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Updated: 1 month 1 week ago

Flüchtlinge aus Südeuropa werden nicht mehr aufgenommen: Schweiz erteilt EU-Programm eine Absage

Sat, 06/30/2018 - 23:45

In Südeuropa warten Zehntausende auf ein Asylverfahren. Doch die Schweiz nimmt keine Flüchtlinge aus Südeuropa mehr auf. Einem Umsiedlungsprogramm erteilte die Schweiz eine Absage.

Am Freitagmorgen präsentierten die EU-Regierungschefs ihren Plan für einen Neustart ihrer Füchtlingspolitik. Die ganze Nacht über wurde verhandelt, am frühen Morgen dann der Vorschlag präsentiert: In Zukunft sollen Flüchtlinge in speziellen Zentren ein beschleunigtes Asylverfahren durchlaufen, bevor sie gemäss Dublin-Abkommen einem Land zugewiesen werden.

Tatsächlich aber gibt es schon heute besondere Asylzentren, die ebendiesen Zweck erfüllen sollten: die rasche Verteilung von Menschen in die verschiedenen EU-Länder. Bloss erweisen sich diese sogenannten Hotspots für die Asylsuchenden als leidvolles Provisorium. Konkret: In den Küstenregionen von Italien und Griechenland warten zehntausende Menschen in provisorischen Lagern auf ein Asylverfahren. Es sind Asylsuchende, die von Libyen herkommend zum Teil seit Jahren dort festsitzen.

Die Schweiz nahm bereits 1500 Personen auf

Um die beiden Länder zu entlasten, rief die EU im Herbst 2015 das erste Umsiedlungsprogramm ins Leben – auch die Schweiz beteiligte sich freiwillig daran und nahm rund 1500 Personen auf. 902 Flüchtlinge aus Italien und 579 aus Griechenland nahm sie im Rahmen des ersten sogenannten Relocation-Programms der EU bisher auf. Insbesondere die osteuropäischen Staaten verweigerten jedoch die Teilnahme am Programm. Aus diesem Grund konnte letztlich nur knapp ein Drittel der geplanten Personen umgesiedelt werden. Die EU rief darum im letzten Herbst ein zweites Relocation-Programm ins Leben.

Auch die Schweiz wurde in einem Schreiben von EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos darum gebeten, möglichst viele Personen aufzunehmen. Nun aber wird bekannt: Sie erteilte dem zweiten Umsiedlungsprogramm der EU eine Absage. «Wir sehen zum jetzigen Zeitpunkt von einer Teilnahme am zweiten Relocation-Programm ab», sagt Emmanuelle Jacquet von Sury vom Staatssekretariat für Migration (SEM) zu SonntagsBlick.

«Der Bund zeigt nicht wirklich Solidarität»

Laut SEM halten sich in Griechenland und Italien nicht mehr genügend Personen auf, welche die Kriterien für eine Umsiedlung erfüllen. Gemäss diesen Kriterien müssten die Personen vor Oktober 2017 von den EU-Migrationsbehörden registriert worden sein und eine sehr hohe Chance auf einen positiven Asylentscheid haben.

Die Schweizer Flüchtlingshilfe (SFH) kritisiert das Abseitsstehen der Schweiz. Peter Meier von der SFH sagt: «Der Bund lässt es bei einer Absage bewenden, statt wirklich Solidarität zu zeigen.» Die Schweiz könne Südeuropa entlasten, wenn sie sogenannte Dublin-Fälle vermehrt selbst behandeln würde, statt alle diese Asylsuchenden direkt nach Italien und Griechenland zurückzuschicken.

Nach dem EU-Flüchtlingsgipfel erwartet die Flüchtlingshilfe nun eine einheitliche europäische Flüchtlingspolitik. Die Forderung an alle Länder Europas – auch die Schweiz: «Flüchtlinge müssen auf legalem Weg gefahrlos in ein sicheres Land gelangen können.»

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Ex-KPMG-Kader untersuchte Postauto-Bschiss: Dieser Anwalt spielt eine heikle Doppelrolle

Sat, 06/30/2018 - 23:43

Daniel Lengauer war bis 2013 Kader bei der Revisionsgesellschaft KPMG. Dieses Jahr arbeitete der Anwalt am Postauto-Untersuchungsbericht mit. Teil der Untersuchung: Die KPMG!

Drei Wochen sind vergangen, seit die Post den verhängnisvollen Postauto-Bericht veröffentlicht hat. Ruhe ist seither nicht eingekehrt. Zu aufwühlend sind die Ergebnisse. Wenig Beachtung fand bisher aber die Rolle des Anwaltsbüros Kellerhals Carrard. Die Kanzlei hatte den Auftrag, sich durch die Postauto-Akten zu wühlen. Und die unappetitliche Affäre aufzuarbeiten.

Man bleibt dem Unternehmen verbunden

Die Wirtschaftsanwälte mussten auch die Rolle des Wirtschaftsprüfers KPMG untersuchen. KPMG war die Revisionsgesellschaft von Postauto. Trotzdem will sie in all den Jahren nichts von den betrügerischen Buchungen mitbekommen haben. Und doch steht im Expertenbericht: «Kellerhals Carrard kommt zum Schluss, dass KPMG keine Pflichtverletzungen nachgewiesen werden können.»

Recherchen von SonntagsBlick zeigen: An der Untersuchung von Kellerhals Carrard beteiligt war ausgerechnet der Topjurist Daniel Lengauer. Seit 2013 ist er Partner bei Kellerhals Carrard. Zuvor bekleidete er während 16 Jahren die Position «Head Legal» bei KPMG!

«Das ist sehr delikat», sagt Compliance-Professorin Monika Roth von der Uni Luzern. «Der frühere Head Legal von KPMG hat sehr lange dort gearbeitet, und man bleibt einem solchen Unternehmen doch verbunden.»

Zusammenarbeit wird beendet

Lengauer selbst will sich auf Anfrage von SonntagsBlick nicht äussern. Das übernehmen seine Juristen-Kollegen, die die Untersuchung geleitet haben. «Es ist klar, dass diese Konstellation die Frage aufwerfen könnte, ob Herr Lengauer in irgendeiner Form voreingenommen sei gegenüber seinem früheren Arbeitgeber», schreiben die Anwälte Christoph Jäger und Thomas Nösberger.

Lengauer sei eine von 20 Personen gewesen, die an der Untersuchung mitgearbeitet hätten. «Wir stellten sicher, dass Herr Lengauer zu keiner Zeit in die Untersuchungen zur Rolle der KPMG involviert war.» Zudem habe man die Post über die Vergangenheit von Anwalt Lengauer informiert. Dies bestätigt die Post-Medienstelle.

Lengauer ist nicht der einzige Jurist der Kanzlei mit einer KPMG-Geschichte. Erst im Mai wechselte ein ganzes Team von ­Finanzspezialisten vom Wirtschaftsprüfer zu Kellerhals Carrard. Immerhin: Aufgrund des Untersuchungsberichts beendet die Post die Zusammenarbeit mit der KPMG auf 2019.

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Sie sind überfüllt und unterfinanziert: Frauenhäuser können zu wenig Hilfe leisten

Sat, 06/30/2018 - 23:41

Die Schweiz hat sich verpflichtet, genügend Schutzplätze für Betroffene häuslicher Gewalt anzubieten. Trotzdem müssen Frauenhäuser jedes vierte Gewaltopfer abweisen.

In Schweizer Haushalten grassieren Übergriffe. Sie spielen sich meist im Verborgenen ab, betreffen alle sozialen Schichten und Altersgruppen: Mehr als 17'000 Fälle von häuslicher Gewalt registrierte die Polizei allein im Jahr 2017. Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher.

Damit Opfer – meist Frauen und Kinder – besser geschützt werden, beteiligt sich die Schweiz seit dem 1. April an einem verbindlichen Übereinkommen des Europarats, der sogenannten Istanbul-Konvention. Diese verpflichtet Bund und Kantone, genügend Schutzplätze für Gewaltopfer anzubieten.

Die Schweiz hinkt den Vorgaben hinterher

Unveröffentlichte Zahlen der Dachorganisation der Schweizer Frauenhäuser (DAO) zeigen: Wegen Platz- und Geldmangel mussten Frauenhäuser 2017 jedes vierte Gewaltopfer abweisen. 612 Hilfe suchende Frauen und ebenso viele Kinder fanden bei der von ihnen angefragten Institution keinen Platz.

Zwar konnte ein Teil der Frauen an ausserkantonale Frauenhäuser weitervermittelt werden. Viele aber landeten in einer Pension oder mussten eine Lösung im privaten Rahmen finden.

So wie Laura S.*: Ihr Ehemann verprügelte sie. Über Jahre hinweg. Besonders hart waren die Schläge, wenn er getrunken hatte. Erst nach langem Zögern konnte sie sich überwinden, in ein Frauenhaus zu flüchten. Doch sämtliche Zimmer im Kanton waren belegt. Sie musste mit ihren Kindern eine Woche lang in einer Pension übernachten – in ständiger Angst, dass ihr Mann sie finden könnte, und ohne angemessene Betreuung für sie und ihre Kinder.

Eine sichere Unterkunft pro 10'000 Einwohner

Ein unhaltbarer Zustand, findet Susan Peter, Präsidentin der Dachorganisation der Schweizer Frauenhäuser. «Die Frauenhäuser sind chronisch unterfinanziert», sagt sie. Viele seien noch immer auf Spendengelder angewiesen. «Es braucht dringend mehr Plätze und mehr Personal.» Nur so könne die Schweiz den neuen, internationalen Verpflichtungen nachkommen.

Wie viele zusätzliche Plätze nötig sind, ist umstritten. Die Europaratskonvention schreibt keine konkrete Zahl fest. Im Staatenvertrag heisst es: «Die Vertragsparteien treffen die erforderlichen gesetzgeberischen Massnahmen, um die Einrichtung von geeigneten, leicht zugänglichen Schutzunterkünften in ausreichender Zahl zu ermöglichen.»

Die Konvention verweist ­dabei auf Empfehlungen des ­Europarats. Demnach braucht es pro 10'000 Einwohner eine ­sichere Familienunterkunft in einem Frauenhaus. Für die Schweiz bedeutet das: Es fehlen mehrere Hundert Plätze.

Es fehlt auch an ergänzenden Hilfsangeboten

Die Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Schweiz wird vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) koordiniert. Auch dort räumt man Handlungsbedarf ein. Sprecherin Sabine Baumgartner sagt: «Es stehen tendenziell zu knappe Ressourcen zur Verfügung.» Die Leistungen der Kantone für den Betrieb der Frauenhäuser müssten deshalb gesichert und harmonisiert werden – «gerade in Zeiten ­eines erhöhten Spardrucks».

Die Kantone wiederum wiegeln ab. Laut dem Präsidenten der Sozialhilfedirektorenkonferenz, Martin Klöti (FDP/SG), stehen «grundsätzlich» genügend Schutzpätze zur Verfügung. Ressourcenmangel sieht er jedoch bei ergänzenden Hilfsangeboten. Bei betreuten Wohnungen etwa, für die Zeit nach dem Frauenhaus, oder bei Opferberatungsstellen, die dafür sorgen, dass Betroffene erst gar nicht im Frauenhaus landen.

Die Aufenthaltsdauer hat zugenommen

Tatsächlich ist die Problematik auch in diesem sogenannten vor- und nachgelagerten Bereich akut. Weil zu wenige Angebote existieren, müssen die Frauen immer länger in Frauenhäusern bleiben. Die Aufenthaltsdauer hat massiv zugenommen, auch das zeigen die Zahlen der Dachorganisa­tion. Blieben Opfer häuslicher Gewalt im Jahr 2010 im Schnitt noch 27 Tage im Frauenhaus, waren es 2017 bereits 37 Tage – so lange wie noch nie.

Dazu kommt: Neben der wachsenden Nachfrage werden die Fälle der betroffenen Frauen komplexer. Selbständige Frauen würden sich laut DAO-Präsidentin Peter vermehrt an ambulante Beratungsstellen wenden. Deswegen sammelten sich vorwiegend schwierige Fälle in den Häusern. «Neben der Gewalt haben die Frauen heute oft auch noch finanzielle und psychische Probleme. Zudem beobachten wir immer mehr verhaltensauffällige Kinder», sagt sie. Das führe dazu, dass die Frauen eine intensivere Betreuung bräuchten und länger blieben als früher.

Zeit bis 2020

Durch die Ratifizierung der Istanbul-Konvention steigt nun der Druck auf die Schweiz. Bis im Herbst will der Bund zusammen mit den Kantonen eine Roadmap erarbeiten. Geplant sind gesetzliche Massnahmen zum Schutz von Ge­walt­opfern. Bis im November soll auch ein konkretes Umsetzungskonzept zur Einhaltung der Istanbul-Konvention stehen.

Denn allzu lange kann sich die Schweiz nicht mehr vor den internationalen Regeln drücken. Spätestens 2020 muss der Bund dem Europarat Bericht über den aktuellen Stand erstatten – auch zur Frage, ob es genügend Schutzplätze gibt.

*Name von der Redaktion geändert

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SonntagsBlick-Chef Gieri Cavelty über häusliche Gewalt: Häusliche Gewalt darf nicht mehr totgeschwiegen werden

Sat, 06/30/2018 - 23:37

In Brig wurde kürzlich eine Mutter von ihrem Partner erschlagen. Das Verbrechen ist in der Öffentlichkeit kein Thema. Die Walliser hoffen, dass die Wunden durch Schweigen geheilt werden. Solange die Menschen so denken, solange gibt es häusliche Gewalt.

Anfang März habe ich an dieser Stelle von meiner einstigen Mitschülerin
Rahel erzählt. Die Mutter zweier Töchter war ein paar Tage zuvor von ihrem Partner im gemeinsamen Haus in Brig erschlagen worden. In der Walliser Öffentlichkeit war dieses Verbrechen kein Thema. Das änderte sich erst, als Peter Bodenmann das Vorgefallene zum Anlass nahm für eine parteipolitische Polemik. Der einstige SP-Präsident und Walliser Staatsrat schrieb in der «Weltwoche», der Täter von Brig sei CVP-Mitglied. Eine Partei mit solchem Personal solle sich moralisch nicht aufspielen.

Peter Bodenmann hat schon Gescheiteres von sich gegeben. Mindestens so verstörend aber waren die Reaktionen, die sein Text im Oberwallis auslöste. Beim gewaltsamen Tod einer Frau durch ihren Partner blieb alles ruhig. Die Polemik gegen die CVP dagegen ern­tete lautstarken Protest.

Bezeichnend ist ein Leserbrief im «Walliser Boten». Die Zuschrift trägt den Titel «Schweigen wäre Gold». Ihr Verfasser geht mit dem CVP-Kritiker Peter Bodenmann hart ins Gericht. Zur Bluttat selbst steht dann allerdings bloss: «Die Zeit wird auch die Wunden von Brig heilen und Ansätze von Verstehen und Verzeihen anbieten.»

Ebendies ist mit ein Problem bei häuslicher Gewalt: dass sie totgeschwiegen wird. Dass die Täter auf Verstehen und Verzeihen zählen dürfen, wenn man nur lange genug nicht darüber redet.

Mitte der 1970er-Jahre startete die deutsche Professorin Maria Mies ein Experiment in angewandter Soziologie. Sie und ihre Studentinnen wollten einen Zufluchtsort für Opfer von Männergewalt einrichten. Die praktischen Forscherinnen baten die Stadt Köln um Unterstützung, wurden freilich abgewiesen. Begründung: In Köln gebe es keine verprügelten Frauen.

Professorin Mies und ihre Studentinnen lancierten eine Strassen­aktion, sprachen Passantinnen an, publizierten eine Telefonnummer für Gewaltopfer. Zahlreiche Betroffene meldeten sich. Die Soziologinnen brachten sie in ihren Privatwohnungen unter und informierten die Behörden: In Köln gebe es eben doch verprügelte Frauen!

So kam es, dass im Herbst 1976 die Städte Köln und Berlin den Opfern von Männergewalt je ein Gebäude zur Verfügung stellten. Das waren die beiden ersten Frauenhäuser im deutschsprachigen Raum.

18 solcher Einrichtungen gibt es heute in der Schweiz. Doch wie Redaktor Fabian Eberhard in der aktuellen Ausgabe des SonntagsBlick schreibt, hat es nicht genügend Platz für alle geschlagenen Frauen. 2017 mussten 612 Frauen – und noch einmal so viele Kinder – abgewiesen werden.

Es wird immer zu wenige Frauenhäuser geben, solange das Thema häusliche Gewalt tabuisiert wird. Solange sich Opfer schämen, das Umfeld wegschaut, die Täter mit Nachsicht rechnen dürfen.

Rahel etwa, die Mutter aus Brig, war allem Anschein nach schon einmal im Krankenhaus, weil ihr Partner sie misshandelt hatte. Häusliche Gewalt ist zwar ein Offizialdelikt. Das heisst: Die Staats­anwaltschaft muss bei einem Verdacht von Amtes wegen ermitteln. Dennoch bleiben viele Fälle unerkannt und ungesühnt. Rahel ist nach ihrem Spitalaufenthalt wieder heimgekehrt. Zu ihren Kindern. Und zu jenem Mann, der sie später endgültig totschlug.

Schweigen ist Gold. Für die Täter.

Wann der Prozess gegen den offenbar geständigen Täter von Brig stattfindet, darüber schweigt die Staatsanwaltschaft.

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Nach Messi auch Ronaldo raus! Cavani schiesst Urus in den Viertelfinal gegen Frankreich

Sat, 06/30/2018 - 22:04

Nach Messi mit Argentinien scheidet auch Cristiano Ronaldo mit Portugal aus. 1:2 gegen Uruguay. Edinson Cavani glänzt mit einem Doppelpack.

Das Spiel

Auf los gehts los in der Sotschi-Arena! Und nachdem Ronaldo – mit kleinem, feinem Kinnbärtchen – ein Schüsschen aufs Uru-Tor abfeuert, stehts nur kurz später bereits 1:0 für die Südamerikaner. Portugal unter Schock? Der Europameister tut sich schwer gegen die engmaschigen Urus. Gute Chancen sind bis zur Pause Mangelware, Ronaldos Freistoss bleibt in der Mauer hängen (32.). Nach dem Seitenwechsel ist Portugal etwas präsenter, kommt zum Ausgleich, der dann prompt wieder futsch ist, als Cavani seinen Doppelpack schnürt. Und als Muslera der Ball aus den Fingern fällt, vergibt Bernardo Silva den Ausgleich aufs leere Tor (70.). Dann muss Cavani mit Muskelproblemen raus, Portugal drückt. Vergebens. Nach Lionel Messi muss mit Cristiano Ronaldo auch der zweite Mega-Star nach Hause.

 

Die Tore

1:0, 7. Minute | Das ging aber fix! Über links läuft sich Luis Suarez frei, erhält den Ball nach einem herrlichen Seitenwechsel von Cavani. Suarez flankt gezogen in die Mitte, wo wieder Edinson Cavani steht und in die rechte obere Torecke einnickt. Die frühe Führung ist Tatsache. 

 

1:1, 55. Minute | Ecke für die Portugiesen. Kurze Ausführung, Guerreiro flankt in die Mitte, wo Ronaldo unter dem Ball durchsegelt und dahinter Pepe unhaltbar per Kopf trifft – alles wieder ausgeglichen! Das allererste Gegentor für Uruguay bei der diesjährigen WM übrigens.

 

2:1, 62. Minute | Langer Abschlag von Muslera in die Spitze. Dort verarbeitet Bentancour den Ball, spielt auf die linke Seite rüber, wo Edinson Cavani sofort abzieht und den Ball halbhoch in die rechte Ecke schlenzt – Doppelpack für den PSG-Star!

 

Der Beste

Edinson Cavani. Sein Kopfball-Tor zum 1:0 leitet er mit einem super Seitenwechsel gleich selber ein. Dann schiesst er traumhaft das Tor zum Sieg – sackstark!

Der Schlechteste

Cristiano Ronaldo. Zwar bemüht und eher unglücklich unterwegs. Aber von einem fünffachen Weltfussballer darf man in so einem Spiel mehr erwarten.

So gehts weiter

Mit dem Einzug in den Viertelfinal erspielt sich Uruguay ein Duell mit Frankreich. Nachdem Portugal nach Hause muss, kommts also am Freitag, 6. Juli (16 Uhr), zum Duell Uruguay gegen Frankreich. (wst)

 

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Innerschweizer Schwing-Hoffnung: Wicki geht lieber ins Heu als in die Badi

Sat, 06/30/2018 - 21:58

Im Sägemehl sorgt er für Spektakel, auf dem Feld mag er es lieber ruhig: BLICK besucht den Innerschweizer Spitzenschwinger Joel Wicki beim Heuen.

Die Zentralschweiz im Juni 2018: Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, es ist warm, ein leichtes Lüftchen geht. Perfektes Badi-Wetter für die einen, für Joel Wicki sind es Tage, an denen geschuftet wird.

Der 21-jährige Spitzenschwinger macht auf dem Hof seines Göttis in Sörenberg den Rücken krumm. Heuen ist angesagt. Da muss das Wetter ausgenützt werden, auch wenn es bei seinem Arbeitgeber, wo er als Baumaschinen-Mechaniker angestellt ist, ebenfalls gerade viel zu tun gibt. «Mir passt das», sagt Wicki. «Ich mache das gerne, heuen ist ja etwas, das nur bei schönem Wetter geht und an der frischen Luft.» Rund 15 Hektar Land bewirtschaftet die Familie im Entlebuch. Darunter auch ein Stück Land bis hoch auf die Haglere, 1900 Meter über Meer, da ist es steil. Mit dem Traktor ist nichts auszurichten.

  Für BLICK schultert der Entlebucher die Heugabel mit einem Schochen trockenem Gras. «Die brauchen wir heutzutage nicht mehr so oft», sagt Wicki lachend. «Aber ein gutes zusätzliches Training ist die Arbeit schon.»

Längst aber reicht es für einen Top-Schwinger nicht mehr, auf dem Bauernhof körperlich zu arbeiten, um für die Saison bereit zu sein. Zumal Wicki ja eigentlich noch seinen anderen Job als Baumaschinen-Mechaniker hat. «Klar gehe ich auch in den Kraftraum», sagt Wicki. «Und die Ernährung habe ich umgestellt, da bin ich viel professioneller geworden.» Speziell abgestimmte Shakes zur Regeneration und zum Muskelaufbau sind auch für ihn mittlerweile Pflicht.

Denn Wicki ist nicht nur auf dem Bauernhof fleissig, sondern auch im Schwingkeller. Zur neuen Saison hat er vor allem in zwei Bereichen gefeilt. «Ich versuche, mehr links herum zu schwingen», sagt er. «Damit sollte ich noch unberechenbarer werden.» Und dann hat er auch an der Bodenarbeit gefeilt. Mit Erfolg. «Ich bin sehr zufrieden, wie es bisher läuft.»

Die Arbeit zahlt sich aus. Wicki, schon letzte Saison einer der spektakulärsten Schwinger des Landes und überall, wo er hinkommt, ein Publikumsliebling, zeigt eine ausgezeichnete Saison.

Am Urner und am Luzerner Kantonalen holte er sich den Festsieg, in Schwyz kam er auf Platz 2, beim Nordostschweizerischen (NOS) vor einer Woche wurde er Vierter. Mit Christian Schuler, Andi Imhof, Roger Rychen, Benji von Ah und Sven Schurtenberger hat er in dieser Saison bereits fünf Eidgenossen gebodigt.

Beim NOS in Herisau musste er sich dagegen zweimal geschlagen geben, der spätere Festsieger Armon Orlik und Daniel Bösch konnten ihn bodigen.

Dass er zu früh in Top-Form gewesen sein könnte, glaubt Wicki nicht. «Nein, das kann ich mir nicht vorstellen», sagt der Entlebucher. «Das haben mein Trainer Daniel Hüsler und ich eigentlich im Griff.»

Schliesslich geht es jetzt Schlag auf Schlag: Am Sonntag steht das Innerschweizerische auf dem Programm, danach die Berg-Klassiker auf Rigi, Brünig und Schwägalp. Da will Wicki wieder von sich reden machen. Die nächste Gelegenheit, einen grossen Namen zu bodigen, kommt beim Heimspiel am Sonntag: Da geht es für Wicki im Anschwingen gegen König Matthias Sempach.

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Eine Person im Spital: Grosser Schaden nach Brand in Zürcher Amag-Filiale

Sat, 06/30/2018 - 21:26

In der Amag-Filiale im Zürcher Seefeld brach am Samstag ein Brand aus. Die Feuerwehr konnte das Feuer rasch löschen. Es entstand ein grösserer Sachschaden.

Im Zürcher Seefeld hat es am Samstag gebrannt. Betroffen war ein Industriegebäude im achten Stadtkreis, in dem sich auch eine Filiale des Autohändlers Amag befindet. Ein Sprecher von Schutz und Rettung Zürich bestätigte auf Anfrage den Einsatz: «Wir wurden um 11.42 Uhr alarmiert. Die ausgerückten Einsatzkräfte konnten den Brand rasch löschen.»

Die Einsatzkräfte hatten mit einer massiven Rauchentwicklung zu kämpfen, da der Brand in einer Halle ausgebrochen war. Eine Person konnte sich selbst hospitalisieren.

Die Ermittler von Schutz und Rettung gehen von einem grösseren Sachschaden aus. Augenzeugen berichten gegenüber BLICK, dass vom Brand auch mehrere Autos betroffen waren.

Die Brandursache ist noch unklar. Sie soll nun durch Brandermittler und Detektive der Stadtpolizei geklärt werden. (pma)

 

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Gegen Trumps Migrationspolitik: Landesweite Proteste in den USA

Sat, 06/30/2018 - 20:51

Zehntausende Menschen sind am Samstag in Dutzenden US-Städten auf die Strasse gegangen, um gegen Donald Trumps Einwanderungspolitik zu demonstrieren. Sie protestieren gegen die gewaltsame Trennung von Migrantenfamilien.

Zehntausende Menschen sind am Samstag in Dutzenden US-Städten auf die Strasse gegangen, um gegen Donald Trumps Einwanderungspolitik zu demonstrieren. Sie wandten sich unter dem Motto «Families belong together» gegen die gewaltsame Trennung von Migrantenfamilien.

Die Massnahmen sind Teil der «Null-Toleranz-Politik» Trumps, mit der die US-Behörden illegale Einwanderer an der Südgrenze zu Mexiko zurückhalten wollen.

Trump hatte die Praxis zwar vorübergehend beendet - jedoch nur, um Eltern und Kinder gemeinsam einzusperren. Ein neues Migrationsgesetz scheitert an Widerständen im Parlament. Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen mehr als 2500 Minderjährige von ihren Familien getrennt. Die teils vor Gericht erzwungene Wiedervereinigung von Eltern und Kindern verläuft schleppend.

Demos in vielen Städten

Die Demonstrationen, an denen auch zahlreiche Politiker der oppositionellen Demokraten teilnahmen, starteten am Samstag an der US-Ostküste, später sollten Märsche an der Westküste hinzukommen, etwa in Los Angeles. In der Hauptstadt Washington gingen rund 50'000 Menschen auf die Strasse.

Auch in Boston gab es eine Grosskundgebung, auf der unter anderem die demokratische Senatorin Elizabeth Warren sprach. Sie forderte eine neue Aufgabenbeschreibung für die Polizeibehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE). Deren Beamten waren immer wieder durch als überhart empfundenes Durchgreifen gegen Migranten aufgefallen.

In Washington solidarisierten sich auch Prominente mit den Demonstranten, darunter die Sängerin Alicia Keys. In der Nähe des Weissen Hauses hatte sich eine kleine Gruppe Gegendemonstranten eingefunden, die die Ausländerpolitik Politik des Weissen Hauses gutheissen. (SDA)

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Streaming-Kolumne zu «Cults & Extreme Belief»: Ein Abstecher in die düstere Welt der Sekten

Sat, 06/30/2018 - 20:42

Missbrauch, Rituale, Geheimnisse: Die Dok-Reihe «Cults & Extreme Belief» beleuchtet verschiedene Glaubensgemeinschaften und lässt Aussteiger von ihren teils erschütternden Erfahrungen erzählen.

Wie gerät man als intelligenter, aufgeklärter Mensch in eine Sekte? Haben deren Anführer ein schlechtes Gewissen? Und wie schwierig ist es, aus einer Sekte abzuhauen? Es gibt unzählige Fragen, die ich zum Thema Sekten habe. Die Dok-Reihe «Cults and Extreme Belief» vom US-Sender A&E ist deshalb wie für mich gemacht.

Jede Folge widmet sich einer Sekte oder Glaubensgemeinschaft, erklärt deren Aufbau und Ideologien und lässt Aussteiger von ihren Erfahrungen erzählen. So geht es in der ersten Folge um die Sex-Sekte NXIVM und die irren Lehren von Kult-Gründer Keith Raniere, der mittlerweile wegen Menschenhandels im Knast sitzt. In weiteren Folgen erzählen Mitglieder der Sekte Children of God (dt. Kinder Gottes), wie sie dem Kult entkamen und dass Kindesmissbrauch in der Gemeinschaft an der Tagesordnung stand. Super Gruslig: Die Gruppe ist, wenn auch unter einem neuen Namen, noch heute aktiv.

Der mehrteilige Dok ist ansprechend gemacht und TV-Journalistin Elizabeth Vargas stellt genau die Fragen, die den Zuschauer bewegen. «Cults & Extreme Belief» ist mehrheitlich düster und schwer, aber unglaublich spannend. Bisher gibts die Serie in der Schweiz nicht auf Netflix, mit einer schnellen Google-Suche findet man die Folgen allerdings auf Videoplattformen. Ein Tipp für alle, die sich für das Thema Sekten und Kults interessieren.      

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Beat Perren spendierte der Air Zermatt vor 50 Jahren den ersten Helikopter: Er liess den Rettern Flügel wachsen

Sat, 06/30/2018 - 20:25

Helikopter haben die Bergrettung revolutioniert. Vorangetrieben hat diese Entwicklung ein Apotheker aus Zermatt. Beat Perren. Der damalige Pionier übergibt nun das VR-Präsidium an die nächste Generation.

Vor fünfzig Jahren lebte Zermatt VS gefährlich: War das Dorf durch Schnee von der Umwelt abgeschnitten, gab es keinen Arzt. «Es war üblich, dass man Patienten auf einer Bahre in den Postwaggon der Bahn stellte – der Pöstler kümmerte sich dann um sie», erinnert sich Beat Perren (88).

Trotz seines Alters kommt Perren noch immer jeden Tag in seine Apotheke an der Bahnhofstrasse. Auf seinem Schreibtisch steht der neue Air-Zermatt-Kalender: «Den haben wir uns zum Geburtstag geschenkt.» Dieses Jahr feiert Air Zermatt den 50. Jahrestag ihrer Gründung. Perren trug massgeblich zur Entstehung des ersten Schweizer Heli-Unternehmens bei – durch den Kauf eines Augusta-Bell Jet Ranger. Der war sein Beitrag im Kampf gegen die völlig unzureichende medizinische Versorgung Zermatts.

Plötzlich konnte man sofort helfen

Bergrettungen dauerten damals häufig tagelang. Bis zu 25 Retter und ihr Material mussten zu Fuss zum Unglücksort geschafft werden. Sassen die Opfer in einer Felswand fest, liess man die Helfer per Seilwinde zu ihnen hinab. Viele Verunglückte konnten nicht mehr rechtzeitig gerettet werden.

«Der Heli vereinfachte vieles», sagt Perren. Mit dem Helikopter war es plötzlich möglich, den Verunglückten sofort zu helfen. Die zweite Maschine der Air Zermatt war mit einer Seilwinde ausgerüstet, um Verunglückte direkt aus Steilwänden zu holen. So gelang 1971 die erste Heli-Rettung aus der Eigernordwand. «Als wir den Vorschlag machten, einen Bergführer in der Wand abzusetzen, zeigte man uns zuerst den Vogel.» Doch das waghalsige Unternehmen gelang, und eine Gruppe blockierter Alpinisten aus Spanien flog ins Tal.

«Diese Aktion veränderte die Bergrettung komplett», so Perren. Die Bilder davon gingen um die Welt; Günther Amann (78), Air-Zermatt-Mann der ersten Stunde, erhielt den Heroism Award, die höchste Auszeichnung für Piloten. Die Flieger aus dem Herzen der Alpen zählen zu den besten der Welt. Im Lauf der Jahre erhielt Air Zermatt den Preis gleich mehrfach.

Spaltenrettungen – ein riesige Herausforderung

Eine schier unlösbare Aufgabe stellten Spaltenunglücke dar. Zwar kamen die Retter aus Zermatt dank Heli rascher an den Unfallort. Tief im Eis Eingeklemmte herauszuholen, war aber weiterhin kaum möglich. «Immer wieder wurden wir zu Spaltenrettungen gerufen», so Perren. «Doch wir konnten oft nichts ausrichten – weder mit Eispickel, Haken oder Netzen bekamen wir die Leute heraus.»

Air Zermatt erfand darum nicht nur das Transportmittel neu: Sie entwickelte auch kleine Kompressoren, mit denen Verunglückte aus dem Eis herausgemeisselt werden konnten. Dann folgte das Dreibein, ein Metallgestell über der Gletscherspalte, mit dem die Retter per Seilwinde zu den Verunglückten hinabkommen.

Bald kommt Helikopter Nr. 10

Perren erinnert sich an einen Italiener am Monte Rosa, der nach fünfstündiger Arbeit aus 42 Metern Tiefe gehievt wurde. Seine Körpertemperatur lag bei 17 Grad. «Er überlebte – und heiratete später die Krankenschwester, die ihn gepflegt hatte», lacht Perren voller Stolz. Auch die Rettung aus einer Seilbahn 1972 war ein Novum.

Heute stehen in den Hangars der Air Zermatt neun Helikopter, in diesen Tagen kommt ein weiterer hinzu. Und es kommt zum Generationenwechsel: Beat Perren gibt das Verwaltungsratspräsidium an seinen Sohn ab, den Zürcher Anwalt Philipp Perren (59). So ist sicher: Die Zermatter Helis werden noch viele Menschen aus Lebensgefahr retten.

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Wasser: Ritterspiele zu Wasser

Sat, 06/30/2018 - 20:15

BERN - BE - Wahrhaft wacker haben sich am Samstag die Teilnehmenden des ersten Berner Schifferstechens auf der Aare geschlagen. Selbstverständlich wird dabei niemand erstochen, wie der Name glauben machen könnte. Nass werden die Verlierer dieser Ritterspiele zu Wasser allemal.

Die Gesellschaft zu Schiffleuten der Burgergemeinde Bern und der Aare Club Matte Bern organisierten das Turnier. Die Organisatoren möchten das Schifferstechen als Volksfest in Bern etablieren und künftig im Dreijahresturnus mit Basel und Zürich durchführen.

Beim Schifferstechen fahren zwei Weidlinge aufeinander zu. Mit langen, gepolsterten Lanzen versuchen sich die beiden auf einem Podest stehenden Bootsführer ins Wasser zu stossen. Wer oben bleibt, ist eine Runde weiter.

Anders als etwa in Basel oder Zürich können am Berner Stechen nicht nur Mitglieder der Gesellschaften und Zünfte teilnehmen, sondern auch Wettkämpfer anderer Organisationen.

Bereits im Mittelalter war dieser Wettkampf als bürgerliche Fortsetzung der Ritterturniere mit anderen Mitteln beliebt. Man weiss von Stechen auf Rhein, Neckar, Main, Elbe, Donau, Seine, Themse und dem Canal Grande in Venedig. In der Schweiz sind laut den Organisatoren Stechen in Genf, Ouchy, Vevey und Estavayer-le-Lac überliefert, wie die Veranstalter auf ihrer Internetseite schreiben.

Heute erfreut sich der Wettkampf wieder zunehmender Beliebtheit. Auch aareaufwärts von Bern, in Thun, wurden solche Anlässe schon durchgeführt.

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Fremdenfeindlichkeit kommt gut an: Salvinis Rechtsaussen-Lega auf Rekordhoch

Sat, 06/30/2018 - 19:59

Die saloppe fremdenfeindliche Politik von Innenminister Matteo Salvini kommt bei den italienischen Wählern gut an: Seine Lega ist in einer Umfrage auf einem Rekordhoch.

Der harte Kurs von Innenminister Matteo Salvini in Sachen Migration kommt bei der italienischen Wählerschaft offenbar gut an. Salvinis Lega segelt laut einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos auf einem Rekordhoch und überflügelt sogar die Fünf-Sterne-Bewegung, mit der sie eine Regierungskoalition in Rom gebildet hat.

Bei Neuwahlen käme die Lega laut der von der Zeitung «Corriere della Sera» (Samstagsausgabe) beauftragten Erhebung auf 31,2 Prozent der Stimmen, verglichen mit 17 Prozent bei der Parlamentswahl am 4. März. Die Fünf-Sterne-Bewegung müsste sich mit 29,8 Prozent begnügen, nachdem sie bei der Parlamentswahl 32 Prozent erreicht hatte.

Salvinis Lega schöpft aus dem Reservoir der konservativen Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi, die sich laut der Umfrage bei Neuwahlen mit einem Rekordtief von 8,3 Prozent der Stimmen begnügen müsste. Die Demokratische Partei (PD) würde mit 18,9 Prozent gegenüber dem Ergebnis der Parlamentswahlen stabil bleiben.

«Vier Monate nach den Parlamentswahlen hat die Lega ihre Stimmen praktisch verdoppelt. War sie am 4. März noch die drittstärkste Partei, so ist sie heute zur stärksten Einzelkraft avanciert. Das ist bisher in Italien noch nie geschehen», kommentierte die Tageszeitung. (SDA)

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GC-Legende vor Schweden-Duell: Mats Gren: «Für mich ist das Spiel blöd»

Sat, 06/30/2018 - 19:59

Dieser Schwede spricht perfekt Schweizerdeutsch. GC-Legende Mats Gren (53), heute Sportchef bei IFK Göteborg, hat vor dem WM-Achtelfinal gemischte Gefühle.

Wem hilft einer, der als Schwede geboren wurde, aber 24 Jahre in der Schweiz lebte?

Mats Gren (54), von 1985 bis 2000 in den glorreichen Zeiten von GC Leistungsträger und Captain, sagt am Telefon in Schweden: «Es ist ganz, ganz schlecht, dass die beiden Mannschaften am Dienstag bereits im Achtelfinal aufeinandertreffen. Ich hatte mir erhofft, dass diese Konstellation erst im Halbfinal eintritt. Dann hätte eine Mannschaft sicher den Finaleinzug geschafft.»

«Ich bin doch ein wenig mehr für mein Heimatland»

Schweden oder Schweiz? Gren, der im November 1985 bei GC als Stürmer bei einem 5:2-Cup-Sieg mit 4 (!) Toren gegen YB seinen Einstand gab, sagt: «Bei den Junioren von GC trainierte ich die heutigen
Nati-Spieler Stephan Lichtsteiner, Steven Zuber und Haris Seferovic. Und meine beiden erwachsenen Kinder leben ja in der Schweiz. Aber: Ich bin doch ein wenig mehr für mein Heimatland.»

Wie ist die Stimmung im Land der Elche und Ikea-Schränke? Gren: «Alle Schweden hofften, dass man nicht auf Brasilien trifft. Am liebsten hätten wir Serbien gehabt.»

Gren, 5-facher Meister und 4-facher Cupsieger mit GC, ist von der jüngsten Entwicklung seiner Landsleute überrascht. «Nach dem gleichzeitigen Rücktritt von Zlatan Ibrahimovic, Kim Källström und Andreas Isaksson vor zwei Jahren musste man Angst haben, dass es der Nationalmannschaft für ein paar Jahre nicht mehr so laufen würde. Aber die Spieler haben die Philosophie von Trainer Janne Andersson schnell angenommen. Was diese Gruppe zuletzt geleistet hat, ist schon erstaunlich. Sie liessen in der Qualifikation Holland hinter sich, bezwangen in der Barrage Italien. Und jetzt sind sie an der WM in einer Gruppe mit Weltmeister Deutschland Erster geworden. Die Defensive steht sehr gut. Und vorne sind die Stürmer Emil Forsberg und Marcus Berg noch nicht einmal in Hochform.»

 

Wie sieht Gren die Schweizer?

«Sie haben sicher die besseren Individualisten. Vor allem in der Offensive mit Shaqiri. Ich denke, es wird am Dienstag keine Mannschaft ‹Achtung, fertig, los!› spielen. Die Schweiz wird mehr Ballbesitz haben. Es wird sicher sehr eng werden.»

Sitzt Gren in St. Petersburg im Stadion? «Kaum, obwohl St. Petersburg für uns sehr nahe liegt. Wir sind mit Göteborg im Trainingslager. Und: Ich glaube, die Flüge nach Russland sind bald ausgebucht.»

Kritisch verfolgt Ex-Hopper Gren die jüngste Entwicklung bei GC. «Ich bin ein bisschen traurig. Es müsste doch möglich sein, dass der Klub um die Plätze 3 und 4 mitspielt.»

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Wiener Schriftsteller Robert Menasse kritisiert europäische Staatschefs: «Die Totengräber wollen Ärzte sein»

Sat, 06/30/2018 - 19:47

Der Wiener Schriftsteller Robert Menasse hat sich den Idealen der Europäischen Union verschrieben. Mit Blick auf die Migrationskrise geht er mit den Staatschefs hart ins Gericht.

Herr Menasse, wie blicken Sie als leidenschaftlicher Europäer auf die Schweiz, das vielleicht EU-kritischste Land des Kontinents?
Robert Menasse:
 Die Schweiz ist ein Labor für die Zukunft Europas. Ob sie das nun weiss oder nicht. Der Kanton ist wichtiger als die Nation. Das entspricht den Idealen der Gründerväter der EU, die Nationen zu überwinden um ein Europa der Regionen zu entwickeln. Die Schweiz beweist zudem, dass das Zusammenleben von verschiedenen Kulturen, Sprachen und Mentalitäten problemlos möglich ist. Womit die Schweizer EU-Skeptiker recht haben, ist, dass es in der EU grosse demokratiepolitische Defizite gibt.

Können diese Defizite behoben werden?
Die europäische Demokratie entwickelt sich Schritt für Schritt, nicht zuletzt durch produktive Kritik. Schauen Sie sich zum Beispiel die Entwicklung des Europäischen Parlaments in den letzten zwanzig Jahren an.

Ein Beitritt der Schweiz ist derzeit undenkbar. Welche Gründe sprechen aus Ihrer Sicht dennoch dafür, dass ein reicher Kleinstaat in der Union aufgehen sollte?
Weil ein reicher Kleinstaat alleine nicht lange reich bleiben wird. Deshalb ist die Schweiz durch eine Vielzahl von Verträgen eng mit der EU verbunden, sodass sich die Frage stellt, warum sie nicht auch mitentscheiden will. Den jungen Schweizern, die in den Genuss des Studentenaustauschprogramms Erasmus gekommen sind, muss man Europa nicht mehr erklären.

Erasmus beschränkt sich auf eine dünne Schicht von Studenten, die sich die Zeit im Ausland leisten können. Es ist ein Elitenprojekt.
Wenn Studenten Stipen­dien bekommen, um an Universitäten in anderen Ländern studieren und Erfahrungen sammeln zu können, dann nennen Sie das ein Elitenprojekt? Ich würde sagen, die Erasmus-Generation ist die Vorhut eines geeinten Europas.

Aber wenn die Bevölkerung keine Nachhut auf dem Weg in die EU sein will?
Die Schweizer Bevölkerung lebt sehr gut von allen möglichen transnationalen Prozessen, zum Beispiel den Finanzströmen, den internationalen Investi­tionen und Gewinnrückführungen, von der Teilhabe am gemeinsamen europäischen Markt und so weiter. Irgendwann wird das seinen politischen Ausdruck in einem gemeinsamen nachnationalen Europa finden. Zu sagen, dass eine fiktive Mehrheit die Zukunft nicht den realen Anforderungen gemäss gestalten, sondern nur den Status quo verewigen will, überzeugt mich nicht. Gerade die Schweizer wissen: Stillstand ist Geschäftsstörung.

Dazu passt, dass Sie sich als Wiener und nicht als Österreicher verstehen. Warum eigentlich?
Nationale Identität war für mich nie ein Angebot. Ich habe als Städter mehr Gemeinsamkeiten zum Beispiel mit Menschen in Bratislava, das 40 Minuten von Wien entfernt ist, als mit Tiroler Bergbauern, fünf Stunden von Wien entfernt, mit denen ich nur den Pass gemeinsam habe. Ich kann Freunde in Tirol haben, aber sicher nicht wegen des Passes, ich kann ja auch Freunde im Alentejo, in Hessen oder auf der Peloponnes haben.

Mit Ihrem Buch «Der Europäische Landbote» schrieben Sie vor sechs Jahren, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, ein flammendes Plädoyer für die EU. In welcher Verfassung ist die Union heute?
Vor sechs Jahren haben wir unter all den Krisen gestöhnt: die Haushaltskrise Griechenlands, die Eurokrise, die Finanzkrise und so weiter. Das alles waren Symptome ein und desselben Widerspruchs: zwischen der nachnationalen Entwicklung, die im Lauf von sechzig Jahren schon relativ weit getragen hat, und der Renationalisierung der Mitgliedstaaten. Das blockiert vernünftige Gemeinschaftspolitik und Handlungsfähigkeit. Eine Reihe von Staatschefs will das europäische Projekt zurückdrehen zu einem Europa der Nationalstaaten. Sie glauben, es genügt die Wirtschaftsgemeinschaft, der gemeinsame Markt. Und jeder Staat kann souverän seine eigene Politik machen. Aber das kann nicht funktionieren. Ein gemeinsamer Markt mit einer gemeinsamen Währung braucht auch eine gemeinsame Finanzpolitik, Fiskalpolitik, Wirtschaftspolitik und so weiter. Also ohne Gemeinschaftspolitik kann es nicht funktionieren. Wer sie im Namen nationaler Souveränität blockiert, wird grösste Misere produzieren.

Wie meinen Sie das?
Der Nationalismus hat Europa in Trümmer gelegt. Das war die Erfahrung der Gründergeneration der EU. Deshalb sollte der Nationalismus überwunden werden. Dieser Anspruch ist nicht nur eine historische Lehre, er erweist sich auch in Hinblick auf unsere Zukunft als vernünftig: Alle grossen Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind längst transnational. Globalisierung bedeutet doch nichts anderes als die Zertrümmerung nationaler Souveränität. Und da gibt es nur zwei Möglichkeiten: gemeinsam gestalten oder jeder für sich Schiffbruch erleiden.

Der Einfluss der Mitgliedstaaten wird sich in Brüssel kaum einschränken lassen.
Das ist der Konstruktionsfehler der EU. Es entscheiden die nationalen Regierungschefs, der Europäische Rat. Die Regierungschefs aber wissen: Gewählt werden sie national. Sie müssen also die Fiktion aufrechterhalten, in Brüssel nationale Interessen durchzusetzen. Genau das führt aber zu Krisen, unter denen die Bevölkerungen der Nationalstaaten leiden.

Können Sie ein Beispiel geben?
Die Kommission drängte schon vor 20 Jahren auf eine europäische Asyl- und Migrationspolitik. Sie sah voraus, dass sich Millionen Menschen auf den Weg machen werden. Die Staatschefs haben das regelmässig blockiert, sie hatten Angst, zu Hause sagen zu müssen, es könnten Fremde kommen. Als die Flüchtlinge dann kamen, gab es keinen gemeinsamen Rechtsrahmen, keine Vorkehrungen, so machte jeder Staat, was er wollte. Chaos brach aus. Und dann sagten die nationalen Staatschefs, die EU funk­tioniert nicht, deshalb brauchen wir nationale Lösungen. Das ist der Wahnsinn. Die Totengräber wollen Ärzte sein.

Der Einfluss der Nationalstaaten wächst. Die Zukunft der Union steht auf der Kippe.
Entweder geben die Staaten mehr Souveränität nach Brüssel ab und es gelingt längerfristig, die Nationalstaaten zu überwinden. Oder aber Orban, Kurz, Seehofer und wie sie alle heissen, spielen ihr dreckiges Spiel weiter in der Hoffnung auf ein paar Wählerstimmen. Dann kracht das Ding zusammen. Und jene, die die EU kaputt gemacht haben, werden dann vor den rauchenden Trümmern stehen und pathetisch rufen: Das darf nie wieder geschehen.

Die Migration war Thema des EU-Krisen-Gipfels diese Woche. Glauben Sie, dass die gemeinsame Erklärung doch wieder zu mehr Gemeinschaftspolitik führt?
Sie haben sich auf einen gemeinsamen Text geeinigt, aber nicht auf gemeinsames Handeln. Die Einigung darauf, dass jeder weiterhin machen kann, was er will, und das «freiwillig», wird als Einigung verkauft. «Einigung» klingt schön. Man kann auch sagen: Ratten schrubben das sinkende Schiff.

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Drei Personen mussten ins Spital: Mehrere Verletzte nach Bus-Vollbremsung in Basel

Sat, 06/30/2018 - 19:43

Ein Basler Buschauffeur hat am Samstagmittag derart stark bremsen müssen, dass mehrere Fahrgäste stürzten. Dabei verletzten sich vier Personen.

In Basel hat am Samstagmittag ein Buschauffeur derart stark bremsen müssen, dass mehrere Fahrgäste stürzten. Dabei verletzten sich vier Personen. Die Sanität brachte drei von ihnen ins Spital.

Ursache für die Vollbremsung war ein Auto, dessen Lenker die Vortrittsregel missachtet hatte, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt mitteilte. Bei den Verletzten handelt es sich um eine 33-jährige Frau und um drei Männer im Alter von 39 bis 63 Jahren. (SDA)

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Er klaute als Teenager ein Stoppschild: Texaner entschuldigt sich nach 70 Jahren für Jugendsünde

Sat, 06/30/2018 - 19:39

Mit einem handgeschriebenen Brief und einer 50-Dollar-Note entschuldigte sich ein gegen 90 Jahre alter Texaner bei der Kleinstadt, in der er als Teenager einst ein Stoppschild geklaut hatte.

Am Ende holte ihn sein schlechtes Gewissen doch noch ein. Ein rund 90-jähriger Texaner schrieb einen Brief an die Stadtverwaltung von Midvale im US-Bundesstaat Utah. Inhalt: eine wortreiche Entschuldigung für seine Dummheit als Teenager. «Ich war damals ein gedankenloser oder besser gesagt ein dummer Teenager», schrieb er.

Nun versuche er, sich an all seine Missetaten zu erinnern und Wiedergutmachung zu leisten. «Ich will, dass Gott mir vergeben kann, darum bereue ich wahrhaftig», fügte er an.

«Bitte verwenden Sie das Geld für ein neues Stoppschild, okay?»

Dem Brief legte der reuige Greis noch eine 50-Dollar-Note bei, mit der er den entstandenen Schaden decken wollte. «Bitte verwenden Sie das Geld für ein neues Stoppschild, okay?» Seinen Namen nannte er nicht. Er unterschrieb nur mit: «ein bekümmerter Bürger».

Im Rathaus von Midvale war man von der Geste des Mannes so gerührt, dass man den Inhalt des Briefes auf Twitter teilte. «Wir haben gerade den schönsten anonymen Brief von einem 90-jährigen texanischen Gentleman erhalten», schrieb ein Mitarbeiter dazu.

Die 50 Dollar sollen für ein Stoppschild verwendet werden

Gegenüber dem Fernsehsender Fox 13 schätzt Bürgermeister Robert Hale, dass der Texaner das Vergehen in den 1940er-Jahren begangen haben müsse. Und er vergibt dem geläuterten Schilddieb: «Er bezahlte bereits einen viel höheren Preis als 50 Dollar, indem er diese schwere Last während 75 Jahren auf seinen Schultern trug.»

«Von unserer Seite ist die Sache damit erledigt», sagt Hale. Er hoffe aber, dass sich die Person doch noch persönlich bei der Stadt melde, damit man ihm für seine späte Aufrichtigkeit danken könne. 

Dem Wunsch des Texaners will Hale übrigens nachkommen. Die 50 Dollar würden ziemlich genau den Kosten für ein neues Stoppschild entsprechen, sagt er. «Sobald wir eines ersetzen müssen, werden wir sein Geld verwenden.» (krj)

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Ärger wegen Schweiz-Besuch des iranischen Präsidenten: Der heisse Tanz mit dem Mullah-Regime

Sat, 06/30/2018 - 19:38

Die Schweiz will mit dem Iran beim Besuch nächste Woche auch die Wirtschaftsbeziehungen vertiefen. Keine Freude daran haben die USA. Schweizer Firmen dürften bald vor der Wahl stehen: entweder mit den USA geschäften – oder mit dem Iran.

In der Schweiz und in Österreich kam es 2015 zur Beilegung des Atomstreits mit dem Iran. Drei Jahre danach besucht der iranische Präsident die beiden Länder. Mit militärischen Ehren wird Bundespräsident Alain Berset (46) am Montag Hassan Rohani (69) in Zürich für einen zweitägigen Besuch empfangen. Im Zentrum der Gespräche steht der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen.

Aber auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit ist ein Thema. Konkret: «Wie die bilateralen Beziehungen nach der Wiedereinführung der 2016 ausgesetzten US-Sanktionen gegen Iran weiterentwickelt werden können», wie der Bundesrat mitteilte.

Und hier begibt sich die Schweiz beim Tanz mit dem Mullahregime auf rutschiges Parkett. Grund: Die USA wolllen die Sanktionen gegen den Iran weiter verschärfen. So strebt die Trump-Administration jetzt sogar einen weltweiten Importstopp für iranisches Öl an. Zugleich sollen alle Personen und Unternehmen, die die US-Handelssperren nicht befolgen, sanktioniert werden.

Strafe auch für Schweizer Firmen

Das US-Regime dürfte nicht nur US-amerikanische Firmen, sondern jedes internationale Unternehmen treffen, das sich nicht aus dem Iran zurückzieht. Flugzeugbauer Boeing, Frankreichs Energieriese Total und die dänische Reederei Mærsk haben ihren Rückzug bereits angekündigt.

Trump schickt seine Leute derzeit rund um den Globus, um die Staaten von seiner Iran-Politik zu überzeugen. Und Druck auszuüben. Auch auf die Schweiz!

So sagte Andrew Peek, der für die Iran-Politik im US-Aussenministerium zuständig ist und vor zwei Wochen in der Schweiz weilte, gegenüber Radio SRF: «Die Schweiz ist der siebtgrösste Direktinvestor in den USA. Die Firmen müssen wissen, was sich nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomdeal geändert hat. Sie müssen sich entscheiden: entweder die USA oder der Iran.»

Mit Argusaugen wird die US-Botschaft in Bern den Rohani-Besuch verfolgen. Kommentieren will ihn Botschafter Ed McMullen (54) aber nicht. Man habe den geplanten Besuch «zur Kenntnis genommen», heisst es einzig.

Iran-Kenner: Für einige Firmen sei die Situation «hoch dramatisch»

Allein das Gespräch mit Rohani dürfte der Schweiz nicht schaden. «Alle europäischen Regierungen kritisierten die US-Sanktionen gegen den Iran», so der Chef der Handelskammer Schweiz-Iran, Philippe Welti (69). «Sollten die Iraner aber Wünsche anbringen, wird die Schweiz notgedrungen zurückhaltend sein.» 

So zurückhaltend wie die Schweizer Wirtschaft? Wie richten sich zum Beispiel hoch spezialisierte Maschinenbauer aus, die global aufgestellt sind und praktisch alle in die USA liefern? Wenn sie das weiterhin tun wollen, müssten sie sich wohl oder übel gegen den Iran entscheiden. «Hoch dramatisch ist die Situation auch für Schweizer Unternehmen, die im Iran bereits investiert haben oder investieren wollten», so Welti, ehemaliger Botschafter im Iran.

Milliardendeal mit Stadler Rail auf Eis gelegt

Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) bedauert die Entwicklungen. «Viele Unternehmen, die in den letzten Jahren an einem Aufbau der Geschäftsbeziehungen mit dem Iran sehr interessiert waren, werden angesichts der Sanktionsdrohungen der USA diesen Aufbau nicht fortsetzen oder ganz abbrechen», so der Branchenverband Swissmem.

Trübe Stimmung herrscht bei Stadler Rail. Im Februar unterzeichnete der Thurgauer Schienenfahrzeughersteller im Iran eine Absichtserklärung für die Lieferung von 960 U-Bahn-Wagen. Der definitive Zuschlag für den 1,3-Milliarden-Deal war nur noch Formsache. Dieses Geschäft liegt nun auf Eis, der Deal dürfte platzen.

Gelassen reagieren hingegen die Lebensmittel- und Pharmamultis. Nestlé sieht zurzeit keine Auswirkungen aufs Geschäft, obwohl man im Iran mehr als 800 Menschen beschäftigt. Nestlés Ruhe kommt nicht von ungefähr: Lieferungen von Nahrungsmitteln, Agrarrohstoffen, Medikamenten und medizinischen Geräten sind von den US-Sanktionen befreit.

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Montreux-Jazz-Festival-Chef Mathieu Jaton: «Ich träume von Céline Dion»

Sat, 06/30/2018 - 19:37

Gestern startete das 52. Montreux Jazz Festival. Leiter Mathieu Jaton (42) über schöne Momente, badende Stars und seinen grössten Wunsch.

Bis zum 14. Juli rocken Stars wie Billy Idol (62), Johnny Depp (55) und Deep Purple die Bühnen am Genfersee. Festivalleiter Mathieu Jaton (42) spricht über denkwürdige Momente, badende Sänger und seinen grössten Wunsch: Weltstar Céline Dion.

BLICK: Sie leiten seit fünf Jahren das Montreux Jazz Festival. Ihr speziellstes Erlebnis?
Mathieu
Jaton: Ein später Abend, den ich mit Quincy Jones und Usher verbrachte. Das Ganze kam spontan zustande, wir setzten uns dann auf eine Terrasse mit Blick auf den See und tranken Rotwein. Echt coole Typen! Auch den Grillabend mit Michael Stipe von R.E.M. werde ich nie vergessen. Der fand allerdings nicht in Montreux, sondern bei ihm zu Hause in den USA statt.

Was ist Ihr Montreux-Ritual?
Ich gehe täglich im Genfersee schwimmen und spiele zum Entspannen Badminton – ab und zu sogar gegen Stars.

Und wie verbringen die Künstler ihre freie Zeit am liebsten?
So viel ich weiss, geht auch Iggy Pop immer gerne baden (lacht). Und Paolo Conte wandert gerne in den Hügeln oberhalb Montreux.

Welche Weltstars hätten Sie noch gerne am Festival?
Wir träumen von Céline Dion. Das müsste dann aber ein ganz speziell grosses Jazz-Projekt sein. Etwas noch nie Dagewesenes.

Elton John gibt 2019 seine Abschiedsvorstellung in Montreux. Was darf man erwarten?
Was er für seine Abschlusstournee ankündigt, klingt vielversprechend: Er will seine Fans auf eine visuelle Tour durch seine 50-jährige Karriere mitnehmen. So wie man es zuvor noch nie gesehen hat. Für Montreux wird er seine Show aber noch speziell anpassen.

Welche der auftretenden Bands hören Sie privat am liebsten?
Zu Hause Jack White. Ich mag seine Eigenwilligkeit – er machts, wie es ihm gefällt. Und mit dem Song «Connected by Love» hat er mich voll erwischt! Im Auto höre ich Rone, weil sein Mix aus elektronischer Musik und Soul sowie die Rhythmen perfekt zum Fahrerlebnis passen.

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Im Achtelfinal-Duell mit Portugal: Hält Uruguay auch gegen Ronaldo die Null?

Sat, 06/30/2018 - 18:57

Uruguay ist die einzige Mannschaft, die an dieser WM noch keinen Gegentreffer erhalten hat. Ob das im heutigen Achtelfinal gegen Portugal mit CR7 auch so bleibt? Verfolgen Sie das Spiel live ab 20 Uhr bei BLICK!

Klar, Ägypten (ohne Salah), Saudi-Arabien (ohne Offenisve) und Russland (mit 10 Mann) sind kein Gradmesser. Trotzdem ist die starke Abwehrleistung der Urus kein Zufall. Coach Oscar Tabarez (71) ist ein erfahrener Fuchs, trainiert die Celeste seit zwölf Jahren. Und er hat mit Diego Godin (32) und José Gimenez (23) das wohl stärkste Innenverteidiger-Duo der WM zur Verfügung.

Zusammen halten die beiden seit fünf Jahren die Abwehr von Atletico Madrid zusammen, verstehen sich blind. Weil sich Gimenez einen Tag nach seinem Siegtor beim 1:0 gegen Ägypten aber am Oberschenkel verletzte, bangen die drei Millionen Einwohner Uruguays um ihr Abwehr-Duo. Weil sie wissen, dass der Traum-Sturm Suarez/Cavani nicht reicht, um Cristiano Ronaldo zu eliminieren?

CR7 ist heute wieder besonders heiss. Der Superstar kehrt in jenes Stadion zurück, in dem er es zu Beginn der WM so richtig krachen liess – mit seinen drei Treffern beim 3:3 gegen Spanien.

Verfolgen Sie den WM-Achtelfinal Uruguay – Portugal live ab 20 Uhr bei BLICK im Ticker und Stream!

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Kleine Windhose am Sommertag: «Staubteufel» in Oberglatt ZH gesichtet

Sat, 06/30/2018 - 18:21

In Oberglatt ZH gab es am Samstagnachmittag eine kleine Windhose. Meteorologen bezeichnen solche Wetter-Erscheinungen als Staubteufel. Sie sind in der Regel harmlos.

Der Sommer meinte es am Samstag gut mit Oberglatt ZH: Das Quecksilber im Thermometer kratzte an der 30-Grad-Grenze, es blies eine leichte Bise. Perfektes Wetter für Public Viewing jeglicher Art – sei es Fussball oder Plainspotting, so wie an der Bülacherstrasse in der Zürcher Gemeinde.

Ein BLICK-Leser konnte am Samstag gegen 17 Uhr dabei nebst Flieger auch gefährlich anmutende Wirbel beobachten: Auf dem Ackerfeld neben dem beliebten Plainspotter-Platz stieg tatsächlich eine meterhohe Windhose in den Himmel.

Staubteufel werden wenige Meter hoch

Meteorologen bezeichnen solche Wetter-Erscheinungen als «Staubteufel». Stefan Scherrer von MeteoNews erklärt: «Sowas kann entstehen, wenn die Sonne, wie jetzt kurz nach Sommerbeginn, besonders stark strahlt und die Luft am Boden erhitzt.»

Wenn die Luft aufsteigt und gleichzeitig eine Bise vorhanden ist, könne es zu kleinen Turbulenzen und Verwirbelungen kommen. Sichtbar werden sie, wie im Fall in Oberglatt, wenn es Sand oder Staub am Boden gibt. «Solche Staubteufel sind in der Regel ungefährlich und nur einige Meter hoch und breit», sagt Scherrer weiter. (pma)

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