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Deutschland: FDP sinkt bei Wählergunst in Deutschland ab

Blick.ch - Sun, 06/03/2018 - 01:29

Berlin – Die FDP rutscht in der Wählergunst in Deutschland auf den schlechtesten Wert in diesem Jahr ab. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die deutsche «Bild am Sonntag» verloren die Liberalen einen Zähler.

Damit kamen sie noch auf sieben Prozent, wie das Blatt mitteilte. Auch CDU/CSU gaben diese Woche einen Punkt nach und fielen auf 32 Prozent. Zulegen konnte dagegen die SPD, die jetzt bei 18 Prozent liegt und damit einen Punkt mehr als in der Vorwoche gewann.

Die AfD legte ebenfalls einen Zähler zu auf 15 Prozent. Die Grünen blieben bei 13 Prozent; die Linke erreichte erneut elf Prozent.

Emnid hat für die Umfrage Ende Mai knapp 1400 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.

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Deux blessés dans une altercation à Ittigen

24heures.ch - Sun, 06/03/2018 - 01:28
Lors d'une rixe avec une arme à feu, deux personnes ont été blessées samedi près de Berne. Les circonstances restent floues.
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Wegen Trumps Strafzöllen: Eiszeit-Stimmung bei G7-Gipfel

Blick.ch - Sun, 06/03/2018 - 01:00

Mit ihrer Strafzoll-Entscheidung haben sich die USA im Kreis der G7-Staaten völlig isoliert. Das Treffen der G7-Finanzminister in Kanada endete am Samstag ohne Annäherung: Die Minister und Notenbankchefs hätten gegenüber US-Finanzminister Steven Mnuchin ihre «einhellige Sorge und ihre Enttäuschung» übermittelt.

Mit ihrer Strafzoll-Entscheidung haben sich die USA im Kreis der G7-Staaten völlig isoliert.

Anders als sonst bei solchen Treffen üblich veröffentlichten die G7-Minister keine gemeinsame Abschlusserklärung - ein Ausdruck der tiefen Verwerfungen nach der Strafzoll-Entscheidung der USA.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire sprach nach dem Ende der Beratungen von einer «G6»-Gruppe, die dem siebten Land - den USA - eine gemeinsame Botschaft zu den Strafzöllen mitgegeben habe: «Wir sind bereit zu reagieren, aber wir bevorzugen einen anderen Weg.»

Wichtigste Verbündete

Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz warf den USA in Whistler einen Verstoss gegen gültige Vereinbarungen vor. Die Strafzölle seien «unverändert nach Sicht aller Beteiligten mit der Regulierung, mit den Regeln, die wir weltweit gefunden haben, nicht vereinbar und rechtswidrig».

US-Finanzminister Mnuchin zeigte nach Teilnehmerangaben in den Beratungen keine Bereitschaft zum Einlenken. Vor Journalisten bemühte er sich aber darzulegen, dass sein Land der G7-Gruppe nicht den Rücken kehren wolle. «Wir glauben an die G7», sagte Mnuchin zum Abschluss. «Das sind unsere wichtigsten Verbündeten oder einige unserer wichtigsten Verbündeten.»

Mnuchin widersprach direkt der Einschätzung des Franzosen Le Maire: «Das waren hier nicht G6 plus eins, sondern G7.» Sein Land halte aber am Ziel eines «fairen und ausgeglichenen Handels» fest, betonte der US-Minister.

US-Regierung ist an der Reihe

Kanadas Finanzminister Morneau liess in der geschlossenen Sitzung einen Finanzminister nach dem anderen zu Wort kommen, damit diese ihre Kritik direkt an Mnuchin richten konnten, wie aus kanadischen Kreisen verlautete. Mnuchin habe sich die Einwände angehört, aber wenig dazu gesagt, hiess es. Der US-Minister habe lediglich darauf verwiesen, dass das Thema beim G7-Gipfel kommende Woche in Kanada weiter verhandelt werde.

Der französische Minister Le Maire berichtete von «angespannten und schwierigen» Gesprächen. Er forderte die US-Regierung auf, «in den kommenden Tagen und Stunden» ein «positives Signal» an die G7-Partner zu senden, um eine Eskalation im Handelsstreit abzuwenden.

«Es liegt nun an der US-Regierung, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um die Lage zu beruhigen und die Schwierigkeiten auszuräumen», sagte Le Maire. Die Zeit dränge.

Beschwerde bei der WTO

Bei dem Treffen der sieben führenden Industriestaaten (G7) im Wintersportort Whistler waren die Strafzölle der USA auf Stahl- und Aluminiumimporte ein zentrales Thema. Trump hatte die Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium bereits im März verhängt, die EU und die beiden US-Nachbarländer Kanada und Mexiko aber zunächst davon ausgenommen. Am Donnerstag hatte die US-Regierung dann angekündigt, ab Freitag doch Strafzölle zu erheben.

Die Europäer legten daraufhin am Freitag bei der WTO offiziell Beschwerde ein und trieben die Vorbereitung von Gegenzöllen auf US-Waren voran. Kanada reagierte ähnlich. Die Entwicklung lässt die Sorge vor einem umfassenden Handelskrieg wachsen. Zur G7-Gruppe zählen die USA, Deutschland, Kanada, Japan, Grossbritannien, Frankreich und Italien. (SDA)

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Beim Besuch in Genf muss die Schweizergarde verstärkt werden: Schweizer Armee soll Papst beschützen

Blick.ch - Sun, 06/03/2018 - 00:12

Am 21. Juli kommt Papst Franziskus in die Schweiz. Der Pontifex wird in Genf eine Rede halten vor 41'000 Gläubigen. Um die Sicherheit des Papstes zu gewährleisten, hat die Kantonspolizei nun die Armee um Hilfe geboten.

Seit 1506 ist die Schweizergarde für die Sicherheit des Papstes verantwortlich. 110 junge Schweizer sind im Vatikan stationiert. Sie haben geschworen, für den Schutz von Franziskus ihr Leben herzugeben.

Wenn das Oberhaupt der katholischen Kirche am 21. Juli nach Genf kommt, werden nur wenige Gardisten dabei sein. Hier trägt die Kantonspolizei die Hauptverantwortung für die Unversehrtheit des Papstes – eine Mammutaufgabe: Vor 41'000 Gläubigen wird der Pontifex in den bereits ausverkauften Palexpo-Hallen eine Messe halten.

Noch kein Entscheid gefällt

Die Behörden halten Details und Kosten des Sicherheitsauf­gebots unter Verschluss – aus Sicherheitsgründen. Doch SonntagsBlick konnte in Erfahrung bringen, dass die Genfer Kantonspolizei Unterstützung durch die Armee beantragt hatte. Eine Sprecherin bestätigt: «Wir haben die Armee um Hilfe gebeten.»

Wie diese Hilfe genau aussehen soll und ob sie tatsächlich erfolgt, ist noch nicht bekannt. Armeesprecher Stefan Hofer: «Das Geschäft ist derzeit auf der politischen Stufe. Bevor da Entscheide gefällt sind, kann die Armee leider keine Auskünfte geben.»

Alle wollen den Pontifex treffen

Schon jetzt aber ist klar: Der Bundesrat muss grünes Licht geben, denn es handelt sich um ­einen Assistenzdienst-Einsatz zugunsten ziviler Behörden. «Die Landesregierung wird sich in Kürze entscheiden», sagt Mauro Reina, Botschafter und Pro­tokollchef des Eidgenössischen ­Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Die Genehmigung durch den Bundesrat dürfte allerdings reine Formsache sein. Schliesslich wollen auch die Bundesräte Alain Berset, Ignazio Cassis und Doris Leuthard dem Papst persönlich begegnen. Botschafter Reina ist verantwortlich dafür, dass diese Treffen reibungslos ablaufen. «Weil der Papst auch Oberhaupt des Staates Vatikanstadt ist, handelt es sich um einen offiziellen Besuch.»

Der Staatsbesuch von Xi Jinping war der komplizierteste

In seinen zwei Jahren als Protokollchef habe er aber schon weitaus schwierigere Visiten organisieren müssen: «Der Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping war bis jetzt mit Abstand der komplizierteste Staatsbesuch.»

Xi Jinping blieb allerdings vier Tage in der Schweiz, Papst Franziskus hingegen wird sich nur zehn Stunden hier aufhalten. Danach geht es zurück in den Vatikan – und in die Obhut der Schweizergarde.

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Formel E verspricht Spektakel: Nick Heidfeld testet die Zürcher Rennstrecke

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 23:54

Nächsten Sonntag surrt die leise Formel E durch Zürich. Nick Heidfeld schaute sich schon zuvor die Strecke in seiner Wahl-Heimat genau an.

Es wird ein Tag für die Rennsport-Geschichtsbücher. Mit Sébastien Buemi (29) aus Aigle VD und Edoardo Mortara (31) aus Genf fahren erstmals seit 63 Jahren wieder zwei Schweizer Piloten ein Autorennen auf heimischem Boden: Nächsten Sonntag beim E-Prix in Zürich.

Aber wirklich vor der Haustür fahren nicht die beiden Welschen, sondern ein Deutscher! Nick Heidfeld (41) wohnt seit seiner Zeit als Formel-1-Pilot bei Sauber in Stäfa ZH. «Ich lebe schon 17 Jahre in der Schweiz. Unsere drei Kinder sind in der Schweiz geboren, gehen hier zur Schule und reden auch schweizerdeutsch, für sie ist das komplett ihre Heimat. Wir fühlen uns extrem wohl hier. Ich mag Zürich sehr», sagt der Oldtimer- und Kunstliebhaber.

 

Nun kommt der heimliche Lokalmatador sogar zum Rennfahren in die City. Er ist wie Buemi ein Elektro-Rennfahrer der ersten Stunde, ist seit dem allerersten Rennen 2014 in der Formel E dabei. Zuvor war er zwischen 2000 und 2011 in 183 Formel-1-GPs unterwegs. «Ich hatte schon Heimrennen in Deutschland. Aber gefühlt ist Zürich mein echtes. So nahe von daheim bin ich noch nie gefahren», sagt der Formel-E-Pilot.

Klar, dass Heidfeld seinen Heimvorteil nutzen will. SonntagsBlick ist dabei, als sich der Wahl-Schweizer ein paar Wochen vor dem E-Prix einen ersten Eindruck von der 2,46 km langen Rennstrecke verschafft. Die Strassensperren gelten erst am Rennwochenende. Heidfeld muss sich den Circuit mitten im normalen Strassenverkehr anschauen.

Er beginnt da, wo er auch nächste Woche beim E-Prix in seinen leise surrenden Elektro-Flitzer sitzen wird. In der Boxengasse – die bis zum Aufbau der temporären Infrastruktur der Parkplatz beim Hafen Enge direkt am Zürichsee ist. «Hier gibt’s Kopfsteinpflaster? Das ist wirklich speziell, so was habe ich auch in der Formel E noch nie erlebt», sagt Heidfeld und steuert sein Elektro-Strassenauto in den Stadtverkehr.

 

Auf den Mythenquai kreuzt Heidfeld die Stelle, wo der E-Prix startet und endet. Los geht seine langsamste Zürich-Runde. Maximal 50 km/h statt über 200 km/h. Beim ersten Rotlicht lacht Heidfeld und sagt: «Ich habe im Rennen definitiv Heimvorteil, weil ich diesen Blitzer hier schon kenne!»

Doch dann: Die Verkehrsregeln verhindern, dass die Strecke auf dem Original-Layout an einem Stück abgefahren werden kann. Linksabbiegen in die Stockerstrasse wie die Rennwagen? Ist unmöglich. Die Dreikönigsstrasse und die Gotthardstrasse in die Rennrichtung befahren? Verboten – es sind Einbahnstrassen. Der Ex-Sauber-Pilot schaut sich die Strecke an diesen Stellen einfach zu Fuss an. «Tramschienen hatten wir bereits beim Rennen in Miami, das sollte kein Problem sein. Gespannt bin ich, wie sich die verschieden Strassenbeläge anfühlen. Weil wir aber immer in Städten fahren, sind die Rennautos schon relativ weich abgestimmt.»

 

An zwei Stellen stutzt Heidfeld. Ein Trottoir-Übergang mit Randsteinschwelle hält er für nicht befahrbar. «Da muss noch etwas passieren», meint er. Das passiert auch: Vor dem Rennen wird mit einer Asphaltschicht der ruppige Übergang nivelliert. Und dann ist da die Alfred-Escher-Strasse. Heidfeld: «Die ist extrem holprig, das ist sogar für Formel-E-Verhältnisse grenzwertig.» Doch nächsten Sonntag wird er mit rund 220 km/h gnadenlos drüber brettern.

«Ein Heimsieg würde mir sehr viel bedeuten», sagt Heidfeld nachdenklich. Denn er konnte als Elektriker seinen Sieglos-Fluch aus der Formel 1 nicht ablegen. Er wartet noch auf den ersten Sieg. Den Zürich-Siegerpokal könnte er am Sonntagabend auf dem Roller heim nach Stäfa bringen!

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Shaqiri im grossen Russland-Interview: «Wir wollen in den WM-Viertelfinal»

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 23:54

Xherdan Shaqiri (26) wird seinen Koffer so packen, damit es bis zum WM-Final reicht. Und er stellt klar: «Wenn wir nur den Achtelfinal erreichen, haben wir uns nicht verbessert!»

Er krallt es sich so richtig herzhaft, das Brasilien-Shirt. Xherdan Shaqiri, unser Wirbelwind in der Nati-Offensive, ist heiss auf das Duell am 17. Juni gegen den fünffachen Weltmeister, der für ihn auch emotional eine besondere Bedeutung hat. 1998 an der WM in Frankreich sieht er als Knirps im Fernsehen, wie «seine» Brasilianer den WM-Final gegen den Gastgeber verlieren. Die Schweiz ist damals nicht qualifiziert. Nun, 20 Jahre später, möchte Shaqiri dem Land seiner ehemaligen Vorbilder in der ersten Partie der Nati ein Bein stellen.

Xherdan, was ist Ihre erste WM-Erinnerung als Kind?
Xherdan Shaqiri:
Das war 1998, das Turnier in Frankreich. Ich war als 6-Jähriger ein riesiger Brasilien-Fan, mein liebster Spieler war  Ronaldo. Ich hatte sogar ein T-Shirt von ihm, allerdings kein originales.

Da muss es für Sie besonders gewesen sein, Brasilien selbst zu schlagen. Die Nati hat es 2013 geschafft: 1:0 unter Ottmar Hitzfeld in einem Testspiel im St. Jakob-Park.
Ja, das war schon ganz besonders. Dani Alves traf per Eigentor – ich stand hinter ihm, hätte das Tor auch gemacht (schmunzelt). Es war ein schöner Abend für uns, wir zeigten ein sehr gutes Spiel. Schade natürlich für Dani Alves, dass er die WM jetzt verpasst. Bei aller Konkurrenz: Eine Verletzung gönnt man keinem Spieler.

 

Apropos: Was bedeutet es, dass Neymar so lange verletzt war und erst jetzt in der Vorbereitung wieder einsteigen konnte?
Nichts. Gar nichts. Die Brasilianer haben genug andere Top-Spieler. Zudem deutet jetzt alles darauf hin, dass er dabei sein wird. Aber es ist für ihn sicher anders, nach Wochen ohne Rhythmus. Aber vielleicht ist er auch ausgeruht. Wir werden sehen.

Was ist denn realistisch für die Schweizer Nati bei diesem Turnier in Russland?
Wir wollen keine grossen Ankündigungen machen und Ziele propagieren. Natürlich wollen wir so weit wie möglich kommen, das ist klar. Aber erstmal müssen wir die Gruppenspiele überstehen, die Achtel­finals erreichen. Unser Ziel ist es, immer besser zu werden. Spiel für Spiel nehmen. Heute gut arbeiten, um morgen noch besser zu sein. Aber klar: Wollen wir uns im Vergleich zu 2014 verbessern, müssen wir die Viertelfinals erreichen.

In den Achtelfinals könnte Deutschland warten.
Das wäre richtig geil. Ganz viele Spieler von uns waren und sind in der Bundesliga, die ganze Welt schaut zu, und du hast nichts zu verlieren. Aber wie gesagt: Erst folgt die Gruppenphase, und in dieser treffen wir nicht bloss auf Brasilien, sondern auch auf Costa Rica und Serbien, zwei ganz schwierige Gegner.

 

Es ist schon Ihre dritte WM, obwohl Sie erst 26 sind. Wie war es, als Sie 2010 mit 18 in die Nati kamen?
Ich kam staunend wie ein kleiner Schulbub dazu. Es war speziell, als Ottmar Hitzfeld mich aufbot. Zumal ich natürlich zu ihm aufschaute, zum ehemaligen Champions-League-Sieger mit Dortmund und Bayern München. Heute ist es logischerweise anders, ich versuche immer ein Leader zu sein.

Was wissen Sie über Russland?
Wir haben einige Informationen erhalten und wir kriegen noch welche. Unglaubliche Dimen­sionen. 11 Zeitzonen. Ich habe einige Male in Moskau gespielt. Von Stadt oder Land habe ich noch nicht viel gesehen, wohl auch darum ist mir der Verkehr von Moskau am besten in Erinnerung geblieben. Überall Stau. Mannomann.

Darum ist es ja ganz gut, dass man nicht in Moskau wohnt.
Ich persönlich wäre lieber in Moskau gewesen. Um das wohl intensivste WM-Feeling mitzuerleben. Weil mehr läuft und viele Mannschaften dort wohnen. Ich bin persönlich nicht so gerne in Trainingslagern, es ist oft ein wenig langweilig. Aber es gehört dazu, man muss sich seriös vor­bereiten.

Gejasst wird nicht mehr.
Das ist ziemlich vorbei. Playstation oder Poker werden heute hauptsächlich gespielt.

Die schönste Russin?
Maria Scharapowa.

 

Putin als Präsident?
Politik. Da spreche ich nicht drüber. Reden wir über Fussball!

Bester russischer Fussballer?
Arschawin fand ich immer super.

An ihn kommt von den aktuellen Spielern in Russland keiner ran. Ist ein Russland-Transfer für Sie irgendwann ein Thema wegen des Geldes?
Nein.

Sind Sie auch einer der Ex-Basler, der irgendwann zurück zum FCB möchten?
Ich mache mir noch keine Gedanken, ob das jemals der Fall sein wird.

Möchten Sie einen Abstiegskampf nochmals erleben?
Nein, das habe ich jetzt gesehen. Auch wenn ich viel gelernt habe.

Ihr Klub gab viel für Transfers aus – und trotzdem war die Mannschaft nicht wirklich gut.
Man holte viele Spieler für viel Geld, die dann gar nicht zum Einsatz kamen.

Sie erleben bei der WM das erste Mal den Videoschiedsrichter. Ist das gut oder schlecht?
Ich bin grundsätzlich dafür, am Ende ist es eine positive Sache für den Fussball, wenn man die vorhandenen technischen Hilfsmittel sinnvoll und effizient einsetzt. Dass es den Rhythmus des Spiels bricht, glaube ich nicht.

Die Schweiz träumt von einem Shaqiri-Tor wie an der EM 2016 gegen Polen.
Es war speziell, weil man Jahre danach noch darauf angesprochen wird. Es löst so viele Emotionen bei den Menschen aus. Und ich hoffe, wir als Mannschaft können der Schweiz diesen Sommer viel Freude schenken.

 

Erstmal wartet heute mit Spanien ein spannendes Testspiel in Villarreal. Was erwarten Sie?
Ein richtig gutes Spiel. Intensiv und technisch. Es ist eine Auswahl von Top-Spielern, die uns alles abverlangen wird. Ein echter Vorgeschmack aufs Brasilien-Spiel …

Die Akteure von Real Madrid sind nach dem Champions-League-Sieg noch nicht dabei. Hätten Sie gerne gegen Sergio Ramos gespielt?
Nachdem ich sah, wie er Mohamed Salah aus dem Spiel nahm, lieber nicht... (lacht.) Nein, natürlich hätte ich mich gerne mit ihm gemessen. Jeder will gegen die stärksten Teams und grössten Fussballer spielen, dafür leben wir!

Wie beurteilen Sie die Szene von Ramos gegen Salah?
Für mich wars keine böse Absicht. Sondern kam einfach unglücklich zustande. Wie es im Fussball halt manchmal passieren kann.

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Sonntagsblick-Chef Gieri Cavelty: Das Drama gieriger Ärzte: Darum werden Idealisten zu Abzockern

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 23:53

Am Ende nahezu jeder medizinischen Ausbildung steht die Zeit als Assistenzarzt in einer Klinik. Törichterweise aber werden unsere Krankenhäuser geführt wie Unternehmen. Das hat fatale Folgen.

Es war einmal ein Arzt, der hatte einen Deal mit dem Tod: Erblickte er den Sensenmann am Kopf eines Kranken­lagers, durfte er den Patienten heilen – stand der Gevatter bei den Füssen, war die Sache gelaufen. Als ­eines Tages der König erkrankte, wurde dem Doktor ein horrender Erfolgsbonus versprochen. Dumm nur, hatte sich der Tod am falschen Ende postiert. Da griff der Arzt zu einem Trick: Er drehte das Bett um, rettete den Monarchen und machte Kasse.

Raffgieriger Betrüger oder furchtloser Menschenfreund? Schon die Gebrüder Grimm steckten in ihrem Märchen vom «Gevatter Tod» das Spannungsfeld ab, in dem sich Ärzte noch heute bewegen.

Vielleicht haben Sie schon einmal einen befreundeten Mediziner zu diesem Thema befragt. In so einem vertrauten Gespräch kann es vorkommen, dass der Doktor unumwunden einräumt: Mogeln gehört in Schweizer Arztpraxen zum Alltag. Das beginnt bei der unnötigen Untersuchung und geht fast fliessend über zur frisierten Rechnung.

Aber sind die Ärzte letztlich nicht die kleinen Fische im ebenso grossen wie trüben Gewässer namens Gesundheitsmarkt?

Letzte Woche zitierte SonntagsBlick-Redaktor Cyrill Pinto eine amerikanische Studie: Bei einzelnen Krebsmitteln erzielen Pharmakonzerne eine märchenhafte
Gewinnmarge von 7000 Prozent.

Und erst die mehr als 50 Krankenkassen, die hierzulande auf Kundenjagd gehen! Ihr Wettbewerb bringt der Allgemeinheit: nichts. Gleichwohl verdienen sich einige Kassenchefs eine goldene Nase.

Kein junger Mensch sagt: «Ich werde CEO eines grossen Krankenversicherers, weil ich der Welt etwas geben möchte.» Eine Mehrzahl der Mediziner jedoch hat sich einst aus Idealismus für diesen Beruf entschieden.

Dies ist eben das Drama der gierigen Ärzte: Viele von ihnen haben sich erst relativ spät im Leben mit der Gewinnsucht angesteckt.

Am Ende nahezu jeder medizinischen Ausbildung steht die Zeit als Assistenzarzt in einer Klinik. Törichterweise aber werden unsere Krankenhäuser geführt wie Unternehmen. Die Medizin ist der Betriebswirtschaft unterstellt. Die Chefärzte bekommen Boni wie Banker, dafür stehen sie unter dem Druck, ihre Abteilungen gewinn­orientiert zu führen. Diesen Druck geben sie eins zu eins an die Assistenzärzte weiter.

Spätestens wenn ein Assistenzarzt 70 Stunden die Woche malocht und sich von seinem bonusberechtigten Vorgesetzten ausgenützt fühlt, lässt manch einer seine Ideale fahren. An deren Stelle rückt dann: die Sehnsucht nach dem grossen
Verdienst.

Ein teures Trostpflaster!

Verantwortungsvolle Gesundheitspolitik müsste das Immunsystem der jungen Ärzte gegen die Versuchungen des Geldes stärken. Denn natürlich lauern diese Versuchungen im späteren Berufsleben an ­jeder Ecke. Was jedoch passiert, ist das Gegenteil: Die Spitäler als Ausbildungsstätten unserer Ärzte sind die eigentlichen Brutstätten des Abzocker-Virus.

Der Doktor in Grimms Märchen übrigens kommt nach seinem ersten Betrug ungeschoren davon. Gevatter Tod verzeiht ihm. Bloss hat der Arzt da bereits Blut geleckt: Als wenig später die Prinzessin auf dem Sterbebett liegt, versucht er Freund Hein wieder auszutricksen.

Ein zweites Mal lässt ihm der Tod so etwas allerdings nicht durch. Der Arzt bezahlt seine Gier – oder ist es doch sein Mut? – mit dem Leben.

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Francine Jordi (40) feiert ihr Comeback: «Da geht noch viel mehr!»

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 23:53

«Nichts ist selbstverständlich», sagt Francine Jordi, «am wenigsten die Gesundheit.» Am Samstagabend hat die Berner Sängerin bei Florian Silbereisen ihr grosses TV-Comeback gefeiert.

Herzhaft lachend und strahlend schön: Francine Jordi (40) tanzt zurück ins Leben. Am Samstagabend feierte die Berner Sängerin mit einer kecken Kurzhaar-Frisur in «Das grosse Schlagerfest» von Florian Silbereisen (36) ein umjubeltes TV-Comeback.

Im schlichten Paillettenkleid sang sie ihren neuen Song «Da geht noch mehr». Ein Lied, aber auch ein Motto für die Zukunft. Die heiter stimmende Hymne hat Jordi in den dunkelsten Stunden ihres Lebens geschrieben. Vor einem Jahr erhielt sie die Schockdiagnose: Brustkrebs! Die Ärzte entdeckten den Tumor zum Glück in einem frühen Stadium. Dennoch unterzog sich Jordi einer mehrmonatigen Chemo- plus Bestrahlungstherapie.

Trotz grösster körperlicher Strapazen nahm sie in jener Zeit sämtliche vereinbarten Termine wahr. Sie trug dabei stets eine Perücke, damit niemand merkte, wie sehr sie litt. Jedes Konzert, jede Fernsehsendung und jede Begegnung mit den Fans hätten ihr «unglaublich viel Kraft gegeben und mich durch diese Zeit getragen», erklärte sie später.

Alle Tests im Gesundheitscheck mit gutem Resultat

Die Therapien hat Jordi abgeschlossen, sämtliche Tests sind gut herausgekommen. Umso dankbarer ist Jordi nun, wieder unbeschwert auf der Bühne stehen zu können und zu tun, was sie am liebsten macht: den Menschen Freude bereiten.

«Ich habe mich als Mensch in den letzten Monaten natürlich stark verändert», so Jordi. Sie sei jahrelang ziemlich gestresst durchs Leben gegangen, habe nie auf ihre Bedürfnisse und ihr eigenes Wohlergehen geachtet. «Plötzlich kommt man an eine Stelle, an der man gezwungenermassen innehalten und alles neu ordnen muss.» Das habe sie nun getan. Ihr Fazit: «Die Stolpersteine, die einem in den Weg gelegt werden, sind nicht die Herausforderung. Sondern, dass man sie möglichst unbeschadet umgehen kann.»

«Das Leben mit seiner Schönheit feiern»

Francine Jordi ist den steinigen Weg weitergegangen. Ohne zu jammern. Dafür mit viel Optimismus. «Wir sollten nie vergessen, das Leben mit all seiner Schönheit zu feiern.» Es gebe so viele Menschen, die schwere Zeiten durchmachten, sagte Jordi gestern zu Florian Silbereisen. An sie sollte man denken und ihnen Kraft ­geben. Sie habe eines gelernt, so Jordi weiter: «Nichts ist selbstverständlich. Am wenigsten die ­Gesundheit.»

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Wer einen Auftrag will, muss 20’000 Fr hinblättern: Die SBB schikanieren kleine Firmen

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 23:53

Die SBB brauchen neue Batterien, um ihre Züge im Notfall mit Strom zu versorgen. Doch wer sich für den Auftrag interessiert, muss als Vorleistung 20'000 Franken hinblättern. KMU sind empört: «Die SBB machen uns mit der überrissenen Geldforderung das Leben schwer.»

Unternehmer Markus Studer* ist wütend: «Die SBB benachteiligen KMU wie uns, das ist eine Frechheit!»

Studer, Chef eines Schweizer Elektronikbetriebs, ärgert sich über eine Ausschreibung von Ende April. Darin suchen die SBB nach einem Hersteller für Zugbatterien.

Wenn die Verbindung mit dem Stromnetz unterbrochen wird, stellen solche Batterien die Energie­versorgung sicher und sorgen dafür, dass Beleuchtung, Türen und Kundeninformationssysteme jederzeit funktionieren.

Wer den Auftrag erhält, darf den SBB von 2020 bis 2025 pro Jahr rund 600 solcher Batterien liefern – ein Millionengeschäft!

Kleine Unternehmen sind chancenlos

Doch auf Simap.ch, wo öffentliche Aufträge online ausgeschrieben werden, sind nur die allgemeinen Eckwerte zu finden. Wer sich ernsthaft als Lieferant bewerben möchte, muss bei der Bahn die detaillierten Ausschreibungsunterlagen anfordern – zum Preis von 20'000 Franken. «Das haben wir noch nie erlebt», ärgert sich Studer, dessen Firma schon mehrere SBB-Ausschreibungen gewonnen hat.

Das Geld wird den interessierten Unternehmen zwar erstattet, sobald ein «gültiges, vollständiges und geeignetes Angebot» eingereicht worden ist. Ob ein Angebot diese Kriterien erfüllt, entscheiden aber die SBB.

Für Studer beginnen die Probleme noch viel früher: «Wir brauchen die Detailinformationen, um überhaupt entscheiden zu können, ob wir ein konkurrenzfähiges Angebot abgeben können.» Nur auf dieser Grundlage sei man zum Beispiel in der Lage, die Zusammenarbeit mit einem anderen KMU zu prüfen.

Im Gegensatz zu Grosskonzernen könne ein kleines Unternehmen nicht einfach auf gut Glück 20'000 Franken hinblättern. Zumal es nochmals 10'000 bis 20'000 Franken koste, ein seriöses Angebot zu erstellen.
«Die SBB machen uns mit der überrissenen Geldfor­derung das Leben schwer», so Studer.

SBB wollen ihr Wissen schützen

Michaela Stöckli, Direktorin des Bahnindustrieverbandes Swissrail, hat sich deshalb bei den SBB beschwert. «Sie verteidigten die hohe Gebühr damit, dass man im Bereich Zugbatte­rien viel Fachwissen und einen Prototyp erarbeitet habe. Dieses Wissen wolle man schützen.»

In der Bahnindustrie sorgt diese Argumentation für Kopfschütteln. Insbesondere deshalb, weil die Bundesbahnen die Batterietech­nologie nicht allein weiterentwickelt haben, sondern gemeinsam mit der Berner Fachhochschule und dem Centre Suisse d’Elec­tronique et de Microtechnique (CSEM) – sowie mit finanzieller Unterstützung des Bundesamts für Energie.

Unternehmer Studer: «Es wurden öffentliche Gelder verwendet, und nun werden Schweizer KMU schikaniert. Das ist eine gefährliche Entwicklung.» Seiner Meinung nach hätten die SBB stattdessen einfach verlangen können, dass die Unternehmen eine Geheim­haltungsvereinbarung unter­schreiben. Die SBB wollten auf Anfrage von SonntagsBlick nicht ausführlich zu ­diesem Thema Stellung nehmen.

Schutzgebühr ist vergaberechtlich zulässig

Der Grund: Diese Woche hat Natio­nalrat Thomas Ammann (CVP/SG) im Zusammenhang mit der Ausschreibungspraxis in Bern eine Frage eingereicht. In Kürze wird sich deshalb Verkehrsministerin Doris Leuthard dazu äussern müssen. SBB-Sprecher Reto Schärli: «Der Anstand gebietet es, dass wir der Antwort des Bundesrates nicht vorgreifen.»

Zugleich hält Schärli aber fest, dass eine Schutzgebühr vergaberechtlich zulässig sei und sich die Bundesbahnen an den «Buchstaben des Gesetzes» halten. «Die SBB haben nicht zum ersten Mal eine Schutzgebühr erhoben, verwenden dieses Instrument aber äusserst zurückhaltend.»

Für den Unternehmer Markus Studer war dieses eine Mal zu viel. Er hat die 20'000 Franken nicht bezahlt und den Auftrag abgeschrieben.

* Name auf Wunsch geändert

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Links wie rechts laufen Sturm gegen die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative: Schneider-Ammann wirft zu viel in einen Topf

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 23:52

Die Stellenmeldepflicht sei ein Bürokratiemonster, schimpfen einflussreiche Parlamentarier. Der Wirtschaftsminister müsse über die Bücher.

Ab Juli gilt die Stellenmeldepflicht für Berufe mit hoher Arbeitslosigkeit. Ein Arbeitgeber, der in diesen Branchen Jobs zu vergeben hat, muss sie den Arbeitsämtern melden. So ­erhalten Arbeitslose in der Schweiz einen Vorsprung von fünf Arbeitstagen.

Die Meldepflicht ist das, was im Wesentlichen von der Masseneinwanderungs-Initiative (MEI) übrig geblieben ist. Dennoch formiert sich jetzt Widerstand, und zwar parteiübergreifend. Einflussreiche Bundesparlamentarier stossen sich an der, wie sie sagen, praxisfernen Einteilung der Jobprofile, namentlich in der Gast­ronomie.

«Überbordende Bürokratie»

«Die Berufskategorien sind zu weit gefasst», sagt SP-Ständerat Roberto Zanetti (63, SO). Es dürfe nicht sein, dass ein gelernter Küchenchef und eine Küchenhilfe ohne Berufserfahrung in der gleichen Gruppe seien. «Ich achte beide Berufe sehr, aber die Arbeits­losenquote ist bei diesen Jobs zu unterschiedlich», hält Zanetti fest.

Verantwortlich für den Schlamassel ist das Wirtschaftsdepartement von Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66). Ständerat Zanetti fordert den FDP-Magistraten auf, rasch über die Bücher zu gehen und die Mängel zu beheben: «Der Kampf gegen die überbordende ­Bürokratie ist keine Frage von links und rechts.» Tatsächlich haben sich diese Woche Parlamentarier verschiedener Parteien zusammengesetzt, um über damit verbundene Fragen zu beraten.

Auch SVP-Nationalrat Adrian Amstutz (64, BE) kann wenig mit der Kategorisierung anfangen, wie sie das Wirtschaftsdepartement vorgenommen hat. «Dieses aus der Nichtumsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative resultierende Bürokratie-Monster ist schlicht so nicht praktikabel», sagt er.

Kraut und Rüben durcheinander

Mit dieser Einteilung würden Berufe, Hilfstätigkeiten und Branchen durcheinandergebracht und in praxisfernen Gruppen zusammengefasst. Das müsse korrigiert werden, sagt Amstutz, «und zwar ­sofort».

In diesem Punkt seien sich alle an den Gesprächen beteiligten Parlamentarier einig. «Wir haben über den Gastrobereich gesprochen», so der Berner Oberländer, aber die gleiche Kritik gelte auch für das Bau- und Transportgewerbe. Morgen Montag will die Gruppe über ihr weiteres Vorgehen beschliessen.

Das Aufbegehren im Parlament wurde auch in den Chefetagen der bürgerlichen Parteien registriert. Am kommenden Dienstag treffen sich FDP-Chefin Petra Gössi (42, SZ), CVP-Präsident Gerhard Pfister (55, ZG) und SVP-Boss Albert Rösti (50, BE) mit Bundesrat Schneider-Ammann, um die Kritik an der Umsetzung der Stellen­meldepflicht zu diskutieren.

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Manipulierte Rechnungen: Tarif-Gutachter fliegt mit falschen Abrechnungen auf

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 23:52

Der Schmerzmediziner Andreas Wüest ist gefragter Tarif-Experte. Jetzt kommt heraus: Er hat selber mehrfach falsch abgerechnet. Zwei Patientinnen liessen ihn auffliegen.

Das Schweizer Gesundheitssystem ist für Laien ein Dschungel. Umso wichtiger sind die Experten. Wenn es um Tarife geht, gilt Andreas Wüest (68) als Instanz. Der Rheumatologe aus Wädenswil ZH ist Tarifdelegierter der Ärztevereinigung FMH, sitzt im Vorstand der Fachgesellschaft für Schmerz­therapie und hat beim Tarifvertragswerk Tarmed mitgewirkt.

Als 2015 im See-Spital Horgen mutmasslich falsche Rechnungen ans Tageslicht kamen, holten die Versicherer den 68-Jährigen als Gutachter. In Presse und Fernsehen trat er als Kronzeuge auf und half mit, den Klinikpräsidenten zu stürzen. Die Rechnungen seien «inakzeptabel», sagte er damals in der NZZ. «Es könnte eng werden für das Spital», zitierte ihn die «Weltwoche» im Oktober 2015. «Viele Patienten haben über Franchisen und Selbstbehalte mitbezahlt», gab er zu bedenken.

Massagen als ärztliche Therapien abgerechnet

Als Renata Blum* Wüests Medienauftritte sah, war sie sprachlos. Sie hatte in jungen Jahren einen Autounfall und leidet seither an Schmerzen. Die Mittfünfzigerin steht voll im Berufsleben. «Ausgerechnet der!», dachte sie. 2015 war sie bei Dr. Wüest in Behandlung. Dann fielen ihr die Rechnungen auf. Da waren für eine vierstellige Summe Leistungen als ärztliche Position verbucht, die sein Masseur erbracht hatte – und die vor allem gar nicht kassenpflichtig sind: eine sogenannte Matrixtherapie, bei der Körperzellen von aussen mit magnetischen Schwingungen stimuliert werden.

Blum meldete sich bei der Zürcher Gesundheitsdirektion und schrieb ihrer Krankenkasse – auch wegen Manipulationen der Tarifpositionen. In dem Brief, der SonntagsBlick vorliegt, moniert sie «arglis­tige Täuschung und Irreführung des Patienten». Dann erfuhr sie, dass sich eine weitere Patientin bei den Behörden über Wüests Rechnungen beschwert hatte. Sein Masseur hatte die Schmerzen der rund 90-Jährigen bereits Mitte der Nullerjahre mittels Stosswellentherapie behandelt. Dabei wird der betroffene Körperbereich mit Druckwellen stimuliert. Weil auch dieses Verfahren nicht kassenpflichtig ist, rechnete Wüest stattdessen eine Manualtherapie durch den Facharzt ab. Man kann nur ahnen, was in diesem Medizinalbereich während eines Jahrzehnts so zusammenkommt.

Wüest: «Es ging mir um die Patienten»

Wie häufig in solchen Fällen einigte man sich aussergerichtlich: Wüest erstattete den Kassen beider Patientinnen Geld zurück. Auf Anfrage räumt er falsche Abrechnungen ein. Es sei ihm aber nicht um Bereicherung gegangen, sondern stets um die Patienten: «Natürlich war es heikel, eine ärztliche Position für alternative Behandlungen anzuwenden, aber wir waren naiv und dachten, dass der Patient wichtiger sei als die Beamten.» Die Positionen seien in den Tarmed-Verträgen nicht näher definiert. «Ich weiss heute noch nicht, wie ein Gericht darüber entscheiden würde.»

Patientin Blum sei ein «Spezialfall» gewesen, es hätte sich um eine Probetherapie gehandelt, weil 30 Jahre lang nichts geholfen habe. Sie sei dann nicht zur Nachkontrolle erschienen. «Die Behandlung hätte deshalb nicht fortgesetzt und schon gar nicht abgerechnet werden dürfen. Das entging mir aber, und es wurde der Kasse auch mitgeteilt. Leider erst, nachdem die Pa­tientin reklamiert hatte.»

Kritik am System

Heute sind die Kassen strikter. Wüest: «Es gab Fälle, wo man Analogpositionen verwendete, um den Patienten nicht im Regen stehen zu lassen. Seit einiger Zeit werden diese zuungunsten der leidenden Patienten kaum noch angewendet, da die Kontrollen strenger geworden sind.»

Einsparungen mache man damit nicht, da diese Patienten «mit den üblichen nutzlosen Therapieformen weiterbehandelt werden und unter Umständen arbeitsunfähig bleiben». Matrix- und Stosswellentherapie seien «nach all den Erfahrungen, die wir in 30 Jahren gesammelt haben», die besten Methoden. An die Adresse der Versicherer sagt Wüest: «Man lässt lieber für teures Geld unnütze Behandlungen oder gar Operationen durchführen als für weniger Geld bewährte Therapien.»

2015 hingegen, im Fall See-Spital, sei es um Leistungen gegangen, die verrechnet, aber nicht erbracht wurden. «Man rechnete zusätzlich zu einer Analogposition ein teures Gerät ab, welches nicht verwendet wurde.» Die Gegenseite freilich bestreitet dies.

Renata Blum erhielt am 30. April eine Antwort von der Zürcher Gesundheitsdirek­tion: «Selbstverständlich erachten wir das von Ihnen beschriebene und auch dokumentierte Verhalten von Dr. med. Wüest als nicht korrekt.» Man sei aber nicht für Einzelfälle zuständig. Blum behält sich eine Strafanzeige vor. «Ich will, dass die Behörden das System unter die Lupe nehmen.»

* Name geändert

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Nachschlag von Fibo Deutsch: Shaqiri so scharf wie noch nie

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 23:26

Am Sonntag in zwei Wochen, am 17. Juni, irgendwann nach 20 Uhr, werden Sie an der Fussball-WM beim Spiel Brasilien gegen die Schweiz den Fallrückzieher und das Tor unseres Kraftwürfels Xherdan Shaqiri rattenscharf und strahlend wie noch nie geniessen können. Und das aus anderthalb Metern Distanz! Wenn, ja wenn Sie bis dann der Werbung für einen «ultrahochauflösenden» Fernseher erlegen sind.

Die neuste Generation der Fernseher ist schärfer, strahlender und detailgetreuer. Weil sie viermal mehr Bildpunkte als die bisherigen Full-HD-Geräte und 20-mal mehr als die alten Analog-Guckkästen aus dem letzten Jahrtausend enthalten. Worauf kommt es beim Kauf an? Ein Kurz-Crashkurs: Auf die Bezeichnung UHD oder 4K achten! Nur auf Geräten ab 49 Zoll bzw. 123 Zentimetern Bilddiagonale kommt die neue Schärfe richtig zur Geltung! Nicht als UHD produzierte Programme werden auf attraktives Pseudo-UHD umgewandelt. Der Clou: Bei UHD darf man näher beim Bildschirm sitzen.

Bei 49 Zoll reichen 1,80 Meter! Wichtigster Tipp: Marke und Modell im Fach­geschäft live mit der Konkurrenz vergleichen! Noch Fragen?

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Zu Heidi Klums 45. Geburtstag: Süsse Liebeserklärung an Tom Kaulitz

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 22:47

Model-Ikone Heidi Klum macht Tom Kaulitz eine grosse Liebeserklärung, Britney Spears kuschelt mit Oben-Ohne-Models und John Legend spürt seinen inneren John Travolta. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!

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Deutsche verlieren WM-Test 1:2: Neuer-Comeback geht gegen Österreicher in die Hosen!

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 21:35

Fehlstart in die WM-Vorbereitung für Titelverteidiger Deutschland! Das Löw-Team kassiert im Klassiker in Österreich ein 1:2. Einziger Lichtblick ist das Comeback von Goalie Manuel Neuer nach acht Monaten.

Der Klassiker Österreich – Deutschland in Klagenfurt wird zum grossen Tag des Comebacks von Goalie Manuel Neuer. Nach über achtmonatiger Verletzungspause steht der 32-jährige Bayern-Keeper wieder zwischen den Pfosten. Es soll ein Härtetest für die WM werden. Am Montag muss Trainer Jogi Löw den WM-Kader melden.

Neuer hatte zuletzt am 16. September bei Bayern gegen Mainz gespielt. Dann brach er sich im Training den Mittelfuss und musste nach einer OP bis jetzt pausieren.

Historische Niederlage für Deutschland

Die Rückkehr Neuers hat für die Deutschen eine gute und eine schlechte Seite. Der Keeper hält die 90 Minuten ohne Probleme durch und zeigt sich körperlich auf der Höhe.

Trotzdem müssen die Deutschen als Verlierer vom Feld! Mesut Özil schiesst sein Team zwar früh in Front (11.), doch die Österreicher drehen die Partie in Hälfte zwei. Neuer ist bei beiden Gegengoals durch Martin Hinteregger (53.) und Alessandro Schöpf (69.) chancenlos – 1:2. Auf Deutschland wartet noch viel Arbeit für Russland.

Österreich hingegen siegt unter Koller-Nachfolger Franco Foda auch im fünften Spiel. Gegen die Deutschen ist der erste Erfolg seit 32 Jahren.

Regen verzögert Anpfiff in Klagenfurt

Die Fans und Spieler müssen sich übrigens länger als erwartet gedulden. Nach einem heftigen Unwetter muss der Anpfiff um über eineinhalb Stunden verschoben werden – von 18 Uhr auf 19.40 Uhr. Der starke Regen und Hagel machen den Rasen vorübergehend unbespielbar.

Auch England bringt sich vor der WM in Form. Die Three Lions gewinnen ein Testspiel gegen WM-Teilnehmer Nigeria im Wembley 2:1. Die Tore schiessen schon in der ersten Hälfte Gary Cahill (7.) und Harry Kane (39.). Die Nigerianer können durch Alex Iwobi (47.) nur noch verkürzen. (rib)

Testspiele
Österreich – Deutschland 2:1
England – Nigeria 2:1
Schweden – Dänemark 0:0
Belgien – Portugal 0:0
Irland – USA 2:1
Island – Norwegen
02.00 Mexiko - Schottland

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Schwiizergoofe sorgen für Stimmung: Mais im Bundeshaus

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 21:30

Der erfolgreiche Kinderchor Schwiizergoofe gastierte zusammen mit hörbehinderten Kindern im Bundeshaus. Nationalratspräsident Dominique de Buman (62) hatte zum Weltkindertag eingeladen und war von der Darbietung ganz gerührt.

Kinder erobern das Bundeshaus. «Hinter uns stehen die Alten, doch wir sind die Zukunft, lasst uns feiern», verkündeten die 60 Mädchen und Buben vor den drei aus Stein gemeisselten alten Eidgenossen unter der Bundeskuppel. Auf Einladung des höchsten Schweizers gastierten am gestrigen Weltkindertag die Schwiizergoofe zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Schule für Gehör und Sprache Wollishofen aus Zürich im Foyer sowie im Nationalratssaal des Parlamentsgebäudes. «Die Einladung hat mich fast umgehauen», erinnert sich Chorleiterin Nikki Camenzind (35) an den Tag, als sie das offizielle Schreiben von Nationalratspräsident Dominique de Buman (62) in den Händen hielt.

Der bisherige Höhepunkt für die Schwiizergoofe

Die Ehefrau von Musikproduzent Roman Camenzind (42) ist Initiantin des erfolgreichen Schweizer Kinderchores. Zusammen mit Georg Schlunegger (37), dem Erfinder des Heimweh-Männerchors, komponierte sie eine Reihe von Kinderliedern und nahm mit sechs- bis zwölfjährigen Kindern 2012 die erste Doppel-CD mit 15 Liedern auf. Seither wurde jedes Jahr mindestens eine Schwiizergoofe-Doppel-CD veröffentlicht, vier Alben wurden mit Platin für über 20'000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet. Das Konzert der Schwiizergoofe zusammen mit den 13 hörbehinderten Buben und Mädchen im Bundeshaus war der bisherige Höhepunkt des Chores.

«Pascale Bruderers Herz ist grösser als das Parlamentsgebäude»

Organisiert wurde er von Ständerätin Pascale Bruderer (40). «Im Kern sind wir alle gleich», begrüsste sie die Kinder und ihre Eltern im Bundeshaus. Die Aargauerin ist Präsidentin von Inclusion Handicap, dem Dachverband der Behindertenorganisationen in der Schweiz. «Die Hörenden können von der Welt der Nichthörenden ebenso profitieren wie die Nichthörenden von der Welt der Hörenden», ist die Politikerin des Jahres 2010 überzeugt, die selber die Gebärdensprache perfekt beherrscht.

Gastgeber de Buman war von der Darbietung sehr gerührt. «Pascale Bruderers Herz ist grösser als das Parlamentsgebäude», lobte er die Organisatorin des Anlasses.

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Streit eskaliert in Ittigen BE: Zwei Verletzte und eine beschlagnahmte Pistole

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 21:13

In einem Wohnquartier in Ittigen BE ist am Samstagabend ein Schuss gefallen. Getroffen wurde niemand. Trotzdem mussten zwei Personen verletzt ins Spital gebracht werden.

In einem Wohnquartier in Ittigen BE ist am Samstagabend ein Streit eskaliert. Ein Mann feuerte dabei mit einer Pistole. Der Schuss ging ins Leere, wie die Kapo Bern in einer Mitteilung schreibt.

Aber: Bei dem Streit wurde eine Frau und ein weiterer Mann verletzt. Sie mussten ins Spital gebracht werden.

Der mutmassliche Schütze wurde von der Polizei abgeführt, die Pistole sichergestellt. Auch weitere Personen, die an der Streiterei beteiligt waren, wurden mitgenommen. Wie es zu der heftigen Auseinandersetzung und dem Schuss kam, ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen. (pma/jmh)

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Kuba: Kuba reformiert seine Verfassung

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 20:49

Havanna – Der Karibikstaat Kuba will seine über 40 Jahre alte kommunistische Verfassung reformieren. Ex-Staatschef Raúl Castro soll den 33-köpfigen Reformausschuss leiten, wie aus einer Sondersitzung des kubanischen Parlaments am Samstag in Havanna hervorging.

Der 86-jährige Castro hatte erst im April das Amt nach zwölf Jahren an der Macht an seinen Nachfolger Miguel Díaz-Canel übergeben. Raúl Castro hatte sich seit langem für eine Verfassungsreform ausgesprochen.

Der aktuelle Text war 1976 - mitten im Kalten Krieg zwischen Ost und West - unter Führung des vor zwei Jahren verstorbenen Revolutionsführers Fidel Castro verabschiedet worden.

Erwartet wird, dass die neue Verfassung unter anderem einige der marktwirtschaftlichen Reformen der vergangenen Jahre gesetzlich verankert, etwa durch Anerkennung des Privateigentums. Möglich ist auch eine Begrenzung der Amtszeit von hohen Amtsträgern.

Mit einer weitergehenden politischen Öffnung wird allerdings nicht gerechnet. Unter Führung von Raúl Castro hat Kuba eine vorsichtige Wirtschaftsöffnung und eine Annäherung an den einstigen Erzfeind USA eingeleitet. Eine Abschaffung des Einparteiensystems schloss Castro aber stets aus. Seiner Regierung wurde zudem regelmässig die Verfolgung politisch Andersdenkender vorgeworfen.

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Laut Feuerwehr keine Verletzten: Grossbrand in Bümpliz-Bethlehem unter Kontrolle

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 20:30

In Bern hat es gebrannt! Leserreporter berichteten am Samstagabend, dass über einem Wohnquartier in Bümpliz-Bethlehem dicke Rauchwolken zu sehen waren. Der Brand ist mittlerweile unter Kontrolle.

In Bern hat es gebrannt! Leserreporter berichteten am Samstagabend, dass über einem Wohnquartier in Bümpliz-Bethlehem dicke Rauchwolken zu sehen waren.

Der Grund: An der Looslistrasse brach ein Dachstockbrand aus. Die Feuerwehr war mit einem Grossaufgebot im Einsatz. Laut Leserreporter-Bildern waren die Einsatzkräfte auch mit Drehleitern unterwegs, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Der Brand brach kurz vor 20 Uhr aus.

Bewohner wurden in Sicherheit gebracht

Als die Feuerwehr anrückte brannte der mittlere Dachstock des dreiteiligen Mehrfamilienhauses und breitete sich auf die beiden Dachstöcke der angrenzenden Liegenschaften aus. Aber: Durch den Einsatz der Feuerwehr konnte ein weiteres Übergreifen auf ein angebautes Gebäude verhindert werden.

Alle Bewohner wurde evakuiert und bei einem nahe gelegenen Sammelpunkt in Sicherheit gebracht, schreibt die Berner Feuerwehr in einer Mitteilung. 

30 Wohnungen betroffen

Zwei Stunden später war der Grossbrand unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten dauern im Moment noch an.

Verletzte und Vermisste gibt es keine. Aber: 55 Personen mussten nach dem Brand betreut werden.

Der Obdachlosenverantwortliche der Stadt Bern ist vor Ort und koordiniert die Unterbringung der Betroffenen. Bislang sind zirka 30 Wohnungen von dem Grossbrand und den Löscharbeiten betroffen.

Wieso das Feuer ausbrach, ist noch unklar. Spezialisten haben die Ermittlungen aufgenommen. Der Schaden ist gross, kann aber noch nicht beziffert werden.

Schaulustige vor Ort

«Es roch in meiner Wohnung stark nach rauch. Als ich aus dem Balkon schaute, sah ich dann das riesige Feuer!», berichtete ein Leserrepoter am frühen Samstagabend. Ein anderer Augenzeuge erklärte gegenüber BLICK, dass er von Ittigen BE aus die hohe Rauchwolke sah. Der dramatische Anblick des Brands löste bei Leserreportern auch Besorgnis aus: «Ich hoffe, dass niemand verletzt wurde!»

Vor dem Einsatzort der Feuerwehr versammelten sich mehrere Dutzend Schaulustige. Sie wurden laut einem Augenzeugen weggeschickt. (pma)

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Menschenrechte: Lugano erlebt seine erste Gay Pride

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 20:24

Lugano hat am Samstag ihre erste Gay Pride erlebt. Bunt gekleidet und in friedlicher Stimmung zogen die nach Polizeiangaben rund 7000 Teilnehmer durch die Stadt. Aussenminister Ignazio Cassis verurteilte auf Grund von sexueller Orientierung ausgeübte Gewalt.

Angereist waren die Kundgebungsteilnehmer aus der Schweiz - namentlich aus der Westschweiz und dem Tessin - und auch aus Italien. Sie zogen das Seequai entlang und durchs Stadtzentrum und mussten wegen eines Gewitters zeitweise ihre Regenschirme öffnen.

Cassis begrüsste die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Namen des Bundesrates an der ersten Gay Pride der italienischsprachigen Schweiz. «Dies tue ich aus dreifacher Überzeugung, nämlich als Vertreter der Auslandschweizer, der liberalen Werte meiner Partei und meiner Italianità», sagte der FDP-Bundesrat.

Er verurteile jegliche diskriminierende oder gewalttätige Haltung auf Grund von sexuellen Präferenzen, sagte Cassis. In mehr als 70 Ländern sei Homosexualität verboten. In einigen Ländern werde sie gar mit dem Tod bestraft.

Er erinnerte an die Rolle der Schweiz beim Einstehen für die Menschenrechte, unabhängig von der sexuellen Orientierung. Vor ein paar Tagen habe er diese Frage mit einer Delegation aus Weissrussland besprochen. Die Eröffnung einer Schweizer Botschaft in Minsk sei an die Akzeptanz von Homosexuellen gebunden, sagte Cassis.

Cassis beglückwünschte die Organisatoren der Gay Pride in Lugano für ihren Mut, die Veranstaltung im eher konservativen Tessin auf die Beine gestellt zu haben. Katholische Kreise hatten den Anlass im Vorfeld kritisiert, erhielten aber keine Bewilligung für eine Gegenkundgebung.

Mit Cassis freuten sich der Luganeser Stadtpräsident Marco Borradori (Lega) und die Tessiner Grossratspräsidentin Pelin Kandemir Bordoli (SP) über den Erfolg der ersten Tessiner Gay Pride. Der Anlass sei wichtig für die Öffnung des Kantons gegenüber Minderheiten.

«Unsere Gesellschaft hat sich in 20 Jahren stark gewandelt», sagte Cassis im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Vor 20 Jahren habe er sich als Arzt im Tessin mit der Immunschwächekrankheit Aids beschäftigt. Von der Krankheit oder von Homosexualität zu sprechen, sei damals ein Tabu gewesen.

Es war der Westschweizer Pride-Umzug, der dieses Jahr in Lugano stattfand, nachdem er vergangenes Jahr durch Bern gezogen war. Politische Forderungen waren mit der Pride 2018 nicht verbunden. Ziel der Teilnehmenden sei es, Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT) nachhaltig sichtbar zu machen, sagte ein Sprecher.

Denn LGBT seien trotz Verbesserungen immer noch Opfer von Diskriminierung. Besonders in Schulen, Sportvereinen und ähnlichen Institutionen würden sie eingeschüchtert oder beleidigt, heisst es in der Broschüre zur Kundgebung.

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Familie Jasari aus Riehen BS trauert um ihren toten Vierbeiner: Hund Chucky (†7) wird totgefahren – Polizei ists egal

Blick.ch - Sat, 06/02/2018 - 20:17

RIEHEN BS - Herzlose Polizei: Hund Chucky wird überfahren, doch der Freund und Helfer rückt nicht aus. Auch Chuckys Frauchen wird angefahren. Jetzt räumt die Polizei Fehler ein.

Anifja Jasari (59) aus Riehen BS geht mit ihren drei Hunden spazieren. Dann kommts zur Tragödie: Ein Lastwagen überfährt einen der Hunde. Statt anzuhalten, macht sich der LKW aus dem Staub. Die Polizei Riehen wird alarmiert. Taucht aber nicht auf.

Familie Jasari kann das Handeln der Polizei nicht nachvollziehen und ist wütend und besorgt zugleich: «Meine Mutter hat keine Kraft, um den Vorfall noch einmal zu schildern. Ihr geht es sehr schlecht. Sie nimmt Anti-Depressiva und muss gar zum Psychiater. Sie starrt nur ins Leere und spricht kaum», sagt Tochter Ganimetja Jasari (32) zu BLICK. Ganimetja erzählt BLICK die traumatischen Erlebnisse ihrer Mutter.

Frau rettet sich in Böschung und fällt in Bach

Letzte Woche, Donnerstagmorgen – ein warmer Frühlingstag. Anifja Jasari geht mit ihren drei Hunden spazieren. Ganz gemütlich, denn in der Riehener Strasse «In der Au» herrscht Fahrverbot. Plötzlich braust ein Lastwagen heran. Anifja Jasari weicht aus, wird aber dennoch vom LKW angefahren. Dadurch landet sie im Bächlein, das gleich neben dem Spazierweg vorbeirauscht. Sie verletzt sich am Sprunggelenk.

Zwei von Jasaris Hunden, Samira (2) und ihr Welpe Nino (10 Monate) reisst die Frau mit sich hinunter ins Wasser. Der dritte Vierbeiner, ein Shih Tzu, bleibt auf dem Randstein. Er heisst Chucky und ist sieben Jahre alt. Trotz lautem Rufen – Chucky verharrt in Schockstarre. Der tonnenschwere Lastwagen bremst nicht ab.

Das Hinterrad des Lasters trifft das Tier frontal. Ganimetja: «Durch die Wucht verdrehte sich Chuckys Köpfchen um fast 360 Grad. Sein Haupt wurde vom Rest des Körpers umgedreht.»

Chuckys Kopf hängt herunter. Anifja Jasari nimmt ihren Liebling in die Arme und drückt ihn fest an sich. Er blutet aus der Nase und aus dem Mund. Sein Herz schlägt nicht mehr. Weinend und schreiend läuft Anifja die 1,5 km nach Hause. Den toten Chucky im Arm.

Polizei sah keine Dringlichkeit

Familie Jasari alarmiert umgehend den Polizeiposten Riehen. «Sie sagten uns, dass sie eine Patrouille vorbeischicken», erzählt Ganimetja. Stunden vergehen. Nichts passiert. Toprak Yerguz, Sprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt, sagt zu BLICK: «Eine Dringlichkeit war den Mitarbeitenden nicht sofort ersichtlich. Auf der Einsatzzentrale wurde beschlossen, das Veterinäramt zum Bergen des toten Tiers zu schicken.»

Nach dem x-ten Telefonat von Ganimetja Jasari an die Polizei sagt ihr ein Riehener Polizist, es handle sich um einen «Sachschaden». Für so etwas werde niemand ausrücken.

«Ich bin frustriert und enttäuscht. Ich habe dem Polizisten gesagt, dass ein Lebewesen getötet wurde. Überdies werden Tiere nach dem neuen Tiergesetz sowieso nicht mehr als Sache betrachtet.»

Ganimetja erzählt, dass die Polizei mit ihrer Mutter sprechen wollte. «Sie war am Boden zerstört. Zudem kann sie nicht gut Deutsch. Wir sind serbischer Herkunft. Sie konnte unmöglich am Telefon Auskunft geben.» Laut Ganimetja habe der Polizist dann abfällig geantwortet, dass so etwas typisch für Ausländer sei.

Die Tochter meint weiter: «Die Polizei hat nicht nur falsch und herablassend – sondern auch rassistisch gehandelt. Wegen unserer Herkunft wurden wir nicht ernst genommen. Wohl deswegen rückte die Polizei Riehen nicht aus.»

Grosse Anteilnahme an Chuckys Tod

Yerguz: «Wir weisen den Vorwurf des Rassismus zurück.» Er räumt jedoch ein, dass der Fall Chucky nicht optimal verlaufen sei. «Erst als es danach zu weiteren Telefonaten mit der Person kam, die sich mit der Polizei in Verbindung setzte und diese anforderte, wurde das Ausmass des Unfalls ersichtlich. Dass in diesem Fall aufgrund von Missverständnissen der Beizug der Verkehrspolizei länger gedauert hat, bedauern wir sehr.» Man werde sich mit bei der Person, die sich mit der Polizei in Verbindung setzte und diese anforderte, schriftlich melden. Die Ermittlungen der Verkehrspolizei sind im Gange.

Die Jasaris sind noch immer am Boden zerstört: «Ein rücksichtsloser LKW-Fahrer hat uns Chucky weggenommen und meine Mutter verletzt», so Ganimetja. «Chucky war der Liebling der Familie.»

Immerhin: Die Anteilnahme an Chucks Tod ist enorm. «In den letzten Tagen kontaktierten uns fast hundert Leute, um ihr Beileid für Chucky auszusprechen.»

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