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Diplomacy & Defense Think Tank News

Culture, Joan Miro à Bilbao

Fondation Robert Schuman / Actualités - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Le musée Guggenheim de Bilbao accueille jusqu'au 28 mai une exposition consacrée au peintre Joan Miro. Elle explore une période clé de son parcours, qui s'étend de 1920, date de son premier voyage à Paris, à 1945, année marquée par une effervescence créative.

Culture, Frida Kahlo et Diego Rivera à Padoue

Fondation Robert Schuman / Actualités - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Jusqu'au 4 juin, le centre culturel Altinate San Gaetano à Padoue accueille une exposition dédiée à Frida Kahlo et Diego Rivera. Une vingtaine d'œuvres de Frida Kahlo, dont certains de ses autoportraits les plus célèbres, une dizaine d'œuvres de Diego Rivera et des photographies du couple prises par certains photographes renommés sont présentées.

Culture, Gabriele Münter à Hambourg

Fondation Robert Schuman / Actualités - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Jusqu'au 21 mai, le Bucerius Kunst Forum à Hambourg accueille une exposition consacrée à la peintre expressionniste Gabriele Münter. Alors qu'elle est connue avant tout pour ses paysages, l'exposition se concentre sur les portraits réalisés entre 1900 et 1940. avec près de 80 peintures, gravures, dessins et photographies.

Culture, Exposition de photographies de Krzysztof Ligęza à Gorlice

Fondation Robert Schuman / Actualités - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Jusqu'au 8 mars, le musée Manoir de Karwacjan et Gladyszow à Gorlice accueille une exposition consacrée au photographe Krzysztof Ligęza et relatant l'histoire d'un couple frappé par un destin tragique.

Culture, Momies à Manchester

Fondation Robert Schuman / Actualités - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Le musée de Manchester accueille l'exposition "Golden Mummies of Egypt" jusqu'au 31 décembre. Tirant parti des importantes collections d'égyptologie du musée, elle interroge les idées reçues sur les objectifs de la momification dans l'Égypte ancienne et le rôle de cette pratique dans les croyances sur la vie après la mort.

Culture, L'art du poster à Prague

Fondation Robert Schuman / Actualités - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Jusqu'au 30 avril, le musée des Arts Décoratifs de Prague présente une exposition intitulée "Le langage des posters, 1890-1938". L'ensemble des œuvres est réparti en trois thèmes, "Art", Publicité" et "Idéologie". Elle rassemble un ensemble d'artistes célèbres, comme Henri de Toulouse-Lautrec, Jules Chéret et Howard Chandler Christy, ainsi que d'artistes tchèques.

Culture, Exposition '"autres mondes" d'Escher à La Haye

Fondation Robert Schuman / Actualités - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Jusqu'au 10 septembre, le musée d'art de La Haye accueille une exposition consacrée à Escher. Intitulée "autres mondes" (Other World), cette dernière vise à présenter le travail de l'artiste, en le combinant avec celui du duo d'architectes belges Gijs Van Vaerenbergh.

Le Parti de la réforme de la Première ministre Kaja Kallas, grand favori des élections législatives du 5 mars en Estonie

Fondation Robert Schuman / Publication - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Le 28 novembre 2022, le président de la République, Alar Karis, a annoncé à ses compatriotes l'organisation des élections législatives le 5 mars 2023 pour renouveler les 101 membres du Riigikogu, chambre unique du Parlement. Le chef de l'Etat a tenu à mettre en garde les électeurs en demandant à ne ...

Culture, Avant l'orage à Paris

Fondation Robert Schuman / Actualités - Mon, 20/02/2023 - 01:00
Jusqu'au 11 septembre, la Bourse de Commerce à Paris présente une exposition "avant l'orage"explorant la relation de l'homme à la nature. Avec pour toile de fond le dérèglement climatique, une vingtaine d'artistes abordent notre rapport à un vivant en mutation.

La guerre en Ukraine et l'action de l'Union européenne : expertise technique et politique

Fondation Robert Schuman / Publication - Mon, 20/02/2023 - 01:00
L'invasion massive de l'Ukraine par la Russie le 24 février 2022 a marqué le début de la guerre la plus importante et la plus brutale au cœur du continent européen depuis la Seconde Guerre mondiale. Elle a inévitablement eu l'effet d'une "douche froide" pour les responsables politiques européens, dé...

Zukunft der Mittelmeerinsel - Die Zeichen stehen auf geteiltes Zypern

SWP - Sun, 19/02/2023 - 15:44
Die Republik Zypern hat einen neuen Präsidenten gewählt, er könnte künftig auf eine Zwei-Staaten-Lösung hinarbeiten.

Warum Putin einen Erfolg dringend braucht

SWP - Fri, 17/02/2023 - 12:49
Putins neue Großoffensive: Was tut die NATO?

Why Putin desperately needs a success

SWP - Fri, 17/02/2023 - 12:46
Putin's latest offensive: How is NATO responding?

Japans sicherheitspolitische Neuausrichtung

SWP - Fri, 17/02/2023 - 10:26

Japan hat in jüngster Zeit unter Premierminister Kishida Fumio wichtige sicherheitspolitische Weichenstellungen vorgenommen. Im Dezember 2022 veröffentlichte Tokio eine neue Nationale Sicherheitsstrategie sowie zwei verteidigungspolitische Strategie­dokumente. Unter anderem beschloss die Regierung eine deutliche Erhöhung des Ver­teidigungsbudgets auf 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In bilateralen Ge­sprächen mit dem Bündnispartner USA Mitte Januar wurden Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit thematisiert. Tokio sucht mit weitreichenden Veränderungen wie der Akquise sogenannter Gegenschlagsfähigkeiten auf eine gravierende Ver­schlechterung des Sicherheitsumfelds zu reagieren. Auch wenn einige der angekündigten Schritte für Japan historisch sind, standen diese bereits seit langem zur Debatte und fügen sich daher in das Bild eines evolutionären Wandlungsprozesses ein, den die japanische Sicherheitspolitik seit Jahren durchläuft.

Russlands Rolle in den jüngsten Spannungen zwischen Serbien und Kosovo

SWP - Fri, 17/02/2023 - 09:56

Während des Streits zwischen Serbien und Kosovo Ende vergangenen Jahres war in den europäischen Debatten häufig von Moskaus spalterischer Agenda und Einmischung im Balkan die Rede. Entzündet hatte sich der Konflikt diesmal an einer neuen Kfz-Kennzeichenverordnung der Regierung in Pristina, wonach serbische Autokennzeichen für Städte im Kosovo gegen kosovarische Nummernschilder einzutauschen waren. Es kam zu Straßenblockaden und Schüssen. Obwohl sich die Lage in dem überwiegend von Serben bewohnten Nordkosovo weitgehend entspannt hat, bleibt sie instabil – und die Frage über Russlands Einfluss weiterhin offen und relevant. Bei der Bewertung kommt es allerdings immer wieder zu folgenden drei Fehleinschätzungen.

Fehleinschätzung 1: Putin schürt Konflikt zwischen Serbien und Kosovo

Eine Destabilisierung im Balkan verhindert auch Fortschritte in der Nato- und EU-Integration der Region, und käme somit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zugute. Jedoch sind Serbien und Kosovo für das Entstehen von Konflikten nicht auf Putin angewiesen. Das schaffen sie auch ganz alleine. Spannungen zwischen Belgrad und Pristina gab es bereits lange bevor Putin an die Macht kam.

Serbien sieht Kosovo noch immer als einen Teil seines Territoriums. Die derzeitige Regierung in Pristina wiederum möchte den Norden wie jeden anderen Teil des Kosovos behandeln – trotz ihrer dort de facto fehlenden Souveränität, die sich in den Wegblockaden und Protesten zeigt, die die dort lebenden Serben seit Jahrzehnten als Mittel der territorialen Kontrolle nutzen.

Diese zwei widersprüchlichen Auffassungen – Kosovo als Teil Serbiens und Kosovo als vollkommen souveräner Staat – spiegeln sich in allen bisherigen Krisen im Kosovo wider. Der jüngste Streit um Kfz-Kennzeichen zog Staatlichkeitsfragen nach sich, ebenso wie die jahrelange Weigerung der Kosovo-Regierung die sogenannte Assoziierung der Kommunen mit serbischer Mehrheit zu etablieren, die schon 2013 unter EU-Mediation vereinbart worden war. Diese sollte mehr Autonomie für die serbischen Kommunen garantieren. Da die Regierung in Pristina befürchtet, durch die Etablierung der Gemeinde die Souveränität im Norden nicht durchsetzen zu können, hat sie diese bisher abgelehnt. Sie wolle keine Entität wie die »Republika Srpska« in Bosnien und Herzegowina im Lande haben.

Auch wenn Russland Serbiens Kosovopolitik unterstützt, liegen die Ursachen der häufigen Krisen in der Politik des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić und neuerdings auch in der Kompromisslosigkeit von Albin Kurti, dem Premierminister Kosovos.

Fehleinschätzung 2: Der Balkan ist ein Schachbrett der Großmächte

Diese Einschätzung ist eine vereinfachte Darstellung von internationalen Beziehungen und spricht den Akteuren im Balkan das Handlungspotenzial ab. Aus Sicht der Balkanländer müssen sie nicht nur zwischen Großmächten balancieren, sondern auch Wege finden, wie sie ihre eigenen Interessen durchsetzen können – auch indem sie Großmächte gegeneinander ausspielen. So behauptet Kurti häufig, dass Russland durch Serbiens Vučić-Regime die Lage im Nordkosovo destabilisiere und Konflikte schüre. Russland reagiert aber eher auf konfliktschürende Aussagen von Vučić und bietet dann seine Unterstützung an, um dem Einfluss des Westens entgegenzuwirken. Des Weiteren sucht Serbien bei spezifischen politischen Fragen aktiv Russlands Unterstützung, zum Beispiel um die Aufnahme von Kosovo in internationale Organisationen zu verhindern. Kosovo nutzt wiederum die angespannte geopolitische Lage, um die USA und EU dazu zu bewegen, gegen die Interessen Serbiens zu handeln und den eigenen EU-Beitrittsprozess zu beschleunigen. Es ist daher kein Zufall, dass Kosovo gerade im Dezember 2022 seinen Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt hat.

Fehleinschätzung 3: Moskau plant eine zweite Front des Krieges im Kosovo

Ein erneuter Krieg im Kosovo bleibt höchst unwahrscheinlich, solange die Nato mit ihrer Kosovo-Truppe, kurz Kfor, dort präsent bleibt. Die Schutztruppe ist nach einem Beschluss des UN-Sicherheitsrates seit 1999 im Einsatz, um die Sicherheit für alle Gemeinden im Kosovo zu gewährleisten. Serbien würde einen offenen Konflikt – ausgelöst durch einen Angriff auf Kosovo – mit der Nato nicht riskieren. Als Belgrad Ende Dezember seine Armee in die höchste Kampfbereitschaft versetzte, wurden solche Ängste zwar geschürt, das Konfliktpotenzial blieb jedoch wegen der Kfor-Präsenz immer sehr klein. Solche Handlungen Serbiens sind eher im Kontext von Vučićs Krisenpolitik zu betrachten. Sie beschwichtigen die eher nationalistischen Stimmen in der serbischen Politik, die zahlreich sind, und sollen auf Vučićs Image als »starker Anführer« einzahlen, der Krisen bewältigt.

Für Moskau ist der Balkan nicht von so großer Bedeutung wie die ehemaligen sowjetischen Republiken. Obwohl Russland auf seine guten historischen Beziehungen mit Serbien pocht, hat das Land gezeigt, dass es Russland nicht bedingungslos unterstützt. So auch im Falle von Moskaus Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine – ein Prinzip, das als ein Eckpfeiler der serbischen Außenpolitik gilt. Außerdem fehlen Moskau aktuell die Ressourcen, um einen weiteren Krieg in Europa zu unterstützen. Dennoch sind Spannungen im Nordkosovo immer zu erwarten. Diese werden unter anderem durch lokale kriminelle Gruppen geschürt, die von Belgrad unterstützt und für die Destabilisierung der Region genutzt werden. Ein instabiler Norden nutzt den kriminellen Strukturen, um ungehindert ihre Aktivitäten zu betreiben. Er nutzt aber auch Vučić, um seine Handlungsposition im Belgrad-Pristina-Dialog zu verbessern oder politischen Zuspruch in Serbien zu sammeln.

Fazit ist: Russland ist nicht der Verursacher der Spannungen zwischen Serbien und Kosovo, kann aber diese durchaus nutzen, um die EU zu schwächen oder abzulenken, denn sie muss sich an mehreren diplomatischen Fronten gleichzeitig engagieren. Es ist daher entscheidend, so schnell wie möglich ein Normalisierungsabkommen zwischen Serbien und Kosovo zu erwirken. Die intensivierte diplomatische Bemühung der EU und der USA, ein solches Abkommen am Beispiel des Grundlagenvertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR zu erzielen, ist ein sehr guter Schritt, der die Lage entspannen und Russlands Einmischungspotentiale im Balkan minimieren könnte.

Climate Negotiations in Times of Multiple Crises

SWP - Fri, 17/02/2023 - 01:00

The 27th Conference of the Parties (COP 27) to the United Nations Framework Conven­tion on Climate Change (UNFCCC) in Sharm el-Sheikh, Egypt, was marked by multiple crises and the shaken confidence of developing countries in the multilateral process. Nonetheless, an agreement was reached on the critical issue of loss and damage, even though many key aspects still need to be fleshed out. With regard to emission reduc­tions, there is a credibility crisis that threatens to worsen, not only because political priorities have shifted following Russia’s attack on Ukraine. In order to strengthen international climate cooperation in the coming years, it will be crucial to honour existing commitments, adhere to agreed processes, and show diplomatic tact in deal­ing with partner countries.

Arktische Kollateralschäden des russischen Angriffskrieges

SWP - Thu, 16/02/2023 - 15:02

Lange galt die Arktis als Ausnahme von der Regel einer Welt voller Konflikte – ein Hort des Friedens und der Zusammenarbeit im Eismeer. Aber die romantische Vorstellung vom arktischen Exzeptionalismus hat schon lange vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihr Ende gefunden. Russlands abermalige Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität eines europäischen Staates war 2022 nur der Höhepunkt einer Militarisierung der russischen Außenpolitik, die Präsident Wladimir Putin schon 2007 eingeleitet hat. Russlands Krieg hat die internationalen Beziehungen auch in der Arktis schwer beschädigt und die Balance im hohen Norden zerstört. Statt Zusammenarbeit im Arktischen Rat und regel­basierter Politik internationaler Vereinbarungen herrscht in Moskau rücksichtslose nationalistische Macht­politik. Eine Rückkehr zur Kooperation erscheint derzeit weniger realistisch als weitere Anlässe zur Konfrontation.

So diskutierte Putin Ende Januar die russischen Gebietsansprüche in der Arktis mit Mitgliedern seines Sicherheitsrates, darunter Verteidigungsminister Sergei Schoigu. Diese Ansprüche überlappen sich maßgeblich mit denen von Dänemark und Kanada, wobei alle drei den Nordpol für sich reklamieren. Welches Signal Putin geben wollte, indem er dies öffentlich machte, ist unklar. Zwar fungiert die zunehmende Erderwärmung als maßgebliche Ursache für grundlegende Veränderungen in der Arktis. Droht aber am Polarkreis nun auch ein weiterer geopolitischer Brennpunkt zu entstehen?

Die Arktis als Klima-Brennpunkt

Klimatisch sind manche Gegenden in der Arktis schon heute Brennpunkte im wahrsten Sinne des Wortes: Russland registrierte im Februar 2020 den wärmsten Winter seit Beginn der regulären meteorologischen Aufzeichnungen vor 140 Jahren. Im folgenden Jahr 2021 begannen die borealen Feuer­brände in Kanada und Sibirien schon im April und fanden im Juni am weitesten nördlich statt, nämlich am 72. Breitengrad. Im August hatten die Rauch­wolken den Nordpol erreicht und am Ende brannten über 170.000 Quadratkilometer – was etwa der Hälfte der Fläche Deutschlands entspricht. Eine Studie begründete 2022 die Feststellung, dass sich die Arktis seit den 1970er Jahren nicht zweimal, sondern viermal so stark wie im globalen Durchschnitt erwärmt hat. Es gibt somit weitere Hinweise dafür, dass die Einschätzungen der Klimaforschung im Hinblick auf die Geschwindigkeit der Erderhitzung tendenziell sogar zu vorsichtig sind. Klimapolitisch rücken Arktis und Antarktis noch stärker in den Fokus.

Die Folgen der Erwärmung sind drama­tisch für Mensch und Umwelt: Indigene Völker wie Inuit verlieren ihre Heimat, Eisbären verhungern und Permafrostböden tauen. Während die kommerzielle Schifffahrt für ihre Fracht und die Versorgung von Produktionsstätten offene Fahrrinnen durch die Seiten­arme des Arktischen Ozeans benötigt, braucht die einheimische, meist indigene Bevölkerung geschlossenes Meereis, um Bewegungs­freiheit für Jagd und Fischerei zu bewahren. Das schmelzende Meereis zerstört ihre natürlichen Transportwege und erschwert die bescheidene lokale Geschäftstätigkeit. Ein Zielkonflikt, bei dem in der kanadischen Arktis meist die Inuit verlieren.

Die Arktis als sicherheitspolitischer Brennpunkt

Der Arktische Rat symbolisiert die einstmals friedliche und konstruktive Zusammenarbeit in der Region. Die Grund­prinzipien der Souveränität und der territorialen Integrität bilden seit langem die Grundlage für seine Arbeit. Der Krieg hat diese gemeinsame Arbeitsgrundlage zerstört, seitdem befinden sich der Rat und seine Arbeitsgruppen in einer Zwangspause. Sprichwörtlich auf Eis liegen nun Projekte wie die internationale Eisbären­forschung und langjährige Messreihen zum Klimawandel. Forschende verlieren den Zugang zu wichtigen Standorten in der russischen Arktis und teilweise über Jahrzehnte gepflegte Kontakte werden beendet. Dem­entsprechend befürchten über 7000 Angehörige der russischen Wissenschaft und Medien, die sich an einer Unterschriftenaktion gegen den Krieg in der Ukraine beteiligt haben, dass Russland auf viele Jahre hinaus isoliert und geächtet sein wird.

Zwar bedeutet die Pause keinen Rückzug der sieben verbleibenden Arktisstaaten aus dem Rat, aber in der dynamischen Lage des andauernden russischen Kriegseinsatzes kann auch nicht bestimmt werden, wie lange die Pause dauern und unter welchen Bedingungen sie beendet werden kann. Norwegen übernimmt 2023 den Vorsitz im Arktischen Rat und will mit seinen Aktivitäten keine Hinder­nisse für eine spätere Rückkehr zur Normalität schaffen. Aber nach dem Krieg werden erst Grundlagen für eine neue Normalität zu schaffen sein und es ist völlig offen, ob und wann der Rat jemals seine reguläre Arbeit wiederaufnehmen kann. Der Krieg verbietet eine Rückkehr zu »Business as usual«.

Eine von vielen unbeabsichtigten Kollateralschäden des Krieges ist die internationale Arktisforschung. Da Russland etwa die Hälfte der Arktis bildet, kann die Arktisforschung im gesamten Polarkreis erst nach dem Krieg wieder aufgenommen werden. Russland wird also im Nordpolarmeer allein sein, wenn in diesem Jahr eine neue Plattform frühere russische Stationen auf driften­den Eisschollen ersetzen wird. Die neue navigier­bare Plattform soll in einer zweijährigen Expedition mit einem Forschungsteam von über 30 Personen autonom durch das Eismeer driften. Dabei erhobene Daten sollen vermutlich auch den territorialen Anspruch auf Meeres­gebiete unterstützen und mit dem Namen Nordpol wird die Station als normative Kraft des Faktischen wirken – schließlich ist Präsenz in der Arktis entscheidend. Kriegsbedingt wird sie ein nationales Projekt sein und das Eismeer droht statt eines Orts der Zusammenarbeit das Abbild einer Welt voller nationalistischer Konflikte zu werden.

Geopolitics in the Baltic Sea Region

SWP - Thu, 16/02/2023 - 11:00

Due to its strategic immensity and opportunities for covert action, the maritime domain has become the most prominent arena of modern-day great power rivalry. In the shadow of this confrontation and the Russian war of aggression against Ukraine, the Baltic Sea is now the focus of geopolitical interest and conflict. An expression of this is the increase in hybrid activities, from acts of sabotage to the use of unidentified drones. For the Western states of the Baltic Sea region in particular, all of this highlights their dependence on fossil resources, critical maritime infrastructure, and secure trade routes. In response to the war against Ukraine and Russian naval activity in the Baltic Sea, littoral states have placed their militaries on heightened readiness. In the midst of this crisis situation, NATO allies and future allies remain locked in an unnecessary dispute over force dispositions, new structures and leadership roles. As a result, there is little sign of the German “Zeitenwende” in the Baltic Sea region.

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