Mit Spannung wurde die Entwicklerkonferenz WWDC in den USA erwartet. Welche Neuheiten stellt Apple vor, mit welchen Innovationen will der Konzern seine Kunden überraschen. Hier der Überblick über alle wichtigen Ankündigungen.
Schneller, besser, individueller: Das verspricht das neue Betriebssystem iOS 12 , das an der diesjährigen Apple-Entwicklerkonferenz vorgestellt wurde. Apps sollen schneller gestartet werden können, die Tastatur besser reagiern und die Kamera ruckzuck einsatzbereit sein – auch wenn gerade auf dem Smartphone viel los ist.
Frischekur für ältere Geräte also! Das Update ist für alle Geräte kostenlos verfügbar, auf denen iOS 11 installiert ist. Konkret: Vom iPhone 5s bis zum iPhone X!
Clevere SiriAusserdem wird Siri noch schlauer und zwar Dank Shortcuts. Aufgaben und Aktionen können mit Hilfe eines Sprachbefehls zusammengefasst werden. Zudem denkt Sir mit und merkt sich alltägliche Routinen wie den Kaffee am Morgen oder den Gang zum Fitnessstudio.
Apple-User sollen daneben ihre Zeit mit den Geräten optimieren. Dafür gibt es die neue App Screen Time. Tägliche und wöchentliche Aktivitätsberichte zeigen die Gesamtzeit, die in einzelnen Apps verbracht wird, die Nutzung über App-Kategorien, wie viele Benachrichtigungen empfangen werden und wie oft das iPhone oder iPad zur Hand genommen wird.
Screen Time und lustige EmojiScreen Time gibt Eltern auch Zugriff auf den Aktivitätsbericht ihres Kindes direkt von ihren eigenen iOS-Geräten mit Family Sharing in iCloud und ermöglicht es Zeiten zu planen, in denen die Verwendung des iOS-Geräts eines Kindes eingeschränkt werden kann, zum Beispiel während der Schlafenszeit.
Wer von den bisherigen Animoji nicht genug bekommen kann, darf sich freuen. Es kommen neue dazu: Geist, Koala, Tiger und T-Rex. Und oben drauf kommen personalisierte, anpassbare und lustige Memoji-Charaktere. Alle Animoji und Memoji verfügen jetzt über Zwinker- und Zungenerkennung, um noch mehr Ausdrücke zu erfassen.
Facetime aufgemotzt, Schlag gegen FacebookDie Videochat-App von Apple wurde verbessert. Jetzt kann auch in Gruppen gechatet werden und das mit bis zu 32 Nutzern. Teilnehmer können jederzeit hinzugefügt werden, später beitreten wenn das Gespräch noch aktiv ist und sich für Video oder Audio von einem iPhone, iPad oder Mac entscheiden – oder sogar mit FaceTime Audio mit der Apple Watch teilnehmen.
Natürlich wurden nicht nur Spielereien vorgestellt, Apple liegt Sicherheit am Herzen. Wer künftig mit dem Internet-Browser Safari auf Facebook unterwegs ist, wird per Intelligent Tracking Prevention gewarnt, falls persönliche Daten an Facebook gesendet werden
Ausserdem erstellt und speichert Safari automatisch nun auch starke Passwörter, wenn Anwender neue Online-Konten erstellen und kennzeichnet wiederverwendbare Passwörter, damit Nutzer sie ändern können.
Schlaue UhrAuch die Apple Watch wird verbessert und bekommt die neue Software watchOS 5 verpasst. Damit soll die smarte Uhr zu einem noch stärkeren Begleiter für Fitness, Kommunikation werden und schnellen Zugriff auf Informationen bieten.
«Apple Watch hilft unseren Kunden in Verbindung zu bleiben, ihre Fitness zu verbessern und in vielen Fällen lebensbedrohliche Zustände zu erkennen. Mit der Einführung von watchOS 5 freuen wir uns, neue Aktivitäts- und Kommunikationsfunktionen einzuführen, die die Uhr auf ein völlig neues Niveau heben werden», sagte Jeff Williams von Apple bei der Vorstellung.
Eine automatische Workout-Erkennung gibt Hinweise über das richtige Training, bietet Erinnerungen an Termine und wird durch Yoga, Wandern und 12 weitere Sportarten erweitert. Und nicht nur das: Es wird auch eine Walkie-Talkie-Funktion geben, bei der Nutzer mit nur einem Fingertipp miteinander kommunizieren können.
Wer darauf keine Lust hat, kann ab sofort Podcasts mit der Apple Watch anhören.
Dunkler BildschirmAnwender von macOS Mojave können in den Dark Mode wechseln, um ihren Desktop in ein abgedunkeltes Farbschema zu verwandeln, wobei der Fokus auf den Benutzerinhalt gelegt wird, während die Steuerelemente in den Hintergrund treten.
Nutzer können zwischen einem hellen und einem dunklen Schreibtisch wechseln und integrierte Mac-Anwendungen wie Mail, Nachrichten, Karten, Kalender und Fotos enthalten alle Dark Mode-Designs. macOS Mojave bietet ausserdem einen neuen Dynamic Desktop, der das Desktop-Bild automatisch an die Tageszeit anpasst.
Neue Apple-Geräte wurden bei der Entwicklerkonferenz keine angekündigt. Traditionell stellt der Tech-Gigant immer im September etwa die neuen iPhone-Modelle vor. Die Erscheinungen aller anderen Apple-Gadgets erfolgen hingegen in unregelmässigen Zeitabständen. (jmh/rad)
Washington – Acht Tage nach seiner Einlieferung hat der frühere US-Präsident George H.W. Bush am Montag das Spital wieder verlassen. Dies teilte sein Büro am Montag mit.
Der 93-Jährige hatte an zu niedrigem Blutdruck und Erschöpfung gelitten, daher war er zur Beobachtung in eine Klinik im östlichen Bundesstaat Maine eingeliefert worden.
Der ehemalige US-Präsident hatte bereits Ende April bis Anfang Mai mehr als eine Woche im Spital verbracht, in das er einen Tag nach der Beerdigung seiner Frau Barbara eingeliefert worden war. Dabei ging es um eine Infektion, die sich auf Bushs Blut ausgeweitet hatte.
Bush war von 1989 bis 1993 der 41. Präsident der Vereinigten Staaten. Er ist der Vater des späteren US-Präsidenten George W. Bush und des Ex-Gouverneurs von Florida und Ex-Präsidentschaftskandidaten Jeb Bush. Bush senior leidet an Parkinson und sitzt im Rollstuhl.
Ankara – Der Iran will bei einem Scheitern des Atomabkommens seine Kapazitäten zur Anreicherung von Uran erhöhen. Das Oberhaupt der Islamischen Republik, Ali Chamenei, sagte am Montag, er habe für diesen Fall den Ausbau der Anreicherungskapazitäten angeordnet.
«Unsere Feinde können unseren nuklearen Fortschritt niemals aufhalten» sagte er in einer im Fernsehen übertragenen Rede.
Der Sprecher der Atombehörde des Landes, Behrouz Kamalvandi, sagte der Nachrichtenagentur ISNA, in einem Brief an die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) werde das Land ankündigen, ab Dienstag die Produktionskapazitäten für Uranhexafluorid zu erhöhen. Dabei handelt es sich um einen Ausgangsstoff für die Herstellung atomarer Brennelemente. Iran könne auch die Herstellung von Zentrifugen für die Anreicherung forcieren.
Die USA haben den Atomvertrag von 2015 gekündigt und wollen wirtschaftliche Sanktionen wieder in Kraft setzen, von denen auch europäische Firmen betroffen sein könnten. Die anderen Mitunterzeichner Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, China und Russland halten an dem Vertrag fest.
Der Gründer der weltgrössten Kaffeehauskette Starbucks gibt seinen Posten als Verwaltungsratspräsident des Konzerns auf. Der 64-jährige Howard Schultz werde am 26. Juni aus dem Gremium zurücktreten, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Der Gründer der weltgrössten Kaffeehauskette Starbucks gibt seinen Posten als Verwaltungsratspräsident des Konzerns auf. Der 64-jährige Howard Schultz werde am 26. Juni aus dem Gremium zurücktreten, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Es wird spekuliert, dass der als liberal geltende Unternehmer die US-Präsidentschaftskandidatur anstreben könnte. Schulz hatte bereits im Juni 2017 die Funktion des Konzernchefs abgeben.
Besorgt über das LandIn den vergangenen Jahren hatte Schultz zwar mehrfach bestritten, politische Ambitionen zu haben. Vor kurzem sagte er allerdings der «New York Times», er werde über eine Reihe von Optionen für seine Zukunft nachdenken, «und dazu könnte auch ein öffentliches Amt gehören.»
Er sei aber noch weit entfernt davon, eine Entscheidung zu treffen. Schultz sagte der Zeitung weiter, er sei «seit einiger Zeit sehr besorgt über unser Land - die wachsende Spaltung zuhause und unser Ansehen in der Welt.»
Mastermind von StarbucksMit öffentlichen Aussagen zu Themen wie Homo-Ehe, Waffengesetzen oder Rassismus gab Schultz Starbucks ein kontroverses Profil und sorgte dafür, dass die Kette vielen Rechten und Trump-Anhängern ein Dorn im Auge ist.
Schultz gilt als Architekt und Mastermind hinter dem rasanten Wachstum von Starbucks, das innerhalb von vier Jahrzehnten von einem einzigen Laden in Seattle zu einem Kaffee-Imperium mit über 28'000 Filialen weltweit aufgestiegen ist. (SDA)
Los Angeles – Der amerikanische Sänger Clarence Fountain, Mitbegründer des legendären Gospelchors «Five Blind Boys of Alabama», ist tot. Nach Mitteilung auf der Band-Webseite starb der Musiker am Sonntag in Baton Rouge (US-Staat Louisiana).
Er wurde 88 Jahre alt und verstarb in einem Spital. Als Schüler an einer Einrichtung für blinde und taube Afroamerikaner im US-Staat Alabama schloss er sich bereits in den 1930er Jahren mit fünf Freunden zu einer Gruppe zusammen. Aus den «Happy Land Jubilee Singers» wurden später die «Five Blind Boys of Alabama».
Mit der Gospel-Aufnahme «I Can See Everybody's Mother But Mine» landeten sie 1948 ihren ersten Hit. Die Gruppe blieb ihrem religiös geprägten Gospelstil treu, statt auf kommerziell erfolgreichere Musik wie Soul oder Blues umzuschwenken. Erfolge feierten sie auch mit einem Musical und mit traditionellen Gospel-Alben, die ihnen ab 2002 mehrere Grammy-Trophäen und 2009 einen Grammy-Ehrenpreis für ihr Lebenswerk einbrachten.
Die Gospel-Interpreten nahmen auch mit Künstlern wie Lou Reed, Ben Harper, Tom Waits und Bonnie Raitt Stücke auf. Fountain stand bis 2007 auf der Bühne und sang 2017 noch auf dem Album «Almost Home» mit, doch wegen einer Diabeteserkrankung musste er in den letzten Jahren das Tourneegeschäft aufgeben.
Experten haben knapp ein Jahr nach dem Grossbrand im Londoner Grenfell Tower mit 72 Toten schwere Mängel beim Bau festgestellt. Zudem stimmten die Anweisungen für die Bewohner des Gebäudes nicht.
Experten haben knapp ein Jahr nach dem Grossbrand im Londoner Grenfell Tower mit 72 Toten schwere Mängel beim Bau festgestellt. Zudem stimmten die Anweisungen für die Bewohner des Gebäudes nicht.
Die Fassadenverkleidung des 24-stöckigen Gebäudes sei obendrein keinen Brandschutztests unterzogen worden und habe nicht den Richtlinien für Gebäudesicherheit entsprochen, heisst es in dem am Montag vorgelegten Bericht der Brandschutzingenieurin Barbara Lane.
Fatale Anweisung an BewohnerDeshalb sei auch die Anweisung an die Bewohner des Gebäudes, nach Ausbruch des Feuers in ihren Wohnungen zu bleiben, fatal gewesen. Diese Anweisung habe sich bereits nach einer halben Stunde als falsch herausgestellt, dennoch sei sie für knapp zwei Stunden aufrecht erhalten worden. Die Fassadenverkleidung war demnach für die Ausbreitung des Feuers beziehungsweise für den Ausbruch «zahlreicher interner Brände» sowie für die starke Rauchentwicklung verantwortlich.
«Ich komme zu dem Schluss, dass das ganze System die Ausbreitung des Feuers nicht angemessen verhindern konnte», schreibt Lane. «Es gab zahlreiche katastrophale Wege, die das Feuer nahm - ausgelöst durch die Art der Konstruktion.» Es wäre deshalb zwingend gewesen, den Grenfell Tower früh vollständig zu evakuieren.
Der verheerende Brand im Grenfell Tower im Westen Londons war in der Nacht des 14. Juni 2017 ausgebrochen. Brandursache war vermutlich ein defekter Kühlschrank. 72 Menschen kamen ums Leben.
Ein früherer Offizier des US-Militärgeheimdienstes ist unter dem Verdacht der Spionage für China verhaftet worden. Das Justizministerium teilte am Montag mit, der 58-Jährige habe versucht, militärische Informationen nach China zu liefern.
Ein früherer Offizier des US-Militärgeheimdienstes ist unter dem Verdacht der Spionage für China verhaftet worden. Das Justizministerium teilte am Montag mit, der 58-Jährige habe versucht, militärische Informationen nach China zu liefern.
Kein EinzelfallDafür habe er hunderttausende Dollar erhalten. Als ihn das FBI verhaftet habe, sei er auf dem Weg zum Flughafen gewesen, um nach China zu reisen. Der Mann spreche fliessend Mandarin und Russisch und habe jahrelang die Freigabe für die höchste Geheimhaltungsstufe gehabt.
In diesem Jahr wurde bereits ein früherer Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA der Verschwörung zur Spionage für China angeklagt, ein weiterer früherer Geheimdienst-Mitarbeiter steht wegen eines ähnlichen Vergehens vor Gericht. (SDA)
ENGELBERG OW - Mercedes-Transporter und viele Sicherheitsleute ums Haus: Der thailändische König Maha Vajiralongkorn ist im Engelberger Hotel Waldegg abgestiegen. Der Hotelmanager ist überrascht.
Königlicher Besuch im Klosterdorf: Am Montagmittag traf der thailändische König Maha Vajiralongkorn (65) in Engelberg OW ein. Wie BLICK-Recherchen ergaben, residiert er im zurzeit geschlossenen Hotel Waldegg. Das Haus trägt zwar für königliche Verhältnisse bescheidene vier Sterne, bietet aber eine wunderbare Sicht aufs Dorf und den 3238 Meter hohen, immer weissen Titlis.
Die thailändische Botschaft in Bern bestätigt gegenüber BLICK den Besuch: «Der Besuch ist privater Natur und höchst vertraulich.» Was der König in Engelberg vorhat, wird nicht verraten. In der Botschaft geht man davon aus, dass Maha Vajiralongkorn bald wieder abreisen werde.
Hoteldirektor gibt sich überraschtDer Besuch wird so geheim gehalten, dass scheinbar nicht einmal Waldegg-Direktor Manolito Birrer (37) von seinem hohen Gast weiss. «Ja, es ist eine thailändische Delegation eingetroffen, aber dass der König dabei ist, wäre mir neu», gibt sich der Hotelmanager auf Anfrage von BLICK überrascht.
Vor Birrers Hotel und in der Garage deutet aber einiges auf hohen Besuch hin: Ein VW-Bus mit in der Schweiz immatrikulierter Diplomatennummer, zwei Mercedes-Busse sowie sechs weitere Mercedes-Transporter mit Münchner Nummern. Überall verteilt stehen thailändische Sicherheitsleute – auch in der Tiefgarage.
Enge Bande zur SchweizWie die Flugüberwachung zeigt, ist der König mit seiner Boeing 737 der Royal Thai Air Force gestern um 11 Uhr auf dem Militärflugplatz Emmen LU gelandet. Abflughafen war München, denn am Starnberger See, nahe der bayerischen Hauptstadt, besitzt der Thai-Monarch eine Villa. Schon zur Zeit als Kronprinz war Vajiralongkorn oft in München zu Besuch, wo er mit ausschweifenden Partys und Shoppingtouren als «Prinz Protz» von sich reden machte.
Auch mit der Schweiz ist das thailändische Königshaus eng verbunden. Vajiralongkorns Vater, der 2016 verstorbene König Bhumibol Adulyadej (†88), verbrachte in seiner Jugend ab 1933 ganze 17 Jahre am Genfersee, nachdem sein Vater gestorben war. Bhumibol legte die Matura in Lausanne ab. In der Westschweiz verlobte er sich 1949 mit Sirikit (85), der Mutter des heutigen Königs Vajiralongkorn.
Bhumibol erlitt in der Schweiz aber auch einen schweren Schicksalsschlag: 1948 verlor er bei einem Unfall mit seinem Fiat Topolino zwischen Lausanne VD und Morges VD ein Auge.
Immer wieder in ZürichDer aktuelle König Maha Vajiralongkorn besucht die Schweiz regelmässig. Er kam bereits als frischgekrönter Monarch im März 2017 mit Partnerin Suthida (34) und seinem Hund in unser Land. Vor seinem Engelberg-Besuch wurde er das letzte Mal vor zwei Monaten bei der Landung in Zürich gesehen.
ZÜRICH - Kommt Pierin Vincenz bald frei? Die Staatsanwaltschaft Zürich schweigt, die Spekulationen allerdings gehen weiter. Zwei bekannte Verteidiger erklären, warum der Fall uns noch lange beschäftigen wird.
Drei Monate sitzt Pierin Vincenz (62) nun schon in Untersuchungshaft, weitere drei könnten es werden, nachdem der Haftrichter Mitte Mai die U-Haft des früheren Raiffeisen-Chefs verlängert hatte.
Vielleicht aber wandert Vincenz schon bald als freier Mann im heimatlichen Alpstein oder übt den perfekten Schlag auf dem Golfplatz. Denn in Zürcher Finanzkreisen mehren sich die Spekulationen, dass der U-Häftling bald freikommt. Und Medien von der «Aargauer Zeitung» bis zur «Bilanz» kritisieren die angeblich übermässig lange U-Haft.
Komplizierter SachverhaltDoch sind drei oder auch sechs Monate wirklich lange? Nein, sagen die Strafverteidiger Valentin Landmann (67) und Thomas Fingerhuth (54). «Eine solche Untersuchung dauert nun mal ihre Zeit», sagt Fingerhuth. «Es müssen wohl tonnenweise Dokumente gesichtet, reihenweise E-Mails durchforstet und etliche Leute befragt werden.» Zudem sei der Sachverhalt kompliziert und die Kapazität der Staatsanwaltschaft begrenzt. Er vermutet, dass vier Ermittler auf den Fall angesetzt sind.
Früher sei die U-Haft bei Wirtschafts-Straffällen eher kurz ausgefallen. Das habe sich in letzter Zeit verändert. «Wir haben heute keine Zwei-Klassen-Gesellschaft mehr», sagt Fingerhuth. Vincenz bekommt dies nun zu spüren.
Trotzdem, meint Fingerhuth, könnte der frühere Top-Manager bereits draussen sein. «Wenn ein U-Häftling nichts sagt, dann dauert es länger», erklärt er. Heisst also: Würde Vincenz mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten und alles auf den Tisch legen, wäre er längst draussen. Sein Anwalt Lorenz Erni (68) ist aber bekannt dafür, dass er seinen Mandanten striktes Schweigen verordnet.
Der Fall Vincenz wird die Justiz noch Jahre auf Trab haltenAuch Valentin Landmann ist nicht erstaunt über die Dauer der U-Haft. Ihn wundert vielmehr, was dem U-Häftling vorgeworfen wird: «Was wir bisher wissen, ist zwar unschön, strafbar aber nicht.» Denn die Insider-Strafnorm gilt nur für börsenkotierte Unternehmen. So lange keine Anklage vorliegt, bleibt offen, wo die Staatsanwaltschaft den Tatbestand der ungetreuen Geschäftsbesorgung festmacht.
Auch wenn der Ex-Raiffeisen-Chef aus der U-Haft entlassen wird, wird sein Fall die Justiz noch jahrelang auf Trab halten. «Im Zweifel kommt es zur Anklage, alleine das kann aber x-Monate dauern», sagt Landmann. Welche Auflagen, im Fachjargon Ersatzmassnahmen, Vincenz bis dann einhalten müsste, könne man nicht wissen.
Vincenz soll bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und von Raiffeisen ein Doppelspiel gespielt und sich persönlich bereichert haben. Als Kompagnon fungierte der ebenfalls inhaftierte Ex-Aduno-Chef Beat Stocker (58). Für beide gilt die Unschuldsvermutung.
Die Raclette-Frage beim Einbürgerungsgespräch von David Lewis (43) in Freienbach SZ hat hohe Wellen geworfen. Nun wehrt sich der Gemeindepräsident gegen Vorwürfe, die banale Frage habe den Entscheid beeinflusst.
Die Anhörung vor der Einbürgerungskommission von Freienbach SZ hatte sich der Brite David Lewis (43) anders vorgestellt. Er erwartete ein gemütliches Gespräch, tatsächlich glich es eher einer mündlichen Prüfung.
Vor allem die Fragen zur Schweizer Kulinarik schlugen ihm auf den Magen. Die Kommissionsmitglieder erwarteten von ihm nicht nur Antworten über seinen Wohnort und das politische System der Schweiz, sie wollten auch wissen, was Capuns ist und woher Raclette stammt (BLICK berichtete).
Doch Lewis konnte diese Fragen nicht richtig beantworten, was in der schriftlichen Begründung des negativen Beschlusses der Einbürgerungskommission der Gemeinde erwähnt wurde.
«Ich weiss wirklich nicht, was diese Fragen sollen», sagte Lewis. Er habe zwar auch sonst nicht alles perfekt beantworten können. «Aber dass ich wegen solcher Fragen nicht eingebürgert werde, finde ich frustrierend.»
«Bei diesen Fragen kann man brillieren»Jetzt wehrt sich die Gemeinde. Sie findet: Das ist Käse! «Diese Fragen haben keinen grossen Einfluss auf den Schlussentscheid der Einbürgerungskommission», meint Gemeindepräsident Daniel Landolt (51) zu BLICK.
«Mit solchen Fragen versuchen wir eher, den Kandidaten zu helfen. Sie sind zur Auflockerung gedacht», erklärt er. Viele Leute seien zu Beginn des Gesprächs sehr aufgeregt. «Wenn sie aber ein paar leichte Fragen rasch und richtig beantworten können, legt sich ihre Nervosität meist.»
Sie seien sogar eine gute Chance: «Bei ihnen kann man brillieren, wenn man die richtige Antwort weiss.» Sei die Antwort falsch, habe das andererseits kaum Auswirkungen. Oder im Klartext: «Die Raclette-Frage ist in keinem Fall entscheidend, ob jemand eingebürgert wird oder nicht.»
Regionale Verankerung zählt am meistenDen Entscheid für oder gegen die Einbürgerung eines Kandidaten werde nie aufgrund einzelner Antworten getroffen, sondern immer im Zuge einer Gesamtsbeurteilung des Gesprächs, erklärt der CVP-Politiker.
«Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar darin, herauszufinden, wie gut die Person in der Gemeinde und der Region verankert ist», sagt der Gemeindepräsident. Darum hätten einige Fragen auch viel mehr Gewicht als andere.
«Weiss ein Kandidat beispielsweise nicht über das Milizsystem oder über die wichtigsten Anlässe der Gemeinde Bescheid, lässt das die Behörde viel stärker aufhorchen, als wenn er Raclette nicht dem Kanton Wallis zuordnen kann.»
Verständnis für EnttäuschungVorwürfe, dass seine Gemeinde ein besonders schwieriges Pflaster für Einbürgerungswillige sei, lässt Landolt denn auch nicht gelten. «Wir stellen keine besonders hohen Ansprüche an die Kandidaten.»
Zum Fall von David Lewis kann der Gemeindepräsident wegen des Amtsgeheimnisses keine konkreten Auskünfte geben. «Für seinen Frust habe ich aber ein gewisses Verständnis», sagt er. Ein negativer Einbürgerungsentscheid sei immer sehr enttäuschend. «Vor allem, wenn der Kandidat das Gefühl hatte, das Gespräch sei gut gelaufen.»
Immerhin, eine gute Nachricht gibt es für den Ex-Banker Lewis: Er kann sich ohne Sperrfrist erneut um seine Einbürgerung bemühen. Und dann hoffen, dass das Gespräch ihm nicht wieder auf den Magen schlägt.
Der 5. Juni 1993 hat in den Geschichtsbüchern des Schweizer Fussballs einen festen Platz. Der kleine FC Aarau streift sein Provinzmäntelchen ab – und Rolf Fringer lanciert seine Trainerkarriere.
Am Nachmittag dieses denkwürdigen Tages gewinnt der FC Aarau sein Heimspiel gegen Sion mit 2:1. Danach reist die Mannschaft geschlossen in den Letzigrund. Nur ein Sieg von Servette kann an diesem Tag den vorzeitigen Titelgewinn des krassen Aussenseiters noch verhindern.
Aber nach dem Schlusspfiff springt Trainer Rolf Fringer auf der Tribüne von seinem Sitz und umarmt seine Frau. Sie ist im achten Monat schwanger. Die ganze Schweiz reibt sich die Augen. Es ist der Tag, an dem die von Fringer lancierte Fussballrevolution Früchte trägt.
Ein Jahr zuvor ruft ihn Aarau-Sportchef Fredy Strasser an. Aarau ist in Abstiegsgefahr und Fringer schickt sich an, mit dem FC Schaffhausen in die Nationalliga A aufzusteigen. Er hat zudem auch ein Angebot des FC Winterthur vorliegen.
Aber er unterschreibt in Aarau. «Mit dem Risiko, dass Aarau abgestiegen und Schaffhausen aufgestiegen wäre. Dann wäre ich weiterhin ein Trainer in der Nationalliga B gewesen», erinnert sich Fringer.
Doch Aarau rettet sich in letzter Minute. Und Schaffhausen verpasst den Aufstieg um Haaresbreite. Fringer bringt aus Schaffhausen Verteidiger Mirko Pavlicevic mit. Und holt vom FC Zürich seinen ehemaligen Schützling Roberto Di Matteo, der später eine Weltkarriere machen wird. «Aarau war ein Haus ohne Fundament. Mit diesen beiden Spielern hatten wir eins.»
Er vermittelt dem Team ein neues taktisches Konzept. Pressing, aggressiver Vorwärtsfussball. Entsprechend seiner Trainerarbeit mit dem Titel: «Die offensiven Möglichkeiten des Zonenspiels». Eine biedere Truppe wird über Nacht zur Spitzenmannschaft.
Schon die ersten Testspiele gewinnt man gegen irritierte Gegner mit vielen Toren Differenz. «Er hat uns eine neue Fussballwelt eröffnet und enormes Selbstvertrauen eingeimpft», sagt der damalige Captain Bernd Kilian. In der Winterpause ist Aarau an fünfter Stelle.
Das grosse GC mit Spielern wie Ciriaco Sforza, Alain Sutter, Thomas Bickel oder Mats Gren fällt in die Abstiegsrunde. Und Aarau? Dort ruft Fringer im Wintertrainingslager den Titelgewinn als Ziel aus. «Natürlich nur intern», sagt er heute.
Die Spieler staunen. Und marschieren mit ihrem frechen Fussball von Sieg zu Sieg. Bis zum wundersamen Titel, der drei Runden vor Schluss schon feststeht. «Ein frisierter Vierzylinder kann auch gegen Sechszylinder mithalten», sagt Fringer.
Eine Meisterprämie steht beim Trainer im Standardvertrag. «Daran gedacht haben wir bei der Vertragsunterzeichnung nicht.» Es ist ein vierstelliger Betrag, der dem neuen Stern am Trainerhimmel überwiesen wird. Gegen wen er im Meistercup spielen wolle, wird Fringer nach dem Titel gefragt. «AC Milan und Omonia Nikosia», sagt er.
Einige Wochen später werden dem FC Aarau Omonia Nikosia und in der ersten Hauptrunde die AC Milan zugelost. Fringer wird auch noch zum Orakel. Und in Aarau beginnt eine erfolgreiche Ära. Zwischen 1993 und 1997 qualifiziert sich der Provinzklub viermal in Folge für den Europacup.
Jogi Löw auf der TribüneIn der Meistersaison sitzt auch immer wieder ein Kumpel von Fringer auf der Tribüne und geht nach dem Spielen mit der Mannschaft regelmässig zum Nachtessen. Es ist Jogi Löw, der sich nun anschickt, mit Deutschland den WM-Titel zu verteidigen. Und der später sagen wird: «Es war eine Zeit und ein Fussball, der mich inspiriert hat.» Auch für Rolf Fringer selber ist der FC Aarau ein Sprungbrett. Doch auch 25 Jahre danach ist für ihn klar: «Der Titelgewinn mit Aarau war mein schönstes und emotionalstes Erlebnis im Fussball.»
Das Meisterteam von 1993Torhüter: Andreas Hilfiker (49)
Verteidigung: David Bader (48), Mirko Pavlicevic (52), Roberto Di Matteo (48), Bernd Kilian (52)
Mittelfeld: Rolf Meier (49), Marcel Heldmann (51), Ryszard Komornicki (58), René Sutter (52), Daniel Wyss (48), Jeff Saibene (49), Reto Rossi (51), Daniel Rupf (51)
Angriff: Petar Aleksandrov (55), Salvatore Romano (50), Uwe Wassmer (52)
Grenzenlose Nati-Begeisterung: Drei Innerschweizer fahren mit einem restaurierten Bührer-Traktor an die WM nach Russland.
Aus den Kaffeegläsern steigt eine kräftige Duftwolke. Zwischendurch gönnt man sich noch ein zusätzliches Schnäpschen. Und als die Stunde fortgeschritten und der Promille-Pegel leicht angestiegen ist, wird die Diskussion immer verwegener. Die Schweiz hat sich für die Fussball-WM in Russland qualifiziert. «Da fahren wir hin», sagt Werner Zimmermann zu seinem Kumpel Beat Studer. «Aber dann mit dem Traktor», antwortet dieser mit schon leicht euphorisierter Stimme.
Aus der Schnapsidee, geboren an einem Novemberabend in einer Beiz in Küssnacht am Rigi, wird ein kühnes Projekt. Jetzt, einige Monate später, sitzen Zimmermann und Studer zusammen mit Josef Wyer auf ihrem Gefährt. Einem restaurierten Bührer mit Jahrgang 1964, den sie liebevoll «Gritli» getauft haben. «In Anlehnung an meine bessere Hälfte Margrith», sagt Studer.
«Mehr als 30 km/h geht nicht»Er holt das Gritli aus der Scheune, hoch über dem Vierwaldstättersee. Es knattert und rattert, schwarzer Rauch steigt auf. Der weltweite Dieselskandal ist in der Innerschweiz noch nicht angekommen. Dafür ist die Vorfreude auf die wohl verrückteste Fanreise der WM spür- und greifbar.
Am Samstag geht es los. Der ehemalige Bobpilot Martin Annen wird den Traktor anschieben. Und dann heisst es «Kopfhörer aufsetzen» und losrattern. Fünf bis sechs Stunden täglich wollen sie fahren. 14 Tage sind für die 1800 Kilometer bis nach Kaliningrad eingeplant. «Wir fahren mit rund 30 Stundenkilometer. Mehr geht nicht», sagt Studer.
Er und Zimmermann werden sich im Führerstand abwechseln. Der dritte Mann fährt im Wohnmobil mit. «Wir wollten zuerst einen Anhänger mit Chalet mitnehmen. Aber ein so langes Gefährt wäre zu gefährlich gewesen. Weil wir halt doch das eine oder andere Mal überholt werden.»
Die Route führt unter anderem mitten durch Berlin. «Ob wir unter dem Brandenburger Tor durchfahren, müssen wir noch schauen», sagt Studer. Danach geht es quer durch Polen. Es gibt einige Empfänge unterwegs. Aber wohl auch viele Erlebnisse. «Wir pflegen die Kameradschaft und möchten viele Menschen treffen», so Zimmermann.
Es werden auch einige Medientermine auf die drei Nati-Fans warten. Das deutsche Fernsehen, das polnische und das russische haben sich schon für Beiträge angemeldet. «Wir wollen auch ein wenig die Werbetrommel rühren. Denn das ganze Projekt hat einen karitativen Hintergrund. Wir tragen alle Kosten selber. Alles Geld, das wir sammeln, spenden wir der Stiftung ‹Freude herrscht› von Adolf Ogi», sagt Wyer.
Planänderung, sollte Nati in den Final kommenUnd auch das Motto ist gegeben. Von der Rigi, der Königin der Berge, nach Königsberg, das heute ja Kaliningrad heisst. Exakt zum Spiel Schweiz gegen Serbien wollen die drei Freunde vor dem Stadion vorfahren. Und dann im Schweizer Trikot und mit Fahne die Nati zum Sieg anfeuern. «Wenn sie gewinnen feiern wir bis am Sonntag, wenn sie verlieren fahren wir schon am Samstag zurück», sagt Zimmermann.
Zurück heisst in diesem Fall bis nach Polen. Dort wird der Traktor verladen. «Nochmals zwei Wochen unterwegs zu sein liegt nicht drin», sagt Wyer. Einzig wenn die Schweiz in den WM-Final kommen sollte, könnten sich die Reisepläne ändern. «Dann», lacht Zimmermann, «müssen wir nochmals über die Bücher.»
Aber jetzt muss Gritli erst mal den Weg nach Kaliningrad finden. Und die drei Freunde hoffen, dass ihr Veteranen-Traktor ohne schwere Panne durchkommt. Das restaurierte Gefährt ist zwar in einem Topzustand. «Aber mehr als 100 Kilometer sind wir noch nicht gefahren.»
Und klar ist auch: Mit einem Schnaps wird man auf diese Schnapsidee erst wieder in Russland anstossen. Vorher gilt die ganze Aufmerksamkeit der beschwerlichsten und ausgefallensten Reise der Schweizer Fussballgeschichte.
Nationalratspräsident Dominique de Buman will die Selbstbestimmungs-Initiative der SVP unbedingt in dieser Session fertig beraten. Daher soll die grosse Kammer nächste Woche eine Nachtschicht einlegen. Doch die SVP will nicht.
Über zehn Stunden sind im Nationalrat für die Selbstbestimmungs-Initiative der SVP veranschlagt, mehr als 80 Redner haben sich eingetragen. So viele, dass Nationalratspräsident Dominique de Buman (62, CVP) ziemliche Mühe hat, alle Redner in der laufenden Sommersession unterzubringen.
Letzte Woche wurde zweieinhalb Stunden heiss diskutiert (BLICK berichtete), morgen Mittwoch soll es nochmals zwei Stunden geben. Fehlen nach Adam Riese immer noch fünf Stunden.
Mitternachtsmesse für SelbstbestimmungKurzerhand entschied das Nationalratsbüro unter de Buman, dass die grosse Kammer des Parlaments am kommenden Montag bis tief in die Nacht tagen soll. BLICK weiss: Die Debatte soll um 19 Uhr im Anschluss an das normale Programm beginnen und bis Mitternacht dauern. Denn die Initiative soll unbedingt fertig beraten werden.
Doch da hat der Freiburger die Rechnung ohne den Wirt – die SVP – gemacht. Fraktionspräsident Thomas Aeschi (39) stört sich an der Nachtschicht und beantragt bei seinen Kollegen, auf die Mitternachtsmesse zu verzichten. Diese verstosse gegen das Reglement.
Denn auch ausserordentliche Sitzungen seien nur bis 22 Uhr gestattet. Und das nur dann, wenn es sowohl die «Geschäftslast als auch die Dringlichkeit» erforderten. Das sei bei der SVP-Initiative nicht der Fall, wie Aeschi in seinem Ordnungsantrag ausführt. «Die Bundesversammlung hat innert 30 Monaten nach Einreichung einer Volksinitiative und damit bis zum 12. Februar 2019 über die Abstimmungsempfehlung zu beschliessen», schreibt er. Es eile also überhaupt nicht.
«Geringschätzung der Bürgerinnen und Bürger»«Der Entscheid des Nationalratspräsidenten widerspricht nicht nur dem Geschäftsreglements des Nationalrats, sondern ist auch eine Geringschätzung von tausenden von Schweizer Bürgerinnen und Bürgern, die ihresgleichen sucht», so Aeschi zu BLICK. Denn die über 116'000 Bürger, die die Initiative unterschrieben hätten, hätten ein Anrecht, dass diese seriös beraten werde.
Allerdings steckt hinter beiden Entscheiden – sowohl hinter der Nachtschicht-Idee von de Buman als auch hinter Aeschis Protest – weniger die Frage einer seriösen Beratung. Sondern eher die Suche nach dem idealen Abstimmungstermin.
Näher an den WahlenKommt die Initiative noch diese Woche in die Schlussabstimmung beider Räte, landete sie spätestens am 10. Februar 2019 an der Urne, vielleicht gar früher. Für die SVP unbequem – sie hätte den Abstimmungstermin lieber näher an den Eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober. Wahrscheinlich hofft sie, so mehr Wähler zu mobilisieren – selbst wenn die Initiative bachab geschickt wird.
Genau das versuchen die anderen Parteien zu verhindern, indem sie auf einen schnellen Abschluss drängen. Wer sich durchsetzt – ob die Nationalräte nächste Woche zur Nachtschicht antreten müssen – entscheidet sich heute Dienstag.
Beim zweitletzten Testspiel vor der WM unterliegt Gruppengegner Serbien in Graz Chile mit 0:1. Das goldene Tor fällt erst kurz vor Schluss. Die beiden grossen Abwesenden der WM, Italien und Holland, spielen unentschieden.
Die WM-Qualifikation von Serbien darf man durchaus als kleine Überraschung werten, doch die durchaus grössere ist, dass ihr Gegenüber am Montagabend, Chile, nicht bei der WM mit dabei ist. Die Chilenen sind es dann auch, welche sich gegen den WM-Teilnehmer durchsetzen.
Bei den Serben, die Ende März noch WM-Teilnehmer Nigeria mit 2:0 bezwangen, passt nicht allzu viel zusammen. Doch dies ist wohl auch auf die Aufstellung zurückzuführen. Die Stars Matic und Milinkovic-Savic kommen erst in der zweiten Halbzeit, können aber auch nicht für den Unterschied sorgen.
Das sich im Umbruch befindende Chile muss in Graz ohne die Stars Sanchez und Vidal auskommen. Die wenigen Zuschauer müssen sich bis zur 88. Minute gedulden, ehe Guillermo Maripan das einzige Tor des Spiels erzielt.
Italien mit Unentschieden gegen HollandIm Duell der beiden grossen Abwesenden der WM zwischen Italien und Holland gibt es keinen Sieger.
Italien, das im Vergleich zum Test gegen Frankreich einiges umgestellt hat, ist in der ersten Halbzeit das aktivere Team. Bereits nach drei Minuten netzt Belotti ein, jedoch aus einer Abseitsposition. Das Tor zählt zurecht nicht.
Die zweite Halbzeit läuft dann einiges hektischer ab. Zaza kommt in der 63. Minute für Belotti und trifft nur vier Minuten später zur Führung. Nur zwei Zeigerumdrehungen später sieht Criscito nach einer klaren Notbremse Rot – Italien nur noch zu zehnt.
Die Holländer in der Folge mit mehr Spielanteilen. Es dauert aber bis zur 88. Minute, ehe Ake nach einer Berghuis-Flanke von Unstimmigkeiten in der Italien-Defensive profitieren und völlig frei einnicken kann. (rwe)
Die weiteren Testspiele:Slowakei – Marokko 1:2
Armenien – Moldawien 0:0
Nachdem Safak im Halbfinale der aktuellen «Bachelorette»-Staffel Adela den Laufpass gab, war die schöne Baslerin schockiert. Nun erklärt er den Grund für sein freiwilliges Aus.
Eine Woche vor dem grossen Finale liess «Bachelorette»-Kandidat Safak (32) Adela sitzen. Der Hamburger Tattoo-Fan konnte sich keine gemeinsame Zukunft mit der Basler Wetterfee vorstellen. Adela wurde vom plötzlichen Abgang ziemlich überrumpelt. Auf Anfrage von BLICK erklärt sie: «Es war ein riesiger Schock für mich! Ich habe ihn ja nicht umsonst in die Dreamdates eingeladen. Ich konnte mir etwas Ernstes mit ihm vorstellen.» Von BLICK darauf angesprochen, warum er ausgestiegen ist, meint der Beauty-Unternehmer: «Weil ich es kann.»
Herz-EntscheidSpäter kann er sich dann doch etwas länger fassen und erklärt: «Es war ja doch eine kurze Zeit, in der wir uns kennenlernen konnten, und das hat einfach nicht gereicht, um Gefühle aufzubauen.» Dass er erst so spät ausstieg, warf bei Adela Fragen auf. Für Safak hatte es aber einen guten Grund: «Mein Kopf sagte mir, dass ich es durchziehen soll – mein Herz nicht.» Schlussendlich hat das Herz offensichtlich gesiegt.
Dass er jemand anderem den Platz geklaut hat, glaubt er nicht. «Falls das aber jemand denken sollte, tut es mir leid.» Adela nimmt Safak in Schutz: «Ich habe keine Entscheidung bereut.» Jemand anderem habe er also garantiert keinen Platz weggenommen.
Cem ist Safaks FavoritDass Adela unter den Kandidaten noch ihre grosse Liebe finden wird, ist sich Safak sicher. Sein Favorit ist Cem. Denn: Dieser sei «viel entspannter» als David im Umgang mit Adela.
Während Safak freiwillig ging, bekam Davide (21) kurz vor dem Ende keine Rose von Adela. BLICK gesteht er, dass «erste Gefühle» für die Bachelorette da waren. Von verliebt sein wollte er trotzdem noch nicht sprechen.
Um die letzte Rose kämpfen nun die beiden Muskelberge Cem (24) und David (30). Morgen um 9.00 Uhr liefern sich die beiden im Livestream auf Blick.ch einen grossen Schlagabtausch.
Der Nationalrat will die Vertretung der Geschlechter im Parlament nicht rechtlich regeln. Eine Frauenquote auf den Listen für die Nationalratswahlen kommt für ihn nicht infrage.
Die grosse Kammer hat am Montag mit 133 zu 52 Stimmen eine parlamentarische Initiative abgelehnt, die zum Ziel hatte, den Anteil der Frauen im Parlament zu erhöhen. Sibel Arslan (Grüne/BS) wollte im Gesetz verankern, dass auf den Listen für die Nationalratswahlen beide Geschlechter mit mindestens je einem Drittel pro Partei vertreten sein müssen. Diese Regel könne einen gewissen Beitrag zur Frauenparität leisten, sagte Arslan.
Eine Quote würde die Parteien unnötig einschränken, sagte Kommissionssprecher Hansjörg Brunner (FDP/TG). Eine starre rechtliche Vorschrift könne sogar kontraproduktiv sein. Gewisse politische Einheiten hätten oft eine schmale Basis. Laut Brunner eignen sich andere Massnahmen wie ein guter Listenplatz besser, um den Frauenanteil zu stärken.
Die Befürworterinnen und Befürworter einer Regelung argumentierten, die Erfahrung habe gezeigt, dass nicht alle Parteien freiwillig beide Geschlechter auf ihren Listen in genügender Weise berücksichtigten. «Die Geschlechterparität ist nach wie vor nicht erreicht», sagte Angelo Barrile (SP/ZH). Derzeit sei die Frauenvertretung eher wieder rückläufig. (SDA)
Loris Karius leistet sich im Champions-League-Final zwei dicke Schnitzer. Nun soll der Grund dafür gefunden sein.
Mit zwei haarsträubenden Fehlern wird Loris Karius im Champions-League-Final zwischen Liverpool und Real Madrid zur tragischen Figur. In der 51. Minute serviert er Real-Stürmer Karim Benzema die Kugel praktisch auf dem Silbertablett, kurz vor Schluss lässt er einen Bale-Weitschuss (83.) stümperhaft passieren.
Lange wird darüber gerätselt, wie der Deutsche im bisher wichtigsten Spiel seiner Karriere derart neben den Schuhen stehen konnte. Nervosität? Vielleicht. Fehlende Konzentration? Mag sein. Doch nun scheint der wahre Grund für Karius' rabenschwarze Vorstellung ans Licht gekommen zu sein: Er spielte mit einer Gehirnerschütterung!
Nach einem Eckball in der 48. Minute verpasst Ramos dem Liverpool-Hüter einen Ellbogenschlag – absichtlich oder nicht sei dahingestellt. Fakt ist: Karius wurde nach der Partie zum Arzt geschickt. Er flog nach Boston (USA), wo er im Massachusetts General Hospital untersucht wurde.
Die Spezialisten nahmen Karius' Gehirnfuktion unter die Lupe und kommen zum Schluss, dass er nach dem Zusammenprall unter anderem an einer «visuellen räumlichen Dysfunktion», also einer räumlichen Sehstörung gelitten hatte. Es könne sein, dass «solche Defizite die Leistung beeinträchtigen», heisst es weiter. (sag)
Granit Xhaka (25) erholt sich von seiner Knieverletzung und wird schon am Dienstag wieder ins kollektive Nati-Training einsteigen. Dank BLICK können Sie seine einzigartigen WM-Schuhe abräumen.
Am Donnerstagabend stockt einer ganzen Fussballnation der Atem. Granit Xhaka verdreht sich im Training auf dem klitschnassen Rasen im Cornaredo das Knie. Der Schock sitzt knochentief. Der Mittelfeldvirtuose kann den Platz nicht ohne Unterstützung verlassen.
Wie schwer ist die Verletzung? Eine Frage, die ein ganzes Land beschäftigt. Noch am gleichen Abend dürfen wir durchatmen. Entwarnung. Alles halb so wild. «Nur» eine leichte Knochenprellung. Die WM ist nicht in Gefahr!
Und Xhaka verliert keine Zeit, sich wieder in Topform zu bringen. Am Sonntag trainierte er alleine im Trainingsgelände von Villarreal. Die Angestellten des Klubs lassen ihm zu Ehren sogar die Schweizer Nationalhymne einspielen. Am Dienstag bereitet er sich wieder zusammen mit seinen Teamkameraden für die WM-Kampagne vor.
Die Schuhe (Under Armour, Grösse 42,5), mit welchen «Granit National» auf dem russischen Grün auflaufen wird, sind übrigens spektakulär. So sind auf dem linken Treter die Initialen «R.E.T.G.L.» eingraviert – eine Hommage an die wichtigsten Personen in Granits Leben. «R» steht für seinen Papa Ragip, «E» für seine Mama Elmaze, «T» für seinen Bruder Taulant, «G» für Granit und «L» für seine Frau Leonita.
Speziell ist auch der «Krokodileffekt» – passend zu den stylischen Vorlieben Xhakas, der bekanntermassen einen grossen Wert auf Mode legt.
Genau deshalb sind diese Schuhe auch nicht im Handel erhältlich. Aber keine Sorge: Mit BLICK haben Sie die Chance, sie zu gewinnen! Um bei der Verlosung mitzumachen, müssen sie nur eine Frage richtig beantworten.
Wie viele Länderspiele hat Granit Xhaka auf dem Buckel?
A: 10
B: 61
Senden Sie BLSPORT A oder BLSPORT B für die richtige Antwort an 797 (1.50 Fr./SMS). Oder wählen Sie 0901 333 180 (1.50 Fr./Anruf). Chancengleiche Teilnahme via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: http://win.wap.my797.ch
Teilnahmeschluss ist der 7. Juni 2018, um 23.59 Uhr. Die Gewinner werden anschliessend benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen auf http://www.blick.ch/tnb einverstanden.
Viel Glück!
BERN - Seit Anfang 2018 gilt ein neues Bürgerrechtsgesetz. Die Hürden für den roten Pass wurden damit deutlich erhöht. BLICK beantwortet dazu die wichtigsten Fragen.
46'060 Personen wurden letztes Jahr in der Schweiz eingebürgert. So viele wie seit über zehn Jahren nicht mehr (siehe Grafik). Doch um den roten Pass zu erhalten, müssen Einbürgerungswillige einige Hürden meistern – und die wurden mit dem neuen Bürgerrechtsgesetz per 2018 nochmals erhöht. Das Gesetz ist ein Paragrafen-Dschungel mit allerlei Sonderfällen. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen.
Welche Vorgaben macht der Bund?
Das schweizerische Bürgerrechtsgesetz gibt die Mindestanforderungen vor. Seit Anfang 2018 gilt: Wer sich ordentlich einbürgern lassen will, muss eine Niederlassungsbewilligung (C-Ausweis) besitzen und seit mindestens zehn Jahren in der Schweiz leben. Man muss erfolgreich integriert und mit den schweizerischen Lebensverhältnissen vertraut sein und darf kein Sicherheitsrisiko darstellen.
Das heisst etwa: Man muss eine Landessprache beherrschen, Grundkenntnisse über die Schweiz in Geografie, Geschichte, Politik und Gesellschaft haben oder Kontakte zu Schweizern pflegen. Wer im Strafregister eingetragen ist oder Sozialhilfe bezieht, kommt für den Schweizer Pass nicht in Frage.
Wer ist für Einbürgerungen zuständig?
Für eine ordentliche Einbürgerung sind grundsätzlich die Kantone und Gemeinden zuständig – doch auch der Bund muss jeweils grünes Licht geben. Je nach Gemeinde und Kanton sind die Verfahren recht unterschiedlich. So entscheiden je nach Ort die Exekutivbehörden, die Gemeindeversammlung, die Bürgergemeinde oder ein Parlament über die Einbürgerung.
Der Bund setzt zwar den inhaltlichen Grundrahmen, doch die Kantone können weitere Kriterien festlegen. So bewegt sich die Wohnsitzfrist – also die Zeit, in der jemand im jeweiligen Kanton oder der Einbürgerungsgemeinde gewohnt haben muss – zwischen zwei und fünf Jahren. Zudem können die Kantone weitere Integrationskriterien vorsehen, etwa spezielle Sprach- und Einbürgerungstests.
Welche Spezialfälle gibt es?
Die «ordentliche Einbürgerung» ist der Regelfall. Daneben ist die «erleichterte Einbürgerung» von Bedeutung. Diese kommt etwa für ausländische Ehegatten von Schweizer Bürgern oder Ausländer der dritten Generation in Frage. Doch auch hier müssen klare Kriterien erfüllt sein.
Ein Spezialfall ist auch die «Wiedereinbürgerung», wenn jemand das Schweizer Bürgerrecht verloren oder verwirkt hat. Das ist etwa bei im Ausland geborenen Kindern eines schweizerischen Elternteils der Fall, wenn sie über eine weitere Staatsbürgerschaft verfügen und bis zum 25. Altersjahr den Schweizer Behörden nicht gemeldet wurden.
Über erleichterte Einbürgerungen und Wiedereinbürgerungen entscheidet der Bund.
Sind Willkürentscheide möglich?
Bis 2003 konnten Einbürgerungsgesuche noch ohne Begründung, etwa an der Urne, abgelehnt werden. Der Willkür waren dabei keine Grenzen gesetzt. Doch dann leitete das Bundesgericht einen Paradigmenwechsel ein. Eine Ablehnung ohne Begründung erachtete es als Verstoss gegen das Diskriminierungsverbot.
So postuliert auch das aktuelle Bürgerrechtsgesetz eine Begründungspflicht bei ablehnenden Entscheiden. Trotzdem kommen Skandalentscheide immer wieder vor, da gerade bei Integrationskriterien ein gewisser Interpretationsspielraum besteht. Im Gegensatz zu früher können solche Entscheide aber angefochten werden.
Strategielos und schädlich für die Forschung: Mit diesen Worten haben Nationalratsmitglieder die geplante Reorganisation der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope kritisiert. Der Rat verlangt mit grosser Mehrheit, dass der Bundesrat das Projekt sistiert.
Er beschloss am Montag mit 141 zu 34 Stimmen bei 2 Enthaltungen, eine entsprechende Motion seiner Wirtschaftskommission (WAK) anzunehmen. Die Wissenschaftskommission des Nationalrates (WBK) hatte Ende Mai eine ähnliche Motion beschlossen.
Rahmenbedingungen müssen gleich gut bleiben«Wir fordern einen Marschhalt», sagte Kommissionssprecherin Beat Jans (SP/BS). Die WAK fordere den Bundesrat auf, zusammen mit den relevanten Anspruchsgruppen und den Kantonen eine Strategie zu erarbeiten. Erst danach könne man entscheiden, wie viele Standorte und Mittel es brauche. Bis eine Strategie vorliege, sollen keine weiteren Umstrukturierungen stattfinden.
Die Kommission argumentiert, sie erachte es als wichtig, die entstandene Verunsicherung über die Zukunft von Agroscope einzudämmen und damit auch einer Abwanderung von Mitarbeitenden entgegenzuwirken.
«Wir stehen zu Agroscope, wir lassen nicht zu, dass sich die Qualität der landwirtschaftlichen Forschung verschlechtert», sagte Jans. Es müsse Ruhe einkehren, und die Rahmenbedingungen für die Forschenden müssten gut und verlässlich sein. Die Schweiz sei auf eine starke Forschung im Bereich der Landwirtschaft angewiesen.
Eine Kommissionsminderheit um Beat Walti (FDP/ZH) beantragte vergeblich die Ablehnung der Motion. Sie wollte abwarten, was die Arbeiten des Bundesrats ergeben. Dieser befinde sich derzeit mit den Stakeholdern und den Kantonen im Austausch, sagte Walti. Die ganze Diskussion sei infolge von Indiskretionen viel zu früh vom Stapel gelaufen - bevor die wesentlichen Entscheide überhaupt gefällt worden seien.
«Die besten Leute gehen erst dann, wenn man ihnen keine Perspektiven bietet», zeigte er sich überzeugt. Und Perspektiven fielen gerade dann weg, wenn man Veränderungen beispielsweise mittels eines Moratoriums verunmögliche, wie dies die Motion anstrebe. Dies sei staatspolitisch falsch.
Die Kritik von Barbara Gysi (SP/SG) liess er nicht gelten, wonach es nur normal sei, dass sich die Angestellten eine Strategie wünschten. «Hier geht es um Lebensentwürfe, die geändert werden müssen, wenn die bestehenden Standorte zentralisiert werden», warf Gysi ein.
Wirklich motivierte Forschende seien auch bereit, über eine Änderung der Arbeitsbedingungen zu diskutieren, hielt Walti entgegen.
Auch der Bundesrat beantragte die Ablehnung der Motion. «Ich bedauere die Situation sehr», sagte Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann vor dem Rat. Da gewisse Informationen viel zu früh an die Medien gelangt seien, habe er kurzfristig informieren müssen.
Er wisse, dass das Vertrauen der Angestellten untergraben worden sei. Doch das Projekt sei falsch verstanden worden. «Wir wollen die Forschung stärken und nicht schwächen.»
Durch die Zusammenlegung der Standorte könnten die Effizienz weiter gesteigert und die hohen Infrastrukturkosten gesenkt werden. Ein Rasenmäher-Kostenschnitt ohne Reorganisation würde der Agroscope demgegenüber nichts nützen, sondern nur die einzelnen Standorte schwächen.
Sparziele bedingen StellenabbauDas Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hatte im März über die Pläne für eine Restrukturierung informiert. Agroscope soll sich demnach auf spezialisierte Forschung konzentrieren und die Betriebskosten reduzieren.
Das Ziel ist es, etwa 20 Prozent des Budgets einzusparen. Das bedingt einen Stellenabbau. Die Reform soll jedoch dank einer Zeitspanne von zehn Jahren und neuen Aktivitäten mit Geldern von Dritten sozialverträglich sein. Geplant ist eine Konzentration am Standort Posieux FR, mit mehreren Versuchsstationen.
Agroscope ist in den letzten Jahren bereits umgebaut worden: Die sieben unabhängigen Institute wurden in drei Einheiten zusammengeführt und 2014 unter einem Dach vereint. Nach wie vor hat die Forschungsanstalt aber über das ganze Land verteilte Standorte.
Laut dem Personalverband «transfair» arbeiten heute 1000 Angestellte an zwölf Standorten bei Agroscope. Zwischen 500 und 600 Personen wären vom Abbau betroffen.
Als nächstes ist der Ständerat am Zug. (SDA)