BERN - Seit 1848 ist die Schweiz ein säkularer Staat. Die Verbandelung zwischen Staat und Kirche ist trotzdem in vielen Bereichen noch gross. Das zeigt auch der Empfang des Papstes durch den Bundespräsidenten.
«Im Namen Gottes des Allmächtigen!» So lautet der erste Satz der schweizerischen Bundesverfassung. Er zeigt, dass Staat und Kirche hierzulande keineswegs strikt voneinander getrennt sind. Obwohl die Schweiz seit 1848 ein säkularer Staat ist, greifen Politik und Religion noch immer in vielen Bereichen ineinander.
So geht auch das Kreuz in der Schweizer Flagge auf die christliche Prägung des Landes zurück. Ebenso das goldene Kreuz, das auf der Spitze des Bundeshauses prangt.
Die Verbundenheit manifestiert sich auch beim Papstbesuch vom Donnerstag in Genf: Papst Franziskus (81) wird heute Bundespräsident Alain Berset (46, SP), Bundesrätin Doris Leuthard (55, CVP) und Bundesrat Ignazio Cassis (57, FDP) – alle drei katholisch – treffen. Auch Nationalratspräsident Dominique de Buman (62, CVP) aus dem katholischen Freiburg ist mit von der Partie.
Der Bund selbst hält sich in Religionsfragen in der Regel aber zurück. Rechtlich setzt er nur einen gewissen Rahmen: So gewährleistet die Bundesverfassung die Glaubens- und Gewissensfreiheit. Und er schreibt ein Minarettverbot vor. Doch das Verhältnis zwischen Staat und Kirche delegiert er weitgehend an die Kantone.
Allerdings flackern immer wieder Diskussionen auf, ob es nicht einen eigentlichen «Religionsartikel» in der Bundesverfassung braucht.
Christliche Parteien im BundeshausDoch während sich der Bund zurückhält, sind auf Bundesebene und im Bundeshaus gleich mehrere Parteien im Namen Jesu unterwegs. An erster Stelle die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP): Die von Nationalrat Gerhard Pfister (55, ZG) angeführte Partei beruft sich explizit auf «christlich-humanistische Werte» und ist immer noch stark im katholischen Milieu verwurzelt.
In der 43-köpfigen CVP-Fraktion sind auch ein Vertreter der Christlichsozialen Partei (CSP) sowie zwei Nationalräte der Evangelischen Volkspartei (EVP) aktiv, wobei sich Letztere von den «Grundsätzen des Evangeliums leiten lassen».
Am radikalsten auf die Bibel stützt sich die Eidgenössisch-demokratische Union (EDU). Diese setzt sich «für eine Ordnung nach biblischen Grundsätzen ein» und will ihre Ziele durch «Denken, Reden und Handeln im Glauben und Vertrauen auf Jesus Christus und die Bibel als Gottes Wort» erreichen. Allerdings ist die EDU seit einigen Jahren nicht mehr in Bundesbern vertreten.
Parlamentarier engagieren sich in «Christ+Politik»Auf christliches Gedankengut stützen sich aber nicht nur Politiker aus CVP oder EVP, sondern auch aus anderen Parteien. In Bundesbern haben sie sich in der parlamentarischen Gruppe «Christ+Politik» zusammengeschlossen, die vom Solothurner SP-Nationalrat Philipp Hadorn (51) präsidiert wird. «Das christliche Glaubensbekenntnis ist für uns Identität über die Partei- und Kirchengrenzen hinweg», sagt Hadorn, der in der evangelisch-methodistischen Kirche aktiv ist.
Einmal pro Jahr organisiert die Gruppe einen grösseren Anlass mit Gästen. So stand das «Lunchmeeting» diesen Frühling unter dem Titel «Die Gretchenfrage – christlicher Glaube im politischen Alltag». Bei diesem Mittagstalk diskutierten die beiden Parteipräsidenten Gerhard Pfister (55, CVP) und Christian Levrat (47, SP), moderiert von Radio- und Fernsehmoderator Ruedi Josuran (61).
Unabhängig von der Parlamentariergruppe wird unter dem Lead von EVP-Präsidentin Marianne Streiff (60, BE) und CVP-Ständerat Stefan Engler (58, GR) sowie vier Pfarrern jeweils am Mittwochmorgen während der Session eine Besinnungsstunde durchgeführt. «Klar sind auch SPler dabei», weiss Hadorn. «Zumindest während der letzten Legislatur stellte die SP sogar die meisten Teilnehmenden.»
Kantone regeln die AnerkennungDen grössten Einfluss auf das Verhältnis zu den Religionsgemeinschaften haben die Kantone. Dabei ist die Verbindung in den meisten Kantonen noch recht ausgeprägt – einzig die Kantone Genf und Neuenburg haben eine klare Trennung zwischen Kirche und Staat vollzogen. Die Übrigen regeln in ihren kantonalen Verfassungen und speziellen Kirchengesetzen etwa die rechtliche Anerkennung von Religionsgemeinschaften und die damit verbundenen Rechte und Pflichten.
Öffentlich-rechtlich als Landeskirche anerkannt werden etwa Gemeinschaften, die eine gewisse gesellschaftliche Bedeutung und Grösse haben. Die römisch-katholische und die evangelisch-reformierte Kirche sind praktisch in allen Kantonen öffentlich-rechtlich anerkannt. In einigen Kantonen gilt auch die christ-katholische Kirche. In einigen Kantonen haben auch jüdische Gemeinden einen öffentlich-rechtlichen oder privat-rechtlichen Status.
Zu den Pflichten der Landeskirchen gehört etwa eine demokratische Organisationsform, die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit, die Anerkennung der Religionsfreiheit und finanzielle Transparenz.
Zu den Rechten zählt dafür zum Beispiel, dass sie Angaben aus dem Steuerregister erhalten, damit sie bei ihren Mitgliedern entsprechend Steuern erheben können. Der Staat gewährt zudem Seelsorgern Zugang zu kantonalen Einrichtungen wie Spitälern oder Gefängnissen. Oder er stellt öffentliche Schulräume für Religionsunterricht zur Verfügung.
Bern zahlt noch PfarrerlöhneAllerdings sind die Rechte und Pflichten von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt. Und da gibt es auch besondere Fälle: In Bern zum Beispiel sorgt der Kanton für die universitäre Ausbildung der Geistlichen der evangelisch-reformierten und der christkatholischen Landeskirche, während die Geistlichen der römisch-katholischen Landeskirche an den Bildungsanstalten des Bistums Basel ausgebildet werden können.
Die Geistlichen der drei Landeskirchen werden zudem vom Kanton angestellt und bezahlt – und das aufgrund eines Vertrags von 1804. Die Pfarrerlöhne machen jedes Jahr gut 75 Millionen Franken aus.
Allerdings ist aktuell eine Gesetzesrevision im Gang, wonach künftig die Kirchen ihre Pfarrer anstellen und der Kanton die Löhne nicht mehr direkt bezahlt, sich aber über Leistungsvereinbarungen an den Kosten beteiligt. Das neue Gesetz soll per 2020 in Kraft treten.
Weltlichkeit redet bei Bischofswahl mitNicht nur Bern ist ein Sonderfall, sondern auch das Bistum Basel. Ernennt normalerweise der Papst die Bischöfe, haben im Bistum Basel die Regierungen der dazugehörigen Kantone Luzern, Bern, Solothurn, Zug, Aargau, Schaffhausen, Basel-Land, Basel-Stadt, Jura und Thurgau ein Wörtchen mitzureden.
So wählt zwar das kirchliche Domkapitel den Bischof. Als einziges auf der ganzen Welt hat es noch dieses Recht. Doch die 18 Domherren müssen sich zuerst auf eine Liste mit sechs Bischofskandidaten einigen. Dafür kommen nur Priester aus dem Bistum Basel in Frage.
Die Liste wird danach der weltlichen Diözesankonferenz vorgelegt, in der jeweils zwei Vertreter der zehn Bistumskantone – in der Regel Regierungsräte – sitzen. Per Mehrheitsbeschluss können sie Kandidaten streichen, die der Weltlichkeit weniger genehm erscheinen.
Allerdings ist umstritten, ob ein gestrichener Kandidat auch unwählbar wäre. In letzter Zeit stellte sich die Frage jedenfalls nicht, das Domkapitel wählte jeweils genehme Bischöfe. Aktuell im Amt als Bischof von Basel ist Felix Gmür (52), der 2010 zum Bischof gewählt wurde.
Jährlicher Bischofsjass in SolothurnUnd noch eine besondere Verbandelung aus dem Bistum Basel: Dessen Bischof und die Solothurner Regierung treffen sich regelmässig zum Bischofsjass.
Die Tradition wird seit den 1960er-Jahren gepflegt. Wobei der damalige SP-Regierungsrat und spätere Bundesrat Willi Ritschard (†65) zu den Mitbegründern des Anlasses gehörte.
In zwölf Parteien messen sich seither Geistlichkeit und Weltlichkeit in der Regel jährlich bei gemütlichem Beisammensein in ihren Jasskünsten und nutzen das Treffen zum Gedankenaustausch. Vergangenes Jahr hatten die Politiker das bessere Kartenglück. Die Weltlichkeit obsiegte mit 8 zu 4.
Die Bremsen eines Intercity-Zugs wollten am Mittwochabend auf der Strecke Bern–Zürich nicht mehr so, wie sie sollten. Hunderte Passagiere mussten in brütender Hitze warten.
Ein Intercity-Zug hat am Mittwochabend auf der SBB-Paradestrecke Zürich–Bern gebockt: Der Zug musste wegen Problemen mit den Bremsen in Mattstetten BE anhalten. Hunderte Pendler wurden aus den Waggons hinaus aufs Perron gebeten.
Mit dabei waren zahlreiche BLICK-Leser. Und denen passte das ganz und gar nicht: «Der Bahnhof war viel zu klein, die Kunden stauten sich auch in der Unterführung. Viele schwitzten und fluchten!» Später sei ein Ersatzzug gekommen, doch der war viel zu kurz. «Die Menschen sassen auf dem Boden. Und die WCs waren defekt!», sagt ein Leser.
Ein Leser hatte besonders langEin besonders verärgerter Leser verpasste deshalb sogar die WM: «Unglaublich. Normalerweise komme ich um 19 Uhr in Zürich an, was gerade früh genug ist für das WM-Spiel am Abend», erzählt Franz G. aus Oerlikon. «Heute kam ich aber nach Anpfiff in Zürich an», beschwert er sich weiter und verpasst einen Seitenhieb: «Wenn es wenigstens WLAN im Zug gegeben hätte, hätten wir das Spiel online schauen können!»
SBB-Sprecher Reto Schärli erklärte auf Anfrage von «Tages-Anzeiger», dass für die Passagiere keine Gefahr bestand. Der Lokführer habe auf der Fahrt bremsen müssen, worauf sich die Bremsen nicht mehr lösten. Wie es zum Defekt kam, sei unklar, wird Schärli weiter zitiert. (pma)
Die Nationalitäten von Tätern und Opfern soll die Zürcher Stadtpolizei in ihren Meldungen auch weiterhin nicht nennen. Diese Praxis hat das Stadtparlament am Mittwoch klar bestätigt. Ein SVP-Postulat für die Wiedereinführung der Nennungen fand keine Mehrheit.
Seit dem vergangenen November verzichtet die Stadt Zürich auf die Nennung von Nationalitäten in Polizeimeldungen. Auf Anfrage werden sie jedoch bekanntgegeben. Der damalige Sicherheitsvorstand Richard Wolff (AL) setzte damit ein 2015 vom Stadtparlament überwiesenes Postulat um.
Mit der Nennung der Nationalität werde suggeriert, dass sich die Tat damit erklären lasse. Dies verdecke die eigentlichen Ursachen wie beispielsweise Armut, tiefes Bildungsniveau oder Drogensucht, lautete die Argumentation des Stadtrates und der befürwortenden linken Parteien.
Die bürgerlichen Parteien konnten dieser Argumentation schon damals nichts abgewinnen. Die Bevölkerung werde nicht realitätsgetreu informiert, Wichtiges werde verschleiert, sagten FDP, SVP und CVP. Es herrsche Zensur. Die SVP reichte deshalb ein Postulat ein, das am Mittwochabend im 125-köpfigen Stadtparlament behandelt wurde.
Im Postulat forderte die städtische SVP, dass künftig zu den bereits bestehenden Angaben zusätzlich die Herkunft sowie die Nationalität von Straftätern genannt werden, sofern diese Personen während weniger als zehn Jahren das Schweizer Bürgerrecht besitzen. Diese 10-Jahr-Bürgerrechts-Forderung ging nun aber allen zu weit. Es gebe nicht Schweizer zweiter Klasse.
Das Postulat wurde folglich von allen Parteien, ausser der SVP, abgelehnt. Das Resultat lautete 17 Ja- zu 100-Nein-Stimmen.
Definitiv ausgestanden ist das Thema für die Stadt Zürich allerdings noch nicht. Die kantonale SVP hat vor rund einem Monat die Initiative «bei Polizeimeldungen sind die Nationalitäten anzugeben» eingereicht.
Verlangt wird eine Ergänzung im Polizeigesetz, die festhält, dass die Polizei die Öffentlichkeit «in transparenter Weise» über Straftaten informiert. In Medienmitteilungen und an Medienkonferenzen soll bei Tätern, Tatverdächtigen und Opfern, Alter, Geschlecht und Nationalität bekannt gegeben werden. Auf Anfrage soll auch über einen Migrationshintergrund informiert werden.
«Bis dieses Abstimmungsresultat vorliegt, wird die Stadt Zürich an ihrer Regelung festhalten», sagte die zuständige Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Güne) am Mittwoch im Parlament. Zürich habe dieselbe Praxis wie das Bundesamt für Polizei (fedpol).
Die Frage, ob die Nationalität eines Verdächtigen genannt werden soll oder nicht, beschäftigt auch andere Kantone. Initiativen wie in Zürich, welche die Nationalitätennennung fordern, gab es auch schon in St. Gallen und Solothurn - beide wurden entweder vom Parlament oder vom Volk gutgeheissen.
Das Berner Kantonsparlament überwies zudem im September 2016 eine Motion, welche die Nennung der Staatsangehörigkeit forderte. Die Umsetzung durch die Regierung steht aber noch aus.
Noch vor 20 Jahren war es üblich, die Staatsangehörigkeit wegzulassen. Mittlerweile empfiehlt die Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten wieder, die Nationalität zu nennen.
Der Schweizer Presserat hatte bis 2001 Medien rigoros gerügt, wenn Kriminalberichte ethnische Zugehörigkeit nannten. Davon ist er mittlerweile abgekommen. Medien müssen seiner Ansicht nach auch verstörende Tatsachen nennen - etwa die hohe Zahl ausländischer Täter.
Die Nationalität zu nennen, steht also mittlerweile im Einklang mit der Praxis des Presserats. Dennoch mahnt der Presserat auch zur Vorsicht. Sowohl Presse-Kodex als auch die journalistischen Richtlinien lassen einen Ermessens-Spielraum zu. Im journalistischen Alltag sitze der Teufel im Detail und eigentlich sei jeder Einzelfall abzuwägen.
Ziemlich genau einen Monat nach der Traumhochzeit von Prinz Harry und Meghan soll nun erstmals ein Video zeigen, wie es hinter verschlossenen Türen zu und her ging.
Bislang hielten sich alle Gäste an die Vereinbarung, kein Video von der Hochzeit von Prinz Harry (33) und Herzogin Meghan (36) zu posten. Bis jetzt! Trotz striktem Film- und Fotoverbot an der Party nach der Trauung auf Schloss Windsor ist nun ein Clip aufgetaucht, der einen Einblick in die ausgelassene Stimmung der Party geben soll, wie «Bunte» und «Focus» schreiben.
Clip zeigt «Suits»-Kollegen beim Feiern
Publiziert hat das Video ausgerechnet ein Gast von Meghans Seite – ihr TV-Ehemann Patrick J. Adams (36) aus der Serie «Suits». Es zeigt ihre Co-Stars Wendell Pierce (54) und Sarah Rafferty (45) beim Tanzen. Dazu schreibt der Schauspieler: «Habe das hier gefunden. Habe es nie gepostet, weil die Hochzeit ja geheim war.» Und weiter: «Wendell Pierce und Sarah Rafferty sind nationales Kulturgut. Das ist alles, was zählt!»
Und das Video stösst auf riesiges Interesse: Es wurde bereits über 1,3 Millionen Mal aufgerufen. Harry und Meghan dürften daran kaum Freude haben – ausser, die Vermutung vereinzelter User stimmt: Sie mutmassen, das Video sei gar nicht an der Royal-Hochzeit aufgenommen worden, sondern an einem anderen Fest – und nur ein Gag von «Suits»-Star Adams. (wyt)
LONDON - Als 18-Jährige überlebte Frida Kahlo einen Horrorunfall. Seit gestern zeigt eine Ausstellung in London, wie die mexikanische Malerin trotz Schmerzen und Prothesen zur Ikone wurde.
Am 17. September 1925 rammte in Mexico City eine Strassenbahn einen Bus, in dem eine junge Frau sass. Eine Eisenstange durchbohrte dabei ihren Körper. Wirbelsäule, Schlüsselbeine, Rippen und Becken brachen. Das rechte Bein erlitt elf Frakturen. So lag sie da, in ihren zerrissenen Kleidern und ihrem eigenen Blut, als Gold vom Himmel fiel.
Denselben Bus hatte ein Kunsthandwerker genommen, der Goldstaub bei sich trug. Beim Aufprall zerbarst der Sack, sodass sich sein Inhalt auf den gepeinigten Leib des Mädchens legte. Ein schier unerträgliches Bild, und eines, das an Symbolik zu ersticken droht. Im Kunsthandwerk des Mittelalters wurde Goldblatt dazu eingesetzt, um die Nähe zu Gott darzustellen. Vielleicht wurde die junge Frau in diesem sakralen Moment zwischen Leben und Tod neu geboren. Gesegnet wurde sie ganz gewiss, und zwar mit einer unbändigen Lebenskraft. Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón überlebte den Horrorunfall und wurde zu einer der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.
Herrin des verkrüppelten KörpersDie Welt kennt sie als Frida Kahlo. Als emanzipierte und selbstbewusste Frau mit markanten Augenbrauen und einem Nimbus aus Blumen. Als Malerin, die sich dem Selbstbildnis verpflichtete, wohl um Herrin des verkrüppelten Körpers und nicht dessen Untertanin zu sein. Sie machte Schmerz und Behinderung zum Thema ihrer Kunst, stellte durch Garderobe und Schmuck ihre indigenen Wurzeln sowie ihre politische Haltung zur Schau. Frida Kahlo umgab bereits zu Lebzeiten eine märtyrerhafte Aura, die bis ins Hier und Jetzt strahlt.
Im Victoria & Albert Museum in London ist seit gestern eine Ausstellung zu sehen, die von diesem gezerrten und gleichzeitig leidenschaftlich gelebten Leben erzählt. Frida Kahlo choreografierte ihren eigenen Körper, indem sie ihn schmückte – mit bunten und verzierten Textilien in der Tradition der mexikanischen Bäuerin, mit Maschen, Zöpfen, Ohrringen, Ketten und Armreifen. Ihre orthopädischen Korsagen versah sie zudem mit religiösen und kommunistischen Symbolen sowie mit Sujets, die von ihren vielen Fehlgeburten erzählen.
Mit dem Einsatz von Mode und Handwerkskunst verbarg sie nicht nur die für immer ausgerenkte Schulter, den zerschmetterten Fuss und die Beinprothese, sondern auch die unzähligen Stunden, während denen sie an ihr Bett gebunden und teils in einem Ganzkörpergips gefangen war. Es war in dieser schrecklich immobilen Stellung, als sie mit der Malerei begann. Eine inhaltlich hoch geladene Malerei, welche die Mexikanerin zur lateinamerikanischen Wortführerin, zur weiblichen Ikone und feministischen Vorreiterin machen würde. Kahlo ist aktueller denn je, denn ihr Vermächtnis stärkt die Frau von heute in ihrem Selbstverständnis und befähigt sie dazu, ganz sie selbst zu sein.
Am 13. Juli 1954 starb Frida Kahlo im Alter von 47 Jahren an einer Lungenembolie. An jenem Tag fiel zwar kein Goldstaub vom Himmel, doch gesegnet wurde sie erneut: mit der Unsterblichkeit.
Ausstellung «Frida Kahlo: Making Her Self Up», 16. Juni bis 4. November, Victoria & Albert Museum, London. Das gleichnamige Buch erscheint Mitte Juni, 256 Seiten, nur in Englisch, ca. 50 Fr.
LIMPACH BE - Heftige Regenfälle fluteten Anfang Juni in Limpach BE ein Husky-Gehege – fünf Welpen drohten zu ertrinken. Die Züchter reagierten schnell und retteten die Babys vor dem Tod. Doch das Drama ging weiter. Drei Welpen erkrankten schwer.
Es schien ein Drama mit Happy End. Es ist Anfang Juni, als das Husky-Gehege von Claudia Stettler (37) und Andres Bieri (43) in Limpach BE geflutet wird. Schlamm und Wassermassen füllen den Zwinger innert kurzer Zeit. Die erwachsenen Huskys retten sich auf die erhöhten Stellen, doch fünf Welpen verstecken sich instinktiv unter den Hütten. Sie drohen zu ertrinken. Die beiden Züchter können die Hundebabys noch rechtzeitig aus dem Wasser ziehen.
Doch kurz nach dem Hochwasserdrama werden drei Welpen plötzlich krank. Ayla, Amira und Armani wirken schwach, können nicht mehr richtig laufen. Sie müssen ins Tierspital. Alle leiden an Bauchspeicheldrüsenentzündung, Darmentzündung und Fieber.
Schwere EntscheidungAyla muss im Krankenhaus bleiben, ihr geht es besonders schlecht. Amira und Armani sollen zu Hause mit Medikamenten behandelt werden. Doch der Zustand der beiden Welpen verschlechtert sich so dramatisch, dass auch sie wieder ins Spital kommen – auf die Intensivstation. Es folgt der nächste Schock: Die Organe von Ayla versagen. Dass es so schlimm um sie steht, habe niemand geahnt, sagen die Züchter. Sie fällen den schweren Entscheid: Der kleine Husky muss eingeschläfert werden.
«Die ganze Familie sowie die Hundemama Azzura leiden sehr unter dem Verlust der kleinen Ayla, die etwas ganz Besonderes war», sagt Stettler zu BLICK. Zurück bleibt neben der Trauer die Frage: Wie konnten die Husky-Welpen so krank werden?
Kam das Gift vom Kartoffelfeld?Stettler ist sich sicher: Es war das Schlammwasser! «Die Ärzte können es zwar nicht mit Sicherheit sagen», so die Züchterin. Doch in unmittelbarer Nähe liegt ein Kartoffelfeld. Und von dort könnten Pestizide und Chemikalien ins Gehege gespült worden sein.
Fakt ist: Drei von fünf Hundebabys wurden krank – eines musste sogar eingeschläfert werden. Neben viel Kraft kostete das Drama bisher 5000 Franken.
Nun hoffen alle, dass die anderen zwei Welpen wieder gesund werden. Bei Armani sieht es gut aus, er ist wieder zu Hause und erholt sich langsam. Nur Amira macht Kummer: Sie liegt noch auf der Intensivstation.
Er heisst Tschopp, und sein Job ist es, die Nati-Stars fitter und schneller zu machen.
Markus Tschopp, Sport-Physiologe und Leistungs-Analytiker des Schweizerischen Fussball-Verbandes, misst täglich die Daten von Shaqiri, Zuber & Co. Auch während der Spiele.
Sind die Spieler fitter als vor zwei Jahren an der EM in Frankreich?
Tschopp: «Wie vor zwei Jahren haben wir uns auf die Explosivität fokussiert. Und da sind wir auf dem gleichen oder gar besseren Stand. Das hängt aber auch von der Zusammensetzung des Kaders ab. Es ist eine Tendenz im Fussball, das haben wir auch im Spiel gegen Brasilien gesehen, dass die Explosivität eine immer grössere Rolle spielt. Die Jungen, die zu uns in die Nati kommen, haben in dieser Hinsicht hervorragende Qualitäten.»
Tschopp berichtet auch, dass die Spieler im Hotel ab und zu die Hosen voll haben. Nein, nein, nicht aus Angst. Sondern mit Luft gefüllt. In einem sogenannten Recovery Room (Erholungs-Raum) stehen vier Betten. Dort können sie spezielle Hosen anziehen und sich dann hinlegen. Tschopp: «Diese Hosen werden zyklisch mit Luft gefüllt und wieder entleert. Das dient der Förderung der Durchblutung und der Lockerung der Muskulatur.»
PS. Wie geht's dem angeschlagenen Krieger Valon Behrami? Vladimir Petkovics Assistenztrainer Antonio Manicone: «Er machte einen Teil des Trainings mit der Mannschaft, danach den Rest individuell mit den Physios und dem Arzt. Wir sind optimistisch für Freitag.»
ROM - Dank dem Boom von Kryptowährungen gibt es zahlreiche neue Millionäre. Jetzt können die Neureichen klotzen. In Rom kann erstmals eine Immobilie mit Bitcoin ersteigert werden.
Zahlen mit Bitcoin ist gar nicht so einfach. Das hat auch ein BLICK-Selbstversuch gezeigt. Doch jetzt können Bitcoin-Reiche gleich 44 Millionen Dollar auf einmal loswerden, umgerechnet sind das aktuell rund 6500 Bitcoin. Zuletzt kam der Kurs der Kryptowährung wieder stark unter Druck.
Denn in Rom kommt eine Mega-Mansion unter den Hammer. Interessenten können dabei auch mit Kryptowährungen mitbieten. Zum allerersten Mal laufe eine Immobilien-Auktion über Blockchain, so der US-Wirtschaftssender «CNBC». Der geschätzte Wert liegt bei rund 44 Millionen Franken. Wie viel der Meistbietende hinlegen muss, wird sich ab dem 27. Juni zeigen.
Spa und SäulenWas bekommt der zukünftige Käufer für das viele Geld? Das Gebäude mit dem Namen Palazzetto wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Auf vier Etagen und 1700 Quadratmeter befinden sich drei Luxus-Wohnungen mit insgesamt 11 Schlafzimmern und 15 Badezimmern. Dazu gehört auch ein geheimer Garten mit Zitrusbäumen.
Die Mansion verbindet Antikes mit Modernem. So gibt es einen Fitnessraum, einen Spa und auch ein Privatkino. Das Dekor aber zeigt die lange Geschichte des Hauses inklusive Säulen, Stuckaturen, Wandgemälden und Skulpturen.
Besitzer ist die Hilton-FamilieDie aktuellen Bewohner des Palazzetto sind allesamt Promis. Es sind der frühere Ferrari-Boss Luca Cordero di Montezemelo, Louis-Vuitton-CEO Michael Burke und offenbar auch Schauspieler Mel Gibson.
Auch der bisherige Besitzer ist kein Unbekannter. Versteigert wird die Mansion von Richard Hilton, Hotelerbe und Vater von It-Girl Paris Hilton. Die Immobilie gehört seinem Immo-Unternehmen Hilton and Hyland. (jfr)
Für Spanien und den zuletzt kritisierten Keeper David De Gea ist das heutige Duell mit dem Iran (20 Uhr) eine Pflichtaufgabe. Für den mit einem überraschenden 1:0 über Marokko gestarteten Aussenseiter bedeutet die Partie aber viel mehr: Es ist der «Weltall-Meisterschafts-Final».
Ein Eigentor des Marokkaners Bouhaddouz in der 95. Minute bescherte dem Iran den völlig überraschenden Startsieg. Es war ein Geschenk, ein riesiges Glück. Die Marokkaner hatten während der ganzen Partie den Ton angegeben. Doch am Ende jubelten die Iraner – und wie der Auftakterfolg letztlich zustande kam, war ihnen – natürlich – schnurz-egal.
Seither ist die Fussball-Euphorie im Iran noch grösser. Erstmals geht das Land an einer WM als Gruppenerster in ein Spiel. Nicht in irgendein Spiel, sondern ins Spiel gegen einen der grossen Turnier-Favoriten. Spanien. Und Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz sagt dazu: «Wenn die Partie gegen Marokko für uns wie ein WM-Final war, dann ist die Begegnung mit Spanien wie der Weltall-Meisterschafts-Final!»
Favorit Spanien wird das ein wenig anders sehen. Für die «Furia Roja» ist die Partie schlicht eine Pflichtaufgabe. Auch für Keeper David De Gea, der beim 3:3 gegen Portugal erneut patzte. Er wird nach Tagen, die von viel Kritik geprägt waren, im Fokus stehen.
Für Spanien ist der Sieg ein Muss. Alles andere wäre eine riesige Sensation. Die nächste des Iran. (mpe)
Verfolgen Sie die Partie Iran – Spanien ab 20 Uhr bei BLICK live im Ticker und Stream!
Eine ganze Generation wurde musikalisch vom deutschen TV-Sender Viva geprägt. Jetzt gibt der Sender bekannt, dass der per Ende Jahr der Sendebetrieb eingestellt wird.
Eine ganze Generation wurde musikalisch vom deutschen TV-Sender Viva geprägt. Er sendete stundenlang aktuelle Musikvideos und genoss Kultstatus bei Jugendlichen, welche die 1990er-Jahren aktiv miterlebt hatten. Jetzt gibt der Sender bekannt: Ab 1. Januar 2019 ist Schluss damit.
Der Sender schreibt auf der Webseite, dass auf dem bisherigen Sendeplatz der Sender «Comedy Central» gesendet werde. Webseite und Online-Kanäle würde komplett abschalten. «Uns fällt es sehr schwer, Abschied zu nehmen», heisst es weiter. Zum Abschied sei ein grosses Abschiedsfest geplant.
Stefan Raab wurde bei Viva grossViva dürfte bei der jüngeren Generation kaum mehr bekannt sein. Eine ganze Ära wurde jedoch von Sendungen wie «Interaktiv», «Chartsurfer», «Planet Viva» oder Stefan Raabs «Vivasion» geplant. Auf dem Schweizer Format beteiligt waren Persönlichkeiten wie Robin Rehmann oder Marco Fritsche.
Viva galt als deutschsprachiger Gegenentwurf zu MTV. Das Aufkommen von Youtube und Spotify drängten Viva immer mehr in die Bedeutungslosigkeit. (pma)
Die Fabrik des Uhrenherstellers Rolex in Biel ist am Mittwoch vorübergehend evakuiert worden: Das Personal klagte über Unwohlsein. Betroffen waren rund 400 Personen.
Die Fabrik des Uhrenherstellers Rolex in Biel ist am Mittwoch vorübergehend evakuiert worden: Das Personal klagte über Unwohlsein. Betroffen waren rund 400 Personen.
Die Polizei erhielt kurz vor 10 Uhr die Meldung, dass mehrere Personen über gesundheitliche Beschwerden klagten und sich unwohl fühlten. Die Kantonspolizei Bern bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht von TeleBärn.
Das betroffene Gebäude wurde vorsorglich evakuiert. Davon betroffen waren laut Polizei rund 400 Personen. Mehrere Ambulanzen waren vor Ort, die die Betroffenen untersuchten. Zudem wurden 25 Personen für weitere Abklärungen ins Spital gebracht - viele von ihnen konnten es aber bereits wieder verlassen. Ob und wie viele sich noch im Spital befinden, konnte die Kantonspolizei am Abend nicht sagen.
Schliesslich wurde das Gebäude gegen Mittag wieder freigegeben und die Polizei und Feuerwehr beendete ihren Einsatz am Nachmittag.
Laut Polizei konnte die Ursache nicht eruiert werden. Es habe jedoch weder für die Leute im Gebäude noch in der umliegenden Region eine Gefahr bestanden. Weitere Abklärungen seien nicht vorgesehen.
Eine politisch unabhängige Interessengemeinschaft aus Bewohnern des Zürcher Enge-Quartiers wehrt sich mit dem Slogan «Formel E ade» gegen eine erneute Durchführung des Formel-E-Rennens.
Eine politisch unabhängige Interessengemeinschaft aus Bewohnern des Zürcher Enge-Quartiers wehrt sich mit dem Slogan «Formel E ade» gegen eine erneute Durchführung des Formel-E-Rennens. Weil ihr Briefkasten mit Petitionsbögen aufgebrochen wurde, hat sie Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Aus dem aufgebrochenen Briefkasten seien diverse Petitionsbögen gestohlen worden, wie ein SP-Parlamentarier in einer persönlichen Erklärung am Mittwochabend im Zürcher Stadtparlament bekanntgab. Es könne nicht sein, dass Bewohner in der Ausübung ihrer demokratischen Rechte behindert würden, sagte er weiter.
Es sei Zeit, dass man die Quartierbewohner endlich ernst nehme. Diese seien während Wochen marginalisiert und als Spassbremsen bezeichnet worden. Er hoffe, dass der Stadtrat - wie versprochen - die Meinung der Quartierbewohner in seine Beurteilung des Anlasses in der Tat einfliessen lasse.
Verbot soll herDie Interessengemeinschaft will mittels Petition künftige Formel-E-Rennen auf dem ganzen Stadtboden verhindern will. Zürich sei für einen Anlass in dieser Grösse sowohl für Besucher als auch Anwohner zu eng. Wer das Anliegen unterstützen will, tut dies direkt auf der Website oder er druckt die Unterschriftenbögen aus, und sobald diese voll sind, schickt er sie an die Interessengemeinschaft per Post.
Das erste Formel-E-Rennen in der Stadt Zürich fand am 10. Juni statt. Himmlisch sei es gewesen, meinten die einen, höllisch die andern. Sport-historisch war es auf jeden Fall. Ob der Formel-E-Zirkus nächstes Jahr erneut in Zürich seine Zelte aufschlagen wird, ist noch offen.
Kritik von kommt vor allem von LinksNeben vielen Quartierbewohnern gab und gibt es auch kritische Stimmen von Politikern des linken Spektrums. Rund ums Zürcher Seebecken gebe es zu viele Veranstaltungen. Dies sei Standortförderung der falschen Art, argumentieren sie.
Die GLP ist nicht kategorisch dagegen. Sie hat im Parlament einen Vorstoss eingereicht, in dem sie vorschlägt, dass neben Zürich auch andere Schweizer Städte sich an der Austragung eines Formel-E-Rennens beteiligen. FDP und SVP unterstützen den Anlass. (SDA)
BIEL - BE - Die Fabrik des Uhrenherstellers Rolex in Biel ist am Mittwoch vorübergehend evakuiert worden: Das Personal klagte über Unwohlsein. Betroffen waren rund 400 Personen.
Die Polizei erhielt kurz vor 10 Uhr die Meldung, dass mehrere Personen über gesundheitliche Beschwerden klagten und sich unwohl fühlten. Die Kantonspolizei Bern bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht von TeleBärn.
Das betroffene Gebäude wurde vorsorglich evakuiert. Davon betroffen waren laut Polizei rund 400 Personen. Mehrere Ambulanzen waren vor Ort, die die Betroffenen untersuchten. Zudem wurden 25 Personen für weitere Abklärungen ins Spital gebracht - viele von ihnen konnten es aber bereits wieder verlassen. Ob und wie viele sich noch im Spital befinden, konnte die Kantonspolizei am Abend nicht sagen.
Schliesslich wurde das Gebäude gegen Mittag wieder freigegeben und die Polizei und Feuerwehr beendete ihren Einsatz am Nachmittag.
Laut Polizei konnte die Ursache nicht eruiert werden. Es habe jedoch weder für die Leute im Gebäude noch in der umliegenden Region eine Gefahr bestanden. Weitere Abklärungen seien nicht vorgesehen.
Zuletzt gabs für Matthias Glarner wenig zu holen. Liegts am Fuss des Schwingerkönigs?
Im Seeland war für den Berner Oberländer nichts zu holen: Schwingerkönig Matthias Glarner verpasste am Seeländischen letzten Sonntag den Kranz. Gleich dreimal leistete er sich einen Gestellten. Zu wenig, um in den vorderen Regionen zu landen – nur Rang 9 für den 114-fachen Kranzgewinner.
Liegts am Fuss, der dem Schwingerkönig nach seinem Gondel-Sturz vom Juni 2017 immer noch zu schaffen macht? «Ich spüre ihn schon noch», sagt Glarner. «Aber es soll keine Ausrede sein. Ich kann mich darauf einstellen.» Am Tag des Schwingfestes habe er jeweils kaum Beschwerden. «Der Fuss macht mir vor allem am Tag danach Probleme.» Dann sei die Beweglichkeit stark eingeschränkt. «Aber bis am Freitag kriege ich ihn jeweils schon wieder hin.»
Viel mehr als unter den Schmerzen dürfte der 32-Jäh-rige unter der verkürzten Vorbereitung leiden. Normalerweise bestreiten Schwinger zur Vor-bereitung drei Einsätze an kleineren Festen. Glarner stieg gleich voll ein, zwischen dem Klubschwinget in Interlaken und dem Seeländischen war er auch am Oberländischen im Einsatz. Sprich: Erst jetzt hat er so viele Gänge in den Beinen, wie er es sonst zum Saisonstart hätte.
Aber es geht aufwärts. «Ich hoffe, ich kann am Schwarzsee am Wochenende noch mal einen Sprung machen.» Der Schwingerkönig wird im Freiburgischen antreten – und nicht noch einmal pausieren, wie er es nach seinem Auftritt beim Oberländischen wegen des schmerzenden Fusses noch musste. Ein gutes Zeichen.
Bier-Alarm bei Denner! Nach einer Auslade-Panne landen volle Flaschen und Dosen samt Verpackung im Abfallcontainer. Offen zugänglich für alle – auch Kinder.
BLICK-Leser Anton S.* beobachtete am Dienstagnachmittag, wie ein Angestellter der Denner-Filiale in Freienbach SZ ganze Bierflaschen und Dosen in den Entsorgungscontainer vor dem Laden schmiss.
S. macht das stutzig. Denn Glas und Alu landen samt Karton- und Plastikverpackung ungetrennt im Müll. Kommt hinzu: Im offenen Container finden sich Dutzende weggeschmissene Bierflaschen, die so auch leicht für jedermann zugänglich sind – auch für Minderjährige. «Das war ein Fehler und tut uns leid. Es war schon etwas gefährlich», sagt ein Mitarbeiter des Ladens zu BLICK.
«Wir mussten schnell reagieren»Die übliche Praxis bei der Alkoholentsorgung sei das jedoch nicht. «Es war ein Unfall», sagt der betroffene Mitarbeiter der Schwyzer Filiale. Ein Rollcontainer sei beim Ausladen umgekippt und habe die Ware beschädigt.
Normalerweise würden alle Abfälle getrennt und zwecks Recycling oder Entsorgung den dafür zuständigen internen oder externen Stellen zugeführt, sagt Denner-Pressesprecher Thomas Kaderli zu BLICK.
In diesem Fall sei das aber eine «Notlösung» gewesen. «Wir mussten schnell reagieren und das Bier entsorgen. Darum haben wir das Bier im Container entsorgt», erklärt der Angestellte reumütig.
Der «Bier-Container» wird abgeschlossenAber auch einen Tag später lag das Bier samt Verpackung immer noch offen im Container. Nachdem BLICK Denner kontaktiert hatte, wurde der Behälter verschlossen, damit sich niemand am «Bier-Container» bedienen kann. «Die Mitarbeitenden wurden auf das Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Sie werden die Ware nachträglich aus dem Container nehmen und vorschriftsgemäss entsorgen», sagt Kaderli.
In Zukunft soll auch immer ein Schloss am Container hängen und auch auf die fachgerechte Trennung von Karton, Plastik und Glas vermehrt geachtet werden. (man)
* Name geändert
Er lässt sich nicht lumpen: Multimillionär Hausi Leutenegger hilft dem wegen des Papstbesuchs finanziell arg gebeutelten Bistum Lausanne, Genf und Freiburg mit einer Spende.
Er fasst sich ein Herz! Unternehmer Hausi Leutenegger (78) kündigt im BLICK an, dem Bistum Lausanne, Genf und Freiburg für den morgigen Papstbesuch mit einer Spende unter die Arme zu greifen. «Ich bin gläubiger Katholik, deshalb helfe ich gerne und oft», sagt er dazu. «Immer wieder habe ich Mitarbeitern meiner Firma unter die Arme gegriffen.»
Denn der Besuch des höchsten Katholiken verursacht in Genf enorme Kosten: Zwei Millionen verschlingt die Organisation des Mega-Events in der Westschweizer Metropole – das ist mehr als das Jahresbudget des Bistums. Und da der reiche Vatikan die päpstliche Visite mit keinem Rappen sponsern will, müssen die Ausrichter anderweitig an Geld kommen. Die Diözese hat deshalb eine öffentliche Bettelaktion gestartet. «Die einzige Lösung, um das Loch zu stopfen, sind Spenden», sagt Finanzchef Jean-Baptiste Henry de Diesbach. Geld können spendenwillige Gläubige auf ein Konto der Freiburger Kantonalbank (IBAN CH37 0076 8300 1480 7300 1) des Bischöflichen Ordinariats Lausanne Genf Freiburg (Stichwort: Papstreise) oder via Paypal einzahlen.
Leutenegger spendet einen vierstelligen BetragLeutenegger will einen seiner Einzahlungsscheine benützen, die er bei sich im Büro liegen hat. Er werde einen «vierstelligen Betrag» spenden, kündigt er an. Die Geldknappheit, in die das Bistum wegen des hohen Besuchs gerate, mache ihn «doch ganz baff, da hab ich schon dümmer Geld ausgegeben». Dem Papst direkt Geld zu spenden, das falle ihm aber im Leben nicht ein. «Die haben genug Geld im Vatikan.»
Auf den Papstbesuch von morgen Donnerstag freut sich der Bob-Olympiasieger von 1972 allerdings riesig. «Der katholische Glaube hat mein Leben geprägt», sagt er zu BLICK. Noch heute geht der Multimillionär nach Möglichkeit jeden Sonntag in die Messe: «Um nachzudenken und Danke zu sagen für das Leben, das es so gut mit mir gemeint hat.» Und Leutenegger trifft morgen bereits zum zweiten Mal auf einen Papst in Genf: Er war schon am 10. Juni 1969 dabei, als Papst Paul VI. (1897–1978) der Calvinstadt seine Aufwartung machte.
ZÜRICH - ZH - Hoffnung für Übergewichtige: Vielleicht gibt es für Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herzinfarkt bald neue Therapien. Forschende der ETH sind in der Zellforschung einen Schritt weiter. Nur: Gegen Dicksein ist noch kein Kraut gewachsen.
Die ETH betont in ihrer Mitteilung denn auch, dass es bei diesen Erkenntnissen um die Verbesserung der physiologischen Gesundheit geht von Übergewichtigen, nicht um Therapien gegen Übergewicht.
Zelltyp Areg kann gegen Übergewich helfenFür einen gesunden Stoffwechsel sind mehrere kleine Fettzellen günstiger als wenige grosse. Die Forscher der ETH Zürich haben nun einen Zelltyp gefunden, welcher verhindert, dass sich neue Fettzellen bilden können. Dieser Zelltyp, Areg genannt, sei therapeutisch interessant, heisst es in der Mitteilung der ETH Zürich.
Bei den meisten Übergewichtigen können die Fettzellen das viele Fett nämlich nicht mehr speichern und geben es daher in den Blutkreislauf ab. Leber und Muskeln verfetten. Das Risiko für Diabetes und andere Folgeerkrankungen steigt.
Werden jedoch neue Fettzellen gebildet, kann das überschüssige Fett in die neuen Zellen gespeichert werden. Die Menschen erkranken weniger. Bisher ist dies nur bei 20 Prozent der Übergewichtigen der Fall.
Hoffnung für neue Therapien bei Diabetes oder HerzinfarktDie Entdeckung von Areg eröffnet gemäss ETH vielversprechende Ansatzpunkte für künftige Therapien. So konnten die Forschenden zeigen, dass tatsächlich neue Fettzellen entstehen, wenn man die Aregs aus dem Fettgewebe entfernt. Wie Fettzellen entstehen, konnten Forscher bisher noch nicht restlos klären. Man wusste bisher, dass Fettzellen aus Vorläuferzellen entstehen und sich im ausdifferenzierten Zustand wahrscheinlich nicht mehr teilen.
Mit den jüngsten Resultaten rücke das Fernziel, dicke Menschen mit einer Therapie vor Diabetes und anderen Krankheiten zu schützen, ein kleines Stück näher, schreibt die ETH.
Sie weist weiter darauf hin, dass es bei dieser Erkenntnis um die physiologische Gesundheit geht und nicht um das Gewicht. Wer abnehmen wolle, dem helfe nach wie vor nur eines: weniger Kalorien essen als zu verbrauchen.