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Updated: 1 month 2 weeks ago

Sommerplage Entenflöhe: So schützen Sie sich vor den Parasiten

Wed, 07/11/2018 - 16:37

Nach dem Baden im Chapfensee bei Mels SG bekamen zwei Kinder überall Pusteln am Körper. Sie wurden von Entenflöhen gebissen. Kein Einzelfall! Denn überall in der Schweiz lauern die fiesen Flöhe auf ihre Opfer.

Es sollte ein gemütlicher Bade-Ausflug werden und endete im Pustel-Horror. Nikolina Gansner (27) aus Igis GR fuhr mit ihren zwei Kindern am Sonntag an den Chapfensee oberhalb von Mels SG. Dann der Schock: Als ihre Kinder aus dem Wasser kommen, sind ihre Körper mit roten, juckenden Pusteln übersät. Nachdem die Symptome nicht nachlassen wollten, sucht Gansner besorgt einen Arzt auf. (BLICK berichtete) Diagnose: Entenflöhe!

Je wärmer, desto höher das Risiko

Es sind kleine Parasiten, die sich in die Haut bohren und heftige Reaktionen verursachen können. So wie bei den Kindern von Nikolina Gansner. Nur ein Einzelfall? Leider nicht! «Dies wird regelmässig in der Schweiz so beobachtet», sagt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen zu BLICK. Der Befall sei zwar unangenehm, aber sonst harmlos und daher nicht meldepflichtig. Es gibt darum keine Zahlen über die jährlichen Entenfloh-Fälle.

Es dürften aber nicht wenige sein. Denn in vielen Schweizer Seen lauern die fiesen Zerkarien-Parasiten, wie sie richtig heissen, auf ihre Opfer. Wo überall, ist schwer zu sagen. Grundsätzlich gilt aber: «Je wärmer der See und je mehr Enten auf dem See, desto grösser die Chance, dass Entenflöhe im Wasser sind», erklärt Gewässerökologe Markus Zeh. Denn im warmen Wasser fühlen sich die Parasiten am wohlsten.

Aus Versehen befallen

Die Wurmeier gelangen nämlich durch den Kot befallener Vögel in die Seen. Schlüpfen die Larven, befallen sie Wasserschnecken. Dort entwickeln sie sich weiter und landen danach wieder im Wasser, auf der Suche nach Vögeln. Damit wäre der Lebenszyklus abgeschlossen. Der Mensch hat darin eigentlich nichts verloren. Aber trotzdem verirren sich einige Würmer, bohren sich irrtümlicherweise in unsere Haut und sorgen für juckende Pusteln. Wer dann kratzt, riskiert üble Infektionen.

So weit muss es aber nicht kommen. Wer sich gründlich nach dem Baden duscht und flache, warme Gewässer meidet, kann ohne Angst ins Wasser springen. Und eines ist natürlich besonders wichtig: Nicht dort schwimmen gehen, wo sich Enten aufhalten oder gefüttert werden. Dann steht einer nassen Abkühlung nichts im Wege!

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Folgt Natalie Rickli auf Zürcher Regierungsrat Kägi? «Ich werde eine Kandidatur prüfen»

Wed, 07/11/2018 - 16:30

Der Zürcher Baudirektor Markus Kägi will im nächsten Frühling vom Amt als Regierungsrat zurücktreten. Damit beginnt die Suche nach einem Nachfolger – oder einer Nachfolgerin. Im Fokus: Nationalrätin Natalie Rickli.

Der Zürcher Baudirektor Markus Kägi (64) will im nächsten Frühling vom Amt als Regierungsrat zurücktreten. Dies gab Kägi an einer Medienkonferenz bekannt.

Damit beginnt die Suche nach einem Nachfolger – oder einer Nachfolgerin. Im Fokus: Noch-Nationalrätin Natalie Rickli. Diese hat von solchen Ambitionen noch nie Abstand genommen. «Ich finde es ein interessantes Amt und werde eine Kandidatur über den Sommer prüfen und danach entscheiden», sagt Rickli.

Ein Leben für die Politik

Nach zwölf Jahren sei genug, sagte hingegen Kägi vor den Medien. Er wisse zwar nicht, wie es ohne Politik sein werde. Schliesslich seien die Regierungsjahre nur die Krönung eines langen politischen Weges gewesen. Er verwies auf seine erste Gemeindeversammlung, die er mit 20 Jahren besucht hatte.

Rickli-Kandidatur nicht sicher

Mit welcher Kandidatin oder welchem Kandidat die SVP Kägis Sitz verteidigen will, ist noch offen. Der zweite Regierungsrat aus den Reihen der SVP, Finanzdirektor Ernst Stocker, hatte bereits früher bekannt gegeben, dass er sich bei den Erneuerungswahlen vom 24. März 2019 erneut zur Verfügung stellen werde.

Dies bekräftigte der 63-Jährige am Mittwoch: Die «anspruchsvolle Querschnittsaufgabe» in der Finanzdirektion würde ihn reizen, sagte Stocker. Es sei zwar ein «stetiger Kampf um die Finanzen» - er fühle sich aber wohl und wisse, wie es gehe. Deshalb wolle er nochmals vier Jahre weitermachen.

FDP kommt mit Lokalpolitiker

Heute Morgen hat die FDP entschieden, mit wem sie den Sitz des abtretenden Gesundheitsdirektors Thomas Heiniger verteidigen will. Im Rennen sind die Kantonsräte Martin Farner, Jörg Kündig und Thomas Vogel. Die FDP will am 4. Oktober eine Doppelkandidatur beschliessen. (SDA/nmz)

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Brandstiftung bei Basler Imker: «200'000 tote Bienen sind ein Stich in mein Herz»

Wed, 07/11/2018 - 15:15

Imker Tacittin Özdemir (41) hat ein Jahr umsonst geschuftet: Am Sonntag klauten ihm Unbekannte seinen frisch geernteten Honig. Aber noch mehr schmerzt ihn, dass sie die Bienenvölker in Brand steckten und drei davon töteten.

Leises Vogelgezwitscher, eine offene Ebene etwas abseits von Riehen BS. Die Bienen summen friedlich – nichts deutet darauf hin, dass viele von ihnen am Sonntagabend fast einem Feuer zum Opfer gefallen sind. Erst bei genauerem Blick auf die Bienenkästen von Imker Tacittin Özdemir (41) fallen die angesengten Büsche und ein durch Russ beschädigtes Bienenhaus ins Auge.

Dreiste Diebe hatten am Sonntagabend den Honig geklaut, den Özdemir den ganzen Tag lang geerntet hatte. 300 Kilogramm sind einfach weg. Zudem haben die Täter vermutlich ein Feuer gelegt. Drei von 14 Bienenvölker verendeten in den Flammen.

«Wir waren gerade etwas essen. Als wir zurückkehrten, war hier alles voller Feuerwehrleute. Zuerst dachte ich, meine Bienen hätten jemanden gestochen. Doch dann bemerkte ich, dass mein Honig verschwunden war.»

«Ich hege und pflege sie»

«Es fühlte sich an wie ein Stich in mein Herz», sagt Özdemir. Der finanzielle Aspekt des Honigdiebstahls sei für ihn zweitrangig. «Vielmehr schmerzen mich die 200'000 toten Bienen. Sie sind wichtig für die Umwelt und für dieses Land. Ich hege und pflege sie in vielen Stunden Arbeit.»

Rund 100 Stunden Arbeit stecken im geklauten Honig. Einmal im Jahr wird dieser abgegossen – das heisst, die ganze Jahresernte ist dahin. Etwa 7000 bis 7500 Franken an Wert hatte der Honig, schätzt Marcel Strub, kantonaler Bieneninspektor und Leiter der Fachstelle Bienen der Kantone Solothurn und beider Basel. Besonders ärgerlich für den betroffenen Imker aus Riehen sei auch, dass er möglicherweise einen Teil seiner Stammkunden verliere, die er jetzt nicht beliefern kann.

Ein Novum in der Schweiz

Von einem vergleichbaren Diebstahl habe er noch nie gehört. Das sei ein neues Phänomen in der Schweiz. Höchstens aus Deutschland seien Fälle bekannt, in denen Imker einander ganze Bienenvölker entwenden. Dass hingegen Bienenvölker in Brand gesteckt werden, sei keine Seltenheit. «Gelegentlich brennen Bienenstöcke. Doch meist stecken Lausbuben dahinter.»

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Sturz um Sturz: Tour de France wird zur «Tour de Blut»

Wed, 07/11/2018 - 14:30

Die Bremsen quietschen – aber der Sturz ist nicht zu verhindern. Die Tour de France ist eine Tour der Qualen.

Stürze, Blut, Qualen: Die Tour de France ist nichts für Zartbesaitete. Auch nicht in diesem Jahr. Bei jeder Etappe mit Massenstart knallte es bislang.

Mit Folgen. Fünf Fahrer mussten die Rundfahrt bislang aufgeben, darunter auch Axel Domont (27). Bei einem Massensturz prallt der Franzose mit voller Wucht auf den Asphalt. Die Diagnose: Schädeltrauma und Schlüsselbeinbruch – es ist sein insgesamt sechster.

Zuletzt machten Bilder von Tiesj Benoot die Runde. Der Belgier stürzte während der 4. Etappe schwer und überquert die Ziellinie blutüberströmt. Am Mittwoch muss er die Tour aufgeben.

Noch im Rennen ist dagegen Lawson Craddock (26). Der Ami fährt mit gebrochenem Schulterblatt (!) weiter.

 

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Brand in Mehrfamilienhaus in Saint-Imier BE: Frau (†46) leblos aufgefunden

Wed, 07/11/2018 - 13:56

Am Dienstagnachmittag ist es in einem Mehrfamilienhaus in Saint-Imier BE zu einer starken Rauchentwicklung gekommen. Dabei wurde eine Frau leblos aufgefunden. Die Brandursache wird untersucht.

Brand in einem Mehrfamilienhaus in Saint-Imier BE. Am Dienstagabend erhielt die Kantonspolizei Bern eine Meldung über starke Rauchentwicklung an der Rue du Pont.

Vor Ort fanden die ausgerückten Einsatzkräfte eine bewusstlose Frau. Die 46-jährige Schweizerin wurde bereits von Privatpersonen aus der betroffenen Wohnung geborgen.

Brandursache wird ermittelt

Trotz sofortigen Rettungsmassnahmen musste schliesslich der Tod der Frau festgestellt werden. Die Feuerwehr Erguël konnte in einem Raum der Wohnung einen Brand im Anfangsstadium feststellen und diesen rasch löschen. Ermittlungen zur Brandursache sowie den Umständen sind im Gang. (man)

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Bade-Drama in Osogna TI: Bub (†11) stirbt bei Sprung in den Teich

Wed, 07/11/2018 - 13:45

In Osogna TI hat sich ein 11-jähriger Bub am Montag beim Baden lebensgefährlich verletzt. Jetzt ist er gestorben.

Dramatische Szenen haben sich am Montagnachmittag in Osogna TI zugetragen. Beim Baden hat sich ein 11-jähriger Bub lebensgefährlich verletzt, wie die Kantonspolizei Tessin berichtete.

Laut derzeitigen Erkenntnissen war der Junge auf einen Felsen in sechs Metern Höhe geklettert, um von dort aus in einen Teich zu springen. Doch der Bub verunglückte. Bevor er ins Wasser fiel, stürzt er auf einen Felsen.

Mit schweren Verletzungen von der Rega ins Spital geflogen

Anwesende waren ihm sofort zu Hilfe gekommen und hatten ihn aus dem Wasser gezogen. Die Rettungskräfte der Tre Valli Soccorso waren rasch vor Ort, bevor der Junge dann von der Rega ins Spital geflogen wurde.

Beim Sturz zog sich der 11-Jährige, der in der Nähe von Locarno wohnte, so schwere Verletzungen zu, dass er diesen jetzt im Spital erlag. (rad)

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Streit um Brexit: May gibt sich in Regierungskrise kämpferisch

Wed, 07/11/2018 - 13:37

Nach dem Beben in ihrer Regierung hat die britische Premierministerin Theresa May ihre umstrittenen Brexit-Vorschläge verteidigt und sich kampfeslustig gezeigt.

Man wolle einen geordneten EU-Austritt, dabei aber Wünsche der Brexit-Wähler erfüllen, etwa nach Begrenzung des Zuzugs von EU-Bürgern. Das sagte May am Dienstagabend in London bei einem Auftritt mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Die Kanzlerin begrüsste, dass May neue Pläne auf den Tisch gelegt habe. Bei der EU nimmt man Mays Ideen allerdings zurückhaltend auf.

May macht Zugeständnisse an die EU

Unterhändler Michel Barnier bekräftigte bekannte EU-Positionen, die Mays Plänen zum Teil widersprechen. Für die EU seien die vier Freiheiten des gemeinsamen Binnenmarkts - freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Freizügigkeit für Bürger - unteilbar, sagte Barnier in New York.

May hatte hingegen eine Freihandelszone nur für Waren vorgeschlagen. Bei Dienstleistungen und Freizügigkeit will Grossbritannien nach dem EU-Austritt 2019 jedoch stärker selbst bestimmen.

Merkel sagte, die 27 bleibenden EU-Länder würden sich mit Barnier gemeinsam eine Meinung bilden. Aber dass May etwas vorgelegt habe, bringe die Verhandlungen voran: «Es ist gut, dass Vorschläge auf dem Tisch sind, soviel kann ich heute schon sagen, ohne in die Details zu gehen«, sagte Merkel.

Weicherer Brexit-Kurs führt zu internen Konflikten

Die Vorschläge gelten in Grossbritannien als Zugeständnis an die EU und hatten zu den Rücktritten der Brexit-Befürworter David Davis und Boris Johnson von ihren Ministerposten geführt. Deshalb wird mit Spannung erwartet, inwieweit sie für die EU akzeptabel sind.

Auch Barnier legte sich dazu noch nicht fest. Man werde sich in den nächsten Tagen zunächst das für Donnerstag erwartete Weissbuch anschauen, in dem May ihre Vorschläge ausführen will.

Unterdessen wurde gerätselt, wann sich Ex-Aussenminister Boris Johnson noch einmal zu Wort meldet und ob er May erneut herausfordert.

Mit einer Misstrauensabstimmung gegen May wurde zunächst nicht mehr gerechnet. Demonstrativ postete die Premierministerin am Dienstag auf Twitter ein Gruppenfoto vom Kabinettstisch mit vielen lächelnden Gesichtern. Dass der Machtkampf noch nicht vorbei ist, wurde deutlich, als am Abend zwei Vize-Vorsitzende der Konservativen Partei, Ben Bradley und Maria Caulfield, ihre Ämter niederlegten.

 

Zuspruch von Trump für Johnson

Unerwarteten Zuspruch bekam Johnson von der anderen Seite des Atlantiks. US-Präsident Donald Trump bezeichnete Johnson kurz vor seiner Abreise zum Nato-Gipfel in Brüssel als Freund. «Er hat mich sehr, sehr unterstützt und war sehr nett zu mir. Vielleicht werde ich mit ihm reden, wenn ich da drüben bin.» Am Donnerstag wird Trump in Grossbritannien erwartet.

Viele glauben, dass Mays politische Zukunft nun vor allem von der Reaktion der EU auf ihre jüngsten Brexit-Pläne abhängt. Die Kräfteverhältnisse im britischen Kabinett jedenfalls scheinen sich zugunsten eines EU-freundlicheren Kurses verschoben zu haben. Der neue Aussenminister Jeremy Hunt warb vor dem Brexit-Referendum 2016 noch für den Verbleib Grossbritanniens in der EU.

Wird London seine Position weiter aufweichen? Genau das befürchteten die Brexit-Hardliner um Boris Johnson und David Davis. Die Befürworter eines harten Brexits hätten zwar wohl genug Stimmen, um ein Misstrauensvotum zu erzwingen - voraussichtlich aber nicht genug, es ohne Unterstützung auch zu gewinnen. Fraglich ist, ob sich das ändert, sollte May mit ihren Plänen in Brüssel auf Granit beissen.

Machtkampf noch nicht vorbei

Der Machtkampf ist noch nicht vorbei. Beobachter schliessen weitere Rücktritte nicht aus. Am Dienstag kamen kurzzeitig Gerüchte auf, Umweltminister Michael Gove könne seinen Abschied aus der Regierung vorbereiten.

Erfahrene Politiker warnten am Dienstag, May nicht infrage zu stellen. Sollten sie sich gegen Mays Pläne stemmen, riskierten die «Brexiteers» ein Scheitern des Brexits, mahnte der konservative Ex-Aussenminister William Hague. «In dieser Frage ein Romantiker zu sein, hat für das Land keinen praktischen Nutzen», schrieb er im «Daily Telegraph«.

Der frühere Vorsitzende der Konservativen, Michael Howard, sagte der BBC, es wäre extrem dumm, ein Misstrauensvotum gegen die Premierministerin zu starten. Auch Ex-Verteidigungsminister Michael Fallon sagte, er glaube nicht an einen Misstrauensantrag. «Das ist das letzte, was wir gerade brauchen.»

Johnson befürchtet Grossbritannien als Kolonie der EU

Boris Johnson, wichtigster Brexit-Wortführer im Kabinett, war am Montag zurückgetreten, nur Stunden nach der Rücktrittsankündigung von Brexit-Minister David Davis.

Zuvor hatte Johnson bereits sein Rücktrittsschreiben veröffentlicht. «Der Brexit-Traum stirbt, erstickt von unnötigen Selbstzweifeln«, schreibt er darin. Wichtige Entscheidungen seien hinausgeschoben worden, einschliesslich der Vorbereitungen für einen Brexit ohne Abkommen. So werde Grossbritannien zu einer «Kolonie» der EU.

Der neue Aussenminister Hunt stellte sich sofort klar hinter May. «Es ist Zeit, unserer Premierministerin dabei den Rücken zu stärken, einen grossartigen Brexit-Deal zu bekommen - jetzt oder nie...», schrieb er auf Twitter.

Entzündet hatte sich der Streit an Mays Plan, Grossbritannien bei Waren und Agrarerzeugnissen auch nach dem EU-Austritt eng an den europäischen Binnenmarkt zu binden. Die anderen drei Freiheiten des Binnenmarkts - Kapital, Arbeitskräfte und Dienstleistungen - sollen beschränkt werden. Damit wollen die Briten die ungehinderte Einreise von EU-Bürgern stoppen und im wichtigen Dienstleistungssektor eigene Wege gehen. (SDA)

 

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Wegen US-Sanktionen: Iran will 300 Millionen Bargeld aus Deutschland holen

Wed, 07/11/2018 - 13:31

300 bis 380 Millionen Euro will die iranische Regierung angesichts der US-Sanktionen in Sicherheit bringen. Der amerikanische Botschafter in Deutschland versucht das zu verhindern.

Der Iran will rund 300 Millionen Euro in bar von Deutschland nach Teheran ausfliegen, um das Geld vor dem drohenden Einfrieren von Konten zu retten. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet, es sollen wegen der drohenden Konsequenzen der US-Sanktionen sogar 350 bis 380 Millionen Euro ausgeflogen werden.

Konkret geht es darum, Guthaben der staatlichen Europäisch-Iranischen Handelsbank Eihbank bei der Bundesbank auszahlen zu lassen. Die Eihbank gehört mehrheitlich der iranischen Bank für Industrie und Bergbau, also dem iranischen Staat.

«Vorhaben stoppen»

USA wollen Banken sanktionieren, die direkt oder indirekt Transaktionen mit iranischen Instituten unterstützen.

Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hat die deutsche Regierung aufgefordert, den vom Iran geplanten Bargeld-Transfer zu stoppen. «Wir ermutigen die deutsche Regierung, auf höchster Ebene zu intervenieren und dieses Vorhaben zu stoppen», sagte Grenell der Zeitung «Bild». (neo)

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HTC U12 Plus im Test: Schafft HTC den Anschluss an iPhone und Co.?

Wed, 07/11/2018 - 13:30

Mit etwa über 800 Franken kostet das neue HTC U12 Plus so viel wie das Huawei P20 Pro oder das Samsung Galaxy S9 Plus. Der BLICK-Test zeigt, ob es auch qualitativ mithalten kann.

HTC setzt dieses Jahr auf grosse Grössen. Vom neuen Flaggschiff gibts nur noch eine Plus-Version. Und die soll mit den anderen grossen Spitzenmodellen von Apple, Samsung, Huawei und Co. mithalten können.

Zumindest preislich ist das auf jeden Fall so. Das HTC U12 Plus ist im Online-Handel ab 805 Franken erhältlich. Zum Vergleich: Das Huawei P20 Pro kostet gleich viel, hat aber 128 GB Speicher. Das Samsung Galaxy S9 Plus wird ab 768 Franken angeboten, wie das U12 mit 64 GB Speicher. Nur Apple liegt mit mindestens 1044 Franken fürs iPhone X wie oft deutlich darüber. 

HTC tut auch viel dafür, den Ansprüchen an ein Topgerät gerecht zu werden. BLICK hat das U12 Plus intensiv getestet und vergleich die Alternative aus Taiwan mit den aktuellen Android-Topgeräten. 

Technik und Akku: U12 Plus mit viel Leistung, etwas weniger Ausdauer

Mit dem Snapdragon 845 arbeitet der aktuell schnellste Android-Prozessor im HTC U12 Plus. Dank 6 GB Arbeitsspeicher schneidet das Gerät in Benchmark-Tests ausgezeichnet ab und ist gar schneller als viele direkte Konkurrenten. Im Alltag bedeutet das: Kaum Ladezeiten, wenn man eine App aufstartet. Die auf Android 8.0 Oreo basierende Oberfläche läuft superschnell und ruckelfrei. 

Der Speicher ist mit 64 GB mittelmässig gross, kann mit Speicherkarten aber um bis zu 2 TB erweitert werden. Auch der Akku ist mit 3500 mAh-Stunden nicht wahnsinnig gross für ein Handy mit 6-Zoll-Bildschirm. Trotzdem kommen wir recht gut durch den Tag, Wunder darf man aber keine erwarten. 

Etwas schade, legt HTC nur ein Quickcharge-3.0-Ladegerät bei, denn das Gerät selbst würde auch den nochmals etwas schnelleren Standard 4.0 unterstützen. Drahtloses Laden unterstützt das HTC U12 Plus nicht, trotz Glasrückseite. Unverständlich. Positiv ist dafür, dass das Gerät nach IP68-Standard wasserdicht ist.

Design und Display: Konservativ und zeitlos

Bei den Handy-Trends 2018 machen die Taiwanesen nicht mit. Das U12 Plus hat weder einen besonders dünnen Rand rund um den Screen, noch einen Notch – also eine Aussparung im Display für Kamera und Sensoren. Der Nachteil: Das U12 Plus sieht nicht besonders modern aus. Der Vorteil: Es ist optisch eine Alternative zur Konkurrenz. 

Einzig bei der Glasrückseite schwimmt HTC voll im Trend mit. Und die ist nochmals deutlich spiegelnder als bei anderen Geräten. Alles ist erstklassig verarbeitet. 

Wir hatten leider im Test die langweiligste Farbe, das Ceramic Black. Die anderen zwei Versionen des U12 stechen nämlich richtig aus der Masse heraus. Flame Red schimmert je nach Lichteinfall von Violett über Rot bis Orange-gelb. Und bei Transparent Blue sieht man durchs Glas einige Bauteile des Geräts. Sehr schick!

Auch beim Bildschirm gibt sich HTC konservativ und verzichtet auf das hippe Oled-Panel, das fast alle anderen einbauen. Der 6-Zoll-Screen im 18:9-Verhältnis basiert auf Super-LCD-Technik und löst mit 2880 auf 1440 Pixeln auf. Der Screen ist damit sehr scharf, schön hell und zeigt angenehm leuchtende, aber nicht übertrieben poppige Farben. Die besseren Schwarzwerte eines Oled-Displays vermisst man im Alltag nicht. 

Gehört zu den besten Handy-Kameras auf dem Markt

HTC baut gleich vier Linsen ins HTC 12 Plus ein. Zwei vorne und zwei hinten. Die Hauptkameras lösen mit 12 und 16 Megapixeln auf und bieten einen optischen und praktisch verlustfreien 2x-Zoom. Das Setting ist standardmässig, auf Spezialitäten wie noch stärkeren Zoom, ausgeprägte künstliche Intelligenz oder Superzeitlupe verzichtet der Hersteller. 

Aber: Die Resultate sind trotzdem ausgezeichnet. Die Fotos sind gestochen scharf und rauscharm. Das HTC setzt dabei auf natürliche Farben, hat einen schnellen Fokus und einen guten Automatikmodus. In der Profi-Einstellung kann man dann sogar Raw-Bilder aufnehmen, die sich dann auch profimässig bearbeiten lassen.

Bokeh-Aufnahmen werden automatisch erstellt und sehen nicht schlecht aus, aber auch nicht besser als bei anderen Systemen. Zusätzlich sind Porträts mit unscharfem Hintergrund auch mit den zwei Frontkameras mit je 8 Megapixeln möglich. Und sehen auch hier ansprechend aus. Ein Zusatz-Feature, das sonst nicht viele bieten. Allgemein werden Selfies überdurchschnittlich gut, schade ist ein Beauty-Filter voreingestellt. Und schade, wirken die Fotos auch bei deaktiviertem Filter noch leicht getunt.  

Insgesamt gehört das HTC 12 Plus zu den besten Kamera-Handys auf dem Markt und muss sich nur in gewissen Bereichen geschlagen geben. Das Huawei P20 Pro ist etwa im Dunkeln und beim Zoomen besser, das Samsung Galaxy S9 Plus bei Videoaufnahmen. 

Specials: Kopflos knopflos, aber Quetschen ist kein Quatsch

Zwei ganz spezielle Features bietet das HTC 12 Plus. Nicht gelungen ist der Verzicht auf Knöpfe. Zwar gibts weiter einen Power-Button und Lautstärke-Regler, doch das sind nur Touch-Flächen. Man drückt nicht wirklich, sondern erhält ein Feedback vom Vibrationsmotor. Apple schafft es beim iPhone perfekt, dieses Knopf-Gefühl zu simulieren. Bei HTC hat man immer den Eindruck, die Reaktion sei verzögert. Und das Gefühl ist einfach komisch, auch nach zwei Wochen noch.

Viel besser hat im Test Edge Sense gefallen. Durch seitliches Drücken am Gehäuse lassen sich so voreingestellte Funktionen aufrufen. Neu kann man auch auf die Seite mit dem Finger antippen. Zwei Mal tippen öffnet in der Standard-Einstellung etwa ein Karussell mit Favoriten-Apps. Das funktioniert gut und ist sehr praktisch, vor allem, da jeder Nutzer genau einstellen kann, was mit welchem Tippen und Quetschen ausgelöst wird. 

Das BLICK-Testfazit: Rundum gut, aber nicht besser

Das HTC 12 Plus ist eine spannende Alternative zu den Bestsellern von Apple, Samsung oder Huawei. Vor allem, wenn man das zeitlose, aber etwas langweilige Design nicht schlimm findet und dafür Edge Sense schätzt. Für alle anderen gibts zwar nicht viel, was gegen den Kauf spricht, aber es gibt auch nicht viele zwingende Gründe. HTC hat zwar ein tolles Gesamtpaket geschnürt, bei dem man nur wenige Schwächen findet. Aber das gibts auch bei der Konkurrenz.

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Bikini statt Tarnanzug: Nicole Eiholzer absolviert ihren WK im Sand

Wed, 07/11/2018 - 13:28

Militärdienst im Sand? Für Blockspielerin Nicole Eiholzer (23) ist das derzeit Normalität. Auch beim Beach-Major in Gstaad.

Ein ganz normaler Dienst-Tag: zwei Spiele an einem Beachvolleyball-Turnier. Genau, für Nicole Eiholzer ist das Major in Gstaad ein WK. Denn die 23-Jährige ist Schweizer Sportsoldatin. In der zweiten Quali-Runde aber ist gestern Schluss für Eiholzer und ihre Partnerin Elena Steinemann (23), dem Duo verwehren die Spanierinnen Liliana/Elsa den Einzug ins Hauptfeld mit einem 2:0-Sieg.

Trotz dem Turnier-Aus ist für Eiholzer der WK aber nicht zu Ende. Denn nun starten die Vorbereitungen für die Europameisterschaften von nächster Woche in Holland. Und ja, sowohl diese Trainings wie auch die EM sind für die Sportsoldatin Militärdienst. Nicht im «Tenü Grün», sondern meistens im Beach-Bikini oder in Sportkleidern.

Die Blockspielerin hat sich vor drei Jahren nach dem Abschluss des Sport-Gymnasiums Luzern überlegt, welche Möglichkeiten sich ihr bieten. Klar war, dass Eiholzer nach Bern zieht, weil dort das Leistungszentrum von Swiss Volley ist.

Ihr damaliger Krafttrainer Kurt Brunner hat ihr die Sport-RS empfohlen. «Ich sah es als super Chance an, um als Profi-Sportlerin ein kleines Einkommen pro Jahr sichern zu können», sagt Eiholzer. Die Sportsoldaten erhalten pro Tag 62 Fr. Berufserwerbsersatz (das Minimum bei selbstständig Erwerbenden) und 5 Fr. Sold. «Die erste Woche in Militär-Kleidung war damals schon speziell», gesteht sie.

Die Spitzensport-RS dauert 18 Wochen. Die Rekruten absolvieren eine Sanitäts- sowie Militärsportleiter-Ausbildung, erhalten Weiterbildungen beispielsweise in Sachen Ernährung, Karriereplanung, Medienumgang. «Es waren interessante Erfahrungen, die ich sonst nicht gemacht hätte», sagt Nicole Eiholzer, die ihre RS im März 2016 abgeschlossen hat. «Ich würde es sofort wieder tun.»

Seither kann die Beacherin pro Jahr 130 Tage Militärdienst leisten – an Turnieren, im Training, in Trainingslagern, sogar die Reha bei allfälligen Verletzungen kann dazugezählt werden. Dank diesem Fördergefäss der Armee kann sich nicht nur Eiholzer voll auf den Sport fokussieren. Das Turnier in Gstaad ist auch für ihre Beach-Kollegen Nico Beeler (25) und Michiel Zandbergen (23) ein WK. Für den rekonvaleszenten Marco Krattiger (24) zählen die Tage ebenfalls, er kehrt an der EM in den Sand zurück.

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Nowitschok-Fall in Salisbury (GB): Giftanschlag-Opfer Charlie Rowley ausser Lebensgefahr

Wed, 07/11/2018 - 13:20

LONDON (GB) - Das zweite Nowitschok-Opfer, Charlie Rowley (45), schwebt nicht länger in Lebensgefahr. Bereits am Dienstag hatte der 45-Jährige wieder das Bewusstsein erlangt.

Das britische Nowitschok-Opfer Charlie Rowley (45) schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Dies teilte die behandelnde Klinik in Salisbury am Mittwoch mit. «Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr», erklärte die Pflegedienstleiterin des Spitals, Lorna Wilkinson. Sein Zustand sei weiterhin «ernst, aber stabil».

Polizisten hätten kurz mit dem vergifteten Briten sprechen können, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit. In den nächsten Tagen solle es in enger Absprache mit den Ärzten weitere Gespräche geben, erklärte die Polizei.

Unklar wie britisches Paar mit Nowitschok in Berührung kam

Der 45-jährige Rowley war seit Dienstag wieder bei Bewusstsein. Seine Lebensgefährtin war am Sonntag an den Folgen einer Vergiftung mit dem Kampfstoff Nowitschok gestorben, die beide sich eine Woche zuvor zugezogen hatten.

Rowley und  Dawn Sturgess (†44) waren am 30. Juni in das Spital in Salisbury eingeliefert worden. Nach Sturgess' Tod nahmen die Behörden Ermittlungen wegen Mordverdachts auf. Der Fall stellt die Ermittler vor Rätsel: Völlig unklar blieb bisher, wie das Paar mit dem höchst seltenen Nervengift in Berührung kam.

Moskau weist Veranwortung für Giftgas-Attentat zurück

Etwa hundert Anti-Terrorspezialisten sind mit den Ermittlungen befasst, die nach Polizeiangaben «Wochen und Monate» dauern können. Der Vorfall ereignete sich in Amesbury unweit von Salisbury, wo im März mit demselben Kampfstoff ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Beide überlebten.

Die Ermittler gehen der Annahme nach, dass das vergiftete britische Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt kam, die bei dem Anschlag im März übrig geblieben sein könnten. Die britische Regierung und ihre Verbündeten machen Russland für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich. Moskau weist das entschieden zurück.

  

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Japan: Shinzo Abe besucht Überschwemmungsgebiet

Wed, 07/11/2018 - 13:01

Okayama – Die Situation in den Überschwemmungsgebieten in Japan ist weiter dramatisch. Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst, während die Zahl der Todesopfer weiter steigt. Nun hat sich Regierungschef Abe selbst ein Bild von der Lage gemacht.

Bei der schweren Überschwemmungskatastrophe in Japan ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Bis zum Mittwoch wurden bereits über 170 Todesopfer in Folge extremer Regenfälle in den vergangenen Tagen gezählt, wobei rund 80 Menschen noch vermisst wurden, wie der Fernsehsender NHK berichtete.

Ministerpräsident Shinzo Abe reiste unterdessen in die am schwersten betroffene Provinz Okayama und machte sich von einem Militärhelikopter aus selbst ein Bild vom Ausmass der Schäden durch die Überflutungen. Bei einem Besuch in Notunterkünften sagte er weitere Hilfen seiner Regierung zu. Allein in Okayama waren mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen.

Abe wollte ursprünglich am Mittwoch nach Europa und in den Nahen Osten reisen, änderte seine Planungen jedoch angesichts der schlimmsten Naturkatastrophe in seinem Land seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011.

Der Rechtskonservative hatte zwischenzeitlich Kritik auf sich gezogen, weil er und Mitglieder seiner Regierungspartei LDP vergangene Woche feierten, obwohl wenige Stunden zuvor die nationale Wetterbehörde vor ungewöhnlich massiven Regenfällen im Westen des Landes gewarnt hatte.

Als Folge der Unwetter kam es zur schlimmsten Naturkatastrophe in Japan seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011. Zwar folgte auf die extremen Regenfälle sengende Sommerhitze, wodurch die Bergungsarbeiten etwas erleichtert wurde. Doch die schwüle Hitze setzt den Menschen zu, auch den Evakuierten in den Notunterkünften.

Es bestand weiter Gefahr durch Erdrutsche. Tausende waren wegen beschädigter Strassen auch am Mittwoch noch von der Aussenwelt abgeschnitten. Zahlreiche Wohnhäuser sind teils vollkommen zerstört. Die Regierung plant laut Medien den Bau von Übergangswohnungen.

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Verkehrskontrollen in falschem Kanton: Verfahren gegen Polizist (34) eröffnet

Wed, 07/11/2018 - 12:49

Ein Polizist aus einem anderen Kanton soll im Raum Oberwil-Lieli AG widerrechtlich Verkehrskontrollen vorgenommen haben. Jetzt hat er die Staatsanwaltschaft am Hals.

Was bezweckte der 34-jährige Schweizer mit den illegalen Verkehrskontrollen? Die Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten hat gegen einen Polizisten aus einem anderen Kanton ein Verfahren wegen Amtsanmassung eröffnet.

Der Mann soll am 20. Juni zwischen 17.45 und 18.30 Uhr im Raum Oberwil-Lieli AG Verkehrskontrollen durchgeführt haben, obwohl er als Polizist eines anderen Kantons dazu keine Berechtigung gehabt hätte. Wie die Aargauer Staatsanwaltschaft mitteilt, war der Schweizer in ziviler Kleidung mit einem schwarzen Skoda Octavia unterwegs.

«Betroffener hat sich gemeldet»

Der 34-Jährige soll bei der Einmündung Sädelstrasse/Im Rebacher, Höhe Sädelhof, einen dunkelblauen Personenwagen kontrolliert haben.

Fiona Strebel, Mediensprecherin der Aargauer Oberstaatsanwaltschaft: «Ein Betroffener hat sich gemeldet. Wir haben Hinweise, dass der Mann noch mindestens einen weiteren Verkehrsteilnehmer kontrollierte.» Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei suchen Zeugen.

Zum Motiv des Polizisten und darüber, in welchem Kanton der Beschuldigte angestellt ist, will Strebel aufgrund des laufenden Verfahrens keine Angaben machen. (SDA/noo)

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Betrug: Schadenersatz in Millionenhöhe verlangt

Wed, 07/11/2018 - 12:44

ST. GALLEN - SG - Der Kanton St. Gallen versucht, aus einem Betrugsfall rund eine Million Franken zurückzuerhalten. Zahlen soll die Amtsbürgschaftsgenossenschaft. Vor dem Handelsgericht setzte sich der Kanton vorerst durch.

Von 1999 bis 2009 hat ein Rechnungsführer im Amt für Berufsbildung durch Betrügereien rund eine Million Franken erschlichen. Er leitete Beiträge für fiktive Schülerinnen und Schüler, die angeblich ausserkantonale Schulen besuchten, auf zwei eigene Konten um. Um die Kontrollen zu täuschen, verwendete er Namen oder Abkürzungen, die denjenigen bestehender Schulen sehr ähnlich waren.

2009 zeigte er sich selber an. Die Mittel hatte er für seinen kostspieligen Lebenswandel verbraucht. Er besuchte Erotik-Clubs, teure Restaurants und kaufte Luxusartikel. Einen Teil des Geldes gab er seiner langjährigen Freundin. 2011 wurde er in einem abgekürzten Verfahren wegen gewerbsmässigen Betrugs und Urkundenfälschung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt.

Danach versuchte der Kanton, die Gelder zurückzubekommen. Am Mittwoch veröffentlichte das St. Galler Handelsgericht dazu ein Urteil, das die Klage des Kantons schützt.

Der Weg zum Ersatz der ertrogenen Gelder führt über die Amtsbürgschaftsgenossenschaft, die Schäden ersetzt, die von Angestellten in Ausübung ihrer Amts- oder Dienstgeschäfte vorsätzlich oder grobfahrlässig verursacht werden.

Die Genossenschaft weigerte sich allerdings zu zahlen mit der Begründung, der Kanton habe den Schaden durch mangelhafte Kontroll- oder Sicherheitsmassnahmen fahrlässig ermöglicht.

Das Handelsgericht hält in seinem Urteil fest, die vorgesehenen Kontrollmassnahmen hätten den gesetzlichen Vorgaben entsprochen. Letztlich bleibe es unklar, ob und wie die gefälschten Belege tatsächlich kontrolliert wurden. Es sei nicht ohne weiteres ersichtlich gewesen, dass die Konten nicht zu realen Schulen gehörten.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann noch ans Bundesgericht weitergezogen werden.

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Locarno Festival: 15 Filme im Hauptwettbewerb in Locarno

Wed, 07/11/2018 - 12:42

BERN - BE - 15 Filme aus ebenso vielen Ländern bewerben sich vom 1. bis 11. August im Hauptwettbewerb um die Leoparden des Locarno Festivals. Einziger Schweizer ist Thomas Imbach mit «Glaubenberg». Er war schon 2013 mit «Mary Queen of Scots» in der Hauptselektion des Festivals.

Der aussergewöhnlichste Beitrag im Concorso internazionale ist wohl der argentinische Film «La Flor» von Mariano Linas: Er dauert nicht weniger als 14 Stunden. Es sei eine Hommage an die Filmgeschichte in mehreren Episoden, sagte Carlo Chatrian, der künstlerische Leiter des Festivals, am Mittwoch in Bern vor den Medien. Gezeigt wird das Werk in mehreren Tranchen.

Regisseure, die jeder kennt, stehen nur wenige im internationalen Wettbewerb. Der mehrfach preisgekrönte Südkoreaner Hong Sangsoo, der seinen neuen Film «Gangbyun Hotel» zeigt, ist einer der renommiertesten Regisseure auf der Liste.

Im Wettbewerb seien heuer auffallend viel starke Frauen die Protagonistin, so Chatrian. Als Beispiel nannte er «Diane» des Amerikaners Kent Jones, der heuer drei Auszeichnungen am Tribeca Film Festival gewonnen hat. Der Film erzählt von einer Frau, die sich rührend um andere Menschen kümmert und verzweifelt versucht, an ihren drogensüchtigen Sohn heranzukommen.

Auf der Piazza Grande seien dieses Jahr mehr Komödien als üblich programmiert, kündigte Chatrian an. Als Eröffnungsfilm zu sehen sein wird der Laurel- und Hardy-Streifen «Liberty» aus dem Jahr 1929, begleitet von Live-Musik. Er ist Teil der Hommage an den Regisseur Leo McCaray. Dieses Retrospektive ist ein Leckerbissen nicht nur für Cinephile; sie enthält neben Dick-und-Doof-Filmen etwa auch Klassiker aus dem Schaffen der Marx Brothers und von Cary Grant.

Auf der Piazza Grande sind die USA etwas stärker vertreten als im Wettbewerb: Spike Lee beispielsweise, der seine Karriere 1983 mit einem Goldenen Leoparden in Locarno lancierte, zeigt seinen neuesten Film «Blackkklansman». Der Ku-Klux-Klan-Streifen passt zum Thema «70 Jahre Menschenrechtserklärung», welches das Festival dieses Jahr begleitet.

Dass Ethan Hawke seinen neuen Film «Blaze» auf der Piazza Grande präsentiert, war bereits bekannt. Er holt dann auch gleich noch einen Excellence Award ab. Kreischalarm dürfte es auch für Jean Dujardin («The Artist») geben, dessen Film «I Feel Good» am 11. August auf der Piazza Grande das Festival ausklingen lässt.

Mit drei Filmen ist die Schweiz recht stark vertreten auf der Piazza. Zu sehen sind Bettina Oberlis «Le vent tourne», Denis Rabaglias «Un nemico che ti vuole bene» und Duccio Chiarini «L'ospite».

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Mann nach Crash im Spital: Auto kollidiert mit Motorrad in Breitenbach SO

Wed, 07/11/2018 - 12:37

In Breitenbach SO kollidierten am Dienstagabend ein Auto und ein Motorrad. Der Lenker des Zweirades musste zur Kontrolle in ein Spital gebracht werden.

Am Dienstagabend fuhr eine Automobilistin in Breitenbach SO auf der Passwangstrasse in Richtung Büsserach. Auf Höhe der Abzweigung Alice-Vogt-Strasse wollte sie nach links abbiegen. Dabei übersah sie das korrekt entgegenkommenden Motorrad und es kam in der Folge zur seitlich-frontalen Kollision, teilt die Kantonspolizei Solothurn mit.

Der Mann verletzte sich durch den Sturz leicht und musste zur Kontrolle in ein Spital gebracht werden. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbar und mussten abgeschleppt werden. (man)

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Ausflugs-Tipp fürs Tessin: Per 3D in Luganos Einst und Jetzt

Wed, 07/11/2018 - 12:36

Eine gut halbstündige Reality-Tour erschliesst das Viertel um Santa Maria degli Angioli und dessen Geheimnisse.

Durch Luganos Altstadt zu schlendern, ist ein Genuss. Wer dabei auch einen Blick in die Vergangenheit der wichtigsten Sehenswürdigkeiten werfen und interessante Details entdecken möchte, die ansonsten leicht zu übersehen oder gänzlich verborgen sind, kann dies ganz komfortabel mittels einer neuen Offerte tun: eines gut halbstündigen 3D-Rundgangs durch das Viertel rund um die Kirche Santa Maria degli Angioli.

Brille macht Vergangenes sichtbar

Mit seinen meisterhaften Renaissancefresken ist dieser Sakralbau für viele ohnehin das kostbarste Juwel am Golf von Lugano. Doch rundum gibt es noch mehr Schönes, Kurioses, Herzerwärmendes. Anrührend ist es etwa, die stillgelegte Standseilbahn Anno 1913, die einst die Via Nassa im Tal mit dem noblen Grand Hotel Bristol hoch über dem See verband, durch die 3D-Brille wieder fleissig Dienst tun zu sehen, an Bord die Schönen und Reichen ihrer Epoche.

Die Zukunft erhebt sich am Seeufer

Der stolze Repräsentant der Gegenwart und Zukunft Luganos erhebt sich direkt am Ufer: das Kulturzentrum LAC. Hier sind auf circa 29'000 überbauten Quadratmetern Musik, Theater und Ausstellungen zu Hause. Im Shop des LAC gibts auch die 3D-Brillen für die Reality-Tour. Diese umfasst sechs Stationen und ist ganzjährig in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache verfügbar. Übrigens, eine entsprechende 3D-Tour gibts für noch eine weitere Sehenswürdigkeit Luganos: die Villa Ciani – jeweils an jedem ersten Samstag im Monat.

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Rakitic zu möglichem WM-Titel: «Ich würde auch mit der Schweizer Flagge feiern»

Wed, 07/11/2018 - 12:34

Heute WM-Halbfinal gegen England! Ivan Rakitic nimmt sich Zeit für BLICK. Wieso Kroatien dieses Wunder schaffte. Wie er über die Schweizer Nati und die Doppelbürger-Diskussion denkt. Und was er von der Fifa fordert.

Ivan Rakitic, hätten Sie im Halbfinal lieber gegen die Schweiz statt gegen England gespielt?
Ivan Rakitic (30):
Selbstverständlich wäre es für mich unglaublich schön gewesen. Ich bin immer Schweiz-Fan, wenn wir nicht gegen die Nati spielen. Es ist schade, dass sie gegen Schweden raus ist.

Im Achtelfinal spielte die Nati nun mal einfach schlecht.
Man sieht bei dieser WM, dass Details entscheiden. Es lief im Achtelfinal gegen die Schweiz. Aber sie können trotzdem stolz in die Ferien fahren. Und ich bin sicher: Die Zukunft des Schweizer Fussballs ist rosig, man wird in den nächsten Jahren viel zu geniessen haben. Ich bin überzeugt, dass man bald einen Viertelfinal erreicht.

Die Schweizer Nati macht nun Schlagzeilen wegen der Doppelbürger-Diskussion. Man solle den zweiten Pass abgeben, wenn man für die Junioren-­Nati spielt, so eine Idee von SFV-­Generalsekretär Alex Miescher. Wie denken Sie darüber?
Also ich bin stolz auf meinen Schweizer Pass. An meiner Meinung hat sich nichts geändert. Man muss ver­suchen, möglichst früh Klarheit zu haben. Die Spieler schon im Junioren-Alter zu entlasten, bevor sie einen grossen Namen ­haben und von allen Seiten Druck auf sie gemacht wird.

Sie wären froh gewesen wären, wenn man Ihnen die Entscheidung zum Beispiel mit 15 Jahren abgenommen hätte.
Ja, es sollte so sein, dass der Entscheid definitiv sein sollte, wenn man bei den Junioren mal angefangen hat.

Sie selbst spielten bis zur U21 für die Schweiz und dann für Kroatien – und wurden übelst beschimpft.
Ja, ich sage darum: Meine Situation von damals wünsche ich niemandem. Man muss gemeinsam mit der Fifa und der Uefa eine Lösung suchen und finden. Ich hoffe, dass es dann klappt, dass die Spieler als Junioren entscheiden und es dann definitiv ist. Ohne den Druck der Öffentlichkeit, damit sie einfach nur den Fussball geniessen könnten.

Für Sie hat es nun auch etwas Gutes. Als Schweizer Nati-Spieler wären Sie zu Hause. Mit Kroatien stehen Sie im Halbfinal. Wie wurde dieses Wunder möglich?
Es ist noch ein kleines Wunder, wir wollen jetzt viel mehr. Wir wollen weitermachen mit den Siegen. Aber es ist schon unglaublich, im Halbfinal zu stehen. Wir haben es verdient mit der Art und Weise, wie wir spielen. Und wie wir zusammenhalten. Wenn Gott will, wird es nun noch das viel grössere Wunder.

Was macht Ihr Team so speziell?
Wir haben eine super ­Mischung ­zwischen Alt und Jung. Wir haben eine Riesen-Stimmung zusammen. Mit einigen Spielern bin ich nun über zehn Jahre lang in der Nati. Und wir spüren, dass die Zeit ­gekommen ist, um Geschichte zu schreiben.

Luka Modric verschoss einen Penalty gegen Dänemark im Spiel und packte sich den Ball wieder im Elfmeterschiessen. Wie ist der Real-Superstar so?
Wir sind elf Jahre zusammen in der Nati. Für mich ist er noch ein viel grösserer Mensch, als er ein Spieler ist. Ich bin stolz, dass ich mit ihm zusammen sein darf. Ich bin glücklich über seine persönlichen Erfolge, auch mit Real Madrid. Aber als Barcelona-Spieler darf ich trotzdem sagen, dass ich mich über kroatische Siege für ihn dann doch noch mehr freue ...

Sie haben gegen Dänemark und Russland jeweils den letzten entscheidenden fünften Penalty geschossen. Woran denken Sie in dieser extremen Drucksituation?
An die schönsten Sachen in meinem Leben. An meine Frau, an meine Kinder und schöne gemeinsame Erlebnisse, die wir hatten. Zum Beispiel zusammen Baden in den Ferien – und gleichzeitig freue ich mich auf die Zeit nach der WM. Sie fehlen mir schon sehr, wir sind jetzt mit der Vorbereitung 40, 50 Tage am Stück weg von zu Hause, das ist eine sehr lange Zeit. Ich freue mich, in den Ferien alles nachzuholen dann.

Falls Kroatien Weltmeister wird: Mit welchen Flaggen würden Sie auf dem Feld feiern?
Erst muss es mal so weit kommen ... (lacht) Wahrscheinlich hätte ich drei Flaggen bei mir. Mit der kroatischen und der Schweizer Flagge, weil diese beiden Länder meine Heimat sind. Und mit der spanischen, weil es die Heimat meiner Frau, meiner Kinder und somit auch ein Stück weit von mir ist.

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Thailand: Gerettete in «sehr gutem mentalen Zustand»

Wed, 07/11/2018 - 12:31

Chiang Rai – Die aus einer Höhle im Norden Thailands geretteten jungen Fussballspieler und ihr Trainer haben die lange Zeit unter der Erde nach Aussage ihrer Ärzte gut überstanden. Amtsarzt Thongchai Lertvilairattanapong hob ihren «sehr guten mentalen Zustand» hervor.

«Das ist wahrscheinlich deshalb, weil sie die ganze Zeit gemeinsam als ein Team verbrachten, wo einer dem anderen hilft», sagte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch im Spital. «Alle von ihnen sind bei guter körperlicher Gesundheit, ohne irgendein Fieber oder schwere Infektionen. Nur drei von ihnen haben leichte Lungenentzündungen», sagte Thongchai.

 

Die ganze Gruppe - zwölf Knaben im Alter zwischen 11 und 16 und ihr 25-jähriger Trainer - würden bis zu eine Woche im Spital bleiben, um ihre weitere Behandlung sicherzustellen.

Deshalb können die Nachwuchsfussballer auch nicht zum WM-Finale am Sonntag in Moskau reisen, zu dem sie Fifa-Präsident Gianni Infantino eingeladen hatte. Die Ärzte versicherten aber, dass sie das Spiel im Fernsehen sehen könnten.

Ganze Welt feiert Rettung

Einer der Spieler, die am Sonntag im Luschniki-Stadion um den Weltpokal kämpfen werden, übermittelte bereits Grüsse von Russland nach Thailand: Mittelfeld-Star Paul Pogba twitterte, dass er den 1:0-Halbfinalsieg seiner Franzosen gegen Belgien den geretteten Jugendlichen widme: «Dieser Sieg geht an die Helden des Tages, gut gemacht Jungs, ihr seid so stark.»

Aus aller Welt treffen Glückwünsche ein. Zu den ersten Gratulanten gehörte US-Präsident Donald Trump. Er schrieb auf Twitter: «Was für ein schöner Moment - alle befreit, grossartige Arbeit!»

Das Jugend-Fussballteam war am 23. Juni bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non rund 1000 Kilometer nördlich von Bangkok von Wassermassen überrascht worden. Erst nach neun Tagen, in denen es keinerlei Lebenszeichen gab, wurden die Jungen und ihr Trainer von Höhlentauchern entdeckt. Die Rettung wurde zu einem Kampf gegen Wetter und Zeit. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison mit häufigen heftigen Regenfällen.

Der Weg zurück ans Licht dauerte jeweils mehrere Stunden. Keiner der Fussballer hatte Erfahrung im Tauchen, weshalb sie von Profis ins Schlepptau genommen wurden. Manche Stellen in der Höhle waren extrem eng. Das Kernteam der Retter bestand aus mindestens 19 Spezialtauchern, die meisten kamen aus dem Ausland. (SDA)

 

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Sehnsuchtsort der Popkultur: Der Strand ist im Kopf

Wed, 07/11/2018 - 12:30

Kein Ort auf der Welt weckt mehr ­Sehnsucht als der sandige Streifen am Meer. Mit einem Strand als ­Schauplatz treffen Romane, Filme und Musikvideos direkt in unser Herz.

Er kann beschwerlich sein – geprägt von langen Zug- oder Autofahrten und überfüllten Flugzeugen. Doch wenn wir endlich am Ziel sind, aus den Schuhen schlüpfen und unsere Zehen in den warmen Sand graben, hat sich alles gelohnt.

An einem Strand zu stehen – das hat auf einen Grossteil der Menschen die Wirkung einer Droge. Ein Knoten löst sich im Magen, ein Gefühl des Ankommens macht
sich breit, Alltagsprobleme wirken plötzlich klein.

«Blaues Gemüt» nennt Meeresbiologe Wallace J. Nichols den meditativen Zustand, in den wir beim Anblick von blauen Wassermassen verfallen. Der Kalifornier schreibt in seinem Buch «Blue Mind», der Körper schütte in Wassernähe Glückshormone aus, und Stress werde gesenkt. Plus: Das Hirn soll Blau als Farbe bevorzugen.

Das sei eine biologische Reaktion eines ­Lebewesens, das zu 60 Prozent aus Wasser besteht. Nichols: «Wenn du Wasser siehst oder hörst, löst das ein Gefühl im Hirn aus, das dir sagt: Du bist am richtigen Ort.»

Von der Populärpsychologie zur Populärkultur: Der Strand als Ort der Sehnsucht ist seit jeher einer der beliebtesten Schauplätze für Filme, Romane und Musikvideos.

Gerade macht das bekannteste Beispiel, die Verfilmung von Alex Garlands Novelle «The Beach», Schlagzeilen, obwohl seit der Erstausstrahlung 18 Jahre vergangen sind. Leonardo DiCaprio spielt ­darin den amerikanischen Backpacker Richard. Er will diesen einen Strand finden, den nicht bereits Tausende Rucksacktouristen vor ihm gesehen haben.

Wer von uns träumt in Zeiten von Dichte­stress und totaler ­Erreichbarkeit schon nicht von einem Paradies fernab der Zivi­lisation, wo das Meeresrauschen nicht ab ­einer Meditations-CD kommt und auf dem Speiseplan steht, was das Meer hergibt? 

Fast niemand. Deshalb gaben die thailändischen Behörden Ende Mai ­bekannt, den Schauplatz von «The Beach» vorübergehend zu schliessen, die Bucht Maya Bay vor der ­Insel Ko Phi Phi. Die Umwelt­belastung aufgrund der Besucher, die es Richard gleichmachen, hat das Korallenriff massiv beschädigt. Bis zu 5000 Touristen in 200 Booten fluteten an sonnigen ­Tagen den kleinen Küstenabschnitt. Keine romantische Vorstellung.

10 000 Arme schlingen sich um 5000 Bikinis

Gerade das macht einen Strand aus: dass er für alle da ist. Für einen orangeroten Sonnenuntergang brauchts kein VIP-Ticket. Wenn die Kugel hinter der Kimm­linie untergeht und eine glitzernde Schleppe hinter sich herzieht, sieht jeder ­Zuschauer dasselbe.

Der Strand als Ort der sozialen Freiheit – daraus entsteht in den 60er-Jahren ein ganzes Genre. In den sogenannten Beach Party Films treffen sich Jugendliche am Strand des Ortes, an dem sie mit ihren ­Eltern Ferien machen.

Erwachsene sind in den Musical-Komödien aber nur als nervende Spielverderber zu sehen. Die Teenager erschaffen sich ihre eigene Welt, begehren sich, verlieben
sich, trennen sich. Eine harmlose Ver­sion der Saufexzesse, wie sie heute während der amerikanischen Semester­ferien, genannt Spring Break, an Stränden von Florida oder Mexiko stattfinden.

In den Beach Party Films steht ein selbstbestimmter Umgang mit der eigenen Sexualität im Vordergrund – 1968 stand noch bevor. Die billig produzierten Streifen trugen Titel wie «Ghost in the Invisible Bikini» (Geist im unsichtbaren Bikini) und wurden mit provokativen Werbeslogans beworben. «Du weisst, was passieren wird, wenn sich 10 000 Bizepse um 5000 Bikinis schlingen!», steht in englischer Version auf dem Plakat des Films «Muscle Beach Party».

Natürlich wird am Strand nicht nur gefeiert. Bis ins 19. Jahrhundert kamen hier Sklaven an, heute sind es Flüchtlinge, die ein besseres Leben suchen. In ernsten ­Filmen wie dem Oscar-prämierten Drama «Moonlight» von 2016 dient der Strand als Metapher für Entwurzelung.

Als plötzlich jeder Lambada tanzen wollte

Vor nicht allzu langer Zeit war der Umgang mit solchen Themen vergleichsweise naiv. Kennen Sie «Lambada» aus dem Jahr 1989, ­einen der grössten Sommerhits der Popgeschichte? Der brasilianische Song der französischen Gruppe Kaoma stand mit seiner Hand­orgelmelodie und dem exotischen Rhythmus 14 Wochen auf Platz 1 der Schweizer Charts.

Das Musikvideo dazu brachte den sexuell aufgeladenen Lambada-Tanzstil in die hintersten Winkel der Schweiz. In Deutschland überrannten Bürger die Tanzschulen, um sich den Hüftschwung aneignen zu lassen.

Die Szenerie des Videos: eine ­Mischung aus Campari- und Benetton-Werbung. Feurige Afrobrasilianer tanzen am Cocos-Strand von Bahia zum Sonnenuntergang.

Mittendrin ein dunkelhäutiger Junge ohne T-Shirt und ein hellhäutiges Mädchen in bauchfreiem Top und kurzem Röckchen. Gespielt werden sie von Chico und Roberta, einem bekannten brasilianischen Kindertanzduo. Die beiden sind damals zehn Jahre alt.

Die Tanzbewegungen, die sie gemeinsam vollführen, würden heute den Jugendschutz alarmieren. In der Handlung des Musikvideos stört sich der Vater des Mädchens nicht am anrüchigen Reigen, sondern an der dunklen Hautfarbe des Ferienflirts seiner Tochter.

Als ihn eine schöne Frau selbst zum Lambada auffordert, schmilzt sein Rassismus dahin. Die Message: Wer sich locker macht, kann nicht hassen.

Die Faszination für den kleinen Streifen zwischen Land und Ozean lässt sich auch mit der Nähe Hollywoods zum Strand von Los Angeles erklären. Das Lebensgefühl der Surfer, der Körperkult am Venice Beach, die Villen von Malibu – am Strand zeigt sich die Metropole von ihrer Sonnenseite. Kein Wunder, durchweht der «Californian Way of Life» die popkulturellen Exporte der ame­rikanischen Westküste.

«If everybody had an ocean. Across the U. S. A. Then everybody’d be surfin’ ...», singen die Beach Boys 1963 in ihrem Hit «Surfin’ U. S. A.». «Wenn jeder in den USA einen Ozean vor der Nase hätte, würde jeder surfen.»

Die kalifornische Band mit den drei Wilson-Brüdern als Kernmitgliedern gilt als bekannteste des Genres Surfmusic, obwohl ihre Mitglieder äusserst wasserscheu waren. Textlich verabschiedeten sie sich auch bald einmal vom Larifari-Strandleben und brachten das Album «Pet Sounds» heraus, das bei vielen Kritikern als grösstes Pop-Album der Geschichte gilt.

Die Beach Boys stehen für mehrstimmige Vokalharmonien, während die klassische Surfmusic den Ritt auf den Wellen mit stakkato­artigen Gitarrenriffs ins Musika­lische übersetzt. Wer Tarantinos «Pulp Fiction» gesehen hat, mag sich an die punkige Titelmelodie erinnern, gespielt von Dick Dale, dem «King of Surf Guitar».

Manche wollen am Strand ­einfach nur high werden

Während sich die Sportskanonen freiwillig ins Jagdrevier von Hai­fischen begeben oder am Volleyballnetz mit ihren Schreien die Möwen aufschrecken, wollen andere einfach auf einem Batiktuch im Sand abhängen und kalifornisches Gras rauchen. «Alles, was ich will, ist, mich am Strand zu berauschen, singt Lana Del Rey in «High By The Beach».

Die amerikanische Sängerin inszeniert sich als gefallenes Hollywood-Sternchen, das zu innerer Stärke zurückkehrt. Im Musikvideo zur Kifferballade räkelt sie sich in einem abgefuckten Strandhaus, als vor dem Fenster Paparazzi in ­einem Helikopter auftauchen. Die Lösung für ihr Problem, eine Panzerfaust, muss Lana Del Rey aus ­einem Versteck am Strand holen. Danach kann sie sich in Ruhe weiterräkeln.   

Los-Angeles-Girls wie sie haben noch nie auch nur einen kleinen Zeh in die Gischt des Pazifiks getaucht. Make-up und Schmuck ­vertragen Wasserkontakt nun mal so schlecht wie ein Sandmandala.

Der Strand ist eben nicht nur ein Ort, an den man geht, sondern eine Art zu leben. Der Strand ist im Kopf. 

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