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Updated: 51 min 56 sec ago

Cupfinal-Fanticker: «Erste YB-Fans werden verjagt und mit Bier geduscht»

Sun, 05/27/2018 - 11:49

Schafft YB das Double - oder wird der FC Zürich Cupsieger? Im Fanticker halten wir sie über die Geschehnisse in Bern abseits des Fussballplatzes auf dem Laufenden.

Categories: Swiss News

Weil sein Mami vor dem Grab eines Mörder-Diktators kniete: Sohn Maddox will nicht mehr bei Angelina Jolie leben

Sun, 05/27/2018 - 11:48

Maddox ist wütend auf sein berühmtes Mami Angelina Jolie: Nach einem Vorfall auf ihrer neusten Asien-Reise will der Teenager nun lieber bei seinem Vater Brad Pitt leben.

Feuer im Dach im Hause Jolie-Pitt: Maddox (16), der älteste Sohn von Angelina Jolie (42) und Brad Pitt (54), will nicht mehr bei seiner Adoptivmutter leben. Grund sei der kürzliche Besuch der Schauspielerin in Maddox' Heimat Kambodscha, wie «Radar Online» berichtet.

Grab-Besuch machte Maddox wütend

Als Maddox erfahren habe, dass seine Mutter vor dem Grab des grausamen Diktators Pol Pot (†70) niedergekniet sei, sei ihm der Geduldsfaden gerissen und er habe seine Meinung über sie definitiv geändert: «Es muss äusserst unangenehm für Maddox sein», berichtet eine anonyme Quelle dem US-Klatschportal. «Erst hat sie ihn vor diesem schrecklichen Ort gerettet und jetzt kehrt sie zurück, als wäre es eine Art Schrein.»

Der Teenager habe daraufhin gleich seinen Vater angerufen und diesen gebeten, bei ihm leben zu dürfen. Der Schauspieler habe versucht, seinen Sohn zu beruhigen und ihm zu erklären, dass Angelina lediglich an der Geschichte des Landes interessiert sei, so der Insider weiter.

Auch Shiloh vermisst Pitt

Nicht nur Maddox, auch Tochter Shiloh spiele mit dem Gedanken, lieber bei ihrem Vater wohnen zu wollen, berichtet ein Vertrauter der Familie dem «OK Magazin»: «Shiloh ist die Sensibelste von allen und hat Brad einen rührenden Brief geschrieben. Sie vermisst seine Gutenachtgeschichten und seine Fürsorge», so der Insider.

Anwälte arbeiten Sorgerecht aus

Ob Maddox tatsächlich schon bald bei seinem Vater einziehen darf, ist noch offen. Der dringende Wunsch ihres ältesten Sohnes dürfte Angelina Jolie allerdings ziemlich beunruhigen. Ihre und Pitts Anwälte arbeiten schliesslich gerade das Sorgerecht über die sechs Kinder aus. (brc)

Categories: Swiss News

Adi Hütter vor letztem YB-Spiel: Sind Sie so locker wegen dem Rest-Alkohol?

Sun, 05/27/2018 - 11:29

Adi Hütter steht vor seinem letzten Spiel als YB-Trainer. Zum Abschied will er mit den Bernern das zweite Double der Klubgeschichte erreichen.

Mittlerweile liegt die Vertragsunterschrift bei Eintracht Frankfurt zehn Tage zurück. Und der Meister-Urknall gegen Luzern bald einen Monet. Die Emotionen haben sich also auch bei Adi Hütter ein bisschen gelegt. Weshalb er vor seinem letzten Spiel für YB sagt: «Da ist nichts von Wehmut.»

Vielmehr herrsche Freude vor. Vorfreude auf ein Spiel, das in der Schweiz eine ganz besondere Bedeutung habe. Und am Ende wartet der erste Cupsieg seit 31 Jahren. Und das zweite Double, 60 Jahre nach jenem von 1958.

Auch der Coach wirkt locker, wie der Rest des Teams. Wegen ein bisschen Restalkohol vom vielen feiern? «Wir haben ja nicht ständig gefeiert! Am Sonntag haben sich die Spieler im Zaum gehalten. Abgesehen davon haben wir von vier Spielen nach dem Titel drei gewonnen. Und die Spieler haben mir in den letzten Tagen einen sehr fokussierten und hungrigen Eindruck gemacht.»

Und dann sind da noch die Cupfinals in Deutschland und Österreichs, in welchen Hütters letzter und  nächster Klub eine Hauptrolle spielten: Eintracht Frankfurt hat die Bayern in die Knie gezwungen, Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz überraschend verloren. Hütter: «Das alleine ist Warnung genug! Der Sieg der Eintracht ist ein Paradebeispiel, wie ein David gegen einen Goliath gewinnt, wenn der nicht hundert Prozent Leistung bringt. Wenn man Favorit ist, heisst das noch lange nicht, dass man ein Spiel gewinnt. Der FCZ wird sehr bissig nach Bern kommen. Wenn wir aber mit voller Konzentration ans Werk gehen, bin ich überzeugt, dass wir das Double holen.»

Das wäre dann der erste Cupsieg für YB seit 1987, denn die drei Finals seit 1991 haben die Berner allesamt verloren. Alle zuhause. Alle gegen Sion. Die Paarung FCZ gegen YB gabs noch nie. Der FCZ wartet seit elf Meisterschaftsspielen auf einen Sieg gegen YB. Der letzte Erfolg datiert vom 3. August 2014.

 

Categories: Swiss News

Justiz: Justiz ermittelt gegen Keller-Messahli

Sun, 05/27/2018 - 11:26

BERN - BE - Die Berner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Verdachts der üblen Nachrede und Verleumdung gegen die Islamkritikerin Saïda Keller-Messahli aufgenommen. Die Untersuchung steht im Zusammenhang mit dem umstrittenen Prediger Abu Ramadan.

«Wir haben gegen Frau Keller-Messahli eine Untersuchung wegen Verdachts der üblen Nachrede und der Verleumdung eröffnet», erklärte Sprecher Christof Scheurer auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit eine Meldung des «SonntagsBlicks». Bei übler Nachrede oder Verleumdung werden die Behörden auf Anzeige aktiv.

Auslöser für die Ermittlungen ist laut der Zeitung ein Artikel im «Bieler Tagblatt» vom letzten September, worin Keller-Messahli schwere Vorwürfe gegen den umstrittenen Prediger Abu Ramadan erhoben hatte. Sie bezichtigte ihn, Gott in einer Predigt um Schutz für Al-Kaida- und IS-Kämpfer in Libyen zu bitten.

Der Fall Abu Ramadan hatte im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt. Der Mann soll Hasspredigten gehalten haben. Die Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland hat gegen ihn deshalb ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Rassendiskriminierung eröffnet.

Der Libyer, der während Jahren von der Sozialhilfe gelebt hatte, hat seinen Flüchtlings- und seinen Asylstatus verloren. Er lebt heute dank einer C-Bewilligung in der Schweiz.

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Brand: Gasgrill fängt auf Balkon Feuer

Sun, 05/27/2018 - 11:26

ILLNAU-EFFRETIKON ZH - Bei einem Brand auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses ist am Samstagabend in Effretikon ZH ein Sachschaden von mehreren zehntausend Franken entstanden. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Feuer durch einen Gasgrill verursacht. Verletzt wurde niemand.

Die ausgerückte Feuerwehr konnte den Brand rasch unter Kontrolle bringen. Der Balkon und die Fassade des Hauses wurden durch die Flammen in Mitleidenschaft gezogen, wie die Kantonspolizei Zürich in einer Mitteilung vom Sonntag schreibt.

Wegen der grossen Rauch- und Russschäden ist die betroffene Wohnung vorläufig nicht bewohnbar. Die sechsköpfige Familie wurde in einem Hotel einquartiert. Spezialisten der Polizei untersuchen, warum der Gasgrill in Brand geriet.

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Formel 1 inside: Zirkus Monaco – gibts auch Applaus für Sauber?

Sun, 05/27/2018 - 10:05

Im Fürstentum Monaco kämpfen die Piloten am Sonntag in den engen Schluchten Monte Carlos um den Sieg. Mit dabei auch der Jetset. Hier gehts zum F1 inside.

Über 200 Yachten und Boote, weit über eine Milliarde Franken schwer, schaukeln im kleinen Hafen von Monte Carlo. Das bringt jedes Jahr Millionen von Hafengebühren in die Staatskasse. Die andere teure Fracht findet man in den engen Strassen. Nicht einmal in Hollywood sieht man soviele Ferraris, Jaguars, Bentleys, Maybachs oder Lamborghinis. Der Zirkus Monaco gibt sich die Ehre.

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Die Prominenz jettet aus allen Ecken ins Fürstentum. Namen? Lenny Kravitz oder Aksel Lund Svindal. Die Fahrer dürfen sich auf einer Modeschau selbst präsentieren, Partys an vielen Orten. Der Wahnsinn dauert vier Tage und vier Nächte. Nur selten hört man von Diebstählen oder Prügeleien.

Und heute geben sogar die Grid Girls hier ein Comeback, obwohl sie die neue GP-Führung aus Amerika verboten hat. Monaco macht seine eigenen Gesetze – und das ist gut so.

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Der Sport kommt nicht zu kurz. Am Samstag um 18.20 Uhr durfte sogar der Genfer Louis Delétraz (21) als sensationeller Dritter des Formel-2-Rennens vor 50 000 Fans aufs Podest. Dieser Auftritt wird dem Sauber-Duo Leclerc (14. Startplatz) und Ericsson (16.) heute kaum gelingen. Chef Vasseur zur Quali-Vorstellung: «Okay, mehr lag nicht drin.» Der Applaus würde sowieso erst nach dem Rennen ertönen.

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Monaco – die irrste Station im GP-Kalender. Hamilton rast mit seiner MV Agusta 800 RR ins Fahrerlager. Leclerc reicht für den nur 500 Meter langen Arbeitsweg sein Fahrrad. Mercedes-Aufsichtsrat Lauda schläft auf seiner Yacht «Princess». Niki: «Weil sie niemand kaufen wollte, behalte ich sie eben. Ein verrücktes Hobby sei mir erlaubt!» 1975/76 hat er hier gewonnen und als erster Fahrer Fürstin Gracia (starb 1982 bei einem Autounfall) die Hand geküsst…

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Finnland, Schweden, Bosnien, Andorra, Färöer: Auch hier gibts Cupfinals auf Kunstrasen!

Sun, 05/27/2018 - 09:46

Lesen Sie mal, was Djurgarden, HJK Helsinki mit YB gemeinsam hat und Malmö, Inter Turku mit dem FCZ verbindet…

Es war die umstrittenste Entscheidung der Fussball-Saison. Der SFV vergab den Cupfinal nach Bern auf den Kunstrasen des Stade de Suisse – aber erst, als YB bereits als Finalist feststand. Gegner FCZ tobte wegen Wettbewerbsverzerrung.

Aber die Schweiz ist in Europa mit seinem Kunstrasen-Cupfinal nicht alleine. Auch in Schweden, Finnland, Bosnien-Herzegowina, Andorra und auf den Färöer-Inseln gehts auf Plastik um die Cup-Wurst.

Verblüffende Parallele zwischen Schweden, Finnland und der Schweiz: Überall findet der Cupfinal im Kunstrasen-Heimstadion eines der Finalisten statt, während der Gegner sich von daheim Naturhalme gewohnt ist. In Schweden besiegte Djurgarden in der heimischen Tele2-Arena nicht zuletzt deshalb Malmö 3:0.

FCZ-Trainer Ludovic Magnin sagt: «Wir haben uns seit der Verkündung nicht mehr zu diesem Thema geäussert. Der Kunstrasen ist ein Nachteil, aber keine Ausrede. Wenn wir Cupsieger werden wollen, müssen wir YB auf Kunstrasen schlagen. Punkt, aus!»

 

Das FCZ-Vorbild? Finnen-Klub Inter Turku! Der Aussenseiter spielt daheim auf Naturgrün und musste den Final vor zwei Wochen in der Kunstrasen-Arena von Gegner HJK Helsinki bestreiten. Doch Turku schaffte den 1:0-Coup.

Auch in Bosnien-Herzegowina geht der Cupsieg ans «Naturrasen-Team». Zeljeznicar Sarajevo gewinnt das Hinspiel 2:0 und das Rückspiel auf dem Kunstrasen des Dorfklubs FK Krupa sogar 4:0.

Ebenfalls Kunstrasen-Finals kennt man in Andorra und auf den Färöern, wo in den jeweiligen Nationalstadien auch schon die Schweizer Nati WM- und EM-Qualispiele bestritt.

 

In Ländern wie Norwegen und Dänemark, wo ebenfalls Ligaspiele auf Kunstrasen erlaubt sind, wurden bisher die Cupfinals stets auf dem gewohnten Naturgeläuf ausgetragen.

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Bundesrätin nimmt Parteien in die Pflicht: Doris Leuthard: «Bundesrat war mit Frauenmehrheit mutiger»

Sun, 05/27/2018 - 05:20

Die Landesregierung war laut Doris Leuthard mit einer Frauenmehrheit mutiger als in von Männern dominierter Zusammensetzung. Als Beispiel nannte die abtretende Bundesrätin in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» den Atomausstieg.

Die Landesregierung war laut Bundesrätin Doris Leuthard mit einer Frauenmehrheit mutiger als in von Männern dominierter Zusammensetzung. «Mit der Frauenmehrheit im Bundesrat haben wir mutigere Entscheide gefällt als vorher und nachher."

Die 55-jährige CVP-Politikerin erklärte in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag», beim Atomausstieg sei ausschlaggebend gewesen, dass der Regierung mehr Frauen als Männer angehörten. «Ich habe allgemein die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen in Exekutivämtern weniger in ein parteipolitisches Korsett stecken lassen als Männer.»

Parteien seien in der Plicht

Zwischen 2010 und 2011 waren erstmals in der Geschichte des Bundes die Frauen in der siebenköpfigen Landesregierung in der Überzahl - bis zum Abgang von Micheline Calmy-Rey (SP). Leuthard forderte, dass bei den Wahlen 2019 der Frauenanteil im Ständerat und im Nationalrat steigt. Dies sei bei den letzten Wahlen nicht gelungen. Die Bundesrätin sieht dabei die Parteien in der Pflicht.

Von Quoten in der Verfassung hält die Magistratin allerdings nichts. Wichtiger sei, dass Politikerinnen von den Parteien mit guten Listenplätzen gefördert würden und in wichtigen Kommissionen Einsitz nehmen könnten.

In Unternehmen und der Verwaltung müssten Frauen gefördert werden, sagte Leuthard weiter. Es brauche eine Förderung, solange Frauen unterrepräsentiert seien und die Chancen für Frauen tatsächlich nicht die gleichen seien wie für Männer. Bei gleicher Qualifikation sei darauf zu achten, mehr Frauen zu rekrutieren. Gemischte Teams würden besser arbeiten. Frauenförderung sei Chefsache. Sie habe ihre Amtsdirektoren darum entsprechende Vorgaben gemacht. (SDA)

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Maschine von London nach Zürich muss umkehren: Feuer-Alarm auf Swiss-Flug

Sun, 05/27/2018 - 03:05

Der Swiss-Flug #LX327 war auf dem Weg nach Zürich, musste aber kurz nach dem Start in London umkehren.  Grund: Feuer-Alarm! Die Maschine landete daraufhin sicher in London Heahtrow.

Der Swiss Flug #327 war am Samstag-Abend gerade in London gestartet, als der Pilot das Notrufsignal «Mayday» funkte. Der Feuer-Alarm sei im Airbus A320-214 losgegangen, sagte der Pilot.

 

Feuer oder Rauchenentwicklung habe er aber nicht gesehen, trotzdem werde er nun aus Sicherheitsgründen wieder in Heathrow landen.

Was er danach auch tat. Weshalb der Falsch-Alarm ausgelöst wurde, ist noch nicht bekannt. (vof)

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Israel hat erneut angegriffen: Hamas-Stellungen im Gazastreifen bombardiert

Sun, 05/27/2018 - 02:08

Die israelische Luftwaffe hat am Samstagabend erneut Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen bombardiert. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

Die israelische Luftwaffe hat am Samstagabend erneut Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen bombardiert. Eines der Ziele in der südlichen Stadt Rafah war eine Stellung der Essedin al-Kassam Brigaden, des bewaffneten Arms der Hamas, wie es aus palästinensischen Sicherheitskreisen hiess.

Ein weiteres Ziel war demnach eine Hamas-Stellung im Zentrum des Gazastreifens. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

Die israelische Armee erklärte, Kampfflugzeuge hätten «militärische Ziele» auf einem Gelände der Hamas im südlichen Gazastreifen bombardiert. Den mutmasslichen Angriff im Zentrum des Palästinensergebiets bestätigte die Armee dagegen nicht. Es habe sich um Vergeltungsmassnahmen für verbotene Grenzübertritte von Palästinensern aus dem Gazastreifen nach Israel gehandelt, zudem habe die Armee auf wiederholte versuchte Beschädigungen des Grenzzauns reagiert.

Seit rund zwei Monaten protestieren Palästinenser an der Grenze zu Israel. Dabei tötete die israelische Armee nach palästinensischen Angaben mindestens 116 Demonstranten.

Israelischer Soldat gestorben

Zudem gab die israelische Armee am Samstag bekannt, dass ein am Donnerstag bei einem Einsatz im besetzten Westjordanland verletzter Soldat seinen Verletzungen erlegen sei. Der 20-Jährige sei am Samstagmorgen gestorben. Er war nach israelischen Medienangaben während des Einsatzes von einer Granitplatte am Kopf getroffen worden. Nach Armeeangaben hatten die Soldaten im Westjordanland nach verdächtigen Palästinensern gefahndet. (SDA)

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Unternehmertum: Züricher Pasta ist bestes Mini-Unternehmen

Sun, 05/27/2018 - 01:52

ZÜRICH - ZH - Zürcher Gymnasiasten sind mit einer Teigwaren-Firma mit dem Preis für das beste Mini-Unternehmen der Schweiz ausgezeichnet worden. Sie produzieren Pastasorten lokal und mit modernen Inhaltsstoffen - darunter auch Pasta aus Insektenmehl.

Die Schüler der Kantonsschule Hottingen setzten sich am Samstag mit ZüriPasta vor einer zehnköpfigen Jury gegen 24 Konkurrenten durch, wie die Non-Profit-Organisation Young Enterprise Switzerland (YES) in der Nacht auf Sonntag mitteilte. Die Gewinner des Anlasses im Zürcher Hauptbahnhof vertreten die Schweiz am europäischen Finale in Belgrad.

Der Pasta-Betrieb weise «herausragende Verkaufszahlen» vor, schrieb die Jury. Zudem sei es den Verantwortlichen gelungen, ein «solides Vertriebsnetz» aufzubauen. Das Produkt ist unter anderem in der Feinkostabteilung von Jelmoli zu finden.

Auf dem zweiten und dritten Platz landeten Jungunternehmer des Kollegiums Spiritus Sanctus aus Brig VS sowie des Gymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel.

YES ist eine Non-Profit-Organisation, die Wirtschaftsbildungsprogramme für Schülerinnen und Schüler entwickelt. Dabei gründen und betreiben die Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren während eines Schuljahres eine reale kleine Firma und sammeln Erfahrungen als Unternehmer.

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«Massive Drohungen» gegen die Mitarbeiter: Gemeindeverwaltung Knonau geschlossen!

Sun, 05/27/2018 - 01:37

Die Verwaltung der Zürcher Gemeinde Knonau bleibt bis auf weiteres geschlossen. Grund seien massive Drohungen gegen Mitarbeiter, wie der Gemeindepräsident sagt.

Die Gemeindeverwaltung Knonau (ZH) bleibt bis auf weiteres geschlossen. Dafür verantwortlich sind «massive Drohungen einer Einzelperson gegen Exponenten der Gemeinde» wie der «Anzeiger», ein Lokalblatt des Bezirks Affoltern, schreibt. Drohungen sollen auch Drittpersonen und andere Behörden erhalten haben.

«Nachdem sich die Drohungen stark konkretisiert und intensiviert hatten, entschieden wir uns, nach reiflicher Überlegung, zu diesem Schritt», wird der Knotauer Gemeindepräsident Walter von Siebenthal zitiert. Man könne derzeit die Gefährdungslage für das Verwaltungspersonal nicht einschätzen. Kommende Woche soll die Situation neu beurteilt werden.

Eine Strafanzeige wurde eingereicht.

Auf telefonische Anmeldung steht die Gemeinde der Bevölkerung weiterhin zur Verfügung. (vof)

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Europapark: Europapark öffnet nach Grossbrand wieder

Sun, 05/27/2018 - 01:29

Rust – Nach dem Grossbrand im Europa-Park in Rust öffnet die Freizeitanlage laut eigenen Angaben am Sonntag wieder ihre Tore. Geschlossen bleiben die vom Feuer betroffenen Bereiche des Parks. Beim Rettungseinsatz wurden mindestens drei Feuerwehrleute verletzt.

Sie hätten unter anderem Rauchvergiftungen erlitten, teilte die Polizei am frühen Sonntagmorgen mit. Besucher und Angehörige des Vergnügungsparks bei Freiburg seien nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt worden. Die Löscharbeiten seien noch im Gange, der Brand aber unter Kontrolle, hiess es.

Die Freizeitanlage soll am Sonntag um 09:00 Uhr wieder aufgehen. Auch Veranstaltungen wie die TV-Show «Immer wieder Sonntags» unter anderem mit der Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli sollen wie geplant stattfinden, teilte der Europapark auf Twitter mit. Nach Angaben des Südwestrundfunks (SWR) war die Freilichtbühne im Park für die Sendung mit Moderator Stefan Mross nicht von dem Brand betroffen.

In einer Lagerhalle auf der Anlage war am Samstagabend aus zunächst ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen und hatte auf die Attraktion «Piraten in Batavia» übergegriffen. Rund 500 Rettungskräfte waren im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen und die Besucher in Sicherheit zu bringen. Nach Polizeiangaben waren rund 25'000 Besucher am Samstag im Europa-Park.

Die erste Meldung über den Brand in dem nördlich von Freiburg gelegenen grössten deutschen Freizeitpark erreichte die Feuerwehr gegen 18.20 Uhr. Auf Bildern war später zu sehen, wie dichter Rauch über der Lagerhalle aufstieg. Luftaufnahmen, die während des Feuers entstanden und über Twitter verbreitet wurden, zeigten Flammen auf mehreren Seiten des Gebäudes. Die Rauchsäule war weithin zu sehen. Wiederum auf anderen Bildern in sozialen Netzwerken waren im Skandinavien-Bereich brennende Balken und Gerippe von Gebäuden zu erkennen.

Die Einsatzkräfte versuchten unter Hochdruck, ein Übergreifen des Feuers auf andere Areale zu verhindern. Gegen 21.30 Uhr sagte ein Sprecher der Polizei Offenburg, das Feuer sei unter Kontrolle. Es gebe allerdings noch einige aktuelle Brandherde.

Die Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli, die ebenfalls am Sonntag auftreten sollte, schrieb auf ihrem Instagram-Profil: «Feuer im Europa Park!! Probe immer wieder Sonntags.» Dazu verbreitete sie mehrere Videos, die - aus sicherer Entfernung aufgenommen - eine gewaltige Rauchsäule zeigen.

Der Europa-Park ist Deutschlands grösster Freizeitpark und rechnet in diesem Jahr nach eigener Auskunft mit mehr als 5,6 Millionen Besuchern, ähnlich wie im Vorjahr. Er war 1975 eröffnet worden. Der 95 Hektar grosse Park zählt mehr als 100 Attraktionen und Shows.

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Nordkorea: Kim bekräftigt Willen zu Treffen mit Trump

Sun, 05/27/2018 - 00:49

Seoul – Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hält ungeachtet der jüngsten Turbulenzen an den Plänen für ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump fest. Kim habe seinen festen Willen für einen solchen Gipfel ausgedrückt, berichtete die nordkoreanische Agentur KCNA.

Die Äusserung Kims fielen laut KCNA bei seiner Zusammenkunft am Samstag mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In. An dem Treffen in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea vereinbarten beide Staatschefs, sich künftig regelmässig zu treffen.

Die Führer der beiden koreanischen Staaten hätten bei ihrem Treffen erneute, hochrangige bilaterale Gespräche für den 1. Juni vereinbart. Auch wollten beide Länder ihre Bemühungen zur Denuklearisierung Koreas fortsetzen.

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Gopfried Stutz: Wie ein Velounfall zur Krankheit wird

Sat, 05/26/2018 - 23:47

Manches wäre viel einfacher, wenn Unfälle und Krankheiten in der Schweiz bei ein und derselben Gesellschaft versichert wären – und wenn auch die Leistungen bei Unfall und Krankheit identisch wären.

In Tausenden von Fällen pro Jahr werden aus Unfällen Krankheiten gemacht und den Kassen zu­geschoben», schrieb einst die «Neue Zürcher Zeitung». Wie so etwas funktioniert, zeige ich an einem Beispiel der Axa.

Es geschah an einem Sommertag vor fünf Jahren: Eine Velofahrerin aus Faulensee im Berner Oberland stürzt. Laut Unfallmeldung erleidet sie eine Prellung des Schleimbeutels. Drei Monate später schmerzt die Schulter immer noch. Das Spital Interlaken führt eine Arthroskopie durch.

Dann die überraschende Meldung aus Winterthur: Die Axa, bei der die Frau durch ihren Arbeitgeber versichert ist, teilt mit, dass sie die Operationskosten nicht trägt. Der Eingriff sei nicht auf den Velounfall vom Sommer 2013 zurückzuführen. Röntgenbilder zeigten «degenerative Veränderungen mit osteophytären Ausziehungen». Kurz: Arthrose.

Die meisten Unfallopfer machen bei solchen Mitteilungen die Faust im Sack, lassen die Operationskosten von der Krankenkasse begleichen und zahlen Selbstbehalt plus Franchise aus dem eigenen Sack. Nicht so die 55-jährige Velofahrerin aus Faulensee. Sie und ihre Krankenkasse erhoben Einspruch.

Tatsächlich hatte sich die Frau zwanzig Jahre zuvor einmal die Schulter ausgerenkt. Laut Axa war dieses Ereignis «überwiegend wahrscheinlich» der Grund, weshalb die Schulter jetzt operiert werden musste. Mir gegenüber erklärte die Versicherung wenig später, eine Übernahme der OP-Kosten widerspreche dem Prinzip, alle Versicherten gleich zu behandeln.

Sieben Ärztinnen und Ärzte beugten sich daraufhin über die Röntgenaufnahmen und schrieben Gutachten. Die Vertrauensärzte der Axa meinten, die Operation «sei überwiegend wahrscheinlich nicht auf den Unfall zurückzuführen». Sie dürften für ihr Gutachten ordentlich Geld kassiert haben.

Die Fachärzte vom Spital Interlaken widersprachen. Es sei «höchst unwahrscheinlich» und entspreche nicht ihrer Erfahrung, dass der beinahe zwanzig Jahre zurückliegende Unfall «relevante Spätfolgen an der Schulter zurückgelassen hat». Vielmehr habe der Fahrradsturz vom Juli 2013 «glaubhaft zu einer relevanten Schulterverletzung» geführt.

Das Berner Verwaltungsgericht glaubte den Vertrauensärzten der Axa nicht. Es glaubte den Fachärzten, die den Eingriff durchführten. Die Axa musste die Operationskosten übernehmen.

Die Moral der Geschichte: Solche akademischen Übungen zulasten von uns Prämienzahlern fielen weg, wenn Unfälle und Krankheiten in der Schweiz bei ein und derselben Gesellschaft versichert wären – und wenn auch die Leistungen bei Unfall und Krankheit identisch wären.
Leidtragende wären allenfalls Versicherungsjuristen und jene Ärzte, die im Namen von Versicherungen Gefälligkeitsgutachten schreiben. Sie könnten sich über mangelnde Arbeit beklagen.

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Verleumdung durch Hassprediger: Justiz ermittelt gegen Islamkritikerin Saïda Keller-Messahli

Sat, 05/26/2018 - 23:46

Die bekannteste Islamkritikerin der Schweiz hat ein Strafverfahren am Hals. Sie soll den Bieler Hassprediger Abu Ramadan verleumdet haben.

Sie ist die bekannteste Is­lamkritikerin der Schweiz: Saïda Keller-Messahli. Seit Jahren warnt sie vor radikalen Muslimen, schreibt unaufhörlich gegen religiöse Fanatiker an.

Doch nun könnte die gebürtige Tunesierin mit ihrer Kritik zu weit gegangen sein. Die Berner Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen sie eröffnet. Grund: Keller-Messahli soll den Hassprediger Abu Ramadan verleumdet haben, nachdem dieser in der Bieler Al-Rahman-Moschee gegen Andersdenkende gehetzt hatte.

Anzeige geht auf Artikel im «Bieler Tagblatt» zurück

Christof Scheurer, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigt: «Wir haben gegen Frau Keller-Messahli eine Untersuchung wegen Verdachts der üblen Nachrede und der Verleumdung er­öffnet.»

Auslöser für die Ermittlungen ist ein Artikel im «Bieler Tagblatt», in dem die Islamkritikerin im September 2017 schwere Vorwürfe gegen den libyschen Imam erhob. Sie schrieb: «Am 11. und 18. November 2016 predigte er in der Moschee Al Karafi in Tripolis, um Gott um Schutz der anwesenden Al-Kaida- und IS-Kämpfer zu bitten.» Als Beweis publizierte die Zeitung den Screenshot eines Videos der Predigt.

Doch an der Darstellung von Keller-Messahli kamen schon bald Zweifel auf. Wenige Tage nach der Publikation des Artikels musste die Zeitung eine Gegendarstellung des islamischen Predigers drucken. Darin wehrte sich Abu Ramadan gegen die Anschuldigungen: «Diese Behauptung ist falsch. Wie Aufnahmen der Predigt belegen, habe ich keine entsprechende Aussage getätigt.»

Hat die Islam-Kritikerin sich verrannt?

Tatsächlich erwähnt der Imam in seinem arabischen Gebet weder den IS noch Al Kaida. Auch ist den Sätzen Abu Ramadans nichts zu entnehmen, was sich in diese Richtung interpretieren lassen könnte.
Hat die prominente Islamkritikerin übersteuert? Noch vor wenigen Monaten bestritt Keller-Messahli dies. Heute will sie sich nicht mehr zum Fall äussern.

Abu Ramadan seinerseits hat wegen seiner Predigt in Biel BE selbst ein Verfahren am Hals. Der Verdacht: Rassendiskriminierung.

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Der Basler sagt, was Sache ist: «Ein kleiner Baschi wäre cool»

Sat, 05/26/2018 - 23:44

Mit Alana Netzer hat Baschi (31) seine Traumfrau gefunden. «Bei ihr kann ich sein, wie ich bin», schwärmt der Sänger.

Drei Jahre war er weg. Jetzt kehrt Popstar Baschi (31) zurück. Mit seinem vielleicht besten Song seit «Bring en hei» (2006). Sein neuer Hit «Wenn d Wält 1986» ist eine Ode an die Liebe. Auch an Freundin Alana (31), Tochter von Fussballlegende Günter Netzer (73). Baschi über Familie, Fans und Finanzen.

Der neue Hit

«Der Song beschreibt, wie ich mich fühle: sehr glücklich. Es geht um ein Paar, das sich abgöttisch liebt und den nächsten Schritt wagt. Alle sagen immer, dass man nur dann kreativ sei, wenn es einem schlecht geht. Die neue CD ist der Beweis dafür, dass man auch tolle Songs schreiben kann, wenn man Schmetterlinge im Bauch hat.»

1986

«Mein Geburtsjahr. Die Leute hatten noch keine Handys, dafür blochten sie wie wild mit ihren Töffli umher. Meine Eltern waren damals sehr verliebt. Es muss eine schöne Zeit gewesen sein, die ich aber nicht voll miterlebt habe.»

Eltern

«Sie führten ein Coiffeurgeschäft und mussten für jeden Franken hart arbeiten. Mein Vater ist leider nicht mehr da, er starb vor zehn Jahren an Krebs. Meine Mutter bleibt die Beste.»

Freundin Alana

«Wir haben es super. Bei ihr kann ich sein, wie ich bin. Manchmal verrückt, manchmal verletzlich. Sie weist mich aber auch in die Schranken, wenn ich mal wieder übers Ziel hinausgeschossen bin. Mir ist es ernst mit ihr. Obwohl: Mir kommt es vor, als wären wir nach einem Jahr noch immer in der Kennenlernphase – alles fühlt sich so frisch an.»

Günter Netzer

«Ein cooler Typ. Er war zu seiner Zeit der erste Popstar des Fussballs. Ausserdem sind wir beide im Sternzeichen Jungfrau. Vielleicht mögen wir uns deshalb sehr. Unsere Familien haben sich gegenseitig ins Herz geschlossen. Wir treffen uns zum Mittagessen oder machen gemeinsam Kurztrips.»

Kinder

«Ich bin gerade Götti geworden. Doch die Kleine weint immer, wenn sie mich sieht (lacht). Ich glaube trotzdem, dass ich es gut kann mit Kindern. Ein kleiner Baschi wäre schon sehr cool. Ich will sicher nicht damit warten, bis ich 40 bin. Mal schauen, wohin die Reise geht. Alana wohnt noch in Zürich, ich in Basel. Das ist okay so. Ich liebe Basel. Eine gemeinsame Wohnung dürfte unser nächstes grösseres Projekt sein.»

Die neuen WM-Hymnen

«Wäre ich nur ein halb so guter Gitarrist wie Damian Lynn und nur ein halb so guter Geschäftsmann wie DJ Antoine, wäre ich längst Multimillionär. Aber, Hand aufs Herz: Weder ‹Feel the Heat› noch ‹Olé, olé› haben viel mit der Fussball-WM zu tun. Mir soll es recht sein, wenn die Fans wieder nach ‹Bring en hei› lechzen.»

Die früheren CDs

«Gucke ich zurück, kommt mir vieles ein bisschen zu zurückhaltend vor. Einiges war überproduziert, anderes zu angepasst. Ich will es nochmals allen zeigen. Ich fühle mich frischer denn je (lacht). Man sollte mich besser noch nicht abschreiben.»

Geld

«Ich wünschte, ich wäre weniger verschwenderisch. Da schlage ich nach meinem Vater, der hat sich in Paris mal ein Armani-T-Shirt für 400 Franken gekauft. Ich lade die Leute gerne zum Essen ein, leiste mir zwischendurch auch mal ein nettes Designerteil. Am Ende des Monats kommt es dann schon vor, dass ich auf mein Bankkonto schaue und erstarre. Trotzdem: Hey, ich beklage mich nicht!»

Älter werden

«Damit habe ich keine Mühe. Ich bin und bleibe der Baschi. Manchmal habe ich eine zu grosse Klappe, manchmal trinke ich ein Bierchen zu viel ... na und? Ich verstelle mich nicht. Ich will den jugendlichen Wahnsinn in mir bewahren. Wobei: Früher latschte ich schon ziemlich verstrahlt durch die Landschaft.»

Reue

«Kenne ich nicht. Um dieses Gefühl zu haben, bin ich wohl noch zu jung. Anderseits: Sollte ich mal nur mehr vor zwölf Fans auftreten, würde ich wohl schon Reue verspüren. Und dann subito den Stecker ziehen. Ich bin einer, der die Menschen und ihre Freude spüren muss.»

Plan B

«Hatte ich nie. Ich lebte stets in den Tag hinein. Ich habe die KV-Lehre abgebrochen, weiss heute nicht mal mehr, wo meine Zeugnisse aus der Sek sind. Ich habe nichts ausser meinem Namen, meinen Songs und vielleicht zwei, drei Ideen. Aber ich habe keine Angst. Ich sagte meiner Mutter schon früher immer: Ich werde mal etwas Spezielles. Nun bin ich Musiker geworden, und es kam ganz gut heraus. Ich habe keine Scham, ich kann vor 20’000 Leuten auftreten, ohne Hemmungen zu haben. Das können nicht viele. Bleibt man nicht stehen, geht immer irgendwo eine neue Tür auf.»

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Wohnung für Reiche inseriert: Grüner Zürcher Stadtrat verlangt 5000 Franken Miete

Sat, 05/26/2018 - 23:43

Als Finanzvorstand der Stadt Zürich predigt Daniel Leupi bezahlbares Wohnen. Als privater Vermieter liebt er Besserverdienende.

Zürich ist das Flaggschiff der rot-grünen Wohnpolitik. Hier werden 6600 Wohnungen subventioniert, Baugenossenschaften gefördert, städtische Liegenschaften unter Marktwert vermietet. Das Ziel ist gesellschaftliche Durchmischung: Die Metropole an der Limmat soll, wie es offiziell heisst, «attraktive Wohnstadt für alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen» sein.

Im freien Wohnungsmarkt jedoch, der die Immobilienpreise in die Höhe treibt und die soziale Spaltung beschleunigt, wittert man einen Gegner.

Verantwortlich für das Dossier ist der Grünen-Stadtrat Daniel Leupi (52). Als Finanzvorstand waltet er über das städtische Immobilienwesen. Zudem präsidiert er die Stiftungen Für bezahlbare und ökologische Wohnungen und Wohnungen für kinderreiche Familien. Bezahlbares Wohnen war im Frühling ein Kernthema in Leupis Wahlkampf.

Doch neben Leupi, dem Politiker, gibt es auch noch Leupi, den Hausbesitzer. In der Rolle des Vermieters scheint ihm bezahlbares Wohnen, wie ein Wohnungsinserat offenbart, nicht ganz so wichtig zu sein.

157 Quadratmeter für 5080 Franken

Auf dem Internetportal Homegate ist das Objekt in Zürich-Wollishofen zur Miete ausgeschrieben. Fünfeinhalb Zimmer, 157 Quadratmeter, Erdgeschoss, Gartensitzplatz. «Mit Charme und Komfort.» Der stolze Preis: monatlich 5080 Franken inklu­sive Nebenkosten.

Als Kontakt ist die Firma Liveg Immobilien angegeben. Eigentümer aber sind seit 2002 Exekutivpolitiker Leupi und seine Ehefrau. Sie leben beide in dem Dreifamilienhaus.

Die Faustregel «ein Tausender pro Zimmer» gilt in der Branche für Neubauten oder Objekte an Toplagen wie Zürichberg und Seefeld, nicht aber im mittelständischen Wollishofen.

Jedenfalls widerspricht der Preis Leupis Politik: Seine Partei moniert auf ihrer Internetseite, dass auf dem freien Markt «Wohnungen zu unanständig hohen Preisen angeboten» werden. Zudem empfiehlt die Schuldenberatung, nicht mehr als ein Drittel des Bruttoeinkommens fürs Wohnen auszugeben – Leupis Objekt wäre demnach ideal für eine Familie mit einem Einkommen von 15’000 Franken.

Dazu passt das Inserat. Zielgruppe sind nicht velofahrende Sozialarbeiter, sondern zahlungskräftige Expats. In Deutsch und Englisch sind nahe gelegene Standorte der Zurich International School aufgeführt.

Leupi: «Gerechtfertigt und branchenüblich»

Auf Anfrage räumt Leupi gegenüber SonntagsBlick ein, dass der Mietzins «hoch» sei, aber aufgrund der Lage, des Ausbaustandards und der Grösse «gerechtfertigt und branchenüblich».

Mit den erzielten Einnahmen werde eine Totalsanierung des rund 80-jährigen Hauses amortisiert, die 2011 vorgenommen werden musste. Leupi: «Die während Jahrzehnten unterlassenen Sanierungen führen zu einem grossen Kostenblock.»

Zuvor habe man die Wohnungen «während fast zehn Jahren zu sehr günstigen Mietzinsen vermietet, unter anderem an das Jugendwohnnetz». Zeitweise sei «das halbe Haus» von Studentinnen und Studenten bewohnt gewesen.

Überdies betont Leupi, er vermiete die Wohnung in seiner Liegenschaft «nicht im Auftrag der Stadt, sondern als Privatperson». Auch wenn der Grünen-Stadtrat jährlich rund 245’000 Franken verdient – das Haus sei Teil seiner Altersvorsorge: «Somit muss ich auch sicherstellen, dass ich die getätigten Investitionen über meine Zeit im Stadtrat refinanzieren kann. Jeder Hauseigen­tümer handelt so. Alles andere wäre fahrlässig und kann in den Privatkonkurs führen.»

Zielgruppe Besserverdiener

Wie aber verträgt sich das mit den Parolen «soziale Durchmischung» und «Wohnraum für alle Segmente»? Wird so die Stadt für alle Schichten bewohnbar gemacht? Leupis Antwort: In Zürich gebe es auch Menschen, die besser verdienen und sich Wohnungen im mittleren und höheren Preissegment leisten können. «Die Wohnung in unserer Liegenschaft richtet sich nach der erfolgten Totalsanierung zwangsläufig an diese Ziel­gruppe.»

Als Zürichs Säckelmeister tritt Leupi als Pragmatiker auf. Seine Freunde dürften auch den Widerspruch zwischen seiner Wohnpolitik und seinem privaten Handeln «pragmatisch» finden.

Andere werden sagen: inkonsequent.

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Das grosse Interview mit Hans-Werner Sinn: «Politiker denken nicht an das Volkswohl»

Sat, 05/26/2018 - 23:43

Der renommierte deutsche Wirtschaftsprofessor Hans-Werner Sinn erklärt, wie der Brexit Europa verändern wird, was gerade in Italien passiert – und wie die Schweiz ihren Wohlstand halten kann.

Hans-Werner Sinn ist einer der angesehensten deutschen Ökonomen, auch weil er seine Analysen verständlich erklären kann. Auf Einladung des Schweizerischen Instituts für Auslandforschung (SIAF) reist er nach Zürich – und zieht die Zuhörer in seinen Bann. Er benennt die Herausforderungen Europas mit brillanter Klarheit wie wenig andere.

Sein Referat findet passenderweise in der Aula der Universität Zürich statt – also dort, wo Winston Churchill 1946 seine historische Rede gehalten hatte. Zuvor trifft SonntagsBlick Professor Sinn zum Interview im Dozentenzimmer.

SonntagsBlick: Was muss die Schweiz tun, damit es ihr weiterhin so gut geht?
Professor Hans-Werner Sinn: Beharrlich bleiben bei ihren liberalen Grundsätzen und nicht versuchen, so zu werden wie Deutschland.

Das heisst?
Die Schweiz hat den Sozialstaat über Jahrzehnte hinweg ziemlich weit entwickelt. Das ist nicht die Politik, die die Schweiz stärkt. Die Steuerbelastung für normale Arbeitnehmer ist nicht mehr viel niedriger als anderswo.

Gibt es weitere Faktoren?
Der Sozialstaat soll nicht als Konkurrent der Privatwirtschaft auftreten: indem er Lohnersatz gewährt. Geld fürs Mitmachen ist besser als Geld fürs Wegbleiben. Die Schweiz hat einen im internationalen Vergleich extrem hohen Mindestlohn, aber zum Glück hat das Volk das bedingungslose Grundeinkommen abgelehnt. Es ist wichtig, dass die Schweiz ein Ort bleibt, an dem sich Anleger aus der ganzen Welt gern aufhalten. Nur so lässt sich der Lebensstandard halten.

Was ist besser: einstarker Franken wegen der billigen Importe oder ein schwacher Franken wegen der Exportindustrie?
Das Beste ist der richtige Preis. Wenn man zu teuer ist, kann man seine Produkte nicht mehr absetzen. Wenn man zu billig ist, kriegt man nicht genug dafür zurück. So wie es für eine Firma den optimalen Preis gibt, gibt es auch für eine Volkswirtschaft den richtigen Wechselkurs. Die Schweizer Nationalbank hat ja durch ihre Interventionspolitik den Preis in einem vernünftigen Rahmen gehalten.

Nun ist der Euro wieder knapp bei Fr. 1.20.
Ich will mich nicht zu den Kursen äussern. Aber die Interventionspolitik, Franken zu drucken und damit ein Vermögensportefeuille in der Welt zusammenzukaufen, war sehr sinnvoll. Die Schweiz kann auf die Vermögensbestände der Nationalbank stolz sein. Die deutsche Bundesbank hat an dieser Stelle Forderungen, die nicht verzinslich sind und die nie fällig gestellt werden können, die sogenannten Target-Forderungen. Die Schweiz aber ist die grösste Eigentümerin deutscher Staatspapiere. Von diesem Portfolio könnte sich die Schweiz in schlechten Zeiten ernähren.

Werden die Interventionen der Nationalbank am Ende zum Bombengeschäft?
Natürlich ist das ein gutes Geschäft. Wenn die Währung eines Landes attraktiv ist, kann man Papier gegen echte Vermögenstitel tauschen. Das haben die Amerikaner in der Nachkriegszeit ebenfalls getan.

Das ist aber auch ein Eingriff in die freie Wirtschaft.
Ein Wechselkursregime zu haben, ist nicht illiberal. Wenn sich die ganze Welt auf den Schweizer Franken stürzt, muss die Nationalbank handeln.

Die Schweiz steht im Clinch mit der EU. Wird Grossbritannien zum Verbündeten?
Für die Schweiz ist der Brexit ein Vorteil, ja. Norwegen, Grossbritannien und Liechtenstein sind in einer ähnlichen Situation wie die Schweiz. Die Position der Schweiz ist politisch gestärkt worden.

Viele gehen davon aus, dass es für die Schweiz noch schwieriger wird, weil die EU der Schweiz nichts zugestehen kann, was sie Grossbritannien nicht auch gibt.
Mag sein. Aber Grossbritannien hat mehr Muskeln als die Schweiz. Und die EU muss aufpassen, dass ausserhalb ihrer Mauern nicht ein neues Staatengebilde entsteht. Deshalb muss sie diese Länder einbinden und Freihandel zulassen. Manche in der EU haben die Vorstellung, man müsse Grossbritannien bestrafen, damit es keine Nachahmer gibt. Da würde man sich ins eigene Fleisch schneiden.

Wird es denn Nachahmer geben?
Gefahren gibt es. In Osteuropa haben wir die Bestrebungen, eigenständiger zu werden. Lega und Cinque Stelle liebäugeln offen mit einer Parallelwährung. Das ist der erste Schritt zum Austritt aus dem Euro.

Wie wird der Brexit konkret vollzogen?
Möglich ist, dass eine Handelsunion mit Grossbritannien gegründet wird. Die Briten möchten Freihandel ohne Zölle. Die EU sagt: Könnt ihr gerne haben, dann machen wir eine Handelsunion. Das bedeutet für die Briten wiederum, dass sie nicht in der Lage sind, mit Drittländern frei Verträge abzuschliessen. Wie das Problem gelöst wird, weiss ich nicht.

Was empfehlen Sie?
Ich wäre grosszügig und würde den Briten weitgehend Zollfreiheiten gewähren, auch wenn sie nicht in eine Handelsunion eintreten. Und trotzdem den Freihandel mit Drittländern gewähren, auch wenn das bedeutet, dass Produkte über Grossbritannien in die EU zollfrei eingeführt werden. So what – das ist günstiger für die Konsumenten. Zölle sind ohnehin nie etwas Gutes. Sie zeigen vielmehr, dass Politiker nicht an das Volkswohl denken, sondern an einzelne Branchen. Industrien werden geschützt – Kunden zahlen höhere Preise.

Sind tiefere Preise erstrebenswerter, als Arbeitsplätze mit Zöllen zu erhalten?
Natürlich. Der Erhalt von Arbeitsplätzen, die im internationalen Markt nicht bestehen, schadet einem Land. Es wäre klüger, diese Arbeitsplätze aufzugeben und andere Sektoren zu entwickeln, die eine bessere Wettbewerbsposition haben. Das ist Sinn und Zweck des Freihandels – das lernt jeder Wirtschaftsstudent. Und die Politik macht es trotzdem nicht (lacht)!

Wie wird der Alleingang für Grossbritannien ausgehen?
Die Briten schaden sich mit dem Austritt gewaltig. Aber die Schäden sind nicht gleichmässig verteilt. Die Londoner City mit ihrem Bankenplatz wird leiden, weil sie bestimmte Geschäfte nicht mehr machen kann. Aber es wird auch Gewinner geben.

Nämlich?
In den alten Industriegebieten, die von der City und dem Bankenwesen weggedrückt wurden. Seit dem EU-Beitritt 1973 hat sich der Finanzsektor überproportional entwickelt. Dadurch wurde das Pfund aufgewertet, und das machte die Industrien kaputt. Wenn die Bankbranche nun schrumpft und das Pfund an Wert verliert, dann können die alten Industrien mit neuen Produkten wiederauferstehen.

Das wäre ja wunderbar!
Das heisst nicht, dass das per Saldo zum Vorteil der Briten ist, es ist lediglich ein Vorteil für diese Sektoren. Dieser wird nicht den Nachteil der City ausgleichen. Aber es ist nicht schwarz und weiss.

Falls es Grossbritannien tatsächlich schlechter gehen sollte, dann wird eines Tages eine Mehrheit zurück in die EU wollen.
Nicht unbedingt. In den Industriegebieten ist ein Groll gegen die City entstanden. Wenn das Rad nun zurückgedreht wird, ist diese Bevölkerungsschicht glücklich. Wenn es vielen ein bisschen besser geht und wenigen sehr viel schlechter: Dann ist diese Lösung politisch stabil. Aber ich bin kein Hellseher. Derzeit läuft alles total chaotisch. Wenn die Labour-Regierung wieder an die Macht kommt, dann ist alles möglich, selbst ein zweites Referendum.

Was bedeutet der Brexit für die EU?
Eine Ländergruppe, die 35 Prozent der Bevölkerung ausmacht, kann im Ministerrat der EU nicht überstimmt werden. Heute vereint die nördliche Bevölkerung 39, die mediterrane 38 Prozent. Ohne die Briten verschiebt sich das auf 30 zu 43 Prozent. Damit fällt erstens die Sperrminorität des Nordens weg, zweitens ist der Süden protektionistischer. Das bedeutete eine deutliche Machtverschiebung.

Mit welchen Folgen?
Weil die Mehrheit der Länder, die in Brüssel das Sagen haben, eher schwache Wettbewerbspositionen haben, ist ein Weg in den Protektionismus zu befürchten.

Gleichzeitig gibt es nationalistische Tendenzen in Osteuropa. Woher kommen die?
Das ist eine Reaktion auf den Misserfolg des Euro-Systems der vergangenen Jahre. Solange alles gut läuft, gibt es keine Gegenreaktion. Kombiniert mit einem intensiven Machtanspruch der Brüsseler Zentrale, ruft das Aversionen hervor.

Was ist zu tun?
Helmut Kohl sagte in einem seiner letzten Interviews, die EU solle mal etwas langsamer treten und sich neu orientieren. Passiert ist das Gegenteil: Das Subsidiaritätsprinzip wird schon lange verletzt, indem in Brüssel alles Mögliche beschlossen wird, was in die einzelnen Länder hineinwirkt. Nehmen Sie die Diskussion um die Stickoxide: Brüssel will deutsche Städte dazu veranlassen, Diesel-Autos draussen zu lassen. Dabei sind das lokale Probleme, die nichts mit Europa zu tun haben. Das ist bei der CO2-Diskussion etwas anderes, weil sich CO2 im Gegensatz zu Stickoxid global in der Atmosphäre vermischt.

Was soll die EU zentral entscheiden, was nicht?
Grenzüberschreitende Probleme wie Verkehrswege, Flüchtlings- und Aussenpolitik, eine gemeinsame Armee. Die EU sollte mal schauen, wie die Schweiz entstanden ist. Die Schweiz brauchte 500 Jahre, um zusammenzufinden, und hat allmählich Frieden geschaffen zwischen den Kantonen, bis zur Staatsgründung. Die EU versucht das Umgekehrte. Sie besteht aus verschiedenen Staaten mit eigenen Armeen und hat schon eine eigene Währung. Das ist der falsche Weg. Wir sollten uns auf die gemeinsamen Aufgaben Europas konzentrieren, und da steht eine gemeinsame Armee an allererster Stelle.

Die westlichen Demokratien sind unter Druck. Manche schielen neidisch auf autoritäre Staaten, weil dort alles schneller geht. Welches politische System ist das beste?
Aus ökonomischer Sicht der wohlmeinende Diktator. Nur gibts den nicht. Deshalb muss man mit der Demokratie als zweitbeste Lösung vorliebnehmen (lacht).

China holt massiv auf. Werden sie uns überholen?
China ist in der Phase des Anpassungswachstums, vergleichbar mit dem deutschen Wirtschaftswunder nach dem Krieg. Wenn man Freihandel hat und gleichzeitig mit niedrigen Löhnen im Weltmarkt integriert ist, dann wächst man wie der Teufel. Sobald das Lohnniveau angepasst ist, hört das auf. Das wird auch in China so sein. Aber China wird den Westen dann wegen seiner schieren Bevölkerungsgrösse überholt haben.

2008 schlitterten wir mit der Bankenkrise knapp am Kollaps vorbei. Wo stehen wir heute?
Das System ist extrem empfindlich gegenüber weiteren Krisen. Mit tiefen Zinsen und expansiver Geldpolitik kann man Krisen aufhalten. Wenn die Zinsen bei null sind, hört es aber auf. Nun, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man kann das Bargeld abschaffen. Dann steht der Weg in den negativen Zinsbereich zur Verfügung. Ich kann mir heute alles vorstellen. Denn in der Vergangenheit sind auch unerfreuliche Dinge eingetroffen, die ich für unwahrscheinlich hielt.

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Polizei lässt Opfer des Sex-Gewerbes im Stich: Freie Bahn für Menschenhändler

Sat, 05/26/2018 - 23:39

Im Aargau und in St. Gallen werden Fälle von Menschenhandel und illegaler Prostitution praktisch nie aufgedeckt. Das ist kein Zufall.

Der Aargau ist der viertgrösste Kanton der Schweiz. Mehr als 650’000 Menschen leben hier, rund acht Prozent der Gesamtbevölkerung.

Auch im Hinblick auf Erotikbetriebe steht der Aargau landesweit auf Rang vier. Eine Untersuchung über den Schweizer Sexarbeitsmarkt – in Auftrag gegeben vom Bundesamt für Polizei – kam 2015 zum Ergebnis, dass jedes zehnte der 902 Bordelle hierzulande im Aargau steht. Über Prostituierte gibt es zwar zahlreiche Schätzungen, aber keine verlässlichen Zahlen. Der Aargau dürfte dennoch auch in diesem Bereich weit vorn rangieren.

Unterdurchschnittliche Aufklärungsraten

Ganz anders sieht es aus, wenn es um die Aufdeckung von Verbrechen geht, die im Rotlicht­milieu verbreitet sind. Gemäss der Polizeilichen Kriminalstatistik wurden zwischen 2009 und 2017 in der Schweiz 638 Fälle von Menschenhandel registriert – gerade mal zwei davon im Aargau (0,3 Prozent). Auch die illegale Förderung der Prostitution scheint hier kaum ein Thema zu sein. Während in den vergangenen neun Jahren schweizweit 1041 Fälle entdeckt wurden, waren es im Aargau nur 17 (1,6 Prozent).

Im Kanton St. Gallen ist die Diskrepanz zwischen Einwohnerzahl, Grösse des Rotlichtmilieus und Fällen von Menschenhandel beziehungsweise Prostitutionsförderung ebenfalls augenfällig. Ganz anders sieht es zum Beispiel im Kanton Solothurn aus: Dort werden überproportional viele jener Straftaten registriert.

Aufdeckung von Menschenhandel verlangt Ressourcen

Für Rebecca Angelini (39) von der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) ist klar: «Eine hohe Fallzahl bedeutet nicht, dass ein Kanton ein grosses Problem mit Menschenhandel hat, sondern dass dort seriös ermittelt wird.» Die Aufdeckung von Menschenhandel brauche viele Ressourcen. «Es ist deshalb ein politischer Entscheid, wie viele Fälle in einem Kanton auf­gedeckt werden», so Angelini.

Die Kantonspolizei St. Gallen bestätigt indirekt: «Es handelt sich um ein klassisches Kontrolldelikt. Je mehr wir kontrollieren, desto mehr Gesetzesverstösse decken wir auf», so Kommunika­tionsleiter Hanspeter Krüsi.

Im Aargau werden die Erotikbetriebe «mindestens einmal pro Jahr» kontrolliert. Nicht gerade häufig. Kaum überraschend, dass der Kantonspolizei nach eigener Darstellung «konkrete Hinweise auf Menschenhandel und andere schwere Delikte fehlen». Zur Verteidigung führt der Aargauer Polizeisprecher Bernhard Graser an: «Wir haben im Verhältnis zur Wohnbevölkerung das kleinste Polizeikorps und sind deshalb gezwungen, Schwerpunkte zu setzen.» Dies geschehe bei der Bekämpfung grenzüberschreitender serieller Einbruchskriminalität sowie der Klärung von Kapitalverbrechen.

Opfer haben meist wenig Vertrauen in die Polizei

Die Kapo St. Gallen wiederum spricht von monatlich mehreren Kontrollen im Milieu. Kommunikationschef Krüsi: «Diese müssen oft repressiv durchgeführt werden, da ist das Erkennen von Menschenhandel schwierig.»

Rebecca Angelini von der FIZ kritisiert genau diese Verfahrensweise: «Wenn die Polizisten rein repressiv vorgehen und nur da­rauf schauen, ob die Frauen im Sexgewerbe die nötigen Papiere haben oder alle Vorschriften einhalten, können diese kein Vertrauen zur Polizei aufbauen.» Opfer von Menschenhandel vertrauten sich den Polizisten daher eher selten an.

«Einige Kantone, da­runter Solothurn, Bern oder Zürich, leisten in diesem Bereich vorbildliche Arbeit», so Angelini. Dort arbeiteten Spezialisten für Delikte aus dem Bereich Menschenhandel.

Vor allem in Solothurn, von der Struktur her den Kantonen Aargau und St. Gallen sehr ähnlich, schlägt sich dieses Engagement auch in der Statistik nieder.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. «Die Kantonspolizei Solothurn verfügt über spezialisierte Rotlichtverantwortliche», sagt deren Sprecherin Astrid Bucher. Diese würden die Kontrolle von Rotlichtbetrieben sicherstellen und wüssten auch, richtig auf Verdachtsmomente für Menschenhandel oder Förderung der Prostitution zu reagieren. «Durch Hausdurchsuchungen und standardisierte Kontrollen von Bordellen wird der Verdacht zu erhärten versucht.»

Es fänden Einvernahmen von Opfern und Tätern durch die Staatsanwaltschaft und Polizei sowie weitere Ermittlungshandlungen statt.

Kapo St. Gallen: Ermittler im Nebenamt

Dabei müssten meist Dolmetscher beigezogen werden; oft arbeite man auch mit internationalen Partnern zusammen. Bucher: «Das Resultat sind nachhaltige Bordellschliessungen und somit die Vermeidung von Menschenhandel und Förderung der Prostitution.»

St. Gallen meldet ebenfalls Kontrollen im Milieu. Engagement und Spezialisierungsgrad scheinen sich aber in Grenzen zu halten. Die Medienstelle lässt verlauten: «Bei der Kantonspolizei St. Gallen kümmert sich ein Ermittler im Nebenamt intensiver mit der Problematik.»Mit anderen Worten: Es gibt Wichtigeres als Opfer von Menschenhandel.

 

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