MAINE (USA) - Es sieht gefährlich aus und ist es auch: Das Kriegsschiff «USS Zumwalt» ist erstmals zu Testfahrten ausgefahren. Es ist der tödlichste und teuerste Zerstörer aller Zeiten.
Das Schiff schiebt sich langsam durch die Mündung des Kennebec im US-Staat Maine und sieht aus wie ein Gefährt aus einer anderen Galaxie. Der Zerstörer «USS Zumwalt» hat am Montag seine ersten Testfahrten auf dem offenen Ozean in Angriff genommen.
Endlich, werden sich die Ingenieure und die Generäle der US-Navy denken. Endlich kann das sündhaft teure Kriegsgerät beweisen, was es drauf hat.
Das Projekt, ursprünglich schon 1991 gestartet, ist in den Jahren der Entwicklung so teuer geworden, dass es radikal zusammengeschrumpft werden musste. Ursprünglich war geplant, 32 der Schiffe zu bauen. Jetzt, wo die Kosten abschätzbar bei rund vier Milliarden Dollar pro Stück liegen, stellt die US-Armee nur noch die Finanzen für 3 Exemplare bereit. Möglicherweise streichen die Generäle sogar noch einen der Hightech-Kähne.
Projektile fliegen mit Mach 7Trotzdem: Die Zumwalt ist der grösste und mit Abstand tödlichste Zerstörer, der je gebaut wurde. Vollgepackt mit den neuesten Waffensystemen. Dank seinem Tarnkappen-Design mit abgewinkelten Flächen speziellem Anstrich und Kohlefaser-Materialien soll das 183 Meter lange Schiff auf Radarschirmen wie ein kleines Fischerboot daherkommen.
Die modernsten Lenkwaffen stehen zur Verfügung – sowohl über wie auch unter der Wasseroberfläche. Es verfügt über 80 Abschussrampen, zum Beispiel zwei 155-Millimeter-Kanonen – selbstverständlich einfahrbar –, die Ziele über Entfernungen von 160 Kilometern treffen.
Die Projektile fliegen mit siebenfacher Überschall-Geschwindigkeit. Zwei Maschinenkanonen mit dem Kaliber von 30 Millimetern sollen feindliche Raketen vom Himmel holen. Ausserdem finden vier Helis oder Drohnen an Bord Platz.
Der Kapitan heisst KirkDie Superwaffe wird elektromagnetisch angetrieben, von Generatoren gespiesen. Mit rund 55 km/h ist die Zumwalt blitzschnell und soll dazu noch flüsterleise sein.
Wie seetauglich das futuristische Stealth Design wirklich ist, zeigen jetzt die Testfahrten im offenen Meer. Sicher ist: Der Zerstörer hat einen Kommandanten mit standesgemässem Namen: Captain James A. Kirk heisst der Mann. Ob er so erfolgreich sein wird wie sein Namensvetter auf dem «Star Trek»-Raumschiff, muss er jetzt beweisen. (bih)
Schauspieler Burt Reynolds schockt in einer britischen Talkshow mit der Aussage, er finde, dass Charlie Sheen seine HIV-Erkrankung verdient.
Burt Reynolds (79) hat kein Mitleid mit Charlie Sheen (50). Er findet, dass der «Two and a Half Men»-Star das bekommen hat ,was er verdient. Die HIV-Diagnose wäre eine Folge seines exzessiven Party-Lebens.
Obwohl der «Ein ausgekochtes Schlitzohr»-Darsteller selbst in den Achtzigern mit HIV-Gerüchten zu kämpfen hatte, schimpft er in der britischen Talkshow «Loose Women»: «Charlie hat es verdient. Er hat sich schlecht verhalten. Sehr schlecht. Aber wisst ihr, wenn man in das Alter kommt, dann ist es echt schwierig. All diese Dinge stürzen auf dich ein.»
«Wenn man so über die Stränge schlägt, holt es dich ein»Mitgefühl hat «Emmy»-Gewinner Reynolds dafür mit Sheens Vater, mit dem ihm eine langjährige Freundschaft verbindet. «Er tut mir Leid, aber Charlie, der nicht. Der bekommt, was er verdient. Wenn man so über die Stränge schlägt, dann holt es dich irgendwann ein.»
Twitter-ReaktionenAuf Twitter können die Zuschauer nicht so recht glauben, was Reynolds gesagt hat: «Hat Burt Reynolds wirklich gerade gesagt Charlie Sheen hat das bekommen, was er verdient?»
Ein anderer Twitter-User schreibt: «Es ist schrecklich so etwas über Charlie Sheen zu sagen. Mir tut Ruth (die Moderatorin) leid. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte.
«HIV ist nichts, was irgendjemand verdient hätte»Auch das Live-Publikum der Talkshow war von Reynolds Aussagen nicht begeistert. Ein Anwesender verriet der Zeitung «The Sun»: «Die Zuschauer waren total schockiert, genauso wie [die Gastgeber] Ruth und Coleen. Das war eine total peinliche Stille. HIV ist nichts, was irgendjemand verdient hätte.»
Die Wahnsinns-Serie hält an! Le Mont scheint zu Hause unbesiegbar: In den letzten sieben Spielen gingen die Waadtländer nie als Verlierer vom Platz. Auch gegen Biel nicht.
Bereits nach zehn Minuten liegt der Ball im Nachtragsspiel der 16. Runde zum ersten Mal im Netz. Allerdings: Der Treffer des Bielers Gaetan Karlen wird wegen Offside nicht gegeben.
Doch die Zuschauer müssen sich nur gerade fünf Minuten gedulden, dann klingelts schon wieder. Dieses Mal aber auf der anderen Seite: Le-Mont-Verteidiger Ibrahim Tall köpfelt einen Corner von Pacarizi in die Maschen.
Dabei bleibts. Bis zur 94. Minute! Und dann das: Karlen gleicht für die Bieler vom Penaltypunkt aus.
Für Le Mont geht trotzdem eine unglaubliche Serie weiter: In den letzten sieben Partien im Exil Baulmes gab es fünf Siege und zwei Remis. Vor allem hinten lassen die Waadtländer nahezu nichts zu, kassierten nur gerade zwei Gegentore.
Der Lohn: Le Mont beendet die Heim-Tabelle der Hinrunde auf Rang 3. Einzig Schaffhausen und Wil sind zu Hause noch erfolgreicher.
Ganz anders die Lage in Biel: In den letzten zehn Ligaspielen gabs gerade einmal einen Sieg. Mitte Oktober grüssten die Bieler noch vom zweiten Tabellenplatz, mittlerweile stecken die Seeländer mitten im Strichkampf. (rmi)
NEW YORK - Egal, ob verbale Entgleisungen, rassistische Äusserungen, sexistische Anfeindungen oder Diffamierung von Mitstreitern: Blick.ch hält Sie über Donald Trump auf dem Laufenden.
ZÜRICH - Ein Fitnesstrainer rief über das Internet dazu auf, Ex-Miss Schweiz Stéphanie Berger umzubringen. Jetzt wurde gegen ihn die kleine Verwahrung verhängt.
Ex-Miss-Schweiz Stéphanie Berger (38) kann aufatmen. Der irre Fitnesstrainer, der sie bedroht hat, wird weggesperrt. Das Zürcher Bezirksgericht kam zum Schluss: Vasantha P.* (43) sei wegen einer psychischen Störung nicht schuldfähig, stelle aber eine Gefahr für die Gesellschaft dar. Deshalb sprach es die «kleine Verwahrung» aus – eine stationäre Massnahme, die auf fünf Jahre befristet ist.
«Wer sie hinrichtet, ist ein Held»Vasantha P. hatte in Youtube-Filmen dazu aufgerufen, Berger zu attackieren. «Wer sie hinrichtet, ist ein Held», war seine Botschaft. Der Mann war früher bereits wegen mehrfacher schwerer Körperverletzung und Gefährdung des Lebens zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren verurteilt worden.
Verhaftung im MärzIm März wurde P. gemäss «20 Minuten» verhaftet, nachdem er auf Bergers Facebook-Seite ein selbstgemachtes Droh-Video postete: «Beat Schlatter nach Attacke schwer verletzt – nächstes Ziel Stéphanie Berger, allahluya bei allen hin.» Schlatter war kurz davor am Bahnhof Meilen ZH von einem Schläger attackiert worden.
* Name der Redaktion bekannt
Guy Parmelin ist frischgewählter Schweizer Bundesrat. Er wohnt idyllisch auf seinem Hof in Bursins im Waadtland.
Zwölf gemütliche Jahre hat Guy Parmelin (56) im Parlament verbracht. Doch plötzlich ist alles anders: Die Bundesversammlung hat den Romand heute Mittwoch zum Bundesrat gewählt. Die SVP wollte mit einer welschen Kandidatur klarmachen, dass sie in der Westschweiz endgültig angekommen ist.
Weil der Walliser Polemiker Oskar Freysinger (55) in der fraktionsinternen Ausmarchung den Kürzeren gezogen hat, stand der zurückhaltende Waadtländer auf einmal in der Poleposition. «Ich bin für das Amt bereit», sagte Parmelin letzte Woche. Und etliche Parlamentarier waren bereit, ihm das zu glauben. Im Rat schätzt man ihn als «guten Typen», der die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit unaufgeregt präsidiert habe.
Als BLICK ihn besucht, nimmt der «gute Typ» Platz in der gemütlichen Stube seines Hofes in Bursins VD. Ein geschmückter Weihnachtsbaum aus Plastik steht in einer Ecke. Souvenirs dekorieren den Raum, gesammelt auf den zahlreichen Reisen, die er gemeinsam mit Ehefrau Caroline (53) unternommen hat. Seit zwanzig Jahren sind die beiden verheiratet. Kinder hat das Paar keine. «Das sind die Umstände des Lebens», sagte Parmelin nur und blickt aus dem Fenster in den zähen Morgennebel.
Die Regale sind gefüllt mit Büchern über antike Geschichte. Und mit Comics: In Leder gebunden stehen die Abenteuer von Asterix und Lucky Luke neben der Ilias von Homer. Hier erzählt der Weinbauer entspannt, warum er sich 2011 gegen eine Kandidatur für den Regierungsrat entschieden hat, um sich weiter der nationalen Politik zu widmen. Rasch wird klar, das Talent zum grossen Auftritt geht ihm ab. Das zeigte sich während der ersten Hearings in den Bundeshausfraktionen.
Dort hinterliess Parmelin einen zwiespältigen, manche sagen «lustlosen» Eindruck. Anders als seine beiden Konkurrenten Norman Gobbi (38) und Thomas Aeschi (36), die Punkte machen wollten, machte der Romand mit seinem holprigen Englisch von sich reden. Und mit seinen Verbindungen zur Pharma-Industrie. Ein «hartnäckiger Grosspharmalobbyist» sei Parmelin, sagt jemand, der mit ihm in der Gesundheitskommission sitzt.
Tatsächlich hat der Winzer dem einflussreichen Pharmalobbyisten Thomas Cueni (62) einen Zugangsausweis fürs Bundeshaus abgegeben. Er sei schon lange mit Cueni befreundet, sagt Parmelin schulterzuckend. «Wir mögen beide guten Wein, das verbindet.» Seine Unabhängigkeit tangiere dies nicht. Cueni habe ihm noch nie gesagt, wie er stimmen solle. Plötzlich tönt Parmelin sehr bestimmt: «Ich politisiere unabhängig.»
Das hat die Vereinigte Bundesversammlung mehrheitlich auch so gesehen und hat ihn mit einem sehr guten Resultat im dritten Wahlgang gewählt.
MÜNCHEN (D) - Nach zweijährigem Schweigen hat Beate Zschäpe (40) im NSU-Prozess endlich geredet – und jegliche Schuld von sich gewiesen. Vor Gericht inszenierte sie sich als «Unschuld vom Land». Angehörige und Anwälte der Opfer sind wütend.
Während sieben Jahren haben sie zehn Menschenleben ausgelöscht. Die deutschen Rechtsextremen Uwe Mundlos (†34), Uwe Böhnhardt (†38) und Beate Zschäpe (40) gründeten die Terrorgruppe «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU). Laut Bundesanwaltschaft hat das Trio aus Jena jahrelang unerkannt gemordet. Neun ihrer Opfer waren ausländischer Herkunft.
Während fast 240 Verhandlungstagen hat die Hauptangeklagte im NSU-Prozess kein Wort geredet. Heute hat sie ihr Schweigen gebrochen und ausgesagt. Oder besser: aussagen lassen. Ihr Verteidiger Mathias Grasel hat in ihrem Namen heute eine 53-seitige Erklärung verlesen.
An den Morden will die Nazibraut nicht beteiligt gewesen sein. Sie habe nicht einmal davon gewusst. Und auch ein Motiv habe sie nicht erkennen können. Hätten ihr «die Uwes» jeweils von den getöteten Menschen erzählt, sei sie «schockiert» gewesen, nicht nur «sprachlos», sondern sogar «fassungslos». Doch stoppen habe sie die zwei Männer nicht können. Aus Angst, die Freunde zu verlieren, habe sie nicht zur Polizei gehen können. «Die beiden brauchten mich nicht. Ich brauchte sie», liess sie über ihren Anwalt verlauten.
Zehn Morde, zwei Jahre eisernes Schweigen. Und heute der Satz: «Ich war weder an den Vorbereitungshandlungen noch an der Tatausführung beteiligt.» Trotzdem entschuldigte sie sich. Dafür, dass sie «zehn Morde und zwei Bombenanschläge» nicht habe verhindern können. Dafür fühle sie sich «moralisch schuldig». «Ich entschuldige mich aufrichtig bei allen Opfern und Angehörigen der Opfer der von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt begangenen Straftaten.»
Zschäpes Aussage kommt nicht gut an. «Ich habe ihr heute kein Wort geglaubt», sagt Opferanwalt Mehmet Daimagüler. «Sie kann diese Art von Entschuldigung behalten.» Und Nebenanklage-Anwalt Stephan Lucas ergänzte: «Heute hat man sehr gut verstehen können, warum es manchmal klug ist, einfach den Mund zu halten.» Zschäpe versuche, sich aus der Verantwortung zu ziehen, ist sich Gamze Kubasik sicher. Die Tochter eines der NSU-Opfer glaubt der Neonazi-Terroristin nicht: «Für mich ist das reine Taktik und wirkt total konstruiert.» Dass ihre Erklärung «so sinnlos wird» hätte sie sich nicht denken können.
Zschäpe hat heute nur das zugegeben, was weitestgehend bereits bewiesen wurde. Ihre Erklärung strapaziere nicht nur Klischees über Frauen, sondern stelle sich auch «in die Traditionslinie der deutschen Schuldverdrängung aus den Jahrzehnten nach der Befreiung vom Nationalsozialismus», heisst es auf «Tagesschau.de».
Zu Beginn der Aussage betonte der Anwalt Zschäpes schwierige Kindheit als Tochter einer alkoholkranken Mutter – und das erst noch in der damaligen DDR. Sie habe kein Geld gehabt, sich mit kleinen Diebstählen über Wasser halten müssen. In ihren Teenagerjahren war sie dann mit Uwe Mundlos zusammen, verliebte sich aber noch während dieser Beziehung in Uwe Böhnhardt. Dessen Freunde seien nationalistisch eingestellt gewesen.
Vor Gericht versuchte Zschäpe die Unschuldskarte zu spielen, die «Unschuld vom Lande» zu sein. «Wer würde es ihr verdenken? Ein armes Mädchen mit einer schweren Kindheit in der DDR, das an die falschen Jungs geraten war», beschreibt die deutsche Tagesschau ihr Selbstgemälde.
Es scheint, als hätte sich die 40-Jährige damit einen Bärendienst erwiesen. Nebenanklage-Anwalt Peer-Stolle: «Diese Einlassung von Zschäpe ist tatsächlich ein Schuldeingeständnis. Das, was sie sagt, ist so konstruiert und lebensfremd, dass jedem klar geworden ist, dass sie die Unwahrheit sagt und was zu verschleiern hat.»
Auch Barbara John, die Ombudsfrau der Bundesregierung für die NSU-Opfer, wertete Zschäpes Erklärung als Geständnis. Und: «Sich als elftes Opfer der angeblichen Alleintäter Böhnhardt und Mundlos darzustellen, ist das einfachste, was man machen kann. Denn die beiden können nicht mehr reden.» Vor vier Jahren erschoss Mundlos zuerst seinen Nazi-Kumpanen Böhnhardt und dann sich selber. (lex)
<p>Gewählt ist: Guy Parmelin. Der Waadtländer ist der 116. Bundesrat der Schweiz. Das sagen Vertreter von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Konsumenten zur Wahl.</p>
Die vereinigte Bundesversammlung hat Guy Parmelin zum Nachfolger von Eveline Widmer-Schlumpf gewählt. Damit sitzt ein zweiter SVP-Vertreter in der Landesregierung.
BLICK hat bei Vertretern aus Wirtschaft, Konsumentenvertretern und Gewerkschaften nachgefragt, was sie vom Neuen halten.
Swissmechanic, der Arbeitgeberverband der KMU in der Maschinen-, Elektro- und Maschinenindustrie, sei froh, dass keine Spielchen gespielt wurden. «Mit der Bundesratswahl ist die Wahlperiode beendet und in die Parteilandschaft muss Ruhe einkehren. Parlament und Landesregierung sind aufgefordert, tragfähige Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu finden.»
Der Verband mahnt den neuen Bundesrat zudem zur Erhaltung der Beziehungen zur EU: «Der Schweizer Industriestandort steht massiv unter Druck und die wirtschaftlichen Beziehungen zur Europäischen Union dürfen nicht beschädigt werden.»
Ecnomie Suisse, Dachverband der Schweizer Wirtschaft, erachtet die Wahl eines zweiten SVP-Vertreters als positives Signal für eine konstruktive Politik. «Wir erwarten aber, dass die Partei ihre Mitverantwortung für den Wirtschaftsstandort Schweiz wahrnimmt und sich noch stärker als bisher für gute Rahmenbedingungen für Unternehmen engagiert. Von Guy Parmelin erwarten wir – wie von jedem anderen Mitglied der Landesregierung –, dass er sich für einen prosperierenden Wirtschaftsstandort Schweiz und für den Wohlstand in unserem Land einsetzt.»
Der Schweizerische Arbeitgeberverband begrüsst, dass die Konkordanz mit einem zweiten SVP-Sitz wiederhergestellt worden sei. «Der Arbeitgeberverband wird auch mit dem neugewählten Bundesrat das kontinuierliche Gespräch pflegen und auf einer sachlichen Grundlage zusammenarbeiten.»
Den Schweizer Bauernverband freut es ganz besonders, dass der Weinbauer Parmelin in die Landesregierung einzieht. «Wir hoffen, dass er dem Bundesrat zu wieder etwas mehr Verbundenheit mit der Scholle und Bodenständigkeit verhilft.»
Weit kritischer sieht die Stifung für Konsumentenschutz die Wahl. Geschäftsleiterin Sara Stalder sei höchstens verhalten optimistisch. «Herr Parmelin hat in der letzten Legislatur nicht eben konsumentenfreundlich abgestimmt. Er belegt in unserem Parlamentarierrating Platz 79. Drei Viertel seiner Stimmen gab er zu Ungunsten der Konsumentenanliegen ab. Doch es bleibt ein Lichtblick von einem Viertel, immerhin…»
Aus gewerkschaftlicher Sicht habe sich das Parlament mit Parmelin für den am ehesten wählbaren Kandidaten entschieden, sagt die Gewerkschaft Syna. «Wir fordern von ihm, dass er sich gewerkschaftlichen Anliegen gegenüber offen und konstruktiv zeigt, sich einsetzt für den Ausgleich von Freizeit und Arbeit, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und eine starke Sozialpartnerschaft.»
In Graubünden hat die Idee einer Durchführung von Olympischen Winterspiele wieder Schwung erhalten. Die Kantonsregierung und das Parlament wollen die Wirtschaft bei der Ausarbeitung einer Kandidatur für 2026 unterstützen.
Das Bündner Parlament, der 120-köpfige Grosse Rat, überwies am Mittwoch einen Vorstoss zur Unterstützung der Kandidatur mit 73 zu 13 Stimmen an die Regierung. Die Regierung selber hatte sich schon vorher bereit erklärt, den Vorstoss, der von 90 Grossrätinnen und Grossräten unterzeichnet wurde, entgegenzunehmen.
In der eineinhalbstündigen Diskussion im Parlament zeichneten sich die Fronten rasch ab. Während die Bürgerlichen eine Kandidatur praktisch geschlossen befürworteten, sagten die Sozialdemokraten praktisch geschlossen Nein.
Von der Regierungsbank kamen auch am Mittwoch deutliche Signale: «Wir können es uns nicht leisten, auf die Option Grossanlässe zu verzichten», erklärte Volkswirtschaftsdirektor Jon Domenic Parolini. Eine Zusammenarbeit mit anderen Kantonen oder Regionen im Alpenbogen sei nicht ausgeschlossen.
Parolini sagte weiter, die Unterstützung der Regierung für die Kandidatur 2026 werde in einem Beschluss festgehalten. Finanziell dürfte ein Betrag in sechsstelliger Höhe zur Ausarbeitung eines Bewerbungsdossiers zu erwarten sein.
Die Frage der Durchführung von Olympischen Winterspielen kommt in Graubünden knapp drei Jahre nach der letzten Volksabstimmung wieder aufs Tapet. Das Bündner Stimmvolk hatte eine Kandidatur für die Spiele 2022, die danach nach Peking vergeben wurden, Anfang März 2013 mit knapp 53 Prozent verworfen.
Seither haben sich vor allem die wirtschaftlichen Aussichten für Graubünden nach Ansicht von Regierung und Parlamentsmehrheit verschlechtert. Zu schaffen machen dem Bergkanton der Preiszerfall für Strom aus der Wasserkraft, die Bremsspuren im Baugewerbe nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative sowie im Tourismus der starke Schweizer Franken im Vergleich zum Euro.
Die Durchführung Olympischer Winterspiele 2026 ist auch im Kanton Wallis ein Thema. Die Kantonsregierung dort unterstützt das von Christian Constantin, dem Präsidenten des FC Sion, lancierte Projekt einer Kandidatur.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird 2019 über die Vergabe der Winterspiele 2026 entscheiden. Das Wallis hatte bereits vier Mal vergeblich versucht, die Olympischen Winterspiele ins Tal zu holen.
Bislang zwei Mal wurden Olympische Winterspiele in der Schweiz veranstaltet. Sowohl 1928 als auch 1948 war St. Moritz der Austragungsort.
Heute Abend um 17 Uhr kam es auf der A8 bei Därligen zu einem Auffahrunfall. Drei Personen wurden ins Spital gebracht, es kam zu grösseren Verkehrsbehinderungen.
Wie die Kantonspolizei Bern mitteilt, kam es kurz nach 17.15 Uhr auf der A8 zu einem Verkehrsunfall. Zwischen Leissigen und Interlaken, auf Höhe Därligen, sind zwei Autos ineinander gekracht. Die drei Insassen der beiden Fahrzeuge - darunter ein Kleinkind - wurden mit der Ambulanz ins Spital gefahren. Die Unfallursache wird untersucht.
Der betroffene Strassenabschnitt wurde während den Unfallarbeiten für rund eine Stunde gesperrt und der Verkehr umgeleitet. Es kam zu grösseren Verkehrsbehinderungen.
DAMASKUS - Syrische Rebellen inszenieren eine Hinrichtung im IS-Stil. Doch statt tödliche Kopfschüsse, gibt es Gnade für die Dschihadisten.
Es sieht wie die Szene aus einem barbarischen Hinrichtungs-Video der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus: Zehn Gefangene knien aneinandergekettet in orangefarbenen Overalls auf dem Boden. Hinter ihnen stehen maskierte Männer. Mit Pistolen zielen sie auf die Köpfe der Geiseln.
Dann folgt die überraschende Wende: Statt die Gefangenen zu erschiessen, nehmen die vermeintlichen Henker ihre Masken ab und stecken die Pistolen ein. Bei den mysteriösen Männern handelt es sich nämlich nicht um echte IS-Schergen, sondern um gemässigte syrische Rebellen der «Levant Front».
In der Rolle der Gefangenen sind für einmal die Dschihadisten selbst. Diese fordert ein Imam schliesslich auf, Reue zu zeigen. Der Tod drohe ihnen allerdings nicht: «Das ist nicht unsere Methode. Wir sind nicht böse», so die Botschaft des Geistlichen.
Das Video wurde anfangs Woche unter dem Titel «Muslime sind keine Kriminellen» auf YouTube veröffentlicht. Mit der nachgestellten Hinrichtungs-Szene wollen die Rebellen ein Zeichen gegen den Terror in Syrien setzen.
Die «Levant Front» kämpft im syrischen Bürgerkrieg sowohl gegen den IS als auch gegen das Assad-Regime. Sie kooperiert unter anderem mit der Freien Syrischen Armee, die vom Westen bei ihrem Kampf gegen den Terror unterstützt wird. (gr)
ZAGREB - Grosse Ehre für den kroatischen Menschenrechtler Ivan Zvonimir Cicak: Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic persönlich hat ihm gestern einen Preis überreicht. Doch beim Fototermin kam es zu einer peinlichen Panne.
Morgen ist Tag der Menschenrechte. Der Vorsitzende des Helsinki-Komitees für Menschenrechte in Kroatien, Ivan Zvonimir Cicak, ist deshalb bereits im Vorfeld mit einem Preis geehrt worden.
Gestern überreichte ihm die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic bei einem Medientermin die entsprechende Urkunde. Doch aus der grossen Ehre wurde im Handumdrehen eine grosse Schmach: Als Grabar-Kitarovic das Dokument vor den Fotografen präsentierte, rutschte Cicak plötzlich die Hose runter – und der Menschenrechtler stand in hellblauen Boxershorts da.
Immerhin: Cicak blieb cool und tat, was zu tun war. Während er die Hose wieder hochzog, hielt ihm Präsidentin Grabar-Kitarovic das zu überreichende Dokument so gut es ging vor die entblösste Stelle. (noo)
Göttingen/London – Das Rätsel um die ungewöhnlich hellen Flecken auf dem Zwergplaneten Ceres scheint gelöst: Nach neuen Aufnahmen der Raumsonde «Dawn» bestehen sie aus Salzmineralen und mancherorts auch aus Wassereis.
Forscher um Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen haben Detailaufnahmen der Sonde ausgewertet, die unter anderem im Sonnenlicht eine Art Nebel über dem auffällig hellen Occator-Krater auf dem Zwergplaneten zeigen. «Offenbar verdampft dort Wasser und trägt kleine Teilchen mit sich», berichtet Nathues in einer Mitteilung seines Instituts.
Seit dem Anflug der Raumsonde auf den Zwergplaneten spekulieren Astronomen über die Natur der hellen Flecken, die bereits in den ersten Bildern sichtbar wurden. Zu den Vermutungen über ihre Zusammensetzung gehörten Salzminerale und Wassereis. Das scheinen die Beobachtungen nun zu bestätigen, wie die Forscher im britischen Fachblatt «Nature» berichten.
Das Licht von den mehr als 130 hellen Flecken unterscheidet sich demnach deutlich von dem aus anderen Regionen des Zwergplaneten und ähnelt in Laborvergleichen dem Licht mancher irdischer Minerale. «Die plausibelste Interpretation unserer Ergebnisse ist, dass sich unter der Oberfläche von Ceres zumindest stellenweise eine Mischung aus Eis und Salzen erstreckt», sagt Nathues. Diese Zusammensetzung kann unter Umständen auch die geringe Dichte des Zwergplaneten erklären.
Mit dem europäischen Weltraumteleskop «Herschel» hatten andere Forscher bereits Hinweise auf Wasserdampf bei Ceres gefunden. Erst mit der Sonde der US-Raumfahrtbehörde NASA liess sich der Dampf jetzt jedoch im Occator-Krater lokalisieren. Dieser Krater ist in kosmischen Massstäben besonders jung. Aus seinen scharfen Kanten und den wenigen Einschlägen an seinem Boden schliessen die Astronomen, dass er erst vor etwa 78 Millionen Jahren entstanden ist. Das Wasser dünstet dort noch aus, während es bei älteren hellen Flecken bereits weitgehend verschwunden sein könnte.
BIEL - BE - Im Bieler Raser-Prozess gehen die Vorstellungen über das angemessene Urteil weit auseinander. Der Staatsanwalt fordert zehn Jahre für beide Beschuldigten, der eine Verteidiger 18 Monate bedingt, der andere einen Freispruch.
Vor dem Regionalgericht in Biel stehen zwei 22-jährige Schweizer. Die Staatsanwaltschaft macht sie verantwortlich für den Tod eines Familienvaters am 17. Dezember 2011 in Täuffelen am Bielersee.
Der eine Mann verlor mit gegen 100 km/h die Kontrolle über sein Fahrzeug und erfasste eine Familie auf dem Trottoir. Die Frau des Getöteten und der kleine Bub wurden verletzt, ebenso ein korrekt entgegenkommender Autofahrer.
Aus Sicht von Staatsanwalt Peter Schmid haben sich beide Beschuldigte der eventualvorsätzlichen Tötung und des mehrfachen Versuchs dazu schuldig gemacht. Die zwei Freunde hätten sich zuvor auf dem Weg vom Nachbardorf Hagneck nach Täuffelen ein Rennen geliefert, sagte er am Mittwoch in seinem Plädoyer.
Auf der Hauptstrasse in Täuffelen habe der eine Mann seinen Kollegen in hohem Tempo überholt und kurz darauf mit gegen 100 statt 50 km/h die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren.
Der Unfallverursacher habe sich «absolut verantwortungslos» verhalten, sagte der Staatsanwalt. Er sei nach dem Überholmanöver in eine Rechtskurve gerast, obwohl er gewusst habe, dass nach 70 Metern ein Fussgängerstreifen folge und dass an einem belebten Samstagnachmittag mit Gegenverkehr zu rechnen sei.
Ebenso schuldig sei aber der Kollege des Unfallverursachers. Dieser habe verhindern wollen, dass er überholt werde, und damit seinen Beitrag zum Rennen mit fatalem Ausgang geleistet. «Ohne ihn wäre kein Rennen möglich gewesen.»
Ganz anders sehen es beide Verteidiger. Der Anwalt des Unfallverursachers betonte, sein Klient sei bereit, die Konsequenzen für sein Fehlverhalten zu tragen. Es handle sich aber klar um einen Fall von fahrlässiger Tötung.
18 Monate bedingt sei eine angemessene Strafe. Eine hohe Strafe mache wenig Sinn, sein Klient werde sowieso ein Leben lang an den Folgen seines fatalen Fehlers leiden.
Ausserdem sei die Vorgeschichte des Unfalls nicht eindeutig geklärt. Dass es sich um ein Rennen gehandelt habe, sei überhaupt nicht erwiesen. Unklar sei zudem die Rolle eines roten Autos, dass der Unfallverursacher im letzten Moment noch überholt haben soll, ehe er die Herrschaft über sein Fahrzeug verlor.
Mehrere Zeugen haben diesen Wagen beschrieben. Der Lenker konnte aber bis heute nicht ausfindig gemacht werden.
Der Verteidiger des zweiten Mannes betonte: «Mein Klient hat mit all dem nichts zu tun.» Das Vorgefallene sei eine absolute Katastrophe, die aber sein Klient auf keine Art und Weise hätte verhindern können. Er habe sich korrekt verhalten. Von einem Rennen könne keine Rede sein. Ein Freispruch sei angebracht.
Der Verteidiger geisselte auch die Vorverurteilung seines Klienten in den Medien, wo er als Raser gebrandmarkt worden sei. Dabei habe man ihm eine überhöhte Geschwindigkeit vor dem Unfall gar nicht nachweisen können, und er habe beim verhängnisvollen Überholmanöver den Kollegen nicht schikaniert.
Gerichtspräsidentin Sonja Koch will das Urteil am kommenden Montag (14. Dezember) verkünden.