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Updated: 2 hours 42 min ago

Details zum Treffen mit Trump: Kim bettelte «auf Händen und Knien» um den Gipfel

Thu, 06/07/2018 - 04:57

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach Worten des Anwalts von US-Präsident Donald Trump, Rudy Giuliani, «auf Händen und Knien» um einen Gipfel mit Trump «gebettelt». Die USA hätten den Gipfel zunächst abgesagt, weil Nordkorea den USA mit einem Krieg gedroht habe.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach Worten des Anwalts von US-Präsident Donald Trump, Rudy Giuliani, «auf Händen und Knien» um einen Gipfel mit Trump «gebettelt». Die USA hätten den Gipfel zunächst abgesagt, weil Nordkorea den USA mit einem Krieg gedroht habe.

 

«Kim Jong Un ging zurück auf seine Hände und Knie und bettelte darum, was exakt die Position ist, in die man ihn bringen will», sagte Giuliani bei einer Konferenz in Tel Aviv laut einem Bericht des «Wall Street Journal» vom Mittwoch. Nun, da der Gipfel wieder geplant sei, hätten die USA die Oberhand, sagte Giuliani dem Bericht zufolge weiter.

Historisches Treffen in Singapur

Das Gipfeltreffen von Trump und Kim soll am Dienstag in Singapur stattfinden. Der Gipfel gilt als historisch, weil noch nie ein amtierender US-Präsident mit einem amtierenden Machthaber des weitgehend isolierten Landes zusammengetroffen ist.

Im Mai hatte Trump den Gipfel zunächst unter Verweis auf «offene Feindseligkeit» Nordkoreas abgesagt. Da sich Pjöngjang aber dennoch weiter offen für Gespräche zeigte, änderte Trump kurz danach seinen Kurs wieder. (SDA)

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Vulkanausbruch: 99 Tote nach Vulkanausbruch in Guatemala

Thu, 06/07/2018 - 04:15

Guatemala-Stadt – Nach dem heftigen Ausbruch des Feuervulkans in Guatemala steigt die Zahl der Todesopfer weiter. Seit der gewaltigen Eruption am Sonntag wurden 99 Leichen gefunden, wie das Forensische Institut des lateinamerikanischen Landes am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte.

Vor Bekanntgabe der neuesten Zahlen hatten nach Behördenangaben noch gut 190 Menschen als vermisst gegolten.

Laut der Sprecherin des Instituts, Mirna Zeledón, waren erst 28 der 99 Toten identifiziert. Das Institut veröffentlichte eine Liste der Toten und erklärte, am Mittwoch seien 24 weitere Todesopfer in den Leichenhallen registriert worden. Allein 88 Leichen waren demnach in zwei Leichenhallen im Department Escuintla aufgenommen worden. Das Gebiet war besonders schwer von dem Ausbruch des Vulkans getroffen worden.

Der Katastrophenschutz des Landes teilte mit, dass bis Dienstag mehr als 12'000 Menschen in Sicherheit gebracht worden seien. 44 Opfer erlitten Verletzungen. Die US-Luftwaffe kündigte an, sechs Kinder mit schweren Verbrennungen zur Behandlung in die Vereinigten Staaten zu bringen. Die Kinder und deren Begleitpersonen würden nach Texas ausgeflogen, teilte die US-Botschaft in Guatemala auf Twitter mit. Die Regierung des mittelamerikanischen Landes habe die Hilfe angefordert. Die Luftwaffe habe zudem Ausrüstung gespendet, um guatemaltekische Einsatzkräfte zu unterstützen.

Auch das Nachbarland Mexiko entsandte nach Angaben des Aussenministeriums Hilfe. Ein Ärzteteam und mobile Praxen würden nach Guatemala geschickt, teilte das Ministerium mit.

Die Bergungsarbeiten mussten immer wieder unterbrochen werden. Mal machten heftige Regenfälle die Suche unmöglich, dann wieder rumorte der Vulkan und versetzte Anwohner und Helfer in Panik. Das Institut für Vulkanologie meldete am späten Nachmittag einen erneuten Abgang eines Lava-Stroms vom Feuervulkan. Dieser sei rund 30 Meter lang und stellenweise bis zu drei Meter hoch, erklärte das Institut auf Twitter. Der Strom habe Felsbrocken und Bäume mitgerissen.

Der Feuervulkan war am Sonntag ausgebrochen, ein Lavastrom zerstörte mehrere umliegende Dörfer. Am Dienstag rauschte erneut ein Strom aus Staub und heissen Gasen die Berghänge hinab.

Seit 2002 ist der etwa 3700 Meter hohe Berg wieder verstärkt aktiv. Erst im Mai brach der Vulkan aus und löste eine Schlammlawine aus.

Categories: Swiss News

Namensstreit mit Mazedonien: Tausende Griechen bei Protest-Demo

Thu, 06/07/2018 - 00:13

In Griechenland haben tausende Menschen gegen die Pläne der Regierung zur Beilegung des Namensstreits mit Mazedonien demonstriert. In Pella, dem Zentrum des antiken Mazedonien und Geburtsort von Alexander dem Grossen, gingen 2000 Demonstranten auf die Strasse.

In Griechenland haben tausende Menschen gegen die Pläne der Regierung zur Beilegung des Namensstreits mit Mazedonien demonstriert. In Pella, dem Zentrum des antiken Mazedonien und Geburtsort von Alexander dem Grossen, gingen 2000 Demonstranten auf die Strasse.

«Wir laden unsere Nachbarn, die die Geschichte nicht kennen, ein, sich unsere Museen und archäologischen Stätten anzusehen, um festzustellen, dass Mazedonien griechisch ist», sagte der Bürgermeister des nahegelegenen Ortes Chalkidona, Giannis Tsouknidas, vor den Demonstranten. Auch in zahlreichen weiteren Orten der griechischen Region Mazedonien im Norden des Landes fanden am Mittwochabend Demonstrationen statt.

Kleinere Protestaktionen gab es auf den Inseln Kreta, Rhodos, Korfu und Kos. Die Polizei sprach von Kundgebungen in insgesamt 24 Orten mit 500 bis 1000 Teilnehmern.

Jahrelanger Streit

Der Streit um den Namen Mazedonien belastet die Beziehungen zwischen Griechenland und seinem nördlichen Nachbarn schon seit mehr als 25 Jahren. Der Konflikt reicht ins Jahr 1991 zurück, als sich die bisherige jugoslawische Teilrepublik für unabhängig erklärte und sich den Namen Mazedonien gab.

1993 wurde das Land unter dem vorläufigen Namen Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien, englisch abgekürzt FYROM, Mitglied der Uno. Griechenland blockiert wegen der ungeklärten Namensfrage Mazedoniens Bestrebungen, der EU und der Nato beizutreten.

Aus griechischer Sicht ist der Name Mazedonien Teil des Nationalerbes. Athen befürchtet, der Nachbar könnte mit der Landesbezeichnung Mazedonien Ansprüche auf die gleichnamige nordgriechische Provinz erheben.

Griechenland ist bereit für Kompromiss

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und sein mazedonischer Kollege Zoran Zaev haben sich in den vergangenen Monaten in dem Konflikt einander angenähert. Die griechische Regierung kann sich mittlerweile einen Namen für das Nachbarland vorstellen, in dem «Mazedonien» vorkommt.

Im Gespräch sind Republika Gorna Makedonija (Republik Ober-Mazedonien), Republika Severna Makedonija (Republik Nord-Mazedonien), Republika Makedonija-Skopje und zuletzt Makedonija-Ilinden nach dem Volksaufstand im Jahr 1903 in den damals zum Osmanischen Reich gehörenden Regionen Makedonien und Thrakien.

Sowohl Tsipras als auch Zaev haben aber im eigenen Land mit starkem Widerstand gegen eine Kompromisslösung zu kämpfen. In der mazedonischen Hauptstadt Skopje hatten am Samstag tausende Menschen gegen eine Umbenennung ihres Landes demonstriert. (SDA)

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Iran: US-Aussenminister warnt Iran

Wed, 06/06/2018 - 23:57

Washington – US-Aussenminister Mike Pompeo kritisiert die angekündigte Ausweitung der Uran-Anreicherung im Iran und warnt die Führung in Teheran vor Konsequenzen. «Wir werden es dem Iran nicht erlauben, Nuklearwaffen zu entwickeln», schrieb Pompeo am Mittwoch auf Twitter.

Dem Iran sei die Entschlossenheit der USA bekannt. In den vergangenen Tagen hatte die Führung in Teheran ihren Konfrontationskurs im Atomstreit verschärft und angekündigt, Vorbereitungen für eine Beschleunigung der Urananreicherung zu treffen.

Die USA haben den Atomvertrag von 2015 aufgekündigt. Sie wollen die Islamische Republik mit Sanktionen zu einer Abkehr sowohl von ihrem Atom- als auch dem Raketenprogramm bringen und eine Änderung des israelfeindlichen Kurses erzwingen. Die anderen Mitunterzeichner Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, China und Russland wollen an dem Abkommen festhalten.

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Die ETH Zürich ist die 7. beste Hochschule der Welt: «Platz 1 ist illusorisch»

Wed, 06/06/2018 - 23:41

ETH-Präsident Lino Guzzella (60) freut sich: Seine Hochschule schaffte es als einziges nicht englischsprachiges Institut unter die Top 10 der weltbesten Universitäten.

Die ETH Zürich ist top! Im neusten internationalen QS-Universitäts-Ranking des britischen Schulrating-Unternehmens Quacquarella Symonds hat sie Platz sieben erreicht – drei Plätze besser als im Ranking 2017. Damit ist die Schweizer Super-Uni die einzige nicht englischsprachige Hochschule unter den Top 10 und die beste in Kontinentaleuropa. Besser schneiden nur die superteuren US-amerikanischen und englischen Elite-Hochschulen ab.

«Damit ist die ETH Zürich endgültig in der obersten Liga der Weltuniversitäten angekommen», freut sich der abtretende ETH-Präsident Lino Guzzella (60). Er hatte vor drei Wochen überraschend verkündet, er werde Ende Jahr zurücktreten und nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren. Während seiner Präsidentschaft trat die Zürcher ETH einen Höhenflug in den internationalen Hochschulrankings an – gleichzeitig kamen auch Missstände wie Mobbing und Machtmissbrauch von Professoren ans Licht.

Noch besser geht nicht

Einen direkten Zusammenhang mit dem massiv steigenden Leistungsdruck in der Hochleistungsforschung sieht Guzzella nicht. «Wissenschaft auf diesem Top-Niveau ist immer höchst kompetitiv», sagt er. Doch gegenüber unlauteren wissenschaftlichen Methoden oder Mobbing gelte an der ETH eine Nulltoleranz. «Die ganz wenigen Fälle, die bei über 30'000 Menschen, die an der ETH studieren und arbeiten, unvermeidlich sind, werden mit aller Konsequenz, aber auch mit Sorgfalt und Augenmass angegangen.»

Guzzella verlässt eine ETH in Top-Form. Sie wird heute in einem Atemzug mit den US-Spitzen-Unis Stanford und MIT oder den englischen Elite-Unis Oxford und Cambridge genannt. Diese in internationalen Rankings zu überholen, hält Guzzella für unmöglich. «Platz 1 ist illusorisch» – nicht zuletzt weil diese über viel mehr Geld verfügen als die ETH. «Unser Ehrgeiz muss es sein, unter den besten zehn zu bleiben», sagt er. Auf welchem Platz, spiele keine Rolle, solange man in der Spitzengruppe sei.

Spitzenplatz braucht und bringt Geld

Denn ein guter Platz in der Rangliste zieht nicht nur die besten Professoren und Studierenden an. Auch finanziell kann sich das lohnen. «Das hilft, Kooperationen mit grossen Firmen und Donationen anzuziehen», erklärt der ETH-Präsident. 

Sicher sei aber auch, dass man nur dann vorne dabei sein könne, wenn auch genügend Ressourcen zur Verfügung stünden. Sparen gefährde den Spitzenplatz. «Ich hoffe, dass die Schweizer Politik zur Kenntnis nimmt, was sie an der ETH hat», meint er mit Blick auf die Budgetkürzungen von 90,5 Millionen Franken jährlich, die Bundesrat und Parlament der gesamten ETH bis 2020 auferlegt haben.

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Helsana-Chef Daniel Schmutz wagt Hosenlupf mit Datenschütze: «Wir haben nichts zu verbergen»

Wed, 06/06/2018 - 23:40

ZÜRICH - Der Streit zwischen Datenschützer und Helsana eskaliert. Nun muss das Bundesverwaltungsgericht entscheiden, ob die Gesundheits-App von Helsana den hiesigen Datenschutzrichtlinien entspricht. Helsana-Chef Daniel Schmutz begrüsst die Klärung vor Gericht.

Der Krankenversicherer Helsana widersetzt sich weiterhin der Forderung des eidgenössischen Datenschützers Adrian Lobsiger (57), ihre umstrittene Gesundheits-App vom Markt zu nehmen. Diese steht seit der Lancierung massiv in der Kritik.

Mit der App Helsana Plus können Benutzer durch sportliche oder soziale Aktivitäten Punkte sammeln und erhalten dafür Geld oder Rabatte (BLICK berichtete). Im Gegenzug sammelt der Krankenversicherer massig Daten seiner Kunden. 

Nun hat Helsana die dreissigtägige Frist, um verschiedene Auflagen des Datenschützers zu erfüllen, verstreichen lassen, wie Radio SRF berichtet. Lobsiger hatte bereits Ende April von Helsana verlangt, die Gesundheits-App den Grundversicherten nicht mehr anzubieten.

Für die Rückerstattung von Prämiengeldern gebe es in der Grundversicherung keine gesetzliche Grundlage, begründete Lobsiger seine Forderung. Zudem würden verschiedene Datenschutzrichtlinien verletzt. «Ich werde in den nächsten Tagen Klage beim Bundesverwaltungsgericht einreichen», sagt der Datenschützer zu BLICK. 

Helsana begrüsst Gerichtsverfahren

Dazu nimmt Daniel Schmutz (52) erstmals Stellung. Der Helsana-Chef begrüsst eine Klärung vor Gericht. «Wir haben nichts zu verbergen», sagt er zu BLICK.

Konkret bemängelt der Datenschützer, dass die Zusatzversicherung bei der Registrierung der Benutzer abklärt, ob diese bei der Helsana grundversichert sind. Diese «Entgegennahme und Weiterbearbeitung der Daten» verstosse gegen das Datenschutzgesetz, sagt Lobsiger. 

Schmutz hält dagegen, dass Helsana «sorgsam mit den Kundendaten umgehe». Es sei zudem niemand gezwungen, die App zu nutzen. Vielmehr wolle man damit einen Anreiz schaffen, gesund zu leben, so Schmutz. 

Datenschützer Lobsiger kritisiert ausserdem, dass die bei der Helsana Grundversicherten mit dem Punktesystem finanziell bevorteilt würden. Dafür fehle die Rechtsgrundlage.

Über die juristischen Details müsse nun das Gericht entscheiden, kontert Helsana-Chef Schmutz: «Das Urteil wird richtungsweisend sein für die gesamte Branche. Ob nämlich auch Grundversicherte von solchen Bonusprogrammen profitieren dürfen.»

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Aargau und Baselland stellen kriminelle Ausländer immer vor Gericht: Nicht überall können die Staatsanwälte frei walten

Wed, 06/06/2018 - 23:39

BERN - Kriminelle Ausländer, die gut integriert sind, eine geringe Strafe kassierten und schlechte Perspektiven im Ausland haben, sollen nicht ausgeschafft werden. Mit Bezug auf diese Kriterien lassen Staatsanwälte Milde walten.

Die Härtefallklausel soll gemäss Gesetz kriminelle Ausländer «ausnahmsweise» vor einem Landesverweis schützen. Nicht nur Gerichte, sondern auch Staatsanwälte können diese Notbremse ziehen. Via Strafbefehl. Und sie nutzen es rege, wie Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen. Von den insgesamt 559 kriminellen Ausländern, welche 2017 nicht ausgeschafft wurden, verdanken das 440 Personen den Staatsanwälten.

Doch wie fällen diese ohne Gerichtsverfahren einen derart bedeutenden Entscheid? Aufschluss darüber geben die Empfehlungen der Staatsanwälte-Konferenz (SSK) unter Präsident Fabien Gasser (44) vom November 2016. Darin heisst es etwa: «Bei der Beurteilung, ob ein Härtefall vorliegt, orientiert sich die Staatsanwaltschaft an folgenden Kriterien: Integration, familiäre und finanzielle Situation, Arbeits- oder Ausbildungswille, Anwesenheitsdauer in der Schweiz, Gesundheitszustand und Wiedereingliederungsaussichten im Ursprungsland.»

Höhe der Strafe für Staatsanwälte entscheidend

Nicht nur die Situation in der Schweiz, sondern auch Perspektiven im Herkunftsland sind also für einen Entscheid ausschlaggebend. Ebenso die Höhe der Strafe – genau das, was die 2010 vom Volk angenommene Ausschaffungs-Initiative der SVP explizit nicht beinhaltete.

Die SSK schreibt in ihren Empfehlungen: Wenn der kriminelle Ausländer eine Aufenthaltsbewilligung besitzt und zu einer Freiheitsstrafe von weniger als sechs Monaten verurteilt wurde, dann sind die privaten Interessen des Ausländers am Verbleib in der Schweiz gegenüber den öffentlichen Interessen an der Landesverweisung «höher zu gewichten». Im Klartext: Wer nicht länger in den Knast wandert, soll die Schweiz in der Regel nicht verlassen müssen.

«Entscheid nicht im stillen Kämmerlein»

Besondere Rücksicht empfiehlt die SSK zudem bei in der Schweiz geborenen Ausländern, welche den Grossteil ihres Lebens hier verbracht haben – und das auch bei schwereren Straftaten. «In solchen Fällen ist eine besonders detaillierte Interessenabwägung durchzuführen.» 

Die Empfehlungen sind nicht unumstritten. So verbieten etwa die Kantone Baselland oder Aargau bei kriminellen Ausländern Ausweisungsentscheide per Strafbefehl aus rechtsstaatlichen Gründen und erheben in solchen Fällen immer eine Anklage. «Einen solch wichtigen Entscheid soll nicht ein Staatsanwalt im stillen Kämmerlein treffen», sagt der Aargauer Oberstaatsanwalt Daniel von Däniken (58).

Die Aargauer Staatsanwaltschaft vertritt die Auffassung, dass ein Entscheid von dieser Tragweite von einer richterlichen Behörde gefällt werden sollte.

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Noch fünf Tage bis zum historischen Treffen zwischen Trump und Kim: Wird der Koreakrieg nach 68 Jahren beendet?

Wed, 06/06/2018 - 23:38

SINGAPUR - Der Countdown zum wichtigsten Gipfel des Jahres läuft. Am 12. Juni treffen sich US-Präsident Donald Trump und Nordkorea-Diktator Kim Jong Un in Singapur zu Gesprächen. BLICK beantwortet zehn Fragen zum Gipfel der Hoffnung.

Zuerst war der Gipfel geplant, dann abgesagt, und man befürchtete schon eine neue Eskalation. Doch nun stehen die Zeichen zwischen den USA und Nordkorea wieder auf Gipfel-Diplomatie. Aktueller Stand: Am Dienstag, 12. Juni, treffen sich US-Präsident Donald Trump (71) und Nordkorea-Diktator Kim Jong Un (34) in Singapur zum geschichtsträchtigen Friedensgipfel. Die Gespräche beginnen dort um 3 Uhr Schweizer Zeit. BLICK erklärt die Hintergründe.

Worüber streiten sich Trump und Kim überhaupt?

Nordkorea forscht eifrig an der Atombombe. Die USA befürchten, dass der unberechenbare Kim Jong Un nicht nur das Territorium von Verbündeten in der Region angreifen, sondern sogar US-Gebiet erreichen könnte. Der Westen hat daher den Handel mit Nordkorea unterbunden, um Kim in die Knie zu zwingen. 

Welches sind die Wurzeln des Konflikts?

Das 1910 durch Japan annektierte Kaiserreich Korea wurde nach Japans Niederlage im Zweiten Weltkrieg im Norden von den Sowjets und im Süden von den Amerikanern besetzt. 1950 überrannte der Norden den Süden. Die Uno schickte von den USA geleitete Truppen, um Südkorea zu befreien, während China Nordkorea unterstützte. In drei Jahren Stellungskrieg starben über vier Millionen Menschen. 1953 einigten sich beide Seiten auf einen Waffenstillstand und auf die Grenzlinie am 38. Breitengrad, schlossen aber keinen Friedensvertrag ab. Südkorea blühte wirtschaftlich auf und wurde zur Demokratie. Nordkorea, in dritter Generation vom Kim-Clan regiert, ist eine völlig verarmte stalinistische Diktatur. 

Wer sind die wichtigsten Akteure?

Nordkorea: Der abgeschottete kommunistische Staat hält Atomwaffen für seine einzige Überlebensgarantie. Südkorea: Das Schwesterland sehnt sich nach Versöhnung, fürchtet die Aggression des Nachbarn – aber auch dessen Zusammenbruch. USA: Schutzpatron des Südens, «Klassenfeind» für den Norden. China: Half Nordkorea im Krieg und ist sein grösster Handelspartner. Bei einem Kollaps Nordkoreas müsste auch China mit Millionen von Flüchtlingen rechnen. Japan: Steht mit Südkorea im Verteidigungsbündnis mit den USA. Mehrere Male liess Kim Jong Un Raketen bei Japan ins Meer schiessen. Russland: Hat Angst, bei den Verhandlungen ins Abseits zu geraten. Sucht den Kontakt zu Kim.

Warum will Kim nun reden?

Kim ist dringend auf Handel angewiesen, denn mit konsequenten Sanktionen hat der Westen das Land ausgetrocknet. Manches deutet darauf hin, dass zudem seine Atomzentren in die Luft geflogen und wertlos geworden sind.

Wo findet der Gipfel statt?

Im Luxushotel «Capella» auf der Singapur vorgelagerten Vergnügungsinsel Sentosa. Vielleicht ein gutes Omen, denn «Sentosa» bedeutet «Ruhe» oder «Frieden». Eine Zeitlang waren auch Schweden und die Schweiz im Gespräch. Doch Singapur ist für Kims Flugzeug besser erreichbar: Seine Iljuschin II-62m stammt noch aus der Sowjet-Zeit. Ein Zwischenstopp wäre peinlich, das Mieten einer modernen Maschine ebenso.

Welches sind die zentralen Punkte der Verhandlungen?

Nordkorea solle auf Atomwaffen verzichten. Im Gegenzug dürften die USA keine mehr im Süden stationieren. Untereinander planen die beiden Koreas einen Friedensvertrag. Darüber wird Trump sicher auch sprechen wollen, vielleicht sogar über eine Wiedervereinigung, sicher aber über die Reduktion oder Aufhebung der Handelssanktionen.

Wie werden die Gespräche enden?

Trump und Kim gelten beide als ziemlich unberechenbar. Und so ist alles möglich: ein völliger Fehlschlag mit neuer Eskalation – oder der Abschluss eines Abkommens.

Wie könnte ein Deal aussehen?

Etwa so: Trump garantiert Kim «sehr starke Sicherheiten», wenn dieser der Denuklearisierung zustimmt. Der US-Präsident weiss, dass Kim die Folgen des Abrüstungs-Abkommens von 2003 für Libyens Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi (†69) fürchtet: Der hatte auf Atom- und Chemiewaffen verzichtet – und wurde danach im Arabischen Frühling 2011 gestürzt und ermordet, mit Billigung des Westens.

Wer bezahlt das Treffen?

Nordkorea ist bekannt dafür, dass es sich Auslandreisen seiner Vertreter bezahlen lässt. An den Kosten beteiligen sich unter anderem Singapur und die 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican). Diese will einen Teil ihres Nobelpreisgelds von 875'000 Euro spenden.

Wird der Korea-Krieg nach 68 Jahren beendet?

Einem Friedensvertrag standen die beteiligten Länder jedenfalls noch nie so nahe. Sowohl Süd- als auch Nordkorea bekräftigen, dass sie die Wiedervereinigung anpeilten, wenn auch unter anderen politischen Vorzeichen. Aber nur schon die Öffnung der Grenze wäre für die Koreaner, die noch immer Verwandte auf der anderen Seite wissen, ein enormer Fortschritt.

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Tyson über Tyson: Wie schlägt man Tyson Fury, Mike Tyson?

Wed, 06/06/2018 - 23:32

Mike Tyson weiss, wie er Tyson Fury im Ring das Leben zur Hölle machen würde. Aber kann Sefer Seferi seine Tipps umsetzen?

Vor dem grossen Fight gibt es keine zwei Meinungen. Tyson Fury (29) ist am Samstag in Manchester gegen den Schweizer Sefer Seferi (39) der grosse Favorit. Auch nach zweieinhalb Jahren Pause, die er wegen Depressionen, Drogen und Doping-Sperre einlegen musste.

Dem schliesst sich auch einer der ganz Grossen in der Geschichte an. «Tyson Fury mag ich, nicht nur wegen seines Vornamens», sagt Schwergewichts-Champion Mike Tyson (51) zu BLICK. «Auch wenn ich deswegen etwas voreingenommen bin.»

Das Zeug, sich die Titel von WBA, IBF, WBO und IBO zurückzuholen, die er mit dem Coup gegen Wladimir Klitschko eroberte, habe der Brite allemal. «Oh ja, auf jeden Fall», sagt Tyson.

Der US-Amerikaner kennt sich aus. 16 Weltmeisterschaftskämpfe bestritt Tyson in seiner Karriere. Verlor seine Titel, holte sie wieder zurück. Mit Knast, Scheidungen, Schulden, Drogen und Sex-Eskapaden erlebte er ein Auf und Ab wie kaum ein Weltklasse-Boxer vor und nach ihm. Auch darum weiss er, wie schwierig es ist, nach langer Pause im Ring wieder zurückzukehren. Tyson zu BLICK über Fury: «Wenn er seinen Kopf wieder in den Griff bekommt, rechne ich mit ihm.»

Aber wie kann Seferi ihn schlagen? Tysons Rezept gegen Fury: «Man muss aggressiv bleiben, von Anfang an auf ihn draufgehen.» In dem Stil also auftreten, mit dem Tyson zum «baddest man on the planet» wurde, zum gefürchteten Schwergewichts-Profi seiner Zeit.

Wahrscheinlich keine schlechte Taktik, um dem 2,06-m-Mann mit dem klaren Grössen-, Gewichts- und Reichweiten-Vorteil das Leben im Ring schwer zu machen.

Ganz so einfach umzusetzen ist sie allerdings nicht. Schliesslich war Tyson auch darum einzigartig, weil er als relativ kleiner Schwergewichtler (1,78 m) den grossen Kollegen das Fürchten lehrte. Aber vielleicht kann sich Sefer Seferi ja bei seinem grossen Bruder Nuri (41) ein paar Tipps holen. Der hat sich schliesslich den Kampfnamen «The Albanian Tyson» gegeben.  

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Barça-Star Ivan Rakitic erklärt seinen Freund: «Neymar ist unglaublich heiss»

Wed, 06/06/2018 - 23:32

Ivan Rakitic (30) spielt am Sonntag gegen den bärenstarken Neymar. Hier sagt er, was die Nati erwartet: «Ney sagte mir, dass er noch Angst hat.»

Es ist am Sonntag rund um den Globus das grosse Fussball-Thema: Neymar (26), der brasilianische Fussball-Star gibt sein Comeback. Mehr als drei Monate hat der teuerste Fussballer der Welt, für den Paris SG 222 Millionen Euro an Barcelona bezahlte, nicht gespielt.

Neymar, zur Pause eingewechselt, schiesst in der 69. Minute ein Traum-Tor. Am Schluss gewinnt Brasilien 2:0 gegen Kroatien. «Ich bin immer noch misstrauisch», sagt Neymar danach. Er sei erst bei 80 Prozent.

Mittendrin beim Neymar-Comeback ist Ivan Rakitic (30). Der Aargauer aus Möhlin mit Schweizer Pass spielte drei Jahre beim FC Barcelona mit dem Superstar zusammen und umarmt den Brasilianer herzlich.

Im BLICK erzählt der Barcelona-Star, wie er Neymar erlebte.

BLICK: Ivan, als wie gut empfanden Sie Neymar in diesem Testspiel?
Ivan Rakitic: Ich habe Ney wirklich als sehr, sehr gut erlebt. Und das Tor war ein verrückter Treffer, wie ihn nur Top-Stars schiessen.

Warum kann ein Spieler nach so langer Verletzung gleich im ersten Spiel wieder so gut sein?
Ney ist ein Ausnahmespieler. Ein Weltstar. Einer, wie es ihn nur wenige auf der Welt gibt. Das klingt ein bisschen blöd, aber ich glaube, deren Körper heilen schneller. Diese Top-Stars erholen sich schneller und kommen dann in einer ganz anderen Art und Weise zurück.

Sie haben Neymar umarmt, viel miteinander gesprochen. Was hat er so erzählt?
Er hat mir gesagt, dass er unglaublich heiss auf Fussball ist, riesige Lust hat, total motiviert ist. Er hat mir aber auch gesagt, dass er noch Angst hat, in die Zweikämpfe zu gehen. Aber das ist nur eine Frage der Zeit und von ein paar Trainings. Dann ist das alles weg.

Neymar war in der Kabine bei Barcelona einer ihrer engsten Freunde. Wie ist er menschlich?
Ein lustiger Typ, der immer Sprüche macht. Um ihn herum ist immer Spass. In der Kabine, im Ausgang, egal wo. Er ist ein lebensfroher Mensch, der immer lacht. Während seiner Verletzung war er nun bestimmt nachdenklicher. Und eben, was mich immer beeindruckt hat, war, dass er auf dem Platz den Schalter sofort umdrehen konnte. Dann war er konzentriert und ehrgeizig.

Er spricht davon, bei 80 Prozent zu sein. Da müssen wir Schweizer uns fürchten.
Die Schweiz hat ja beim 1:1 in Spanien auch sehr gut gespielt. Ich habe die spanische Zeitung gelesen, da kam viel Respekt Richtung Nati. Klar ist für mich, dass Brasilien schon sehr von Neymar abhängt – obwohl fast alle Spieler in Top-Ligen und Top-Mannschaften spielen. Er macht den Unterschied aus.

Wie sehen Sie denn das Spiel der Schweiz gegen Brasilien?
Ich bin überzeugt davon, dass die Schweiz eine Riesen-Chance hat. Mit einer guten Organisation und den Einzelkönnern der Schweiz liegt einiges drin. Ich wünsche der Schweizer Nati jedenfalls viel Glück. Und auch meinem Freund Neymar. Aber klar, ich fiebere mit der Schweiz mit.

Persönlich: Ivan Rakitic (30) ist in Möhlin geboren und spielt lange für den FC Basel. Mit 19 wechselt er zu Schalke, danach zu Sevilla und schliesslich zum FC Barcelona. Er wird unter anderem Champions-League-Sieger, Europa-League-Sieger und dreifacher spanischer Meister. Wer ihn heute kaufen will, muss 120 Millionen Euro zahlen – so hoch ist seine Ausstiegsklausel. Polemik um ihn gibt es, weil er sich 2007 entscheidet, für Kroatien statt die Schweiz zu spielen, obwohl er in den U-Mannschaften für die Nati auflief. Bei den Kroaten kommt er inzwischen auf 89 Länderspiele.

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First Lady nach OP wochenlang untergetaucht: «Meiner Frau geht es gut wirklich gut»

Wed, 06/06/2018 - 23:20

Nach längerer Abwesenheit in der Öffentlichkeit: US-Präsident Donald Trump hat Spekulationen über den Zustand seiner Frau Melania zu zerstreuen versucht. «Alles erfunden, es geht ihr wirklich gut», schrieb Trump am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Nach längerer Abwesenheit in der Öffentlichkeit: US-Präsident Donald Trump hat Spekulationen über den Zustand seiner Frau Melania zu zerstreuen versucht. «Alles erfunden, es geht ihr wirklich gut», schrieb Trump am Mittwoch via Twitter.

 

Zusammen mit der First Lady besuchte er wenig später die Katastrophenschutzbehörde Fema in Washington. Die First Lady hatte sich nach einer Nieren-OP im Mai mehr als drei Wochen lang nicht in der Öffentlichkeit gezeigt.

Nach Operation abgetaucht

Melania Trump war nach Angaben des Weissen Hauses wegen einer «gutartigen» Erkrankung operiert worden und verbrachte danach fünf Tage im Krankenhaus. Da sie anschliessend lange nicht in die Öffentlichkeit zurückkehrte, wucherten die Spekulationen. Gerüchte besagten, sie sei nach New York zurückgezogen oder arbeite mit dem Sonderermittler Robert Mueller zusammen. Andere Beobachter spekulierten, das frühere Model erhole sich von einer heimlichen Schönheitsoperation.

Die Medien seien «so unfair, so böse» zu seiner Frau gewesen, beschwerte sich nun der Präsident. Er zitierte Spekulationen über den «baldigen Tod», eine «Gesichtsoperation» oder den Auszug seiner Frau aus dem Weissen Haus.

Alles Fake-News

In der vergangenen Woche hätten vier Journalisten seine Frau «vergnügt» im Weissen Haus auf dem Weg zu einer Sitzung gesehen, berichtete Trump. Doch habe keiner von ihnen darüber berichtet, denn dies hätte die Skandalgeschichten ins Wanken gebracht. «Gefälschte Nachrichten sind wirklich böse», empörte sich der Präsident. Entgegen seiner Darstellung hatten allerdings zwei Reporter durchaus über die Begegnung mit der First Lady berichtet.

 

Melania Trump war am vergangenen Montag erstmals seit ihrer OP wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Gemeinsam mit ihrem Mann nahm sie an einem Empfang für Angehörige getöteter Soldaten teil. Der Termin fand allerdings unter Ausschluss der TV-Kameras statt. Die First Lady stellte anschliessend Fotos davon ins Internet.

Sie sagte kein Wort

Am Mittwoch begleitete Melania Trump ihren Mann zur Fema, und die Fernsehkameras waren dabei. Der Präsident sagte bei diesem Auftritt, seine Frau habe eine «kleine raue Strecke» hinter sich, inzwischen gehe es ihr aber «grossartig». Die Menschen im Lande «lieben Dich», sagte er an seine Frau gewandt. Die First Lady ergriff selbst nicht das Wort.

Melania Trump wird den Präsidenten allerdings weder zum Gipfel von sieben Industriestaaten (G7) an diesem Wochenende in Kanada noch zu dessen Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Dienstag in Singapur begleiten, wie eine Sprecherin der Präsidentengattin bereits am Wochenende mitgeteilt hatte. (SDA)

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Horror für Ex-Leichtathletik-Star: Drillinge (4) und Tochter Lara (6) von Wassermassen eingeschlossen: 4 Weyermann-Kinder aus Fluss gerettet

Wed, 06/06/2018 - 22:57

BERN - Ein Familienvater und seine vier kleinen Kinder wurden am Montagabend vom Hochwasser im Sensebeet bei Alterswil FR eingeschlossen. BLICK-Recherchen zeigen jetzt: Es war Ex-Leichtathletik-Star Anita Weyermann, die um ihre Familie zittern musste.

Dramatische Szenen im Sensebeet bei Alterswil FR: Ein Vater und seine vier kleinen Kinder werden am Montagabend von den plötzlich steigenden Wassermassen in der Sense eingeschlossen. Der Vater muss die Drillinge (4) und seine ältere Tochter (6) zurücklassen, sich alleine durch die Fluten kämpfen und Hilfe holen.

BLICK-Recherchen zeigen jetzt: Das Drama wiederfuhr der Familie von Ex-Leichtathletik-Star Anita Weyermann (40)!

Die Familie der ehemaligen Mittel- und Langstreckenläuferin aus Bern war schon unzählige Male im Sensegraben. Weil Weyermann an jenem Montag zur Arbeit muss, begibt sich ihr Mann Roland Salzmann (35) mit den Drillingen Anja, Simona und Roman sowie der älteren Tochter Lara alleine zum beliebten Ausflugsziel.

Salzmann erzählt: «Ich studierte am Morgen die Wetterkarte. Darauf war nur schwacher Regen angezeigt», erzählt er BLICK. Er und seine Kinder sind auf den Schotterbänken rund eine Stunde flussabwärts unterwegs. Sie baden und spielen. «Das Wasser war knöcheltief.»

«Ich konnte die Kinder nicht tragen»

Doch gegen 16 Uhr zieht plötzlich ein Hagel-Gewitter auf. «Wir suchten unter einem grossen Stein Schutz.» Nach einer halben Stunde zieht das Unwetter weiter. «Das Wasser reichte mir jetzt bis zum Bauch.» Er läuft ein paar Mal hin und her, um eine flache Stelle zu finden. Das  Wasser ist braun, er kann nichts sehen.

«Ich realisierte, dass es zu riskant war, die Kinder auf dem Arm über die Sense zu tragen.» Er will abwarten, bis sich die Wassermassen beruhigen, der Pegel sinkt. Doch das passiert nicht. Das Wasser steht hoch, die Strömung ist stark. Der Vater muss handeln. Das Handy ist durchnässt, funktioniert nicht mehr. Die Kinder frieren in ihren nassen Kleidern. Gegen 19.30 Uhr fällt der Mann von Weyermann den schweren Entscheid: Er muss die Kinder zurückzulassen, sich alleine durchs Wasser kämpfen und Hilfe holen. «Ich sagte meinen Kindern, sie sollten eng zusammensitzen. Ich zeigte ihnen den Rucksack mit dem Essen und sagte, sie müssten fair teilen und einander helfen.»

Weyermann sieht Unwetterwarnungen

Die Dämmerung hat da bereits eingesetzt. Salzmann läuft flussaufwärts, steigt zwischen den Sandsteinwänden hoch. In der Nähe hat es Bauernhöfe. Ein Ehepaar lässt ihn ins Haus, wo er sofort die Polizei alarmiert. Seine Frau ruft er nicht an: «Ich war überzeugt, dass sie uns nicht helfen kann. Ich wollte sie nicht beunruhigen.»

Nach dem Eintreffen einer Polizeipatrouille geht er mit einem der Beamten zurück an die Stelle, wo seine Kinder noch immer brav sitzen. «Sie warteten wie abgemacht unter dem grossen Stein. Sie waren sehr tapfer und hatten keine Angst», sagt Salzmann. 

Währenddessen sieht Anita Weyermann bei der Arbeit die Unwetterwarnungen für das Sensegebiet. «Ich wusste, dass meine Familie in diesem Gebiet unterwegs war. Bei mir klingelten sofort alle Alarmglocken», sagt die Mutter zu BLICK.

«Am liebsten wäre ich selber losgsecklet»

Sie versucht, ihren Mann auf dem Handy zu erreichen. «Ich ging früher nach Hause. Als meine Familie nicht da war, alarmierte ich die Polizei. Ich zitterte am ganzen Körper.»

Auch die Berner Polizei setzt sofort ein grosses Rettungsdispositiv in Gang. «Am liebsten wäre ich selber losgsecklet», sagt Weyermann. Irgendwann kommt endlich die Entwarnung: «Ein Polizist sagte mir, seine Freiburger Kollegen hätten meine Familie gefunden.»  

Mit dem Rega-Helikopter können die vier Kinder endlich gerettet und zusammen mit ihrem Vater später von der Polizei nach Hause gebracht werden.

«Ich bin mir bewusst, dass ich einen Riesenfehler gemacht habe. Ich schätzte die Situation falsch ein, das tut mir sehr leid», sagt der Lehrer. «Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Kinder.»

Weyermann hat zwei Nächte nicht geschlafen: «Es war der absolute Horror. Ich weiss jetzt einmal mehr, dass meine Familie das Wichtigste in meinem Leben ist.»

 

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Hochschwangere Sila Sahin erlebt dramatische Momente im Flieger: «20 Minuten nach dem Start bekam ich krasse Wehen»

Wed, 06/06/2018 - 22:10

Sila Sahin hat im Flugzeug mit Wehen zu kämpfen, Hana Nitsche freut sich auf ihr Baby und Chrissy Teigen geht in der Mutterrolle voll auf. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!

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Geschäftsführer spricht nach dem Brand: Europa Park will «Piraten» wieder zurückholen

Wed, 06/06/2018 - 22:07

Im Europa Park wird es bald wieder «Piraten» geben. Dies kündigte Geschäftsführer Michael Mack in einem Interview an.

Der Schock war gross: Der Brand im Europa Park Ende Mai zerstörte vieles, was bei den Fans beliebt war. Darunter die Themenlandschaft «Piraten in Batavia», die 1987 errichtet wurden.

Der Geschäftsführer des Vergnügungsparks in Rust, Michael Mack, hat nun in einem Interview mit dem Radiosender SWR Hoffnung verbreitet. Dort kündigte er an, dass man an einem Neuaufbau der «Piraten» dran sei: «Die Piraten kommen zurück! Wir können noch keine Details nennen, aber sie werden wieder einen Platz bekommen.»

Diese Meldung kam bei den Europapark-Fans gut an: «Wir sind alle glücklich!», sagt ein BLICK-Leser per WhatsApp. 

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Die Rheinauer sind Fans des bedingungslosen Grundeinkommens: «Ich stimme auf jeden Fall dafür»

Wed, 06/06/2018 - 22:05

RHEINTAL (ZH) - Rheinau ZH testet das bedingungslose Grundeinkommen. Das Experiment kommt bei den Menschen im Dörfchen sehr gut an.

Das idyllische Dörfchen Rheinau ZH plant Revolutionäres. Hier wird das bedingungslose Grundeinkommen ein Jahr lang getestet. Heisst: Jeder Dorfbewohner über 25 bekommt ein Jahr lang monatlich 2500 Franken.

Eine entsprechende Volksinitiative schickten die Schweizer Stimmbürger vor genau zwei Jahren klar bachab. Auch in Rheinau hatte die Initiative keine Chance: 72 Prozent stimmten dagegen. Doch jetzt hat der Wind in der Gemeinde an der deutsch-schweizerischen Grenze offenbar gedreht.

Rheinauer sind Feuer und Flamme

Zwei Hürden stehen dem Projekt um Initiantin Rebecca Panian (39) noch im Weg: Ein erfolgreiches Crowdfunding und genügend Anmeldungen. Bis Ende August können sich die rund 1300 Rheinauer für den Versuch anmelden – etwa die Hälfte muss mitmachen, damit das Experiment auch durchgeführt wird. (BLICK berichtete)

Darüber sorgt man sich im Rheintal aber nicht. «Ich bin mir sicher, dass genügend Menschen mitmachen», sagt Rentner Marcel Zwahlen (71). «Das Projekt kommt bei uns im Dorf sehr gut an. Wir können nur profitieren!»

Der ehemalige Konditor hatte schon vor zwei Jahren die nationale Initiative angenommen. Hauptgrund dafür seien für ihn die Arbeitslosen. «Wer weiss, dass am Ende des Monats genügend Geld auf dem Konto ist, arbeitet auch in Jobs, die nicht so gut bezahlt sind», sagt er gegenüber BLICK.

Auch Alfred Vogel (77) ist von dem Projekt überzeugt. Er glaubt, dass sich Arbeitssuchende nicht einfach auf die faule Haut legen würden. Denn: «Wir arbeiten nicht nur, um Geld zu verdienen. Die Arbeit gibt dem Leben Sinn und Struktur.»

Auch Kinder und Jugendliche profitieren

Nicht jeder profitiert gleichermassen vom Geldsegen. Wer durch Lohn, AHV oder Sozialleistungen schon über 2500 Franken pro Monat einnimmt, muss das ausbezahlte Grundeinkommen wieder zurückzahlen. Wer weniger verdient und gleichzeitig noch nicht 25 Jahre alt ist, kriegt noch 1875 Franken. Auch Jugendliche (1250 Franken) und Kinder (625 Franken) werden im Verhältnis unterstützt.

Läuft alles glatt, kann sich ab Januar 2019 zum Beispiel Christine Röthlisberger (67) über einen Zustupf freuen. Ihr Pensionsgeld liegt knapp unter den 2500 Franken Grundeinkommen. Dass sie das Projekt unterstützt, versteht sich also von selbst. Trotzdem schaut sie nicht nur auf sich: «Es ist doch ein minimales Recht für jeden Menschen, Ende Monat genug Geld auf dem Konto zu haben.»

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Hochschulranking: ETH Zürich rückt in Ranking auf Platz 7 vor

Wed, 06/06/2018 - 22:00

ZÜRICH - ZH - Die ETH Zürich gilt nach der Rangliste der Hochschulberater QS als siebtbeste Hochschule der Welt. Nach Angaben der ETH ist es die höchste Rangierung, die das Institut in einer der «etablierten Hochschulranglisten» erreicht hat.

Im vergangenen Jahr erreichte die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) im World University Ranking den Platz 10. Die ETH kletterte nun um drei Plätze und festigte damit ihre Position als beste Universität Kontinentaleuropas, wie aus der am Mittwoch publizierten jüngsten Ausgabe des Rankings hervorgeht.

Die ETH wird in Hochschulrankings regelmässig als eine der besten Universitäten weltweit geführt. Noch nie habe die ETH aber in einer der angesehenen Ranglisten einen so hohen Platz eingenommen, teilte die Universität mit.

Als beste Universität weltweit gilt nach den Beratern von Quacquarelli Symonds unverändert das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Auch auf den Plätzen 2 bis 4 (Stanford, Harvard, Caltech) änderte sich nichts. Als erste Universität ausserhalb der USA taucht die University of Oxford (5.) aus Grossbritannien auf, die den Platz mit dem Erzrivalen University of Cambridge tauschte.

Die Rangliste klassiert insgesamt neun Schweizer Bildungsinstitute. Einen Rückschlag hinnehmen musste die ETH Lausanne, sie fiel vom 12. auf den 22. Platz. Dafür sei vor allem die schlechtere Bewertung bei Arbeitgebern verantwortlich, hiess es zur Begründung. Erstmals seit 2012 rangiere die ETH Lausanne nicht mehr in den Top 20.

Auf die zwei ETH folgen die Universität Zürich (78), Genf (108), Bern (139), Lausanne (149) und Basel (160). Einen Sprung nach vorne machte die Uni Bern, die 28 Plätze vorrückte und damit Lausanne und Basel überholte. Ausserhalb der Top 200 aufgeführt sind die Universitäten St. Gallen (HSG) und Freiburg.

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Bruder Kevin Zuber: «Ich war nie neidisch auf Steven»

Wed, 06/06/2018 - 21:46

Mein Bruder, der WM-Star. Heute mit Kevin Zuber, dem älteren Bruder von Steven.

Die Fussball-Karrieren der Gebrüder Steven (26) und Kevin Zuber (27) beginnen vor einem Bauernhaus in Rikon in der Zürcher Gemeinde Zell.

Im Dorf im Tösstal, das zuvor nur wegen des tibetischen Klosters und der Pfannenfabrik Kuhn Rikon schweizweit bekannt ist, leben die sechs Zuber-Kinder, drei von ihnen sind Halbgeschwister der beiden Fussballer.

Kevin erinnert sich: «Das Bauernhaus war legendär. Wir konnten tun und machen, was wir wollten, es hat links und rechts von uns niemanden gestört.» Stevens älterer Bruder: «Aber wir zwei hatten so viel Energie, deshalb schickte uns unsere Mutter bereits mit vier, fünf Jahren zu den Pampers.»

Nach ein paar Trainings bei den Kleinsten des FC Veltheim wechselt das Brüder-Duo zum FC Wiesendangen. «Und als wir nach Kollbrunn zügelten, schlossen wir uns dem FC Winterthur an.» Der kleinere Steven nimmt Stufe um Stufe mit seinem älteren Bruder.

Kevin: «Als ich bei Winti bei den D-Junioren anfing, sagte ich Steven, er solle auch mitkommen. Bei den C-Junioren merkte man, es geht aufwärts mit ihm.» Gemeinsam wechseln die Zubers zu GC. Doch dort kommts für den älteren zum Karriere-Knick. Kevin: «Bei einem Spiel mit der U18 erlitt ich auf dem Platz einen Kollaps. Darauf wurde bei mir ein Herzfehler festgestellt.»

Zu diesem Zeitpunkt wechselt der jüngere Zuber familienintern auf die Überholspur. Kevin Zuber: «Trainer Ciri Sforza baute auf die Jungen. Neben Steven spielten unter anderen mit Sommer, später Bürki, Toko, Abrashi, Hajrovic und Ben Khalifa fast nur Junge.» Nach dem Cupsieg 2013 mit GC wechselt Zuber, der jüngere, zu ZSKA Moskau. Wird russischer Meister und zweimal Super-Pokal-Sieger.

Kevin: «Ich sah das Derby gegen Dinamo Moskau live, als dort noch Kevin Kuranyi spielte.» Seit 2014 spielt der Rechtsfuss auf der linken Seite von Hoffenheim. Und nach der Absage von Admir Mehmedi hat Zuber beste Chancen, im linken Mittelfeld im WM-Startspiel gegen Brasilien in der Startelf zu stehen.

Tingeln durch untere Ligen

Und der ältere Bruder? Der tingelt durch untere Ligen. «Ich spielte immer dort, wo es am meisten zu verdienen gab.» YF Juventus, Linth 04, Zurich United. «Bei Linth verdiente ich fast 3000 Franken.» 2015 erleidet Zuber einen Bandscheibenvorfall. Nach zwei Rückenoperationen (sechs Schrauben stabilisieren die Wirbelsäule) tritt Stevens Bruder 2015 zurück.

Seit kurzem arbeitet er als U9-Trainer bei GC. Ist er neidisch auf Stevens Karriere? «Neid gabs nie! Ich war immer stolz auf ihn.» Die nächste Generation der Zubers steht schon bereit. Kevins älterer Sohn Leandro (7) spielt bei GC. Sein Götti? Natürlich Steven.

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Amüsanter Fraktionsausflug in den Freizeitpark: SVP hängt in den Seilen

Wed, 06/06/2018 - 21:30

GENF - Die SVP ging den Genfern voll ins Netz. Auf ihrem Fraktionsausflug vergnügten sie sich in einem Seilpark. Tarzan Thomas Aeschi ging wagemutig voran.

Aus dem Wald von Onex bei Genf hallten heute Nachmittag laute Schreie. Sie stammten von Thomas Aeschi (39). Der Fraktionschef der SVP raste an einer Seilwinde durch das Unterholz, hangelte sich von Baum zu Baum und kletterte durchs Netz. Der alljährliche Fraktionsausflug hatte die SVP-Parlamentarier – nach einem Abstecher zu einem Genfer Industriebetrieb – in einen Seilpark geführt. 

In den Räten sonst so gehorsam, folgten Tarzan Aeschi ausserhalb des Bundeshauses aber nur wenige. Der Grossteil der Fraktion verzog sich – angeführt von Nationalrat Felix Müri (60) – nach einer Begrüssung unauffällig in Richtung Weindegustation. Auch Bundesrat Guy Parmelin (58) zog ein ein Gläschen Sauvignon Blanc einer Kletterpartie vor.


Die Parlamentarier aber, die sich auf die Bäume trauten, hatten grossen Spass. «Ich bin früher schon gern auf Bäume geklettert», erinnert sich Verena Herzog (62). Thomas Aeschi meint nach der Tour nicht ganz ohne Stolz: «Das sah einfacher aus, als es war!»

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Das sind die besten Flughäfen und Airlines der Welt: Swiss stürzt im Ranking ab

Wed, 06/06/2018 - 21:07

BERN - Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit sind im Flugverkehr entscheidend. Ein Ranking zeigt, welche Fluggesellschaft und welcher Flughafen diese Kriterien am besten erfüllen.

Wie kulant zeigen sich Fluggesellschaften, wenn es um Entschädigungsforderungen geht? Wie freundlich sind die Flugbegleiter? Wie pünktlich landen und starten Fluggesellschaften? Ein Ranking von AirHelp zeigt, welche Airlines und welche Flughäfen die besten sind.

Dazu hat AirHelp, ein Unternehmen, das sich um die Rechte von Fluggästen kümmert, 72 internationale Fluggesellschaften auf Basis ihrer Servicequalität, Pünktlichkeit und ihres Umgangs mit Entschädigungsforderungen ausgewertet.

Twitter-Reaktionen im Ranking enthalten 

141 internationale Flughäfen wurden zudem auf die Qualität des Services sowie auf das pünktliche Starten und Landen hin untersucht. Im Ranking hat AirHelp auch 180'000 Reaktionen von Passagieren auf der Social-Media-Plattform Twitter mit einbezogen.

Der Flughafen Zürich landet auf dem 41. Platz und ist somit der beste Schweizer Flughafen. Laut AirHelp ist der Flughafen Zürich so weit hinten gelandet, weil relativ viele negative Reaktionen auf Twitter eingegangen sind und die Pünktlichkeit nicht immer eingehalten wird.

Schweiz bewegt sich im Mittelfeld

Noch viel schlechter fällt die Bilanz für den Flughafen Genf aus. Dieser landete auf Platz 122 von 141. Verantwortlich hierfür seien die mangelnde Qualität des Services vor Ort sowie die deutlich negativen Reaktionen auf Twitter.

Als bester Flughafen des AirHelp Scores tut sich hingegen der Hamad International Airport in Doha (Katar) hervor. Auf Platz zwei kommt der Flughafen der griechischen Hauptstadt Athen, gefolgt von Tokio auf Platz 3.

Qatar Airways federführend

Auch bei den Airlines schneidet die Schweiz nicht besser ab: Von rund 72 ausgewerteten Fluggesellschaften landet die Swiss lediglich auf Platz 33. Punkteabzug gab es bei der Pünktlichkeit. Bei der Servicequalität hingegen konnte Swiss wieder aufholen. Auf Anfrage von BLICK wollte die Swiss dazu keine Stellung nehmen.

Richtig gut lief es für die Qatar Airways, die den ersten Platz im Ranking belegt. Auf Platz 2 landete die Lufthansa, und zur drittbesten Airline wurde die Etihad Airways gekürt.

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18 Monate im Neubau ohne Lift – jetzt sprechen die Eigentümer: «So einen Fall haben wir noch nie erlebt»

Wed, 06/06/2018 - 21:04

Wegen eines Juristen-Zanks stehen in einer Neubausiedlung in Zürich-Affoltern seit 18 Monaten alle Lifte still. Nun erhebt die Eigentümerin massive Vorwürfe gegen den Liftbauer.

Bizarre Szenen spielen sich in der Studenten-Neubausiedlung bei der ETH Hönggerberg ab. Julian Dorighi (21) und August Roenberg (20) schleppen ihre am Knie verletzte Kollegin Daria Zhivchikova aus dem 6. Stock ins Parterre (BLICK berichtete). Der Grund für die Tortur: Die vier Lifte stehen wegen eines Juristen-Zanks seit über 18 Monaten still. Bis zu 104 Stufen müssen die 320 Studis erklimmen, um in ihre Zimmer zu gelangen.

Sind die Lifte eine Fehlkonstruktion? 

Nun erhebt die Liegenschaftsbesitzerin, die Stiftung für Studentisches Wohnen Zürich (SSWZ), schwere Vorwürfe gegen den Liftbauer. «Es liegen massive Baumängel vor», sagt Geschäftsführerin Rebecca Taraborelli. Denn die Lifte seien bereits wenige Monate nach der Inbetriebnahme 2014 erstmals defekt gewesen. Die Lebensdauer von Aufzügen beträgt erfahrungsgemäss 30 Jahre. «Der Defekt kann nicht normal sein, sondern muss an einer Fehlkonstruktion liegen», so Taraborelli. 

Die Geschäftsführerin hat schon allerhand Baumängel gesehen. Der Stiftung gehören in Zürich 14 Liegenschaften mit über 1500 WG-Zimmern. «So einen Fall haben wir aber noch nie erlebt», so Taraborelli weiter.

«Könnten Reparatur sofort machen»

Ist wirklich ein Bau-Pfusch Schuld am Lift-GAU? Der Liftbauer, die Diethelm Aufzüge AG, weist die Vorwürfe zurück: «Wir könnten die Lifte eigentlich innert 1–2 Wochen reparieren, ohne dass weitere Kosten anfallen», sagt ein Sprecher. Unter anderem wegen der Kosten der Reparaturen habe man sich nicht mit der Eigentümerin einigen können. 

Die SSWZ zerrt den Liftbauer nun wegen der Sache vor Gericht: «Man kann nicht einfach stets die Verschleissteile ersetzen, wie es der Lieferant vorschlägt.» Womöglich müsste das ganze Liftsystem neu gemacht werden, wenn die Baumängel nicht behoben würden. «Es ist ein komplexer Fall», so Taraborelli. 

Die Leidtragenden des Juristen-Zanks sind die Studierenden. Sie müssen sich noch bis mindestens Ende September die 104 Treppenstufen hochkämpfen. Das ist zwar gut für die Fitness, stellt die Studis aber insbesondere beim Zügeln vor grosse Schwierigkeiten. Kein Wunder: «Neubauten sind oft stark auf Liftnutzung ausgelegt», so Walter Angst vom Zürcher Mieterverband.

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