Rom – Die Bildung einer Übergangsregierung in Italien verzögert sich weiter. Der Grund: Offenbar gibt es doch noch Chancen auf eine politische Koalition.
Der Präsidentenpalast bestätigte am Mittwoch, dass Staatschef Sergio Mattarella und der designierte Premier Carlo Cottarelli warten, bis klar sei, ob es noch eine Einigung zwischen den Parteien geben könne. Unklar war, welche Parteien gemeint waren.
Neue Möglichkeiten nach SondierungsgesprächCottarelli sagte in einer nach einem Treffen mit Mattarella veröffentlichten Erklärung, es gebe nach einem weiteren Sondierungsgespräch «neue Möglichkeiten» für eine Regierungsbildung. Diese beträfen die «Geburt einer politischen Regierung» auf Grundlage des Ergebnisses der Parlamentswahl vom 4. März. «Dieser Umstand, der auch die Spannungen am (Finanz-)Markt in Erwägung zieht, hat ihn bewogen, weitere Entwicklungen abzuwarten.»
Das Bündnis aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und fremdenfeindlichen Lega war am Sonntag geplatzt, nachdem Mattarella sich geweigert hatte, den Euro- und Deutschland-Kritiker Paolo Savona zum Finanzminister zu ernennen. Daraufhin hatte Mattarella dem Finanzexperten Cottarelli den Auftrag gegeben, eine Expertenregierung zu bilden, um das Land zu einer Neuwahl zu führen. (SDA)
Vor einem Jahr ging er an Krücken und Ärzte rieten ihm zum Rücktritt. Jetzt kämpft er um einen WM-Platz.
Vor einem Jahr geht Josip Drmic noch an Krücken. Fussballspielen, die Nati, die WM in Russland alles ist weit weg. Nach dem zweiten Knorpelschaden im Knie haben viele Ärzte den Glauben verloren, sie raten an dem 25-Jährigen sich einen neuen Job zu suchen. Doch Drmic kämpft weiter.
Jetzt trainiert er im Nati-Camp im Cornaredo – mit besten Aussichten auf eine WM-Teilnahme. Was sagen Sie den Ärzten, die nicht mehr an Sie geglaubt haben? Drmic: «Es ist sehr einfach, zu sagen, dass es nicht mehr geht. Ich wollte zeigen, dass es machbar ist. Ich habe den schwierigeren Weg gewählt und es hat sich ausbezahlt. Dafür habe ich nur noch mit Menschen zusammengearbeitet, die an mich glauben.»
Jetzt ist der Stürmer hier und gibt Vollgas. In den Trainingsspielen trifft er am Laufmeter.
Wäre der Platz im fixen WM-Kader, die Reise nach Russland die Belohnung für die Schufterei? «Die Belohnung ist, dass ich wieder gesund und happy bin! Es tut gut hier zu sein, ich bin froh und glücklich. Alles andere, was auf mich zukommt, wäre eine Sahnehäubchen mehr.»
HAGGEN SG - Was war denn da los? In St. Gallen fallen am Dienstag Feuerbälle vom Himmel und verunsichern die Anwohner.
Am Dienstagabend werden sich viele St. Galler verwundert die Augen gerieben haben: Gegen 21.30 Uhr war dort der Nachthimmel hell erleuchtet. Zig kleine Feuerbälle fielen aus den Wolken und verschwanden in einem nahe gelegenen Waldstück. Ein richtiger Feuerregen!
Verunsicherte Leserreporter melden sich darauf bei BLICK: «Wir hatten wirklich Angst und glaubten schon, der Dritte Weltkrieg bricht aus», sagt eine Schülerin (15). Sie filmte das mysteriöse Spektakel auf dem Weg nach Hause.
Was waren das für Feuerbälle? Beim Wetterdienst Meteonews weiss man nichts von einem Feuerregen.
Die Kantonspolizei St. Gallen bringt BLICK auf die richtige Spur: «Wir gehen davon aus, dass das Militär auf der Anlage im Breitfeld ein Nachtschiessen durchgeführt hat. Zur Beleuchtung des Waffenplatzes werden kleine Fallschirme mit brennendem Leuchtmittel benutzt. Diese schweben dann vom Himmel.»
Daniel Reist, Chef Kommunikation der Schweizer Armee, erklärt darauf: «Es handelt sich dabei um Gefechtsfeldbeleuchtung. Diese sind zwischen 20 und 30 Zentimeter gross und können bis zu vier Minuten brennen.»
Und tatsächlich: Die verängstigten Anwohner dürfen aufatmen. Das Militär-Kommando in St. Gallen bestätigt BLICK, dass eine Kompanie am Dienstagabend ein Nachtschiessen bis 22 Uhr durchführte.
Sydney – Das Great Barrier Reef ist in den vergangenen 30'000 Jahren fünfmal praktisch abgestorben - und hat sich an anderer Stelle neu gebildet. Das schreiben Forscher im Fachmagazin «Nature Geoscience».
Vor etwa 30'000 und etwa 22'000 Jahren sei der Meeresspiegel deutlich gesunken. Das heute grösste Korallenriff der Erde sei dadurch an die Luft gekommen. Vor 17'000 und 13'000 Jahren sei der Meeresspiegel gestiegen, die Korallen waren dadurch in zu tiefem Wasser. Dem Riff ist es den Forschern zufolge aber gelungen, weiter landauswärts (beim Sinken) oder landeinwärts (beim Steigen) zu überleben.
Das Great Barrier Reef bildet sich immer wieder neuVor 10'000 Jahren, so die Wissenschaftler, war es durch schlechte Wasserqualität und hohen Sedimenteintrag praktisch hinüber, konnte sich aber ebenfalls erholen.
Studienleiter Jody Webster von der Universität Sydney schliesst aus den Ergebnissen, dass das Great Barrier Reef gegen Umwelteinflüsse widerstandsfähiger ist als angenommen. Zugleich warnte er davor, die Auswirkungen des aktuellen Klimawandels zu unterschätzen. Sie könnten das Riff überfordern. «Ich habe grosse Sorgen, was die Fähigkeit des Riffs angeht, die Geschwindigkeit des Wandels in naher Zukunft zu überleben.»
Für Schutz und Regenerierung des Ökosystems hatte Australiens Regierung kürzlich mehr als 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Riff an Australiens Nordostküste erstreckt sich über insgesamt 2300 Kilometer. Durch sogenannte Korallenbleiche aufgrund von hohen Temperaturen wurde 2016 und 2017 fast ein Drittel zerstört.
An der internationalen Studie wurde insgesamt zehn Jahre lang gearbeitet. Dazu wurden an insgesamt 16 Stellen des Riffs Proben entnommen und mit verschiedensten wissenschaftlichen Methoden analysiert.
Boris Becker liess sich bei seinem ersten Auftritt nach Bekanntgabe der Trennung von Ehefrau Lilly nichts anmerken. Der Tennis-Star gab sich locker und gut gelaunt.
Nach dreizehn Jahren Beziehung und neun Jahren Ehe verkündeten Boris Becker (50) und seine Ehefrau Lilly (41) gestern ihr Liebes-Aus. Der deutsche Tennis-Star und das niederländische Model würden sich «einvernehmlich und freundschaftlich» trennen, wie «Bild» berichtete.
Nach der Trennungs-Nachricht stürzte sich Becker in die Arbeit: Die Tennis-Legende kommentierte in Paris für den TV-Sender «Eurosport» das Turnier bei den French Open. Wie «Bild» berichtet, gab sich Becker locker und freundlich, lächelte und machte mit Fans geduldig Selfies.
Becker zeigt sich bei Twitter emotionalDoch so sportlich wie sich Becker in der französischen Hauptstadt gab – die viele Unterstützung, die er in dieser schweren Zeit von seinen Kollegen und Freunden erhält, bewegte den Sport-Star. Bei Twitter zeigt er sich emotional: «Ich bin überwältigt und sehr berührt von all den positiven, lieben, emotionalen Botschaften an mich ... ich habe wirklich noch ein paar Freunde! Vielen Dank.»
Lilly Becker nimmt ihren Noch-Ehemann gegenüber «Bild»-Kolumnist Franz Josef Wagner in Schutz. Bei Instagram richtet sie sich direkt an ihn: «Warum? Er ist immer noch der Vater meines Sohnes und ein deutsches Idol … Hör einfach auf, bitte.» In den Hashtags fügt sie «schmerzhaft» und «Respektiere uns» hinzu. (kad)
Xherdan Shaqiri wird wegen des Stoke-Abstiegs zum Schnäppchen. Nun ist er ein heisses Thema in den türkischen Medien.
Galatasaray in Euphorie: Der Istanbuler Verein wird im Mai zum 21. Mal türkischer Meister, vor Fenerbahce. Der Klub von Eren Derdiyok (29) qualifiziert sich damit direkt für die Champions League.
Und mit diesem Millionen-Regen beginnen am Bosporus die grossen Träume! Unter anderem, Xherdan Shaqiri (26) verpflichten zu können. Der Nati-Star von Stoke kann nach dem Abstieg dank einer Klausel für 14,5 Millionen Euro wechseln. Ein Schnäppchen nach acht Premier-League-Toren und sechs Assists in einer Saison auf dem völlig überhitzten Transfermarkt.
Die türkischen Medien heben das Thema Shaqiri denn auch mehrfach auf die Titelseite. Und spekulieren daneben mit Namen wie Oumar Niasse (Everton), Juan Bernat (Bayern München), Andre Gomes (Barcelona) oder Emre Mor (Celta Vigo).
Wird Shaqiri jetzt Türke? Höchstwahrscheinlich nicht. Priorität hat ein Wechsel in eine grosse Liga. In England machen Gerüchte um Tottenham und Everton die Runde. Und sein Ex-Trainer Mark Hughes will ihn gerne nach Southampton holen. In Italien wollte ihn die AS Roma im Winter unbedingt.
Gut möglich, dass vor dem WM-Spiel gegen Brasilien am 17. Juni ein Entscheid gefallen ist.
Benjamin H. (36) entriss einer Polizistin in Lüttich (B) ihre Dienstwaffe – dann erschoss er Lucile Garcia (†53) und Soraya Belkacemi (†45) und später auch noch einen Lehrer (†22). Jetzt kommt aus: Er hat schon kurz vor der Tat mit einem Hammer zugeschlagen.
Der mutmassliche Terrorist von Lüttich hat vier Personen getötet.
Benjamin H. (†36) hatte am Dienstagvormittag bei seinem Haftfreigang in Lüttich die Polizistinnen Lucile Garcia (†53) und Soraya Belkacemi (†45) mit einem Messer angegriffen, ihnen dann die Dienstwaffen entrissen und sie erschossen. Belkacemi hinterlässt zwei 13-jährige Zwillingstöchter. Garcia hatte einen 25-jährigen Sohn. Vor zehn Jahren starb bereits sein damals 21-jähriger Bruder.
«Mein Kind wurde vor meinen eigenen Augen erschossen»Dann tötet Benjamin H. auch den Lehrer Cyril Vangriecken (†22). Der Zivilist sass in einem parkierten Auto in der Nähe. Neben ihm am Steuer sass seine Mutter, Fabienne Marichal. Sie fuhr ihren Sohn zur Schule, um seinen Praktikumsbericht abzuholen. Im September sollte er als Grundschullehrer anfangen.
«Wir fuhren über den Boulevard d'Avroy zurück nach Hause», sagt sie gegenüber belgischen Medien. Plötzlich sagte der Sohn: «Mama, da stimmt was nicht. Da liegt ein Polizist auf dem Fussweg.» Und deutet auf die vor ihnen liegende Kreuzung. «Ich wollte sofort beschleunigen und wegfahren», sagt Marichal. Doch es war bereits zu spät.
Denn die Ampel springt auf Rot und Benjamin H. springt zu ihrem Auto und erschiesst Cyril. «Ohne zu zögern, hat er meinen Sohn mit mehreren Kugeln getötet. Durch das Fenster auf der Beifahrerseite.»
Mutter Fabienne Marichal kann noch nicht begreifen, was geschehen ist. «Es dringt noch nicht durch, was da passiert ist», sagt sie. «Mein Kind wurde vor meinen eigenen Augen erschossen und ich konnte ihn nicht beschützen.»
Mithäftling mit Hammer erschlagenIn der Nacht auf Dienstag tötete er Michael W. Das sagte der belgische Innenminister Jan Jambon am Mittwochmorgen dem belgischen Fernsehsender RTL.
Demnach brachte der Attentäter seinen ehemaligen Mithäftling in der südbelgischen Provinz Luxemburg mit einem Hammer um. Dies, nachdem die Männer einen Juwelierladen in der Stadt Rochefort überfallen hatten.
Den Hammer haben Polizisten in einem Auto, das H. benutzt hat, sichergestellt. Sie bringen die mögliche Tatwaffe in Verbindung mit dem Tötungsdelikt.
Täter sollte 2020 aus dem Knast rauskommen
Am Dienstag konnte Benjamin H. von den Polizisten erschossen werden. Nachdem er an einer Schule zwei Frauen als Geiseln festhielt. Vier Polizisten wurden bei der Schiesserei verletzt. Die Ermittler vermuten einen terroristischen Hintergrund. «Für den Moment hatten wir genügend Gründe, ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts terroristischer Taten zu eröffnen», sagte Staatsanwalt Eric van der Sypt. Er fügte aber hinzu: «Wir ziehen noch keine Schlüsse.» Geprüft werde vor allem, ob der Täter allein handelte.
Als Motiv für die Taten nannte Jambom laut belgischer Nachrichtenagentur Belga bei RTL eine mögliche Radikalisierung im Gefängnis: «Aber vielleicht auch, dass er in unserer Gesellschaft keine Perspektive mehr hat, weil er in der Nacht zuvor einen Mord begangen hatte.»
Die Polizei hatte Hinweise auf Kontakte zu Radikalen in den Jahren 2016 und 2017 gefunden. Die Ermittler durchsuchten die Wohnung der Mutter von Benjamin H. und seine Zelle im Gefängnis. In der Zelle wurden ein Koran und Gebetsteppich gefunden.
Benjamin H. sass seit 2003 im Knast und sollte 2020 wieder rauskommen.
(SDA/man)
Die Schweizer Handballerinnen können am Mittwoch mit der erstmaligen EM-Qualifikation ein historisches Resultat erreichen. Für die beiden Routiniers Karin Weigelt (34) und Manuela Brütsch (34) wäre es der Höhepunkt.
Nur ein Sieg gegen Kroatien trennt die Schweizer Frauen noch von der EM-Teilnahme. Im Heimspiel in Sursee LU kann die Nati am Mittwoch (20.00 Uhr) mit einem Erfolg im zweitletzten Gruppenspiel vorzeitig die Quali sichern. Es wäre ein fantastischer Effort.
Speziell für zwei Spielerinnen ginge ein Traum in Erfüllung. Die beiden Routiniers Karin Weigelt (34, Göppingen) und Goalie Manuela Brütsch (34, Bad Wildungen), die in der Bundesliga engagiert sind, gehören seit über einem Jahrzehnt zu den Stützen des Teams.
Kroatien-Spiel ist schon im Hinterkopf
Die Vorfreude bei ihnen ist schon jetzt gross. «Das Kroatien-Spiel ist seit Wochen im Hinterkopf. Ich stelle mir oft vor, was bei einem Sieg alles ablaufen könnte. Das Szenario, dass wir erstmals eine realistische EM-Chance haben, ist unglaublich», sagt Brütsch.
Obwohl das Auswärtsspiel letzten Herbst in Kroatien verloren ging (28:32), sind die Aussichten gut. Weigelt: «Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren und den Gegner nicht ins Match kommen lassen, dann siehts gut aus.»
Schweiz ist daheim stärker als auswärts
Die Schwachstellen vom ersten Kroatien-Duell sind bekannt. Nati-Coach Martin Albertsen hat die Spielerinnen schon vor dem Zusammenzug mit Infos versorgt. Brütsch sagt: «Wir spielten dort ein schlechtes Spiel. In der Abwehr waren wir schlecht und vorne vergaben wir zu viele Torchancen.»
Das soll sich in Sursee radikal ändern. Ein wichtiger Trumpf ist der Heimvorteil. Schon über 1400 Tickets sind im Vorverkauf weg. Mit den Fans im Rücken liegt ein Coup drin. Brütsch: «Daheim sind wir deutlich stärker als auswärts.»
Für Weigelt ein SchicksalsspielDoch welche Bedeutung hätte die Teilnahme an der EM Ende Jahr in Frankreich? Brütsch zieht einen Vergleich: «Ich sage zu meinen deutschen Teamkolleginnen immer, dass eine EM-Quali für mich vergleichbar wie ein WM-Titel für Deutschland wäre.»
Für Rekord-Nati-Spielerin Weigelt (125 Spiele, 387 Goals) hat das Kroatien-Duell noch eine weitere Komponente. «Für mich ist es eine Art Schicksalsspiel. Sicher ist, dass ich nächste Saison nicht mehr bei Göppingen spiele. Wenn wir uns für die EM qualifizieren, würde ich aber irgendwo weitermachen bis dahin. Ansonsten ist fertig mit dem Spitzenhandball.» Die EM steigt übrigens Anfang Dezember in Frankreich.
BASEL - Die Swisscom verabschiedet sich in Basel vom klassischen Shop, wo bloss verkauft wird – jetzt füttert sie ihre Kunden auch noch. BLICK ist vor Ort und schaut sich das neue Laden-Konzept an.
Bloss nicht den Kafi übers nigelnagelneue Handy leeren! Die Swisscom versucht sich gegenüber der Konkurrenz abzuheben, indem sie ganz neue Wege geht: Statt in ihren Shops nur Handys und Selfie-Sticks anzubieten, macht sie jetzt auf Gastronomin und bietet «erstklassigen Kaffee», Sandwiches und Cheesecakes an, wie sie in einem Communiqué schreibt.
Zuerst wird nur ein Shop umgebaut, jener am Basler Marktplatz. Er eröffnet heute. Bewährt sich das neue Konzept, kommen bald auch andere Städte dran.
«Zu Hause fühlen»Bezeichnend: Statt den Laden – wie überall sonst in der Schweiz – wie gewohnt Swisscom-Shop zu nennen, wird er in «House of Swisscom» umgetauft. Grund: Man soll sich nicht wie in einem Shop fühlen, sondern wie zu Hause.
«Wir haben für alle Bedürfnisse die passende Zone geschaffen»,lässt sich Helia Burgunder, Leiterin der Swisscom-Shops, im Communiqué zitieren. «Egal, ob ein Kunde eine vertiefte Beratung wünscht, schon einen konkreten Artikel im Auge hat, mit einem bestimmten Anliegen kommt oder sich von Innovationen inspirieren lassen möchte.» Es sei aber auch möglich, bloss einen Kaffee zu trinken und sich ein bisschen die Zeit zu vertreiben.
Wie das der Swisscom gelungen ist, testet BLICK heute Morgen anlässlich der offiziellen Eröffnungsfeier vor Ort aus. Unter anderem sehen Sie am Nachmittag an dieser Stelle die Video-Interviews mit den Verantwortlichen für die Neuerung.
Wenn Valon Behrami an der WM zutritt, ist auch Ski-Queen Lara Gut mit im Spiel.
Der Tessiner Valon Behrami (33) trägt den Übernamen «der Krieger». Wenn der defensive Mittelfeldmann zulangt, wächst oft kein Gras mehr. Die Härte und der unbändige Einsatz des 77-fachen Internationalen sind bei den Gegnern gefürchtet.
Der Profi von Udinese Calcio steigt an der WM in Russland nun erstmals mit einer besonderen Note in die Zweikämpfe. Auf seinem linken Schuh ist neu «Lara #Noi» draufgestickt. Wortwörtlich übersetzt: «Lara #uns» – eine klare Liebesbotschaft an Speed-Queen Lara Gut (27), die neue Frau an seiner Seite.
Doch Behrami hat auch seine beiden Töchter nicht vergessen. Auf dem anderen Treter stehen die Namen von Sofia (9) und Isabel (2). Die beiden leben bei Behramis ehemaliger Lebenspartnerin Elena Bonzani in Italien.
Mitte März 2018 macht die Tessiner Skifahrerin Lara Gut ihre Liebe zu Behrami öffentlich. Sie schreibt auf Facebook: «Mit Valon habe ich die Kraft erfahren, wie es ist, zu zweit zu sein und eine Person neben sich zu haben, die dich an die Hand nimmt und dich nie alleine lässt. Valon ist das Schönste, was mir je passieren konnte.»
Lara Gut begleitete ihren Schatz kurz darauf zum Test-Länderspiel in Griechenland (1:0).
Anfang Woche posteten die beiden Turteltauben ein Bild, auf dem sie eng umschlungen am Pool unter einer Palme sitzen. In ein beiges Badetuch gehüllt lehnt sich Lara an den durchtrainierten Körper von Behrami.
Behrami schreibt dazu: «Manchmal bedeutet deinem Herzen zu folgen, deinen Verstand zu verlieren.» Und garniert das ganze mit einem roten Emoji-Herzchen.
Die US-Regierung hat sich positiv zum Stand der Gespräche rund um ein geplantes Gipfeltreffen zwischen Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un geäussert.
«Der Präsident denkt, dass die anhaltenden Diskussionen sehr gut laufen», sagte Präsidialamts-Sprecherin Sarah Sanders am Dienstag.
Die Treffen zwischen Vertretern beider Seiten in dieser Woche signalisierten Fortschritte. «Wir werden vorbereitet sein, wenn das Treffen am 12. Juni stattfindet.» Das gelte auch, wenn der Gipfel aus irgendeinem Grund erst später angesetzt werde.
Erst Absage, dann wieder nichtTrump hatte das ursprünglich für den 12. Juni in Singapur geplante Treffen mit Machthaber Kim vergangene Woche zunächst abgesagt, einen Tag später aber erklärt, womöglich könne der Gipfel doch stattfinden. Inzwischen sind die Vorbereitungen für den geplanten Gipfel konkreter geworden.
Das US-Präsidialamt und südkoreanische Medien berichteten am Dienstag von hochrangigen Treffen in den kommenden Tagen. Unter anderem soll sich US-Aussenminister Mike Pompeo in dieser Woche mit dem nordkoreanischen Spitzenvertreter Kim Yong Chol in Washington treffen. (SDA)
Peking – China hat die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump kritisiert, trotz der laufenden Handelsgespräche an milliardenschweren Strafzöllen festhalten zu wollen.
«Was auch immer die Vereinigten Staaten unternehmen, China hat die Fähigkeit und die Erfahrung, die Interessen der Chinesen und die Kerninteressen des Landes zu verteidigen», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch eine Mitteilung des Pekinger Handelsministeriums. Die Ankündigung der USA widerspreche der Vereinbarung, die beide Seiten zuvor in Washington erreicht hätten. Die Chinesen sprachen von einer «taktischen Erklärung» des Weissen Hauses.
Die USA hatten am Vortag erklärt, am 15. Juni werde eine Liste chinesischer Produkte veröffentlicht, die mit Zöllen im Gegenwert von insgesamt 50 Milliarden US-Dollar belegt werden sollen. «Kurz danach» sollten zusätzlich Zölle in Höhe von 25 Milliarden verhängt werden.
Die neuen Zölle waren im März bekanntgegeben worden. Das von Trump nun unterzeichnete Memorandum kommt nur gut eine Woche nach der Versicherung von US-Finanzminister Steven Mnuchin, im Handelsstreit während der Verhandlungen mit China seien Strafzölle auf Stahl und Aluminium vom Tisch.
Ein heftiges Unwetter in Nordrhein-Westfalen in Deutschland hat etwa in der Stadt Wuppertal zu chaotischen Szenen geführt. Zudem wurden Teile des Bahnverkehrs lahmgelegt.
Nachdem die Polizei bereits ein eingestürztes Tankstellendach gemeldet hatte, gab auch die Universität Wuppertal am Dienstagabend schwere Schäden bekannt.
Nach Universitätsangaben stürzten bis zu 50 Quadratmeter des Daches eines Uni-Gebäudes ein. Der Keller sowie Teile des Erdgeschosses mindestens zweier weiterer Gebäude wurden überflutet. Hochschuldirektor Lambert Koch sprach von «erheblichem Schaden». In den Kellerräumen waren demnach Einrichtungen mehrerer Fakultäten untergebracht. Verletzte wurden zunächst aber nicht gemeldet.
Beim Einsturz des Tankstellendachs in Wuppertal war zuvor ein Fahrer, auf dessen Auto das Dach stürzte, leicht verletzt worden.
Es herrscht AusnahmezustandNach den massiven Regenfällen herrsche in der Stadt «offensichtlich der Ausnahmezustand», teilte die Feuerwehr am späten Abend mit. Mehr als 500 Einsätze standen demnach noch aus. Die Feuerwehr Wuppertal reichte bei der Feuerwehr Essen ein offizielles Hilfeersuchen ein. Die Deutsche Bahn und die Wuppertaler Schwebebahn, das Wahrzeichen der Stadt, stellten demnach den lokalen Betrieb ein.
Auch aus anderen Teilen von Nordrhein-Westfalen wurden hunderte Einsätze der Feuerwehr wegen über die Ufer tretender Bäche, überschwemmter Strassen und Keller gemeldet.
Gewitter ziehen weiterDer Deutsche Wetterdienst warnte am späten Dienstagabend, die schweren Gewitter zögen in einem breiten Streifen vom Westen und Nordwesten bis in den Osten und Südosten Deutschlands. Unwetterwarnungen galten auch für die Bundesländer Bayern und Niedersachsen. Der Wetterdienst warnte vor Überflutungen von Kellern und Strassen, Schäden an Gebäuden, Autos und landwirtschaftlichen Kulturen durch Hagelschlag, örtlichen Blitzschäden und stellenweise unpassierbaren Strassen und Schienenwegen. (SDA)
In der Affäre um angebliche Wahlkampfmillionen aus Libyen nimmt die französische Justiz nun auch den Budgetminister des damaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy ins Visier. Sie eröffnete gegen Eric Woerth ein Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zur unerlaubten Wahlkampffinanzierung.
In der Affäre um angebliche Wahlkampfmillionen aus Libyen nimmt die französische Justiz nun auch den Budgetminister des damaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy ins Visier.
Das bestätigte eine mit der Sache vertraute Quelle der Nachrichtenagentur DPA am Dienstag. Zuvor hatten französische Medien darüber berichtet. Sarkozy amtierte von 2007 bis 2012.
Sarkozy weist Vorwürfe zurückIm März hatte die Justiz bereits ein Ermittlungsverfahren gegen Sarkozy selbst eröffnet. Es geht bei dem Verdacht der unerlaubten Finanzierung um den Wahlkampf 2007, den der inzwischen 63 Jahre alte Konservative für sich entschieden hatte. Ermittler gehen schon seit längerem Hinweisen nach, wonach illegal Geld vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen ist. Sarkozy hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Woerth ist ein prominenter Politiker der konservativen Republikaner. Er ist Vorsitzender des Finanzausschusses in der Nationalversammlung, dem Unterhaus des Parlaments. Unter Sarkozy war er von 2007 bis 2010 zunächst Budget- und dann Arbeitsminister. (SDA)
Die US-Regierung geht davon aus, dass das Regime in Nordkorea zwischen 80'000 und 120'000 politische Gefangene in Lagern festhält.
Diese Schätzung geht aus einem Bericht zur Religionsfreiheit im Jahr 2017 hervor, den das US-Aussenministerium am Dienstag veröffentlichte. Einige der Gefangenen seien aus religiösen Gründen inhaftiert worden, heisst es darin. Die Bedingungen in den abgelegenen Lagern seien «entsetzlich».
Nordkorea hatte in den vergangenen Jahren auch immer wieder Ausländer festgenommen. Vor drei Wochen liess das abgeschottete Regime drei US-Bürger frei.
Das galt als Geste des guten Willens vor dem Treffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte den Gipfel in der vergangenen Woche abgesagt, die Vorbereitungen dafür wurden aber schon direkt danach wieder in Gang gesetzt. (SDA)
Aus für Kultserie «Roseanne»! Der US-Fernsehsender ABC hat die beliebte Sitcom eingestellt. Grund für das abrupte Ende: Ein rassistischer Tweet der Hauptdarstellerin Roseanne Barr (65).
Erst im März feierte die Kultserie «Roseanne» ihr Comeback, nun wurde die Sitcom eingestampft. Damit reagiert der US-Fernsehsender ABC auf einen rassistischen Tweet von Hauptdarstellerin Roseanne Barr (65).
Die 65-Jährige schrieb nämlich: «Wenn die Muslimbruderschaft und der Planet der Affen ein Baby hätten, würde es so aussehen wie Jarrett.» Gemeint ist damit Valerie Jarrett, die ehemalige Beraterin des Ex-Präsidenten Barack Obama.
So schnell Roseanne Barr den Tweet schrieb, so schnell löschte sie ihn auch wieder und schob eine Entschuldigung über «ihren schlechten Witz» hinterher.
Nicht genug für den Fernsehsender ABC. «Roseannes Twitter-Aussage ist abscheulich, abstoßend und widerspricht unseren Werten. Daher haben wir uns entschlossen, die Show abzusetzen», sagte ABC-Chefin Channing Dungey.
Eine Schock für Schauspielerkollegen und Fans der Kultserie. Auf Twitter meldet sich Sara Gilbert zu dem Serien-Aus. Sie spielte die Tochter von Roseanne in der Sitcom. «Es ist unglaublich traurig und schwierig für uns alle, denn wir haben eine Show geschaffen, an die wir glauben, auf die wir stolz sind und die die Zuschauer lieben – eine Show, die anders ist als die Meinungen und Wörter eines Mitglieds der Besetzung.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Roseanne Barr für Kontroversen sorgt. Sie ist nicht nur privat eine Trump-Anhängerin, sondern liess auch ihre Serienfigur positiv über die Politik des US-Präsidenten sprechen. Damit ist nun aber Schluss: Es wird keine weiteren Folgen «Roseanne» mehr geben. (jmh)
Der russische Journalist Arkadi Babtschenko ist nach Angaben der ukrainischen Polizei in Kiew erschossen worden.
Eine Frau habe den Notdienst angerufen und erklärt, sie habe ihren Ehemann blutüberströmt in ihrer Wohnung gefunden, hiess es am Dienstag. Babtschenko sei im Krankenwagen gestorben. Der Mord stehe vermutlich in Verbindung mit seinen beruflichen Aktivitäten, erklärte die Polizei. Babtschenkos Kollege Osman Pschayew schrieb auf seiner Facebook-Seite, der Journalist sei im Treppenhaus durch drei Schüsse in den Rücken getötet worden.
Der 41 Jahre alte Babtschenko war ein scharfer Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er hatte seine Heimat verlassen, weil er dort bedroht worden war. Zunächst zog er nach Prag und liess sich dann in Kiew nieder. Zuletzt arbeitete Babtschenko für den ukrainischen Privatsender ATR.
Auf Deutsch erschien sein Buch «Die Farbe des Krieges» über seine Erfahrungen ab 1996 als russischer Soldat in den Tschetschenien-Kriegen. (SDA)
LUZERN - Die grausame Tat passierte in Kriens LU. Taxifahrer N.K. (45) soll in seinem Auto eine Austausch-Schülerin (18) vergewaltigt haben. Zudem geht die Staatsanwalt davon aus, dass sich der Pakistani an fünf weiteren Frauen verging.
Immer nachts lockte Taxifahrer N.K.* (45) junge, betrunkene Frauen in sein Auto. Auf dem Beifahrersitz fiel er dann über seine Opfer her. Insgesamt soll sich der Pakistani so an sechs Kundinnen vergangen haben. Dafür steht er heute in Luzern vor Gericht. Besonders seine jüngste Tat ist dabei an Grausamkeit kaum zu übertreffen.
Am 26. März 2016 feierte die damals 18-jährige australische Austauschschülerin Mia** (20) zusammen mit Freunden im Roadhouse Luzern. Angetrunken verlässt sie die Bar um 3.30 Uhr und steigt allein in das Taxi von N.K. Sie nimmt vorne auf dem Beifahrersitz Platz. Doch der Angeklagte fährt nicht zu ihrer Wohnadresse, sondern hält in einer kleinen, abgelegenen Strasse in Kriens LU.
Nach 20 Minuten gelingt ihr die FluchtLaut Anklage drückt der Taxifahrer sie in den Beifahrersitz. Gewaltsam öffnet er ihre Kleider und fällt über sie her. Sie wehrt sich heftig. Trotzdem kann er die junge Frau auf die Rückbank heben, wo er weitermacht. Es kommt zur Penetration. Der abscheuliche Übergriff dauert gut 20 Minuten. Dann reisst sich sein Opfer los, rennt davon und ruft die Polizei.
Nun ist der mutmassliche Täter angeklagt wegen Entführung, sexueller Nötigung und Vergewaltigung. Hinzu kommt noch versuchte schwere Körperverletzung, denn N.K. ist wissentlich mit dem HI-Virus infiziert. Die Ermittler sicherten an Körper und Kleidern des Opfers DNA-Spuren. Das Resultat der Rechtsmediziner ist belastend: «Der Beschuldigte kann als Spurengeber nicht ausgeschlossen werden.»
Recherchen der Polizei wiesen dann auf weitere Fälle mit ähnlichem Vorgehen hin, die zwischen 2010 und 2016 im Raum Luzern passierten. Heute geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass N.K. sich noch an fünf weiteren jungen Frauen zwischen 17 und 25 Jahren verging. Auch in diesen Fällen ist er angeklagt.
N.K. chauffierte seine Opfer alleinDas Muster ist klar: Alle Übergriffe passierten, als die Opfer allein im Taxi sassen. Sie waren im Ausgang, betrunken und wollten nach Hause. Manche wurden sogar mutmasslich von N.K. angesprochen. Er bot ihnen an, sie gratis zu chauffieren. Der Angeklagte soll sie dann in seinem Fahrzeug zwischen den Beinen und an den Brüsten angefasst haben, obwohl sie das nicht wollten. In zwei Fällen öffnete er sogar gewaltsam die Kleider der Frauen. Zur Penetration kam es aber nicht.
Die Staatsanwaltschaft klagt nun neben der Vergewaltigung auch wegen mehrfacher Entführung und mehrfacher sexueller Nötigung. Sie fordert sieben Jahre Freiheitsstrafe. Ebenso soll dem Beschuldigten für fünf Jahre das Taxifahren verboten werden.
* Name der Redaktion bekannt
** Name von der Redaktion geändert
Genf spart mit ABB-Technologie 1000 Tonnen CO₂. Neuartige Batterien und Schnellladesysteme machen Busse sparsamer und umweltschonender.
Die Genfer Buslinie 23 ist bereits unterwegs in die Zukunft: Auf ihr verkehren die weltweit ersten zwölf elektrischen Gelenkbusse, die ohne Oberleitung auskommen. Möglich wird das durch das vom Schweizer Technologiekonzern entwickelte Blitz-Ladesystem Tosa.
Die schnellste Ladetechnik der Welt benötigt weniger als eine Sekunde, um den Bus mit der im Dach des Wartehäuschens untergebrachten Ladestation zu verlinken. Und während die Fahrgäste aus- und einsteigen, wird der Bus 15 Sekunden lang mit 600 Kilowatt geladen. 13 solcher Schnellladestationen sind bereits montiert.
Damit bleiben Genf – im Vergleich zu den früher eingesetzten Dieselbussen – jährlich bis zu 1000 Tonnen Kohlendioxid erspart. Dafür gabs vom Bundesamt für Energie den Innovationspreis Watt d’Or.
Ein weiteres Beispiel für zukunftsweisende Elektromobilität ist der Swiss Trolley Plus. Er kombiniert Stromversorgung über die Fahrleitung mit modernster Batterietechnologie. Die heute eingesetzten Trolleys müssen auf Teilstrecken ohne Fahrleitung normalerweise mit einem Hilfs-Dieselmotor auskommen. Anders der Swiss Trolley Plus: Seine Hochleistungs-Traktionsbatterie erlaubt mühelose Fahrten auch ohne Fahrleitung.
Mitdenkende Busse und Ladestationen für verschiedene HerstellerDie Verkehrsbetriebe Zürich testen zurzeit das mitdenkende Fahrzeug: Der Bus lernt während der Fahrt Strecke samt Baustellen kennen und kann so immer die optimale Route finden. So ist es wenig sinnvoll, wenn der Bus mit voller Batterie abwärts fährt – denn dann wandelt er die Energie konsequent in Strom um und lädt so die Batterie. Der lautlose Bus verbraucht so bis zu 15 Prozent weniger Energie. ABB liefert die Ausrüstung für den Antrieb mit Stromrichter und zwei Elektromotoren.
Noch ein Knüller: OppCharge – kurz für Opportunity Charging. Diese Technik lädt Elektrobusse verschiedener Hersteller an den Endstationen auf. Mit der ABB-Schnellladestation geschieht das mit mehreren Hundert Kilowatt und dauert bloss drei bis sechs Minuten. Dann hat der Bus genug elektrische Energie für die nächste Runde durch die Stadt. OppCharge bewährt sich bereits in Städten in Belgien, Luxemburg oder Grossbritannien.
ZÜRICH - Totale Abschottung oder EU-Total: In dieser Bandbreite bewegen sich die sechs Szenarien, welche die Denkfabrik Avenir Suisse für die Schweiz im Jahr 2030 ausgearbeitet hat. BLICK hat sich diese «Zukünfte» der Schweiz näher angeschaut.
Die Schweiz ist eine kleine, offene Volkswirtschaft – und ein Erfolgsmodell. Kein anderes Land vergleichbarer Grösse hat so eine weltwirtschaftliche Bedeutung. Produkte «Made in Switzerland» sind rund um den Globus gefragt. Touristen aus allen Ländern zieht es in die Schweiz, um Berge, Seen und Städte zu bestaunen. All das bedingt ein hohes Mass an Offenheit gegenüber dem Ausland. Protektionistische Tendenzen können wir uns nicht leisten, der freie Verkehr von Gütern und Dienstleistungen ist für die Schweiz zentral, bringt uns Wohlstand und eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt.
Doch gerade diese Offenheit sieht die liberale Denkfabrik Avenir Suisse akut bedroht, schreibt vom «Reformstau am Gotthard», warnt eindringlich vor Stillstand. Dagegen wollen die Vordenker ankämpfen. Sie präsentieren heute das neue «Weissbuch Schweiz» für die Zukunft unseres Landes, das BLICK vorab schon einmal lesen konnte. Mit der Publikation will die Denkfabrik aufrütteln. Das Weissbuch führt den Leser ins Jahr 2030 – je nach Szenario geht es der Schweiz besser oder schlechter. Der Status quo ist keine Option. BLICK zeigt die wirtschaftlichen Folgen und die politischen Chancen der Szenarien auf.
Szenario 1: Selbstbestimmter Rückzug
Die Schweiz wagt den Alleingang und kündigt das Abkommen über die Personenfreizügigkeit, die bilateralen Verträge mit der EU werden hinfällig. Switzerland first ist das Schlagwort der Stunde, der Schutz von Landschaft und Ortsbildern ist zentral, die einheimische Landwirtschaft gewinnt an Bedeutung, spielt eine wichtige Rolle bei der Einhaltung der strengen Umweltschutzregeln. Der Staat stärkt das lokale Gewerbe, auf dem Arbeitsmarkt herrscht strikter Inländervorrang. Der Handel mit dem Ausland verläuft nach den Regeln des Freihandelsabkommens von 1972. Die Hürden für den Warenaustausch sind hoch, die Personenkontrollen an den Grenzen streng.
Wirtschaftliche Folgen: Die Schweiz entwickelt sich zu einem idyllischen Flecken im Herzen Europas. Hier ticken die Uhren langsamer als im Rest der Welt. Der Preis dafür allerdings ist hoch: Das Wirtschaftswachstum sinkt stark, die Preise steigen und die Löhne sinken. Einkommensunterschiede verschwinden, aber die Arbeitslosigkeit steigt. Die Abkoppelung von der Globalisierung führt zu einem – selbstgewählten – Wohlstandsverlust.
Politische Einordnung: Just dieser drohende Wohlstandsverlust dürfte dafür sorgen, dass dieses Szenario nie Realität wird. Zwar ist eine isolationistische Stimmung auch in der Schweiz spürbar: Die Masseneinwanderungs-Initiative der SVP lässt grüssen. Doch alle anderen Parteien von FDP bis SP werden dagegenhalten.
Szenario 2: Globale Oase
Die Schweiz – ein Land ohne grosse Kontrollen und Regeln. Erlaubt ist fast alles, solange sich niemand anderes daran stört. Die individuelle Freiheit ist gross. Der Staat beschränkt sich auf das Notwendigste, die meisten Staatsbetriebe sind privatisiert, die Landwirtschaft erhält deutlich weniger Geld. Die bilateralen Verträge werden gekündigt, zu viele Regeln befinden die meisten Schweizer. Statt Ausgleich zwischen den Regionen herrscht knallharter Wettbewerb. Auf dem Arbeitsmarkt sind die Unternehmen frei, Arbeitskräfte auf der ganzen Welt zu rekrutieren. Wo immer möglich regelt der Markt gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen: Wer zu den Stosszeiten unterwegs sein will, bezahlt einen höheren Preis. Die Bevölkerung wächst stark. Das saniert die AHV, in den Städten explodiert der Hochhausbau.
Wirtschaftliche Folgen: Die Schweiz ohne Regeln boomt, das Wirtschaftswachstum lockt ausländische Arbeitskräfte in Scharen in die Schweiz. Nicht alle profitieren gleich von der Wirtschaft ohne Grenzen, der Unterschied zwischen tiefen und hohen Einkommen steigt stark an. Die Berggebiete gehören zu den Verlierern, ohne Service public müssen sie für gewisse Dienstleistungen viel mehr bezahlen als früher.
Politische Einordnung: So sehr sich manche diese Schweiz herbeisehnen werden: Auch sie wird nie Realität werden. Zu stark sind Traditionen und Service public in der Bevölkerung verankert. Das weiss die Politik sehr gut. Doch auch wenn die globale Oase ein liberaler Traum bleiben wird – an mehr Hochhäuser und höhere Billettpreise zu Stosszeiten sollten wir uns gewöhnen.
Szenario 3: Club Schweiz
Die Schweiz will selbst bestimmen, wer ins Land darf und wer nicht. Das passt der EU nicht, doch der Druck aus Brüssel erreicht das Gegenteil: Anstatt ein Rahmenabkommen abzuschliessen, kündigt die Schweiz das Abkommen zur Personenfreizügigkeit und nimmt den Verlust der bilateralen Verträge in Kauf, das Land verzichtet auf eine weitere Integration in den europäischen Binnenmarkt. Der «Swixit» führt in langwierigen Verhandlungen zu einem Ausbau des Freihandelsabkommens von 1972. Um die Zuwanderung zu regeln, setzt die Schweiz auf Kontingente, erleichtert aber die Einbürgerung ausländischer Arbeitskräfte: Wer zum Club dazugehören will, soll es durch die Annahme der Staatsbürgerschaft bekunden. Um weiterhin am globalen Freihandel teilnehmen zu können, muss die Schweiz den Grenzschutz für die heimische Landwirtschaft lockern.
Wirtschaftliche Folgen: Nur mit grosser Mühe gelingt es der Schweiz, das Wachstum der Vergangenheit aufrechtzuerhalten. Die Schweizer Binnenwirtschaft gewinnt an Bedeutung, der Export von Gütern und Dienstleistungen leidet. Der erschwerte Marktzugang im Ausland zwingt zu grossen Reformen im Inland, um die Verlagerung von Arbeitsplätzen teilweise zu unterbinden.
Politische Einordnung: Mit einem «Swixit» liebäugelt die SVP. Partei-Doyen Christoph Blocher (77) betont gern, dass das Freihandelsabkommen von 1972 für die Schweiz völlig ausreichend wäre. Ausgebaut könnte es schon die bilateralen Verträge ersetzen. Wie schwierig die Verhandlungen sein würden, lässt sich derzeit an Grossbritannien beobachten.
Szenario 4: Tragfähige Partnerschaft
Der Schweiz gelingt es, das Verhältnis zur EU langfristig zu regeln und eine vertiefte Partnerschaft einzugehen. Dank der Vermittlung der Nachbarstaaten Deutschland und Österreich schliesst die Schweiz mit der EU einen Rahmenvertrag, der die Weiterentwicklung der Partnerschaft regelt. Die Schweiz darf sich bei der Entstehung neuer Rechtsnormen einbringen, akzeptiert die Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofs für sämtlich Fragen des EU-Rechts. Streitfälle kommen vor ein Schiedsgericht. Die Schweiz wahrt ihre Eigenständigkeit und muss weder auf direkte Demokratie noch auf den Franken verzichten. Der Rahmenvertrag führt mittelfristig zu einem umfassenden Dienstleistungsabkommen.
Wirtschaftliche Folgen: Die vertiefte und vereinfachte Zusammenarbeit mit der EU beschert der Schweiz einen langfristigen Wachstumsschub. Die Hürden für den Austausch von Waren und Dienstleitungen sinken. Vor allem der Finanzsektor profitiert davon, dass Banken und Versicherungen ihre Dienstleitungen nun europaweit anbieten können. Der Wettbewerb im Inland und die Konkurrenz am Arbeitsmarkt steigt.
Politische Einordnung: Die «tragfähige Partnerschaft» mit einem Rahmenvertrag entspricht dem Wunsch des Bundesrats und der meisten Parteien. Aber: Um dieses Szenario zu realisieren, ist viel Überzeugungsarbeit notwendig. Denn in der Bevölkerung ist der Support für die automatische Übernahme von EU-Recht nicht besonders gross.
Szenario 5: Europäische Normalität
Die Schweiz ist Mitglied der EU, bleibt aber neutral, muss aber auf den Franken verzichten. Jahrzehntelang ist es der Schweiz nicht gelungen, die aussenwirtschaftliche Öffnung weiter voranzutreiben, der Abschluss neuer Freihandelsverträge wird immer schwieriger. Die Schweiz droht zwischen grossen Wirtschaftsblöcken zerrieben zu werden, da nicht nur Europa, sondern auch der asiatisch-pazifische Raum enger zusammenwachsen. Die Schweiz durchlebt einen schleichenden Niedergang, die Kraft für Reformen fehlt. Am Ende bleibt nur der Befreiungsschlag: der Beitritt zur EU. Der Euro bleibt der Schweiz nicht erspart, dafür muss die Schweiz nach einigen Anpassungen nicht ganz auf die direkte Demokratie verzichten.
Wirtschaftliche Folgen: Mit dem Vollbeitritt zum Binnenmarkt verschärft sich der Wettbewerb in der Schweiz. Die Preise sinken, allerdings steigt die Mehrwertsteuer auf europäisches Niveau. Der Staat hat dadurch mehr Geld, kann dieses für die Sicherung der AHV einsetzen. Der Schweizer Detailhandel wird durchgeschüttelt, denn immer mehr europäische Anbieter drängen auf den heimischen Markt.
Politische Einordnung: Den Schweizer Franken aufgeben und die Volksrechte einschränken? Soweit kommts noch! Ein EU-Beitritt ist heute völlig ausgeschlossen. Allerdings: Sollte die Schweiz eine grosse wirtschaftliche Krise erleben und der Reform-stau – Stichworte Rentenreform und Unternehmenssteuern – anhalten, könnte ein Beitritt das letzte Rettungsboot sein.
Szenario 6: Skandinavischer Weg
Die wohlhabende Schweiz ist eine begehrte Braut, das weiss auch die EU – und deshalb gegenüber der Schweiz grosszügig, als diese der Union beitritt. Den Franken darf die Schweiz behalten. Der stetige Ausbau des Sozialstaates hat das Land zentralisiert, Kompetenzen von den Kantonen nach Bundesbern verlagert. Bern denk und lenkt, der Bürger bezahlt. Dafür bekommt er, wie in Skandinavien, viel vom Staat. Zum Beispiel Kinderbetreuung rund um die Uhr oder eine günstige Genossenschaftswohnung. Viel Geld wird umverteilt, das braucht eine leistungsstarke Wirtschaft. Viele Einschränkungen für die Wirtschaft werden abgeschafft, die Liberalisierung finanziert den Ausbau des Sozialstaates.
Wirtschaftliche Folgen: Das Sozialsystem ist so teuer, dass es der Schweiz nur mit Mühe gelingt, wirtschaftlich zu wachsen. Die Liberalisierung lässt die Preise sinken, wer einen Job hat profitiert, auch dank der Rundum-Versorgung durch den Staat. Allerdings zieht der ausgebaute Sozialstaat viele Migranten an, die nur schwer Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Die Arbeitslosigkeit steigt.
Politische Einordnung: Immer wieder schielt die Welt auf Skandinavien. Doch der Wohlfahrtsstaat dort hat seinen Preis: hohe Steuern und Abgaben, gepaart mit Zentralismus. Beides hat in der Schweiz traditionell einen schweren Stand. Für die Schweiz ist Skandinavien kein Modell.