Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt, dass das multilaterale System zu schwach ist, um Frieden sicherzustellen. In diesem Interview beurteilt Anna-Katharina Hornidge die Lage. Sie ist die Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklung und Nachhaltigkeit (IDOS – German Institute of Development and Sustainability), das bis Ende Juni Deutsches Institut für Entwicklungspolitik hieß. Aus ihrer Sicht stehen wir in einem globalen Konflikt, bei dem irrationale Ansprüche rationale Entscheidungsprozesse behindern. Anna-Katharina Hornidge im Interview mit Hans Dembowski.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt, dass das multilaterale System zu schwach ist, um Frieden sicherzustellen. In diesem Interview beurteilt Anna-Katharina Hornidge die Lage. Sie ist die Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklung und Nachhaltigkeit (IDOS – German Institute of Development and Sustainability), das bis Ende Juni Deutsches Institut für Entwicklungspolitik hieß. Aus ihrer Sicht stehen wir in einem globalen Konflikt, bei dem irrationale Ansprüche rationale Entscheidungsprozesse behindern. Anna-Katharina Hornidge im Interview mit Hans Dembowski.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt, dass das multilaterale System zu schwach ist, um Frieden sicherzustellen. In diesem Interview beurteilt Anna-Katharina Hornidge die Lage. Sie ist die Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklung und Nachhaltigkeit (IDOS – German Institute of Development and Sustainability), das bis Ende Juni Deutsches Institut für Entwicklungspolitik hieß. Aus ihrer Sicht stehen wir in einem globalen Konflikt, bei dem irrationale Ansprüche rationale Entscheidungsprozesse behindern. Anna-Katharina Hornidge im Interview mit Hans Dembowski.
Action-oriented summits like the 2018 Global Climate Action Summit and 2019 UN Climate Action Summit, have become a major feature of global climate governance. Their emphasis on cooperative initiatives by a host of non-state and local actors creates high expectations, especially when, according to the IPCC, governments’ policies still set the world on course for a disastrous 2.7 °C warming. While earlier studies have cautioned against undue optimism, empirical evidence on summits and their ability to leverage transnational capacities has been scarce. Here using a dataset of 276 climate initiatives we show important differences in output performance, with no improvement among initiatives associated with more recent summits. A summit’s focus on certain themes and an emphasis on minimal requirements for institutional robustness, however, can positively influence the effectiveness of transnational engagement. These results make an empirical contribution towards understanding the increasingly transnational nature of climate governance.
Action-oriented summits like the 2018 Global Climate Action Summit and 2019 UN Climate Action Summit, have become a major feature of global climate governance. Their emphasis on cooperative initiatives by a host of non-state and local actors creates high expectations, especially when, according to the IPCC, governments’ policies still set the world on course for a disastrous 2.7 °C warming. While earlier studies have cautioned against undue optimism, empirical evidence on summits and their ability to leverage transnational capacities has been scarce. Here using a dataset of 276 climate initiatives we show important differences in output performance, with no improvement among initiatives associated with more recent summits. A summit’s focus on certain themes and an emphasis on minimal requirements for institutional robustness, however, can positively influence the effectiveness of transnational engagement. These results make an empirical contribution towards understanding the increasingly transnational nature of climate governance.
Action-oriented summits like the 2018 Global Climate Action Summit and 2019 UN Climate Action Summit, have become a major feature of global climate governance. Their emphasis on cooperative initiatives by a host of non-state and local actors creates high expectations, especially when, according to the IPCC, governments’ policies still set the world on course for a disastrous 2.7 °C warming. While earlier studies have cautioned against undue optimism, empirical evidence on summits and their ability to leverage transnational capacities has been scarce. Here using a dataset of 276 climate initiatives we show important differences in output performance, with no improvement among initiatives associated with more recent summits. A summit’s focus on certain themes and an emphasis on minimal requirements for institutional robustness, however, can positively influence the effectiveness of transnational engagement. These results make an empirical contribution towards understanding the increasingly transnational nature of climate governance.
Nur wenige internationale Übereinkünfte, die von den jeweiligen Zeitgenossen als historisch wahrgenommen werden, sind dies auch in den Augen späterer Generationen. Sie sind stets Produkt und Ausdruck ihrer Zeit, können aber auch über diese hinausweisen, indem sie erwartete und angestrebte Zukünfte verhandeln. Wenn nur wenige Jahre später die Welt schon wieder anders erscheint, versuchen sich dann neu zusammengesetzte Kohorten internationaler Diplomatie am nächsten »historischen« Wurf. Dabei geht allzu leicht das Gefühl für die miteinander verknüpften institutionellen und programmatischen Pfadabhängigkeiten verloren. Ohne das Wissen um bereits früher erzielte Verständigungen und Fortschritte kann aber auch das Bewusstsein für die notwendigen nächsten Schritte schwer gedeihen.
Russia’s war of aggression in Ukraine proves that the multilateral system is too weak to safeguard peace. Anna-Katharina Hornidge, the director of the German Institute of Development and Sustainability (IDOS) – assessed matters in an interview with D+C/E+Z. According to her, we are witnessing a global conflict in which irrational aspirations are pitted against reasoned deliberation. (Anna-Katharina Hornidge interviewed by Hans Dembowski)
Nur wenige internationale Übereinkünfte, die von den jeweiligen Zeitgenossen als historisch wahrgenommen werden, sind dies auch in den Augen späterer Generationen. Sie sind stets Produkt und Ausdruck ihrer Zeit, können aber auch über diese hinausweisen, indem sie erwartete und angestrebte Zukünfte verhandeln. Wenn nur wenige Jahre später die Welt schon wieder anders erscheint, versuchen sich dann neu zusammengesetzte Kohorten internationaler Diplomatie am nächsten »historischen« Wurf. Dabei geht allzu leicht das Gefühl für die miteinander verknüpften institutionellen und programmatischen Pfadabhängigkeiten verloren. Ohne das Wissen um bereits früher erzielte Verständigungen und Fortschritte kann aber auch das Bewusstsein für die notwendigen nächsten Schritte schwer gedeihen.
Russia’s war of aggression in Ukraine proves that the multilateral system is too weak to safeguard peace. Anna-Katharina Hornidge, the director of the German Institute of Development and Sustainability (IDOS) – assessed matters in an interview with D+C/E+Z. According to her, we are witnessing a global conflict in which irrational aspirations are pitted against reasoned deliberation. (Anna-Katharina Hornidge interviewed by Hans Dembowski)
Nur wenige internationale Übereinkünfte, die von den jeweiligen Zeitgenossen als historisch wahrgenommen werden, sind dies auch in den Augen späterer Generationen. Sie sind stets Produkt und Ausdruck ihrer Zeit, können aber auch über diese hinausweisen, indem sie erwartete und angestrebte Zukünfte verhandeln. Wenn nur wenige Jahre später die Welt schon wieder anders erscheint, versuchen sich dann neu zusammengesetzte Kohorten internationaler Diplomatie am nächsten »historischen« Wurf. Dabei geht allzu leicht das Gefühl für die miteinander verknüpften institutionellen und programmatischen Pfadabhängigkeiten verloren. Ohne das Wissen um bereits früher erzielte Verständigungen und Fortschritte kann aber auch das Bewusstsein für die notwendigen nächsten Schritte schwer gedeihen.
Russia’s war of aggression in Ukraine proves that the multilateral system is too weak to safeguard peace. Anna-Katharina Hornidge, the director of the German Institute of Development and Sustainability (IDOS) – assessed matters in an interview with D+C/E+Z. According to her, we are witnessing a global conflict in which irrational aspirations are pitted against reasoned deliberation. (Anna-Katharina Hornidge interviewed by Hans Dembowski)
Die wachsende Entfremdung zwischen den USA und ihren Partnern in Mittel- und Südamerika ist das sichtbarste Ergebnis des 9. Amerika-Gipfels, der Anfang Juni 2022 in Los Angeles stattfand. Kontrovers war bereits die Einladungspolitik der Regierung Biden gegenüber den 34 Staaten der Region; darüber hinaus bestimmten auch tiefergehende Unstimmigkeiten diesen Gipfel, auf dem der erhoffte Aufbruch in den Beziehungen zwischen USA und Lateinamerika ausblieb. Auf der einen Seite appellierte Biden zur Zusammenarbeit, auf der anderen verlangten die Gäste nach Kooperation ohne Einmischung. Die Staaten Lateinamerikas und der Karibik sind gegenwärtig nicht bereit, in den hemisphärischen Austausch zu investieren. Eine projektbezogene Kooperation mit den extraregionalen Akteuren China, Europa, Russland und Indien erscheint ihnen lohnender, eine zu enge Bindung an die USA dabei nur hinderlich. Europa muss sich auf diese neue Lage einstellen und sein Kooperationsangebot in variabler Geometrie umbauen.
Mit der Task Force Takuba hat Frankreich 2019 bis 2022 eine europäische Militäroperation in Mali angeführt, die sich vom übrigen europäischen Engagement im Sahel unterscheidet: Es handelte sich um einen riskanten Kampfeinsatz einer multinationalen Ad-hoc-Koalition, der außerhalb der EU stattfand. Die meisten der zehn europäischen Juniorpartner der Koalition betrieben mit Takuba primär »Beitrags-Kriegsführung«, um ihre Beziehungen zu Frankreich als diplomatischem und militärischem Schwergewicht in Europa auszubauen. Frankreich verband mit Takuba das Ziel einer politischen und militärischen Lastenteilung im Sahel, aber ebenso das Bemühen, das Ambitionsniveau der verteidigungspolitischen Kooperation in Europa anzuheben, zur Not außerhalb bestehender Institutionen. Eine größer werdende Zahl europäischer Staaten scheint diese Ziele zu teilen. Dies machte Takuba zu einer bemerkenswerten Kooperationsplattform zwischen den Staaten Süd-, Nord- und Zentraleuropas. Mit ihr wurden divergierende regionale Prioritäten überwunden, die nach herkömmlicher Einschätzung ein strukturelles Hindernis verteidigungspolitischer Handlungsfähigkeit in Europa sind. Für Deutschland sind Ad-hoc-Koalitionen aus politischen und verfassungsrechtlichen Gründen ein unbequemes Thema. Durch seine ablehnende Haltung macht sich Berlin zum passiven Zuschauer politisch relevanter Prozesse. Einen Kompromiss – aber noch keine Lösung – im Ringen um europäische Handlungsfähigkeit dürfte die Aktivierung von Artikel 44 EU-Vertrag bedeuten, der Koalitionen der Willigen unter dem Dach der EU ermöglicht.