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Nachrichten und Pressemitteilungen
Updated: 21 hours 37 min ago

Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung müssen verschärft werden

Wed, 10/10/2018 - 09:30
Zusammenfassung:

Nach internationalen Abkommen gegen Steuerhinterziehung reduzieren sich Bankeinlagen in Steueroasen zwar signifikant um 30 bis 40 Prozent – Steuerhinterziehende weichen aber in andere Steueroasen aus oder passen Form der Hinterziehung an – Abkommen funktionieren nur so lange, bis eine Art Anpassung stattgefunden hat

Die internationale Gemeinschaft hat in den vergangenen Jahren mehrere Initiativen vorangetrieben, um Steuerhinterziehung einzudämmen, und dabei vor allem auf Informationsaustausch mit den Steueroasen gesetzt. Die bilateralen Abkommen, auch die neuen auf Basis des Common Reporting Standard (CRS) der OECD von 2017, wirken aber nur unzureichend, denn die SteuerhinterzieherInnen reagieren nicht mit Steuerehrlichkeit, sondern suchen sich andere Formen, mit Hilfe derer sie ihre Einkommen verschleiern können. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die sich mit globaler Steuerhinterziehung beschäftigt.


„Katz-und-Maus-Spiel zwischen neuen Hinterziehungsmöglichkeiten und Regulierungsversuchen“: Interview mit Jakob Miethe

Wed, 10/10/2018 - 09:28

Herr Miethe, welche Rolle spielen die so genannten Steueroasen bei der internationalen Steuerhinterziehung?

Steueroasen ermöglichen es Individuen und Firmen, die Regulierungen verschiedener OECD-Länder oder eigentlich aller Länder zu umgehen. Sie erheben sehr niedrige und zum Teil sogar keine Steuern und haben zudem ein sehr striktes Bankgeheimnis. Deshalb werden die Vermögen, die sich dort ansammeln, nicht an die Steuerbehörden kommuniziert. Das heißt, die klassische Steueroase erlaubt es beispielsweise einem Bürger oder einer Bürgerin Frankreichs, dort Geld zu parken, ohne dass irgendeine französische Behörde das jemals erfahren würde. [...]


Handwerksrecht: ordnungspolitischer Roll-back im Anmarsch. Kommentar von Karl Brenke

Wed, 10/10/2018 - 09:25

Politik ist ein durchschaubares Spiel. Ist sie erfolgreich, überschlagen sich die Medien mit Beifall und die Verantwortlichen stellen sich mit geschwellter Brust vor die Wählerschaft. Ist sie nicht erfolgreich, wird versucht, darüber hinwegzugehen und über die Thematik nicht weiter zu reden. Sehr ungewöhnlich ist es dagegen, wenn über erfolgreiche Politik der Mantel des Schweigens gelegt wird. Aber es kommt vor. [...]


Nutzen des Kohleausstiegs übersteigt Transformationskosten deutlich

Fri, 10/05/2018 - 12:50
Zusammenfassung:

Gemeinsame Pressemitteilung von DIW Berlin, Ecologic Institut und Wuppertal Institut

Der Kohleausstieg ist klimapolitisch notwendig, energiewirtschaftlich sinnvoll sowie technisch und wirtschaftlich machbar - Die sukzessive Stilllegung der Kraftwerke nach festgelegter Reihenfolge ermöglicht höchstes Maß an Steuerbarkeit und schafft den notwendigen Vorlauf für regionale Strukturentwicklung - Wie der Kohleausstieg in seinen verschiedenen Facetten gelingen kann, fassen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), des Ecologic Instituts und des Wuppertal Instituts im neuen „Kohlereader“ zusammen


„Extreme Wetterereignisse treffen Haushalte in Ländern wie der Mongolei besonders stark“: Interview mit Kati Krähnert

Thu, 10/04/2018 - 11:52

Frau Krähnert, am Beispiel der Mongolei haben Sie den Einfluss extremer Wettereignisse auf das Leben von Menschen in Entwicklungsländern untersucht. Was stand dabei im Fokus Ihrer Untersuchung?

Wir haben in diesem Sommer in Deutschland ein Beispiel für ein extremes Wetterereignis erlebt, nämlich einen extrem heißen und trockenen Sommer. Vorhersagen gehen davon aus, dass solche Extremereignisse in Zukunft häufiger und mit höherer Intensität vorkommen werden. Davon sind Entwicklungsländer besonders betroffen, einerseits aufgrund ihrer geografischen Lage, andererseits, weil viele Menschen in diesen Ländern näher an der Armutsgrenze leben. Wir haben uns angeschaut, was die Auswirkungen von zwei extrem kalten und schneereichen Wintern sind, die in der Mongolei zu einem großen Viehsterben führten. [...]


Gigabit-Netze für alle – ja, aber Prioritäten setzen: Kommentar von Tomaso Duso

Thu, 10/04/2018 - 11:23

In der besten aller möglichen Welten wird es in Deutschland im Jahr 2022 Glasfaser für alle, überall, und keine Funklöcher mehr beim mobilen Surfen geben. Und das auch im tiefsten Schwarzwald und auf der Alm. Dies ist die Welt, die die Politik sich momentan offenbar wünscht. Und zu Recht, denn dies wäre eine tolle Welt! Nur wird sie eine Wunschvorstellung bleiben.

Die nüchterne Aussage von Kanzleramtsminister Helge Braun, der flächendeckende Ausbau sei unfassbar teuer, ist leider realistisch. Es sollte daher pragmatisch geschaut werden, was man wann tun kann, um den Ausbau von gigabit-fähigen Netzen so schnell und so weitläufig wie möglich voranzutreiben. Denn der Breitbandausbau ist zweifelsohne außerordentlich wichtig für die Zukunft des Landes. [...]


Folgen extremer Wetterereignisse in Entwicklungsländern

Thu, 10/04/2018 - 04:47

Die extreme Hitze und Trockenheit in Deutschland in diesem Sommer: Sie waren ein sogenanntes extremes Wetterereignis, unter dem viele Menschen körperlich litten und teilweise sogar – man denke an die Dürreschäden in der Landwirtschaft – in ihrer Existenz bedroht wurden. Nicht jeder außergewöhnlich heiße Sommer, nicht jeder Orkan und nicht jede Überschwemmung geht auf den Klimawandel zurück. Starkregen einerseits und Dürren andererseits gab es auch in früheren Jahrzehnten schon. Doch extreme Wetterereignisse und der Klimawandel stehen in direktem Zusammenhang. Klimaprognosen sagen vorher, dass extreme Wettereignisse in Zukunft noch häufiger und mit einer höheren Intensität auftreten.

Wohlhabende Länder wie Deutschland können wetterbedingte Schäden vergleichsweise gut verkraften. Viele Menschen und Haushalte sind versichert, im Fall der Dürreschäden in der Landwirtschaft kamen staatliche Hilfen für besonders betroffene landwirtschaftliche Betriebe hinzu. Ganz anders sieht es in vielen Entwicklungsländern aus: Sie werden aufgrund ihrer geografischen Lage oftmals ohnehin häufiger von extremen Wettereignissen heimgesucht als entwickelte Länder, gleichzeitig fallen die Schäden größer aus. Dies liegt zum einen daran, dass in Entwicklungsländern viele Menschen nah am Existenzminimum leben. Kommt zusätzlich ein Schock hinzu, kann dies dazu führen, dass Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllen können. Zum anderen sind die Infrastruktur und die staatlichen sozialen Sicherungssysteme in den meisten Entwicklungsländern kaum tragfähig. Haushalte sind daher häufig auf sich selbst gestellt, wenn es darum geht, negative Ereignisse beziehungsweise Schocks zu bewältigen.

Kenntnisse darüber, welche Folgen extreme Wetterereignisse für Menschen in Entwicklungsländern haben, gibt es bisher kaum. Dabei wären sie immens wichtig, um sinnvolle Maßnahmen der Politik sowohl vor Ort als auch in der Entwicklungshilfe planen zu können. Die Ursache sind meist fehlende Mikrodaten, also Daten auf Haushalts- beziehungsweise Personenebene, die für gezielte und individuelle Lösungsansätze unverzichtbar sind. Entsprechende Paneldatensätze sind entweder nicht vorhanden, qualitativ zu schlecht für fundierte Analysen oder für wissenschaftliche Zwecke erst gar nicht zugänglich.

An dieser Stelle setzt diese Ausgabe des DIW Wochenberichts an: Sie besteht aus drei Berichten, die auf einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt („Coping with Shocks in Mongolia“) basieren. Im Rahmen des Projekts haben ForscherInnen des DIW Berlin Haushaltspaneldaten in der Mongolei erhoben und die Daten anhand ökonometrischer Methoden ausgewertet. Dabei standen drei Fragen im Vordergrund: Wie wirken sich extreme Wetterereignisse – im Fall der Mongolei extrem kalte und schneereiche Winter – auf das Vermögen von Haushalten aus? Beeinflussen Extremwinter den Erwerb von Schulbildung? Und sind sogenannte indexbasierte Wetterversicherungen ein Instrument, das Haushalte wirksam vor den Folgen extremer Wetterereignisse schützen kann?

Die Mongolei steht dabei exemplarisch für Entwicklungsländer, die aufgrund ihrer geografischen Lage anfällig sind für extreme Wetterereignisse und aufgrund ihrer unterentwickelten Infrastruktur- und Sozialsysteme die Folgen bisher kaum bewältigen können. Die extremen Winter mit Temperaturen, die durchaus unter minus 40 Grad sinken können, machen viele ländliche Gegenden unbewohnbar, vor allem weil die Landwirtschaft als Lebensgrundlage unter diesen Bedingungen nicht mehr auskömmlich ist. Große Teile der mongolischen Landbevölkerung flüchten in die Städte, wo sie aufgrund ihrer mangelnden Qualifikationen für den städtischen Arbeitsmarkt jedoch oftmals dauerhaft in Armut leben.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen, dass es mit den indexbasierten Wetterversicherungen durchaus ein Instrument gibt, das Haushalte unterstützen kann – eine konkrete und wichtige Erkenntnis für die Entwicklungshilfe reicher Länder. Diese haben aufgrund ihrer seit Jahrzehnten hohen Treibhausgasemissionen eine moralische Verantwortung, ärmeren Ländern bei der Bewältigung des Klimawandels zu helfen.

Doch es reicht nicht aus, dass reiche Länder die Folgen extremer Wetterereignisse andernorts abmildern. Die entwickelten Länder müssen auch vor die eigene Tür schauen und Maßnahmen ergreifen, um den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen im eigenen Land zu vermindern. Dazu gehört neben einer Energiewende, die bei allen Fortschritten in manchen europäischen Ländern wie Deutschland noch lange nicht abgeschlossen ist, genauso eine konsequente Verkehrswende. Weg von Subventionen für umweltschädliche Antriebe wie Benzin- und Dieselmotoren, hin zu mehr Elektromobilität und mehr Verkehr auf der Schiene – um nur ein Handlungsfeld zu nennen. Auch im Gebäudesektor liegt noch viel Potential brach, energetische Sanierungen müssen hier schneller vorangetrieben werden, um den Energiebedarf zu senken. Gefragt ist also eine zweigleisige Strategie der Industrieländer: Aktiver Klimaschutz einerseits, Hilfe für von den Folgen der bisherigen Klimaschäden betroffenen Länder andererseits.


Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2018: Aufschwung verliert an Fahrt

Thu, 09/27/2018 - 10:00
Zusammenfassung:

Pressemitteilung der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, Institut für Weltwirtschaft Kiel, RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung


DIW Konjunkturbarometer September: Konjunkturdelle in der Industrie

Wed, 09/26/2018 - 10:30
Zusammenfassung:

Im September weist das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) weiter auf eine sich abschwächende Dynamik hin: Das Barometer ist seit dem Schlussquartal 2017 rückläufig und liegt für das nahezu abgeschlossene dritte Vierteljahr bei 104 Punkten. Allerdings fällt der Wert im September höher aus als noch im August; vor allem die gute Arbeitsmarktlage ist hier maßgeblich. Alles in allem signalisiert das Barometer einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal in Höhe von 0,4 Prozent. Im zweiten Quartal war das BIP um 0,5 Prozent gestiegen. 


Wärmemonitor 2017: Haushalte profitieren von weiter sinkenden Heizkosten, stagnierender Verbrauch führt zu Stillstand beim Klimaschutz

Wed, 09/26/2018 - 09:05
Zusammenfassung:

DIW Berlin berechnet Raumwärmebedarf auf Basis von Daten des Energiedienstleisters ista Deutschland GmbH: Die „zweite Miete“ sinkt im Jahr 2017 zum vierten Mal in Folge – Heizenergieverbrauch stagniert auf Niveau von 2010 – Effizienzanforderungen bei Neubauten weiter wichtig, für Gebäudebestand sollten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden

Die deutschen Privathaushalte haben im Jahr 2017 knapp sieben Prozent weniger für Heizkosten ausgegeben als im Vorjahr. Dies ermittelte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf Grundlage von Daten des Energiedienstleisters ista Deutschland GmbH berechneten „Wärmemonitor 2017“. Die Berechnungen basieren auf den Heizkostenabrechnungen von 300.000 Mehrfamilienhäusern in Deutschland und erfolgten klima- und witterungsbereinigt.


„Klimaziele können nur durch eine Mischung aus Effizienz und erneuerbaren Energien erreicht werden“: Interview mit Jan Stede

Wed, 09/26/2018 - 08:59

Herr Stede, der Wärmemonitor des DIW Berlin erfasst den Energieverbrauch in Mehrfamilienhäusern über die Heizenergieabrechnungen. Wie haben sich die Heizkosten für private Haushalte in den letzten Jahren entwickelt?

Die Ausgaben für Heizenergie sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Wir haben jetzt nochmals sieben Prozent reduzierte Energieausgaben und das setzt den bisherigen Trend fort. Insgesamt lagen die durchschnittlichen Heizausgaben der Haushalte bei etwa 45 Euro im Monat. [...]


Organspende: Pflicht zur Entscheidung ist die bessere Alternative – aber mit Kontrolle: Kommentar von Jürgen Schupp

Wed, 09/26/2018 - 08:58

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat eine überfällige Debatte angestoßen. Wieso werden in Deutschland trotz des enormen Bedarfs an Spenderorganen so wenige Organentnahmen vorgenommen, obwohl die generelle Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung bei 84 Prozent liegt? Um aus dieser grundsätzlichen Bereitschaft eine signifikante Erhöhung der Organspenden zu erzielen, will Spahn die sogenannte Widerspruchslösung einführen. Dabei bliebe die autonome individuelle Entscheidungsfreiheit bestehen, aber statt wie gegenwärtig explizit zuzustimmen, müsste man künftig einer Organentnahme explizit widersprechen. [...]


Qualität von Kita und Schule und gezielte Förderung von Kindern müssen noch mehr in den Fokus rücken

Tue, 09/25/2018 - 10:00
Zusammenfassung:

Gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) im Namen des Leibniz-Forschungsverbunds Bildungspotenziale

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Leibniz-Forschungsverbund Bildungspotenziale, darunter das DIW Berlin und das IPN in Kiel, legen Positionspapier zur frühen Bildung vor – Vorschläge zur Qualitätsverbesserung von Kitas und Grundschulen und zur gezielten Förderung von Kindern

Eine höhere Kita-Qualität mit bundesweit einheitlichen Regelungen, weniger regionale Unterschiede bei den Kita-Gebühren, mehr Nachqualifizierung bei Quereinsteigerinnen und -einsteigern unter den Lehrkräften und eine breitere Förderung für Kinder mit Flucht- und Migrationshintergrund: Diese und weitere Empfehlungen geben Bildungsforscherinnen und -forscher des Forschungsverbunds „Bildungspotenziale“ der Leibniz-Gemeinschaft in einem umfangreichen Positionspapier für den Bereich der frühen Bildung, das vielfältige Maßnahmen vorsieht.


Kita-Besuch im frühen Kindesalter hängt trotz Rechtsanspruch noch immer vom Familienhintergrund ab

Wed, 09/19/2018 - 09:39
Zusammenfassung:

Studie auf Basis von SOEP-Daten untersucht Kita-Nutzungsquoten nach verschiedenen Merkmalen eines Haushalts – unter anderem haben Migrationshintergrund und Erwerbstätigkeit der Eltern einen großen Einfluss – Politik sollte mehr Maßnahmen ergreifen, damit Kinder aus allen Familien vom Kita-Ausbau profitieren

Obwohl das Angebot an Plätzen in Kindertageseinrichtungen (Kitas) für Kinder unter drei Jahren in den vergangenen zehn Jahren massiv ausgebaut wurde und es seit 2013 für jedes Kind ab dem zweiten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gibt, hängt der Kita-Besuch nach wie vor stark vom Elternhaus ab. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Demnach spielen der sozioökonomische Hintergrund eines Haushalts – also beispielsweise die Bildung der Mutter, die Erwerbstätigkeit der Eltern und das Armutsrisiko – sowie der Migrationshintergrund der Eltern nach wie vor eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, ob und in welchem Umfang ein Kind in einer Kita betreut wird. „Mit dem Kita-Ausbau und der Ausweitung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz ab dem zweiten Lebensjahr war teilweise auch die Hoffnung verbunden, dass sich Nutzungsunterschiede nach dem Familienhintergrund reduzieren“, erklärt C. Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am DIW Berlin. „Diese Hoffnung hat sich bisher jedoch nicht erfüllt.“


„Die Politik ist gefragt, damit alle Haushalte vom Kita-Ausbau und Rechtsanspruch profitieren können“: Interview mit C. Katharina Spieß

Wed, 09/19/2018 - 09:35

Frau Spieß, die Nutzung der Kindertagesbetreuung hängt stark vom Elternhaus ab. Inwieweit unterscheidet sich die Nutzung zwischen unterschiedlichen Haushalts- und Familiengruppen?

Die Nutzung von Kindertageseinrichtungen, und auch die Nutzung im Bereich der Tagespflege, hängen sehr stark vom Elternhaus ab, in dem das Kind lebt. Das trifft allerdings fast ausschließlich auf Kinder in jüngerem Alter zu. Denn wir wissen, dass gerade im letzten Jahr vor der Einschulung nahezu jedes Kind eine Kita besucht. Hier können wir also keine Unterschiede zwischen Haushalten beobachten. Bei den jüngeren Kindern sehen wir, dass insbesondere Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern, in denen beide Elternteile erwerbstätig sind oder ein alleinerziehendes Elternteil einem Beruf nachgeht, eine Einrichtung besuchen. Wir wissen, dass Kinder, deren Eltern keinen Migrationshintergrund haben, überdurchschnittlich stark in Kindertageseinrichtungen vertreten sind. Armutsgefährdete Familien nutzen nicht in dem gleichen Ausmaß Kitas wie Familien, die über der Armutsgrenze liegen. [...]


Livestream zum Bildungspolitischen Forum am 25. September

Wed, 09/19/2018 - 09:01

Der Leibniz-Forschungsverbund (LERN) Bildungspotenziale veranstaltet jährlich ein Bildungspolitisches Forum. Dieses Jahr findet es am Dienstag, den 25. September in Berlin statt und widmet sich dem aktuellen Thema: „Potenziale früher Bildung: Früh übt sich, ...". Hauptorganisator neben der Koordinierungsstelle des LERN-Verbundes ist das DIW Berlin zusammen mit dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN).

Im Mittelpunkt stehen Fragen zu Wirkungen früher Bildung, zur Bedeutung der professionellen Kompetenz pädagogischer Fachkräfte sowie zur Qualität früher Bildungsangebote. Höhepunkte des Programms sind u.a. ein Impulsreferat der Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, eine Keynote von Kitty Stewart von der London School of Economics and Political Science zur Rolle der frühen Bildung für Chancengerechtigkeit aus einem internationalen Blickwinkel sowie eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aller beteiligten politischen Ebenen zu den Chancen und Herausforderungen, die Potenziale der frühen Bildung auszuschöpfen.

Livestream

Aufgrund des regen Interesses können wir leider keine weiteren Anmeldungen für das Bildungspolitische Forum 2018 annehmen. Die Veranstaltung wird jedoch auf der Webseite des DIW Berlin live übertragen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Veranstaltungshomepage und unter dem Twitter-Hashtag #LERNBPF18


Mal mehr, mal weniger: Arbeitszeitwünsche von Männer und Frauen nähern sich immer mehr an

Wed, 09/19/2018 - 09:00
Zusammenfassung:

DIW-Studie zeigt: Arbeitszeitpräferenzen hängen vom Beschäftigtenstatus ab, nicht vom Geschlecht – Paare würden Arbeitszeiten gerne symmetrischer verteilen – Restriktionen bei der Verwirklichung der Wünsche sind größer in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit, für gering Qualifizierte, ausländische und ostdeutsche Beschäftigte sowie bei unzureichender Kinderbetreuung.

Viele Teilzeitbeschäftigte würden gerne mehr arbeiten, viele Vollzeitbeschäftigte lieber weniger. Paare wünschen zunehmend, ihre Arbeitszeiten gleichmäßiger aufzuteilen. Die tatsächlichen Arbeitszeitmuster sind aber seit 30 Jahren erstaunlich stabil. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die DIW-ÖkonomInnen haben auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) untersucht, inwieweit Wunsch und Wirklichkeit bei den Arbeitszeiten auseinanderklaffen, aber auch, welche Restriktionen der Verwirklichung von Arbeitszeitwünschen im Wege stehen.


Berliner Landespolitik: Rückkehr zur Ausgabefreudigkeit: Kommentar von Karl Brenke

Wed, 09/19/2018 - 08:58

Seit fünf Jahren nimmt die Wirtschaftsleistung im Euroraum wieder zu; die Krise scheint überwunden zu sein. Der Schein trügt aber. Denn das Wachstum beruht auch auf Doping. Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen auf ein extrem niedriges Niveau gesenkt und saugt die Schuldtitel der Mitgliedsstaaten einfach auf. Und trotz des Wirtschaftswachstums verharrt die Staatsschuld gemessen an der Wirtschaftsleistung in Südeuropa und Frankreich auf hohem Niveau. Die Zentralbank wird ihre Politik nicht allzu lange beibehalten können, zumal sich zunehmend unliebsame Nebenwirkungen zeigen. So haben sich die Preise bei den Vermögenswerten immer mehr aufgebläht, was in manchen Ländern zu stark steigenden Mieten führt. Die Lage ist also recht fragil. [...]


Tomaso Duso zum Professor an der Technischen Universität Berlin ernannt

Thu, 09/13/2018 - 07:23

Der Präsident der Technischen Universität Berlin hat Tomaso Duso am 12. September 2018 zum Professor für das Fachgebiet "Empirische Industrieökonomik“ an der Fakultät VII – Wirtschaft und Management ernannt. Die Berufung erfolgte gemeinsam mit dem DIW Berlin und ist mit der Leitung der Abteilung "Unternehmen und Märkte" am DIW Berlin verbunden. Herr Duso war zuvor Professor für empirische Industrieökonomik am Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Am DIW Berlin leitet er die Abteilung "Unternehmen und Märkte" bereits seit dem Frühjahr 2013.

Zur Mitarbeiterseite von Tomaso Duso am DIW Berlin


Niedrige Löhne empfindet die große Mehrheit als ungerecht

Wed, 09/12/2018 - 10:35
Zusammenfassung:

DIW-Studie untersucht auf Umfragebasis, als wie gerecht Erwerbseinkommen in Deutschland wahrgenommen werden – Dass Einkommen ungleich verteilt ist, wird grundsätzlich akzeptiert – Überwältigende Mehrheit der Befragten nimmt aber untere Arbeitseinkommen als zu niedrig wahr – Um Gefühl der Gerechtigkeit in der Bevölkerung zu erhöhen, muss Politik bei niedrigen Löhnen ansetzen

Die allermeisten befragten Erwerbstätigen empfinden vor allem niedrige, aber auch mittlere Arbeitseinkommen als zu gering und ungerecht. Das ist ein zentrales Ergebnis einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) von Jule Adriaans und Stefan Liebig, Direktor der Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP). Befragt wurden hierfür in einer repräsentativen Umfrage (LINOS-2) Beschäftigte zu ihrer Gerechtigkeitswahrnehmung bestimmter Einkommensklassen (hohe, mittlere und niedrige Erwerbseinkommen). Hohe Einkommen (6.100 Euro brutto im Monat im Durchschnitt) werden von etwa der Hälfte der Befragten als gerecht bewertet, 38 Prozent finden sie zu hoch. Mittlere Einkommen (durchschnittlich 2.700 Euro im Monat) empfinden 81 Prozent als zu niedrig, geringe Einkommen von etwa 1.200 Euro im Monat nehmen gar 96 Prozent der Befragten als zu niedrig wahr.  


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