Geberkantone wie Zürich, Zug und Genf müssen kommendes Jahr etwas mehr zum Finanzausgleich beitragen als dieses Jahr. Insgesamt belaufen sich die Ausgleichszahlungen auf 5,2 Milliarden Franken, 132 Millionen mehr als im Vorjahr.
Die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) hat die Beträge der einzelnen Kantone ermittelt. Zu den am Dienstag veröffentlichten Berechnungen können die Kantone nun Stellung nehmen, danach kann es noch Änderungen geben.
Am stärksten belastet wird Zürich mit 487,2 Millionen Franken, rund 26 Millionen mehr als im Vorjahr. An zweiter und dritter Stelle folgen Zug mit 329,4 Millionen (+17 Millionen) und Genf mit 299,8 Millionen (+2 Millionen).
Auch die übrigen ressourcenstarken Kantone - Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Basel-Stadt - zahlen mehr als im laufenden Jahr. Pro Einwohner am stärksten belastet wird der Kanton Zug (2727 Franken), die höchsten Mehrbelastungen pro Einwohner gegenüber 2018 erfahren die Kantone Obwalden und Zug.
Kein Kanton wechselt 2019 von den Geber- zu den Nehmerkantonen oder umgekehrt. Der grösste Nehmerkanton bleibt Bern. Allerdings muss er nächstes Jahr mit weniger auskommen als im laufenden Jahr: Bern erhält 1,187 Milliarden Franken, 85 Millionen weniger als im Vorjahr. Pro Einwohner sinkt der Betrag um 95 Franken auf 1172 Franken.
Auch andere Nehmerkantone sind stärker geworden und erhalten somit weniger. Freiburg kommt noch auf 380,6 Millionen Franken, 6,5 Millionen weniger als im Vorjahr. Appenzell Innerrhoden kann mit rund 14 Millionen Franken rechnen, 2,6 Millionen weniger als im Vorjahr.
Manche Kantone erhalten 2019 aber auch mehr als im laufenden Jahr. Unter ihnen ist der Kanton Wallis, der bei den Nehmerkantonen an zweiter Stelle liegt und 730,2 Millionen Franken erhält (+35 Millionen).
Nach St. Gallen fliessen 468,3 Millionen Franken (+22 Millionen). Am meisten pro Einwohnerin und Einwohner - 2288 Franken - erhält der Kanton Jura, insgesamt 165,6 Millionen Franken, 6 Millionen mehr als im laufenden Jahr.
Das wichtigste Gefäss des Finanzausgleich ist der Ressourcenausgleich. Dieser hat zum Ziel, ressourcenschwache Kantone mit genügend Mitteln auszustatten. 2019 nehmen die Ausgleichszahlungen an die ressourcenschwachen Kantone insgesamt um 3,5 Prozent zu und betragen rund 4,2 Milliarden Franken. Davon zahlen der Bund 2,5 Milliarden und die Kantone 1,7 Milliarden.
Das Ressourcenpotenzial wird auf Basis von Einkommen, Vermögen und Unternehmensgewinnen berechnet. Wird es pro Einwohner ins Verhältnis zum schweizerischen Mittel gesetzt, resultiert daraus der Ressourcenindex. Kantone mit einem Ressourcenindex von über 100 Punkten sind ressourcenstark und zahlen.
In 10 Kantonen hat sich die Lage verbessert, der Ressourcenindex ist gestiegen. In 14 Kantonen ist der Index rückläufig, und in zwei Kantonen verändert er sich nicht. Die grössten Zunahmen weisen die Kantone Obwalden (+3,6 Indexpunkte), Appenzell Innerrhoden und Zug auf. Spitzenreiter Zug kommt auf dem Index neu auf 247,7 Punkte gegenüber 244,1 im laufenden Jahr, Schwyz auf 172,4 gegenüber 172,1.
Am stärksten sinkt der Ressourcenindex in den Kantonen Neuenburg (-3,8 Indexpunkte), Solothurn und Aargau. Das Ziel, wonach alle ressourcenschwachen Kantone auf mindestens 85 Prozent des schweizerischen Durchschnitts kommen sollen, wird erneut übertroffen: Der ressourcenschwächste Kanton Jura erreicht nach dem Ausgleich 88,2 Punkte.
Über den Lastenausgleich werden Kantone entlastet, die durch ihr Gelände, ihre Bevölkerungsstruktur oder ihre Zentrumsfunktion übermässig belastet sind. Der Lastenausgleich wird vollständig durch den Bund finanziert. Im Jahr 2019 fliessen 724 Millionen Franken. Grund für die Zunahme um 0,8 Prozent ist die Teuerung. Je 362 Millionen sind für den geografisch-topografischen und den soziodemografischen Lastenausgleich reserviert.
Der Härteausgleich stellt sicher, dass kein ressourcenschwacher Kanton durch den Übergang zum neuen Finanzausgleichsystem im Jahr 2008 finanziell schlechter gestellt wird. Er wird jährlich um fünf Prozent reduziert. Im Jahr 2019 stehen noch 280 Millionen Franken zur Verfügung. Sechs Kantone profitieren davon.
Für die Zukunft sind Änderungen am System geplant: Der Bund und die Geberkantone sollen entlastet werden. Der ressourcenschwächste Kanton würde auf ein tieferes Niveau gehoben als heute. Geber- und Nehmerkantone hatten sich auf einen Kompromiss geeinigt, dem 21 Kantone zustimmten.
Heute entscheidet das Parlament alle vier Jahre über die Grundbeiträge. Es muss sich dabei nach dem gesetzlichen Ziel richten, wonach der schwächste Kanton mit dem Ausgleich auf mindestens 85 Prozent der durchschnittlichen Ressourcenausstattung aller Kantone kommen soll.
PARIS - So nicht, junger Mann! Ein Teenager sprach den französischen Präsidenten mit «Manu» an. Die Lektion folgte sofort.
Der 18. Juni ist für die Franzosen ein wichtiges Datum. Es war der Tag, an dem General Charles de Gaulle (†79) im Jahre 1940 am Radio seine grösste Rede hielt und die Franzosen zum Widerstand gegen das Nazi-Regime aufrief.
Präsident Emmanuel Macron (40) feierte den «Appell du 18 Juin» am Montag in der Nähe von Paris mit Schülern. Diese begrüssten Macron überschwänglich, vergassen dabei aber ihren Anstand.
«Nenn mich Herr Staatspräsident»«Ça va, Manu?», rief ihm einer der lachenden Teenager frech zu. Das liess sich Macron nicht gefallen. Sicher nicht an diesem heiligen Tag! «Non, non!», tadelte er den Jugendlichen, «das hier ist ein offizieller Anlass – und du solltest dich benehmen.
Du kannst dich auch mal daneben benehmen, aber heute spielt hier die Marseillaise. Also nennst du mich Herr Staatspräsident oder Monsieur. Voilà!»
Und die Standpauke ging weiter: Der Jugendliche solle zuerst sein Diplom machen, bevor er andere belehre. Das sass. Kleinlaut antwortete der Teenie: «Oui.»
Den jungen Franzosen bringt Macron Anstand beiEmmanuel Macron ist mit seinen 40 Jahren ein ungewöhnlich junger Präsident. Ausgebildet an Elite-Hochschulen, gründete er im April 2016 die liberale politische Bewegung «En Marche» und gewann ein Jahr später die Stichwahl zur Präsidentschaft.
Seither kämpft er auf allen Ebenen für eine bessere Welt: In Deutschland und Brüssel bemüht er sich um die Sanierung der EU, in seiner Heimat bringt er jungen Franzosen Anstand bei. (gf)
Tel Aviv – Hinter Israel als Austragungsort für den Eurovision Song Contest 2019 steht derzeit ein Fragezeichen. Der Grund sei ein Streit um den israelischen Fernsehsender Kan, wie die Zeitung «Haaretz» am Dienstag berichtete.
Die Regierung will die Nachrichtenabteilung der für die Übertragung zuständigen öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt ausgliedern. Durch die Ausgliederung könne Kan die Mitgliedschaft in der Europäischen Rundfunkunion (EBU) entzogen werden, berichtete «Haaretz». Ohne die Mitgliedschaft könne Israel aber den ESC nicht ausrichten. Eine Sprecherin von Kan wollte sich zunächst nicht dazu äussern.
Die israelische Sängerin Netta hatte im Mai mit ihrem Song «Toy» den Eurovision Song Contest in Portugal gewonnen. Dadurch würde der Wettbewerb 2019 planmässig in Israel stattfinden.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich nach Angaben seines Büros am Montag mit mehreren Ministern wegen des Eurovision Song Contests getroffen. «Der Ministerpräsident hat deutlich gemacht, die Regierung werde nach den Vorgaben der Europäischen Rundfunkunion agieren», hiess es in einer Stellungnahme. Es gebe allerdings noch «offene rechtliche Fragen».
Ausserdem gibt es Diskussionen um den Austragungsort in Israel. Netanjahu teilte direkt nach dem Sieg Nettas mit, der Wettbewerb werde 2019 in Jerusalem ausgetragen. Dies war bereits nach dem letzten ESC-Sieg Israels (1998) der Austragungsort.
Jerusalem ist jedoch ein zentraler Streitpunkt im Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern. So kommen auch die Küstenstädte Tel Aviv, Haifa und Eilat für den Wettbewerb infrage.
Abführmittel, die gegen Verstopfungen zum Einsatz kommen, sollen angeblich dabei helfen, unliebsame Fettpölsterchen schnell loszuwerden. Die Apothekerkammer Niedersachsen (DE) warnt vor der missbräuchlichen Anwendung. Durch die regelmässige Einnahme von Abführmitteln verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte – vor allem Kalium und Magnesium. Das kann schnell gefährlich werden.
Sollen die Kilos purzeln, kann es den meisten nicht schnell genug gehen. Doch welche Ziele und Methoden machen Sinn und sind realistisch? Es gibt viele Extremdiäten, die sich eigentlich nur daheim oder in dafür geeigneten Diätkliniken realisieren lassen.
Abnehmen mit AbführmittelRegelmässige Einnahme von Abführmitteln kann schnell gefährlich werden. Abführmittel beschleunigen zwar die Verdauung, sie wirken jedoch im Wesentlichen im Dickdarm. Die Nährstoffe werden bereits vorher im Magen und im Dünndarm aufgenommen. Zum Abnehmen sind Abführmittel daher nicht geeignet, Diätwillige sollten sich von einem Gewichtsverlust, den die Waage anzeigt, nicht täuschen lassen. Der scheinbare Erfolg ist lediglich auf den Flüssigkeitsverlust zurückzuführen. Dadurch gerät langfristig jedoch der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht. Das führt zu einer Darmträgheit, weswegen Betroffene wieder zum Abführmittel greifen – oft in noch höherer Dosis. Ein Teufelskreis entsteht. Sind die Flüssigkeitsverluste hoch und wird gleichzeitig diätbedingt die Nahrung eingeschränkt, können schwere Hypokaliämien entstehen. Darunter verstehen Mediziner durch Kaliummangel hervorgerufene Elektrolytstörungen, Nierenversagen oder Herzrhythmusstörungen.
Eine Essensumstellung ist effektiver und gesünderWerden Medikamente wie Abführmittel ohne medizinische Indikation absichtlich, dauerhaft, sporadisch oder übermässig eingenommen, ist von einem Arzneimittelmissbrauch die Rede. In diese Kategorie fallen auch Abführpräparate, wenn sie als vermeintliche Diäthelfer zum Einsatz kommen. Wer zum beginnenden Sommer noch das ein oder andere Kilo verlieren möchte, kann sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Vielerorts haben sich Apotheker zum Thema Ernährungsberatung weitergebildet. Diätwillige können sich zu Ernährungs- und Lebensgewohnheiten informieren lassen und damit den Wohlfühlpfunden auf gesunde Weise zu Leibe rücken.
Wie viel abnehmen ist gut?
Mehr als ein halbes bis ein Kilo Gewichtsverlust in einer Woche sollten Sie nicht anstreben, wenn Sie Ihr Gewicht langfristig und nachhaltig senken möchten. Wenn man bedenkt, dass 7000 kcal eingespart werden müssen, um ein Kilogramm Körperfett zu reduzieren, ist ein Kilo pro Woche sehr hoch angesetzt. Verteilt auf sieben Wochentage ergibt es eine Einsparung von 1000 Kalorien täglich, was für viele praktisch unmöglich ist. Würde man die tausend Kalorien mit Nordic Walking verbrennen wollen, müsste man täglich 3 Stunden 40 Minuten unterwegs sein. (aponet)
Gebrauchte Kleider sind ein wertvoller Rohstoff: Die Firma Texaid hat im Jahr 2017 mit der Wiederverwertung von ausgedienten Kleidern, Schuhen und Haushaltstextilien 7,8 Millionen Franken erwirtschaftet. Der Erlös kam wie immer karitativen Organisationen zu.
Die Texaid und ihre Tochtergesellschaft Contex sammelten im Verlauf des vergangenen Jahres insgesamt 36'000 Tonnen alte Textilien ein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Dies entspreche rund 140 Millionen Kleidungsstücken.
Der Erlös aus dem Verkauf tragbarer Altkleider betrug 2017 eine halbe Million Franken mehr als im Vorjahr (7,2 Millionen). Dabei blieb die Menge der gesammelten Kleider, Schuhe und Haushaltstextilien mit rund 36'000 Tonnen praktisch unverändert. Zu dieser positiven Entwicklung trug erneut eine Effizienzsteigerung bei. 2015 hatte Texaid noch 6,2 Millionen Franken eingenommen.
Vom Erlös für 2017 gingen rund 2,6 Millionen an die sechs an Texaid beteiligten Hilfswerke: das Schweizerische Rote Kreuz, Caritas Schweiz, Winterhilfe Schweiz, Solidar Suisse, Kolping Schweiz und Heks. Weitere 5,2 Millionen wurden an Samaritervereine und andere gemeinnützige Organisationen ausgeschüttet.
Texaid wurde 1978 als Charity-Private-Partnership gegründet. Mit dem Hauptsitz im Kanton Uri und Niederlassungen in Deutschland, Österreich, Bulgarien, Ungarn und Marokko zählt das Unternehmen laut eigenen Angaben zu den führenden Dienstleistern für Textilrecycling in Europa.
Um die selbstverursachten CO2-Emissionen zu reduzieren, spannt das Unternehmen seit 2017 mit der Schweizerischen Post zusammen. Die Pöstler nehmen die weissen Altkleidersäcke bei ihrer täglichen Tour mit und vermeiden damit gleichzeitig Leerfahrten. Die klassische Art der Altkleider-Strassensammlung wurde deshalb in den meisten Regionen der Schweiz eingestellt.
Der französische Künstler Benedetto Bufalino verwandelt Fahrzeuge gerne in etwas anderes. Im jüngsten Projekt wird passend zum Sommer ein Wohnmobil zum Pool!
Pizza-Ofen, Parkbank oder Tischtennis-Tisch: In alles mögliche hat der französische Künstlers Benedetto Bufalino schon Autos verwandelt. Pünktlich auf den Sommer macht sein jüngstes Projekt allen Wasserratten eine Freude…
Pool für unterwegs
Bufalino nahm einen Wohnmobilanhänger und verwandelte ihn in einen rollenden Pool. Dafür nahm er dem fahrenden Domizil das Dach ab, riss alles wohnliche heraus, dichtete ihn ab und füllte ihn mit Wasser. Eine Leiter am Heck des Wohnwagen-Pools sorgt für den Ein- und Ausstieg. Baden während der Kollege fährt, ist eher nicht zu empfehlen. Wenn das Auto den mit Wasser gefüllten Anhänger überhaupt ziehen kann...
Weitere «Bade-Autos»
Ganz neu ist die Idee übrigens nicht. Vor vier Jahren haben zwei Kanadier einen 1967 Cadillac DeVille in einen Whirlpool verwandelt, den sie im Wasser sitzend fahren können. Bei ihrem Start auf einem ausgetrockneten Salzsee an der Bonneville Speed Week im US-Bundesstaat Utah stellten sie den Rekord für den schnellsten Whirlpool der Welt auf.
Benedetto Bufalino ging nicht ganz so weit. Er verwandelte auch schon einen Seat Ibiza in einen Whirlpool. Der konnte allerdings nicht fahren.
Das Duell um die Nummer 1 der Weltrangliste mit Roger Federer ist für Rafael Nadal nicht mehr wichtig. Der Spanier laufe dem nicht nach, meint dessen Onkel Toni Nadal.
Die Top-Position im Männer-Tennis ist dieses Jahr ein stetes Hin und Her. Schon zum fünften Mal seit 19. Februar wechselt am Montag der Thron zwischen Roger Federer (36) und Rafael Nadal (32). Aktuell sitzt wieder der Maestro zuoberst.
Bereits nächsten Montag könnte es wieder einen Wechsel geben, wenn Federer den Titel in Halle nicht verteidigen kann. Dort trifft er heute in der 1. Runde auf den Slowenen Aljaz Bedene (ATP 72).
Während Federer in Halle auf Rasen wettkampfmässig antritt, bereitet sich Nadal auf Mallorca auf Wimbledon (ab 2. Juli) vor. Dort ist auch sein Onkel und ehemalige Trainer Toni Nadal dabei.
Gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE hält Toni den Ball bezüglich Nummer 1 flach. «Rafa wird nichts tun, um um die Nummer 1 zu kämpfen. Das ist nicht sein Ziel. Wenn es geschieht, ists gut, aber er wird dem nicht nachrennen», sagt Toni.
Gleichzeitig unterstreicht er auch, dass sein Neffe auch vorausschauend handeln müsse. «Er ist jetzt nicht mehr der Gleiche wie mit 20 Jahren. Rafa wird das tun, was er für seinen Körper am besten hält und die Turniere spielen, für die er sich entschieden hat», erklärt Toni weiter.
Einen solchen Entscheid hat Anfang Jahr auch Andy Murray gefällt – und sich nach vielen Problemen einer Hüft-OP unterzogen. Nun ist der Schotte wieder bereit für ein Turnier. Erstmals seit Juli 2017 gehts für Murray wieder um ATP-Punkte. Beim Rasen-Turnier in Queen's muss er gleich gegen Stuttgart-Halbfinalist Nick Kyrgios ran. (rib)
Der sich zuspitzende Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt an den Börsen weltweit für Unruhe. Nachdem die wichtigsten Märkte bereits schwach in die neue Woche gestartet waren, setzt sich die Talfahrt am Dienstag fort. Das Schweizer Börsenbarometer Swiss Market Index (SMI) fällt gar auf den tiefsten Stand seit Februar 2017.
Nach einer guten Entwicklung in der vergangenen Woche rutschte der SMI bereits gestern Montag um beinahe anderthalb Prozent ab und büsst nun am Dienstagvormittag weitere 1,0 Prozent auf 8'433 Punkte ein. Dasselbe Bild zeigt sich an den europäischen Börsen: Der für die Eurozone als Leitindex geltende EuroStoxx 50 verliert 1,5 Prozent, wobei die Frankfurter Börse gemessen am Dax um 1,8 Prozent nachgibt.
Handelskrieg drohtDer Handelsstreit zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt droht zu eskalieren. Die von US-Präsident Donald Trump geplanten Strafzölle auf weiteren chinesischen Produkten wurden in Peking scharf verurteilt. China will mit «entschlossenen Gegenmassnahmen» antworten.
Ein Handelskrieg hätte verheerende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft, schreibt ein weiterer Händler. Und da die Zinsen bereits auf einem sehr tiefen Niveau lägen, sei auch der Spielraum der Zentralbanken eingeschränkt, um auf eine allfällige Wachstumsabschwächung reagieren zu können.
Einer der bekanntesten Kommentatoren der Märkte auf Twitter, der in der Schweiz lebende «Russian Markets» schreibt dazu: «Die chinesischen und Schweiz Märkte stürzen auf ein Jahrestief ab. Der Grund dafür ist, dass die Welt sieht, dass sie Donald Trump nicht trauen kann. Noch vor einem Monat beteuerte seine Administration, man werde keinen Krieg mit Strafzöllen führen – und jetzt das.»
Zykliker verlierenMit Blick auf den drohenden Handelskrieg sind konjunkturabhängige Aktien die grossen Verlierer. In der Schweiz sinken etwa die Aktienkurse der Uhren- und Schmuckhersteller Swatch (-2,8%) und Richemont (-3,0%) stark. Aber auch die Papiere des Bauchemiespezialisten Sika (-3,5%) oder des Computerzubehörherstellers Logitech (-2,2%) verbilligen sich deutlich.
Die wachsenden Handelssorgen lösen auch an den Währungsmärkten Reaktionen aus. Der in turbulenten Zeiten als «sicherer Hafen» geltende Schweizer Franken gewinnt sowohl zum Euro als auch zum US-Dollar an Wert. Ein Euro kostet noch 1,1510 Franken nachdem der Kurs am Freitag noch bei über 1,16 Franken gelegen hatte. Der Dollar entfernt sich derweil vom Paritätsniveau und steht aktuell bei 0,9935 Franken. (kst/SDA)
BASEL - Roche und sein langjähriger Partner Foundation Medicine haben sich auf einen endgültigen Zusammenschluss geeinigt.
Im Zuge der Vereinbarung wird Roche die noch ausstehenden Anteile an dem in der Krebsforschung tätigen US-Unternehmens für 137 US-Dollar je Aktie in bar übernehmen. Insgesamt werde Roche somit 2,4 Milliarden US-Dollar zahlen, teilte der Pharmakonzern heute Dienstag mit.
Der gebotene Preis entspricht den Angaben zufolge einem Aufschlag von 29 Prozent gegenüber dem Schlusskurs der Foundation Medicine-Aktien von Montag. Abgeschlossen werden soll die Transaktion in der zweiten Hälfte 2018. Auf Basis des gebotenen Preises werde das auf in der Gen- und Molekulartestung aktive Unternehmen mit 5,3 Milliarden US-Dollar bewertet.
Roche ist seit dem Frühjahr 2015 an dem US-Unternehmen beteiligt. Seinerzeit hatte das Basler Unternehmen 57 Prozent übernommen. Der Gesamtwert des Übernahmeangebots lag seinerzeit bei rund 780 Millionen. Insgesamt kam die Akquisition auf etwas mehr als eine Milliarde US-Dollar zu stehen. Die Offerte war damals überzeichnet, weswegen Roche die Titelkäufe einzelner Aktionäre gekürzt hatte.
Schritt in Richtung personalisierte MedizinMit der kompletten Übernahme des Kooperationspartners komme man dem Ziel einer noch stärker personalisierten Krebsbehandlung einen Schritt näher, heisst es in der Mitteilung weiter. Roches Pharma-Chef Daniel O'Day hebt in der Mitteilung hervor, dass die komplette Übernahme ein wichtiger Schritt für Roche sei. Neue Erkenntnisse im Bereich der Molekular-Technik sowie die Verfügbarkeit eines hochwertigen Apparates für Genomanalyse sollten helfen, in der Krebsforschung neue Ansätze aufzutun, so der Manager weiter.
Wie das Roche-Management in der Vergangenheit immer wieder betont hat, dürften molekulare Informationen und Analyse in Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen, um Krebstumore zu charakterisieren und entsprechende Therapien auszuwählen. Gleichzeitig können durch fortlaufende Bluttests der Behandlungsverlauf nachverfolgt und besser verstanden sowie die Therapie gegebenenfalls angepasst werden.
Foundation Medicine wird laut Roche auch weiterhin als eigenständige und autonome Gesellschaft operieren. Die komplette Übernahme durch Roche werde von den entscheidenden Gremien beider Unternehmen einstimmig befürwortet. (SDA)
SCHARANS GR - Am Sonntag fiel ein Mann aus Scharans in Mittelbünden beim Chriesi-Pflücken von der Leiter. Der 69-Jährige verstarb nach dem Drei-Meter-Sturz im Kantonsspital in Chur.
Ein 69-jähriger Mann aus Scharans in Mittelbünden ist an den Folgen eines Sturzes von einer Leiter gestorben. Der Rentner war am Sonntag beim Kirschenpflücken drei Meter abgestürzt.
Am Montagabend starb der Mann im Kantonsspital in Chur an den Folgen seiner Verletzungen, wie die Bündner Polizei am Dienstag mitteilte. Er hatte am Sonntag auf seinem Grundstück in Scharans auf einer Leiter Kirschen von einem Baum gepflückt.
Ehefrau kümmerte sich um VerletztenDabei sei er aus einer Höhe von drei Metern auf die Wiese hinunter gestürzt, schrieb die Polizei. Seine Frau betreute den Verunfallten und alarmierte die Rettungskräfte. Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Graubünden nahmen die Ermittlungen zur Klärung des genauen Unfallhergangs auf. (SDA)
BASEL - Am 20. Juli 1969 geschah Historisches: Zwei Astronauten setzten im Zuge der Apollo-11-Mission erstmals Fuss auf den Mond. Zum 50. Jubiläum im nächsten Jahr ist in Basel eine riesige Ausstellung geplant.
Es war «ein grosser Schritt für die Menschheit», wie es Neil Armstrong so passend ausdrückte. Am 20. Juli 1969 landete im Rahmen der Apollo-11-Mission erstmals ein bemanntes Raumschiff auf dem Mond. Im nächsten Sommer jährt sich dieses historische Ereignis zum 50. Mal.
In Basel wird aus Anlass dieses Jubiläums mit der grossen Kelle angerichtet. Das Projektteam des Swiss Space Museums um Leiter Guido Schwarz organisiert in Zusammenarbeit mit InfrontRingier die «Liftoff to Space». Es wird die grösste Raumfahrtausstellung sein, die es je in der Schweiz gab.
Grosse Mondlandschaft als HauptattraktionAuf über 13'000 Quadratmetern werden in der Messe Basel ab nächstem April vier Monate lang Hunderte von Ausstellungsstücken zu bestaunen sein. Unter anderen auch eine Original-Konsole der Missionskontrolle der Nasa aus den 60er-Jahren und ein Nachbau der Raumkapsel von Juri Gagarin, dem ersten Menschen im All.
«Grosse Highlights werden auch die grosse Mondlandschaft und ein massstabsgetreuer Nachbau einer Saturn-V-Rakete sein, die für die Apollo-Missionen benutzt wurde», sagt Guido Schwarz zu BLICK. Das Modell messe trotz Massstab 1:10 immer noch mehr als 11 Meter Länge.
VR-Stationen und interaktive ElementeDie Ausstellung soll aber nicht nur die Leistungen der Pioniere abbilden. Auch der Gegenwart und der Zukunft der Raumfahrt werden viel Platz eingeräumt. «Es wird verschiedene Virtual-Reality-Stationen geben, an denen die Besucher moderne Raumfahrt hautnah erleben könne», so Schwarz.
In interaktiven Elementen sollen den Gästen zudem die nächsten Pionierleistungen der bemannten Raumfahrt nähergebracht werden, sagt der Projektleiter. «Die ersten Schritte eines Menschen auf dem Mars oder eine dauerhaft bewohnte Mondbasis sind Beispiele davon, die in der Ausstellung ebenfalls präsentiert werden.»
Zusätzlich werden während der ganzen Dauer der Ausstellung verschiedene Events mit geladenen Gästen organisiert», erklärt Schwarz. Unter ihnen führende Köpfe in der Forschung sowie Astronauten.
Angebote für Schüler und FamilienEin Hauptziel von «Liftoff to Space» sei aber, möglichst viel Wissen an Schüler weiterzugeben. «Wir wollen bei ihnen die Begeisterung für die Raumfahrt wecken.»
Zu dem Zweck wird während der Sommerferien im Juli und August das «Kids Space Camp» organisiert. Dort können Kinder, Jugendliche und Familien einen Einblick in das spannende Thema Weltraum gewinnen», so Schwarz. Und ihre Neugier auf Wissenschaft und Technik stillen.
Spezial-Gala am JubiläumstagFür den Jubiläumstag am 20. Juli plant Schwarz etwas Besonderes. «Der Tag wird ganz im Zeichen der Apollo-11-Mission und speziell natürlich der Landung stehen», erklärt Schwarz. Und am Abend werde eine spezielle Apollo-Gala organisiert, bei welcher die historische Leistung aller daran Beteiligten gefeiert werden könne.
Mexikos Halbinsel Yucatán ist ein Magnet für Badenixen und Sonnenanbeter. Das flache Land ist aber auch ein Veloparadies. Wir haben uns in den Sattel geschwungen!
Der Schamane hat für die Geisterzeremonie sein bestes Hemd angezogen und den Urwald-Altar mit Plastik-Rosen geschmückt – auch Geisterbeschwörer müssen mit der Zeit gehen. In alle Himmelsrichtungen schwenkt er eine rauchende Schale und rezitiert Sprüche in altem Maya-Singsang. Befremdlich wirkt das. Aber es ist zu unserem Besten: Wir wollen uns in den Urwald von Yucatán wagen, und da müssen uns die Geister gewogen sein – zum Schutz vor Spinnen, Giftschlangen, Pumas und Jaguaren, die hier noch durchs Gestrüpp schleichen.
Yucatan auf dem Bike erkundenDie Halbinsel im Südosten Mexikos ist vor allem für seine Sandstrände bekannt. Kilometer um Kilometer reiht sich hier ein Hochglanz-Setting an das nächste. Allen voran die Badehochburg Cancún – sie zieht jährlich Millionen Touristen auf der Suche nach Beach und Party an. Wir wollen allerdings die ausgetretenen Touristenpfade verlassen und den Landstrich mit dem Velo erkunden.
Zu sehen gibt es nebst Natur und jahrtausendealter Geschichte auch einen faszinierenden Kulturenmix. Yucatán ist das angestammte Gebiet der Maya, jener Volksgruppe, die für ihre einstige Hochkultur mit tollkühnen Pyramiden bekannt ist. Doch vor ziemlich genau 500 Jahren kamen die Spanier übers Meer und zwangen dem Kontinent ihre Kultur und Religion auf. Ganz konnten die Eroberer das Maya-Weltbild allerdings nicht ausmerzen. Der Glaube an Naturgeister ist immer noch lebendig.
Zum Abschluss seiner Zeremonie reicht uns der Schamane einen Trunk, der ebenso erdig und rauchig schmeckt wie das Land. Nun sind wir bereit, Klammeraffen zu suchen. Leider hilft der Zauber nicht wirklich: Die putzigen Tierchen mit den langen Armen, die wir beim Mittagsschlaf stören, pinkeln vergnügt auf die neugierigen Touristen mit ihren klickenden Kameras. Dass die bedrohten Affen sich hier noch durch den Urwald hangeln, ist eine kleine Sensation. Der steinige Boden Yucatáns eignet sich nicht für intensive Landwirtschaft. Vielerorts ist die Natur deshalb noch intakt, so wie hier im Naturreservat Punta Laguna, das die Mayas poetisch Ma’ax Yetel Kooh nennen, das Haus des Klammeraffen und des Jaguars.
Abkühlung gibts in einer Zenote, einem unteridrischen SeeYucatán ist flach wie eine Tortilla. Ideales Veloland möchte man meinen, doch das Biken verlangt uns alles ab. Täglich radeln wir 40 bis 70 Kilometer auf teilweise schnurgeraden Strassen. Und spätestens ab elf Uhr hat die erbarmungslose Sonne das Tropenland wie ein Dampfbad aufgeheizt – das schlägt auf die Motivation. Doch ist, den Maya-Göttern sei Dank, die nächste Abkühlung nie weit. Das Zauberwort heisst Cenote – unterirdische Seen, die erfrischender sind als jede Badi.
Die Halbinsel, in die der Komet eingeschlagen haben soll, welcher die Dinosaurier auslöschte, ist durchlöchert wie Emmentaler. In dem porösen Kalkstein haben sich riesige Höhlensysteme gebildet, die nur wenige Meter unterhalb der Oberfläche liegen. Heute tummeln sich hier Touristen und Einheimische gleichermassen.
Reiche Maya-KulturZu Zeiten der Maya waren die Cenotes allerdings heilige Tore zu den Göttern der Unterwelt und den Priestern vorbehalten. Noch heute findet man in den Tiefen Opfergaben und menschliche Skelette – die Maya hatten eine Vorliebe für Menschenopfer. Entweder wurden Kriegsgefangene geopfert oder noble Maya-Söhne, die durch ein Ballspiel auserkoren wurden.
Auf einem Spielfeld, von denen es in jeder Stadt mehrere gab, musste ein Kautschukball mit Hüft-und Schulterkicks durch einen senkrecht angebrachten Steinring bugsiert werden. Den Gewinnern wurde die ultimative Ehre zuteil: Sie gaben ihr Leben zu Ehren der Götter hin. Oder waren es die Verlierer? So genau weiss man das nicht. Was man weiss: Die abgetrennten Schädel der Opfer wurden nach dem Spiel dem Volk präsentiert.
Gleich mehrere Maya-Stätten stehen auf dem Programm unserer Tour. Die eindrücklichste ist Chichén Itzá mit ihrer 30 Meter hohen Tempelpyramide. Zudem schlendern wir durch Kolonialstädtchen, schlürfen Corona in Strassenbeizen, besuchen Tequila-Destillen, schauen Flamingos beim Stolzieren zu oder schwatzen mit den Menschen auf den Dorfplätzen.
Nach zehn ereignisreichen Tagen sind wir wieder zurück am Meer und lassen uns von einer Masseurin die sauren Waden durchkneten, während ein Barmann den nächsten Mojito mixt. Traumjob Reisejournalismus? Nein: die verdiente Erholung nach Tropenhitze und Dschungelfeuchte.
Informationen
Flüge: Edelweiss Air fliegt mehrmals wöchentlich von Zürich nach Cancún. www.flyedelweiss.com
Bike-Reise: Die beschriebene Veloreise durch Yucatán wird vom Schweizer Reiseveranstalter Bike Adventure Tours angeboten. Mit An- und Abreise dauert die Tour 16 Tage. Mit dabei sind eine Schweizer und eine lokale Reiseleitung. Ein Begleitbus transportiert das Gepäck und hilft, längere Strecken zu überbrücken. Insgesamt bietet Bike Adventure Tours in 10 Ländern Mittel- und Südamerikas Reisen an, abgestuften auf jegliches Können. Kuba steht ebenso auf dem Programm, wie Costa Rica, Bolivien oder Patagonien. www.bike-adventure-tours.ch
Einreise: Zur Einreise nach Mexiko genügt ein Reisepass.
Geld: In den touristischen Orten kann mit Mexikanischen Pesos und US-Dollars bezahlt werden. Letztere allerdings zu einem schlechteren Wechselkurs. Bargeld gibts einfach am EC-Automaten. Zum Geldwechseln eignen sich Euro und US-Dollar.
Gesundheit: Yucatán liegt in den Tropen. Etwa sechs Wochen vor der Reise sollte man seinen Hausarzt kontaktieren, eventuell sind Impfungen nötig. Auf Mückenschutz achten! www.safetravel.ch
Fabian Schär (26) hat in der Innenverteidigung mit Manuel Akanji (22) einen neuen Mann an seiner Seite. Schär ist voll des Lobes über seinen neuen Partner. Nach dem Brasil-Spiel wurde die Schweizer Nationalmannschaft als «Fouler» und «Treter» bezeichnet. Schär verstehts nicht.
Dem 73-fachen Internationalen Johan Djourou (31), der schon bei der WM 2006 in Deutschland für die Schweiz spielte, bleibt nur noch die Rolle des Ersatzspielers.
Nati-Coach Vladimir Petkovic setzt in der Innenverteidigung neu auf Fabian Schär und den vier Jahre jüngeren Dortmund-Verteidiger Manuel Akanji.
Schär über seinen neuen Partner: «Wir funktionieren sehr gut zusammen auf dem Platz, wir helfen uns gegenseitig. Wir kommunizieren sehr viel. Aber die ganze Viererkette funktioniert sehr gut. Die Mannschaft verteidigt sehr gut, das ist sehr wichtig für uns.»
Wie sieht Schär seinen neuen Partner? «Er ist mit seinen jungen Jahren schon sehr ruhig, sehr zweikampfstark und er hat eine sehr gute Spielauslösung. Er hat eine sehr schöne Zukunft vor sich, wenn er so weitermacht.»
Schär hat sich am Sonntag im Hotel vor dem Spiel der Schweizer gegen Brasilien (1:1) auch einen Teil von Serbien vs. Costa Rica (1:0) reingezogen.
Sein Fazit: «Die Serben haben sehr gute Einzelspieler, sie zeigten gegen Costa Rica ein sehr gutes Spiel. Das wird für uns ein sehr hartes und intensives Spiel werden.»
Nach dem Brasilien-Spiel gabs viele Reaktionen, die Schweizer seien «Fouler», «Treter» und hätten eine «überharte Gangart». Wie nimmt Schär diese Kritik wahr? «Unverständnis. Klar haben wir aggressiv gespielt, aber es war alles im fairen Bereich. Manchmal musst du foulen, das gehört zum Fussball dazu. Wir sind auch eine Mannschaft, die in die Zweikämpfe geht.»
Das öffentliche Training von heute Morgen:
Schlagersängerin Vanessa Mai steht nach ihrem Unfall im Frühling zwar wieder auf der Bühne, hat aber immer noch mit den Folgen zu kämpfen.
Keine Besserung für Vanessa Mai (26) in Sicht. Der Schlagerstar hat noch immer mit den Folgen eines Unfalls Anfang April bei einer Konzertprobe zu kämpfen. Obwohl sie wieder auftritt, gehe es ihr noch überhaupt nicht gut, sagt die Sängerin gegenüber «Bild»: «Ich habe wirklich permanent Schmerzen und darf eigentlich auf der Bühne nicht so ausflippen, wie ich es dann doch immer wieder mache», so Mai. «Ich bin ja schon froh, dass ich nicht im Rollstuhl gelandet bin. Es war knapp davor.»
Heilungsverlauf ungewissAktuell trainiert die Sängerin drei- bis viermal pro Woche und macht eine Therapie. Es sei allerdings ungewiss, ob sie jemals wieder so unbesorgt tanzen könne wie vor dem Unfall im April. «Keiner weiss, ob wir das wieder hinbekommen. Die einen sagen ‹Nie wieder›, die anderen sagen ‹Bekommen wir wieder hin›», erzählt sie weiter. Dabei könne sie es sich nicht vorstellen, eine Show ohne Tanz aufzuführen.
Mai will sich das Auftreten nicht nehmen lassenTrotz der ständigen Schmerzen will die Entertainerin nicht auf ihre Auftritte verzichten: «Auf der Bühne spüre ich die Schmerzen nicht. Die Bühne ist der einzige Ort, an dem ich nicht nachdenke. Dort will ich es mir nicht nehmen lassen, einfach zu leben und zu geniessen.»
Doch die Anstrengung bleibt nicht ohne Folgen. «Danach bekomme ich immer die Klatsche, dann tut es immer echt weh», erklärt Mai. Ihre Fans sollten sich aber keine Sorgen um sie machen, betont sie. Denn sie wolle nicht zu weit gehen, verspricht die Sängerin. Sie wärme sich vor jeder Show auf, und selbst ihre Ernährung und ihre Agenda seien komplett auf ihre Konzert-Auftritte abgestimmt. Wie das konkret aussieht, verrät Mai allerdings nicht. (brc)
STUTTGART (D) - Die Farce um Gotthard-Raser Christian R.(43) geht in die nächste Runde! Am Morgen bestätigte die deutsche Staatsanwaltschaft gegenüber BLICK, dass Christian R. seine Haftstrafe endlich angetreten hat. Jetzt die Kehrtwende.
Das nennt sich eine Vollbremsung bei voller Fahrt, um dann in die entgegen gesetzte Richtung davon zu brausen. Riesen-Puff bei der Stuttgarter Staatsanwaltschaft im Fall Gotthard-Raser!
Nach knapp drei Jahren juristischer Irrfahrt, bestätigt die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Stuttgart heute um 9.49 Uhr früh schriftlich gegenüber BLICK: «Er hat seine Haftstrafe angetreten.»
Es schien, als hätte die Farce um den Tempo-Proleten damit endlich ein Ende gefunden, nachdem er im Juli 2014 in seinem getunten BMW Z4 (482 PS) mit mehr als 200 km/h durch die Schweiz gebolzt war und im Gotthard-Tunnel zehnmal überholt hatte. Nachdem man seinen Wagen konfisziert hatte.
Heute sah es dann so aus, als dass dem Deutschen das Lachen endlich vergangen ist, nachdem er sich nach seiner Raserei über die Schweizer Autofahrer und Justiz noch lustig gemacht hatte und glaubte, dass er die 12 Monate Haft nicht antreten müsse. Und das obwohl die Tessiner Staatsanwaltschaft ihn angeklagt hatte, das Leben anderer Verkehrsteilnehmer aufs Spiel gesetzt zu haben.
Drei Jahre nach der Tempo-Fahrt hätten die Deutschen Behörden den Fall damit endlich zu Ende bringen können, nachdem das Landgericht Stuttgart zuerst noch zum Schluss gekommen war, dass der Gotthard-Raser in Deutschland nicht ins Gefängnis müsse und die Staatsanwaltschaft dagegen angekämpft hatte.
Christian R. behauptet, er sei zu krank für den KnastUnd jetzt das. Nach der schriftlichen Bestätigung des Haftantritts von Christian R. merken die Deutschen erst Stunden später: Oops, der sitzt ja noch gar nicht hinter Gittern!
Um 16.01 Uhr meldet sich die Staatsanwaltschaft Stuttgart erneut bei BLICK und muss zugeben: «Uns wurde gerade mitgeteilt, dass der Verurteilte seine Haftstrafe doch noch nicht angetreten hat.»
Der Grund: Christian R. behauptet, zu krank für den Knast sein! Er sei aufgrund gesundheitlicher Gründe haftunfähig, liess er die Behörden wissen. «Diese Frage wird daher nunmehr zu klären sein», sagt der Staatsanwaltschafts-Sprecher.
In der Schweiz fragt man sich derzeit mehr: Wie lange lässt man sich in Deutschland vom Gotthard-Raser noch auf der Nase rumtanzen?
* Name der Redaktion bekannt
STUTTGART (D) - Der Deutsche Christian R. (43) überholte 10 Mal im Gotthard. Dabei erreichte er ein Tempo von 200 km/h. Danach machte er sich öffentlich über die Schweizer Autofahrer lustig. Doch nun hat der Spass ein Ende. Der Gotthard-Raser hat in Deutschland seine Haftstrafe angetreten.
Spätestens jetzt ist ihm das Lachen vergangen. Gotthard-Raser Christian R.* (43) sitzt seit dieser Woche im Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigt gegenüber BLICK: «Er hat seine Haftstrafe angetreten.» Knapp drei Jahre später, seit er im Juli 2014 das Leben anderer Verkehrsteilnehmer (BLICK berichtete) auf seiner Tempo-Fahrt gefährdet hatte.
Rücksichtslos bretterte er damals in seinem getunten BMW Z4 (482 PS) quer durch die Schweiz, mit mehr als 200 km/h auf dem Tacho. Im Gotthard-Tunnel überholte er zehn Mal. Die Polizei konnte den Raser erst vor dem Ceneri-Tunnel stoppen. Der BMW wurde konfisziert. Mit seiner Irrfahrt setzte er laut Anklage der Tessiner Staatsanwaltschaft das Leben der anderen Verkehrsteilnehmer aufs Spiel.
«Schweizer können nicht Autofahren»Öffentlich witzelte Christian R. danach über seine Raserei. Sagte: «Schweizer können nicht Autofahren.» Unverfroren provozierte er die Schweizer Justiz. Denn er war überzeugt, dass er straflos davon komme. Das Landgericht Stuttgart kam zuerst zum Schluss, dass der Gotthard-Raser in Deutschland nicht ins Gefängnis müsse. Doch dagegen legte die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel ein.
Mit Erfolg: Christian R. ist im Gefängnis eingefahren. Nun hat er 12 Monate Zeit, um runterzufahren und über seine Straftat nachzudenken.
* Name der Redaktion bekannt
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen muss rund 300'000 Euro an das EU-Parlament zurückzahlen. Sie konnte nicht beweisen, dass sie damit Mitarbeiter bezahlt hatte.
Sie kritisierte die EU – doch bereicherte sich offenbar schamlos: Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen muss dem EU-Parlament aus ihrer Zeit als Abgeordnete 300'000 Euro zurückzahlen.
Bei der Rückzahlung handelt es sich um Beträge für eine in dieser Zeit angeblich von Le Pen eingestellte Mitarbeiterin. Der EU-Gerichtshof (EuGH) wies in einem Urteil die Klage von Le Pen gegen einen Rückforderungsbeschluss des EU-Parlaments zurück.
Das EU-Parlament hatte Le Pen vorgeworfen, keinen Nachweis dafür erbracht zu haben, dass die von der örtlichen Assistentin ausgeübte Tätigkeit effektiv, unmittelbar und ausschliesslich an ihr Mandat geknüpft war.
Le Pen hatte beim EuGH Nichtigkeitsbeschwerde gegen den gegen sie ergangenen Beschluss des EU-Parlaments eingelegt. Die Luxemburger Richter wiesen am Dienstag die Klage von Le Pen ab und bestätigten den Rückforderungsbeschluss des EU-Parlaments.
Le Pen war von 2009 bis 2017 EU-Abgeordnete. (SDA)
Bund und Kantone haben heute den Bildungsbericht 2018 vorgestellt. Er zeigt: Die Schweiz wird immer mehr zum Land von Akademikern. Angesichts der Digitalisierung ist das aber nicht unbedingt schlecht.
Es ist ein dicker Schinken: Über 300 Seiten lang ist der Bildungsbericht, den der Bund heute vorstellt. Darin steht alles über den aktuellen Zustand und derzeitige Herausforderungen des Schweizer Bildungswesens – aufgeteilt in über 500 Themen.
Geschrieben hat den Monster-Bericht die Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) im Auftrag von Bunden und Kantonen. An einer Medienkonferenz nehmen Bildungsminister Johann Schneider-Ammann und Silvia Steiner (ZH), Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), heute Stellung zu den Bericht und dessen Ergebnissen.
Ein Volk von AkademikernSo zeigt der Bericht unter anderem auf, dass die Schweizer immer stärker ein Volk von Akademikern werden. Bis 2045 werden rund 60 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz einen tertiären Bildungsabschluss haben – also eine Hochschule absolviert oder eine höhere Berufsbildung hinter sich haben. 2015 waren es noch 40 Prozent.
Schneider-Ammann sieht diese Entwicklung kritisch. Die steigende Akademiker-Quote in der Schweiz sei «eine heikle Angelegenheit», sagt er. Viele Eltern bestünden heute. darauf, dass ihre Kinder ins Gymi gehen – und keine Lehre machen. «Ich versuche ihnen klar zumachen, dass es keine Prestigefrage ist, ob der Sohn oder die Tochter ins Gymi geht oder nicht», so Schneider-Ammann.
Allerdings: Die steigende Zahl an Akademikern traf in der Vergangenheit in der Arbeitswelt auch auf eine grosse Nachfrage, betont SKBF-Direktor Stefan Wolter. Und die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner ist sich sicher, dass das künftig auch so bleiben wird. Insbesondere Fachhochschul-Absolventen würden gebraucht, sagt sie. Ein Studium sei wichtig, weil sich die Berufsbilder immer stärker verändern. So würden beispielsweise digitale Fähigkeiten immer wichtiger, um in der Berufswelt bestehen zu können.
Migration und Digitalisierung als HerausforderungenDie Digitalisierung nennt der Bericht als eine von zwei grossen Herausforderungen für das Bildungswesen von heute. Die beliebteste Berufsausbildung bei Schweizer Jugendlichen – das KV – haut laut Steiner beispielsweise kaum Zukunftsperspektiven. «Das Berufsbild KV wird es in dieser Form in zehn Jahren wohl gar nicht mehr geben», prognostiziert Steiner.
Das Bildungswesen müsse sich deshalb überlegen, welche Kombinationen von Fähigkeiten in Zukunkt gefragt sein werden, sagt Wolter. «Damit der Mensch den Computer und nicht der Computer den Menschen brauchen kann».
Die zweite Herausforderung: Migration. Ein Drittel der 15- bis 17-Jährigen haben einen Migrationshintergrund, zeigt der Bericht auf. Das Ziel von Bund und Kanton ist es, dass 95 Prozent der 25-Jährigen einen Sek-II-Abschluss haben. Während das Ziel bei Schweizern mit 94 Prozent schon fast erreicht ist, hinken junge Erwachsene, die im Ausland geboren worden sind, weit hinterher. Bei ihnen beträgt die Quote nur 73 Prozent.