BASEL - Nur kurz vor den Attacken auf Einsatzkräfte am Zürcher Seebecken werden auch in Basel Sanitäter von einer Menschenmenge bedrängt. Die Polizei musste schliesslich den Rettungseinsatz begleiten.
Die Empörung ist gross, seit am vergangenen Samstag an der Zürcher Seepromenade etwa 200-300 Vermummte nach einer Messerstecherei auch die eintreffenden Polizeipatrouillen und Sanitäter attackierten. Nun zeigt sich: Der Vorfall war an jenem Abend nicht der einzige dieser Art.
Nur wenige Stunden vor den Ausschreitungen in Zürich wird auch in Kleinhüningen im Norden von Basel eine Ambulanz während eines Einsatzes angegriffen. Wie die «bz basel» schreibt, hätten es die Einsatzkräfte dort gar nicht erst bis zum Patienten geschafft, weil sie von einem Mob bedrängt wurden.
Die Attacke ereignete sich am Samstagabend im Rahmen des Elektro-Festivals «Jungle Street Groove» im Hafen von Kleinhüningen. Das zur Unterstützung aus Weil am Rhein (D) angeforderte Rettungsteam des Deutschen Roten Kreuzes sollte sich vor Ort um einen Mann kümmern. Trotz Blaulicht kommt das Krankenauto jedoch von Anfang an kaum durch die Menschenmenge.
«Sie öffneten von aussen die Türen des Rettungswagens»«Vor Ort befanden sich sehr viele Personen, deren Stimmung als enthemmt bezeichnet werden muss», erklärt Toprak Yerguz, Sprecher des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements, gegenüber der «bz basel». Die Meute habe schliesslich damit begonnen, am Krankenauto zu rütteln. Yerguz weiter: «Um die Situation zu verdeutlichen: Vor dem Rettungswagen zogen Anwesende die Hosen runter und zeigten den Einsatzkräften den blanken Hintern, andere öffneten von aussen die Türen.»
Den deutschen Sanitätern blieb am Ende nichts anderes übrig, als die Polizei zu alarmieren. Erst mit deren Hilfe konnten die Rettungskräfte ihren Einsatz fortsetzen. In diesem Fall habe die Verzögerung keine schwerwiegenden Konsequenzen für den Patienten gehabt, sagt Toprak Yerguz weiter. Doch auch er spricht mittlerweile von zunehmenden Problemen bei Einsätzen der Rettungskräfte. «Allgemein lässt sich feststellen, dass der Respekt gegenüber den Einsatzkräften abgenommen hat.»
In Zürich hat man nach den Vorfallen vom vergangenen Samstag reagiert. Stadträtin Karin Rykart (Grüne) will im Herbst im Parlament einen Vorstoss eingeben, wodurch Bodycams zum festen Bestandteil der Ausrüstung der Einsatzkräfte wird. Die Täter sollen so in Zukunft besser identifiziert und der Justiz zugeführt werden können. (cat)
Die neuseeländische Frauenministerin Julie Anne Genter sorgte für Aufsehen, als sie mit dem Velo ins Spital radelte. Nun ist sie glückliche Mutter.
Die neuseeländische Frauenministerin Julie Anne Genter hat ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Die 38-Jährige gab über ihr Instagram-Konto bekannt, dass sie seit Dienstagabend einen Sohn hat: gesund und 4,3 Kilogramm schwer.
Die Grünen-Politikerin hatte für Aufsehen gesorgt, weil sie am Sonntag mit dem Fahrrad in die Klinik radelte, als die Wehen einsetzten. Bis zur Geburt dauerte es dann allerdings doch noch zwei Tage.
Nach Premierministerin Jacinda Ardern ist Genter die zweite Frau in Neuseelands Regierung, die im Amt Mutter wurde. Ardern hatte im Juni eine Tochter namens Neve geboren. Ihre Frauenministerin will nun sechs Wochen zuhause bleiben, bevor sie ins Büro zurückkehrt. Um das Kind soll sich dann vor allem ihr Partner kümmern. (SDA)
Tokio – Japans Walfänger haben im Nordwestpazifik mehr als 170 Meeressäuger getötet. Bei dem jährlichen Beutezug erlegten die Jäger seit Mai wie geplant 134 Sei- und 43 Zwergwale, wie das zuständige Fischereiministerium am Mittwoch bekanntgab.
Jedes Jahr machen die Japaner Jagd auf die Meeressäuger - offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken. Dies ist formal auch erlaubt, trotz des seit 1986 geltenden weltweiten Walfangmoratoriums.
Die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt verfolgt dabei allerdings zugleich das erklärte politische Ziel, auch die kommerzielle Jagd auf Grosswale wieder zuzulassen.
Angebliche wissenschaftliche Forschungen
Ausser im Nordpazifik fängt Japan Wale auch in der Antarktis. Tokio beruft sich dabei stets auf eine Ausnahmeregelung der Internationalen Walfangkommission (IWC), wonach Wale zu wissenschaftlichen Zwecken getötet werden dürfen. So hiess es auch diesmal, man habe das Ökosystem erforschen wollen. Dazu werde der Mageninhalt der Wale sowie ihre Haut untersucht. Die Ergebnisse werden der IWC berichtet.
Kritiker werfen der Regierung in Tokio schon lange vor, unter dem Deckmantel der Forschung wieder den kommerziellen Walfang durch die Hintertür einführen zu wollen. Japans stures Festhalten an der Jagd auf die Meeressäuger sorgt weltweit immer wieder für Proteste. (SDA)
Bogota – Kolumbien hat offiziell Protest wegen einer Grenzverletzung durch die Armee des Nachbarlandes Venezuela eingelegt. Die Regierung Kolumbiens unter dem neuen Präsidenten Iván Duque schickte am Dienstag eine Protestnote an den venezolanischen Botschafter in Bogotá.
Darin warf sie dem Nachbarland vor, zwei Helikopter der Nationalgarde sowie rund 30 venezolanische Soldaten hätten am Samstag in Tibú im Regierungsbezirk Norte Santander Kolumbiens Grenze verletzt.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Streit zwischen Kolumbien und Venezuela wegen mutmasslicher Grenzverletzungen. Die Beziehungen zwischen dem sozialistisch regierten Venezuela und Kolumbien mit seinem rechtsgerichteten Staatschef Duque sind auch wegen der Massenflucht von Venezolanern in das Nachbarland angespannt.
Flüchtlinge aus Venezuela verschärfen SpannungenDer venezolanische Staatschef Nicolás Maduro wirft Bogotá vor, seinen politischen Widersachern Schutz zu gewähren. Allerdings fliehen viele Venezolaner wegen der tiefen Wirtschaftskrise aus ihrem Heimatland. Der Flüchtlingsandrang sorgt in Kolumbien und anderen Aufnahmeländern für Spannungen.
Die US-Marine kündigte am Dienstag an, sie werde ein Lazarettschiff nach Kolumbien schicken, um bei der Bewältigung der humanitären Krise zu helfen. Die «USNS Comfort» werde diesen Herbst nach Südamerika fahren, teilte Marine-Sprecherin Sarah Higgins mit.
US-Verteidigungsminister Jim Mattis erklärte, es handele sich um einen Beitrag zur Bewältigung der «menschlichen Kosten von Maduro und seinem zunehmend isolierten Regime». Pentagon-Sprecher Rob Manning erklärte, das Lazarettschiff werde tausende Menschen medizinisch behandeln.
Nach Uno-Schätzungen sind bereits 2,3 Millionen Venezolaner wegen der Krise in ihrem Land ins Ausland geflohen. Kolumbien gewährte mehr als 800'000 von ihnen einen befristeten Aufenthalt. (SDA)
BERN - Die ständerätliche Sozialkommission will die Volksinitiative für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub mit einem Zwei-Wochen-Gegenvorschlag bodigen. Die Initianten rüsten sich nun bereits für den Abstimmungskampf.
Die Initianten für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub rüsten sich zum Kampf: Der federführende Gewerkschaftsdachverband Travailsuisse hat bereits seine Kampagnenfinanzierung beschlossen, wie Präsident und SP-Nationalrat Adrian Wüthrich (38, BE) gegenüber BLICK bestätigt: «Unser Aktionsfonds soll mit rund einer Million Franken gefüllt werden. Damit wir die notwendigen Mittel zusammenbringen, haben wir eine Zusatzfinanzierung beschlossen, die über unsere Mitgliedsverbände läuft.»
Unter dem Strich dürften dereinst deutlich über eine Million Franken für die Ja-Kampagne bereitstehen, da auch weitere Organisationen einen Zustupf leisten dürften.
Dass sich die Initianten bereits auf den Abstimmungskampf vorbereiten, kommt nicht ohne Grund. Die Volksinitiative wird derzeit im Parlament beraten. Der ständerätlichen Sozial- und Gesundheitskommission geht die Vier-Wochen-Initiative zu weit. Die Wirtschaft werde damit finanziell und organisatorisch zu stark belastet. Tatsächlich rechnet der Bund nach neusten Zahlen per 2022 mit Kosten von 449 Millionen Franken pro Jahr für die vierwöchigen Papizeit.
Ständeratskommission für zwei Wochen Papi-UrlaubAllerdings sind die jahrelangen Diskussionen um mehr Elternzeit an den Ständeräten – viele von ihnen sind mittlerweile Grossväter – nicht spurlos vorbeigegangen. Mit 8 zu 5 Stimmen hat die Kommission gestern nämlich beschlossen, der Initiative einen indirekten Gegenvorschlag entgegenzustellen: Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub sollen es sein!
Den bezahlten Papi-Urlaub soll der Vater innerhalb von 6 Monaten ab der Geburt am Stück oder als Teilzeitreduktion, also auch tageweise, beziehen können. Kostenpunkt: 224 Millionen Franken – finanziert über die Erwerbsersatzordnung.
In der Kommission setzte sich damit ein CVP-Vorschlag durch. Deren Nationalrat Martin Candinas (38, GR) hatte die Idee bereits 2014 ins Parlament eingebracht – damals noch erfolglos. Doch nun hat der Wind gedreht. Kein Wunder also, freut sich die CVP nun umso mehr über den Entscheid. «Mit diesem Modell lassen sich bessere Lösungen mit den Arbeitgebern finden», schreibt die Partei.
FDP-Modell vom TischVom Tisch ist hingegen das FDP-Modell, das anstelle des heute 14-wöchigen Mutterschaftsurlaubs einen 16-wöchigen Elternurlaub vorsah. Acht Wochen wären dabei der Mutter garantiert zugestanden. Die restlichen acht Wochen hätte das Elternpaar nach Gutdünken unter sich aufteilen können.
Nur: Im Extremfall wäre diese Modell mit bis zu 483 Millionen Franken Mehrkosten pro Jahr teurer geworden als der vierwöchige Papi-Urlaub (BLICK berichtete).
Wüthrich: «Initiative ist der Kompromiss»Noch ist offen, ob der Gegenvorschlag tatsächlich ins Plenum kommt. Zuerst muss auch die nationalrätliche Sozialkommission grünes Licht dafür geben, einen entsprechenden Gesetzesentwurf zu erarbeiten.
Für Travailsuisse-Chef Wüthrich ist diese Frage allerdings sekundär. «Es ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung und ein ermutigendes Zeichen, dass sich die Ständeratskommission zum ersten Mal für einen Vaterschaftsurlaub ausspricht», sagt er. «Aber unsere Initiative ist bereits der Kompromiss. Wir werden weiterhin für vier Wochen kämpfen.»
Die News zu Trump und seiner Gefolgschaft überwerfen sich von Woche zu Woche. BLICK erklärt das Wirrwarr um Michael Cohen: Wer hat was gemacht? Und was hat Trump damit zu tun?
Wer ist Michael Cohen?Der 51-jährige Michael Cohen war ab 2007 immer wieder in unterschiedlichen Funktionen der Anwalt von Donald Trump. Wegen seiner extremen Loyalität zu seinem reichen Mandanten galt er gar als «Aufräumer»: Immer dann, wenn Trump jemanden für unangenehme Angelegenheiten brauchte, war Cohen zur Stelle. Er kennt deshalb Trump politisch, privat und geschäftlich wie kaum ein anderer.
Was bedeutet «Aufräumen»?Beamte der Bundespolizei FBI hatten im April Cohens Büro- und Privaträume durchsucht und dabei umfangreiches Material beschlagnahmt. Wegen welcher Vorwürfe gegen ihn ermittelt worden war, wurde lange nicht offiziell mitgeteilt.
Was sagte Cohen am Dienstag vor Gericht?Trumps Ex-Anwalt bekannte sich in acht Punkten schuldig (BLICK berichtete). Darunter Steuerhinterziehung, Falschaussage gegenüber einer Bank und Verstösse gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung.
Gemäss «The New York Times» sagte Cohen zum Richter, er habe Schweigegelder «auf direkte Anweisung eines Kandidaten» bezahlt, um die Präsidentschaftswahl zu beeinflussen. Dabei geht es um Zahlungen an Stormy Daniels und Karen McDougal.
Ebenfalls auf «direkte Anweisung eines Kandidaten» habe er Informationen, die dem Kandidaten und der Kampagne geschadet hätten, vor der Öffentlichkeit ferngehalten. Mit der Bezeichnung «Kandidat» beschuldigte Cohen indirekt Trump als Mitverschwörer.
Was drohte ihm vor dem Deal?Für Steuerhinterziehung, Falschaussage gegenüber einer Bank und Verstössen gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung hätte Cohen bis zu 65 Jahre Gefängnis kassieren können, wie im «Plea Agreement» zu lesen ist.
Wieso bekennt sich Cohen jetzt vor Gericht schuldig?Lanny Davis, ein Anwalt von Cohen, sagte gemäss der «Washington Post» in einer Erklärung, dass Cohen sich schuldig bekennt, «damit seine Familie zum nächsten Kapitel übergehen kann». Bei einem Schuldspruch ohne Schuldeingeständnis hätte Cohen bis zu seinem Lebensende eingesessen. Für Handlungen, die er im Auftrag von Trump verübte.
Der Haussegen zwischen dem einst äussert loyalen Cohen und seinem Ex-Chef Trump hängt seit einiger Zeit schief. In den vergangenen Wochen deutete Cohen in Interviews an, dass er auf Distanz zu seinem früheren Chef gegangen ist. Zudem wurde ein Mitschnitt eines Gesprächs zwischen ihm und Trump öffentlich, den Cohen offenbar heimlich gemacht hatte. Der US-Präsident kritisierte das scharf.
Worauf hat sich Cohen mit der Justiz geeinigt?Mit dem «Plea Deal», den Cohen nun mit der Staatsanwaltschaft eingegangen ist, muss er noch mit drei bis fünf Jahren Knast rechnen. Cohen will die Strafe auf drei Jahre drücken, die Staatsanwaltschaft fordert mindestens 50 Monate. Das definitive Urteil erfolgt am 12. Dezember.
Cohens Vereinbarung enthielt kein Versprechen, mit Robert Mueller zusammenzuarbeiten. Der Sonderbeauftragte untersucht, ob es im US-Wahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab. Doch Cohen belastet in seinen Aussagen den US-Präsidenten, ohne ihn direkt beim Namen zu nennen.
Was bedeutet das für Trump?Schon seit Monaten warnen Trumps Anwälte gemäss der «Times» davor, dass der Fall Cohen für den Präsidenten problematischer sein könnte, als die Untersuchung durch den Sonderberater Robert Mueller. Denn kaum einer weiss mehr über Trump als er.
Das jetzige Schuldbekenntnis und die Aussagen von Cohen vor Gericht ist ein Schlag ins Gesicht des Präsidenten: Ein einst treuer Helfer gibt zu, dass er auf Geheiss des Präsidenten Zahlungen geleistet hat, um ihn vor politisch schädlichen Enthüllungen zu schützen. Das schadet Trumps Glaubwürdigkeit enorm – auch wenn keine Anklage gegen den US-Präsidenten erhoben wurde. Insbesondere, da Trump immer wieder behauptet, er habe sich nichts zuschulden lassen kommen. Für die «Times» ist klar, dass Trump jetzt kaum mehr eine russische Beteiligung am Wahlkampf 2016 abstreiten könne.
Cohen könnte zudem noch mehr Details zu den Schweigegeldzahlungen preisgeben. Oder aber über die Russland-Affäre auspacken.
Cohens Anwalt Lanny Davis goss nach dem Gerichtstermin noch Öl ins Feuer. Er sagte gemäss der «Washington Post» zu den Medien: «Heute stand Cohen auf und bezeugte unter Eid, dass Donald Trump ihn anweist, ein Verbrechen zu begehen, indem er Zahlungen an zwei Frauen leistet, um eine Wahl zu beeinflussen.» Und er fügte an: «Wenn diese Zahlungen ein Verbrechen für Michael Cohen sind, warum sollten sie dann kein Verbrechen für Donald Trump sein?»
Kann gegen Trump Anklage erhoben werden?Gemäss «Vox» herrsche die gängige Meinung, dass gegen den US-Präsidenten keine Anklage über den herkömmlichen Weg erfolgen könnte, sondern nur eine Amtsenthebung über das «Impeachment»-Verfahren, für das es eine Mehrheit des Kongresses braucht. Doch, so argumentiert «Vox» weiter, sei es bis jetzt auch noch nie über den gerichtlichen Weg versucht worden.
Staatsanwälte könne Trump zwar kurzerhand absetzen, nicht aber Bezirksstaatsanwälte, die von lokalen Politikern gewählt würden. Würde es zu einer Anklage kommen, würde Trump vermutlich Berufung einlegen und der oberste Gerichtshof würde schliesslich über die Immunität des US-Präsidenten entscheiden.
Und wie reagierte der US-Präsident?Cohens Geständnis kommentierte Trump bis jetzt nicht. Sein Anwalt Rudolph Giuliani hingegen sagte gemäss der «Times»: «In den Anklagepunkten gibt es keine Andeutungen zu irgendeinem Fehlverhalten des Präsidenten.» Er beschimpfte Cohen als «hinterhältige kleine Ratte». Er sei für seine Lügen bekannt.
Neben dem Geständnis von Cohen folgte für Trump am Dienstag weiteres Ungemach: Sein früherer Wahlkampfmanager Paul Manafort wurde in acht Punkten schuldig gesprochen (BLICK berichtete). Dem 69-Jährigen drohen mehrere Jahrzehnte im Gefängnis. Das Verfahren gegen Manafort war das erste, das sich im Zuge der Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller ergeben hat. Allerdings haben die Vorwürfe nicht mit dem Kern von dessen Ermittlungen zu tun.
Zu Manaforts Verurteilung sagte Trump in einem ersten Statement kurz vor einer Wählerveranstaltung in West Virginia, dass seine Verurteilung nichts mit einer «russischen Absprache» zu tun habe. «Paul Manafort ist ein guter Mann.»
652 Accounts, Seiten und Gruppen gelöscht: Facebook hat den nächsten Versuch aufgedeckt, Propaganda mit Hilfe hunderter gefälschter Profile zu verbreiten. Die Seiten seien aus dem Iran und vom Umfeld des russischen Militärgeheimdiensts betrieben worden.
Facebook hat den nächsten Versuch aufgedeckt, Propaganda mit Hilfe hunderter gefälschter Profile zu verbreiten. Das Online-Netzwerk löschte 652 Accounts, Seiten und Gruppen, die aus dem Iran und vom Umfeld des russischen Militärgeheimdiensts betrieben worden seien.
Es habe sich um koordinierte Aktionen mit verknüpften Accounts gehandelt, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg in einer Telefonkonferenz mit Journalisten in der Nacht zum Mittwoch.
Das aktuelle Vorgehen sei das Ergebnis von vier getrennten Untersuchungen gewesen, erklärte Facebook. «Wir ermitteln immer noch, und es gibt eine Menge, was wir noch nicht wissen», sagte Zuckerberg weiter. Die Verbindungen der iranischen Accounts zu staatlichen Medien des Landes hätten zum Teil über öffentlich zugängliche Registrierungsinformationen nachgewiesen werden können.
Hunderttausende Nutzer hätten mindestens einen dieser gefälschten Accounts abonniert. Die Zuordnung von Aktivität zu russischen Geheimdienstkreisen beruhe hingegen auf Erkenntnissen amerikanischer Sicherheitsbehörden, hiess es. Diese Accounts hätten sich vor allem auf Syrien und die Ukraine fokussiert und diesmal die USA nicht im Visier gehabt.
Facebook will Wahlkampfeinmischungen minimierenFacebook hatte zuletzt Ende Juli einen Versuch gemeldet, mit einem Netzwerk gefälschter Profile die öffentliche Meinung in den USA zu manipulieren. Facebook war hart dafür kritisiert worden, dass auf der Plattform vor allem im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 gefälschte Accounts in grossem Stil Falschinformationen verbreiten konnten. Deswegen verschärfte das Online-Netzwerk im vergangenen Jahr massiv die Sicherheitsvorkehrungen.
Aktuell liefen noch mehrere weitere ähnliche Untersuchungen, sagte Zuckerberg. In den USA will man vor allem Manipulationen der öffentlichen Meinung vor den Kongresswahlen im November verhindern. (SDA)
US-Präsident Donald Trump kommt immer mehr unter Druck. BLICK zeigt auf, welche Personen in der jüngsten Entwicklung beteiligt sind.
Donald Trump hat sich kurz nach Manaforts Verurteilung und Cohens Geständnis öffentlich geäussert. Er verteidigte in einem Statement seinen verurteilten Ex-Wahlkämpfer.
In der Haut von US-Präsident Donald Trump möchte man derzeit nicht stecken. Am Dienstag wurde bekannt, dass er von seinem langjährigen Verbündeten und Ex-Anwalt Michael Cohen vor Gericht belastet wird. Als wäre das nicht genug, wurde sein Ex-Wahlkämpfer Paul Manafort verurteilt.
Wie reagiert Trump? Er bleibt standhaft. In einem ersten Statement kurz vor einer Wählerveranstaltung in West Virginia verteidigte Trump seinen Ex-Wahlkämpfer: «Paul Manafort ist ein guter Mann.» Seine Verurteilung habe nichts mit einer «russischen Absprache» zu tun.
All dass tue ihm leid, schliesslich habe «Paul» für den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Bob Dole und Präsidenten Ronald Reagan gearbeitet. Womit sich Trump von Manafort distanzierte. Er wiederholte zudem das Mantra, dass eine «Hexenjagd» geführt werde. Weitere Auskünfte liess Trump nicht zu.
Zu Cohens Geständnis gab Trump kein Statement ab. Sein Ex-Anwalt gab am Dienstag zu, Schweigegelder «auf direkte Anweisung» von Trump bezahlt zu haben, um die Präsidentschaftswahl zu beeinflussen. (pma)
Vor der Küste im Nordosten Venezuelas hat die Erde gebebt. Das US-Tsunami-Zentrum warnte vor Tsunami-Wellen.
Ein starkes Erdbeben der Stärke 7,0 hat am Dienstag (Ortszeit) die Küste im Nordosten Venezuelas erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS rund 22 Kilometer südwestlich der Ortschaft Irapa in einer Tiefe von zirka 87 Kilometern.
Die venezolanischen Behörden gaben die Stärke der Erschütterungen mit 6,3 an. Das Beben ereignete sich nach Angaben der venezolanischen Erdbebenwarte Funvisis gegen 17.30 Uhr (Ortszeit, 23.30 Uhr MESZ). Das Epizentrum lag demnach 19 Kilometer südöstlich von Yaguaraparo im Bundesstaat Sucre rund 400 Kilometer östlich der Hauptstadt Caracas in einer Tiefe von 0,1 Kilometern.
Das US-Tsunami-Zentrum gab eine Tsunami-Warnung heraus. Zerstörerische Tsunami-Wellen seien in einem Umkreis von 300 Kilometern um das Epizentrum des Bebens herum möglich, hiess es in der Mitteilung. Die Wellen könnten die Küste von Venezuela sowie die Karibikinseln, Grenada, Trinidad und Tobago treffen.
Über eventuelle Opfer oder Schäden lagen zunächst keine Angaben vor. Berichten in sozialen Medien zufolge war der Erdstoss aber auch in der Hauptstadt Caracas zu spüren. Zahlreiche Gebäude wurden evakuiert.
Über Opfer oder allfällige Schäden lagen aber zunächst keine Angaben vor. (SDA)
Vordergründig gehts für YB heute im Spiel gegen Dinamo Zagreb um Ruhm, Ehre und dreissig Millionen. Doch in Tat und Wahrheit geht es um viel mehr.
Das erste Trauma hat YB überwunden. 32 Jahre nach dem letzten eigenen und nach acht Basler Titeln in Folge ist man dieses Jahr endlich wieder Meister geworden. In einer Zeit, in welcher man den FCB so unangreifbar wähnte, wie Bayern in Deutschland, PSG in Frankreich oder Juventus in Italien.
Doch das war erst der erste Schritt. Will YB den FCB als Primus seriös angreifen, braucht es mehr. Es braucht mehr Finanzpower. Und dazu braucht es die Champions League. Den Grundstein müssen die Berner heute im Playoff-Hinspiel gegen Dinamo Zagreb legen.
Natürlich könnte Klubbesitzer Hans-Ueli Rihs aus einer Laune heraus sagen, er verdopple jetzt sein Engagement. Jöggi und die Hinterlassenschaft seines verstorbenen Bruders Andy lassen die Verantwortlichen von YB ruhig schlafen. Finanziell ist der Klub auf Jahre abgesichert. Doch solch eine Laune ist unwahrscheinlich. Hatte Andy an der legendären «Ringelsocken-PK» 2016 geraunzt, er habe nun 50 «Chischte» in YB gesteckt. Es begann die Sparkurs-Zeit, die YB aber dank des neuen Sportchefs Christoph Spycher derart brillant bewältigte, dass sie kein Hindernis war auf dem Weg zum Titel.
Dennoch: YB braucht die Königsklasse zur Emanzipation. Zur emotionalen vom FC Thun. Der europäische Nobody hatte 2005 die Gruppenphase erreicht – eine der grössten Sensationen in der CL-Geschichte –, als Erster das Stade de Suisse ausverkauft und gegen Arsenal, Ajax und Sparta Prag drei magische Berner Nächte gefeiert.
Aber vor allem zur wirtschaftlichen Emanzipation von Rot-Blau. «Basel ist immer noch die Referenz im Schweizer Fussball. Wir können uns noch nicht mit dem FCB vergleichen. Wollen wir das dereinst, müssen wir damit beginnen, indem wir die Champions League schaffen», sagt YB-Stürmerstar Guillaume Hoarau, der die Königsklasse von zwei Kurzeinsätzen und einem Tor gegen Dinamo Zagreb im Jahr 2012 kennt. Und Captain Steve von Bergen fügt hinzu: «Wir wissen genau, was der FCB die letzten acht Jahre für den Schweizer Fussball geleistet hat. Nein, ich denke nicht über die Hierarchie im Schweizer Fussball nach, wenn ich mich schlafen lege.»
50 Mio Franken UmsatzUnd doch: YB greift nach den Sternen. Sollte der Meister die Königsklasse schaffen, würde YB finanziell ein ganzes Stück näher rücken. Im Moment macht YB konsolidiert einen Umsatz von rund 50 Millionen Franken. So viel, wie alleine die Personalkosten des FC Basel betragen! Mit den 30 Millionen aus der Königsklasse käme YB auf rund 80 Millionen.
Der Umsatz des FCB seinerseits würde (mit geschätzten zehn Millionen Einnahmen aus der Europa League) auch ohne Königsklasse wie letzte Saison bei rund 90 Millionen liegen. Dank den 20 Millionen aus dem Akanji-Transfer. Doch weit weg vom Rekordjahr 2016 mit 132 Millionen. Aber YB käme bedrohlich nahe. Götterdämmerung in Bern.
BEROMÜNSTER LU - Heute verantwortet sich Beat H.* (33) vor Gericht. Im Wahn tötete der Kiffer seinen Vater mit einem Messer. Psychiater glauben, dass sein Cannabis-Konsum die psychische Störung auslöste.
Landwirt Fredy H.* (†64) wurde brutal abgestochen. 27-mal wurde er mit dem Messer attackiert. Mitten in seiner Wohnung. Die Bluttat passierte am 16. Juni 2015 in Beromünster LU (BLICK berichtete). Der mutmassliche Täter ist sein eigener Sohn Beat H.* (33), der heute wegen vorsätzlicher Tötung in Luzern vor Gericht steht.
Angeklagter gibt Attacke zuEr gibt die brutale Attacke zu. Dennoch plädiert der Staatsanwalt auf schuldunfähig. Grund: Der Angeklagte sei zum Tatzeitpunkt nicht in der Lage gewesen, das Unrecht seiner Attacke einzusehen.
Dieser Antrag stützt sich auf mehrere Gutachten. Der Forensische Dienst der Luzerner Psychiatrie kommt zum Schluss, dass der gelernte Automechaniker an einer «durch Cannabis induzierten schwerwiegenden psychischen Störung» leidet. Laut Anklage konsumierte Beat H. vor der Tat täglich einen Joint. Die Hanfpflanzen baute er teilweise selbst an. Rettet ihn das Kiffen am Ende vor dem Knast?
Vater (†64) fragte noch: «Was hesch au, Buebli?»Laut Anklage kommt Beat H. um 15.30 Uhr in die Wohnung seiner Eltern, um mit seinem Vater zu sprechen. Er redet wirres Zeug über einen Drachentöter, den heiligen Beatus und sagt: «Ech weiss jetzt gloub, wer ech be – de Beatus.» Der Vater fragt noch: «Was hesch au, Buebli?»
Dann dreht der Sohn durch. Er geht mit dem Messer auf den 64-Jährigen los und sticht ihn in die Brust, ins Gesicht und in den Hals. Das Opfer stirbt an einer Kombination aus Verbluten und akutem Herzversagen.
Seit gut zwei Jahren befindet sich der Angeklagte in einer psychiatrischen Klinik. Die Ärzte empfehlen, die Behandlung weiterzuführen.
New York – Der langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, hat mehrere Verstösse gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung eingeräumt. Cohen sagte am Dienstag vor einem Gericht in New York aus, dass er dies im Auftrag eines Kandidaten getan habe.
Er nannte dessen Namen aber nicht, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur DPA vor Ort berichtete. Seine Aussage wurde aber so interpretiert, dass er sich damit nur auf Trump beziehen konnte.
Insgesamt bekannte sich Cohen in acht Punkten schuldig, darunter Steuerhinterziehung und Falschaussage gegenüber einer Bank. Das Urteil gegen ihn soll am 12. Dezember folgen.
Vor dem Termin vor einem Strafgericht in New York hatten US-Medien berichtet, Cohen habe sich im Rahmen einer Abmachung mit der Staatsanwaltschaft zu einem Schuldeingeständnis bereit erklärt. Eine derartige Abmachung könnte beinhalten, dass Cohen sich im Gegenzug für einen Strafnachlass zur Kooperation mit den Ermittlern bereit erklärt.
Laut Bloomberg erklärte Cohen vor Gericht, er habe zudem 130'000 US-Dollar im Auftrag des Kandidaten an eine Person gezahlt, damit diese schweige. Zu einem anderen Zeitpunkt hatte Cohen erklärt, dass er diese Summe einen Monat vor der Präsidentschaftswahl im November 2016 an die Pornodarstellerin Stormy Daniels bezahlt hatte.
Daniels behauptet, sie habe eine Affäre mit Trump gehabt. Ausserdem soll Cohen eine Schweigegeldzahlung von 150'000 Dollar an das ehemalige Playmate Karen McDougal organisiert haben, die ebenfalls sagt, sie habe eine Affäre mit Trump gehabt. Ermittler des FBI hatten im April das Büro, die Wohnung und ein Hotelzimmer von Cohen durchsucht. Dabei beschlagnahmten sie E-Mails, Dokumente und Geschäftsunterlagen zu diversen Themen, darunter zu Cohens umstrittenen Zahlungen.
Den Tipp bekamen die Ermittler laut Cohens Anwalt von Robert Mueller, dem früheren FBI-Direktor und Sonderermittler in der Russland-Affäre. Cohen wurde oft als Trumps «Ausputzer» beschrieben und galt ihm gegenüber als äusserst loyal.
In den vergangenen Wochen deutete er aber in Interviews an, dass er auf Distanz zu seinem früheren Chef gegangen ist. Zudem wurde ein Mitschnitt eines Gesprächs zwischen ihm und Trump öffentlich, den Cohen offenbar heimlich gemacht hatte. Der US-Präsident kritisierte das scharf.
Trumps früherer Wahlkampfmanager Paul Manafort ist in acht Punkten schuldig gesprochen worden. Dies berichtet CNN am Dienstagabend. Dem 69-Jährigen drohen mehrere Jahrzehnte im Gefängnis.
Der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, ist in einem Prozess wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrugs in acht der 18 Anklagepunkte schuldig gesprochen worden. Das berichteten US-Medien unter Berufung auf Gerichtsdokumente.
Die zwölfköpfige Jury habe ihre Entscheidung am Dienstag dem Gericht in Alexandria mitgeteilt, berichteten mehrere US-Medien am Dienstag übereinstimmend. Der 69-Jährige hatte auf nicht schuldig plädiert. In zehn Anklagepunkten konnten sich die Geschworenen auf kein Urteil verständigen.
Manafort droht damit eine Haftstrafe, die ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter bringen könnte. Die Höchststrafe beträgt 80 Jahre Gefängnis. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, den Finanzbehörden Einkünfte in Millionenhöhe verschwiegen zu haben, die er als politischer Berater in der Ukraine machte. Ausserdem ging es darum, dass er Banken belogen haben soll, um Kredite in Höhe von 20 Millionen US-Dollar zu bekommen.
Manaforts langjähriger Mitarbeiter und Weggefährte Rick Gates hatte den Angeklagten in dem Prozess schwer belastet. Er sagte, er habe gemeinsam mit seinem Chef 15 schwarze Auslandskonten unterhalten. Auf Anweisung des Beschuldigten habe er von dort Geld an Manafort geschickt, das als Darlehen statt als Einkommen deklariert gewesen sei, um Steuern zu hinterziehen.
Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess dargelegt, dass Manafort mit Überweisungen von den Konten teure Kleidung, Autos und Häuser gekauft hatte. Manaforts Verteidigung hatte Gates die Schuld an den illegalen Vereinbarungen gegeben. Gates hatte in dem Prozess zugegeben, dass er Geld aus der Firma unterschlagen hatte.
Das Verfahren gegen Manafort war das erste, das sich im Zuge der Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller ergeben hat. Allerdings haben die Vorwürfe nicht mit dem Kern von dessen Ermittlungen zu tun - dort geht es um die Frage, ob es im US-Wahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab. Trump nennt Muellers Untersuchungen eine «Hexenjagd», von Manafort hat er sich distanziert.
Manafort leitete von Juni bis August 2016 den Wahlkampf des Republikaners. Der Lobbyist und Politikberater war dabei unter anderem für den wichtigen Parteitag zuständig, bei dem sich Trump die Nominierung seiner Partei sicherte. Manafort ist ein langjähriger Berater der konservativen US-Republikaner, der zuvor bereits für andere Präsidenten arbeitete, darunter Ronald Reagan und George Bush.
Der 69-Jährige muss sich ab September in einem weiteren Prozess verantworten. In dem Verfahren in der Bundeshauptstadt Washington werden ihm unter anderem Geldwäsche, Falschaussage und kriminelle Verschwörung vorgeworfen. Auch in diesem Fall hat Manafort auf nicht schuldig plädiert. (SDA)
Xenia Tchoumitcheva geniesst ihre Ferien, Kim Kardashian hat eine Freundin fürs Leben und Eva Longoria nimmt ihr Söhnchen mit zur Arbeit. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Hunderte Schweizer, darunter auch viele Politiker, sind ins Visier von brutalen Cyber-Erpressern geraten. Sind die Drohungen ernst zu nehmen? BLICK sprach mit Cyber-Experte Rainer Kessler.
Pornos, Bombendrohungen in ihrem Namen, Waffenkäufe im Darknet: Die Drohungen, mit denen unbekannte Täter derzeit von Politikern und Privatpersonen Bitcoins zu erpressen versuchen, sind heftig. Wie beurteilen Sie die jüngsten Fälle?
Rainer Kessler*: Die einzelnen Komponenten an sich sind im normalen Rahmen. Doch dass jemand mehrere Personen mit all diesen Dingen gleichzeitig bedroht, ist eine neue Stufe. Das habe ich bisher so noch nicht gesehen.
Es kann auch alles nur Bluff sein.
Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht auszuschliessen. In diesem Fall sieht es aber so aus, als hätte es zumindest eine gewisse Vorbereitung gegeben und als wären die Angreifer bereit, mindestens einen Teil der Drohungen wahr zu machen. Gerade so viel, dass die Empfänger genug verunsichert sind und zahlen. Ob sie aber alles durchziehen könnten? Das ist offen. Auf jeden Fall wäre es sehr aufwändig. Im Darknet kann man «Dienstleistungen» kaufen, die auf Rufschädigung abzielen. Das sind jedoch dann einzelne Aktionen und auf eine Person ausgerichtet.
Die betroffenen Parlamentarier liessen sich nicht einschüchtern und machten die Sache publik. Der richtige Entscheid?
Auf jeden Fall. Die Polizei und die Öffentlichkeit einzuschalten, ist das einzig Richtige. Damit, dass sie auch Politiker erpressen, haben sich die Angreifer selbst ins Knie geschossen. Schliesslich war damit zu rechnen, dass die Angriffe bekannt werden. Wären das Ganze hingegen nicht öffentlich geworden, hätte die Erpressung eine grössere Erfolgschance gehabt.
Der oder die Erpresser fordern gerade einmal umgerechnet rund 1100 Franken in Bitcoins. Das ist nicht sehr viel.
Genau deshalb vermute ich, dass der Empfängerkreis der Erpresser-Mails relativ gross ist. Die Täter werden sich überlegt haben: Wie hoch ist der Betrag, den eine Person zwar schmerzt, aber immer noch weniger, als wenn die Drohungen wahr werden? Es ist das Prinzip Schleppernetz: Sie werfen die Erpressungen breit aus und hoffen, dass sich ein paar Opfer darin verfangen.
Im Erpresser-Mail ist die Rede von einem Kollektiv namens Nocet, das angeblich von Dritten beauftragt worden sein soll. Ist es Ihnen ein Begriff?
Nein, ich habe noch nie davon gelesen oder gehört. Das muss jedoch nichts heissen, dieses Umfeld ist schnelllebig.
Glauben Sie, dahinter stecken Profis? Oder sind es Amateure, die sich auf perfide Art und Weise Bitcoin-Vermögen ergaunern wollen?
Für mich sieht es eher nach der Tat von gut organisierten Kriminellen aus. Leute, die so etwas tun, sind in der Regel bereits in der Cyber-Kriminalität oder in anderen kriminellen Bereichen aktiv.
Wie kommt man ihnen auf die Schliche?
Solche Ermittlungen sind sicher herausfordernd, denn die technischen Mittel sind relativ begrenzt, respektive die Tarnmöglichkeiten der Angreifer sind gross. Man muss meist darauf hoffen, dass die Täter Fehler machen. In der Regel geschieht das am Übergang vom Cyber- in den realen Raum. Man kann beispielsweise versuchen, Tätern eine Falle zu stellen.
Inzwischen gibt es spezielle Versicherungen für Cyberangriffe – nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Private. Lohnt sich das?
Im Falle von Unternehmen besteht das Interesse meist darin, den durch eine Cyberattacke verursachten Betriebsausfall oder allfällige Bussen oder Schadenersatzforderungen zu versichern. Wenn aber auch Lösegeld-Zahlungen inbegriffen sind, ist die Versicherung kontraproduktiv. Denn es ist ja gerade zentral, dass man das Lösegeld nie zahlt. Privaten würde ich nicht pauschal raten, eine Versicherung abzuschliessen. Aber wenn man eine exponierte Person ist, lohnt es sich, zusammen mit einem Spezialisten seine Geräte und die verwendete Software anzuschauen. Daneben gilt es, das eigene Verhalten auf die Cyber-Sicherheit auszurichten, also zum Beispiel in E-Mails nicht einfach auf jeden Link zu klicken oder Anhänge zu öffnen. Damit kann man schon viele Lücken schliessen.
* Rainer Kessler (50) ist Experte im Bereich Cyber-Sicherheit. Er lehrt zum Thema an Universitäten und ist für öffentliche sowie private Organisationen tätig.
Die Zahl der Masernerkrankungen ist seit Ende 2016 massiv angestiegen. Die WHO macht dafür die Krise in der Ukraine und eine wachsende Impfskepsis verantwortlich. In der Schweiz ist die Krankheit kein Problem.
Eigentlich sollten Masern-Infektionen in Europa bis ins Jahr 2020 der Vergangenheit angehören. Bis vor wenigen Jahren sah es auch ganz danach aus, als könne dieses von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesetzte Ziel erreicht werden.
Denn bis 2016 nahm die Zahl der kontinental gemeldeten Fälle Jahr für Jahr kontinuierlich bis auf 5273 ab. Doch dann wechselte der Trend. Die Masernerkrankungen nahmen rapide zu. In den nächsten zwölf Monaten wurden bereits beinahe 24'000 Fälle gemeldet.
Seit Anfang 2018 ist die Zahl aber regelrecht explodiert. Allein im ersten Halbjahr haben sich 41'013 Menschen mit der gefährlichen Krankheit infiziert. Und das, obwohl sie eigentlich mit zwei Impfungen leicht in Schach gehalten werden könnte.
Konflikte und ImpfskepsisMehr als die Hälfte der diesjährigen Fälle seien in der Ukraine aufgetreten, schreibt die WHO in einem Bericht. Grund seien die andauernden Konflikte in der Region.
Aber auch in anderen Ländern, beispielsweise in Frankreich, Griechenland und Italien, wurden bereits Tausende Fälle gemeldet. Und dort sei nicht allein die mangelnde Gesundheitsversorgung die Ursache. Vielmehr spiele auch eine verbreitete Impfskepsis unter der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Und ohne Impfung kann sich das hoch ansteckende Virus ungehindert verbreiten.
Hohe Durchimpfungsquote in der SchweizGanz anders in der Schweiz. Hier ist die Anzahl Masernerkrankungen gemäss Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) auf tiefem Niveau. In diesem Jahr mussten bisher nur 26 Fälle in die Statistik aufgenommen werden. Kein Vergleich zu den Zahlen im restlichen Europa!
Als Hauptgrund dafür nennt Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten am BAG, die hohe Durchimpfungsquote hierzulande. «Bei den unter 16-Jährigen liegt der Wert mittlerweile in fast allen Kantonen auf über 90 Prozent.»
Damit sei man schon sehr nahe an der Schwelle von 95 Prozent, ab der die Krankheit als eliminiert bezeichnet werden kann. Diese zu erreichen dürfte aber noch eine schwierige Aufgabe werden.
Impfobligatorium kein ThemaDenn es gebe eine Impflücke bei den 30- bis 40-Jährigen, erklärt Koch. «In den 90er-Jahren wurden noch viele gar nicht oder nur ungenügend geimpft – und sind sich dessen häufig gar nicht bewusst.»
Sie sollten darum unbedingt ihren Impfausweis kontrollieren, rät er. «Und wenn sie weniger als zwei Impfdosen erhalten haben, sollen sie sich möglichst bald nachimpfen lassen.»
Zusätzlich seien drei bis fünf Prozent der Gesamtbevölkerung komplette Impfverweigerer, sagt Koch. «Die kann man auch mit den besten Argumenten nicht erreichen.»
Trotzdem seien Zwangsmassnahmen wie ein Impfobligatorium kein Thema, meint er. «Wir versuchen die Menschen mit Information und Aufklärungsarbeit zu überzeugen.»
Einzelfälle wird es immer gebenSolange die Infektionsrate in den grösseren Nachbarländern aber nicht abnimmt, werden auch trotz dem grössten Aufwand Masernerkrankungen in der Schweiz auftreten. Einzelfälle sind nicht zu verhindern. Grosse Epidemien kann es aber keine geben.
Hollywood-Star Ben Affleck soll nach dem Liebesaus mit Lindsay Shookus bereits eine neue Frau an seiner Seite haben – war sie gar der Grund für die Trennung?
Das Liebeskarussell von Ben Affleck (46) dreht sich weiter: Der Hollywood-Star soll bereits kurz nach der Trennung von Freundin Lindsay Shookus (38) eine neue Frau an seiner Seite haben. Vor wenigen Tagen wurde der Batman-Star in Begleitung des 24 Jahre jüngeren «Playboy»-Models Shauna Sexton (22) gesichtet.
Romantisches Dinner in MalibuBen und das blonde Playmate genossen ein gemeinsames Abendessen beim Nobel-Japaner Nobu in Malibu. Das Treffen habe schwer nach einem romantischen Date ausgesehen, berichtet ein Insider dem US-Magazin «People»: «Er hat für beide bestellt und die Rechnung bezahlt. Sie sah sehr süss aus, und er schien definitiv interessiert zu sein.»
Nur zwei Tage später wurden Ben und Shauna wieder zusammen gesehen. Das Paar war in seinem Auto unterwegs, wie Paparazzi-Bilder zeigen.
Ist das Playmate Grund für die Trennung?Ob Afflecks Affäre mit dem «Playboy»-Bunny gar Grund für die Trennung von Freundin Lindsay Shookus war, ist nicht bekannt. Insider glauben vielmehr, dass vor allem die räumliche Distanz der beiden für Beziehungsprobleme sorgten. Die TV-Produzentin lebt in New York, der Filmstar in Los Angeles. Affleck wolle aber möglichst viel Zeit bei seinen Kindern verbringen und sei deshalb nicht mehr bereit, ständig nach New York zu fliegen. (brc)
Als hätte Elon Musk nicht bereits genug um die Ohren, scheint nun auch seine Beziehung mit Sängerin Grimes in die Brüche gegangen zu sein.
Elon Musk (47) kommt einfach nicht zur Ruhe. Nachdem der Tesla-Chef vor zwei Tagen in einem emotionalen Interview mit der «New York Times» verraten hat, wie sehr ihm das vergangene Jahr zusetzte und ob er seinen folgenschweren Tweet bereut, scheint es nun auch im Privatleben des Unternehmers zu kriseln.
Trennung nach drei Monaten?Wie mehrere US-Medien berichten, soll seine Beziehung mit der Sängerin Grimes (30) am Ende sein. Beide folgen sich nicht mehr auf Instagram – und nicht nur das: Er löschte gar sein komplettes Profil. Zudem hörte Musk auf, der Indie-Künstlerin, die mit bürgerlichem Namen Claire Boucher heisst, am Sonntag auch bei Twitter zu folgen.
Vielleicht gibt es aber dennoch Hoffnung auf ein Liebes-Comeback: Grimes hält Musk nämlich auf Twitter weiterhin die Treue, folgt auch seinen Geschwistern, dem Account von Tesla und dem von Musks Raumfahrtprojekt SpaceX.
Liebes-Outing an der Met-GalaDer Unternehmer und die Entertainerin sind seit ihrem offiziellen Liebes-Outing an der Met-Gala im Mai 2018 ein Paar. Ob sie tatsächlich schon getrennt sind, ist nicht bekannt. Ein Sprecher von Musk wollte gegenüber «Business Insider» keinen Kommentar abgeben. Auch das Management von Grimes liess die Anfrage unbeantwortet. (brc)
Unfall im Bündnerland! Eine 58-Jährige prallte mit ihrem Wagen gegen einen Baum und zog sich dabei mittelschwere Verletzungen zu.
Am Montag ist es auf einer Nebenstrasse in Klosters GR zu einem Selbstunfall mit einem Personenwagen gekommen. Die 58-jährige Lenkerin fuhr am Mittag auf der Gulfiastrasse bergwärts. In einer Rechtskurve geriet ihr Auto links von der Strasse ab und kollidierte mit einem Baum, teilt die Kantonspolizei Graubünden mit.
Dabei zog sich die Lenkerin mittelschwere Verletzungen zu. Nach der notfallmedizinischen Versorgung vor Ort transportierte sie ein Ambulanzteam ins Spital nach Schiers. Am Fahrzeug entstand Totalschaden. (man)