ZWINGEN BL - Starker Schaum hat sich am Montagmorgen auf der Birs bei Zwingen BL gebildet. Der Kantonale Krisenstab verfügte ein Wasserentnahmeverbot.
Der Schaum war gegen 5.30 Uhr entdeckt worden, wie die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion mitteilte. Er habe einen schwachen waschmittelartigen Geruch gehabt und sei von der Bahnhofstrasse in Laufen bis nach Grellingen sichtbar gewesen. Die unterliegenden Wasserversorger wurden vorsorglich informiert. Schäden an Flora und Fauna seien keine beobachtet worden.
Der Verursacher und der Ort der Einleitung in die Birs konnten gemäss Mitteilung noch nicht festgestellt werden. Welche Substanz den Schaum gebildet hat, ist unklar. Mehrere Wasserproben würden analysiert. Dies kann gemäss Amt für Umweltschutz und Energie einige Tage dauern. (SDA)
Nach dem plötzlichen Tod ihres Sohnes soll eine Aargauer Familie nun die Kosten für den vergeblichen Heli-Einsatz selbst bezahlen. Trotz Rega-Gönnerschaft.
Anfang Jahr brach ein 27-jähriger Aargauer in seinem Zuhause ganz plötzlich zusammen. Sofort alarmierte seine Mutter die Ambulanz – ein Helikopter wurde aufgeboten. Doch als dieser landete, war der junge Mann bereits verstorben.
Für die Eltern ein Schock. Ihr Sohn war an einem bisher unbemerkten Herzfehler gestorben. Wenige Wochen nach seinem Tod flattert eine Rechnung ins Haus – und zwar für den Heli-Einsatz. Rund 3000 Franken betragen die Kosten. Davon sollen die Eltern nun die Hälfte übernehmen – der Rest bezahlte die Krankenkasse.
Trotz Gönnerschaft bezahlte die Rega nichtDer Vater des Verstorbenen wandte sich umgehend an die Rega. Denn sein Sohn war seit Jahren Gönner der Organisation. Trotzdem: Die Rega weigert sich, die restlichen Kosten zu übernehmen.
Denn der Einsatz wurde nicht von einem Rega-Heli geflogen. Die Ambulanz hatte einen Heli der Alpine Air Ambulance (AAA) vom aargauischen Regionalflugplatz Birrfeld aufgeboten, wie das Magazin «Ktipp» berichtet. «Die Kosten solcher Transporte können nicht durch die Rega-Gönnerschaft gedeckt werden und müssen deshalb vom Patienten respektive der Versicherung getragen werden», erklärte die Rega in einem E-Mail an den Vater des Verstorbenen.
Mehrheitlich AAA-EinsätzeVermutlich ist die Familie des 27-Jährigen nicht die einzige im Aargau, die diese Regelung teuer zu stehen kam. Die Notrufzentrale muss nämlich den jeweils am schnellsten verfügbaren Heli aufbieten. Laut Aargauer Kantonsarzt sei das im Fricktal die Rega, im übrigen Kantonsgebiet jedoch die AAA. So leistete die AAA von 222 Heli-Rettungen im Aargau 181 Einsätze, die Rega nur 41, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Die Rega-Gönnerschaft deckt die Kosten für Leistungen der Air Zermatt und Air Glacier. Doch für AAA-Einsätze reicht sie nicht aus. Man bräuchte eine separate Versicherung: Die AAA-144-Rettungskarte kostet für Einzelpersonen 60, für Familien 90 Franken im Jahr. Wer eine solche Versicherung abschliesst, dessen Rettungskosten sind gedeckt, egal von welcher Organisation.
Die Eltern des Aargauers wussten davon nichts. Auf den 1500 Franken Kosten für den Einsatz, der ihren Sohn nicht retten konnte, bleibt die Familie nun sitzen. (hah)
Vom Turm der Luzerner Peterskapelle erschallt in den nächsten zwei Wochen statt regelmässiger Glockenschläge ein unregelmässiges Handygeklingel. Zwei Kunststudentinnen wollen mit ihrem Projekt «Zeitzeichen» die Passanten irritieren.
«God is calling», lautete der Kommentar aus einer Touristengruppe, die Ohrenzeuge wurde, als am Montag gegen Mittag erstmals ein weltbekannter Standard-Handy-Klingelton vom kleinen Kirchturm erschallte. Auch andere Touristen - die Peterskapelle befindet sich gleich neben dem beliebten Fotosujet Kapellbrücke - reckten neugierig und amüsiert den Kopf in die Höhe.
Am Montagvormittag hatten Klarissa Flückiger und Mahtola Wittmer, beides Kunststudentinnen der Hochschule Luzern, den Kirchturm für ihre Toninstallation umgebaut. Bei der Glocke, die seit Monaten wegen Renovationsarbeiten nicht mehr geschlagen wird, befinden sich nun ein Lautsprecher und ein Mischpult, in dem das Klingelzeichen gespeichert ist.
Die beiden Kunststudentinnen bestimmen selbst, wann und wie lange das Kirchturm-Handy klingelt. Sie lösen den Ton via Smartphone aus, wobei sie Auflagen der Stadt, etwa die Nachtruhe, einhalten müssen.
Der Handyton wird täglich mindestens drei Mal, wohl aber öfters, ertönen. Sie seien die Komponistinnen, sagte Klarissa Flückiger gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-sda. Sie würden sich gegenseitig absprechen und konzipiert vorgehen.
Die Katholische Kirche der Stadt Luzern hatte die Renovation der Peterskapelle von Kunststudentinnen und -studenten begleiten lassen. «Zeitzeichen» ist das letzte von sechs realisierten Projekten.
Die Idee sei aus einem Jux entstanden, sagte Flückiger, die vor allem performative und Video-Kunst macht. Sie hätten von der Kirche den Rat erhalten, bei ihren Kunstprojekten nichts mit der Kirchenglocke zu machen.
Die Kunststudentinnen nahmen den Ratschlag wörtlich. Sie stellten fest, dass Handygeklingel heute präsenter ist als Kirchengeläut. Die meisten Menschen reagieren sofort, wenn das Mobiltelefon klingelt. Von dieser zentralen Rolle, die das Smartphone im Leben hat, stellt sich für die beiden Frauen auch die Frage, ob das Handy zum modernen Gott geworden sei.
Normalerweise schlägt die Peterskapelle alle 15 Minuten. Florian Flohr, Leiter der Citypastoral bei der Katholischen Kirche der Stadt Luzern, sagte, beim Handygeklingel fehle diese Regelmässigkeit. Es gehe beim Projekt «Zeitzeichen» auch darum, wie man sein Leben selbst bestimmen könne.
Die Peterskapelle in der Luzerner Altstadt ist die älteste Kirche Luzerns. Wie alt die mehrmals veränderte Kirche ist, ist unbekannt. Erstmals erwähnt worden war sie 1178. Sie war nie eine eigenständige Pfarrkirche, bildete aber den religiösen Mittelpunkt der in der werdenden Stadt wohnhaften Bevölkerung.
Die kleine Kirche soll künftig mehr die Rolle einer offenen Kirche einnehmen. «Wir möchten Gastgeber sein», sagte Flohr. Impulse sollten nicht nur von den Theologen her kommen, sondern wie bei diesem Kunstprojekt auch von aussen.
Extra-Motivation für den Djoker: In Wimbledon wird er aus der Spielerbox erstmals von seinem Sohn Stefan angefeuert.
So gefällt uns der «Djoker» besser! Mehr als zwei Jahre nach seinem letzten Grand-Slam-Triumph holt sich Novak Djokovic den Wimbledon-Sieg.
Mit Biss, Drive und einem unbeugsamen Willen räumt er im Halbfinale den alten Rivalen Rafael Nadal aus dem Weg. Die Kuschel-Rhetorik und Liebes-Guru Pepe Imaz sind weit weg, der Spanier ist in Wimbledon nirgends zu sehen. Das freut auch Tennis-Legende John McEnroe: «Er war lange genug damit beschäftigt, Leute zu umarmen», sagt der US-Amerikaner der «BBC».
Djokovics 13. Major-Titel ist aber auch ohne Guru Imaz einer mit Wohlfühl-Faktor. Es ist nämlich der erste, den Sohn Stefan (3) voll mitbekommt. Djokovic Junior kommt zum Matchende zu Mami Jelena in die Spielerbox. «Es ist wunderbar», freut sich Papa Djokovic danach. «Zum ersten Mal kann ich jemanden hören, der ‹Daddy, Daddy› ruft.»
Nole verrät weiter: «Dieser Sieg ist neben dem ersten in Wimbledon der speziellste.» Wegen der harten 15 Monate davor und wegen seines Sohnes. «Er war für mich in diesem Wimbledon die grösste Motivation.» (rib/eg)
Im Kreise seiner Familie wurde der kleine Prinz Louis getauft. Jetzt veröffentlicht der Kensington-Palast vier offizielle Bilder der Taufe des Jüngsten von Kate und William.
Vor einer Woche wurde der jüngste Sohn von Herzogin Kate (36) und Prinz William (36) getauft. Nun veröffentlicht der Palast die offiziellen Taufbilder des kleinen Prinz Louis (zwei Monate).
Nach den Feierlichkeiten wurden die britischen Royals im Clarence House abgelichtet. Und mit den herzigen Bildern macht die britische Königsfamilie ihren Fans eine riesige Freude.
Herzogin Meghan posiert auf Familien-PorträtDas wohl intimste Bild zeigt Herzogin Kate, die ihren jüngsten Sohn fest im Arm hält. Verliebt schaut sie ihr kleines Wunder an, während der herzige Prinz mit offenen Augen die Welt bestaunt.
Zusätzlich wurden noch drei weitere Familienaufnahmen veröffentlicht. Auf diesen ist auch Prinz Harry (33) mit seiner Ehefrau, Herzogin Meghan (36), zu sehen. Die ehemalige «Suits»-Darstellerin ist nun ein fester Bestandteil der britischen Königsfamilie und posiert selbstverständlich auf den Bildern mit ihrem Liebsten.
Prinzessin Charlotte hält die Hand von Brüderchen LouisNeben Prinz Charles (69) und Camilla (70) sind auch Louis’ Geschwister auf dem Foto zu sehen. Der kleine Prinz George (4) strahlt keck in die Kamera, während Prinzessin Charlotte (3) nur Augen für ihren kleinen Bruder hat und die Hand des kleinen Mini-Royals hält.
Die Bilder stammen von Matt Holyoak. Der Fotograf hielt bereits im vergangenen Jahr den 70. Hochzeitstag von Queen Elizabeth II. (92) und Prinz Philip (97) bildlich fest. Die Queen war bei der Taufe des kleinen Royals übrigens nicht dabei. Sie und ihr Gatte «schwänzten» die Veranstaltung, wie bereits im Vorfeld berichtet wurde. Die Queen soll zu beschäftigt sein, während sich ihr Mann schon vor längerer Zeit von offiziellen Auftritten zurückgezogen hat. (paf)
Aus Rache für den Tod eines Nachbarn haben Dorfbewohner im indonesischen Teil der Insel Neuguinea fast 300 Krokodile abgeschlachtet. Der Mann war am Freitag von einem Krokodil getötet worden.
Wie das Online-Nachrichtenportal Detik berichtet, wollte ein Mann am Freitag in Indonesien nach seinem Vieh sehen, als er von einem Krokodil von einer nahegelegenen Farm angegriffen und getötet wurde.
Bei der Beerdigung am Samstag seien dann die Emotionen hochgekocht. Mehrere Hundert Menschen seien sei zu der Farm gezogen und hätten alle Tiere mit Messern, Hämmern und sonstigem Werkzeug abgeschlachtet. Die Polizei war angeblich nicht in der Lage, das Massaker zu stoppen.
Nach Angaben der Farmbetreiber beträgt der finanzielle Schaden umgerechnet mehr als 29'000 Franken. Die Krokodilfarm war seit 2013 mit offizieller Erlaubnis der Behörden in Betrieb.
Auf den Lägern bei Wettingen AG hat sich am Sonntag eine Wanderin verletzt. Dies in anspruchsvollem Gelände – die Bergung war nicht einfach.
Am Sonntagnachmittag hat sich auf der Lägern bei Wettingen AG eine Wanderin (45) am Fuss verletzt. Sie war im steilen Gelände gestürzt. Dabei kam sie in eine missliche Lage: Der schmerzende Fuss erlaubte es ihr nicht, selber zurückzukehren – die Wanderin alarmierte darum die Sanitätsnotrufzentrale 144 und bat um Hilfe.
Bergung in schwierigem Gelände unmöglichDie Sanitäter konnten daraufhin die Frau zwar zu Fuss erreichen und vor Ort medizinisch versorgen – der Transport ins Spital war aber nicht möglich. Dafür war das Gelände viel zu anspruchsvoll.
Rega zieht Frau mit einer Winde in den HelikopterDie Wanderin musste darum von der Rega geborgen werden. Die zog die verletzte Wanderin in einer spektakulären Rettungsaktion mit einer Seilwinde von der Unfallstelle hoch in den Helikopter. Die Wanderin wurde dann in ein Spital gebracht. (fr)
Ferien ohne meinen Hund? No way! Er gehört zur Familie. Diese gebe ich auch nicht in ein Heim, nur weil ich ein bisschen sünnele will. Seit achteinhalb Jahren gehört der Chihuahua zu unserer Familie, am Mittwoch gehts ab in die Ferien. Mein Lebenspartner Felix, Coco und ich fahren mit dem Auto nach Cannes.
Unser Hund ist lange Autofahrten gewohnt, da wir ihn immer dabeihaben. So sind auch jetzt ein Heim, Nachbarn oder ein Dogsitter weder für mich noch für den Kleinen eine Option. Hunde sind per se auf Menschen bezogen, Coco mit seinem speziellen Wesen besonders auf uns. Ich weiss, dass sein Leiden mit fremden Leuten viel grösser wäre als meine Entspannung.
Nun freuen wir uns auf Südfrankreich mit Coco. Auf morgendliche Spaziergänge am Strand, lauschige Mittagessen im Schatten und abendliches Flanieren an der Croisette. Vor allem werde ich geniessen, dass es uns allen gut geht, weil wir zusammen sind. Daher ist für mich auch in den Ferien klar: Nicht ohne meinen Coco.
Kontra: «Zuhause gehts ihnen besser»Ich habe drei Katzen und kümmere mich zudem um den Hund meiner Grossmutter. Nie würde ich die Tiere in die Ferien mitnehmen. Nicht weil ich sie nicht gern bei mir haben möchte, sondern weil es für sie purer Stress wäre.
Katzen sind Gewohnheitstiere. Sie mögen es gar nicht, aus dem gewohnten Umfeld gerissen zu werden. Sie brauchen Zeit, um sich an einem Ort einzugewöhnen – länger als meine Ferien normalerweise dauern.
Auch mit dem Hund würde ich nie und nimmer verreisen, schon gar nicht mit dem Flugzeug. Welche Qual für ihn, stundenlang stillzusitzen! Wer nicht auf die Ferien mit seinem besten Freund verzichten will, soll mit dem Auto fahren und viele Stopps einlegen, damit es dem Hund nicht zu warm wird. Die Hitze in südlichen Ferienländern setzt Haustieren ohnehin zu, sie sind sie nicht gewohnt.
Am besten gehts meinen Tieren, wenn ein Mensch, den sie kennen, sich zu Hause um sie kümmert. Wer Tiere hat, muss Kompromisse eingehen – wer häufig in die Ferien fährt, braucht kein Tier zu haben.
Schrecklicher Fund in der Zügenschlucht: Zwei Männer haben den leblosen Körper eines Mannes gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen Fischer handelt, der abgestürzt ist.
Am Sonntagabend ist in der Zügenschlucht in Davos Wiesen GR ein Mann tot aufgefunden worden. Zwei Männer alarmierten die Kantonspolizei Graubünden um 17.30 Uhr, als sie den leblosen Körper des Mannes fanden.
Beim Toten dürfte es sich um einen Fischer handeln, der beim Abstieg in die Zügenschlucht über eine Felswand gestürzt war. Die Kantonspolizei Graubünden klärt die genauen Umstände. (fr)
BRIGELS (GR) - Weil sich Marcel K. in eine Frau verliebt hat, hängt er seinen Job als Pfarrer in Brigels nach sieben Jahren an den Nagel. Die ständige Auseinandersetzung mit dem Zölibat-Versprechen war zu viel für ihn. In der Gemeinde ist man schockiert.
Sieben Jahre war Marcel K.* Pfarrer in Brigels, am Sonntag hat der 35-Jährige seinen Abschied verkündet. Der Grund dafür ist nicht etwa fehlende Motivation oder Leidenschaft, sondern eine Frau. Dies bestätigt Sep Cathomas, Präsident der Kirchgemeinde Breil/Brigels, auf Anfrage von «suedostschweiz.ch».
Demnach habe er sich nach dem Sonntags-Gottesdienst direkt an die Gemeinde gewandt und erklärt, dass er seine Beziehung zu einer Frau, die er vor zwei Jahren kennengelernt hat, nun nicht mehr verheimlichen möchte. Es sei ein langer und intensiver Entscheidungsprozess gewesen, da er das Priester-Amt in den letzten sieben Jahren immer sehr gern ausgeübt habe. Er habe sich lange die Frage gestellt, was er mit seinem Leben machen wolle. Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt, diesen Schritt zu machen und einen Neuanfang zu wagen.
Kritik an ZölibatDer Rücktritt ihres jungen Pfarrers ist für das Bündner Dörfchen ein Schock. Es habe keine Anzeichen dafür gegeben, sagt Cathomas weiter. Trotzdem zeigt der Präsident Verständnis für K. Entscheidung.
Auch der Präsident der Kirchgemeinde ist glücklich verheiratet. Umso kritischer steht er dem Zölibat gegenüber: «Wir sind traurig, dass die katholische Kirche keine Regelung gefunden hat, dass unsere Pfarrer ein ganz normales Leben führen können, wie jeder von uns, und wir dadurch einen Verlust der besten Leute in Kauf nehmen müssen.»
Nachfolger gesuchtK. macht die nächsten zwei Wochen Ferien. Wo und mit wem weiss niemand. In dieser Zeit wird sein Nachfolger gesucht. Laut BLICK-Informationen braucht der junge Mann die Auszeit dringend. Die ständige Auseinandersetzung mit dem Zölibat-Versprechen hat K. stark mitgenommen. In den letzten Wochen war er ständig krank, hatte Durchfall, Kopfschmerzen und Grippe. Zudem wechselte er seine Telefonnummer. «Er braucht jetzt einfach seine Ruhe», sagt Cathomas zu BLICK.
*Name der Redaktion bekannt
Weil andere EU-Länder Italien zugesagt haben, sie bei der Aufnahme von 450 Flüchtlingen zu unterstützen, dürfen Flüchtlinge, die seit Tagen auf zwei Militärschiffen vor Sizilien ausharren, nun an Land.
Die Flüchtlinge, die während Tagen auf zwei Rettungsschiffen vor Italien ausgeharrt hatten, dürfen nun an Land. Die Anlandung habe in Pozzallo auf Sizilien gegen Mitternacht begonnen, berichteten italienische Medien unter Berufung auf Regierungskreise am Montag.
Zuvor hatten sich Malta, Frankreich, Spanien, Portugal und Deutschland bereit erklärt, Bootsflüchtlinge von den Schiffen aufzunehmen. (Blick berichtete)
Mit Holzboot unterwegsDie etwa 450 Menschen waren am Freitag mit einem Holzboot auf dem Mittelmeer unterwegs und wurden dann auf zwei Militärschiffe gebracht.
Zunächst wollte die italienische Regierung sie nicht anlegen lassen, weil das Land darauf pocht, dass sich auch andere EU-Länder an der Aufnahme von Flüchtlingen beteiligen. (SDA)
Fast zwei Jahre lang musste Novak Djokovic (31) auf einen grossen Sieg warten. Nun ist er wieder zurück. Ein Kommentar zum Wimbledon-Triumph des Serben.
Der abwesende Andy Murray hat mit seiner Prognose recht behalten. «Ich wäre nicht überrascht, wenn er das Turnier gewinnen würde», sagte der Schotte über Novak Djokovic.
Eine Überraschung ist der Sieg nicht. Djokovic hat sich in den letzten zwei Wochen wieder von seiner angriffigen, seiner alten, bekannten Seite gezeigt. Der Titel widerspiegelt die Wiedergeburt des Serben nach einer zwei Jahre dauernden Krise, die er sich auch selber zuzuschreiben hat.
Mit dem Titel in Roland Garros 2016 und dem Gewinn aller vier Grand Slams stürzte Djokovic in eine Sinnkrise. Zusätzlich machten ihm Ellbogenprobleme zu schaffen. Er versuchte, mit Trainerwechseln von Boris Becker über Andre Agassi bis hin zu Radek Stepanek den Tritt zu finden. Das spirituelle Umfeld von Guru Pepe Imaz sollte ihm ebenso helfen wie sein asketisch veganer Lebensstil.
Das alles brachte wenig ein und ist Vergangenheit. Erst letzten Februar zog Djokovic einen Schlussstrich und unterzog sich einer Ellbogen-OP. Seither gehts Schritt um Schritt bergauf. Er vertraut wieder auf sein altes, erfolgreiches Umfeld mit Trainer Marian Vajda und Fitnesscoach Gebhard Gritsch.
Diese Vertrautheit und der familiäre Rückhalt seiner Frau Jelena mit den beiden Kindern Stefan (4) und Tara (10 Monate) lassen Djokovic wieder siegen.
Die starke Rückkehr ist auch ein Zeichen an andere Stars, die zurzeit um den Anschluss kämpfen, wie Stan Wawrinka oder Andy Murray. Nie aufgeben und an sich glauben – wie Djokovic vorgezeigt hat.
LOCARNO - Unmittelbar nach dem triumphalen 4:2 der Franzosen gegen Kroatien traf man sich im Eden Roc in Ascona TI. Fussball war nur noch Nebensache, das Konzert von James Blunt verwöhnte beim Festival Moon & Stars Verlierer und Sieger gleichermassen.
So «beautiful» wie der Riesenhit von James Blunt (44) war auch der Abend am Ufer des Lago Maggiore: Im Eden Roc in Ascona TI luden Ringier und Raiffeisen zu einem exklusiven Event. Direkt nach dem WM-Final traf man sich zum Apéro riche, anschliessend gings auf die VIP-Tribüne mit bester Sicht aufs Konzert des britischen Pop-Barden.
Das vermochte sogar Vladimir Petkovic (54) aufzumuntern, zum Ausgang der WM wollte der Nati-Trainer aber nichts sagen. Der kroatisch-schweizerische Doppelbürger musste quasi zwei Niederlagen einstecken. Die Sympathie der Gäste war ihm aber sicher. Im Kampf von David gegen Goliath wurden die meisten Daumen für die Kroaten gedrückt.
Erst das sportliche, dann das musikalische VergnügenAuch Ringier-CEO Marc Walder (52) unterstützte die Mannschaft. «Wichtig ist am Ende dieser WM, dass man von guten Fussballern und nicht von Doppelbürgern redet.» Auch auf der Piazza in Locarno TI fieberte man mit dem kleinen Balkanland mit. «Bei uns im Hotel ist quasi die ganze Putzmannschaft von dort», so Stefan Breuer (60). Der Deutsche betreibt in Ascona die Seven-Hotel-Gruppe. «Ausserdem spielen sie einen offensiven und tollen Fussball, das mag ich.»
Franco Knie (63) fieberte beim Spiel ebenfalls mit: «Nachdem die Schweiz leider verloren hatte, lag meine Loyalität bei der Mannschaft, die am besten spielt. Und das war ziemlich eindeutig.» Mit seiner Frau kommt er jedes Jahr fürs Moon & Stars nach Locarno. «Für uns ist es eine wunderbare Gelegenheit für eine Auszeit. Anastacia war fantastisch an der Eröffnung, jetzt freuen wir uns auf James Blunt und seinen romantischen Sound.» «You’re Beautiful» – wie oft sagt er das zu seiner Frau? «Jeden Tag natürlich!»
Heute Montag startet die von der Energy-Gruppe organisierte Konzertwoche auf der Piazza mit Baschi. Mit «Bring en hei» findet die Fussballzeit ein rundes Ende. Fürs Grande Finale sorgen am Samstag Gianna Nannini und die Scorpions.
Bei Linden BE ereignete sich ein militärischer Verkehrsunfall. Ein Lastwagen der Armee hat sich überschlagen. Dabei gab es 19 Verletzte, zwei davon schwer.
Bei Linden BE hat sich am Montagmorgen um 7.30 Uhr ein schwerer Unfall beim Militär ereignet. Ein Lastwagen mit 19 Rekruten fuhr von der Kaserne Jassbach in Linden zu einer Schiessübung in Thun BE. Aus ungeklärten Gründen kam er auf der Höhe des Kieswerks Stucki, etwa zwei Kilometer von der Kaserne entfernt, von der Strasse ab. Dabei überschlug er sich. Anwohner Hans Bieri beobachtete die Szene: «Der Wagen machte einen Schlenker auf die rechte Strassenseite, dann kippte er plötzlich», sagt Bieri zu BLICK.
Der Unfall war heftig. Alle 19 Personen im Militärfahrzeug haben sich verletzt – zwei davon schwer. Der Unfallfahrer war in der Fahrerkabine eingeklemmt und musste von den Rettungskräften befreit werden, erklärt Armee-Sprecher Daniel Reist gegenüber BLICK. Ein Helikopter flog den Fahrer, der ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hat, ins Spital. «Er war ein erfahrener Fahrer, hätte am 4. August die Rekrutenschule abgeschlossen. Für die letzten sechs Wochen wurde er in die Kaserne Jassbach versetzt», so Sprecher Reist.
Alle 19 Rekruten im SpitalBeim zweiten Schwerverletzten handelt es sich um einen Rekruten, der mit Verdacht auf eine Rückenverletzung ins Spital eingeliefert wurde. Vier weitere Armeeangehörige wurden mittelschwer verletzt. Im Einsatz standen nebst Polizei und Ambulanz auch zwei Helikopter der Rettungsflugwacht. Mittlerweile wurden alle 19 Unfallbeteiligten ins Spital gebracht, «die Leichtverletzten zur Kontrolle», sagt Reist. Die Armeeangehörigen hatten am 25. Juni die Rekrutenschule in Jassbach angefangen.
Heidi Aeschlimann, die in der Nähe der Unfallstelle wohnt, hörte einen lauten Knall, als das Fahrzeug sich überschlug: «Dann sah ich den gekippten Wagen und einige Rekruten, die sich selbständig befreien konnten. Dann fuhr sofort ein zweiter Lastwagen vor. Die Soldaten stiegen aus und halfen den Kollegen, die noch im Unglücksfahrzeug gefangen waren. Ich sah, wie der Fahrer von den Rettungskräften aus der Kabine befreit wurde», sagt sie.
Grossaufgebot: Ambulanz und Heli vor OrtVor Ort haben am Montagmorgen die Aufräumarbeiten begonnen: «Mittlerweile sind die Rega-Helikopter wieder weggeflogen. Auch der Lastwagen ist wieder aufgerichtet», so ein Leserreporter zu BLICK. Laut VBS war die Strasse noch bis Mittag gesperrt. Am Nachmittag soll der Lastwagen mithilfe eines Krans abtransportiert werden.
Die Linkskurve, in der der Lastwagen von der Strasse abgekommen ist, ist laut Angaben aus der Nachbarschaft nicht ungefährlich: «Dort fahren die Autos mit 80 Kilometern pro Stunde durch. Viele unterschätzen die Kurve. Alle paar Jahre kommt hier ein Auto von der Strasse ab», berichtet ein Anwohner.
Wie genau es zum Unfall kam, klärt nun die Militärjustiz ab. Dazu werde man die Rekruten befragen, die an Bord des Unfallwagens sassen. Sicher sei aber schon, dass keine anderen Fahrzeuge in den Unfall verwickelt waren. (fr/man/hah)
GENF - GE - Clovis Duran, Assistent an der Genfer Hochschule für Kunst und Design und Teil des Kunstgruppe Rosa Brux, glaubt als Gestalter an die Kraft des Kollektivs. Ideenreichtum, Sachlichkeit, Liebe zum Detail, aber auch eine klare Haltung prägen seine grafischen Arbeiten.
Genfer Hochschule für Kunst und Design (HEAD), vierte Etage. Studentinnen und Studenten des Fachbereichs visuelle Kunst realisieren im Atelier Micro-édition ihr erstes Buchprojekt, das in einer limitierten Auflage von 30 Exemplaren geplant ist.
Clovis Duran, 30, dunkle Haare, warme, ruhige Stimme, diskutiert an einem Tisch mit einer Studentin über ihre aktuelle Druckvorlage. Atelierleiterin Barbara Fedier arbeitet an der HEAD seit drei Jahren mit ihrem Assistenten zusammen. Als noch junger Grafikdesigner, sagt sie, verfüge Duran über ein grosses gestalterisches Know-How, das er auch pädagogisch gut vermitteln könne. «Gleichzeitig ist er künstlerisch sehr offen und weiss, wie man die Studierenden in diesem diskursiven Format auf dem Weg zur persönlichen und einzigartigen künstlerischen Umsetzung unterstützt.»
Duran schöpft gesamten künstlerischen Spielraum ausEs ist auffallend, dass Duran die Kunststudierenden mit einer Vielzahl von Fragen konfrontiert. Fragen, die sich der Grafikdesigner oft auch selbst stellt. «In jeder Umsetzung steckt eine enorme Komplexität», sagt er. «Kein Detail ist neutral, sondern immer ein Hinweis oder ein Kommentar.» Als Gestalter von Büchern, Plakaten, Flyern und dem Programmheft des Genfer Kinos «Spoutnik» sowie als Mitbegründer des Künstlerkollektivs Rosa Brux sei er sich dessen stets bewusst.
Die modernsten technischen Möglichkeiten auszuloten oder aber auf Stift, Stempel, Handarbeit zurückzugreifen - was er immer wieder macht -, ist für Duran kein Widerspruch. Es geht dem visuellen Künstler immer darum, den gesamten gestalterischen Spielraum auszuschöpfen.
Überdies sind für ihn nicht nur grafische Kriterien entscheidend, sondern auch andere: soziale, ökologische, persönliche. Wenn er für Rosa Brux etwa einen Flyer gestalten soll, von dem er nur 50 Exemplare benötigt, scheidet die Druckmaschine, die mindestens 250 Stück vorschreibt, als sinnvolle ökologische Lösung schon einmal aus. In diesem Fall greife er lieber wieder zum Stift und produziere den Flyer von Hand. «Gestaltung ist auch Haltung», sagt er. «Und jede neue Arbeit verlangt nach einer neuen gestalterischen Antwort.»
Sich auf einen Stil zu konzentrieren, hält Duran deshalb für einen Irrtum. Für den Flyer der Ausstellung im Centre culturel suisse (CCS) in Paris wählte er eine gedruckte versale Groteskschrift in der Farbe Rot und kombinierte diese mit starken Kontrasten und einer betörend sachlichen Darstellung. Als Titel diente ein Zitat von Samuel Beckett: «Essayer encore. Rater encore. Rater mieux» - «Versuch es wieder. Scheitere wieder. Scheitere besser.»
Ausstellung zur Genfer ProtestbewegungInhaltlich zeigten Rosa Brux und die Genfer Gruppe «Archives contestataires» in der Exposition Aktionen verschiedener unabhängiger Genfer Protestbewegungen im Zeitraum von 1960 bis 1989 mittels Insignien des Widerstands in Wort und Bild.
Die Ausstellung bot mit einer historischen Aufarbeitung die Gelegenheit, die Verbindungen zwischen Kunst und Aktivismus zu hinterfragen - und knüpfte ebenso an die Gegenwart an. Seine Epoche, sagt Duran, könne man nur verstehen, wenn man die eigene Geschichte kenne. Aus diesem Grund hat Rosa Brux die Recherche in Genf realisiert, dort, wo sich das persönliche Leben der Beteiligten abspielt.
Sowohl als visueller Künstler wie auch als Zivilperson glaubt Duran an die Kraft des Kollektivs. «Bei Rosa Brux bringen alle ihre Kompetenzen ein. Im Moment setzen wir uns etwa mit dem Thema Urheberrechte auseinander.» Privat teilte er sich in Genf bis vor kurzem mit 17 anderen jungen Leuten ein Haus; nun wohnt er im neuen Ecoquartier Jonction in einem Mehrpersonenhaushalt, in dem Menschen unterschiedlichen Alters zusammenleben.
Duran's WerdegangAufgewachsen ist der gebürtige Franzose zwischen Bordeaux und Toulouse. Die Mutter ist Kindergärtnerin, der Vater Landschaftsgärtner. Block und Stift habe er bereits als Kind immer zur Hand gehabt und seine Eltern hätten ihn schon früh an Ausstellungen mitgenommen.
Sein erstes Grafiktablet kaufte er sich mit 15 von dem Geld, das er sich während zwei Wochen verdient hatte. Danach fand er einen anderen, lukrativeren Nebenjob: als Karikaturist am Strand von Biscarrosse.
Es folgten: der Bachelor in visueller Kunst in Toulouse und das anschliessende Master-Studium in Barcelona. «Ich wollte damals in die digitale Welt eintauchen und mir das nötige Wissen über die gestalterischen Möglichkeiten am Computer und das Programmieren aneignen.» 2009 kam der stille Bewunderer des sachlichen «Swiss Style» nach Genf und schloss hier sein «Media-Design»-Studium an der Hochschule für Kunst und Design ab.
Eine der komplexesten Aufgaben, die Clovis Duran als verantwortlicher Grafiker bis anhin realisierte, ist das Kunstbuch «Oracles - Artists’ Calling Cards» von Pierre Leguillon und Barbara Fedier, das während fünf Jahren in Zusammenarbeit mit dem Atelier Micro-édition entstand.
Der Publikation, die im Zürcher Verlag Edition Patrick Frey (EPF) erschien, liegen 123 faksimilierte Visitenkarten von Künstlerinnen und Künstlern des 18. bis 21. Jahrhunderts bei. Sie sind wie lose Buchzeichen zwischen den einzelnen Seiten eingestreut. «Hinter dieser scheinbar lässigen Geste steckt akribische Arbeit, handwerkliches Geschick, das Beherrschen diverser Druckverfahren, grosse Liebe zum Detail und zur Haptik», sagt Andrea Kempter, die als Verlagsleiterin eng mit dem Genfer Grafiker zusammenarbeitete.
Eine der grössten Herausforderungen für Duran selbst war damals, ein möglichst präzises Abbild der Originalvisitenkarten zu reproduzieren. Die Karte der amerikanischen Fotoreporterlegende Weegee etwa wies Ketchup-Flecken auf. Duran: «Weegee sass angeblich öfter zwischen seinen Einsätzen in Fast-Food-Lokalen zu Tisch. Darum wollten wir das Detail mit dem Spritzer unbedingt auch auf dem Faksimile zeigen. Damit die Ketchupflecken auch wirklich real aussahen, mussten wir sie auf jeder Karte einzeln von Hand auftragen.»
Das Buch wurde in einer Auflage von 700 Exemplaren gedruckt und war schnell vergriffen. Da es in der Herstellung sehr aufwändig war, war eine Neuauflage ein Ding der Unmöglichkeit. Nun tüftelt Duran an der kongenialen Umsetzung in eine virtuelle Version, um so den Inhalt Kunsthochschulen und anderen Interessierten zugänglich zu machen. Egal, ob analog oder digital, mechanisch oder manuell: Für den Genfer Grafiker enden gestalterische Interventionen nicht am Horizont, sie gehen darüber hinaus.
(SDA)
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer ist nach seiner Kamikaze-Aktion gegen Angela Merkel beim Asyl-Streit schwer angeschlagen: Eine Mehrheit der Deutschen fordert seinen Rücktritt.
Er hat Deutschland und Europa während mehr als zwei Wochen in Atem gehalten: Horst Seehofer, ehemaliger bayrischer Ministerpräsident und heute Innenminister der Bundesregierung. So bekriegte er in aller Öffentlichkeit vehement Angela Merkels Flüchtlingspolitik und drohte gar, die Union aus CSU und CDU zu sprengen.
Dabei schielte er stets auf die Bayrischen Landtagswahlen im Herbst dieses Jahres. Dort fürchtet die CSU, viele Stimmen an die rechtspopulistische AFD zu verlieren und damit auch die absolute Mehrheit, welche sie seit Jahrzehnten mit kurzen Unterbrüchen in Bayern hält.
Bloss: Dieser erbitterte Streit mit Bundeskanzlerin Merkel hat dem CSU-Urgestein Seehofer nicht gut getan. So ist die Mehrheit der Deutschen und selbst der CSU-Anhänger laut einer Umfrage für einen Rücktritt von Horst Seehofer.
56 Prozent der CSU-Wähler fordern RücktrittNach dem am Montag veröffentlichten RTL/n-tv-Trendbarometer sind 62 Prozent der Deutschen der Auffassung, Seehofer sei nicht mehr tragbar. Bei den CSU-Wählern sind es 56 Prozent – und das drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern.
Nach der Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und n-tv halten zwei Drittel der Deutschen Seehofer für einen Störenfried, 27 Prozent sehen in ihm dagegen einen aufrechten Politiker. Auch bei den CSU-Anhängern sind nicht alle vom Parteichef überzeugt. 46 Prozent halten Seehofer für einen aufrechten Politiker, aber genauso viele für einen Störenfried.
Seehofer und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder haben deutlich an Vertrauen verloren und sind im aktuellen Politiker-Ranking auf die hinteren Plätze abgerutscht. Söder büsste gegenüber der Beliebtheitsskala im April zehn Punkte ein, Seehofer elf Punkte. Im Juli rangieren hinter den beiden CSU-Politikern nur noch die Fraktionsvorsitzenden der AfD, Alice Weidel und Alexander Gauland.
Merkel ist selbst in Bayern beliebter als die LokalmatadorenAuf einer Skala von eins bis hundert erreicht Söder nun 32 Punkte, Seehofer 31 Punkte. Spitzenreiterin ist Kanzlerin Angela Merkel mit 54 Punkten. In Bayern kommt Söder noch auf 45 Punkte (minus neun gegenüber April), Seehofer auf 39 Punkte (minus zehn). Beliebter als die beiden CSU-Politiker ist bei den Bayern Merkel mit 47 Punkten.
Der Absturz Seehofers geht nach Einschätzung von Forsa-Chef Manfred Güllner auf seinen Dauerkonflikt mit Merkel zurück. Auch durch seine jüngsten Auftritte habe er bei den Deutschen und in der eigenen Partei an Glaubwürdigkeit verspielt, sagte Güllner RTL. «Nur von den AfD-Anhängern, die die CSU bekämpfen will, wird Seehofer noch geschätzt.» (fr/SDA)
Ray Emery (†35), ehemaliger Teamkollege von Martin Gerber bei Ottawa und Mark Streit in Philadelphia, ist in der Bucht der kanadischen Stadt Hamilton ertrunken. Die genauen Umstände sind unklar.
Am Sonntagmorgen Ortszeit fischt die Hamilton Police einen 35-Jährigen aus dem Hafenbecken des Lake Ontario, Kanada. Der Mann ist seit ein paar Stunden vermisst worden, nun treibt er tot im Wasser. Später bestätigt ein Beamter die Identität: Es ist der ehemalige NHL-Goalie Ray Emery.
Wie die «Toronto City News» berichtet, sei Emery am frühen Sonntagmorgen mit Freunden auf einem Boot unterwegs gewesen. Nach einem Sprung ins Wasser ins Wasser sei der Ex-NHL-Star nicht mehr aufgetaucht. Die Polizei geht dabei von einem Unfall aus. Die Frage, wie ein körperlich fitter, ehemaliger Profisportler ertrinken konnte, bleibt Gegenstand der Ermittlungen.
Emery, der mit dem Schweizer Goalie Martin Gerber 2007 bei Ottawa bis in den Stanley-Cup-Final vorstiess, galt als Bad Boy unter den NHL-Goalies, der sich gerne mit den gegnerischen Spielern prügelte.
«Er hatte ein grosses Herz»Auch abseits des Eises sorgte Emery immer wieder für Schlagzeilen. Im vergangenen Jahr wurde der Kanadier festgenommen, weil er seine Ex-Verlobte geschlagen haben soll. «Ray hatte viele Hochs und Tiefs in seinem Privatleben und seiner Karriere», sagt sein langjähriger Agent J.P. Barry in der «Denver Post». «Aber er hatte ein grosses Herz und eine liebenswerte Persönlichkeit. Er war jemand, dem man stets den Erfolg wünschte.»
2013 gewann Ray Emery als Ersatzgoalie mit den Chicago Blackhawks denn auch den Stanley Cup. Daneben spielte er zudem für Philadelphia (2015 zusammen mit Mark Streit) und Anaheim, ehe Emery 2016 mit 326 NHL-Spielen auf dem Buckel die Schlittschuhe an den Nagel hing. (klu)
BASEL - In den USA ist das neue Novartis-Medikament Aimovig seit Mai zugelassen. Jetzt zieht die Schweiz nach. Betroffene setzen grosse Hoffnungen in das Mittel. Für den Pharma-Riesen lockt das grosse Geschäft.
Novartis darf sein Migränemedikament Aimovig künftig auch hierzulande verkaufen. Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hat das Präparat zur Migräneprävention zugelassen, sofern diese indiziert ist.
Patienten hatten in klinischen Studien weniger häufig Migräne dank dem Medikament. Aimovig hat die Anzahl der Migränetage sowohl bei episodischer als auch bei chronischer Migräne reduziert, wie Novartis am Montag mitteilte. Dies auch bei Patienten mit vorherigem Behandlungsversagen oder beim Übergebrauch akuter Therapien.
Aimovig hat allerdings seinen Preis. Eine Spritze kostet fast 600 Franken. Eine solche müssen sich Patienten einmal monatlich unter die Haut spritzen.
Viel Geld im SpielDas Medikament Aimovig (erenumab), das Novartis gemeinsam mit dem Biotechunternehmen Amgen entwickelt hat, ist in den USA im Mai 2018 zugelassen worden. In der EU hat ein Ausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA Ende Mai das Medikament zur Zulassung empfohlen. Eine endgültige Entscheidung der EMA wird in den kommenden Monaten erwartet. Analysten sehen für das Mittel Blockbusterpotenzial - Novartis könnte damit also über eine Milliarde umsetzen.
Laut Novartis leiden in der Schweiz schätzungsweise rund 11 Prozent der Bevölkerung an Migräne. Einer von drei Migräneanfällen verursache einen Arbeitsausfall.
Obwohl die Mehrheit der Arbeitgeber (63 Prozent) von Migränepatienten um deren Leiden weiss, hilft und unterstützt nicht einmal jeder fünfte Arbeitgeber die Betroffenen. Dabei, so schätzt eine Novartis-Studie, verursacht die Migräne Milliardenkosten für die Gesellschaft. In Europa bewegen sich diese zwischen 18 und 27 Milliarden Euro, umgerechnet 20 bis 30 Milliarden Franken. Darin sind jeweils indirekte Kosten wie zum Beispiel verlorene Produktivität enthalten. (jfr/SDA)
Früher warfen Scheinwerfer tatsächlich nur einen schwachen Schein. Heute gibts etliche Lichtsysteme von Halogen über Xenon bis LED und Laser – aber lohnt sich der Aufpreis etwa für Laserlicht, Nebellampen oder Abblendautomatik?
«Das blaue Wunder» titelte der BLICK anno 1999 zum Thema Xenonlicht – und fragte sogar besorgt, ob das bläuliche Gasentladungslicht nicht die Augen schädigt. Die Antwort war dieselbe wie in den 1970er-Jahren, als das hellere Halogen- das gelbliche Bilux-Licht ablöste: Anfangs fühlen sich zwar alle geblendet – doch je verbreiteter die neue Technik wird, desto weniger fühlen wir uns belästigt und geniessen stattdessen bessere Sicht bei Nacht. Heute ist Bilux Vergangenheit, aber die Vielfalt enorm: Halogen, Xenon, LED (seit 2007) und Laser (seit 2014) und etliche Untersysteme. Aber was macht Sinn?
Halogen kann, muss aber nicht gut seinIdeal wäre eine nächtliche Probefahrt – was leider oft scheitert, weil schon der häufig cooleren Optik wegen das Gros der Vorführwagen teurere Lichter trägt. Schade, modernes Halogenlicht ist mit H7- statt H4-Birne mitunter besser als erwartet und eine Wenigfahrer-Alternative. Nur: Die Bandbreite von «Funzel» bis Lichtteppich ist enorm. Tipp: Wenns drin liegt, vorsichtshalber Xenon (z.B. Ford EcoSport 850 Fr.) oder LED (z.B. Toyota Auris 1300 Fr.) dazubestellen.
Matrix-LED macht die Nacht zum TagOhnehin ist LED-Licht fast immer sehr gut. Vielfahrer sollten unbedingt zum Matrix-LED-Licht (heisst im Katalog leider selten so – Garagist fragen) greifen: Man fährt immer mit Fernlicht, und das System «schneidet» andere Verkehrsteilnehmer aus dem Lichtkegel aus – perfekte Ausleuchtung, in der Regel blendfrei für andere und somit ein echter Sicherheitsgewinn. Und zum Beispiel im Opel Astra für 1490 Franken extra dabei.
Abblendautomatik ist oft überfordertNicht damit verwechseln darf man Systeme, die «nur» das Licht variabel verteilen (also z.B. breiter in der Stadt) – das ist von eher begrenztem Nutzen im Alltag. Dasselbe gilt auch für die Fernlichtassistenten (z.B. Audi A3 180 Fr.), die selbst auf- und abblenden. Die Varianz ist gross, gerade auf kurvigen Strecken und der Autobahn führts eben doch oft dazu, dass andere erst mal kurz geblendet werden. Aber die Systeme werden fortlaufend besser. Tipp: Dazubestellen, da der Aufpreis bei einem Neuwagen meist nicht so sehr viel ausmacht, und unsichere Systeme im Bedarfsfalle eben via «Einstellungen» oder dem Umschalten von Lichtautomatik auf Abblendlicht deaktivieren. Übrigens: Auf der Autobahn sollte man diese Systeme nicht einsetzen, weil der Sensor wegen der Mittelleitplanke oft keine entgegenkommenden Scheinwerfer «sieht» und dann zum Beispiel besonders hoch sitzende Lastwagen-Fahrer im Gegenverkehr oder weit vorausfahrende Autofahrer oft blendet.
Nebel- und Laserlicht sind überflüssigVerzichten kann man heute auf Nebelscheinwerfer (z.B. Dacia Duster, 200 Fr.), weil sie tags gar nichts und nachts angesichts heute sehr heller Hauptscheinwerfer wenig bringen. Ebenso darf man sich das teure Laser-Fernlicht (z.B. BMW 7er 1520 Fr.) schenken – doppelte Fernlicht-Reichweite (600 Meter) hat im Schweizer Alltag null Nutzen. Wertvoll und wenige hundert Franken günstig sind dafür dynamisches Kurven- (folgt Lenkung) oder statisches Abbiege-Licht (aktiviert beim Einlenken): Diese Mehrausgabe rentiert sich mit dem ersten vermiedenen Rempler in einer dunklen Kehre oder Ecke.
Peking – Vor dem Hintergrund des Handelskonflikts zwischen China und den USA hat in Peking am Montag der jährliche EU-China-Gipfel begonnen. Im Mittelpunkt der Beratungen von EU-Spitze und der chinesischen Führung stehen die Sorgen vor einem Handelskrieg.
Zudem soll sich das Treffen um die stockenden Verhandlungen über ein Investitionsschutzabkommen zwischen beiden Seiten, die Forderung der EU nach mehr Marktöffnung in China sowie die geplante Reform der Welthandelsorganisation (WTO) drehen.
Erstmals seit 2015 soll es zum Abschluss des Gipfels wieder eine gemeinsame Erklärung geben. Der Druck von US-Präsident Donald Trump und seine Unruhe stiftenden Taktiken lassen China und die EU enger zusammenrücken. Im Handelsstreit lehnt die EU wie China das einseitige Vorgehen Trumps ausserhalb der WTO ab, will sich aber nicht zu sehr auf die Seite Pekings schlagen, weil es Trumps Kritik an Marktbarrieren und erzwungenem Technologietransfer in China teilt.
Nach ihren Gesprächen mit Premier Li Keqiang sollen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk und andere Mitglieder der EU-Spitze am späten Nachmittag auch von Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen werden. In Sicherheitsfragen wollen beide Seiten auch über das Tauziehen um das Atomwaffen- und Raketenprogramm Nordkoreas sowie das Abkommen zur Verhinderung von Atomwaffen in den Händen des Irans reden.
Die EU hofft bei dem Gipfel auf Fortschritte bei den Verhandlungen über das Investitionsabkommen sowie auf eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Exporte. China hat seinen Markt bereits wieder für Rindfleisch aus Irland und Frankreich geöffnet. Er war 2001 nach dem Ausbruch der Rinderseuche verschlossen worden. Landwirtschaftliche Exporte machten 2017 nur acht Prozent aller Ausfuhren der EU nach China aus - umgekehrt waren es fünf Prozent.
Täglich werden zwischen der EU und China Waren im Wert von 1,5 Milliarden Euro ausgetauscht. Beide Seiten wollen eine gemeinsame Arbeitsgruppe einrichten, um über eine Reform der WTO zu sprechen.