie mit dem Paket der Ständeräte leben könne.
SP-Bosse gegen AbweichlerBei der SP werden Parteipräsident Christian Levrat (47, FR) und Fraktionschef Roger Nordmann (45, VD) nicht müde, den Deal zu loben. Sie zielen damit nicht zuletzt auf die Kritiker in den eigenen Reihen: «Wir werden alles daransetzen, im Nationalrat soziale Korrekturen vorzunehmen», sagt Susanne Leutenegger Oberholzer (70, BL).
Dazu gehörten eine höhere Besteuerung der Dividenden und weitere Fragen im Zusammenhang mit dem sogenannten Kapitaleinlageprinzip. «Der Kompromiss, wie er jetzt vorliegt, darf um kein Jota verschlechtert werden», fordert Leutenegger Oberholzer entschieden.
Skepsis hüben wie drübenRatskollegin Silvia Schenker (64, SP) begrüsst zwar die Mehreinnahmen für die AHV. Sie stehe dem Deal jedoch «mit grosser Skepsis» gegenüber. Der Kampf um die gescheiterte Rentenreform habe gezeigt, dass es die Bevölkerung nicht schätze, wenn ihr eine Vorlage als «alternativlos» verkauft werde, sagt die Baslerin.
Das könne als Bevormundung wahrgenommen werden und Abwehrreflexe auslösen. «Bei diesem Deal könnte der Effekt noch viel stärker eintreten, weil hier zwei in sich schon anspruchsvolle und schwierige Themen verknüpft werden», so Schenker.
«Sehr kritisch» zeigt sich auch SP-Nationalrat Fabian Molina (27, ZH). «Mit dem jetzigen Deal ist der Druck auf die Kantone, weitere Steuergeschenke zu machen, viel zu hoch», sagt er und warnt vor dem Abbau von Leistungen. Es brauche eine Art Sicherheitsnetz, so Molina. Etwa über einen Mindestgewinnsteuersatz oder durch den kantonalen Finanzausgleich.
Der Fifa-Kongress in Moskau hat entschieden: Die Dreier-Kandidatur USA, Mexiko und Kanada erhält den Zuschlag vor Marokko für die Fussball-WM 2026.
Die Fifa-Würfel sind gefallen. Die Dreier-Kandidatur USA, Mexiko und Kanada wird die Fussball-WM 2026 austragen. Dies mit 134:65 Stimmen.
Die Kandidatur aus Afrika von Marokko geht leer aus. Dies hat der Fifa-Kongress am Mittwochnachmittag in Moskau entschieden.
Die Vergabe der WM, die für 2026 auf 48 Teilnehmer aufgestockt und so 80 Spiele umfassen wird, findet unter politisch heiklen Bedingungen statt. So stellt sich etwa der Grossteil der afrikanischen Mitglieder entschieden gegen die Kandidatur aus Nordamerika.
Der Grund dafür heisst Donald Trump. Der US-Präsident sorgte im Vorfeld schon für mächtig Wirbel, als er Fifa-Mitgliedern, die für Moskau stimmen, via Twitter indirekt politische Konsequenzen androhte. Zudem bezeichnete er Länder aus Afrika als «Dreckslöcher». Das haben viele Fussballfunktionäre der afrikanischen Konföderation nicht vergessen.
Der springende Punkt dabei ist, dass alle Stimmen erstmals öffentlich zugänglich sind. So wird Trump jene Länder ausmachen können, die gegen ihn stimmen. Trotz der klaren Fifa-Richtlinie, dass politische Einflussnahme verboten ist.
Nun gut. Trump erhält die Mega-WM, auch wenn er dann nicht mehr Präsident sein wird. Auch, weil die Kandidatur der Fifa Umsätze von rund 14 Milliarden US-Dollar verspricht. Die Marokkaner hingegen nur knapp die Hälfte davon.
Athen – In Griechenland dürfen Mietwagen samt Fahrer nun auch für eine einfache Fahrt vermietet werden. Die Taxifahrer sind empört darüber. In Athen und Thessaloniki sind sie deshalb am Mittwoch in einen 24-stündigen Streik getreten.
Die Mietwagen-Unternehmen dringen damit «in unseren Bereich ein», hiess es in einer Erklärung der Taxi-Gewerkschaft, die am Mittwoch verbreitet wurde.
Bislang mussten die Verträge für Mietwagen mit Fahrer eine Mindestdauer von drei Stunden haben. Dies wurde zum 1. Juni geändert. Nun können Kunden einen Mietwagen mit Fahrer auch für eine kürzere Zeit oder nur für eine einfache Fahrt bestellen.
Die Taxifahrer drohen damit, ihren Streik täglich um weitere 24 Stunden zu verlängern - «bis die Regierung diese Regelung zurücknimmt», sagte ein Sprecher der Athener Taxi-Gewerkschaft (SATA) im griechischen Fernsehen.
Viele Touristen und Einheimische versuchten am Mittwoch, auf öffentliche Verkehrsmitteln umzusteigen, berichteten Reporter aus dem Zentrum Athens im Fernsehen. (SDA)
ZÜRICH - ZH - Fast jährlich vor der Feriensaison kündigen die Schweizer Telekomanbieter eine Senkung der Roamingtarife an. Trotzdem bleibt das Telefonieren und Surfen mit dem Handy im Ausland teuer.
Der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat dazu die jeweils günstigsten Roaming-Angebote von 22 Anbietern verglichen. Für das untersuchte Nutzungsprofil ging der Vergleichsdienst von einem zweiwöchigen Aufenthalt mit einem Datenvolumen von 1 GB und 60 Anrufen mit einer Gesprächsdauer von je 2 Minuten aus.
Für die untersuchten fünf Reisedestination Spanien, USA, Kuba, Südafrika und Thailand waren im Vergleich die drei grossen Telekomanbieter Swisscom, Sunrise und Salt mit einer Ausnahme nie die günstigsten Anbieter. So schwingt in Spanien das Prepaid-Angebot von KOKO mit einem Preis von 25,95 Franken oben aus. Bei Sunrise, Swisscom und Salt kostet die gleiche Leistung jeweils mehr als das doppelte.
Vorsicht vor Gültigkeits-DeadlineDas gleiche Bild zeigt sich auch in den anderen untersuchten Ländern, wobei die Unterschiede meist sogar noch viel deutlicher ausfallen. Insbesondere ein Aufenthalt auf Kuba kommt Ferienreisende sehr teuer zu stehen. Mit 784,95 Franken ist Salt hier der günstigste Anbieter. Bei Sunrise müssen Schweizer Touristen für die gleiche Leistung happige 15'942,50 Franken hinblättern.
In diesem Zusammenhang warnt moneyland.ch vor Kostenfallen. So begrenzten fast alle Telekom-Anbieter die Gültigkeit der Roaming-Datenpakete, was die Kosten nach Ablauf deutlich ansteigen lassen könne. (SDA)
SINGAPUR - Den Gipfel verbrachte ich abgeschirmt im Pressezentrum in Singapur, ein paar Kilometer vom Hotel Capella entfernt. Trotzdem fühlte es sich an, als sei ich live dabei gewesen.
Den historischen Tag verbringe ich in einem funktionalen Grosraum. Mit Tausenden anderer Journalisten verfolge ich den Gipfel im Pressezentrum in Singapur. Ins Hotel Capella kamen ich und der Grossteil meiner 5000 Kollegen nicht. Wir werden trotzdem Zeuge des Moments, in dem das erste Mal ein nordkoreanischer Diktator einem US-Präsidenten begegnet. In dem vielleicht der Anfang gemacht wird für das Ende des rund 70 Jahre dauernden Korea-Kriegs, der Millionen Menschen das Leben gekostet hat.
Als Kim Jong Un um 2.27 Uhr Schweizer Zeit mit seiner Gefolgschaft im Luxushotel Capella eintrifft, haben wir nur noch Augen für den Bildschirm. Gebannt schauen TV-Reporter, Radio-Kommentatoren, Zeitungs-Journalisten und Kameramänner auf die Dutzenden Grossleinwände. Der Plauderton erlischt, Hektik herrscht. Mikrofone werden gezückt, Haare gekämmt, Tastaturen klappern. Als um 03.05 Uhr Schweizer Zeit der historische Händedruck Tatsache wird, sehe ich ein Lachen auf den meisten Gesichtern meiner Kollegen. «Unglaublich», sagt ein mexikanischer Journalist. «Ich hab es bis zuletzt nicht geglaubt.» Ihm geht es wie vielen.
Ein paar Stunden später hält Donald Trump seine Pressekonferenz ab, da sackt ein Journalist vor mir in seinem Stuhl zusammen. Ich frage ihn, was los sei. «Nordkorea hat einige Japaner inhaftiert. Trump hatte unserem Premierminister versprochen, sich mit Kim auch über deren Freilassung zu unterhalten. Das hat er offensichtlich nicht getan», sagt Hajime Misawa, der beim japanischen TV-Sender Mainichi Hōsō arbeitet. Sein Deutsch überrascht. «Ich war jahrelang in Berlin stationiert, habe unter anderem über den Fall der Berliner Mauer berichtet», erklärt er mir auf Nachfrage. «Dieser Gipfel hier hätte Ähnliches bewirken können.» Erst da wird mir so richtig klar: Ich habe Weltgeschichte erlebt.
Es ist das Schlimmste, was Organisator und Calimeros-Chef Roland Eberhart je erlebt hat. Ein Monat nach dem Drama bricht er sein Schweigen.
Ein Jahr lang hat Calimeros-Gründer Roland Eberhart (61) sein Schlagerfest vorbereitet. «Mein ganzes Herzblut steckt drin, es ist mein musikalisches Highlight», sagt der Berner. Am 12. Mai war es so weit. Gegen 2000 Fans kamen um 17 Uhr zum Schunkelfestival in die Eishalle Wichtrach BE. Szenegrössen wie Howard Carpendale (72), die österreichischen Musiker Paldauer und Schlagerstern Linda Fäh (30) standen auf der Bühne. Die Calimeros, die als erfolgreichste Schweizer Schlagercombo aller Zeiten gelten, sangen 90 Minuten lang ihre grössten Hits wie «Du bist wie die Sterne so schön» und «1000 Liebesbriefe».
Rega, Polizei und der Staatsanwalt wurden alarmiertDie Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Bis zu dem Moment, als die Paldauer sangen. Besucher beobachteten in der ersten Reihe, dass eine Frau erst ihren Kopf nach vorne warf, dann nach hinten. «Plötzlich ging alles ganz schnell. Sanitäter brachten die ältere Dame sofort an den Bühnenrand, kämpften um ihr Überleben. Doch jede Hilfe kam zu spät», sagt Eberhart mit trauriger Stimme. Er sei hinter der Bühne sofort informiert worden. «Als ich nach vorne ging, war bereits ein Sichtschutz um sie aufgebaut. Ich sah nur ihre Beine, die reglos da lagen. Noch nie in meinem Leben habe ich so etwas Schlimmes erlebt. Es tut mir für sie und ihre Angehörigen unendlich leid.» Rega, Polizei und der Staatsanwalt wurden alarmiert.
Oma Heidi M. erstickte an einem Speck-SandwichOma Heidi M.* (73), die aus der Gegend stammte, war sofort tot. Wie sich herausstellte, erstickte sie an einem Speck-Sandwich. Zwei ihrer Töchter und eine Freundin hatten sie zum Konzert begleitet. «Sie war eine ganz liebe, einfache Frau, die Schlager geliebt hat», sagt eine der Hinterbliebenen. Auf Bitten der Familie nennt BLICK die Familiennamen nicht. «Mama hätte nicht gewollt, im Mittelpunkt zu stehen.» Respekt in der Trauerphase sei auch der Grund, weshalb sich Roland Eberhart erst jetzt zu Wort meldet. «Ich bin froh, nun sprechen zu können. Ich möchte nicht, dass jemand denkt, ich würde das Drama unter den Teppich kehren.»
Das Publikum erfuhr kurz vor Mitternacht vom TodesdramaDer Grossteil des Publikums habe erst am Ende des Anlasses, kurz vor Mitternacht, vom Todesfall erfahren. Eberhart erzählt: «Moderator Stefan Mross hat in bewegenden Worten gesagt, wie nahe Freud und Leid beisammen liegen. Dazu wurden Kerzen auf der Leinwand gezeigt. Ganz zu Ehren von Heidi, die ich selbst nicht kannte, aber immer in meinem Herzen behalte.»
* Name geändert