Kesha führt immer noch einen erbitterten Gerichtsstreit mit ihrem ehemaligen Produzenten Dr. Luke. In einem neu enthüllten Dokument lassen dessen Anwälte nun eine Bombe platzen.
Der Rechtsstreit zwischen Kesha (31) und ihrem Ex-Mentor Dr. Luke (44) lässt die Musik-Welt einmal mehr erschüttern. Ein von «The Blast» veröffentlichtes Gerichtsdokument zeigt, dass die Sängerin 2016 in einem SMS an Lady Gaga (32) schrieb, dass der Erfolgsproduzent nicht nur sie, sondern auch ihre Kollegin Katy Perry (33) vergewaltigt haben soll. Diese Aussage soll Gaga anschliessend dazu bewogen haben, öffentlich gegen Dr. Luke Stellung zu beziehen.
Das Dokument stammt aus dem aktuellen Verfahren wegen Rufschädigung gegen Kesha. Nachdem deren Vergewaltigungsvorwürfe vor Gericht wegen mangelnder Beweise abgewiesen wurden, haben Dr. Luke und seine Anwälte Klage gegen die Sängerin eingereicht. Dr. Luke soll wegen Keshas «Falschaussagen» mindestens zehn Millionen Dollar verloren haben. In ihrer Klage konzentrieren sie sich auch konkret auf die brisanten Text-Nachrichten.
Katy Perry arbeitet nicht mehr mit Dr. LukeAls die Vorwürfe von Kesha gegen Dr. Luke 2014 Schlagzeilen machten, hat sich auch Katy Perry von dem Musik-Produzenten abgewendet. Der verhalf ihr zuvor dank Hits wie «I kissed a girl» oder «Hot n Cold» zum Durchbruch. Als Grund nannte die Sängerin damals, dass sie «das Nest verlassen will». Zu den Vergewaltigungsvorwürfen seitens Kesha hat sich Perry nie geäussert. (klm)
Der Bundesrat gibt dem Druck der Bauern nach. Er verzichtet darauf, in die künftige Agrarpolitik auch neue Freihandelsabkommen einfliessen zu lassen.
Vergangenen November hatte der Bundesrat einen Bericht zur Agrarpolitik ab 2022 (AP22+) veröffentlicht. Darin untersuchte er unter anderem die möglichen Auswirkungen eines Agrarfreihandelsabkommens mit der EU. Die Einbussen, die den Bauern dadurch drohten, sollten in einer Übergangszeit mit zusätzlichem Geld aus der Bundeskasse aufgefangen werden.
Damit hatte der Bundesrat in ein Wespennest gestochen. Zwischen Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann und Bauernverbandspräsident Markus Ritter (CVP/SG) herrschte einige Monate lang Eiszeit. Vergangene Woche wies der Nationalrat den Bericht an den Bundesrat zurück mit dem Auftrag, die Agrarpolitik unabhängig von künftigen Freihandelsabkommen zu behandeln.
Diesem Anliegen komme der Bundesrat entgegen, indem er dem Parlament die Botschaft zur künftigen Agrarpolitik separat von allfälligen neuen Handelsabkommen unterbreite, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Die Vernehmlassung dazu beginnt voraussichtlich im Herbst.
Hingegen sollen jene agrarpolitischen Massnahmen in den Vorentwurf einfliessen, die der Bundesrat im Bericht skizziert. So will er den unternehmerischen Spielraum vergrössern, den administrativen Aufwand reduzieren und die Digitalisierung nutzbar machen.
Im Markt soll die Qualität von Schweizer Produkten konsequent ausgespielt werden. Mit diesem Ziel will der Bundesrat die Subventionen für die Landwirtschaft vermehrt auf Nachhaltigkeit ausrichten. Zudem soll sich die Landwirtschaft besser am Markt ausrichten können. Schliesslich möchte der Bundesrat den ökologischen Fussabdruck der Schweizer Landwirtschaft verkleinern. Auch dafür sollen Subventionen umgeleitet werden.
Sparen will der Bundesrat jedoch nicht. In den Leitlinien zur AP22+sieht er für die Jahre 2022-2025 einen Zahlungsrahmen in der aktuellen Grössenordnung vor. Mit Verweis auf die sinkende Zahl von Betrieben hatte er bisher regelmässig einen tieferen Zahlungsrahmen vorgeschlagen.
1869 gründeten Schweizer Auswanderer im Nirgendwo von West Virginia die Siedlung Helvetia. 149 Jahre später spielt das rund 60 Einwohner zählende Dorf eine Rolle in einem der heissesten Spiele des Jahres: «Fallout 76».
Vor wenigen Tagen stellte Bethesda Softworks an der E3 in Los Angeles das Überlebensspiel «Fallout 76» vor. Bis zu 24 Spieler können darin gemeinsam – oder gegeneinander – eine riesige vom Atomkrieg zerstörte Welt erkunden, die vom US-Bundesstaat West Virginia inspiriert ist. Dabei stehen auch Kämpfe gegen gefährliche Mutanten und Monster auf dem Programm.
Inspirieren liessen sich die Entwickler auch von lokalen Sagen, Bräuchen und Legenden, um die Welt mit Inhalten zu füllen. Dabei stiessen sie offenbar auch auf das mitten im Nirgendwo liegende Dorf Helvetia, das 1869 von Schweizer Auswanderern gegründet wurde, heute noch existiert und wo noch Schweizer Brauchtum zelebriert wird.
So gibt es im Ort, in dem nach letzter Volkszählung 59 Menschen leben, unter anderem ein Fasnachtsmuseum. Darauf sind offenbar auch die «Fallout 76»-Macher gestossen. In einem hervorragenden «Making of»-Video zum Spiel meint Lead Artist Nate Purkeypile, dass sie extra für das Spiel zehn Fasnachtsmasken konstruiert hätten. Darunter sollen eine beeindruckende Eule, aber auch ein Narr und ein Totenkopf zu finden sein. In der Dokumentation ist zudem auch ein Bild des Honey House von Helvetia zu erkennen.
Erscheinen soll «Fallout 76» am 14. November 2018 für PC, PS4 und Xbox One.
BASEL - BS - Das Geschäft läuft auch dieses Jahr gut an der Art Basel: Schon am Dienstag, dem ersten Tag, sind mehrere Objekte im Wert von je über einer Million Dollar verkauft worden. Die fettesten Brocken gehen auf das Konto der weltweit tätigen Schweizer Galerie Hauser & Wirth.
Die in Zürich ansässige Galerie für zeitgenössische Kunst verkaufte das Werk «Composition» (1969) von Joan Mitchell für 14 Millionen Dollar an eine Sammlung in Europa, «The Three Graces» (1974) von Louise Bourgeois für 4,75 Millionen Dollar und «Untitled» (1963) von Mira Schendel für 1,2 Millionen Dollar.
Aber auch andere Galerien meldeten Millionenverkäufe: Die New Yorker Pace Gallery verkaufte ein Werk von David Hockney («Chrysanthemus», 1996) für 2,5 Millionen Dollar, die Londoner Galerie Thaddaeus Ropac ein Werk von Robert Rauschenberg («Ruby Re-Run», 1978) für 1,45 Millionen britische Pfund an ein europäisches Museum und «Death Star II» (2017/2018) von Robert Longo für 1,5 Millionen Dollar ebenfalls an ein europäisches Museum.
Weitere Verkäufe in Millionenhöhe machten nach Angaben von Art-Basel-Kommunikationschefin Dorothee Dines die Berliner Galerie Sprüth Magers und die New Yorker Galerie David Zwirner.
Hauser & Wirth kassierte auch am Mittwoch allein mit zwei Werken 4,1 Millionen Dollar - sie stammen von Mark Bradford und Francis Picabia. Weitere Millionenverkäufe tätigten die Galerien Long March Space (Peking), Almine Rech Gallery (Brüssel), Thaddaeus Ropac (London) und Michael Werner Gallery (New York).
Am Donnerstag verkauften die Galerien Applicat-Prazan (Paris) und Xavier Hufkens (Brüssel) Werke von Georges Mathieu («Hommage au Connetable de Bourbon», 1959) und Paul McCarthy («Luncheon on the Gradd», 2015-18) für 2 Millionen Euro und 1, 5 Millionen Dollar. Das Werk von Mathieu ging an einen privaten Sammler.
Allerdings seien dies nicht alle Verkäufe, die seit Dienstag stattgefunden haben, betont Dines gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Galerien teilten nicht alle ihre Verkäufe mit. Klar erkennbar sei aber, dass Galerien aus allen Marktsegmenten bisher gut verkauft haben. Und das sei für die Art Basel sehr wichtig.
Am Dienstag und Mittwoch besuchten laut Dines namhafte private Sammler aus Europa, Nord- und Lateinamerika und Asien sowie Vertreter und Gruppen von Museen und Kunstinstitutionen aus der ganzen Welt die Art Basel. Darunter seien Vertreter des Centre Pompidou, Paris, gewesen sowie vom National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul, ausserdem von den Serpentine Galleries in London und vom Solomon R. Guggenheim Museum in New York.
Die Art Basel 2018 startete am Dienstag und Mittwoch mit den «Private Days» für ausgewähltes Publikum und nur mit Einladung sowie der Vernissage am Mittwoch. Seit Donnerstag ist die Kunstmesse an den so genannten «Public Days» für alle zugänglich. Sie dauert noch bis Sonntag.
Danach dürften die Hotelpreise in der Stadt am Rhein wieder purzeln: Zentral und auch am Wasser gelegene Häuser schlagen nämlich mindestens die Hälfte auf den Normalpreis drauf oder verlangen sogar doppelt soviel für eine Nacht. Das zeigt ein Vergleich im Internet.
Die Zimmerauslastung der baselstädtischen Hotels erreichte an den ersten beiden - nichtöffentlichen - Art-Basel-Tagen mit durchschnittlich bis zu 97 Prozent denn auch den höchsten Wert, wie Tourismus Basel, gestützt auf Daten des Statistischen Amtes, schreibt. So war es jedenfalls im vergangenen Jahr. Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor.
Die Zimmerauslastung sei nicht maximal, schätzt Hotelier-Verein-Präsident Felix Hauser für dieses Jahr. Sie sei vergleichbar mit 2017 und vorher. Allerdings erfolgten Buchungen neuerdings kurzfristiger.
Hamburg – Die neuen US-Sanktionen gegen den Iran haben Folgen für Airbus: Der Flugzeugbauer rechnet mit einem Aus für den bereits vereinbarten Flugzeugdeal mit dem Land am Persischen Golf.
«Zwar warten wir noch auf die Details zu den neuen Sanktionen. Sehr wahrscheinlich werden wir aber nicht in der Lage sein, die aus dem Auftrag noch ausstehenden 97 Flugzeuge auszuliefern», sagte der Chef der Zivilflugzeugsparte von Airbus, Guillaume Faury, dem «Hamburger Abendblatt» (Samstag). Dabei brauche die staatliche Fluglinie Iran Air die Jets dringend, um ihre alte Flotte zu erneuern.
Airbus ist schon deshalb von den Sanktionen der US-Regierung betroffen, weil sich in allen Jets des europäischen Flugzeugbauers Zulieferteile von US-Firmen finden. Im Dezember 2016 hatte Airbus einen Vertrag mit Iran Air über die Lieferung von 100 Maschinen mit einem Listenpreis von umgerechnet rund 18 Milliarden Euro unterzeichnet. Bisher wurden nur drei Flugzeuge ausgeliefert.
Die Lieferschwierigkeiten der Hersteller von Triebwerken für die Mittelstreckenjets der A320neo-Reihe bezeichnete Faury als die «derzeit vielleicht grösste Herausforderung» für das Unternehmen.
Derzeit parkten an den Airbus-Werken rund 100 fertig gebaute Jets, denen nur noch die Triebwerke fehlen. Der Manager hofft nun, dass die Antriebsbauer die Rückstände aufholen und die Zahl der Maschinen ohne Triebwerke zum Jahresende fast bei Null liegt.
Am Basel Tattoo 2018 präsentieren sich Weltklasse-Formationen aus vier Kontinenten. 21 Formationen mit rund 1‘000 Mitwirkende bieten eine beeindruckende und musikalisch hochkarätige Show. Emotionen, Leidenschaft und Gänsehaut sind garantiert.
200 Dudelsackspieler und Trommler aus Schottland, England, Australien, Kanada, Südarfrika, Malta und der Schweiz bilden die Massed Pipes and Drums und imponieren mit gewaltigem Sound und wunderschönen Choreographien. Die vereinigten Dudelsackformationen verbreiten nicht nur zu Beginn die typisch schottische Stimmung in der Tattoo-Arena. Mit Melodien wie Amazing Grace oder Highland Cathedral sorgen sie immer wieder für einzigartige, fast schon unbeschreibliche Gänsehaut-Momente, die man ausser am Basel Tattoo nur in Schottland selber erleben kann.
The American Way of Life
Ihre Show besteht aus unglaublicher Beinakrobatik und faszinierender Präzision und normalerweise sind sie nur an den grossen Football-Spielen in den USA zu sehen. Die Rede ist von den Kilgore College Rangerettes aus Texas. In ihren rot-weiss-blauen Uniformen bieten die 41 charmanten Ladies den Zuschauern mit Perfektions-Drill, leidenschaftlichem Tanz und atemberaubenden Akrobatik-Einlagen allerbeste Unterhaltung. Am Basel Tattoo treten sie zum ersten Mal in der Schweiz auf. Begleitet werden sie von der US Army Europe Band. Gemeinsam verkörpern die Rangerettes und die US Army Europe Band den «American Way of Life» und bringen den Hauch einer Football-Spiel-Atmosphäre mit in die Schweiz.
Internationale Spitze
Spielfreudig und temperamentvoll werden die 100 Mexikaner der Banda Momnumental erwartet. Artisten, Musiker und Tänzerinnen verzaubern das Publikum in ihren farbenfrohen Kostümen und Sombreros. Natürlich dürfen die erfrischenden Melodien der Mariachi-Musik, wie La Bamba oder Guadalajara, bei ihrem Auftritt nicht fehlen. Graziös präsentieren sich die 50 besten Highland-Tänzerinnen aus Kanada, die Canadiana Celtic Highland Dancers. Verfollständigt wird das internationale Teilnehmerfeld mit dem Orchestra of the 194 Pontoon Bridge Regiment aus der Ukraine und dem Heeresmusikkorps aus Ulm.
Einheimische QualitätViel Spektakel verspricht auch das Top Secret Drum Corps. Die jungen Basler Tambouren sind heiss auf ihr Heimspiel und haben dafür eine brandneue Show einstudiert. Bekannt für humorvolle Einlagen und musikalische Qualität ist die Swiss Army Central Band. Nicht selten werden Sie als Nationalmannschaft der Schweizer Blasmusik bezeichnet.
Zum Schluss der Show vereint das grosse Finale alle 1‘000 Mitwirkenden in der Arena. Bekannte Lieder, mitreissende Rock- und Popmelodien sowie traditionelle Märsche bieten dem Publikum das ganze Spektrum der musikalischen Vielfalt.
Tickets Basel Tattoo 2018Das Basel Tattoo findet vom 20. bis 28. Juli 2018 statt. Tickets sind erhältlich auf baseltattoo.ch, per Email an shop@baseltattoo.ch, via Telefon 061 266 10 00, per SMS 075 522 33 22 oder bei Ticketcorner.
(Bogotá) Kolumbien steht am Scheideweg. Von der Präsidentenwahl am Sonntag hängt auch die Zukunft des historischen Friedensprozesses mit der linken Guerillaorganisation Farc ab. Die Stichwahl ist eine echte Richtungsentscheidung: Rechts gegen Links.
Der Favorit Iván Duque von der rechten Partei Centro Democrático will das Abkommen mit den früheren Rebellen in entscheidenden Punkten ändern. Sein Gegner Gustavo Petro von der linken Bewegung Colombia Humana hingegen verspricht, am Vertrag festzuhalten und die Umsetzung zu beschleunigen.
Wahlergebnis beeinflusst Situation mi FARC
«Ein Wahlsieg von Duque würde grosse Veränderungen für den Friedensprozess bedeuten», warnt Gimena Sánchez-Garzoli vom Forschungsinstitut Washington Office on Latin America. «Zwar wird die Farc-Führung bei einer Modifizierung des Abkommens nicht sofort wieder zu den Waffen rufen, allerdings könnten die einfachen Kämpfer das Vertrauen verlieren und sich abtrünnigen Rebelleneinheiten oder kriminellen Banden anschliessen.«
Duque erhielt bei der ersten Runde vor knapp drei Wochen die meisten Stimmen und geht als Favorit in die Stichwahl. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Invamer kommt der 41-jährige Anwalt auf gut 57 Prozent der Stimmen, sein Kontrahent Petro auf rund 37 Prozent. In anderen Erhebungen ist der Abstand geringer, doch die Tendenz dieselbe.
Frieden mit den FarcKolumbien ist tief gespalten: zwischen jenen, die den Friedensvertrag mit den Farc für eine Kapitulation vor skrupellosen Schwerverbrechern halten, und jenen, die in dem Abkommen den einzigen Ausweg aus Leid, Tod und Zerstörung sehen.
Nach mehr als einem halben Jahrhundert der Gewalt hatten die Regierung und die Farc den Bürgerkrieg im Herbst 2016 mit einem Friedensvertrag beigelegt. In dem Konflikt waren mehr als 220'000 Menschen ums Leben gekommen und Millionen vertrieben worden.
Die Farc haben inzwischen die Waffen niedergelegt und wollen künftig als politische Partei für ihre Ziele eintreten. Für ihre schweren Verbrechen haben sie nach dem Vertrag nur mit relativ milden Strafen zu rechnen. Zudem erhalten die Ex-Rebellen für zwei Legislaturperioden zehn Sitze im Kongress garantiert.
Das schmeckt nicht allen. «Das Land ist geteilt zwischen Gegnern und Befürwortern des Vertrags», sagt der politische Analyst Juan Manuel Charry. «Der künftige Präsident wird einen Ausgleich finden müssen.«
Selbst kleine Änderungen am Abkommen könnten allerdings die Ex-Rebellen wieder in den Dschungel treiben. Viele sind schon jetzt mit der Umsetzung nicht zufrieden. Sie werfen der Regierung vor, ihnen nicht ausreichend Schutz und Unterstützung bei der Rückkehr ins zivile Leben zu gewähren.
Noch hält die Führungsriege der Farc aber an der Einigung fest. «Wir werden das Abkommen verteidigen», sagte der frühere Rebellen-Chef Rodrigo «Timochenko» Londoño kürzlich in einem Interview der Zeitung «El Tiempo«. «Es gibt keinen Weg zurück.»
Immer noch Baustellen in KolumbienAllerdings sind viele Ursachen des Konflikts noch immer nicht gelöst. «Es gibt weiterhin eine sehr ungleiche Verteilung des Landes, Gewalt gegen soziale Aktivisten und eine weit verbreitete Straflosigkeit«, sagt Wola-Expertin Sánchez-Garzoli. Kriminelle Gruppe stossen in die einstigen Territorien der Farc vor und übernehmen ihr Geschäft mit Drogenschmuggel, Erpressung und illegalem Bergbau.
Kolumbien ist der grösste Kokain-Produzent der Welt. Linkskandidat Petro will Kleinbauern über Sozialprogramme dazu animieren, auf legale landwirtschaftliche Produkte umzuschwenken. Duque hingegen setzt auf eine Politik der harten Hand und verspricht, die Koka-Plantagen wieder mit Pflanzenvernichtungsmittel besprühen zu lassen.
Der Friedensvertrag mit den Farc ist das politische Erbe des scheidenden Präsidenten Juan Manuel Santos. Für das historische Abkommen wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Er hinterlässt aber auch einige Baustellen: Kriminelle Banden terrorisieren in vielen Landesteilen noch immer die Bevölkerung, das Wirtschaftswachstum bleibt hinter den Erwartungen zurück, das Verhältnis zum Nachbarn Venezuela ist zerrüttet.
»Der künftige Präsident wird eine Menge ungelöster Probleme erben: die Umsetzung des Friedensvertrags mit den Farc, die andauernden Gespräche mit der kleineren Guerillaorganisation ELN und der Umgang mit den zahlreichen Flüchtlingen aus Venezuela«, sagt Analyst Kyle Johnson von der International Crisis Group. «Bei dieser polarisierten Wahl steht der Frieden auf dem Spiel.»
Iván Duque, der rechte Ziehson
Bis vor Kurzem kannten die meisten Kolumbianer den konservativen Anwalt kaum, jetzt könnte er der nächste Präsident des südamerikanischen Landes werden. Viele halten ihn allerdings für eine Marionette des früheren Staatschefs Álvaro Uribe, der in Kolumbien noch immer die Strippen zieht. Selbst unter seinen Gegnern gilt der stets gut gelaunte 41-Jährige als sympathischer Typ. Viele trauen ihm das höchste Staatsamt allerdings noch nicht zu.
Duque war nach seinem Studium in Kolumbien und den USA zunächst Berater im Finanzministerium und arbeitete später bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank in Washington. Seit 2014 sass der Jurist für Uribes rechte Partei Centro Democrático im Senat. Den umstrittenen Friedensvertrag mit der früheren Guerillaorganisation Farc wollte Duque zunächst «in Stücke reissen". Später hat er sich etwas gemässigt und schlägt Änderungen jetzt nur noch bei einigen Punkten vor.
Wer ist der Ex-Rebelle Gustavo Petro?Als «Comandante Aureliano» kämpfte der 58-Jährige einst gegen den kolumbianischen Staat, jetzt will er dessen Präsident werden. Dem bewaffneten Kampf hat der frühere Guerillero der Bewegung M-19 schon lange abgeschworen, heute steht der frühere Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá für einen gemässigten linken Kurs.
Petro gilt als Intimfeind von Duques Förderer Uribe. Als Senator trieb er die Untersuchungen über Kontakte von Parteifreunden des Ex-Präsidenten zu den rechten Paramilitärs voran. Als Präsident will Petro an dem Friedensabkommen mit den Farc-Rebellen festhalten und die soziale Ungleichheit bekämpfen. Seine Gegner halten ihn für einen gefährlichen Kommunisten. (SDA)
Der Bundesrat lockert die Ausfuhrbestimmungen für Waffenexporte. Künftig soll es möglich sein, Waffen in Bürgerkriegsländer zu exportieren. Damit will der Bundesrat die Schweizer Rüstungsindustrie schützen.
Die Rüstungsinidustrie hat sich durchgesetzt: Wie der Bundesrat heute bekannt gegeben hat, will er die Ausfuhrbestimmungen für Waffenexporte lockern. Künftig soll es möglich sein, auch in Länder zu liefern, in denen Bürgerkrieg herrscht. Das ist heute verboten.
Zwar hat die Landesregierung erst einen Grundsatzentscheid getroffen; die genauen Bestimmungen für die Exporte werden in den kommenden Monaten festgelegt. Doch klar ist schon jetzt, dass es für Schweizer Rüstungsunternehmen einfacher werden soll, ihre Waren zu exportieren.
Mehr Ausnahmen möglichGrundsätzlich sollen Waffenexporte in Länder, welche in einen internen bewaffneten Konflikt verwickelt sind, zwar weiterhin abgelehnt werden. Im Einzelfall aber soll neu eine Ausfuhrbewilligung erteilt werden können, «wenn kein Grund zur Annahme besteht, dass das auszuführende Kriegsmaterial im internen bewaffneten Konflikt eingesetzt wird». In «klassische Bürgerkriegsländer» wie derzeit Jemen oder Syrien würden weiterhin keine Waffen geliefert.
Damit seien die Anpassungen weiterhin mit den völkerrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz vereinbar – insbesondere dem Neutralitätsgebot sowie dem internationalen Vertrag über den Waffenhandel.
Schweiz soll Rüstungsindustrie behaltenDie Anpassung der Verordnung lässt sich direkt auf eine Bitte der Rüstungsindustrie zurückführen. Die Unternehmen hatten sich an die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats gewandt. Der zuständige Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66), der immer viel Verständnis für die Schweizer Industrie hat, erhörte die Klagen nun.
Die Regierung begründet ihren Entscheid denn auch damit, dass es für die Glaubwürdigkeit der Sicherheitspolitik der Schweiz zentral sei, «über eine eigene industrielle Basis in der Sicherheits- und Wehrtechnik zu verfügen».
Kritik ist programmiertNeben der Export-Lockerung an sich soll die Verordnung daher auch explizit festhalten, dass die «Aufrechterhaltung der Industriebasis» als eigenständiges Kriterium im Bewilligungsverfahren gilt. Das heisst: Steht das wirtschaftliche Überleben eines Rüstungsbetriebs auf dem Spiel, dürfte es für ihn noch einfacher werden, Exportbewilligungen zu erhalten.
Der Entscheid des Bundesrat dürfte viel Kritik hervorrufen. Nicht nur bei den Linken. BDP-Präsident Martin Landolt (49) forderte kürzlich im BLICK, dass nicht mehr der Bundesrat über die Richtlinien für Waffenexporte entscheiden soll, sondern Parlament und Volk.
Statt Brombeer heisst es für einmal Regenbogen: Der Blick am Abend vom 15. Juni steht ganz im Zeichen der Zurich Pride – und bildet die LGBT+-Community in einer Sondernummer in ihrer ganzen Vielfalt ab.
Morgen Samstag findet in Zürich die Pride statt, die dieses Jahr unter dem Motto «Same Love, same Rights» steht, zu Deutsch «Gleiche Liebe, gleiche Rechte». Blick am Abend steht schon heute Freitag ganz im Zeichen des Regenbogens und widmet der LGBT+Community zum ersten Mal eine komplette Ausgabe.
Die Sondernummer zeigt, welche Gay-Prominenten sich besonders für die Gleichberechtigung stark machen, von welchen Hetero-Prominenten sie Unterstützung erfahren – und wer sich im Kampf um ihre Gleichberechtigung quer stellt.
«Das Thema LGBT+ geht uns alle an», sagt Katia Murmann, Chefredaktorin von Blick am Abend und Blick.ch. «Die Schweiz hat im Bereich der LGBT-Rechte noch Nachholbedarf. Wir möchten der Community mit unserer Sonderausgabe eine starke Stimme geben und das Thema in allen Facetten zeigen und erklären.»
Highlights des Regenbogen-BaA: Das berühmteste Frauen-Paar der Schweiz, Tamy Glauser und Dominique Rinderknecht, sprechen über ihren Wunsch, gemeinsam Kinder zu haben. SRF-Mann Sven Epiney und sein Freund Michi verraten, wer von ihnen den Hochzeitsantrag machen würde – warum für den Gang aufs Standesamt aber noch etwas fehlt. Dazu bietet Blick am Abend einen Überblick über Sexualitäten und Gender, die unter der gängigen Abkürzung LGBT+ zusammengefasst werden.
Dragqueen Gossipa im BLICK-NewsroomBegleitet wurde die Produktion der Sonderausgabe von Pride-Moderatorin Gossipa. Für die Dragqueen ist es eine Herzensangelegenheit, sich für die LGBT+-Community einzusetzen. Deshalb wollte sie auch unbedingt bei der Produktion der Sondernummer des Blick am Abend dabei sein. «Es ist einfach mega, Blick am Abend setzt damit ein Zeichen und beweist, wie die Toleranz für die LGBT+-Community gewachsen ist.»
Es sei wichtig, dass alle zusammenspannen und für die Rechte von Schwulen und Lesben einstehen würden. «Wir feiern alle zusammen eine bunte Pride. Es sind alle herzlich auf dem Kasernenareal willkommen», so Gossipa weiter. Zu ihrem Einsatz zählt nebst dem Besuch im BLICK-Newsroom auch, dass sie die Pride-Sonderausgabe heute Nachmittag am Zürcher Bahnhof Stadelhofen gleich noch selbst verteilt. Unterstützt wird sie von ihrem Pride-Moderationskollegen Alexander Wenger (31).
Cristiano Ronaldo ist (fast) alle seine behördlichen Steuersorgen los. Dafür greift er tief in die Tasche.
Cristiano Ronaldo ist alle seine behördlichen Sorgen los. Wie spanische Medien berichten, hat sich Portugals Superstar mit der Staatsanwaltschaft darauf geeinigt, das Gerichtsverfahren zu beenden.
Dafür hat Ronaldo Steuerhinterziehungen in vier Fällen zugegeben und zwei Jahre bedingte Haft anerkannt. Zudem zahlt er knapp 22 Millionen Schweizer Franken an den Fiskus.
Jetzt sind alle administrativen und strafrechtlichen Probleme gelöst. Eins will Ronaldo allerdings noch erreichen: Er will noch mehr zahlen, damit sein Strafregisterauszug gelöscht wird.
Auf die rechtliche Angelegenheit mit Spanien folgt die sportliche – und die ist nicht weniger knifflig: Portugals Captain stellt sich im WM-Knüller des Freitagabends (20 Uhr live bei BLICK) der Furia Roja.
Marokko gegen Iran – bei diesem Spiel gehts für beide Teams um viel. Der Verlierer kann ein Weiterkommen so gut wie vergessen.
In der Gruppe mit Spanien und Portugal wird es schwierig für die beiden Aussenseiter aus Marokko und dem Iran, sich für die K.o.-Spiele zu qualifizieren. Umso wichtiger ist es, im Direktduell drei Punkte zu sammeln. Dies dürfte auch den beiden Teams bewusst sein, weshalb sich der neutrale Fussball-Fan ein Offensiv-Spektakel erhoffen kann.
Dabei sind die Marokkaner leicht zu favorisieren. Sie haben in der Qualifikation die Elfenbeinküste hinter sich gelassen, keine Niederlage eingefahren und auch kein Tor kassiert. Zudem spielt, ausser drei Spielern, das gesamte Kader in Europa.
Dabei stechen Namen wie Medhi Benatia (Juventus) oder Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam) hervor. In der Vorbereitung haben sie ausserdem mit Serbien und Nigeria zwei WM-Teilnehmer geschlagen. Ein starkes Kollektiv, das unter Coach Renard Hervé zu einer Einheit verschmolz, sorgte dafür, dass Marokko nach 20 Jahren wieder an der WM mit dabei ist.
Beim Iran sieht es etwas anders aus. Nach 2014 ist es die zweite WM in Folge für die Iraner, was ihr Vorteil gegenüber den Marokkanern ist. Es figurieren sieben Spieler im Kader, die bereits vor vier Jahren dabei waren. Masoud Shojaei war gar bereits 2006 mit dabei. Der grosse Star fehlt bei ihnen, in der Innenverteidigung herrscht zudem noch Rätselraten, wer spielen wird.
Wer das Spiel gewinnt, kann mit einem Exploit gegen Spanien oder Portugal vom Weiterkommen träumen. (rwe)
Verfolgen Sie das Spiel ab 17 Uhr live bei BLICK im Ticker und Stream!
Auf der Autobahn A1 bei Gunzgen ist am frühen Freitagmorgen ein italienischer Reisecar mit der rechten Leitplanke kollidiert und anschliessend zu einem Spital gefahren. Vier Personen wurden verletzt, zwei davon schwer.
Am frühen Freitagmorgen kollidierte ein italienischer Reisecar auf der A1 mit der rechten Leitplanke. Er war in Richtung Basel unterwegs. Der Unfall ereignete sich zwischen der Raststätte Gunzgen Nord und der Verzweigung Härkingen.
Vier von insgesamt elf Passagieren wurden verletzt, zwei davon schwer und auch der Car wurde beschädigt. Der Chaffeur fuhr jedoch eigenständig ins Spital, schreibt die Kantonspolizei Solothurn in einer Mitteilung.
Warum der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, ist noch unklar. Die Polizei sucht Zeugen. (man)
Das berühmteste Frauenpaar der Schweiz erklärt im exklusiven BLICK-Interview, warum es die Pride als Protestanlass immer noch braucht, ob sie heiraten möchten und weshalb sie beide gerne Kinder hätten.
Sie sind das berühmteste Frauenpaar der Schweiz: Ex-Miss Schweiz Dominique Rinderknecht (28) und das Model Tamy Glauser (33). Das Paar macht sich seit langem für die Rechte der LGBT+Community stark. Mitte Mai setzen sie sich in der «Arena» für die Homo-Ehe ein. BLICK hat das Paar für die Pride-Week zum exklusiven Interview und Fotoshooting gebeten.
BLICK: Euch ist es ja besonders wichtig, dass dieses Wochenende auch ganz viele Heteros an der Zurich Pride teilnehmen. Warum?
Tamy: Weil es so wichtig ist, dass wir gemeinsam für unsere Rechte einstehen. Zusammen am Pride-Umzug mitlaufen, demonstrieren und feiern. Nur so können sich Dinge wirklich verändern und öffnen.
Dominique: Wir wollen ja als Frauenpaar auch nicht schubladisiert werden, also sollten wir auch selbst nicht schubladisieren. Ich finde es zum Beispiel genauso wichtig, dass Heteros zu Homopartys kommen.
Was gefällt euch denn besonders an der Pride?
Dominique: Die Stimmung ist wahnsinnig!
Tamy: Es ist unglaublich farbig und es liegt so viel Liebe in der Luft. Und du denkst: «Shit, von mir gibt es ja huere vill.» Das ist ein tolles Gefühl. Für mich ist es immer wieder ein magischer Moment, in dem ich mich normal fühle – und niemand schaut blöd, wenn Dominique und ich uns küssen.
Das diesjährige Motto lautet: «Same Love, Same Rights», zu Deutsch «Gleiche Liebe, gleiche Rechte». Ein Thema das euch nicht erst seit eurem «Arena»-Auftritt am Herzen liegt ...
Tamy: Genau, ich warte schon lange auf dieses Motto. Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich nicht dieselben Rechte haben soll wie eine heterosexuelle Frau. Ich kann nicht glauben, dass ich als Schweizerin vor dem Staat minderwertig bin – nur aufgrund meiner Sexualität. Das nervt mich.
Dominique: Es ist höchste Zeit, dass sich was ändert. Viele Länder um uns herum haben diesen Schritt gemacht. Es ist peinlich, dass die Schweiz im europäischen Vergleich so weit hinterherhinkt und auf Platz 22 steht.
Wenn ihr könntet, würdet ihr dann heiraten – gibt es bald eine «Tamynique-Wedding»?
Tamy: (Lacht) Noch nicht grad sofort, aber vielleicht irgendwann. Ich hoffe jedenfalls, wir sind zur ersten Homo-Heirat in der Schweiz eingeladen. Dominique und ich werden es kaum sein, denn dann müssten wir ja jetzt schon mit der Planung anfangen.
Dominique: Nur weil es dann hoffentlich endlich erlaubt ist, heisst das ja nicht, dass wir sofort heiraten müssen. Im Moment geht es mir vor allem ums Prinzip, dass wenn ich meine Freundin heiraten möchte, ich das tun kann.
Spulen wir mal einige Jahre vor: Wie sieht euer Leben als Paar in 20 Jahren aus?
Tamy: Wir leben mit unseren Kindern auf einem grossen Schiff, einer Yacht, und können vom Staat unabhängig leben.
Dominique: Das wäre schon recht cool. Mit ganz vielen Tieren.
Eine Arche Tamynique sozusagen?
Tamy und Dominique: (Lachen) Ja, das wäre mega!
Ihr möchtet also gerne zusammen Kinder haben?
Tamy: Ja, ich möchte unbedingt mal Kinder haben.
Dominique: Ich auch, ich fände es sehr cool, mit Tamy Eltern zu sein. Ob wir dann eigene Kinder haben oder adoptieren würden, ist für uns aber noch völlig offen. Im Moment bin ich noch nicht bereit, Mutter zu sein, aber für die Zukunft kann ich mir das sehr gut vorstellen.
Wer wäre von euch beiden denn die strenge Mutter?
Dominique: Wir wären, glaub ich, beide sehr streng (lacht). Wir haben nämlich die gleichen Grundwerte und sind auf einer Wellenlänge. Bei uns wäre nicht eine die Spass-Mutter und die andere die strenge Hexe. Und wir wären auch Eltern, die ihre Kinder nicht zu fest verwöhnen. Sie müssen schon wissen, woher das Geld kommt.
Tamy: Es braucht Strukturen und Regeln, an denen sich die Kinder orientieren können. Mir ist auch Anstand sehr wichtig. Ich möchte nicht, dass, wenn ich mit meinen Kindern auswärts essen gehe, ihre Pommes frites plötzlich alle auf dem Boden landen.
Dominique: Was viele wahrscheinlich überrascht, ist, dass ich die Action-Mutter wäre, ich würde mit unseren Kids in den Seilpark gehen und mit ihnen boxen – und nicht Tamy.
Tamy: Ja, voll. Ich würde lieber mit den Kindern in den Wald spazieren gehen, Blümchen anschauen und meditieren.
Würdet ihr es denn unterstützen, wenn eure Kinder ins Showbusiness gehen wollten?
Dominique: Ich bin grundsätzlich nicht dagegen. Wenn meine Kinder ins Showbusiness wollen, dann sollen sie das tun können. Ich würde generell versuchen, sie in allem zu unterstützen, was sie machen wollen.
Tamy: Wenn ich eine Tochter hätte, die mit 16 Jahren als Model arbeiten wollte, würde ich sagen: Nein, mach das nicht. Ich bin froh, dass ich diesen Job erst als 27-Jährige angefangen habe. Ich hab genug gesehen, wie die Mädchen behandelt werden. Und wenn es unbedingt sein muss, dann nur mit den Leuten, die ich kenne und denen ich vertraue. Oder ich schaue, dass ich bei den Jobs dabei sein kann.
Der Bundesrat spricht sich gegen die Trinkwasserinitiative aus. Diese hätte aus seiner Sicht «schädliche Folgen für die Schweizer Landwirtschaft und Ernährungssicherheit». Auch auf einen direkten Gegenentwurf oder indirekten Gegenvorschlag wird verzichtet.
Die Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung - Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» wurde im Januar mit 114'420 Unterschriften in Bern eingereicht. Sie fordert, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe Subventionen erhalten, die auf den Einsatz von Pestiziden und vorbeugend verabreichte Antibiotika verzichten.
Gemäss dem Initiativtext soll das bäuerliche Einkommen nur unter der Voraussetzung eines ökologischen Leistungsnachweises durch Direktzahlungen ergänzt werden. Dieser umfasst die Erhaltung der Biodiversität, eine pestizidfreie Produktion und einen Tierbestand, der mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden kann.
Das geht dem Bundesrat zu weit. Einerseits würde die Produktion durch den kompletten Verzicht auf Pestizide und zugekauftes Futter auf vielen direktzahlungsberechtigten Betrieben stark abnehmen, schreibt er in einer Mitteilung vom Freitag. Anderseits bestehe das Risiko, dass Betriebe vermehrt aus dem Direktzahlungssystem ausstiegen und ihre Produktion im Rahmen des gesetzlichen Spielraums intensivierten.
Ganz tatenlos zusehen will die Regierung bei diesem Thema aber nicht Das Volksbegehren nehme berechtigte Anliegen auf, heisst es weiter. Diese sollen aber mit einer «Massnahmenstrategie im Rahmen der Agrarpolitik ab 2022» umgesetzt werden und nicht mittels Verfassungsänderung.
Zu diesen Massnahmen zählt der Bundesrat etwa den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel. «Aufgrund der inhaltlichen und terminlichen Überschneidung soll diese Massnahmenstrategie als Alternative zur Volksinitiative im Rahmen des laufenden Prozesses der Agrarpolitik ab 2022 verstärkt und ergänzt werden.»
So solle insbesondere vorgeschlagen werden, den maximalen Tierbesatz pro Fläche gemäss Gewässerschutzgesetz zu reduzieren, im ökologischen Leistungsnachweis nur noch Pflanzenschutzmittel mit geringem Umweltrisiko zuzulassen und den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel verstärkt mit Direktzahlungen zu fördern. Wenn trotzdem regional zu hohe Stoffeinträge in Gewässern festgestellt werden, sollen Bund und Kantone gezielt die Anforderungen regional verschärfen können.
Das wiederum dürfte den Initianten nicht genügen. Das Volksbegehren ist nach ihrer Einschätzung dringlich. Denn der intensive Einsatz von Pestiziden, Antibiotika und riesigen Mengen an importierten Futtermitteln in der Landwirtschaft verschmutze die Gewässer und das Trinkwasser, zerstöre die Biodiversität, belaste die Böden und fördere die Entstehung der antibiotikaresistenten Bakterien.
Seit 1996 investiere die Schweizer Bevölkerung jährlich Milliarden dafür, dass die Schweizer Landwirtschaft nachhaltiger werde. Die Bevölkerung vertraue dabei den Behörden, dass ihr Steuergeld auch in diesem Sinn investiert werde.
Doch die Realität sehe anders aus, schreiben die Initianten: Fast drei von vier Grundwassermessstellen im landwirtschaftlich intensiv genutzten Mittelland wiesen Pestizidrückstände in Konzentrationen über dem gesetzlichen Anforderungswert auf.
Zu den Unterstützern der Initiative zählen der Verein «Sauberes Trinkwasser für alle», Einzelpersonen und auch mehrere Umwelt-, Naturschutz- und Tierschutzorganisationen. Unter diesen sind Greenpeace Schweiz, BirdLife Schweiz, der Fischerei-Verband, die Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner, Tier im Fokus und Swissveg. Die Unterschriftensammlung unterstützt hat auch Pro Natura.
Es ist nicht die einzige Initiative, die Pestizid-Verbote verlangt. Parlament und Stimmvolk werden sich in absehbarer Zeit auch mit der Initiative «für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» befassen.
Plötzlich beliebt! Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat sich vom Buhmann zum begehrten Verhandlungspartner gemausert. Jetzt wird er nicht nur in Washington, sondern auch in Moskau zu einem Besuch erwartet.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nach Russland eingeladen. Putin bat den nordkoreanischen Politiker Kim Yong Nam bei einem Treffen am Donnerstag, die Einladung weiterzuleiten. Kim Yong Nam ist nicht zu verwechseln mit Kim Jong Uns Bruder Kim Jong Nam, der im Februar 2017 bei einem Giftanschlag in Malaysia getötet wurde. Der Politiker ist Vorsitzender des Präsidiums der Obersten Volksversammlung Nordkoreas und damit nominell der Staatschef des Landes.
Kim Yong Nam überreichte Putin seinerseits eine Botschaft von Kim Jong Un. Der Inhalt des Schreibens ist nicht bekannt.
Atom-Gipfel in SingapurDie Einladung des nordkoreanischen Machthabers nach Moskau erfolgt nur wenige Tage nach dem historischen Atom-Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim Jong Un in Singapur. Es war die erste Begegnung eines US-Präsidenten mit einem nordkoreanischen Machthaber. Bei dem historischen Treffen unterzeichneten beide Politiker eine eher vage Vereinbarung, die «baldmöglichst» Gespräche vorsieht, um die Ergebnisse «zügig» umzusetzen.
Kurz darauf luden sich die beiden Staatschefs gegenseitig ein: Trump will Kim laut eigenen Angaben «zu einem angemessenen Zeitpunkt» im Weisse Haus empfangen. «Wir wollen den Weg noch ein bisschen weitergehen», sagte der US-Präsident. Trump könne sich auch vorstellen, «zu einem bestimmten Zeitpunkt» Pjöngjang zu besuchen.
Trump bald in Pjöngjang?Die Einladung nach Nordkorea kam prompt: Kim nehme die Einladung von Trump in die USA an, heisst es bei den nordkoreanischen Staatsmedien. Zudem lade er Trump «zu gegebener Zeit» nach Pjöngjang ein. Die «beiden Top-Führer» hätten die gegenseitigen Einladungen «erfreut angenommen», heisst es weiter. Sie seien überzeugt, dass dies «als weiterer wichtiger Anlass für verbesserte Beziehungen» zwischen beiden Ländern diene.
Putin äusserte sich positiv über den Atom-Gipfel in Singapur. Er begrüsse das Treffen, sagte er. Ob Kim zuerst nach Washington oder Moskau reist, ist noch nicht klar. Für beide Besuche stehen noch keine Termine fest. (noo)
Sie kämpfen selten um Siege, fallen aber trotzdem auf.
David und Goliath fühlen sich nicht immer wohlDaniel Pearson (24, Gb) und Stijn Vandenbergh (34, Be) trennen nicht nur zehn Jahre, sondern auch satte 35 Zentimeter Körpergrösse. Während Pearson gerade einmal 1.65 m klein ist, misst Vandenbergh 1.99 m. Niemand an der Tour ist kleiner respektive grösser. Pearson: «Es ist schon krass, wenn ich neben ihm stehe. Aber es macht mir nichts aus, ich bin zufrieden, wie es ist.» Zwar erkennt er mitten im Peloton wegen seiner geringen Grösse Gefahren fast nie frühzeitig («Eigentlich sehe ich gar nichts»), dafür ist er auf seinem Rad deutlich wendiger als Vandenbergh. «Stimmt», bestätigt der lange Belgier, der in seiner Jugend oft Basketball spielte. «Es ist schwieriger, das Rad zu beherrschen, wenn man fast zwei Meter gross ist.» Lachend ergänzt er: «Dafür sehe ich über alle hinweg, ein schöner Ausblick. Zudem lieben es meine Teamkollegen, hinter mir im Windschatten zu fahren!»
Der Designer plant die ZukunftAngefangen hat alles mit Schmerzen. Irgendwann wurden sie zu viel und Adam Hansen (37, Aus) zog die Reissleine. Wegen eines etwas herausstehenden Knochens am Fuss liess er sich massgeschneiderte Rennschuhe fabrizieren – und hatte Spass daran, sie mit ausgefallenen Farben und Formen zu verzieren. Oder, sie ganz schlicht zu halten. Stylisch mussten sie einfach sein! Längst ist Hansen nicht nur Rad-Profi, sondern auch Designer. Er vertreibt unter seinem Nickname «Hanseeno» Rennschuhe, T-Shirts, Socken, Kappen und mehr. «Im Moment habe ich nicht allzu viel Zeit, mich darum zu kümmern. Da helfen mir andere. Aber nach meiner Karriere könnte ich mir vorstellen, noch mehr im Bereich Mode zu machen.»
Der Rocker will ein BierNein, ein «normaler» Rad-Profi ist Daniel Oss (31, It) nicht. Der Edelhefer des dreifachen Weltmeisters Peter Sagan bei Bora-Hansgrohe fällt dafür schlicht zu sehr auf. Mit seinen Tattoos, seiner Liebe zu Hardrock und seinen ungewöhnlichen Ferien. Was mit Letzterem gemeint ist? Oss macht im Sommer regelmässig Rad-Urlaub in Italien. Mit Kumpels, ohne Pulsuhr, ohne Druck, ohne Ziel. «Einfach zum Geniessen», wie er es nennt. Ein Lebemann ist Oss deswegen noch lange nicht, er ist einer der zuverlässigsten Helfer im Feld. Und er wurde schon zweimal Weltmeister im Teamzeitfahren (2014 und 2015). Etwas bereut der selbsternannte «Bad Boy» allerdings: «Dass ich beim Aufstieg zur Alpe d'Huez noch nie angehalten habe, um mit den Fans ein Bier zu trinken.»
Der schnellste Bart auf RädernKaum ein Fahrer ist im Peloton so gut auszumachen wie Simon Geschke (32). Der Berliner vom Team Sunweb ist als Helfer seiner holländischen Kapitäne Tom Dumoulin und Wilco Kelderman in den Rennen zwar eher unauffällig unterwegs, aber er hat ein unverkennbares Markenzeichen: seinen dunklen Vollbart. Den liess er sich vor vier Jahren stehen – teils aus Bequemlichkeit, teils aus modischem Geschmack. Nicht um aufzufallen. «Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich mit dem Bart auch als Radprofi anders wahrgenommen werden», sagt Geschke. Obwohl Hipster-Bärte heutzutage «in» sind, hat der Deutsche bei seinen Kollegen noch nicht viele Nachahmer gefunden. Vielleicht gibt es Bedenken wegen der Aerodynamik. Doch Geschke widerspricht: «Man hat da schon Messungen im Windkanal gemacht. Der Unterschied ist minimal.» Und grosse Siege sind auch mit Bart möglich, wie der gute Bergfahrer 2015 bewies. Da gewann er bei der Tour de France eine schwere Alpenetappe – für einen Helfer ein ganz besonderer Triumph.
Wein ist einfach sein Ding: Winzer Stephan Herter stellt in der Serie von BLICK und Weinclub leckere Tropfen vor, die Sie gleich bestellen können. Heute sind wir in Spanien: Der Bodegas Muga Blanco Rioja ist ein trockener Weisswein von einem der Top-Weingüter im Rioja – ungewöhnlich, aber umso besser. Und mit allerbestem Preis-Genuss-Verhältnis.
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Diese Fussball-Schuhe wollen richtig geputzt werden: Noch nie spielten in der Schweizer Nati so viele Spieler in weissen Tretern.
Das Bild überrascht. Früher waren die Schuhe alle schwarz. Dann gabs plötzlich auch rote. Später übernahmen die grellen Töne wie Stabilo-Boss-Grün, Pink oder Violett.
Und jetzt ist plötzlich fast alles weiss.
Gleich 20 der 23 Schweizer Nati-Spieler trainieren in weissen Fussballschuhen. Nur Michael Lang, Fabian Schär und Stephan Lichtsteiner sind weiterhin in farbigen Tretern am Werk.
Die Schweiz, das weisse Ballett!
Als weisses Ballett wurden in den 50er-Jahren die Königlichen von Real Madrid genannt, die mit Anführer Alfredo di Stefano ab 1956 fünf Mal in Folge den Europapokal der Meister (heutige Champions League) gewannen. Sie traten ganz in Weiss auf – und tanzten spielerisch durch die gegnerischen Abwehrreihen.
Die Schweiz, das weisse Ballett. Wir hätten nichts dagegen, wenn Shaqiri & Co. an dieser WM von der Welt auch wegen ihrer tänzerischen Qualitäten als weisses Ballett bezeichnet würde.
An einer Kreuzung in Frankfurt weisen gleichgeschlechtliche Ampelpärchen den Weg.
Ursprünglich war es als Zeichen der Offenheit und Toleranz zum Christopher Street Day gedacht: Die Ampeln bei der Konstablerwache in Frankfurt werden seit 2015 so umgerüstet, dass statt der üblichen Männchen homosexuelle Pärchen angezeigt werden. Kurz nach der Pride werden die Masken jeweils wieder abgenommen.
Jetzt sollen die Ampelpärchen dauerhaft bleiben. Frankfurt hat bei der obersten Verkehrsbehörde ein Gesuch eingereicht. «Frankfurt ist eine Stadt der Vielfalt, in der sich alle Menschen wohlfühlen sollen», heisst es im Antrag.
Umrüstung für 1500 EuroLaut dem Gesetz entsprechen die Symbole zwar nicht den Vorgaben der Strassenverkehrsordnung, die Stadt ist jedoch zuversichtlich, dass die Bewilligung erteilt wird. Ab dem 21. Juli dürften das schwule und lesbische Pärchen dann dauerhaft den Weg leuchten. Die Kosten für die Umrüstung belaufen sich auf 1500 Euro.
Bei den Anwohnern kommen die Symbole gut an. Das schwule Ampelpärchen wird liebevoll «Schwampel» genannt. (wdb)