Vor der Wahl in der Türkei sind die Fronten besonders zwischen der Regierungspartei AKP und der pro-kurdischen HDP verhärtet. Nun machen sich beide Seiten schwere Vorwürfe, nachdem Menschen getötet wurden. Die Wahlen von Präsident und Parlament finden in der Türkei am 24. Juni statt.
Nach gewaltsamen Zusammenstössen mit mindestens drei Toten während des Wahlkampfs in der Südosttürkei wachsen die Spannungen zwischen der Regierungspartei AKP und der pro-kurdischen HDP. Vertreter beider Seiten warfen sich am Freitag Provokation und Lügen vor.
Bei der Schiesserei im mehrheitlich kurdischen Distrikt Suruc in der Provinz Sanliurfa war am Donnerstag unter umstrittenen Umständen unter anderem ein Bruder des AKP-Abgeordneten Ibrahim Halil Yildiz getötet worden.
Staatspräsident und AKP-Chef Recep Tayyip Erdogan machte in Istanbul die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die HDP für die Tat verantwortlich. «Gestern haben die Terrororganisation PKK (und) die HDP leider den Bruder des Abgeordneten von Sanliurfa, Ibrahim Halil Yildiz, in Suruc getötet«, sagte er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
Die HDP-Abgeordnete Meral Danis Bestas sagte in Suruc dagegen: «Wir haben es mit einer Angelegenheit zu tun, für die die AKP-Regierung direkt verantwortlich ist.»
Erdogan wirft der HDP vor, der verlängerte Arm der PKK zu sein. Die HDP - die zweitgrösste Oppositionspartei im Parlament in Ankara - weist das zurück.
Zusammenstösse im KrankenhausAnadolu meldete, dass Bewaffnete eine Gruppe von AKP-Wahlkämpfern angegriffen hätten. Augenzeugen sagten dem türkischen Dienst der britischen BBC dagegen, zunächst habe ein Ladenbesitzer den Wahlkämpfern gesagt, dass er nicht AKP wählen werde. Daraufhin sei es zu einem Prügelei gekommen. Anschliessend habe ein Begleiter des AKP-Abgeordneten das Feuer eröffnet. Beide Seiten hätten sich daraufhin beschossen.
Einer Stellungnahme der türkischen Ärztekammer vom Freitag zufolge soll es nach der Schiesserei in der Stadt im Krankenhaus zu weiteren gewaltsamen Zusammenstössen gekommen sein. Nach Informationen der Kammer sollen allein dabei zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Der türkische Staatssender TRT berichtete, die Staatsanwaltschaft habe die Festnahme von drei Verdächtigen angeordnet.
In Suruc hatte im Juli 2015 ein Selbstmordattentäter 33 pro-kurdische Aktivisten mit in den Tod gerissen. Der Anschlag auf ein kurdisches Kulturzentrum wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angelastet. Kurz darauf wurden in der Provinz Sanliurfa zwei Polizisten in ihrer Unterkunft im Schlaf erschossen. Die PKK bekannte sich zunächst zu dem Mord an den Polizisten, dementierte aber später, dass sie die Tat verübt habe.
Erdogan geht als Favorit in die Präsidentschaftswahl. Umfragen zufolge ist ungewiss, ob er im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit gewinnt. Ansonsten müsste er am 8. Juli in eine Stichwahl. Die AKP dürfte zwar als stärkste Partei aus der Parlamentswahl hervorgehen. Nicht gesichert ist aber, ob die Erdogan-Partei ihre absolute Mehrheit in der Nationalversammlung verteidigen kann. (SDA)
DÜBENDORF - ZH - Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa hat am Freitag einen Wasserkanal eröffnet. Er soll helfen, Windbewegungen besser zu verstehen und so dazu beitragen, dass das Leben in urbanen Zonen auch bei Hitzewellen erträglich bleibt.
Hitzewellen nehmen weltweit zu - und Städte leiden darunter deutlich stärker als das umliegende Land, schreibt die Empa am Freitag anlässlich der Eröffnung ihres neuen Wasserkanals in einer Mitteilung. Dabei betragen die Temperaturunterschiede zwischen urbanen Zonen und grünem Umland teilweise mehrere Grad.
Die Gründe dafür sind vielfältig: In der Stadt entsteht zusätzliche Wärme durch Verkehr und Industrie, es fehlt meist an kühlender Vegetation und die dunklen Oberflächen von Strassen und Dächern absorbieren tagsüber mehr Sonnenstrahlung und speichern diese auch noch besser. Ausserdem blockieren die dicht aneinandergereihten Gebäude den Wind, der kühlere Umgebungsluft von umliegenden Seen und Wäldern mitbringen oder die Hitze aus den Städten abführen könnte.
Gibt es nur wenig Wind, spielt der Auftriebseffekt eine wichtige Rolle: Heisse Luft steigt über der Stadt in die Höhe und kühlere Luft kann unten nachfliessen. Auch können Gebiete mit kühlerer Luft - zum Beispiel Parks mit Vegetation - geschaffen werden. Der Wind trägt dann die Luft dieser Gebiete an Orte, in denen der Hitzeinseleffekt nicht lokal bekämpft werden kann.
Damit der Wind die Hitze aus den Städten abführen kann, muss die Stadt allerdings so gebaut sein, dass Luftmassen relativ einfach um die Gebäude fliessen können, heisst es weiter.
Hier kommt der neue Wasserkanal ins Spiel: Laut Empa ist bisher noch nicht genügend erforscht, wie die städtischen Strukturen die lokalen Windverhältnisse beeinflussen. Der neue Kanal soll daher unter anderem klären, wie der Wind an Gebäuden und überhitzten Strassen fliesst und sich verwirbelt und wie sich dadurch die Temperaturverteilung verändert.
Wasser verhält sich bei geeigneter Flussgeschwindigkeit genau wie Wind in einer realen Stadt. Zudem hat der Wasser- gegenüber dem Windkanal, der ebenfalls geeignet wäre, zwei Vorteile: Es können kleinere Modelle eingesetzt und damit ein grösserer Bereich der Stadt untersucht werden, und das Strömungsfeld und die Temperaturverteilung lassen sich im Wasser gleichzeitig messen.
Dies geschieht laut Empa mit einem Laser-Messsystem. Zuerst mischen die Forscher winzige Partikel sowie einen fluoreszierenden Farbstoff ins Wasser. Dann beleuchtet der pulsierende Laserstrahl die Partikel - fotografiert von einer Kamera, die zwei Bilder hintereinander aufnimmt.
Anschliessend wertet das Messsystem aus, wie weit und in welche Richtung sich die Partikel zwischen den zwei Bildern bewegt haben. Daraus werden die Flussgeschwindigkeit und Strömungsrichtungen ermittelt.
Mit dem fluoreszierenden Farbstoff, der grünes Laserlicht absorbiert und Licht einer anderen Farbe abstrahlt, können die Forscher die Temperaturverteilung bestimmen. Dabei gilt: Je wärmer das Wasser, desto heller das Licht. Eine zweite Kamera, die das grüne Laserlicht herausfiltert, hält die abgestrahlte Lichtverteilung fest, wie es weiter heisst.
Für die Empa ist klar: Durch die Bestimmung der kühlen und warmen Flussstrukturen können Forscher herausfinden, wie sich die Hitze aus den Städten bringen lässt - und damit Architekten, Planern und Regierungen helfen, Städte so zu entwickeln, dass das Leben in ihnen auch bei zunehmenden Hitzewellen erträglich bleibt.
Welch ein Solo! Nairo Quintana lässt die Konkurrenz auf dem Weg nach Arosa stehen. Damit rückt der Kolumbianer Leader Porte im Gesamtklassement auf die Pelle.
Beim zweiten Anlauf ist er weg! Nairo Quintana traut sich beim 30-Kilometer-Anstieg nach Arosa einiges zu, greift gleich zu Beginn doppelt an und strahlt oben angekommen über beide Ohren.
Der Kolumbianer gewinnt seine erste Etappe an der Tour de Suisse solo und düst damit vom sechsten auf den zweiten Rang des Gesamtklassements.
Die Antwort von Leader Richie Porte? Sie erfolgt fünf Kilometer vor dem Ziel mit einer spritzigen Attacke. Doch Porte kommt nicht mehr ran, wird mit 22 Sekunden Rückstand hinter Jakob Fuglsang Dritter und hat neu bloss noch 17 Sekunden Vorsprung auf Quintana.
Mathias Frank verliert derweil über zwei Minuten und ist nicht unter den Top 10 des Gesamtklassements zu finden. Dort hinein will es der stärkste Schweizer Allrounder aber schaffen: Am finalen Wochenende im Tessin steht eine relativ flache Etappe am Samstag und ein Zeitfahren am Sonntag an.
BERN - Die Zahl der Fürsorgerischen Unterbringungen nimmt in der Schweiz zu. Sie würden teils zu leichtfertig angeordnet, finden Gesundheitspolitiker und Mediziner im Nationalrat. Sie unterstützen eine Motion, die verlangt, dass künftig nur noch Fach- und Amtsärzte die Unterbringungen anordnen können.
In der Schweiz wird pro Jahr rund 15'000 Menschen mit einer Fürsorgerischen Unterbringung (FU) die Freiheit entzogen. Sie sind psychisch schwer erkrankt, geistig behindert oder verwahrlost und könnten sich oder andere Menschen gefährden.
Eine FU – meist verbunden mit der Einweisung in eine psychiatrische Klinik – ist von einem Arzt schnell verhängt: «Ein lauter Mann im Tram, stinkend und alkoholisiert, verstört die Leute. Schnell ist er durch einen Notarzt seiner persönlichen Freiheit beraubt, und die Verantwortung wird auf die Klinik oder Richter abgeschoben», schildert der Zürcher SP-Nationalrat und Mediziner Angelo Barrile (41) einen der vielen Fälle. «Für die betroffenen Menschen ist das äusserst belastend.»
Fallzahlen steigenBarrile ist Hausarzt mit langjähriger Erfahrung auf psychiatrischen Abteilungen. Er unterstützt SVP-Nationalrätin und Medizinerin Yvette Estermann (51) mit ihrer Motion, die mehr Vorsicht bei Fürsorgerischen Unterbringungen verlangt. «Diese haben seit Inkrafttreten des Erwachsenenschutzgesetzes 2013 zugenommen – unter anderem, weil in mehreren Kantonen alle praktizierenden Ärzte FU aussprechen können und nicht nur Psychiater oder Amtsärzte», so Estermann.
Fachleute bestätigen das Wachstum, sind aber mit Prozentzahlen vorsichtig. Erstens, weil früher nicht alle FU richtig erfasst wurden. Zweitens, weil bis heute die Unterbringungen, die erst auf einer Pflegestation getroffen werden, nicht mitgezählt werden.
Auffällig ist laut eines aktuellen Bulletins des «Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums», dass es besonders viele FU in städtischen Gebieten gibt, wo mehr Randständige leben und mehr Ärzte praktizieren. Mehr als ein Viertel der FU wurde zudem nach einer Woche beendet: Ein Indiz, dass die Fälle nicht so akut gefährlich waren wie vermutet.
Ärzte mit Fachausweis oder Amtsärzte sollen FU verordnenYvette Estermann nennt in ihrem Vorstoss Luzerner Zahlen. Diese haben von 486 im Jahr 2013 auf 640 im vergangenen Jahr zugenommen. «Der Trend ist unbestritten», sagt Estermann und verlangt, dass die FU wieder zur letztmöglichen Massnahme wird, zur «ultima ratio». Das Zivilgesetzbuch sei so zu ändern, dass nur noch ein Arzt mit Fachausweis in Psychiatrie oder ein Amtsarzt eine FU aussprechen dürfe.
Bei der Beratung des geltenden Gesetzes 2013 war diese Vorgabe schon einmal vorgesehen. Der Entwurf des Bundesrats sah vor, dass neben der Erwachsenenschutzbehörde auch «geeignete Ärzte» eine Unterbringung anordnen können. Der Ständerat hatte dann aber den Zusatz «geeignet» gestrichen. Nun können die Kantone selber bestimmen, ob sie den Ärztekreis einschränken.
Motion ist breit gestützt«Ich finde es gerechtfertigt, das noch einmal genau anzuschauen. Es geht zwar um Ausnahmen, aber es kommt leider immer wieder vor, dass Ärzte mit zu wenig Erfahrung FU aussprechen», so Barrile.
Estermann glaubt, auch auf bürgerlicher Seite mit ihrer Motion Interesse zu wecken: «Eine FU richtet sich gegen eines der wichtigsten Grundrechte dieses Landes, nämlich auf das Recht auf Leben und persönliche Freiheit.» Die SVP-Fraktionsleitung jedenfalls hat sie hinter sich. Mitunterschrieben haben die Motion zudem die Gesundheitspolitiker Ruth Humbel (60, CVP), Thomas Weibel (63, Grünliberale) sowie Pierre-Alain Fridez (60, SP).
Washington/Peking – Die weltgrössten Volkswirtschaften USA und China steuern auf einen Handelskrieg zu. US-Präsident Donald Trump verkündete am Freitag neue Strafzölle von 25 Prozent auf über 1100 chinesische Waren und Produktgruppen. Peking will reagieren.
Die Zölle träfen Waren aus dem strategischen «Made in China 2025»-Programm, mit dem die Volksrepublik ihre Wirtschaft ankurbeln wolle, «aber das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten und vieler anderer Länder schädigt». Peking kündigte unmittelbar Gegenmassnahmen in ähnlicher Höhe an.
«China ist nicht bereit, einen Handelskrieg zu führen», erklärte das Handelsministerium. «Aber die chinesische Seite hat keine andere Wahl.» Das kurzsichtige Verhalten der USA schade beiden Seiten.
Trump wiederum kündigte vorsorglich an, auf chinesische Reaktionen mit weiteren Massnahmen zu antworten, die sich auf 100 Milliarden Dollar summieren sollen. «Die Vereinigten Staaten werden zusätzliche Zölle einführen, wenn China Vergeltungsmassnahmen ergreift», betonte der Präsident.
Die Volksrepublik hat bereits eine Liste mit Strafzöllen für US-Güter im Umfang von 50 Milliarden Dollar veröffentlicht. Darauf stehen beispielsweise Sojabohnen, Flugzeuge und Autos.
«Die erste Wahl ist Zusammenarbeit und gegenseitiger Nutzen», sagte Staatsrat Wang Yi in Peking in Gegenwart von US-Aussenminister Mike Pompeo. «Die andere Wahl ist Konfrontation und gegenseitige Verluste. China wählt das Erstere.» Man hoffe darauf, dass die amerikanische Seite ebenfalls eine weise Entscheidung treffen werde.
«Wir haben uns natürlich auch darauf vorbereitet, auf die zweite Wahl zu reagieren», so Wang. Die Ergebnisse vorheriger Verhandlungen seien nach der Entscheidung des US-Präsidenten nichtig, betonte das Handelsministerium in Peking.
US-Finanzminister dagegen
Pompeo bezeichnete das US-Defizit im Handel mit China, das etwa 375 Milliarden Dollar beträgt, als zu hoch. Beide Seiten hätten gute Gespräche geführt. «Ich habe betont, wie wichtig es für Präsident Trump ist, diese Situation zu korrigieren, damit der Handel ausgewogener wird», so Pompeo.
Die USA werfen China vor, wiederholt Praktiken angewandt zu haben, um geistiges Eigentum der USA auf unfaire Art und Weise zu erhalten. Präsident Xi Jinping sagte Pompeo, er hoffe auf eine «vorsichtige und angemessene» Behandlung des Themas. «Grössere Störungen» sollten vermieden werden.
Trump hatte sich mit seinen Handelsberatern besprochen. Finanzminister Steven Mnuchin soll dabei gegen einen solchen Schritt argumentiert haben. Trump sehe indes Chinas Einfluss auf Nordkorea nicht mehr als einen zwingenden Grund an, von Zöllen auf chinesische Einfuhren abzusehen. Die USA hätten nach der Zusammenkunft mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un eine direkte Kommunikationslinie nach Pjöngjang. Diese sei von China unabhängig. Vor wenigen Tagen hatten sich Kim und Trump in Singapur erstmals getroffen.
Vanja Kadic und Manuel Kellerhals sprechen im neuen BLICK-Podcast über alles, was das Herz von Popkultur-Fans höher schlagen lässt. In der ersten «Popcast»-Ausgabe geht es um Hass unter Herzoginnen, Rocker-Hochzeiten und ein seltsames Treffen mit Ex-Bachelor Tobias Rentsch auf dem Greenfield-Festival und gefährliche Netflix-Serien.
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Das sind die Themen:
01:10 – Greenfield Festival
Während nette Dudes in Bierdosenrüstung feiern und Fans beim Rock-Pfarrer heiraten, haben andere, wie Vanja, die Festival-Tradition schon an der Kanti verpasst.
11:32 – Netflix-Serie 13 Reasons Why
Ist «Tote Mädchen lügen nicht» eine Anleitung zum Selbstmord? Was haben die Produzenten aus der ersten Staffel gelernt - ausser, dass Blut sicht gut verkauft?
19:54 – Streit bei den Royals
Darf Meghan wegen dem singenden Hamster mit dem Tschu-Tschu-Bähnli fahren? Oder will die Queen bei einem Martini einem Bitch Fight zwischen schwarzem Schaf und Vorzeige-Herzogin zusehen?
25:09 – Rubriken
Manuel hasst alles: Besoffene Männer ohne Distanzgefühl und was Ex-Bachelor Tobias Rentsch damit zu tun hat.
Würdest du lieber... ein hyperrealistische Bilder von Meghan und Kate oder lieber «1291» tätowiert bekommen?
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Film, Promis, Memes – im neuen Blick-Podcast «Popcast» sprechen die People-Redaktoren Vanja Kadic und Manuel Kellerhals alle zwei Wochen über Popkultur. Jetzt im Soundcloud-Player in die erste Folge reinhören!
Das sind die Themen:
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Während nette Dudes in Bierdosenrüstung feiern und Fans beim Rock-Pfarrer heiraten, haben andere, wie Vanja, die Festival-Tradition schon an der Kanti verpasst.
11:32 – Netflix-Serie 13 Reasons Why
Ist «Tote Mädchen lügen nicht» eine Anleitung zum Selbstmord? Was haben die Produzenten aus der ersten Staffel gelernt - ausser, dass Blut sicht gut verkauft?
19:54 – Streit bei den Royals
Darf Meghan wegen dem singenden Hamster mit dem Tschu-Tschu-Bähnli fahren? Oder will die Queen bei einem Martini einem Bitch Fight zwischen schwarzem Schaf und Vorzeige-Herzogin zusehen?
25:09 – Rubriken
Manuel hasst alles: Besoffene Männer ohne Distanzgefühl und was Ex-Bachelor Tobias Rentsch damit zu tun hat.
Würdest du lieber... ein hyperrealistische Bilder von Meghan und Kate oder lieber «1291» tätowiert bekommen?
Schätzungsweise rund 1,5 Millionen Menschen leiden in der Schweiz an Bluthochdruck. Aufgrund einer Grenzwert-Senkung ist die Zahl der Betroffenen in den USA markant gestiegen. Die «European Society of Hypertension» dagegen hält an ihren Leitlinien fest.
Nach Schätzungen der Schweizerischen Herzstiftung leidet jede vierte erwachsene Person an Bluthochdruck (Hypertonie) - das sind rund 1,5 Millionen Menschen. Die Volkskrankheit verursacht häufig keine Beschwerden, allerdings kann sie gravierende Folgen haben: Bluthochdruck verursacht Zellschäden, die zu Hirnschlägen, Herzinfarkten, Angina pectoris, Herzschwäche, Durchblutungsstörungen und Nierenschäden führen können.
Leitlinien neu definiertAb wann man von Bluthochdruck spricht, darüber besteht kein globaler Konses: In den USA haben die Fachgesellschaften vor wenigen Monaten den Grenzwert von 140/90 mmHg auf 130/80 mmHg herabgesetzt. Damit leiden neu rund 40 Prozent der amerikanischen Bevölkerung an Hypertonie.
Die europäischen Fachgesellschaften haben nun die neuen Richtlinien für Bluthochdruck veröffentlich. Im Rahmen des Kongresses der «European Society of Hypertension» (ESH) am vergangenen Wochenende in Barcelona wurden erstmals die neuen Leitlinien für die Behandlung von Bluthochdruck präsentiert. Die ESH hält im Gegensatz zu den US-amerikanischen Kollegen am Richtwert von ≥140/90 mmHg fest.
Mehr Bewegung statt MedisSomit sehen die Leitlinien weiterhin vor, dass erst ab einem Blutdruck von 140/90 mmHg wirksame Medikamente eingesetzt werden sollten. Die ESH empfiehlt, eine Senkung auf den Normalbereich <130/80 mmHg anzustreben. Blutdruck lässt sich allerdings nicht nur durch Medikamente senken: Mangelhafte Bewegung und ungesunde, unausgewogene Ernährung sowie Übergewicht sind Faktoren, die zu Bluthochdruck führen können.
Ergebnisse der «Sprint-Studie» spalten FachschaftIn den USA wurden die Grenzwerte vor allem als Rektion auf die umstrittene «SPRINT-Studie» geändert. In den 2015 veröffentlichten Ergebnissen der Studie hiess es, dass eine Senkung auf 120 statt auf die übichen 140 mmHg längerfristig bessere Ergebnisse erziele. Allerdings wurde die Studie vor allem in Bezug auf die darin angewandte Blutdruck-Messmethode kritisiert. Sie erschien im Fachblatt «New England Journal of Medecine».
Unaufhaltsam Richtung Tennis-Thron! Roger Federer (ATP 2) lässt Guido Pella (Arg, ATP 75) im Viertelfinal von Stuttgart keine Chance: 6:4, 6:4.
Da will es aber einer wissen. Roger Federer steuert zielstrebig in Richtung Nummer 1! Noch ein Sieg fehlt dem Baselbieter zum erneuten Besteigen des Tennis-Throns.
Im Stuttgart-Viertelfinal zeigt sich der Maestro beeindruckend souverän. Im ersten Satz lässt er gegen Guido Pella bei eigenem Aufschlag nur einen einzigen Punkt zu. Das Break kommt dann auch irgendwann – 6:4, der erste Umgang ist im Sack.
In Satz zwei nimmt er dem Gaucho gleich im ersten Game den Aufschlag ab. Auch hier ist er bei eigenem Service kaum zu bezwingen. Im letzten Game muss er noch zwei Breakbälle abwehren – Chefsache. Logische Folge: 6:4 im Zweiten, der Halbfinal ist Tatsache. Nach nur 65 Minuten.
Am Samstag kann entweder Nick Kyrgios (ATP 24) oder Feliciano Lopez (ATP 33) Federer den Tennis-Thron noch streitig machen. (leo)
Am Freitag und Samstag feiert die LGBT-Community in Zürich. Ihren Kampf für gleiche Rechte sollten alle unterstützen.
Heute beginnt in Zürich die Pride. Sie ist ein Fest der Vielfalt, bei dem Männer und Frauen aller sexuellen Identitäten zusammenkommen. Das Motto in diesem Jahr: «Gleiche Liebe, gleiche Rechte.»
Was die Rechte von LGBT-Menschen angeht, hat die Schweiz Nachholbedarf. Im europaweiten Vergleich liegt sie lediglich auf Platz 22. Es gibt keine Ehe für alle. Gemeinsame Adoption ist nicht möglich.
Dafür kämpfen die LGBT-Community und ihre prominenten Aushängeschilder wie Dominique Rinderknecht und Tamy Glauser. Sie wollen nicht Menschen zweiter Klasse sein, sondern die gleichen Rechte haben wie jeder andere.
Klar ist: Erfolgreich sie nur sein, wenn sie Unterstützung haben. Deshalb geht die Pride uns alle an!
Am Freitag ist ein Bub bei einem Verkehrsunfall in Lyss schwer verletzt worden. Trotz sofortiger Rettungsmassnahmen starb er noch auf der Unfallstelle.
Am Freitagmorgen kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall in Lyss BE. Ein Mann fuhr mit seinem Auto auf der Rosengasse und kollidierte im Bereich der Einmündung Rosengasse/Bürenstrasse mit einem Bub auf dem Trottinett.
Das Kleinkind wurde beim Unfall schwer verletzt und verstarb trotz sofortiger Rettungsmassnahmen noch an der Unfallstelle.
Warum es zur Kollision kam ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Kantonspolizei Bern sucht Zeugen. (man)
Der damalige FBI-Direktor James Comey ist bei der Untersuchung der E-Mail-Affäre Hillary Clintons zwar klar von Normen seiner Behörde abgewichen, war aber nicht politisch beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des US-Justizministeriums, der am Donnerstag US-Präsident Donald Trump übergeben und anschliessend veröffentlicht wurde.
Der Generalinspektor des Ministeriums, eine Art oberster Wächter einzuhaltender Regeln, sieht «klare und dramatische» Abweichungen Comeys in dessen Ermittlungen. Sie hätten das Ansehen des FBI und des Ministeriums als fairen Sachwalter der Gerechtigkeit beschädigt, erklärte Michael Horowitz.
Clinton hatte als US-Aussenministerin auch einen privaten Server für E-Mails benutzt. Das ist verboten und wurde von den Republikanern im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 zu einem sehr grossen Thema gemacht. Die Affäre beschäftigte auch das FBI.
Comey kam aber zu dem Schluss, keine Anklage gegen Clinton zu empfehlen: einer der Gründe, warum Trump ihn im Mai 2017 feuerte. Das wiederum zog die Einsetzung des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller nach sich. Dieser ermittelt wegen geheimer Wahlabsprachen zwischen Trumps Wahlteam und Russland.
Trump bezeichnet diese Ermittlungen als Hexenjagd. Ein so bisher nicht bekanntes Detail in dem 568 Seiten starken Bericht dürfte dem Präsidenten neuen Auftrieb für seine Verschwörungstheorie geben, das FBI und sein Justizministerium hätten gegen ihn gearbeitet.
Der Bericht enthält einen Dialog zwischen FBI-Anwältin Lisa Page und Peter Strzok, zuständig sowohl für die Russland-Ermittlungen als auch die Clinton-Affäre. Page sagte, Trump werde doch hoffentlich niemals Präsident werden? Strzok antwortete: «Nein. Nein, wird er nicht. Wir werden das stoppen.»
Es wurde erwartet, dass Trump das für neue Angriffe nutzen würde. (SDA)
Der Bundesrat will im Tessin kleinere Grenzübergänge mit Barrieren ausrüsten. Damit begegnet er der hohen Kriminalitätsrate im Südkanton. Die vorübergehende nächtliche Schliessung von drei Grenzposten verfehlte dagegen ihre Wirkung.
Der Pilotversuch habe «keine merkliche Auswirkung» gehabt, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Freitag mit. Es gebe auch keine Hinweise, dass eine flächendeckende Anwendung die grenzüberschreitende Kriminalität senken könnte.
Dafür sorgte die von April bis September 2017 dauernde Schliessung vor gut einem Jahr für diplomatische Spannungen zwischen der Schweiz und Italien. Aus Protest wurde der Schweizer Botschafter Giancarlo Kessler in Rom vom italienischen Aussenministerium einbestellt. Mittlerweile haben sich die Wogen wieder geglättet.
So umfasst der revidierte Polizeivertrag mit Italien laut dem Bundesrat bessere Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Zudem sei das Grenzwachtkorps (GWK) im Tessin aufgestockt worden. Die gemeinsame Einsatzzentrale in Bellinzona erlaube eine intensivere Zusammenarbeit zur Sicherung der Grenze.
Zusätzlich sollen nun kleinere Grenzübergänge mit Barrieren ausgerüstet werden, die geschlossen werden, etwa wenn von der Polizei eine Fahndung ausgerufen wird. Ausserdem soll Fahrzeuglenkern signalisiert werden, dass sie von Kameras überwacht werden, wenn sie die Grenze passieren.
Von der Heiratsstrafe sind erheblich mehr Ehepaare betroffen als die Steuerverwaltung bisher angegeben hat. Laut der bisherigen Schätzung waren es insgesamt rund 330'000, neu geht der Bund von 704'000 Ehepaaren aus aus.
Der Bundesrat sei am Freitag über die Korrektur informiert worden, teilte das Finanzdepartement (EFD) mit. In der bisherigen Schätzung fehlten demnach die Zweiverdienerehepaare mit Kindern. Laut der bisherigen Schätzung waren rund 80'000 Zweiverdienerehepaare von der Heiratsstrafe betroffen, neu geht der Bund von 454'000 aus.
Gültig bleibt laut dem EFD die Schätzung zur Anzahl der betroffenen Rentnerehepaare. Demnach sind rund 250'000 Rentnerehepaare von der Heiratsstrafe betroffen. Somit seien insgesamt rund 704'000 Ehepaare betroffen, schreibt das EFD. Als der Bundesrat im März die Gesetzesänderungen zur Abschaffung der Heiratsstrafe ans Parlament schickte , nannte er eine Gesamtzahl von 330'000 Ehepaaren.
Bei der Schätzung der finanziellen Auswirkungen des Reformvorschlags seien die Zweiverdienerehepaare mit Kindern aber berücksichtigt worden, hält das EFD fest. Die Schätzung sei somit weiterhin korrekt.
Der Bundesrat rechnet mit jährlichen Mindereinnahmen von 1,15 Milliarden Franken bei der direkten Bundessteuer. Finanzminister Ueli Maurer hat laut der Mitteilung eine externe Überprüfung der Schätzmethoden und des statistischen Materials der Steuerverwaltung angeordnet.
Heute werden manche Zweiverdienerehepaare mit höheren Einkommen und Rentnerehepaare mit mittleren und höheren Einkommen gegenüber Konkubinatspaaren benachteiligt. Übersteigt die Mehrbelastung zehn Prozent, liegt gemäss Bundesgericht eine verfassungswidrige Ungleichbehandlung vor. Der Bundesrat will die Benachteiligung beseitigen.
In einem ersten Schritt soll die Behörde die Steuerbelastung der Ehepaare im Rahmen der gemeinsamen Veranlagung berechnen. In einem zweiten Schritt berechnet sie diese in Anlehnung an die Besteuerung von Konkubinatspaaren. Das Ehepaar würde den tieferen der beiden Beträge schulden.
Auch manche Konkubinatspaare werden indes benachteiligt. Nach Angaben der Steuerverwaltung profitieren insgesamt 382'000 Ehepaare von einem «Heiratsbonus». Sie müssen weniger Steuern zahlen als Konkubinatspaare in gleichen wirtschaftlichen Verhältnissen.
Über die Reform, die der Bundesrat im März verabschiedet hatte, wird das Parlament entscheiden. 2016 war eine Volksinitiative der CVP zur Beseitigung der Heiratsstrafe knapp gescheitert.
London – Der verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking ist am Freitag in der Londoner Krönungskirche Westminster Abbey beigesetzt worden. Auf seinem Grabstein ist seine berühmteste Gleichung zu seiner Theorie über schwarze Löcher zu lesen.
«Hier liegen die sterblichen Überreste von Stephen Hawking», heisst es ausserdem auf dem Stein. Hawkings Urne wurde nahe den Gräbern der Wissenschaftler Isaac Newton und Charles Darwin beigesetzt.
Neben Freunden und Verwandten nahmen rund tausend weitere Besucher an der Beisetzung teil, die zuvor unter 25.000 Interessierten ausgelost worden waren. Unter anderem hielt der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch eine Rede. Er hatte Hawking in einem Fernsehfilm gespielt.
Zeitgleich mit seiner Beisetzung schickte die Europäische Weltraumagentur ESA mit Radiowellen eine Sprachaufnahme von Hawking ins Weltall in Richtung eines schwarzen Loches. Die sechsminütige Nachricht aus einer Rede Hawkings vor einigen Jahren über den Schutz des Planeten muss 3500 Lichtjahre bis zu dem schwarzen Loch zurücklegen.
Seine Stimme war in ein eigens komponiertes Stück des griechischen Komponisten Vangelis eingebettet. «Das ist eine schöne und symbolische Geste», sagte seine Tochter Lucy Hawking.
Ihr Vater litt jahrzehntelang an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer Nervenkrankheit, bei der die Muskeln nach und nach absterben. Hawking sass wegen der Nervenkrankheit jahrzehntelang im Rollstuhl und konnte sich nur mit Hilfe eines Sprachcomputers verständigen - auch seine Stimme wurde daher weltweit berühmt.
Zu grosser Bekanntheit gelangte er 1988 mit dem Bestseller «Eine kurze Geschichte der Zeit», in dem er einem nicht-wissenschaftlichen Publikum die Natur des Universums erklärte. Der weltbekannte Physiker war am 14. März im Alter von 76 Jahren gestorben.
Die Antarktis verliert gemäss einer Hochrechnung immer schneller an Eis. Waren es von 1992 bis 2012 im Schnitt etwa 76 Milliarden Tonnen pro Jahr, erreichte das Mittel zwischen 2012 und 2017 mit 219 Milliarden Tonnen fast das Dreifache. Aber die Antarktis kämpft nicht nur gegen die globale Erwärmung, sondern auch gegen die zunehmende Verschmutzung durch Mikroplastik.
Insgesamt liess das schmelzende Eis der Antarktis den weltweiten Meeresspiegel zwischen 1992 und 2017 um 7,6 Millimeter steigen. Diese Zahlen stellt ein internationales Forscherteam um Andrew Shepherd von der University of Leeds (Grossbritannien) im Fachmagazin «Nature» vor.
«Laut unseren Analysen ist es in den letzten zehn Jahren zu einer Beschleunigung des Masseverlusts in der Antarktis gekommen», erklärt Shepherd. Die Antarktis trage gegenwärtig zu einem höheren Anstieg des Meeresspiegels bei als je zuvor in den letzten 25 Jahren.
Würde sämtliches Eis in der Antarktis verschwinden, hätte das einen Anstieg des globalen Meeresspiegels um 58 Meter zur Folge. «Es muss den Regierungen, denen wir vertrauen, ein Anliegen sein, unsere Küstenstädte und -gemeinden zu schützen«, so Shepherd.
Grösste Verluste in der WestantarktisInsgesamt 84 Wissenschaftler von 44 internationalen Organisationen führten 24 satellitengestützte Eismasseschätzungen zusammen, um den Eisverlust zu kalkulieren. Dabei wurden drei verschiedene Messmethoden angewendet: die Höhenmessung, die Messung der Schwerkraft und die Input-Output-Methode (Zuwachs durch Schnee, Verlust durch Schmelzen, Kalben der Gletscher und Abfluss des Eises).
Den grössten Anteil am Eismasseverlust hatte die Westantarktis, wo sich der jährliche Abbau von durchschnittlich 53 Milliarden Tonnen (1992-2012) auf 159 Milliarden Tonnen (2012-2017) verdreifachte. Doch auch in der Ostantarktis, wo es durch vermehrten Schneefall von 1992 bis 2012 einen Zuwachs gegeben hatte, hat sich das Blatt gewendet: Für den Zeitraum 2012 bis 2017 errechneten die Forscher einen jährlichen Verlust von 28 Milliarden Tonnen Eis für den dortigen Eisschild.
Mit der Zukunft der Antarktis befasst sich Martin Siegert vom Imperial College London (Grossbritannien): «Einige der Veränderungen, mit denen die Antarktis konfrontiert ist, sind bereits irreversibel, wie der Verlust einiger Schelfeisgebiete, aber es gibt vieles, was wir verhindern oder rückgängig machen können», sagt er.
Zwei Szenarien für die ZukunftGemeinsam mit Stephen Rintoul vom Centre for Southern Hemisphere Oceans Research in Hobart (Tasmanien, Australien) und weiteren Wissenschaftlern hat Siegert zwei mögliche Entwicklungen durchgespielt: Wie es mit der Antarktis in den kommenden 50 Jahren im besten und im schlimmsten Fall weitergehen wird. Die Studie ist ebenfalls in «Nature» erschienen.
Wenn sich die Welt schon bald an strenge Klima- und Umweltschutzregeln hielte, würde die Lufttemperatur in der Antarktis bis 2070 um 0,9 Grad steigen. Wenn alles weiterliefe wie bisher, wären es drei Grad. Im besten Fall würde der Beitrag der Antarktis zum weltweiten Anstieg des Meeresspiegels 6 Zentimeter betragen, im schlimmsten Fall 27 Zentimeter, hat das Team errechnet.
Das Ökosystem könnte weitgehend erhalten bleiben oder sich stark verändern. «Entscheidungen, die im nächsten Jahrzehnt getroffen werden, bestimmen, welche Entwicklung realisiert wird«, mahnen die Forscher.
Mikroplastik und Kunststoffe in der Antarktis
Selbst in den entlegensten Gegenden der Welt finden sich die Spuren der Zivilisation. Eine Greenpeace-Expedition brachte Wasserproben aus der Antarktis mit - und fand darin Mikroplastik und Chemikalien.
Die Lebensräume der Antarktis sind mit kleinsten Plastikteilchen und umweltschädlichen Chemikalien belastet. In sieben von acht Wasserproben, die die Umweltorganisation Greenpeace Anfang des Jahres während einer dreimonatigen Expedition genommen hatte, fanden sich Spuren von Mikroplastik, die zum Beispiel aus Kleidung oder von Fischernetzen stammen. Das teilte Greenpeace am Donnerstag in Hamburg mit. Zudem waren in sieben von neun Schneeproben giftige Chemikalien zu finden, die unter dem Kürzel PFAS oder PFC bekannt sind. Sie werden beispielsweise verwendet, um Outdoor-Bekleidung zu beschichten und bleiben über Jahre in der Umwelt.
Unberührte Natur ist eine Illusion»Die Antarktis mag uns als unberührte Wildnis erscheinen, doch auch dieses Ende der Welt ist schon verschmutzt durch Umweltgifte der Textilindustrie und die Rückstände des Plastikwahnsinns«, sagt Thilo Maack, Meeresexperte bei Greenpeace. Bislang liegen aus der Antarktis nach Angaben der Umweltschutzorganisation nur wenige solcher Forschungsergebnisse vor, während die Arktis besser untersucht ist. Die Ergebnisse fügten sich inhaltlich ein in einige ähnliche Forschungen aus der Antarktis, die jedoch in anderen Regionen erhoben wurden.
Mikroplastik und chemische Schadstoffe werden durch Wind und Meeresströmungen sowie über die Atmosphäre in die entlegenen Regionen getragen und bleiben zum Teil Jahrzehnte in der Umwelt. Über die Nahrungskette können sie sich in Organismen wie Pinguinen, Robben und Walen anreichern.
Neben den Mikroplastikproben fand die Umweltschutzorganisation zwischen den Eisbergen auch Plastikmüll der Fischerei wie Bojen, Netze und Planen. «Überall in unseren Ozeanen findet sich Plastik, von der Antarktis über die tiefsten Meeresgräben bis zur Arktis», sagte Maack. «Die Regierungen müssen Massnahmen initiieren und durchsetzen, die bei der Produktion ansetzen, damit diese Schadstoffe gar nicht erst in die Meere gelangen.» Das vorgeschlagene EU-Verbot von Einmalplastik könne dabei nur der Anfang sein. (SDA)
Bis zur 89. Minute schnuppert Ägypten gegen Uruguay am Punkt. Dann schlägt Jose Gimenez per Kopf zu und sichert den Südamerikanern beim ersten WM-Auftritt 2018 doch noch den Sieg.
Das Spiel: Was war das am Donnerstag für ein Auftakt in die WM! Russland eröffnet das Fussball-Fest mit einer furiosen 5:0-Gala gegen Saudi-Arabien. Gala? Davon sind Ägypten und Uruguay kilometerweit entfernt. Höhepunkte sind rar. Luis Suarez scheitert zuerst an sich selbst (24.), als er die Kugel im leeren Tor nicht unterbringt. Dann (46.) macht ihm Pharaonen-Keeper El-Shenawy mit einer Knie-Parade einen Strich durch die Rechnung. Sein Sturmkollege Edinson Cavani ist näher dran, haut den Ball an den Pfosten. Wenn die Stürmer floppen, muss es halt ein Innenverteidiger richten: Jose Gimenez nickt in der 89. Minute ein! Und was ist mit Superstar Salah? «Ich kann fast mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass er spielen wird», sagt Ägypten-Coach Cuper am Donnerstag. Trotzdem sitzt Salah an seinem 26. Geburtstag 90 Minuten lang auf der Bank. Ihn vermissen die Nordafrikaner schmerzlich.
Das Tor:
0:1, 89. Minute | Ein Freistoss praktisch bei der Eckfahne tritt Carlos Sanchez zur Mitte und dort steigt Jose Gimenez am höchsten und nickt Uruguay ins Glück.
Das gab zu reden: 10'221 Tage. So lange ist es her, seit Ägypten letztmals an einer WM im Einsatz stand. Damals, am 21. Juni 1990 unterlagen die Norafrikaner den Engländern 0:1. Dasselbe Resultat wie heute.
Der Beste: Jose Gimenez. Erzielt in der 89. Minute den goldenen Treffer.
Der Schlechteste: Luis Suarez. Der Barça-Star hat dreimal die Führung auf dem Fuss. Ein Edelknipser wie er muss mindestens einen davon versenken.
So gehts in der Gruppe A weiter: Der Gastgeber und die Urus sind auf Achtelfinal-Kurs! In der zweiten Runde trifft Russland am 19. Juni ab 20 Uhr auf Ägypten. Uruguay misst sich einen Tag später mit Saudi-Arabien.
So stehts in der Gruppe A: