ZÜRICH - Eine Patientin (23) verliert nach einem Eingriff im Zürcher Unispital viel Blut. Mittels Notknopf wollte sie Hilfe holen. Weil dieser nicht funktionierte, musste sie den Notruf wählen.
Die Szenen aus dem Universitätsspital Zürich (USZ) lösen Schauder aus: Martina H.* (23) befindet sich am 18. Mai nach einem Mandeleingriff allein im Spitalzimmer. Gegen Mitternacht blutet sie plötzlich aus dem Mund.
Die Patientin überkommt sogleich panische Angst. «Ich dachte, ich verblute», erzählt sie dem Nachrichtenportal «Watson». H. reagiert schnell und drückt den roten Notknopf am Bettrand.
Nach 30 Minuten und trotz wiederholtem Drücken taucht niemand auf. Die Zürcherin rafft sich auf und begibt sich in den Gang. Auch dort: keine Menschenseele.
Einzige Möglichkeit, Hilfe zu holenDie Art, wie sie sich doch noch Hilfe holen kann, ist an Absurdität nicht zu überbieten: Obwohl die Patientin schon im Spital liegt, muss sie die Notrufnummer 144 wählen. «Es war für mich die einzige Möglichkeit, Hilfe zu holen», so H.
Zehn Minuten später taucht schliesslich das Personal auf. Bis zu dem Zeitpunkt habe sich die Blutung wieder beruhigt. Doch H. will das Ereignis nicht verharmlosen: «An dem Ort, wo ich mich am sichersten fühlen sollte, war ich völlig verloren. Das darf nicht sein.»
Grund war ein technischer Fehler«Der Patientenruf wurde in diesem Fall wegen eines technischen Defekts nicht ausgelöst», bestätigt USZ-Sprecherin Barbara Beccaro zu «Watson». Die verantwortliche Aufsichtsperson sei wegen eines Notfalls in einem anderen Teil der Station gewesen.
Jetzt überprüft das Spital die gesamte Notrufanlage. Am Personalmangel soll es nicht gelegen haben. «Der Betrieb wird so organisiert, dass die Sicherheit der Patienten nicht beeinträchtigt ist», so Beccaro.
Martina H. konnte nun heim. Die Ärzte hätten sich bei ihr entschuldigt. Sie sagt: «Ich bin einfach froh, ist nichts Schlimmeres passiert.» (szm)
* Name geändert
Bei einem tragischen Autounfall auf den Philippinen starben am Dienstag die Baslerin Sabine N. und ihr Mann Robert. Der neun Monate alte Sohn Kaoru überlebte wie durch ein Wunder. Im Spital ringt er nun um sein Leben.
Die Familienferien auf den Philippinen nahmen für die dreiköpfige Familie von Baslerin Sabine N.* (†34) ein tragisches Ende. Auf der Autobahn bei Naga City, südlich der Hauptstadt Manila, krachte ihr schwarzer PKW mit zwei Reisebussen zusammen (BLICK berichtete). Ihr kleiner Sohn Kaoru* (9 Monate) wird aus dem Wagen geschleudert, prallt auf den Asphalt.
Vater Robert* verstirbt noch an der Unfallstelle, Sabine N. später im Spital. Von einem Moment auf den nächsten hat der alte Bub beide Eltern verloren – ist Vollwaise.
«Wir sind fassungslos, aber der Kleine braucht uns»Eigentlich wollten die drei Roberts Familie besuchen. Der gebürtige Philippiner stammt aus der Hauptstadt Manila. Nachdem die philippinischen Verwandten von dem Unglück hören, fahren sie sofort ins Spital. «Wir konnten kaum fassen, was da passiert war. Aber der Kleine brauchte uns», sagt seine Tante (28) zu BLICK.
Es folgten bange Stunden. Zwar kam Kaoru noch mit einem Beinbruch davon, doch verweigerte er sein Fläschchen, wollte lieber gestillt werden. Mithilfe der lokalen Medien suchte die Familie verzweifelt nach Muttermilch. Schliesslich die Erleichterung: Eine Verwandte des Verstorbenen reiste an und konnte den Jungen stillen.
Kaoru kämpft derweil mit LungeninfektionIn der Nacht auf Freitag wurde Kaoru schliesslich am Bein operiert. «Die Operation war erfolgreich», berichtet die Tante. Doch die Strapazen der vergangenen Tage haben seinen Körper geschwächt. «Kaoru kämpft noch mit einer Lungenentzündung. Es ist schwer, ihn so zu sehen, aber wir hoffen auf das Beste», so die Tante.
Vor Ort sei die Solidarität mit dem Waisenjungen gross. «Viele Menschen hier haben Kleider oder Windeln gespendet. Wir sind dankbar.» Trotzdem seien sie weiterhin auf Hilfe angewiesen.
Vor ihrem Tod lebten Sabine N. und Robert mit Baby Kaoru in Thailand. Die Schweizerin arbeitete dort als Tourguide. Bei ihren Mitarbeitern sitzt der Schock tief. Man könne nicht glauben, dass sie tot sei, sie sei ein so fröhlicher Mensch gewesen, heisst es an ihrem Arbeitsort. Die Schweizer Verwandten der jungen Frau sind laut Angaben der Cousine derzeit auf dem Weg in die Philippinen.
* Namen geändert
Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine gemeinsame britisch-russische Untersuchung des Giftanschlags auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal gefordert. Nur dann sei eine objektive Aufklärung möglich, aber London lehne diese Moskauer Forderung bislang ab, sagte Putin am Freitag in St. Petersburg.
Die britische Regierung wirft Moskau vor, hinter dem Anschlag auf Skripal und dessen Tochter Julia von Anfang März zu stehen.
Wenn das Attentat tatsächlich mit einem chemischen Kampfstoff verübt worden wäre, wären die Opfer sofort getötet worden, sagte Wladimir Putin (65). Doch die Skripals hätten überlebt und seien mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden. «Das stellt alles in Frage, was die britische Regierung von Anfang an dazu gesagt hat» sagte Putin bei einem Treffen mit führenden internationalen Nachrichtenagenturen in St. Petersburg.
Er fordere London auf, den Giftanschlag gemeinsam zu untersuchen. Doch Grossbritannien lehnt ab.
Auf die Frage, wann er aus dem Amt scheiden werde, antwortete der Präsident: «Ich habe mich immer an die Verfassung gehalten.» Die russische Verfassung sehe nur zwei Amtszeiten hintereinander vor. «Ich beabsichtige, mich weiter daran zu halten.» (SDA)
Dieses Wochenende wirds warm wie im Hochsommer – sogar ein Hitzetag mit 30 Grad könnte drinliegen. Da lohnt es sich, so richtig rauszugehen und zu geniessen.
So viel Sonne war noch nie dieses Jahr! Die für Sommerwetter nötigen 25 Grad werden heute locker erreicht – sogar die 30-Grad-Marke könnte im Wallis und in Basel geritzt werden, das wäre dann der erste Hitzetag des Jahres. Auch wenn der kalendarische Sommer erst in einer Woche anfängt. Die paar Gewitter, die am Sonntag drohen, sollen niemanden abschrecken – sie bringen höchstens eine vorübergehende Erfrischung. Jetzt heisst es also raus! BLICK hat mit Schweiz Tourismus ein paar lohnende Ausflugsziele zusammengesucht.
Der Mosssee ist schon 23 Grad warmEin Sprung in den nächsten See oder Fluss ist bei diesen Temperaturen allemal angesagt. Die kleinen Seen wie der Mosssee bei Moosseedorf im Kanton Bern oder der Katzensee vor den Toren Zürich haben bereits gestern auf komfortable 23 Grad aufgeheizt. Wem das schon zu viel ist, springt in ein grösseres Gewässer. Dort sind frische 16 bis 18 Grad angesagt. Hier finden Sie die Temperatur des Gewässers in Ihrer Nähe.
Die berühmten Bündner Bergbadeseen sind zwar noch zu kalt, dafür sind Bike-Trails bereits offen, wie der alpine Mountainbike Funpark Brambrüesch oberhalb von Chur. Wers lieber trocken mag und trotzdem ein bisschen frische Brise spüren möchte, spaziert oder wandert am besten zum nächsten Wasserfall. Diese donnern im Moment besonders wuchtig zu Tal – das warme Sommerwetter lässt den Ende Winter noch reichlich gefallenen Schnee so richtig schnell dahinschmelzen. Besonders eindrücklich jetzt gerade die Seerenbachfälle am Walensee bei Amden SG oder die Giessbachfälle am Brienzersee.
Blumen stehen in voller PrachtSo richtig auf ihre Kosten kommen jetzt natürlich auch die Blumenfreunde. Nicht nur im heimischen Garten wächst und spriesst es bunt und duftig, auch in den Voralpen sind die Blumenwiesen ausserordentlich früh und kräftig gewachsen. Besonders schön jetzt gerade und vielleicht noch für eine Woche, höchstens zehn Tage: die Narzissenwiesen bei Seewis im Prättigau GR. Die «Gapiescha», «Geissblüemli» oder «Muntblüemli» werden dieses Wochenende am Narzissensonntag gefeiert.
Auch der Alpenblütenweg am Kronberg im Alpsteingebiet von Appenzell Innerrhoden ist schon begehbar und steht in voller Pracht. Wers eleganter mag, fährt ins Luzerner Seetal, wo im Park von Schloss Heidegg der schönste Rosengarten der Schweiz jetzt schon aufblüht. Ebenfalls schon in Vollblüte steht ein Unikum: die «Tulipa grengiolensis», die einzige nur in der Schweiz vorkommende Tulpenart. Sie wächst in Grengiols im Goms VS. Und in Vullierens oberhalb Montreux an der Waadtländer Riviera gibts, jetzt noch ein Geheimtipp, den prächtigsten Irisgarten zu bewundern.
Reise ins MittelalterWer mit Kindern unterwegs ist und nicht in den nächsten See springen will, könnte ins Mittelalter reisen. Etwa nach Hinwil im Zürcher Oberland, wo das grösste Mittelalterfestival mit Markt stattfindet oder ins Tessin, wo in Bellinzona das grosse Mittelalterspektakel auf dem Castelgrande ansteht. Wer noch ein bisschen mehr Zeitreise verträgt, geht morgen an den Römertag in die alte Römerstadt Vindonissa in die alte Römerstadt , heute Windisch AG, wo am Sonntag alle mal Kamelreiten können – den Tieren wird das Wetter gefallen! Auch für Tierfreunde: die ersten Kuhkämpfe in Morgins VS mit Alpaufzug.
ZÜRICH - Ein offener Brief vom Personal hat den Ferienflieger Edelweiss kräftig durchgeschüttelt. Was steckt dahinter? Und wie sieht es wirklich mit der Sicherheit an Bord aus?
Ein offener Brief von Edelweiss-Mitarbeitern aus Cockpit, Kabine und Boden zeigt: Hinter den Kulissen der Vorzeige-Airline rumort es gewaltig. Was steckt dahinter?
Der Gesamtarbeitsvertrag steht auf dem SpielDer Pilotenverband Aeropers hat vergangene Woche den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit Edelweiss gekündigt. Laut der Medienmitteilung von Aeropers kam es so weit, weil das Management beim Salär nicht genügend auf die Pilotenforderungen eintrat. Warum glauben die Piloten, dass sie mehr verdienen sollten? Seit 2009 habe es fast keine Gehaltserhöhungen gegeben, sagt Aeropers. Und erst durch ihr «ausserordentlich hohes Engagement» habe Edelweiss überhaupt so erfolgreich wachsen können. Die Verhandlungen für einen neuen GAV laufen.
In seiner heutigen Mitteilung erklärt der Verband, zwischen den Mitarbeitern und dem Management vermitteln zu wollen. Das Ziel: die nötige Vertrauensbasis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wiederherzustellen.
Piloten wollen bessere BedingungenNeben einem höheren Lohn fordern die Piloten auch einen attraktiveren Job. Nur so könne das Problem mit der Unterbesetzung gelöst werden. Dazu gehört laut dem offenen Brief ein ganzes Paket aus Freitagen, Ferien, Weiterbildungsmöglichkeiten und Vorsorge. Jetzt hätten sie die gleichen Belastungen wie ihre Swiss-Kollegen, bekämen dafür aber weniger Geld.
Die Piloten klagen über Minimumruhezeiten, kurze Aufenthalte auf Langstrecken, Hektik und Instabilität. «Die soziale Zeit für Familie und Freunde zu Hause ist auf ein Minimum reduziert.» Einsatzumstellungen würden alles noch schwieriger machen. Kurz: Unter den aktuellen Bedingungen sei Edelweiss als Arbeitgeber nicht attraktiv. Kollegen würden kündigen oder sich nach neuen Jobs umschauen.
Das Management stellt sich den Mitarbeiter-FragenDie Führung von Edelweiss verspricht gegenüber BLICK, sich mit den Mitarbeitenden zusammensetzen. An internen Info-Veranstaltungen zum Thema wolle man sich austauschen. Laut Sprecher Andreas Meier haben diese gestern Abend angefangen. «Unsere Geschäftsleitung hat den Austausch mit circa 50 Kolleginnen und Kollegen als sehr konstruktiv empfunden», sagt Meier. Weitere Anlässe seien in Planung. Die Geschäftsleitung verspricht, sämtliche Fragen der Mitarbeitenden zu beantworten.
Zum Inhalt der Verhandlungen zum neuen Gesamtarbeitsvertrag hätten Edelweiss und der Sozialpartner Stillschweigen vereinbart. Daher will die Fluggesellschaft öffentlich auch nichts weiter zu den Anliegen der Angestellten aus dem offenen Brief sagen.
So sicher ist Fliegen mit EdelweissIm offenen Brief kritisiert die Edelweiss-Crew die Sicherheitsvorkehrungen an Bord von Occasions-Flugzeugen, die neu zur Flotte dazugekommen waren. Es fehlten etwa das Bodenkollisionswarnsystem RAAS und das automatische Vereisungs-Warnsystem. Zudem weise die Ausbildung zum Teil Mängel auf, sodass im harmloseren Fall ein Flug abgesagt werden müsse, weil der Commander eine Person aus der Crew nehme. Im schlechtesten Fall resultiere Sach- oder Personenschaden.
Die Flugzeuge der Edelweiss erfüllen alle Sicherheitsnormen. Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl). BLICK weiss: Erst letzte Woche fand bei der Edelweiss eine Inspektion statt. «Dabei wurden keine Sicherheitsmängel festgestellt», sagt Bazl-Sprecherin Nicole Räz. Auch der Pilotenverband Aeropers meldete sich heute zu Wort. «Wir sind überzeugt, dass die Flugsicherheit bei Edelweiss gewährleistet ist», sagt Mediensprecher Thomas Steffen.
So wichtig ist Edelweiss für LufthansaDie Lufthansa-Tochter und Swiss-Schwester Edelweiss ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um ein Viertel auf 537 Millionen Franken. Dieses Jahr sollen es deutlich über 600 Millionen Franken werden. Um die Marge macht Edelweiss ein Geheimnis. Branchenleute schätzten diese aber auf zehn Prozent oder vielleicht sogar leicht höher. Das berichtete die «Bilanz». Damit würde der Ferienflieger nur knapp hinter Swiss liegen. 2016 rentierte Edelweiss noch besser als die grosse Schwester. Einen Vorteil hat Edelweiss beim sogenannten «Crew-Faktor». Laut «Bilanz» braucht sie nur 26 Piloten pro Maschine, Swiss und Lufthansa benötigen 34.
Der Ferienflieger ist voll integriert in der Gruppe. Die Lufthansa verkauft Edelweiss-Tickets, und seit Jahresanfang ist man auch beim Meilenprogramm dabei. Geplant ist auch, dass Edelweiss in der jährlichen Berichterstattung der Swiss auftauchen soll. Aus dem kleinen Flieger ist längst eine schlagkräftige Ferien-Airline geworden.
Das Strafgericht Lausanne hat am Freitag eine Babysitterin wegen sexueller Handlungen mit einem Kind zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt, der eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren verlangte, wird Berufung einlegen.
Eine Babysitterin muss für fünf Jahre hinter Gitter. Das Strafgericht Lausanne verurteilte sie wegen sexueller Handlungen mit einem KInd.
Die Schuld der Babysitterin wiege «schwer», ihre strafrechtliche Verantwortlichkeit sei «vollständig» und das Rückfallrisiko werde als mittelgross eingestuft, erklärte das Gericht.
Die 1981 geborene Babysitterin wurde zudem für schuldig befunden, sexuelle Handlungen mit einer urteilsunfähigen und widerstandsunfähigen Person begangen zu haben.
Bub musste Babysitterin penetrierenWährend rund dreier Jahre habe sich die Frau brasilianischer Abstammung mehrere Male pro Woche an einem Kind vergangen, für welches sie die Verantwortung trug. Sie habe das Kind gar gezwungen, sie zu penetrieren.
Die Babysitterin habe den zum Tatzeitpunkt vierjährigen Jungen gezwungen, nicht über die Übergriffe zu sprechen. Erst im Rahmen eines Sexualkunde-Kurses an der Schule im Jahr 2016 seien die sexuellen Handlungen aufgeflogen. Angesichts der Schwere der Verstösse hat das Gericht die sofortige Festnahme der Frau angeordnet.
Staatsanwalt will Berufung einlegenRund 90 Tage Untersuchungshaft werden von den fünf Jahren Gefängnis abgezogen. Den Zivilparteien sprach das Gericht eine Genugtuung von 15'000 Franken zu und die gesamten Prozesskosten müssen von der Beschuldigten getragen werden. Ausserdem wurde eine Psychotherapie angeordnet.
Der Staatsanwalt verlangte zehn Jahre Gefängnis. Er kündigte an, angesichts der milden Strafe Berufung einzulegen. Die Verteidigung hat sich zum weiteren Vorgehen noch nicht geäussert. (SDA)
Venedig – Bundespräsident Alain Berset hat am Freitag die Ausstellung des Schweizer Pavillons an der 16. Architekturbiennale in Venedig eröffnet. Dem Motto der diesjährigen Biennale entsprechend - «Freespace» - zeigt die Schau auf den ersten Blick eine unmöblierte Wohnung.
«Der Stellenwert der Innenräume hat sich verändert», erläuterte Berset in seiner Eröffnungsrede. «Daran lassen sich die Zeichen der Zeit gut ablesen, wie etwa die Wucht der Verdichtung und der Urbanisierung oder die disruptive Kraft der Globalisierung und der Digitalisierung. Gewaltige Erwartungen werden auf unsere Innenräume projiziert.»
Diese Erwartungen nehme der Schweizer Pavillon in den Giardini auf. Mit seinem Projekt lade das junge Quartett Alessandro Bosshard, Li Tavor, Matthew van der Ploeg und Ani Vihervaara die Besucher des Schweizer Pavillons gleichsam zu einer Wohnbesichtigung ein. Diese «House Tour» stelle ästhetische und gesellschaftliche Fragen. «Sie versucht, die sich ständig verflüchtigende Grenze zwischen Privatheit und Öffentlichkeit für einen Moment festzuhalten», so Berset.
Das Projekt, mit dem das Team die öffentliche Ausschreibung gewann, heisst «Svizzera 240: House Tour» und will sowohl eine Recherche als auch eine spielerische Reflexion über Standards sein. Die Zahl 240 etwa bezieht sich auf 240 Zentimeter, die aktuell als optimale Höhe für Wohnräume gelten.
Am Eröffnungstag unterzeichnete der Bundespräsident zusammen mit der liechtensteinischen Kulturministerin Aurelia Frick auch ein Übereinkommen über die Zusammenarbeit in der musikalischen Bildung. Es erlaubt künftig - geplant ist ab 2019 - Kindern und Jugendlichen aus Liechtenstein, am Schweizer Förderprogramm Jugend+Musik (J+M) teilzunehmen, so wie es beim Programm Jugend+Sport (J+S) bereits der Fall ist.
Auch am Samstag wird der Bundespräsident in Venedig noch gut zu tun haben: Er nimmt an einer Podiumsdiskussion über Baukultur teil. Zudem tauscht er sich mit dem luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel über die Zusammenarbeit im Rahmen des Europäischen Kulturjahres aus.
Die 16. Biennale Architettura - La Biennale di Venezia dauert bis zum 25. November 2018. Sie bespielt die Giardini, das Arsenale sowie verschiedene weitere Standorte in Venedig. Der Schweizer Pavillon wird ergänzt durch den Salon Suisse im Palazzo Trevisan degli Ulivi. Dort wird während der nächsten sechs Monate ein Diskussions- und Veranstaltungsprogramm geboten.
ZÜRICH - Armer Modehund: Möpse sind süss, aber was viele nicht wissen, sie leiden an Kurzatmigkeit. Darum stören sich Tierärzte an der Mops-Werbung auf SRF zwei.
Mit der Stupsnase und den grossen Augen erfüllt er das Kindchen-Schema: der Mops. Das macht ihn zum beliebten Modehund, zusammen mit dem Französischen Bulldoggen. Das ist auch dem Schweizer Fernsehen nicht entgangen, auf SRF zwei flimmert regelmässig ein Mops zwischen der Werbung über den Bildschirm. «Natürlich sind diese Hunde süss, aber vielen ist nicht bewusst, wie sehr viele von ihnen leiden müssen», so Lucretia Watkins (45), Geschäftsführerin der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin SVK-ASMPA.
In einem Brief hat sich die SVK im Namen von Tierärzten an das Schweizer Fernsehen gewandt. «Einige dieser Rassen bekommen schwere Atemnot, weil die Nase so kurz geworden ist», schreibt sie darin. Wegen der enormen Popularität «wäre es sehr wünschenswert, wenn Hunderassen mit dem kurzen Nasenschädel nicht auch noch am TV erscheinen würden». Die Beliebtheit zeigt sich in Zahlen: Vor zehn Jahren gab es hierzulande 1900 Möpse und 1525 Französische Bulldoggen, heute sind es über 6000 beziehungsweise 11'000.
Hunde leiden an KurzatmigkeitEiner, der sich mit der Problematik auskennt, ist Tierarzt Daniel Koch (54). «Es ist ein Merkmal, das der Natur zuwiderläuft. Der Mensch hat diese Hunde in der Zucht kurznasig gemacht, das zeigt die Entwicklung über die letzten 100 Jahre, eine Deformation», erklärt der Spezialist. Hunde können nicht schwitzen. Sie regulieren die Körpertemperatur via Hecheln durch die Nase, ist diese verkürzt, zeigt sich dies durch Schnarchen, Schniefen und Unverträglichkeit von Hitze.
Pro Jahr liegen bei Koch 40 betroffene Hunde auf dem OP-Tisch, Kostenpunkt 1500 Franken. Der Tierarzt schätzt, dass etwa ein Drittel operiert werden muss. «Es geht uns nicht um ein Verbot. Wir wollen, dass die Hunde von Geburt an ein Leben ohne Atemnot führen können.»
Der SRF-Mops hat bald ausgedientWer sich einen Mode-Wauwau anschaffen will, sollte deshalb den Züchter besuchen und die Gesundheit der Eltern des Wurfs überprüfen. Problematisch ist, dass über die Hälfte der Modehunde aus dem Ausland eingeführt wird, oft zu Dumpingpreisen aus zweifelhaften Zuchten in Osteuropa.
Der SRF-Mops wird nicht mehr lange am Bildschirm zu sehen sein, der Dreh liegt schon länger zurück. «Der Hund ist heute elfjährig und nach wie vor topfit – er hat keine Atem- oder sonstigen Beschwerden», versichert SRF-Pressesprecher Stefan Wyss. «Es wurde mit einer seriösen Züchterin aus der Schweiz gearbeitet, der das Wohl des Tiers ein grosses Anliegen ist. Der Mops ist nur eines von vielen Sujets von SRF zwei, und es ist schon länger geplant, dass es im Herbst ersetzt wird.»
Sékou Sanogo ist ein unerbittlicher Zweikämpfer, der auch mal an die Grenze geht. Nun befürchtet er, dass im Cupfinal bei jedem Duell mit ihm ein Gezeter losgehen wird.
BLICK: Sékou Sanogo, kann YB den Schalter nochmals von Party auf Ernstkampf kippen?
Sékou Sanogo: Natürlich haben wir mit unseren Fans gefeiert. Aber in unseren Köpfen hatten wir immer diesen Final. Wir sind Profis!
Sie haben den Cup schon zweimal gewonnen – in der Elfenbeinküste mit Africa Sports. Sind diese Titel vergleichbar mit jenem in Bern?
Africa Sports gewinnt regelmässig Titel. YB musste 32 Jahre warten. Deshalb ist es nicht vergleichbar.
Niemand spielt gerne gegen Sie. Spüren Sie das?
Die Zweikämpfe sind eine meiner Hauptstärken. Wenn ich diese nicht in die Waagschale werfen kann, bin ich nicht mehr derselbe Spieler.
Der FCZ ist physisch auch sehr stark, wie YB. Es wird einen regelrechten Clash der Titanen geben!
Sicher sind die Zürcher in den Duellen auch sehr stark. Aber nicht nur. Auch technisch-taktisch.
Auch im letzten Spiel gegen den FCZ kams zu Tumulten, als die Zürcher lautstark Gelbrot gegen Sie forderten. Befürchten Sie solche Aktionen auch im Cupfinal?
Gezwungenermassen bereite ich mich darauf vor. Oft, wenn ich in einen Zweikampf steige, gibts Schreie und Simulationen. Aber ich habe gelernt damit zu leben. Und es wird mich nicht daran hindern, in die Zweikämpfe zu gehen, weil das die Art und Weise ist, wie ich spiele. Wenn ich das ändere, bin ich nicht mehr Sékou Sanogo.
Dann wird es einen Sanogo mit angezogener Handbremse nicht geben?
Nein. Ich werde auch im Final so spielen, wie ich immer spiele. Wenn der Gegner simulieren will, soll er es tun.
Denken Sie nicht, dass Sie dann und wann die Grenze überschreiten?
Hören Sie: Ich habe in solchen Zweikämpfen im Gegensatz zu anderen Spielern noch nie jemanden verletzt. Das können Sie nachschauen. Ich bin nicht der Bösewicht der Liga. Auch wenn mir mittlerweile einige dieses Etikett verpassen wollen. Duelle gehören zum Fussball. International wird viel härter gespielt als in der Schweiz. Wenn man das nicht aushalten will, muss man zum Tennis wechseln. Aber die Schiedsrichter sind sich dessen immer mehr bewusst.
Inwiefern?
Einer hat mir zum Beispiel gesagt, ich solle doch nicht mit so viel Tempo in die Zweikämpfe gehen, das mache es gefährlich. Aber wenn ich im Schneckentempo in ein Duell gehe, dann habe ich es schon verloren. Ich habe meine Spielart ein bisschen angepasst, das schon. Und die Refs haben das zur Kenntnis genommen, da bin ich mir sicher.
Mit zwölf Gelben sind Sie aber der Kartenkönig der Liga!
Ja, okay. Aber ich bin auch einer der meistgefoulten Spieler. Das vergessen viele Leute.*
Immerhin sind Sie nie vom Platz geflogen. Aber nach dem Treten auf Luganos Mattia Bottani hat man Sie nachträglich für zwei Spiele gesperrt.
Ich habe das noch auf dem Spielfeld mit Mattia ausgeräumt und ihm gesagt, das sei keine Absicht gewesen. Auch für ihn war das damals damit erledigt und vorbei. Dennoch habe ich ihn kurz darauf angerufen, um mich nochmals zu entschuldigen. Umso grösser war das Erstaunen, als ich gesperrt wurde.
Aus Ihrer Sicht zu Unrecht?
Ganz klar. Sie müssen nur gut hinschauen. Dann sehen Sie, dass ich geradeaus schaue. Ich sehe Bottani gar nicht. Wenn das sperrewürdig ist, dann in jeder Runde Sperren. Das war für mich enorm schwierig zu akzeptieren...
Sie haben im Team eine wichtige Rolle als Anführer der grossen dunkelhäutigen Fraktion. Wie leben Sie diese Rolle?
Wir sind eine tolle Multi-Kulti-Truppe. Und bei den Blacks gibts solche, die französisch sprechen und englisch. Also alles. Was alle gemeinsam haben: Sie sind jung. Und denen helfe ich. Die sehen doch die Welt völlig anders als wir Erfahreneren.
Ohnehin scheint bei YB eine gesunde Hierarchie zu herrschen.
Das ist so. Es hat Captain Steve von Bergen, Marco Wölfli und Guillaume Hoarau. Das sind unsere Chefs.
Und Sanogo, natürlich.
Es ist wichtig, eine Hierarchie im Team zu haben, die respektiert wird. Das ist in der Tat eine ganz grosse Stärke dieser Mannschaft.
Die nun auseinanderfallen könnte. Für Sie als 29-Jähriger scheint es die allerletzte Gelegenheit für einen Auslandtransfer zu sein, nachdem es zweimal in letzter Sekunde gescheitert ist?
Das war nicht zufällig, sondern gottgewollt. Ich bin sehr gläubig. Gott wollte, dass ich hierbleibe und diesen Titel gewinne. Natürlich ist eine grosse Liga einer meiner Träume. Leider definiert der moderne Fussball einen Spieler auch über dessen Alter. Ich nicht…
Dennoch: Die Zeit läuft Ihnen davon.
Ich definiere mich über Leistung. Und ich bin sicher reif für diesen Sprung. Mir gefällt es bei YB ausgezeichnet. Aber ich nehme es, wie es kommt.
* Sanogo ist mit 85 gepfiffenen Fouls gegen ihn in der Tat der meistgefoulte Spieler vor Pajtim Kasami (Sion, 82) und Stefan Glarner (Thun, 69). Sanogo hat mit 65 am drittmeisten Fouls begangen nach Dennis Hediger (Thun, 85) und Michael Frey (FCZ, 75).
Kein fliessend Wasser, keine Heizung, keine Strassen: Hier scheint die Zeit stehen geblieben. Sangay Dema und ihr Mann leben noch wie im 19. Jahrhundert. Tauchen Sie mit unserem 360-Grad-Video ein in den Alltag einer Bauernfamilie im südasiatischen Bhutan.
Mit der Gratis-App «BlickVR» für iPhone und Android erleben Sie Videos, als wären Sie live dabei. Spezielle Videoaufnahmen mit mehreren Kameras machen das möglich. Auf dem Smartphone sehen Sie das Video dann in spektakulärer 360-Grad-Perspektive. Mit einem Fingerwisch können sie ganz einfach rundherum umschauen.
Information zur «BlickVR» App.
Streikende Fernfahrer haben weite Teile von Brasilien lahmgelegt. Die Trucker blockierten am Freitag zahlreiche Landstrassen und protestierten gegen hohe Benzinpreise.
Nichts geht mehr in Brasilien! Der Flughafen der Hauptstadt Brasília musste am Freitag mehrere Flüge streichen, weil dem Airport wegen des Streiks der Fernfahrer das Kerosin ausgegangen war, wie die Zeitung «O Globo» berichtete.
In Rio de Janeiro blieben viele Tankstellen trocken. Auch zahlreichen Lebensmittelmärkten ging wegen der Blockade die Ware aus. Im Bundesstaat São Paulo - dem industriellen Herzen der grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas - mussten zahlreiche Fabriken ihre Produktion herunterfahren.
«Das Leben macht gerade Pause hier»«Das Leben macht gerade Pause hier», sagt der BLICK-Leser Walther A. zu BLICK. Der Schweiz lebt in Brasilien und ist direkt betroffen. «Unser Junge kann deswegen nicht in die Schule», erzählt er.
Allein im Mai stieg der Benzinpreis um etwa 12 und der Dieselpreis um 9,3 Prozent. Am Donnerstagabend kündigte die Regierung eine vorübergehende Einigung an. Demnach werde der halbstaatliche Ölkonzern Petrobras den Dieselpreis für einen Monat um zehn Prozent senken.
Allerdings setzten die Fernfahrer ihren Protest am Freitag fort, da sie noch keine Anweisung ihrer Unterhändler erhalten hätten, die Blockade aufzuheben. (SDA/man)
Viel Prominenz und sehr viele Fans an der Buchtaufe der Rodriguez-Brüder in Schwamendingen ZH.
Hunderte Fans pilgern am Freitag Nachmittag auf den Schulhausplatz Auzelg in Schwamendingen ZH. Sie alle wollen ein Autogramm von den Fussballstars Roberto, Ricardo und Francisco Rodriguez. Es ist die Buchtaufe von «Rodriguez – Drei Brüder, eine Familie». Autor der bewengenden Familiengeschichte ist Sportjournalist Thomas Renggli.
Die Stimmung auf dem Pausenplatz ist ausgelassen, die Gebrüder Rodriguez locker drauf. Sie haben Heimspiel, drückten sie doch alle früher die Schulbank im Auzelg. «Wir haben tolle Erinnerungen an diesen Ort und alle noch viele Kollegen hier, die wir regelmässig sehen oder hören», sagt unser Nati-Verteidiger Ricardo. Francisco freut sich über den Ansturm.
Xhaka von den Rodriguez-Brüdern zum Essen eingeladen«Es ist mega schön, dass so viele Leute gekommen sind.» FCZ-Flügel Roberto hofft, dass sie den Fans eine Riesen-Freude bereiten können. Und wie sie das tun! «Ich habe Rici die Hand geschüttelt», schreit eine Teenagerin ihrer Kollegin aufgeregt ins Ohr. Sie alle stehen geduldig für ein Autogramm und ein Erinnerungs-Selfie an.
Am Abend gehen die Feierlichkeiten weiter. Wegbegleiter der Rodriguez-Brüder sind zum Essen geladen. Darunter auch Ricis bester Natikumpel Granit Xhaka. Der Arsenal-Star kommt auch im Buch zu Wort. Xhaka: «Ich bin stolz ein Teil des Buches und ein Teil der Rodriguez-Familie zu sein.»
Auch die FCZ-Bosse Ancillo und Heliane Canepa sind vor Ort. Herr Canepa, werden die Rodriguez-Brüder künftig zusammen für den FCZ auflaufen? Canepa schmunzelt, sagt: «Eigentlich wurde das mal so mit den Brüdern angedacht. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.»
Weil meine Frau (59) seit vielen Jahren keinen Sex mehr wünscht, habe ich (64) mich hinreissen lassen, in ein Bordell zu gehen. Dort ist das Wunder passiert, dass ich mich sofort in eine Frau verliebt habe und sie sich auch in mich. Sie ist etwas ganz Besonderes. Unsere Gefühle waren von Anfang an so stark! Manchmal ging ich hin und habe ihr nur vorgelesen, und es war so schön für uns beide. Weil wir zu viel Zeit gebraucht haben, wurde sie dann entlassen und musste eine grosse Geldstrafe zahlen. Natürlich habe ich diese übernommen. Ich weiss nicht, was ich machen soll. Ich bin doch verheiratet. Bertrand
Lieber Bertrand
Als Erstes möchte ich dich bitten, dieser Frau kein Geld mehr zu geben. Auch dann nicht, wenn sie dir von grossen Schwierigkeiten erzählt und dabei betont, dass sie dein Geld eigentlich nicht möchte – nur, um es dann doch anzunehmen.
Denn was du als ein Wunder und etwas absolut Einzigartiges erlebst, gleicht aus einer neutralen Warte betrachtet nun mal leider den vielen, vielen anderen Geschichten von Freiern, die sich hier melden und die in etwas Ähnliches hineingezogen wurden.
Dabei geht es nicht darum, die Urgewalt von Zuneigung anzuzweifeln, die gerade durch dein Herz fegt. Und wer bin ich, zu urteilen, was im Herzen dieser Frau vorgeht? Aber es lässt sich nun mal nicht wegdiskutieren, dass vieles an eurer Geschichte seltsam daherkommt und am Ende des Tages nun mal alles darauf hinausläuft, dass du zahlst. Und zwar viel.
Ein verliebtes Herz im Zaun zu halten ist eine fast übermenschliche schwere Aufgabe. Abschalten kannst du deine Verliebtheit nicht, aber versuch dein Herz nach besten Kräften zu schützen. Dafür musst du deinen Verstand einschalten. Wenn diese Frau dich wirklich liebt, dann wird sie Wege finden, dich zu sehen, die dich rein gar nichts kosten.
Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?
Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.
WASSERAUEN AI - In Wasserauen AI bei der Ebenalp ist ein Pilot schwer verunfallt. Ein Rettungshubschrauber der Rega ist vor Ort. Die Polizei trifft weitere Abklärungen. BLICK-Leserreporter berichten von einem Absturz.
Viele schaulustige Touristen werden am Freitagnachmittag von einem Unfall bei der Talstation Ebenalp in Wasserauen AI angezogen. Der Ort ist ein beliebtes Ziel für Gleitschirmspringer. Laut einem BLICK-Leserreporter sei dort ein Pilot abgestürzt.
«Der Rega-Helikopter deutet eher auf einen schweren Unfall hin, sonst hätte die Ambulanz wohl gereicht», so der Leserreporter. Die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden bestätigt auf Anfrage von BLICK den Unfall. Derzeit treffe die Patrouille vor Ort weitere Abklärungen. (szm)
+++ Update folgt +++
Im Herbst wird auf die neue Abgasnorm umgestellt. Voraussichtlich ab Dienstag können Kunden deshalb ihren neuen Porsche nicht mehr selbst zusammenstellen.
Mit ein paar Mausklicks zum Traumwagen: Noch kann man sich am Monitor sein Wunschmodell von Porsche zusammenstellen. Möglicherweise aber nur noch wenige Tage.
Keine Wunschkonfigurationen mehr bei PorscheEin Porsche-Sprecher bestätigte gegenüber dem deutschen Magazin Motor-Talk, dass in Kürze die Bestellung von vom Kunden konfigurierten Neuwagen nicht mehr möglich sein wird. «Bis zum Ende der Produktion der Fahrzeuge ohne OPF [Anm. d. Red: Otto-Partikelfilter] werden derzeit die Fahrzeuge aus bestehenden Kundenaufträgen produziert und ausgeliefert.» Heisst: Alte Aufträge werden abgearbeitet, neue sind erst im Herbst nach der Umstellung auf OPF möglich. Noch funktioniert der Online-Konfigurator für die Schweiz. Ob das Traummodell dann auch so beim Händler bestellt werden kann, ist jedoch nicht sicher.
Lieferengpässe und weniger AuswahlDer Grund ist die neue Abgasnorm. Ab dem 1. September 2018 müssen alle neu zugelassenen PW nach dem realitätsnäheren WLTP-Abgasmesseverfahren (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure, siehe Box unten) zertifiziert sein – und zwar jede Motor- und Getriebevariante sowie jede Ausstattung. Allein der Volkswagen-Konzern, zu dem Porsche gehört, muss mehr als 260 Motor- und Getriebekombinationen neu zertifizieren lassen – und das innert 13 Monaten seit Inkrafttreten des Gesetzes im letzten Juli. VW hat schon eingeräumt, dass es zu Lieferengpässen kommen kann (BLICK berichtete). Wenig nachgefragte Varianten fliegen aus dem Programm und sind teils schon jetzt nicht mehr im Konfigurator zu finden. Zum Beispiel ist der VW Golf GTI nur noch in der stärkeren Performance-Version mit 245 PS erhältlich. VW verspricht, dass alle bisher bestellten Fahrzeuge auch entsprechend ausgeliefert werden.
Vorerst nur LagerfahrzeugeUnbestätigten Meldungen zufolge, könnte Porsches Konfigurator schon ab nächstem Dienstag mit einem entsprechenden Warn-Hinweis versehen werden oder nicht mehr funktionieren. Bereits produzierte Lagerfahrzeuge sind aber weiter lieferbar – nur eben möglicherweise nicht in der Optik und Ausstattung, die sich der Kunde erträumt.
Nati- und Colorado-Stürmer Sven Andrighetto (25) hat sich seinen Platz an der Sonne erkämpft. Mit Biss und gesundem Selbstvertrauen.
Silbermedaillen-Gewinn der Schweizer Nati 2013: Sven Andrighetto fiebert damals zuhause vor dem TV mit. Silber-Triumph 2018: Der Stürmer ist mittendrin, kurbelt mit seinem versenkten Penalty im Final die Gold-Hoffnung so richtig an.
Vermutlich ein unbeschreiblicher Augenblick? «Schon meine Schwester hat mich gefragt, was ich in jenem Moment gedacht habe», so Andrighetto, «aber da darf man nicht denken, sonst wird man nervös.» Der 25-Jährige glaubt an sich und seine Fähigkeiten. Als Trainer Patrick Fischer ihn fragt, als welcher Schütze er anlaufen möchte, sagt er: «Als Erster. Ich hatte das Selbstvertrauen, habe dann aber doch noch einmal tief durchgeatmet.»
Silber gewonnen, nicht Gold verlorenVier Tage später sitzt Andrighetto im Zürcher Lindenhof und blickt auf die Limmat. Die Silbermedaille glänzt in seinen Händen. «Ich muss es immer noch sacken lassen», gesteht er, «aber mit dem Empfang am Montag kam der Stolz und mittlerweile das positive Gefühl, Silber gewonnen und nicht Gold verloren zu haben.»
An die bitteren Momente nach der Final-Niederlage aber erinnert sich der Zürcher Oberländer noch. Die jubelnden Schweden waren omnipräsent. «Ihre Garderobe hatten sie neben uns, wir hörten sie. Und später kamen sie in den gleichen Klub in dem wir waren.»
«Den Weg weitergehen»Soll ein WM-Final wirklich im Penaltyschiessen entschieden werden? Was wäre gewesen wenn? Fragen kreisen zwar noch, doch abhaken ist besser als grübeln. «Wir haben ja gezeigt, wie nahe wir Gold kommen können. Jetzt müssen wir diesen Weg weiter gehen.» Heisst? Die Schweiz müsse sich vor keinem Gegner mehr verstecken.
Für Andrighetto persönlich ist dieses WM-Silber die Krönung einer wichtigen Saison seiner Karriere. Im März 2017 ist er von Montréal nach Colorado getauscht worden. Der Schlüssel für seine Weiterentwicklung.
Denn in Montréal pendelt der Stürmer in den knapp drei Saisons ständig zwischen NHL und AHL. Eine mentale Herausforderung. «Auch wenn sie dich immer wieder runter schicken, man muss dennoch positiv bleiben und Leistung zeigen.» Doch für diese «harte Schule AHL», wie er sagt, ist er heute dankbar. Denn auf dem Silbertablett sei ihm nie etwas serviert worden.
Aus dem Schatten von Josi und HischierBei Colorado hingegen passt er ins Team, man setzt auf ihn. Dass er zwischenzeitlich 32 Spiele verpasst wegen einer Fussverletzung ist der einzige Wermutstropfen. Ansonsten ist es Andrighetto gelungen, sich aus dem Schatten der anderen Schweizer NHL-Stars wie Josi oder Hischier zu spielen.
Zufrieden gibt er sich damit aber nicht. «Jetzt habe ich eine Basis gelegt. Der nächste Schritt ist, dass ich diese Leistung versuche zu übertreffen.» Andrighetto will mehr, das motiviert ihn. Den Biss und das Selbstvertrauen dafür hat er jedenfalls.
******
Als Teenie nach Kanada für den NHL-TraumAn der Türschwelle zur National League steht er, doch Sven Andrighetto kehrt der Schweiz als 18-Jähriger den Rücken. Denn der Traum NHL ist zum Ziel geworden. Er entscheidet sich, ins kanadische Junioren-Team Huskies de Rouyn-Noranda zu wechseln, ins Niemandsland der Provinz Quebec.
Er sieht es als Vorteil an, schon als Junior auf dem kleinen Feld zu spielen und wählt diesen Weg. In der zweiten Saison ist er der beste Huskies-Spieler mit 98 Punkten in 53 Quali-Spielen.
Der Stürmer stammt aus der Nachwuchs-Abteilung der ZSC Lions. 2013 wird er in der dritten Runde von Montréal gedraftet, nachdem er zuvor zwei Jahre nicht gewählt worden ist.