WOLFBURG (D) - Der Abgas-Skandal hat für VW harte Konsequenzen. Das Autokonzern muss nun eine Milliarde Euro Strafe zahlen. Das hat die deutsche Staatsanwaltschaft entschieden. VW hat die Entscheidung akzeptiert.
Deutsche Hammer-Strafe im Diesel-Skandal: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen Autobauer VW eine Busse in Höhe von einer Milliarde Euro ausgesprochen.
Nach den Ergebnissen der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sei es zu «Aufsichtspflichtverletzungen in der Abteilung Aggregate-Entwicklung im Zusammenhang mit der Fahrzeugprüfung» gekommen, heisst es in einer Mitteilung.
Diese seien laut Staatsanwaltschaft «mitursächlich» dafür, dass von Mitte 2007 bis 2015 «insgesamt 10,7 Millionen Fahrzeuge mit dem Dieselmotor der Typen EA 288 (Gen3) in den USA und Kanada sowie EA 189 weltweit mit einer unzulässigen Softwarefunktion beworben, an Abnehmer veräussert und in den Verkehr gebracht wurden».
5 Millionen Ahndung, 995 Millionen wegen AbschöpfungDie Geldbusse setzt sich laut Volkswagen aus dem gesetzlichen Höchstmass einer Ahndung in Höhe von fünf Millionen Euro sowie einer Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile in Höhe von 995 Millionen Euro zusammen.
Der Autobauer kündigte an, gegen die Geldbusse keine Rechtsmittel einlegen zu wollen. «Volkswagen bekennt sich damit zu seiner Verantwortung für die Dieselkrise und sieht darin einen weiteren wesentlichen Schritt zu ihrer Bewältigung», heisst es weiter in der Mitteilung.
Damit werde ein laufendes Ordnungswidrigkeitenverfahren beendet. «Volkswagen geht davon aus, dass die Beendigung dieses Verfahrens auch erhebliche positive Auswirkungen auf weitere in Europa gegen die Volkswagen AG und ihre Konzerngesellschaften geführte behördliche Verfahren haben wird.» (uro/SDA)
SINGAPUR - Ein Tag nach dem Gipfel ist in Singapur Ruhe eingekehrt. Die Erinnerungen der Einheimischen sind mehrheitlich positiv. Nur an Kim Jong Uns Sicherheitsleute denkt man nicht gerne zurück.
Was für ein Kontrast: Wo gestern noch Strassensperren ein Durchkommen verhinderten, wird man heute von Pagen freundlich in die Hotels gelockt. Im St. Regis Hotel erinnert einen Tag nach dem Singapur-Gipfel praktisch nichts mehr daran, dass Nordkorea-Diktator Kim Jong Un (34) und sein Gefolge für drei Nächte hier logierten.
Besonders nett sind die Marketing-Verantwortlichen, die sofort herbeieilen, wenn sie eine Kamera sehen. «Fotografieren? Sicher. Aber keine Gäste und nur in der Lobby.» Dabei hätte ich mir zu gerne auch die Präsidentensuite angesehen, die Kim bewohnte: 335 Quadratmeter gross, 10'000 Franken pro Nacht teuer und mit einem Piano ausgestattet.
Endlich wegHauptsächlich benutzt haben dürfte Kim allerdings den angrenzenden Speisesaal. Hotelangestellte erzählen, dass Kim nie in den Restaurants gegessen habe. Ihm sei das Essen stets aus der nordkoreanischen Botschaft geschickt worden.
«Ich bin froh, dass Kim wieder weg ist», sagt Jamal. Er arbeitet Teilzeit als Portier im St. Regis und fühlte sich durch Kims Sicherheitsleute massiv in seiner Arbeit gestört. «Als sie ankamen, haben sie sofort alles übernommen. Die örtliche Polizei wurde rausgeschickt, wir Angestellten mit Gesten herumkommandiert.»
Englisch habe keiner von ihnen sprechen können. Jamal dazu: «Wir hatten hier schon Barack Obama, Moon Jae-in und Beyoncé zu Gast – derart viel Wirbel hat aber noch keiner verursacht.»
Ganz anders bei TrumpOb Donald Trump (71) ähnlich negativ in Erinnerung blieb? «Überhaupt nicht», sagt Edwin Pinto, Sicherheitsverantwortlicher im Hotel Shangri-La. «Die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Delegation war hervorragend, die Leute waren total unkompliziert.»
Trump gesehen hat er allerdings nicht. Der US-Präsident bewohnte eine Suite in einem Flügel, der über einen eigenen Eingang verfügt.
Hotel Capella wieder gebuchtNoch immer gesperrt ist am Tag nach dem Gipfel der Tagungsort, das Hotel Capella auf der Insel Sentosa. Ein Sicherheits-Angestellter verrät stolz, dass er Trump und Kim gesehen habe. «Sie sind an mir vorbeispaziert. Sehr nett, beide.» Nach dem Gipfel hat offenbar eine Privatperson die Anlage gemietet.
In Singapur ist der Alltag wieder eingekehrt. Nun liegt es an Donald Trump und Kim Jong Un, dafür zu sorgen, dass der Stadtstaat noch lange in guter Erinnerung bleibt.
In der Etappe von Gstaad nach Leukerbad kann Stefan Küng das Leader-Trikot nicht verteidigen. Teamkollege Richie Porte übernimmt die Führung im Gesamtklassement. Der Tagessieg geht an Diego Ulissi.
Insgesamt 2500 Höhenmeter zwischen Gstaad und Leukerbad sind dann doch zuviel. Trotz bravouröser Leistung in den drei Anstiegen der 5. Tour-de-Suisse-Etappe vom Berner Oberland ins Wallis verliert Stefan Küng das Gelbe Trikot, das er seit dem Mannschaftszeitfahren am Samstag getragen hatte. Auf der ersten schweren Bergetappe dieser Rundfahrt übernimmt Küngs Teamkollege Richie Porte (Aus) die Führung in der Gesamtwertung, während sich der Italiener Diego Ulissi den Tagessieg sichert.
Es ist die Attacke des spanischen Kletterspezialisten Mikel Landa 6 km vor dem Ziel, die Küng seine Grenzen am Berg aufzeigt. Die Tempoverschärfung kann der Thurgauer nicht mehr mitgehen. Sekunde um Sekunde büsst er im Schlussanstieg ein. Am Ende sind es 3:23 Minuten Rückstand auf die Besten.
Doch auch Landa muss für seinen frühen Angriff büssen. 200 m vor dem Ziel wird er von seinen Rivalen im Gesamtklassement überspurtet. Ulissi setzt sich schliesslich vor dem Spanier Enric Mas und dem Holländer Tom-Jelte Slagter durch. Neben dem neuen Leader Porte erreicht auch der Luzerner Mathias Frank als bester Schweizer mit der Spitzengruppe das Ziel.
Dass der Kampf um den Gesamtsieg mit diesem Teilstück so richtig lanciert ist, zeigt sich schon in der Anfangsphase der Etappe. Etliche Attacken aus dem Hauptfeld werden bereits im Keim erstickt, weil die Klassementfahrer sehr genau auf die Zusammensetzung einer möglichen Ausreissergruppe achten. Wer zu einer Gefahr in der Gesamtwertung werden könnte, wird von den anderen gnadenlos zurückgebunden.
Bis sich die Fluchtgruppe des Tages gebildet hat, dauert es fast die Hälfte der 155 km langen Strecke. Silvan Dillier, der schon an den vergangenen beiden Tagen vorne zu finden war, schafft es erneut in die Riege der Ausreisser. Allerdings ist der Traum vom Etappensieg für das Sextett an der Spitze bereits 7 km vor dem Ziel ausgeträumt. Denn da fliegt das Favoritenfeld angeführt von Küngs BMC-Team an einem nach dem anderen vorbei.
Dagegen dürfte die 6. Etappe am Donnerstag über 186 km von Fiesch nach Gommiswald kaum zu einem Kampf der Rundfahrt-Favoriten taugen. Denn die beiden Bergwertungen des Tages am Furkapass sowie am Klausenpass erfolgen bereits auf den ersten 120 km, sodass anschliessend genug Zeit bleibt, das Spitzenfeld wieder zusammenzuführen. Nach einer langen Abfahrt wird erst der 2 km kurze und knackige Schlussanstieg am Oberen Zürichsee die Entscheidung bringen.
ZÜRICH - Nun ist die KPMG auf dem Prüfstand. Experten bemängeln, dass deren Wirtschaftsprüfer im Postauto-Skandal keine Fragen stellten. Jetzt droht der Revisionsgesellschaft Ungemach.
Eine Revisionsgesellschaft wie KPMG sollte nicht nur exakt die Zahlen prüfen, sondern auch kritische Fragen stellen. Das sagt der gesunde Menschenverstand, aber auch Experten wie der Wirtschaftsrechtler Peter V. Kunz (53) von der Universität Bern: «Kann es wirklich sein, dass eine Top-Revisionsgesellschaft wie die KPMG so eine Trickserei über Jahre nicht bemerkt hat. Das ist sehr befremdlich.»
Das sagen auch der Untersuchungsbericht und das Expertengutachten, die die kreative Buchhaltung bei der Postauto AG untersucht haben. Im 200-seitigen Bericht heisst es, die Revisionsstelle müsse «stets eine kritisch hinterfragende Grundhaltung einnehmen». Der Expertenbericht kommt zwar zum Schluss, der KPMG könne «keine Pflichtverletzung nachgewiesen werden».
Doch dann folgt eine ganze Reihe von Beispielen, wann und zu welchen Themen die KPMG hätte Fragen stellen sollen. Gar müssen! So zum Beispiel auch, wo Gewinne aus dem Bereich Personenverkehr genau verbucht wurden und warum. «Auch diese Informationen hätten normalerweise hinterfragt werden sollen», heisst es auf Seite 26 des Experten-Berichts.
Keine Fragen gestellt – versagt!KPMG hat also im Postauto-Skandal versagt. Die Prüfung selbst nicht bestanden, da keine Fragen gestellt wurden. Kein gutes Zeugnis für einen Wirtschaftsprüfer!
Fragen stellen wird auch die Eidgenössische Revisionsaufsichtsbehörde RAB, wie BLICK erfahren hat. Die RAB führt eigene Abklärungen zur Rolle der KPMG durch: Die von BLICK «aufgeworfenen Fragen sind Bestandteil unserer Abklärungen», so die RAB.
Viele kritische Fragen hat BLICK auch an KPMG gestellt. Die knappe Antwort verweist zunächst darauf, «dass KPMG keine Pflichtverletzungen nachgewiesen werden können». Weiter heisst es: «Uns liegen keine Hinweise vor, dass KPMG-Mitarbeitende von unrechtmässigen Manipulationen in der subventionsrechtlichen Berichterstattung der vergangenen Jahre Kenntnis hatten.» Sprich: KPMG will vom Postauto-Betrug nichts gewusst haben. Wohl einfach deshalb, weil die richtigen Fragen nicht gestellt wurden.
KPMG-Vertrag beendet, Klagen drohenBei der Auftraggeberin Post ist die KPMG inzwischen durchgefallen. Der Vertrag mit der Wirtschaftsprüferin wird 2019 nicht mehr erneuert.
Damit nicht genug. Der Revisionsgesellschaft drohen jetzt Schadenersatzklagen. Das könnte teuer werden, sagt Wirtschaftsrechtler Kunz: «Der KPMG droht eine Verantwortlichkeitsklage: Da geht es um Millionen, denn bei der Revisionsgesellschaft ist am meisten zu holen.»
Das heisst, bald könnte ein Gericht die Frage beantworten müssen, ob die KPMG für ihr Versagen Schadenersatz bezahlen muss.
BERN - Das Fedpol hat keine Ausreisesperren gegen Schweizer Hooligans nach Russland verhängt. Noch nicht.
1635 Hooligans gibt es in der Schweiz, so viele sind gemäss den neusten Zahlen in der Datenbank Hoogan des Bundes registriert. Davon sind 764 Personen mit einer Strafe belegt – etwa einem Stadionverbot. Die allermeisten sind im Alter zwischen 20 und 30.
An die beginnende WM können diese Personen aber ohne Einschränkungen reisen. «Bis jetzt haben wir keine Ausreiseverbote erlassen», schreibt das Bundesamt für Polizei (Fedpol) auf Anfrage.
Fünf Schweizer Beamte vor OrtAllerdings kann sich dich dies noch ändern. Denn auf Bitte von Moskau hin hat das Fedpol fünf Beamte an die WM entsandt. Diese sollen in Moskau und an den Spielorten der Nati potenzielle Schweizer Gewalttäter beobachten und wenn nötig helfen, sie aus dem Verkehr zu ziehen.
Die Schweizer seien ohnehin gewarnt: Einerseits hat der russische Präsident Wladimir Putin (65) angekündigt, «mit allen Mitteln» gegen Hooligans vorzugehen. Anderseits sind russische Hooligans keine angenehmen Gegner. So schockierten sie vor zwei Jahren an der EM in Frankreich mit einer beispiellosen Brutalität.
Weil Stan Wawrinka kein Risiko eingehen will, sagt er seinen Start beim Heimturnier in Gstaad ab. Nach Wimbledon will er sich auf die Hartplatz-Saison konzentrieren.
Stan Wawrinka hätte das grosse Aushängeschild der Swiss Open Ende Juli in Gstaad sein sollen. Doch daraus wird nichts. Der Romand sagt seinen Start im Berner Oberland ab. Auch in der Woche zuvor im schwedischen Bastad wird Stan nicht antreten.
Der Grund ist simpel: Wawrinka will sein Knie schonen, wegen dem er fast ein Jahr ausgefallen ist. Sein medizinisches Team rate ihm davon ab, zu oft den Belag zu wechseln, steht in einer Medienmitteilung.
«Ich habe im vergangenen Jahr hart gearbeitet, um zu stehen wo ich heute bin», sagt der 33-Jährige. «Ich möchte jetzt kein Risiko eingehen.»
Wawrinka, der Anfang Woche von Rang 30 der Weltrangliste auf den 263. Platz abstürzte, bereitet sich aktuell auf die Rasenturniere in Queen’s und Wimbledon vor. Danach ist der Wechsel auf Hartplatz vorgesehen. Die beiden Sand-Turniere passen in diese Planung nicht rein. (red)
Roger Federer greift wieder an. Der Rasen-König kehrt heute in Stuttgart auf seiner Lieblingsunterlage in die Tour zurück. Nach einem Freilos in Runde eins trifft er im Achtelfinal auf Mischa Zverev – und will erfolgreicher sein als im Vorjahr. Verfolgen Sie das Spiel ab 15 Uhr live auf BLICK.
Die Federer-Fans müssen sich nicht mehr länger gedulden. Der «Maestro» ist endlich zurück. Nach langer, freiwilliger Pause startet Roger heute Nachmittag beim Turnier in Stuttgart (656'015 Euro) in die so wichtige Rasen-Saison.
Seine Teilnahme bei diesem kleinen Bewerb der untersten ATP-World-Tour-Stufe könnte sich für ihn lohnen. Denn: Qualifiziert er sich im Stuttgarter TC Weissenhof für den Final, würde er Rafael Nadal am kommenden Montag wieder als Weltnummer 1 ablösen!
Doch dafür bedarf es erst einmal eines soliden Turnierauftakts. Und genau dieser war ihm im letzten Jahr eben nicht gelungen. Gegen seinen Kumpel Tommy Haas war 2017 schon im ersten Spiel Endstation.
Heute (15 Uhr) will Federer alles besser machen. Nach einem Freilos in Runde eins bekommt er es im Achtelfinal mit Mischa Zverev (ATP 54) zu tun. Gegen den 30-jährigen Deutschen hat der Baselbieter noch nie verloren. (mpe)
Verfolgen Sie die Partie Roger Federer – Mischa Zverev live auf BLICK!
LUGANO TI - Vier Tage nach Pierin Vincenz’ Entlassung aus der U-Haft steigt in Lugano die Raiffeisen-Delegiertenversammlung. Alle Augen werden auf Vincenz’ Ziehsohn, den aktuellen Raiffeisen-CEO Patrik Gisel, gerichtet sein.
Gestern Dienstag wurde Pierin Vincenz (62) nach 106 Tagen U-Haft entlassen, wie BLICK heute enthüllt hat. Jetzt wartet die Schweiz, ob Staatsanwalt Marc Jean-Richard-dit-Bressel (54) mit den gesammelten Informationen eine Anklage zusammenzimmern kann. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Das Timing der Entlassung aus der U-Haft? Als hätte es sich ein Drehbuchautor ausgedacht. Denn nur vier Tage später treffen sich am kommenden Samstag in Lugano TI 164 von Vincenz' ehemaligen Untertanen, um an der ordentlichen Delegiertenversammlung (DV) Entscheidungen über den Gang der Bank zu treffen.
Vincenz erholt sich derweil mit seiner Frau Nadja Ceregato an einem geheimen Ort von den Strapazen der U-Haft. Er wird folglich in Lugano nicht anwesend sein. Und trotzdem das Tagesgeschehen dominieren. Denn die kritischen Punkte auf der DV-Traktandenliste haben direkt mit dem ehemaligen Raiffeisen-Boss zu tun.
Brisante Punkte drehen sich um VincenzErstens: Die Entlastung von Geschäftsleitung um CEO Patrik Gisel (56) und dem Verwaltungsrat. «Es laufen mehrere Untersuchungen zur Affäre Vincenz. Und ohne deren Ergebnis zu kennen, sollen wir die Bankführung entlasten», zitiert die Zeitung «Der Bund» einen anonymen Raiffeisenbank-Präsidenten. Ein anderer ranghoher Genossenschafter sagt: «Wenn ich mich bei Delegierten aus meinem Regionalverband so umhöre, wollen viele der Bankspitze die Entlastung unter diesen Umständen verweigern.»
Die Angst, nicht entlastet zu werden und damit eine enorme Schlappe einzufahren, ist Grund genug für die Raiffeisen-Spitze, eine Verschiebung dieses Traktandums auf die ausserordentliche DV vom nächsten November zu erwägen. Ob das wirklich passiert, entscheidet die Raiffeisen-Spitze einen Tag vor der DV.
Vincenz muss drei Monate Nachrichten nachlesenZweitens: Es gibt massive Opposition gegen die Lohnerhöhung um 40 Prozent, die sich der VR genehmigt hat (BLICK berichtete). Die Regionalverbände Nordwestschweiz, Aargau und Innerschweiz stellen laut «NZZ am Sonntag» den Antrag, dass der VR diese rückgängig macht. Grund: Das oberste Aufsichtsgremium hat in der Affäre Vincenz komplett versagt.
Und drittens: Die Raiffeisen-Bosse wollen am Samstag erste Ergebnisse der internen Untersuchung der Affäre Vincenz bekannt geben. Diese wird von Professor Bruno Gehrig und einem Anwaltsteam der Kanzlei Homburger geführt. Laut Banken-Blog «Inside Paradeplatz» sind sie auf Ungereimtheiten bei Vincenz' Spesen-Verhalten gestossen.
Vincenz wird das Ganze – wenn überhaupt – aus der Ferne verfolgen. Den Kontext der Diskussion muss er sich aber erst anlesen, denn während seiner U-Haft durfte er keine Medien konsumieren.
ZÜRICH - ZH - Schweizer Bilderbücher wie «Pitschi» und «Joggeli söll ga Birli schüttle» haben Generationen von Kindern geprägt. Das Landesmuseum widmet diesem Kulturgut nun eine Ausstellung, bei der es auch Kindern nicht langweilig wird.
Während viele «normale» Bücher irgendwann im Brockenhaus landen, werden Bilderbücher von Generation zu Generation weitergegeben. Die Illustrationen bleiben oft ein Leben lang in Erinnerung. Ein Wiedersehen mit den Lieblingen aus der Kindheit ermöglicht nun das Landesmuseum Zürich mit seiner neuesten Ausstellung.
Sie widmet sich dem Kulturgut Bilderbuch, das in der Schweiz eine lange Tradition hat. Als Begründer des modernen Bilderbuchs gilt Ernst Kreidolf, der um 1900 eine Welt voller Zwergen und Elfen schuf. Das erste Werk, das heute noch grosse Bekanntheit geniesst, war jedoch Lisa Wengers «Joggeli söll ga Birli schüttle» von 1908, die Geschichte des Knechts, der seine Arbeit nicht machen wollte.
Bilderbücher waren schon immer Vermittler von Werten und Haltungen und manchmal auch Erzieher, wie bei «Joggeli», der schliesslich von einem bissigen Hund zur Arbeit gezwungen wird. In der Erstausgabe, die im Landesmuseum zu sehen ist, kommt sogar noch ein Henker vor. Dieser wurde aber bald als zu brutal angesehen, so dass er bei späteren Ausgaben gestrichen wurde.
Ihre erste Blütezeit erlebten die Schweizer Bilderbücher dann in der Zwischenkriegszeit. Werbeabteilungen von grossen Unternehmen suchten nach Möglichkeiten, um Kinder zu unterhalten und so an sich zu binden. Aus den ersten Klebbildchen und Sammelpunkten wurden Maskottchen, deren Abenteuer in Bilderbüchern erzählt wurden und die sich so schnell in Schweizer Kinderzimmern ausbreiteten.
Aus Werbeabteilungen stammten etwa Fip und Fop von Nestlé, der Globus-Vogel Globi und das bebilderte Maggi-Liederbuch, auch bekannt als «Chömed Chinde, mir wänd singe» - heute noch eines der beliebtesten Schweizerdeutschen Liederbücher mit Stücken wie «Es schneielet, es beielet» und «Dört äne am Bärgli».
Während und nach dem zweiten Weltkrieg herrschte grosse Skepsis gegenüber deutschen Bilderbüchern. Einheimische Künstler profitierten und wurden über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Bilderbücher wie jenes vom Kätzchen «Pitschi» von Hans Fischer, genannt fis, und «Schellenursli» von Alois Carigiet wurden zu Exportschlagern. In der Ausstellung zu sehen, ist unter anderem eine japanische Ausgabe von Carigiets «Der grosse Schnee».
Die Ausstellung zeigt bewusst nur einen zeitlichen Ausschnitt aus dem Schweizer Bilderbuchschaffen, von den Anfängen bis ins Jahr 1967. Die Ausstellung endet mit der «Reise nach Tripiti» von Hans Ulrich Steger. In diesem Buch verlässt ein staubiger Spielzeugbär die verregnete Schweiz und wandert ins sonnige Griechenland aus.
Im Gegensatz zu früheren Bilderbüchern, in denen oft eine Figur hinauszieht und dann zurückkehrt, kommt der Bär aber nicht wieder. Er bleibt lieber an der Sonne. Für die Macher der Ausstellung passend zu den 1960er-Jahren, in denen sich die Schweiz allmählich für Fremdes öffnete, und mit ihr auch die Bilderbücher.
Das Landesmuseum versorgt die Erwachsenen in dieser Ausstellung mit vielen Erinnerungen und kulturellen Zusammenhängen. Den Kindern soll es aber nicht langweilig werden.
Ein «Joggeli»-Birnbaum, ein Globi-Postauto, ein Engadinerhaus mit Trachten zum Verkleiden und ein riesiges «Pitschi»-Bett, in dem sich die Kinder wie die kleine Katze fühlen können, sollen die Kleinen unterhalten. Dazu gibt es stapelweise Bilderbücher, die darauf warten, von einer neuen Generation entdeckt zu werden.
Knall bei der Miss Schweiz-Organisation. Angela Fuchs, die Chefin der Missen, ist aus dem Verwaltungsrat der Organisation ausgetreten.
Die Missen-Chefin schmeisst hin. «Schon länger war ich ja nicht mehr CEO - nun bin auch aus dem Verwaltungsrat der Miss Schweiz Organisation und der dazugehörenden zwei Firmen ausgetreten», sagt Angela Fuchs (44) zu BLICK.
Es war «ein schwerer Schritt» für Angela Fuchs«Alle, die mich kennen wissen, was für ein schwerer Schritt das für mich war.» Mehr als zwei Jahre sei sie begeistert für dieses Projekt unterwegs gewesen und habe der Marke mit der Unterstützung vieler Menschen wieder Leben eingehaucht.
«Zuviel» sei hinter den Kulissen passiert
Ach wenn «Fehler passieren» habe sich gezeigt, dass sich eine Wahl «ohne rote Zahlen» verwirklichen lässt. Trotzdem musste sich Fuchs entscheiden, erst als CEO und dann als Verwaltungspräsidentin auszutreten. «Darüber bin ich sehr traurig, aber ich sah keinen anderen Weg.» Und weiter: «Zuviel ist hinter den Kulissen passiert.»
Der Kanton Graubünden hat seine erste Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK): Das fünfköpfige Gremium untersucht die Rolle der kantonalen Verwaltung, insbesondere des Tiefbauamtes, im Zusammenhang mit den illegalen Preisabsprachen im Unterengadin.
Ebenfalls unter die Lupe genommen werden die Umstände der Verhaftung von Adam Quadroni. Dieser liess den Bauskandal als Whistleblower auffliegen. Der Bündner Grosse Rat beschloss die Einsetzung der PUK am Mittwoch in Chur oppositionslos mit 115 Stimmen. Der PUK gehören vier Grossräte und eine Grossrätin an.
Die illegalen Absprachen im Unterengadin sind schweizweit der bisher grösste aufgeflogene Fall von Manipulationen auf dem Bau. Die Wettbewerbskommission (Weko) gab Ende April bekannt, dass sie sieben Baufirmen mit total 7,5 Millionen Franken büsst.
Ihr Entscheid basiert laut Weko auf mehreren Millionen Seiten Akten und über 120 Ermittlungsmassnahmen. Dazu zählen Razzien, etwa 40 Einvernahmen, drei Selbstanzeigen und 17 schriftliche Ergänzungen zu Selbstanzeigen. Hinzu kommen rund 40 Auskunftsbegehren und 25 Amtshilfeersuchen.
Für viele zu spät, für sie gerade rechtzeitig: Sophia Wollersheim will sich nie mehr unter das Messer eines Schönheitschirurgen legen.
Ihre operierten Kurven waren lange ihr Kapital. Dank immer neuer Schönheitseingriffe, unter anderem einer gefährlichen Rippen-Entfernung, hielt sich Sophia Wollersheim (30) im Gespräch. Nun zieht das Glamour-Model einen Schlussstrich unter dieses Kapitel in seinem Leben und gibt im deutschen Nachrichtenmagazin «Fokus» zu: «Ich habe die Nase voll von Operationen!»
Stattdessen setze sie nun neue «Schwerpunkte» in ihrem Leben, wolle sich auf die Eröffnung ihres Sushi-Restaurants Beji Sushi in Los Angeles konzentrieren: «In meinem Leben war ich noch nie so erfüllt wie jetzt.» Die extremen Eingriffe seien ihr Weg gewesen, mit ihren Komplexen umzugehen. «Ich wollte die hübschen Mädchen um mich herum nicht mehr hassen», gesteht Wollersheim. «Somit beschloss ich, in meinen Augen Perfektionistin zu werden und mich zu verändern. Heute freue ich mich, schöne Frauen um mich herum zu haben.» Der Drang nach Perfektion sei im Laufe der Zeit zur «Sucht» geworden.
«Ich fühle mich selbstsicher»Dennoch, Wollersheim sei nach wie vor zufrieden mit ihrem Körper. «Ehrlich gesagt fühle ich mich in meinem Körper selbstsicher», verrät die Ex-Frau von Bordell-Betreiber Bert Wollersheim (67). «Selbstsicherheit strahlt man dadurch automatisch aus. Wie es von aussen wirkt, bekomme ich sehr wohl mit. Im positiven Sinne.»
Der Sinneswandel beruhigt wahrscheinlich einige ihrer Fans. Schliesslich sorgte Wollersheim noch vor kurzem mit der Aussage «Die perfekte Sophia wäre ohne Rippchen» bei RTL für Aufsehen. Das letzte Mal unters Messer legte sie sich übrigens im April. Die Restaurant-Besitzerin liess sich die überschüssige Haut, die durch ihre Wespentaille entstand, entfernen. (klm)
LUDWIGSBURG - Der Nahrungsmittelkonzerns Nestlé wird sein Caro-Kaffee-Werk in Ludwigsburg bei Stuttgart Ende des Jahres schliessen. Ein Konzernsprecher bestätigte die Pläne am Mittwoch. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Die rund 100 Mitarbeiter des Werks seien am Dienstag über die Pläne informiert worden. Für sie will der Konzern mit dem Betriebsrat nun einen Sozialplan erarbeiten und möglichst viele Mitarbeiter an anderen Standorten unterbringen. Auch Kündigungen konnte der Sprecher jedoch nicht ausschliessen.
Grund für die Schliessung des Werks ist laut Nestlé die rückläufige Nachfrage nach Caro-Kaffee, einem aus Getreide hergestellten Ersatzkaffee. Das Werk sei bei weitem nicht ausgelastet. Nach Informationen der «Stuttgarter Zeitung» soll der Caro-Kaffee künftig in einem Werk in Portugal produziert werden. Nestlé wollte den Standort am Mittwoch nicht bestätigen.
Caro-Kaffee werde es aber weiter zu kaufen geben, sagte der Sprecher. Bisher wurde das Getränk ausschliesslich in Ludwigsburg produziert.
REIGOLDSWIL - BL - Ein mit acht Personen besetztes Löschfahrzeug einer Feuerwehr ist am Dienstagabend bei Reigoldswil BL von der Strasse gekippt. Drei der Insassen wurden dabei verletzt, sind aber wieder aus dem Spital entlassen worden. Am Fahrzeug entstand erheblicher Sachschaden.
Der Unfall ereignete sich laut der Polizei Basel-Landschaft nicht während eines Feuerwehreinsatzes. Warum der Lenker über den Strassenrand gefahren war und warum das Löschfahrzeug danach seitlich ins abfallende Wiesland kippte, sei noch unklar, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Im nahe gelegenen Arboldswil war im März 2015 schon einmal ein Löschfahrzeug einer Feuerwehr ins Wiesland gekippt - während eines Einsatzes. Damals war niemand verletzt worden; das Fahrzeug musste aber ebenfalls geborgen und abgeschleppt werden.
BERN - Das Parlament will das Rechtsvorbeifahren auf Autobahnen erlauben. Das soll für flüssigeren Verkehr und mehr Platz auf der Strasse sorgen. Nach dem Nationalrat hat am Mittwoch auch der Ständerat einen entsprechenden Vorstoss angenommen.
Die kleine Kammer überwies eine Motion des Aargauer FDP-Nationalrats Thierry Burkart mit 30 zu 8 Stimmen bei einer Enthaltung an den Bundesrat. Die Mehrheit der vorberatenden Verkehrskommission tendierte noch zu einem Nein. Sie machte Sicherheitsbedenken geltend.
Grundsätzlich wird beim Überholen die Spur gewechselt, beim Vorbeifahren nicht. Für das Rechtsüberholen droht heute der Führerausweisentzug. Nach der neueren Rechtsprechung des Bundesgerichts ist hingegen das Rechtsvorbeifahren unter gewissen Umständen zulässig, wenn die Kolonne auf dem linken Fahrstreifen dichter und langsamer ist.
Der Bundesrat arbeitet nun eine Vorlage aus, die das Rechtsvorbeifahren auf Autobahnen und Autostrassen erlauben soll. Das Verbot des Rechtsüberholens soll beibehalten werden.
Kapazitäten um bis 10 Prozent erhöhenLaut Motionär Burkart hält die drohende Strafe und die komplizierte Regelung heute viele Autofahrer davon ab, rechts vorbeizufahren. Dadurch würden wertvolle Kapazitäten auf den Nationalstrassen vergeben. Nach Schätzungen könnte die Kapazität um 5 bis 10 Prozent gesteigert werden, wenn das Rechtsvorbeifahren erlaubt wäre.
Der Bundesrat begrüsste den Vorstoss. Es gebe heute schon Ausnahmen, das Bundesgericht habe die Rechtslage aber eher noch komplizierter gemacht, sagte Verkehrsministerin Doris Leuthard. Mit der Motion könne der Bundesrat Klarheit und Rechtssicherheit schaffen. Früher hatte die Regierung eine Lockerung des Regimes aus Sicherheitsbedenken abgelehnt.
Nun gilt es noch die Details zu klären, denn der Unterschied zwischen Vorbeifahren und Überholen ist nicht immer offensichtlich. Die Schweiz wäre eines der ersten europäischen Länder, die das Rechtsvorbeifahren ausdrücklich erlauben würde.
Die SVP Graubünden hatte es gefordert: Der Grosse Rat in Graubünden hat einer Parlamentarischen Untersuchungskommission zum Baukartell-Skandal zugestimmt.
Der Bündner Regierungsratswahlen standen bereits ganz im Zeichen des grössten Baukartell-Skandals, den die Schweiz je gesehen hat. Jetzt wird sich die Politik auch mit den Preisabsprachen unter Bauunternehmern beschäftigen.
Der Bündner Grosse Rat hat heute Morgen mit 115:0 Stimmen die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommission zugestimmt.
Fünf Grossräte werden den Skandal rund um das Unterengadiner Baukartell untersuchen – und dies über Parteigrenzen hinweg.
Das erste Mal überhaupt in GraubündenIn der Kommission sind laut der Zeitung «Südostschweiz» als Präsident Michael Pfäffli (FDP, St. Moritz), Vizepräsidentin Beatrice Baselgia-Brunner (SP, Domat/Ems) sowie Walter Grass (BDP, Urmein) Livio Zanetti (CVP, Landquart) und Jan Koch (SVP, Igis).
Ebenfalls unter die Lupe genommen werden die Umstände der Verhaftung von Adam Quadroni. Dieser liess den Bauskandal als Whistleblower auffliegen.
Die illegalen Absprachen im Unterengadin sind schweizweit der bisher grösste aufgeflogene Fall von Manipulationen auf dem Bau. Die Wettbewerbskommission (Weko) gab Ende April bekannt, dass sie sieben Baufirmen mit total 7,5 Millionen Franken büsst.
Ihr Entscheid basiert laut Weko auf mehreren Millionen Seiten Akten und über 120 Ermittlungsmassnahmen. Dazu zählen Razzien, etwa 40 Einvernahmen, drei Selbstanzeigen und 17 schriftliche Ergänzungen zu Selbstanzeigen. Hinzu kommen rund 40 Auskunftsbegehren und 25 Amtshilfeersuchen.
Graubünden betritt mit einer PUK Neuland. Noch nie wurde eine eingesetzt. Darum habe sich die GPK bei der Ausarbeitung der Regeln an der Praxis des Bundes orientiert. (SDA/ vfc)
Rom – Der italienische Opernsänger Bonaldo Giaiotti ist am Dienstag im Alter von 85 Jahren in Mailand gestorben. Dies berichteten italienische Medien. Der in Udine geborene Künstler zählte zu den wichtigsten Bässen seiner Generation.
Sein Debüt gab Gioitti 1958 am Teatro Nuovo in Mailand. Nach Erfolgen in verschiedenen Opernhäusern in Italien debütierte er in den USA in Cincinnati, als Basilio in «Der Barbier von Sevilla» im Jahr 1959. Im nächsten Jahr, am 24. Oktober 1960, trat er erstmals an der Metropolitan Opera in New York auf und blieb dort 25 Jahre lang. Er sang rund 30 Rollen in mehr als 300 Vorstellungen.
Sein mächtige Stimme machte ihn zu einem der führenden Sänger seiner Generation. Er absolvierte zahllose Gastauftritte. Von 1963 bis 1995 war er regelmässig zu Gast in der Arena di Verona. Auch als Jury-Mitglied bei Gesangswettbewerben und als Lehrer trat er in Erscheinung.
Vor einigen Tagen war er in seiner Wohnung in Mailand gestürzt. Daraufhin hatte sich sein Gesundheitszustand wesentlich verschlechtert.
In Basel-Stadt sind im ersten Halbjahr 2018 gegen Fussballfans weniger Rayon-, dagegen mehr Stadionverbote ausgesprochen worden als in der Vorjahresperiode.
In Basel-Stadt sind im ersten Halbjahr 2018 gegen Fussballfans weniger Rayon-, dagegen mehr Stadionverbote ausgesprochen worden als in der Vorjahresperiode. Von den Sanktionen betroffen waren zumeist Anhänger von Gastmannschaften.
Neun Rayonverbote hat die Basler Kantonspolizei in der zweiten Hälfte der Fussballsaison 2017/18 verhängt. Das sind zwei weniger als vor Jahresfrist, wie die Justiz- und Sicherheitsdirektion des Kantons Basel-Stadt am Mittwoch mitteilte. Betroffen war nur ein einziger Anhänger des FC Basel, dagegen waren es acht Fans von auswärtigen Gastmannschaften.
Bei den vom FC Basel verhängten Stadionverboten wurde eine Zunahme von fünf auf 15 verzeichnet. Auf diese Weise sanktioniert wurden drei FCB-Fans und zwölf Anhänger von Gastmannschaften.
Wer mit einem Rayonverbot belegt ist, darf sich vor, während und nach einem Fussballspiel nicht in einem bestimmten Perimeter rund um das Stadion aufhalten. Das Stadionverbot gilt nur für den St.-Jakobs-Park selbst, nicht jedoch für dessen Umgebung. (SDA)
LUGANO TI - Vier Jahre nach dem peinlichen Kunstfehler in Lugano TI steht ein Chirurg vor dem Richter. Er zeigt sich uneinsichtig – und seine Verteidiger wollen einen neuen Prozess.
Am 8. Juli 2014 liegt Teresa S.* (damals 67) auf dem OP-Tisch. Sie hat einen kleinen Knoten in der linken Brust. Nichts Weltbewegendes. Chirurg Paolo P. * (65) verzichtet auf das sogenannte Timeout, den üblichen Patienten-Check – und setzt das Skalpell an.
Er amputiert der Tessiner Rentnerin beide Brüste. Nur: Teresa S. ist die falsche Patientin. Sie hat keine schwere Brustkrebs-Erkrankung, wie er glaubt. Die hat eine andere Frau. Paolo P. verwechselt die Namen. Die OP-Schwester warnt noch. Doch der Chirurg schneidet drauflos.
Erst nach dem Eingriff merkt der Arzt, was er angerichtet hat. Der Kunstfehler wird unter den Teppich gekehrt. Die Leitung der Klinik Sant'Anna von Sorengo TI, die beiden Ärzte, die bei der Amputation assistierten, das Pflegepersonal – alle schweigen.
Der Chirurg operiert noch nach Monaten munter weiterDer Patientin erklärt Paolo P., er habe während des Eingriffs erst die wahre Grösse des Tumors erkannt und die linke Brust entfernen müssen. Eine rotzfreche Lüge. Aus ästhetischen Gründen hätte er beschlossen, auch die rechte Brust zu entfernen. Die Patientin ist geschockt, schluckt aber die bittere Pille. Vorerst.
Es vergehen Monate. Der Chirurg operiert munter weiter. Erst als der Patientin Zweifel kommen, sie die zuständige Aufsichtsbehörde informiert und die Zeitung «La Regione» berichtet, wird gegen Paolo P. ermittelt. Teresa S. erhält 280'000 Franken Entschädigung. Paolo P. wird zu 120 Tagessätzen à 470 Franken (insgesamt 56'400 Franken) verurteilt. Dass nur er am Pranger steht, wurmt den Chirurgen. Auch die anderen im OP-Saal haben Schuld. Er rekurriert. Er will den öffentlichen Prozess.
«Fehler machen ist menschlich»Gestern, vier Jahre nach der folgenschweren Verwechslung, hat er ihn. Paolo P. steht vor dem Richter in Lugano TI. Doch auf der Anklagebank sehen die Verteidiger Renzo Galfetti und Tuto Rossi nicht den Chirurgen, sondern die Klinik, die anderen an der OP beteiligten Personen, die Medien, den Staatsanwalt.
«Fehler machen ist menschlich», entschuldigt Renzo Galfetti den Ärztepfusch seines Mandanten. Doch nachdem dessen Name publik geworden sei, hätten die Medien Paolo R. öffentlich massakriert. Zudem habe die Staatsanwaltschaft Beweise der Verteidigung nicht zugelassen, die Verantwortung seitens der Klinik-Leitung und der an der OP beteiligten anderen Ärzte ignoriert.
Die Verteidiger des Chirurgen fordern, dass der Prozess neu aufgerollt wird. Sie wollen ein Dutzend Zeugen vor Gericht hören. Es sollen mehr Köpfe rollen, nicht nur von Paolo P., ihres Mandanten. Der Richter gibt nach. Der Prozess wird auf den 20. September vertagt.
* Namen geändert
Knall beim WM-Mitfavoriten! Der spanische Verband wirft Coach Julen Lopetegui noch vor Beginn der Weltmeisterschaft raus. Für ihn übernimmt Albert Celades.
Riesen-Knall in Spanien!
Nur einen Tag vor dem Startschuss zur WM 2018 müssen sich die Mitfavoriten von der iberischen Halbinsel nach einem neuen Trainer umschauen. Dies, weil das Engagement von Julen Lopetegui (51) vorzeitig beendet wird.
Spaniens Verbandschef Luis Manuel Rubiales (40) ist erzürnt, weil Lopetegui am Mittwoch als Nachfolger Zinedine Zidanes vermeldet wurde. Rubiales hat davon erst 5 Minuten vor der Verkündung des 13-fachen Champions-League-Siegers erfahren. Dabei verlängerte Lopetegui vor nur einem Monat seinen Vertrag als spanischer Nationaltrainer bis 2020.
An einer Pressekonferenz am Mittwochmittag (mit anderthalb Stunden Verspätung) erklärt Rubiales seinen Entscheid: «Das spanische Nationalteam ist ein Team aller Spanier.» Lopetegui habe eine grossartige Arbeit mit der Mannschaft geleistet, «aber wir als Verband des spanischen Fussballs müssen eine Botschaft senden an alle Mitarbeiter und zwar, dass es gewisse Verhaltensweisen gibt, an die man sich zu halten hat».
Rubiales weiter: «Wir befanden uns in einer sehr schwierigen Situation. Aber was ich nie tun werde, ist mich selbst zu verraten. Ich habe mit jedem gesprochen, mit dem ich reden musste, bevor ich diese Entscheidung traf.» Dass der Trainer-Rausschmiss Auswirkungen auf die Leistung der Spanier an der WM hat, glaubt Rubiales nicht: «Die Spieler haben mir ihren maximalen Einsatz versichert.»
Celades übernimmtAm Nachmittag ist klar, wer Lopeteguis Erbe antritt: Albert Celades (42). Der Katalane spielte einst für Barcelona (1995 bis 1999) und Real Madrid (2000 bis 2005) sowie in der spanischen Nationalmannschaft (2000, vier Partien). Seit 2014 trainierte er Spaniens U 21. Seine erste Übungseinheit wird er bereits am Mittwochnachmittag leiten. Aus gutem Grund, trifft die «Rote Furie» am Freitagabend (20 Uhr) doch auf Portugal.
Positiv ist die Nachricht indes für Real-Fans. Ihr neuer Coach kann sich schon jetzt voll und ganz auf das neue Engagement konzentrieren und die Saisonvorbereitung vorzeitig in Angriff nehmen. (sag)