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Diplomacy & Defense Think Tank News

Protecting democracy from abroad: democracy aid against attempts to circumvent presidential term limits

The article addresses the question of whether international democracy aid helps to protect presidential term limits – a commonly accepted but increasingly challenged safeguard for democracy. According to our analysis, democracy aid is effective in countering attempts to circumvent term limits, thus, it contributed towards protecting democratic standards in African and Latin American countries between 1990 and 2014. Democracy aid helps to fend off term-limit circumventions, but it is not as effective in deterring presidents from trying to circumvent presidential term limits. Our analysis furthermore suggests that there is double the risk of an attempt to circumvent term limits in Latin American than in African states. Although our results confirm prior findings that “targeted aid” such as democracy aid makes a difference for maintaining democratic institutions, it challenges studies that argue democracy assistance has become “tame.” Our findings furthermore support previous indications that more refined theories on the effects of democracy aid in different phases of domestic processes are necessary, in particular in the face of global autocratization trends.

Protecting democracy from abroad: democracy aid against attempts to circumvent presidential term limits

The article addresses the question of whether international democracy aid helps to protect presidential term limits – a commonly accepted but increasingly challenged safeguard for democracy. According to our analysis, democracy aid is effective in countering attempts to circumvent term limits, thus, it contributed towards protecting democratic standards in African and Latin American countries between 1990 and 2014. Democracy aid helps to fend off term-limit circumventions, but it is not as effective in deterring presidents from trying to circumvent presidential term limits. Our analysis furthermore suggests that there is double the risk of an attempt to circumvent term limits in Latin American than in African states. Although our results confirm prior findings that “targeted aid” such as democracy aid makes a difference for maintaining democratic institutions, it challenges studies that argue democracy assistance has become “tame.” Our findings furthermore support previous indications that more refined theories on the effects of democracy aid in different phases of domestic processes are necessary, in particular in the face of global autocratization trends.

Protecting democracy from abroad: democracy aid against attempts to circumvent presidential term limits

The article addresses the question of whether international democracy aid helps to protect presidential term limits – a commonly accepted but increasingly challenged safeguard for democracy. According to our analysis, democracy aid is effective in countering attempts to circumvent term limits, thus, it contributed towards protecting democratic standards in African and Latin American countries between 1990 and 2014. Democracy aid helps to fend off term-limit circumventions, but it is not as effective in deterring presidents from trying to circumvent presidential term limits. Our analysis furthermore suggests that there is double the risk of an attempt to circumvent term limits in Latin American than in African states. Although our results confirm prior findings that “targeted aid” such as democracy aid makes a difference for maintaining democratic institutions, it challenges studies that argue democracy assistance has become “tame.” Our findings furthermore support previous indications that more refined theories on the effects of democracy aid in different phases of domestic processes are necessary, in particular in the face of global autocratization trends.

Wahlsieg der rechten Mitte in Tschechien

SWP - mer, 03/11/2021 - 01:00

Die Wahlen zur tschechischen Abgeordnetenkammer, die am 8. und 9. Oktober 2021 stattfanden, endeten mit einem Sieg der rechten Mitte. Das konservativ-liberale Bünd­nis Spolu erhielt zusammen mit der Allianz, die die Bürgermeisterpartei STAN und die Piratenpartei gebildet haben, eine Mehrheit in der unteren Kammer des tschechischen Parlaments. Der bisherige Premierminister Andrej Babiš scheint sich mit der Niederlage abgefunden zu haben. Trotz großer Ungewissheit über den Gesundheits­zustand des Staatspräsidenten könnte die Regierungsbildung relativ glatt verlaufen. Babiš und seine Partei ANO bleiben aber weiter ein ernstzunehmender Faktor in der Innenpolitik. Die Tschechische Republik wird in der Europäischen Union in vielerlei Hinsicht weiterhin pragmatisch agieren. Die integrationsfreundlichen Kräfte im pro­spektiven Regierungslager werden durch die moderat europaskeptische Strömung in der größten Regierungspartei, der ODS, gebremst. In der Außenpolitik werden »Werte« und Menschenrechte stärker betont werden.

Gemeinsame Herausforderungen von Städten in und jenseits der Arktis

Wie können sich Städte in der Arktis und anderswo an den Klimawandel anpassen? Der diesjährige Welttag der Städte am 31. Oktober stand im Zeichen dieser globalen Herausforderung. Er bildet den Höhepunkt des Urban October und fällt mit dem Beginn der Konferenz der Vertragsparteien (COP 26) des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (UNFCCC) zusammen. Im Fokus all dieser Projekte steht, wie eng Urbanisierung und Klimakrise verzahnt sind. Zum einen ist es für die derzeitigen städtischen Infrastrukturen sehr herausfordernd mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Zum anderen verursachen Städte 75 Prozent der weltweiten Emissionen und wachsen weiter: Bis 2050 werden voraussichtlich zwei Drittel der Menschheit in Städten leben. Die Arktis ist hier keine Ausnahme.

Ungeachtet unterschiedlicher geografischer Faktoren und Governance-Rahmen tun sich Länder schwer mit dem Aufbau resilienter Städte. Taifune in Südostasien, Wirbelstürme in den USA und Überschwemmungen in Deutschland sind Beispiele für die anfällige Infrastruktur und die dringend nötigen Veränderungen. Zugleich sind manche Städte stärker vom Klimawandel betroffen als andere. Hafenstädten, in denen mindestens 130 Millionen Menschen leben, drohen Überschwemmungen und der Verlust von Landfläche. Die Städte in der Arktis erwärmen sich mindestens doppelt so schnell wie andere Regionen und sind daher besonders gefährdet. Sie veranschaulichen, dass die beiden Fragen, wie sich Städte an den Klimawandel anpassen können und wie sich die Stadtentwicklung in der Arktis und darüber hinaus auf die globale Zukunft auswirkt, nicht voneinander losgelöst beantwortet werden sollten, denn beide erfordern eine kohärente Lösung, die sich an lokalen Kontexten orientiert.

Auf den ersten Blick folgt auch die Arktis dem üblichen Urbanisierungstrend, das heißt, die urbane/rurale Bevölkerungsstruktur ändert sich, da immer mehr Menschen in die Städte ziehen. In der Arktis jedoch destabilisiert die Permafrostdegradation die Infrastruktur: „Es gibt keine einzige Siedlung in der russischen Arktis, in der nicht ein zerstörtes oder verformtes Gebäude zu finden wäre“. Da die Arktis sehr abgelegen ist, sind ihre mehr als vier Millionen Einwohner*innen stark auf die Infrastruktur angewiesen. Ähnlich wie bei den von Überschwemmungen betroffenen Küstenstädten bleibt den arktischen Städten angesichts der Permafrostdegradation nur die Umsiedlung. Doch stehen solche Umsiedlungen oft im Konflikt mit Landbesitzrechten. Wie viele Städte in der Arktis befindet sich Kiruna/Giron (Nordschweden) auf traditionell indigenem Land. Doch schränkt die wachsende Stadt die traditionelle Landnutzung der Sámi ein. Die Verstädterung wirkt hier wie ein fortwährender Grundpfeiler der Kolonialisierung und ihrer Folgen: Verschiedene Arten der Landnutzung konkurrieren miteinander, und indigene Gemeinschaften werden oft einfach unter dem Label ländliche Bevölkerung subsummiert. An Kiruna lässt sich zudem ablesen, wie die Ressourcenförderung Landflucht verstärkt ebenso wie den Bau neuer Infrastrukturen. Beides beschleunigt letztlich auch den Klimawandel.

Wirtschaftliche Gründe werden auch in Zukunft ein wichtiger Faktor für die Abwanderung in die Städte sein, und immer wird es dabei um die kontroverse Frage gehen, ob der Fokus auf der Wirtschaft oder der Umwelt liegen sollte. Die Interessen kollidieren oft nicht nur zwischen verschiedenen Interessengruppen, sondern auch zwischen verschiedenen Regierungsebenen. Vielversprechend sind jedoch Anpassungsstrategien in der Arktis, die auf Zusammenarbeit, partizipative Ansätze und lokale Governance setzen. Seit jeher werden verschiedene Interessengruppen in die Politikgestaltung einbezogen. Das sogenannte nordische Modell der lokalen Governance (angewandt in Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und Island) sieht die Bildung eines Netzwerkes aus Interessenvertreter*innen verschiedener Sektoren und Gruppen vor, deren Zusammenarbeit den Wissensaustausch entscheidend vorantreiben kann. Die Städte in der europäischen Arktis kooperieren darüber hinaus auch grenzüberschreitend im Rahmen von Städtenetzwerken wie dem Arctic Mayors Forum. Das Forum soll lokales Wissen bündeln, um den Einfluss auf höhere Regierungsebenen zu verstärken. So unterstützt es die lokale Einbettung globaler Vereinbarungen und den Austausch lokaler Erfahrungen und Kenntnisse, die letztlich zu kohärenteren politischen Ansätzen für die Anpassung vor Ort führen.

Trotz der besonderen Herausforderungen, denen arktische Städte angesichts des Klimawandels gegenüberstehen, können die Governance-Modelle, die zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen könnten, Städten in anderen Regionen als Vorbild dienen. Die Stärkung der lokalen Ebene und der kooperative Ansatz in der Region sind auch Strategien, die vom Welttag der Städte 2021 gefördert werden, der die Zusammenarbeit zwischen Städten als Schlüssel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und des Pariser Abkommens bezeichnet. UN-Generalsekretär António Guterres fordert ebenfalls die Einbindung städtischer Gemeinschaften in die politische Entscheidungsfindung und die Bereitstellung finanzieller Ressourcen, um „inklusivere und dauerhaftere“ Ergebnisse zu erzielen. Dafür müssen die politischen Rahmenbedingungen gestärkt werden, die eine stärkere Zusammenarbeit über verschiedene Regierungsebenen hinweg ermöglichen – nicht nur in der Arktis, sondern auch darüber hinaus. Indem wir Städtenetzwerke als verantwortungsvolle und kompetente Akteure betrachten, können wir ihr Potenzial nutzen, um zu regionalen Lösungen für die Bewältigung grenzüberschreitender Herausforderungen beizutragen.

Dieser Text entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „Nachhaltige städtische Entwicklung in der Europäischen Arktis (SUDEA): Verbesserung von transnationaler Kooperation in abgeschiedenen Regionen“ (Projektnummer 426674468), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem polnischen Wissenschaftszentrum (NCN) (UMO-Vereinbarung - 2018/31/G/HS5/02448) gefördert wird.


Michał Łuszczuk, PhD, ist assoziierter Professor im Fachbereich Soziale und Ökonomische Geographie am Institut für sozialökonomische Geographie und Raumplanung an der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin, Polen. Er ist Ko-Leiter des SUDEA Projektes.

Katarzyna Radzik-Maruszak, PhD, ist assoziierte Professorin im Fachbereich Öffentliche Verwaltung an der Fakultät für Politikwissenschaft und Journalismus an der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin, Polen. Sie ist Wissenschaftlerin im SUDEA Projekt.

Gemeinsame Herausforderungen von Städten in und jenseits der Arktis

Wie können sich Städte in der Arktis und anderswo an den Klimawandel anpassen? Der diesjährige Welttag der Städte am 31. Oktober stand im Zeichen dieser globalen Herausforderung. Er bildet den Höhepunkt des Urban October und fällt mit dem Beginn der Konferenz der Vertragsparteien (COP 26) des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (UNFCCC) zusammen. Im Fokus all dieser Projekte steht, wie eng Urbanisierung und Klimakrise verzahnt sind. Zum einen ist es für die derzeitigen städtischen Infrastrukturen sehr herausfordernd mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Zum anderen verursachen Städte 75 Prozent der weltweiten Emissionen und wachsen weiter: Bis 2050 werden voraussichtlich zwei Drittel der Menschheit in Städten leben. Die Arktis ist hier keine Ausnahme.

Ungeachtet unterschiedlicher geografischer Faktoren und Governance-Rahmen tun sich Länder schwer mit dem Aufbau resilienter Städte. Taifune in Südostasien, Wirbelstürme in den USA und Überschwemmungen in Deutschland sind Beispiele für die anfällige Infrastruktur und die dringend nötigen Veränderungen. Zugleich sind manche Städte stärker vom Klimawandel betroffen als andere. Hafenstädten, in denen mindestens 130 Millionen Menschen leben, drohen Überschwemmungen und der Verlust von Landfläche. Die Städte in der Arktis erwärmen sich mindestens doppelt so schnell wie andere Regionen und sind daher besonders gefährdet. Sie veranschaulichen, dass die beiden Fragen, wie sich Städte an den Klimawandel anpassen können und wie sich die Stadtentwicklung in der Arktis und darüber hinaus auf die globale Zukunft auswirkt, nicht voneinander losgelöst beantwortet werden sollten, denn beide erfordern eine kohärente Lösung, die sich an lokalen Kontexten orientiert.

Auf den ersten Blick folgt auch die Arktis dem üblichen Urbanisierungstrend, das heißt, die urbane/rurale Bevölkerungsstruktur ändert sich, da immer mehr Menschen in die Städte ziehen. In der Arktis jedoch destabilisiert die Permafrostdegradation die Infrastruktur: „Es gibt keine einzige Siedlung in der russischen Arktis, in der nicht ein zerstörtes oder verformtes Gebäude zu finden wäre“. Da die Arktis sehr abgelegen ist, sind ihre mehr als vier Millionen Einwohner*innen stark auf die Infrastruktur angewiesen. Ähnlich wie bei den von Überschwemmungen betroffenen Küstenstädten bleibt den arktischen Städten angesichts der Permafrostdegradation nur die Umsiedlung. Doch stehen solche Umsiedlungen oft im Konflikt mit Landbesitzrechten. Wie viele Städte in der Arktis befindet sich Kiruna/Giron (Nordschweden) auf traditionell indigenem Land. Doch schränkt die wachsende Stadt die traditionelle Landnutzung der Sámi ein. Die Verstädterung wirkt hier wie ein fortwährender Grundpfeiler der Kolonialisierung und ihrer Folgen: Verschiedene Arten der Landnutzung konkurrieren miteinander, und indigene Gemeinschaften werden oft einfach unter dem Label ländliche Bevölkerung subsummiert. An Kiruna lässt sich zudem ablesen, wie die Ressourcenförderung Landflucht verstärkt ebenso wie den Bau neuer Infrastrukturen. Beides beschleunigt letztlich auch den Klimawandel.

Wirtschaftliche Gründe werden auch in Zukunft ein wichtiger Faktor für die Abwanderung in die Städte sein, und immer wird es dabei um die kontroverse Frage gehen, ob der Fokus auf der Wirtschaft oder der Umwelt liegen sollte. Die Interessen kollidieren oft nicht nur zwischen verschiedenen Interessengruppen, sondern auch zwischen verschiedenen Regierungsebenen. Vielversprechend sind jedoch Anpassungsstrategien in der Arktis, die auf Zusammenarbeit, partizipative Ansätze und lokale Governance setzen. Seit jeher werden verschiedene Interessengruppen in die Politikgestaltung einbezogen. Das sogenannte nordische Modell der lokalen Governance (angewandt in Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und Island) sieht die Bildung eines Netzwerkes aus Interessenvertreter*innen verschiedener Sektoren und Gruppen vor, deren Zusammenarbeit den Wissensaustausch entscheidend vorantreiben kann. Die Städte in der europäischen Arktis kooperieren darüber hinaus auch grenzüberschreitend im Rahmen von Städtenetzwerken wie dem Arctic Mayors Forum. Das Forum soll lokales Wissen bündeln, um den Einfluss auf höhere Regierungsebenen zu verstärken. So unterstützt es die lokale Einbettung globaler Vereinbarungen und den Austausch lokaler Erfahrungen und Kenntnisse, die letztlich zu kohärenteren politischen Ansätzen für die Anpassung vor Ort führen.

Trotz der besonderen Herausforderungen, denen arktische Städte angesichts des Klimawandels gegenüberstehen, können die Governance-Modelle, die zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen könnten, Städten in anderen Regionen als Vorbild dienen. Die Stärkung der lokalen Ebene und der kooperative Ansatz in der Region sind auch Strategien, die vom Welttag der Städte 2021 gefördert werden, der die Zusammenarbeit zwischen Städten als Schlüssel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und des Pariser Abkommens bezeichnet. UN-Generalsekretär António Guterres fordert ebenfalls die Einbindung städtischer Gemeinschaften in die politische Entscheidungsfindung und die Bereitstellung finanzieller Ressourcen, um „inklusivere und dauerhaftere“ Ergebnisse zu erzielen. Dafür müssen die politischen Rahmenbedingungen gestärkt werden, die eine stärkere Zusammenarbeit über verschiedene Regierungsebenen hinweg ermöglichen – nicht nur in der Arktis, sondern auch darüber hinaus. Indem wir Städtenetzwerke als verantwortungsvolle und kompetente Akteure betrachten, können wir ihr Potenzial nutzen, um zu regionalen Lösungen für die Bewältigung grenzüberschreitender Herausforderungen beizutragen.

Dieser Text entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „Nachhaltige städtische Entwicklung in der Europäischen Arktis (SUDEA): Verbesserung von transnationaler Kooperation in abgeschiedenen Regionen“ (Projektnummer 426674468), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem polnischen Wissenschaftszentrum (NCN) (UMO-Vereinbarung - 2018/31/G/HS5/02448) gefördert wird.


Michał Łuszczuk, PhD, ist assoziierter Professor im Fachbereich Soziale und Ökonomische Geographie am Institut für sozialökonomische Geographie und Raumplanung an der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin, Polen. Er ist Ko-Leiter des SUDEA Projektes.

Katarzyna Radzik-Maruszak, PhD, ist assoziierte Professorin im Fachbereich Öffentliche Verwaltung an der Fakultät für Politikwissenschaft und Journalismus an der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin, Polen. Sie ist Wissenschaftlerin im SUDEA Projekt.

Gemeinsame Herausforderungen von Städten in und jenseits der Arktis

Wie können sich Städte in der Arktis und anderswo an den Klimawandel anpassen? Der diesjährige Welttag der Städte am 31. Oktober stand im Zeichen dieser globalen Herausforderung. Er bildet den Höhepunkt des Urban October und fällt mit dem Beginn der Konferenz der Vertragsparteien (COP 26) des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (UNFCCC) zusammen. Im Fokus all dieser Projekte steht, wie eng Urbanisierung und Klimakrise verzahnt sind. Zum einen ist es für die derzeitigen städtischen Infrastrukturen sehr herausfordernd mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Zum anderen verursachen Städte 75 Prozent der weltweiten Emissionen und wachsen weiter: Bis 2050 werden voraussichtlich zwei Drittel der Menschheit in Städten leben. Die Arktis ist hier keine Ausnahme.

Ungeachtet unterschiedlicher geografischer Faktoren und Governance-Rahmen tun sich Länder schwer mit dem Aufbau resilienter Städte. Taifune in Südostasien, Wirbelstürme in den USA und Überschwemmungen in Deutschland sind Beispiele für die anfällige Infrastruktur und die dringend nötigen Veränderungen. Zugleich sind manche Städte stärker vom Klimawandel betroffen als andere. Hafenstädten, in denen mindestens 130 Millionen Menschen leben, drohen Überschwemmungen und der Verlust von Landfläche. Die Städte in der Arktis erwärmen sich mindestens doppelt so schnell wie andere Regionen und sind daher besonders gefährdet. Sie veranschaulichen, dass die beiden Fragen, wie sich Städte an den Klimawandel anpassen können und wie sich die Stadtentwicklung in der Arktis und darüber hinaus auf die globale Zukunft auswirkt, nicht voneinander losgelöst beantwortet werden sollten, denn beide erfordern eine kohärente Lösung, die sich an lokalen Kontexten orientiert.

Auf den ersten Blick folgt auch die Arktis dem üblichen Urbanisierungstrend, das heißt, die urbane/rurale Bevölkerungsstruktur ändert sich, da immer mehr Menschen in die Städte ziehen. In der Arktis jedoch destabilisiert die Permafrostdegradation die Infrastruktur: „Es gibt keine einzige Siedlung in der russischen Arktis, in der nicht ein zerstörtes oder verformtes Gebäude zu finden wäre“. Da die Arktis sehr abgelegen ist, sind ihre mehr als vier Millionen Einwohner*innen stark auf die Infrastruktur angewiesen. Ähnlich wie bei den von Überschwemmungen betroffenen Küstenstädten bleibt den arktischen Städten angesichts der Permafrostdegradation nur die Umsiedlung. Doch stehen solche Umsiedlungen oft im Konflikt mit Landbesitzrechten. Wie viele Städte in der Arktis befindet sich Kiruna/Giron (Nordschweden) auf traditionell indigenem Land. Doch schränkt die wachsende Stadt die traditionelle Landnutzung der Sámi ein. Die Verstädterung wirkt hier wie ein fortwährender Grundpfeiler der Kolonialisierung und ihrer Folgen: Verschiedene Arten der Landnutzung konkurrieren miteinander, und indigene Gemeinschaften werden oft einfach unter dem Label ländliche Bevölkerung subsummiert. An Kiruna lässt sich zudem ablesen, wie die Ressourcenförderung Landflucht verstärkt ebenso wie den Bau neuer Infrastrukturen. Beides beschleunigt letztlich auch den Klimawandel.

Wirtschaftliche Gründe werden auch in Zukunft ein wichtiger Faktor für die Abwanderung in die Städte sein, und immer wird es dabei um die kontroverse Frage gehen, ob der Fokus auf der Wirtschaft oder der Umwelt liegen sollte. Die Interessen kollidieren oft nicht nur zwischen verschiedenen Interessengruppen, sondern auch zwischen verschiedenen Regierungsebenen. Vielversprechend sind jedoch Anpassungsstrategien in der Arktis, die auf Zusammenarbeit, partizipative Ansätze und lokale Governance setzen. Seit jeher werden verschiedene Interessengruppen in die Politikgestaltung einbezogen. Das sogenannte nordische Modell der lokalen Governance (angewandt in Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und Island) sieht die Bildung eines Netzwerkes aus Interessenvertreter*innen verschiedener Sektoren und Gruppen vor, deren Zusammenarbeit den Wissensaustausch entscheidend vorantreiben kann. Die Städte in der europäischen Arktis kooperieren darüber hinaus auch grenzüberschreitend im Rahmen von Städtenetzwerken wie dem Arctic Mayors Forum. Das Forum soll lokales Wissen bündeln, um den Einfluss auf höhere Regierungsebenen zu verstärken. So unterstützt es die lokale Einbettung globaler Vereinbarungen und den Austausch lokaler Erfahrungen und Kenntnisse, die letztlich zu kohärenteren politischen Ansätzen für die Anpassung vor Ort führen.

Trotz der besonderen Herausforderungen, denen arktische Städte angesichts des Klimawandels gegenüberstehen, können die Governance-Modelle, die zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen könnten, Städten in anderen Regionen als Vorbild dienen. Die Stärkung der lokalen Ebene und der kooperative Ansatz in der Region sind auch Strategien, die vom Welttag der Städte 2021 gefördert werden, der die Zusammenarbeit zwischen Städten als Schlüssel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und des Pariser Abkommens bezeichnet. UN-Generalsekretär António Guterres fordert ebenfalls die Einbindung städtischer Gemeinschaften in die politische Entscheidungsfindung und die Bereitstellung finanzieller Ressourcen, um „inklusivere und dauerhaftere“ Ergebnisse zu erzielen. Dafür müssen die politischen Rahmenbedingungen gestärkt werden, die eine stärkere Zusammenarbeit über verschiedene Regierungsebenen hinweg ermöglichen – nicht nur in der Arktis, sondern auch darüber hinaus. Indem wir Städtenetzwerke als verantwortungsvolle und kompetente Akteure betrachten, können wir ihr Potenzial nutzen, um zu regionalen Lösungen für die Bewältigung grenzüberschreitender Herausforderungen beizutragen.

Dieser Text entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „Nachhaltige städtische Entwicklung in der Europäischen Arktis (SUDEA): Verbesserung von transnationaler Kooperation in abgeschiedenen Regionen“ (Projektnummer 426674468), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem polnischen Wissenschaftszentrum (NCN) (UMO-Vereinbarung - 2018/31/G/HS5/02448) gefördert wird.


Michał Łuszczuk, PhD, ist assoziierter Professor im Fachbereich Soziale und Ökonomische Geographie am Institut für sozialökonomische Geographie und Raumplanung an der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin, Polen. Er ist Ko-Leiter des SUDEA Projektes.

Katarzyna Radzik-Maruszak, PhD, ist assoziierte Professorin im Fachbereich Öffentliche Verwaltung an der Fakultät für Politikwissenschaft und Journalismus an der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin, Polen. Sie ist Wissenschaftlerin im SUDEA Projekt.

Tecnología y autonomía estratégica en la Defensa española

Real Instituto Elcano - mar, 02/11/2021 - 09:24
Félix Arteaga (coord.). 03/11/2021

Este Policy Paper describe la creciente importancia de la tecnología y de la innovación en las inversiones de defensa para la competitividad de todo el sector industrial nacional, incluido –pero no solo– el de defensa; y propone una serie de recomendaciones sobre los pasos que deben dar para adaptarse al nuevo contexto.

KommunikationsdesignerIn (w/m/div)

Politikberatung gehört zu den Kernaufgaben des DIW Berlin. Um seine Forschungsergebnisse und Empfehlungen in die wirtschafts- und sozialpolitische Debatte einzubringen, betreibt das Institut eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. Die Abteilung Kommunikation bereitet Themen und Inhalte für unterschiedliche Zielgruppen in verschiedenen Formaten auf. Dazu gehören insbesondere Pressearbeit, Print- und Onlinepublikationen, Website- und Social-Media-Kommunikation sowie Veranstaltungen.

Das DIW Berlin sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n

KommunikationsdesignerIn (w/m/div)

(befristet, 27 Wochenstunden)


Autonomía estratégica europea e intereses de España

Real Instituto Elcano - mar, 02/11/2021 - 06:39
Félix Arteaga, Raquel García, Ignacio Molina, Andrés Ortega, Miguel Otero, Charles Powell y Federico Steinberg. 02/11/2021

Este análisis pretende aportar ideas tanto para una mejor comprensión del concepto de autonomía estratégica europea como para encuadrarlo dentro de los intereses de España, interesada en preservar una economía abierta y la buena relación con EEUU.

Twenty years of climate policy: G20 coverage and gaps

The number and coverage of climate change mitigation policies have increased in thepast twenty years, but important policy adoption gaps remain. To analyse sectoralclimate policy in the G20 over time (2000–2019), we compiled a dataset of climatechange mitigation-relevant policies and identified 50 key policy options thatconstitute a comprehensive sectoral climate policy package. Approximately half ofthese policy options are not widely adopted. Adoption is particularly low forpolicies that aim to: phase out coal and oil and mandate energy reductions inelectricity and heat supply; reduce industrial process emissions and incentivise fuelswitch in industry; design urban planning strategies for retrofits; and support theuse of renewable energy for cooking and heating/cooling purposes in buildings.Policies to remove fossil fuel subsidies and support carbon dioxide removal alsoneed substantial improvement. However, many policy adoption gaps exist as thecoverage of at least one policy option could be improved in each sector. Policy adoption gaps leave at least one-tenth of the G20’s emissions completely uncovered. Filling these gaps is fundamental to realize the full mitigation potential of existing policy options and to advance the transition towards global net zero greenhouse gas emissions.
Key policy insights:
- Mitigation-related policy options can be presented as a matrix by sector to shedlight on what constitutes a comprehensive climate policy package; looking across sectoral climate policies helps to unpack and clarify the status of adoption.
- Policy adoption gaps exist in all sectors. Increasing the sectoral coverage of climate policies will help to ensure that all relevant sectoral emissions and mitigation areas are considered in national mitigation efforts.
- Even if an increase in policy coverage alone does not ensure emission reductions,the absence of policy coverage indicates that emissions can still be further reduced and that a portion of global emissions remain uncovered by policies.
- Despite the observed increase in the number and coverage of climate policies,slow progress towards reducing global emissions and meeting the collective Paris climate goals calls for more comprehensive climate change mitigation policies. Filling policy adoption gaps presents a concrete strategy to improve sectoral, national and global climate policies.

Twenty years of climate policy: G20 coverage and gaps

The number and coverage of climate change mitigation policies have increased in thepast twenty years, but important policy adoption gaps remain. To analyse sectoralclimate policy in the G20 over time (2000–2019), we compiled a dataset of climatechange mitigation-relevant policies and identified 50 key policy options thatconstitute a comprehensive sectoral climate policy package. Approximately half ofthese policy options are not widely adopted. Adoption is particularly low forpolicies that aim to: phase out coal and oil and mandate energy reductions inelectricity and heat supply; reduce industrial process emissions and incentivise fuelswitch in industry; design urban planning strategies for retrofits; and support theuse of renewable energy for cooking and heating/cooling purposes in buildings.Policies to remove fossil fuel subsidies and support carbon dioxide removal alsoneed substantial improvement. However, many policy adoption gaps exist as thecoverage of at least one policy option could be improved in each sector. Policy adoption gaps leave at least one-tenth of the G20’s emissions completely uncovered. Filling these gaps is fundamental to realize the full mitigation potential of existing policy options and to advance the transition towards global net zero greenhouse gas emissions.
Key policy insights:
- Mitigation-related policy options can be presented as a matrix by sector to shedlight on what constitutes a comprehensive climate policy package; looking across sectoral climate policies helps to unpack and clarify the status of adoption.
- Policy adoption gaps exist in all sectors. Increasing the sectoral coverage of climate policies will help to ensure that all relevant sectoral emissions and mitigation areas are considered in national mitigation efforts.
- Even if an increase in policy coverage alone does not ensure emission reductions,the absence of policy coverage indicates that emissions can still be further reduced and that a portion of global emissions remain uncovered by policies.
- Despite the observed increase in the number and coverage of climate policies,slow progress towards reducing global emissions and meeting the collective Paris climate goals calls for more comprehensive climate change mitigation policies. Filling policy adoption gaps presents a concrete strategy to improve sectoral, national and global climate policies.

Twenty years of climate policy: G20 coverage and gaps

The number and coverage of climate change mitigation policies have increased in thepast twenty years, but important policy adoption gaps remain. To analyse sectoralclimate policy in the G20 over time (2000–2019), we compiled a dataset of climatechange mitigation-relevant policies and identified 50 key policy options thatconstitute a comprehensive sectoral climate policy package. Approximately half ofthese policy options are not widely adopted. Adoption is particularly low forpolicies that aim to: phase out coal and oil and mandate energy reductions inelectricity and heat supply; reduce industrial process emissions and incentivise fuelswitch in industry; design urban planning strategies for retrofits; and support theuse of renewable energy for cooking and heating/cooling purposes in buildings.Policies to remove fossil fuel subsidies and support carbon dioxide removal alsoneed substantial improvement. However, many policy adoption gaps exist as thecoverage of at least one policy option could be improved in each sector. Policy adoption gaps leave at least one-tenth of the G20’s emissions completely uncovered. Filling these gaps is fundamental to realize the full mitigation potential of existing policy options and to advance the transition towards global net zero greenhouse gas emissions.
Key policy insights:
- Mitigation-related policy options can be presented as a matrix by sector to shedlight on what constitutes a comprehensive climate policy package; looking across sectoral climate policies helps to unpack and clarify the status of adoption.
- Policy adoption gaps exist in all sectors. Increasing the sectoral coverage of climate policies will help to ensure that all relevant sectoral emissions and mitigation areas are considered in national mitigation efforts.
- Even if an increase in policy coverage alone does not ensure emission reductions,the absence of policy coverage indicates that emissions can still be further reduced and that a portion of global emissions remain uncovered by policies.
- Despite the observed increase in the number and coverage of climate policies,slow progress towards reducing global emissions and meeting the collective Paris climate goals calls for more comprehensive climate change mitigation policies. Filling policy adoption gaps presents a concrete strategy to improve sectoral, national and global climate policies.

El impacto económico del acuerdo Unión Europea - Mercosur en España

The EU-Mercosur Trade Agreement is the largest that the European Union has ever reached. We estimate its impact using a CGE with 41 sectors-4 factors-7 region (Spain, EU26, Brazil, Argentina, Paraguay, Uruguay and ROW), which includes two advanced features: 1) Climate of competition à la Melitz (2003) in various manufacturing sectors; and 2) Foreign multinationals in advanced service sectors, operating à la Krugman (1980). We calculate the initial and agreement-related CO2 emissions across regions. For year 16,
the agreement generates a small increase (0.14%) in CO2 emissions by the EU-Mercosur region which, however, translates into an improvement in the emissions/GDP ratio of the EU-Mercosur region (0,17% GDP increase) and for the world, as a whole.
Our results point out that this agreement is a “win-win” for its signatories. Everyone wins, but the impact will be more visible in the Latin American side. Our analysis of the total imports of the EU27 (i.e., jointly for the EU26 and Spain) shows that this agreement allows the Mercosur countries to export products in which they have a comparative advantage, while moving their export basket towards more complex products. It also allows the European side to improve its specialization in more complex sectors. Our results are generally higher than the ones in the literature. This is firstly because our
modeling includes components of the final agreement reached (Agreement in Principle of June 28, 2019) that, to our knowledge, have not yet been included in most previous studies, such as Foreign Direct Investment (FDI) in services and government procurement. Additionally, some of the previous studies focus on the effects for goods sectors, without including the impact on services. Moreover, our results would be much
smaller in a framework of perfect competition, as opposed to monopolistic competition à la Melitz (2003) in manufactures and to the imperfect competition à la Krugman (1980), adopted for the services sectors with multinationals.

El impacto económico del acuerdo Unión Europea - Mercosur en España

The EU-Mercosur Trade Agreement is the largest that the European Union has ever reached. We estimate its impact using a CGE with 41 sectors-4 factors-7 region (Spain, EU26, Brazil, Argentina, Paraguay, Uruguay and ROW), which includes two advanced features: 1) Climate of competition à la Melitz (2003) in various manufacturing sectors; and 2) Foreign multinationals in advanced service sectors, operating à la Krugman (1980). We calculate the initial and agreement-related CO2 emissions across regions. For year 16,
the agreement generates a small increase (0.14%) in CO2 emissions by the EU-Mercosur region which, however, translates into an improvement in the emissions/GDP ratio of the EU-Mercosur region (0,17% GDP increase) and for the world, as a whole.
Our results point out that this agreement is a “win-win” for its signatories. Everyone wins, but the impact will be more visible in the Latin American side. Our analysis of the total imports of the EU27 (i.e., jointly for the EU26 and Spain) shows that this agreement allows the Mercosur countries to export products in which they have a comparative advantage, while moving their export basket towards more complex products. It also allows the European side to improve its specialization in more complex sectors. Our results are generally higher than the ones in the literature. This is firstly because our
modeling includes components of the final agreement reached (Agreement in Principle of June 28, 2019) that, to our knowledge, have not yet been included in most previous studies, such as Foreign Direct Investment (FDI) in services and government procurement. Additionally, some of the previous studies focus on the effects for goods sectors, without including the impact on services. Moreover, our results would be much
smaller in a framework of perfect competition, as opposed to monopolistic competition à la Melitz (2003) in manufactures and to the imperfect competition à la Krugman (1980), adopted for the services sectors with multinationals.

El impacto económico del acuerdo Unión Europea - Mercosur en España

The EU-Mercosur Trade Agreement is the largest that the European Union has ever reached. We estimate its impact using a CGE with 41 sectors-4 factors-7 region (Spain, EU26, Brazil, Argentina, Paraguay, Uruguay and ROW), which includes two advanced features: 1) Climate of competition à la Melitz (2003) in various manufacturing sectors; and 2) Foreign multinationals in advanced service sectors, operating à la Krugman (1980). We calculate the initial and agreement-related CO2 emissions across regions. For year 16,
the agreement generates a small increase (0.14%) in CO2 emissions by the EU-Mercosur region which, however, translates into an improvement in the emissions/GDP ratio of the EU-Mercosur region (0,17% GDP increase) and for the world, as a whole.
Our results point out that this agreement is a “win-win” for its signatories. Everyone wins, but the impact will be more visible in the Latin American side. Our analysis of the total imports of the EU27 (i.e., jointly for the EU26 and Spain) shows that this agreement allows the Mercosur countries to export products in which they have a comparative advantage, while moving their export basket towards more complex products. It also allows the European side to improve its specialization in more complex sectors. Our results are generally higher than the ones in the literature. This is firstly because our
modeling includes components of the final agreement reached (Agreement in Principle of June 28, 2019) that, to our knowledge, have not yet been included in most previous studies, such as Foreign Direct Investment (FDI) in services and government procurement. Additionally, some of the previous studies focus on the effects for goods sectors, without including the impact on services. Moreover, our results would be much
smaller in a framework of perfect competition, as opposed to monopolistic competition à la Melitz (2003) in manufactures and to the imperfect competition à la Krugman (1980), adopted for the services sectors with multinationals.

Claudia Kemfert: „COP26 – Deutschland sollte mit Klima-Allianz entschlossen vorangehen“

Die Herausforderungen der UN-Klimakonferenz in Glasgow kommentiert Claudia Kemfert, Energieökonomin und Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

Die UN-Klimakonferenz hat mit starken Appellen begonnen, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um noch das Klima-Ruder rumzureißen. Noch ist das Ziel, die globale Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen, in Reichweite. Aber die Uhr tickt – es müssen Taten folgen, das Festlegen von Zielen genügt nicht. Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird das Klimabudget in sieben Jahren erschöpft sein. Die COP26 in Glasgow muss eine neue Ära des echten Klimaschutzes ohne Greenwashing und eine Energiewende hin zu 100 Prozent erneuerbaren Energien einleiten.

Deutschland sollte eine Vorreiterrolle einnehmen und im eigenen Land ernsthaften Klimaschutz hin zu einer Vollversorgung mit erneuerbaren Energien konsequent umsetzen. Global sollte Deutschland zusammen mit Europa, den USA und weiteren willigen Ländern eine Klima-Allianz für den Ausstieg fossiler Energien und dem Einstieg hin zu einer Vollversorgung mit erneuerbaren Energien gründen. Mit Russland und China sollten auch zwei weitere der größten Treibhausgas-Emittenten ihren Beitrag leisten. Wenn dies gelänge, wäre es eine wahrlich erfolgreiche Klima-Konferenz.

Die Welt hat mindestens wertvolle 25 Jahre verloren, um die Klimakurve zu kriegen. Etappenziele dürfen nicht schöngerechnet werden. Wir müssen alle noch mehr Gas geben und ambitionierter handeln.

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