Die Franzosen lassen ihre Multilkulti-«Équipe» hoch leben, und auch in Zagreb mischt sich Stolz in die Trauer über die 2:4-Niederlage. Schweiz-Kroate Mario Gavranovic sagt: «Die Kroaten haben Überragendes geleistet.»
Millionen Franzosen drängen in Paris auf die Strassen. Allein im Public Viewing vor dem Eiffelturm in Paris schreiben, zittern und jubeln während des Spiels 90'000 Menschen. Antoine Griezmann spricht seinen Landsleuten danach aus dem Herzen: «Das Herz ist glücklich. Wir haben es geschafft, den Pokal nach Frankreich zu holen.»
Dahin, wo er zuletzt 1998 war. Und sie ihren Stolz auf ihre «Équipe» zeigen. Die Champs-Élysées sind in Blau-Weiss-Rot gehüllt – wie vor 20 Jahren, als die Franzosen ihren ersten weltmeisterlichen Coup feierten.
Akteure von damals verschaffen sich nach Spielschluss Zugang zur Garderobe ihrer Nachfolger, um ihnen zu gratulieren, darunter Marcel Desailly und Lilian Thuram. Und auch Franck Ribéry jubelt auf Twitter: «Welch Leistung! Gratulation!»
Ribéry selbst gehörte noch zur beschämenden französischen Truppe, die 2010 in Südafrika in Streik trat – und in der Vorrunde ausschied. Acht Jahre später erklimmt Frankreich wieder den Weltmeister-Thron.
Ihn zu besteigen, hätten auch die Kroaten verdient. Ein fulminantes Turnier bestreiten sie, und den Final machen sie zum Spektakel. In Kroatien mischt sich Trauer mit Stolz auf ihre goldene Truppe.
Nati-Spieler Mario Gavranovic sieht das Spiel mit zwei Kumpels bei sich daheim in Zagreb. Der Schweiz-Kroate sagt: «Überall waren Menschen. Die Kroaten haben Überragendes geleistet und auch im Final gegen einen starken Gegner tollen Fussball gezeigt.»
Dies gilt nicht zuletzt für Luka Modric, den Spieler des Turniers. Und Ivan Rakitic, den Mann aus Möhlin AG.
Raktic trägts mit Fassung, sagt: «Wir waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, aber wir hatten Pech heute Abend. Aber ich gratuliere Frankreich, sie haben es trotzdem verdient.»
Und Trainer Zlatko Dalic: «Ich habe den Spielern gesagt: Ihr könnt erhobenen Hauptes gehen, ihr könnt stolz sein.»
Einzig den Handspenalty zum 2:1 empfindet Dalic als ungerecht: «In einem WM-Final gibst du so einen Elfmeter aber nicht. Es schmälert jedoch in keiner Weise den Sieg der Franzosen.»
Am Montag werden die Spieler in Zagreb zurückerwartet – und bestimmt stürmisch empfangen. Gavranovic: «Hier sind die Spieler Helden.»
Sie waren auf der Suche nach Jade, als sie ein Erdrutsch in einer stillgelegten Mine in Myanmar überraschte. Mindestens 15 Menschen kamen dabei ums Leben und mehr als 45 weitere Menschen wurden verletzt.
Bei einem Erdrutsch in einer stillgelegten Jade-Mine in Myanmar sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. In der alten Mine im Norden des Landes seien am Wochenende mehr als 45 weitere Menschen verletzt worden, erklärte das Informationsministerium.
Die Todesopfer seien «auf der Suche nach Jade» gewesen, hiess es weiter.
Bergungsarbeiten wurden am Sonntag durch schweren Regen erschwert. Nach Ministeriumsangaben half ein Rettungsteam aus örtlichen Behördenmitarbeitern, Feuerwehrkräften und Hilfsorganisationen.
In den vergangenen Jahren ereigneten sich in der Region um den Ort Hpakant mehrere tödliche Erdrutsche. Im November 2015 starben dabei mehr als hundert Menschen. (SDA)
Das Herz ist ein Muskel. Aber natürlich sehr viel mehr, wenn es um die Liebe geht. Und um beides geht es in der neuen Kolumne «Alles wird gut».
Am Telefon ist Markus, ein alter Freund. Er ruft aus Malta an und verschwendet keine Zeit für Gruss- und Höflichkeitsformeln.
«Ich fühle mich ganz schrecklich», sagt er, «es ist einfach furchtbar.» Sein Überdruss steigert sich, hin zu Aussagen wie er könne nicht mehr, es sei aus, er wisse nicht, was tun, das Leben sei eine einzige Zumutung.
«Zwei Wochen ist es her», sagt er mit einem Ausrufezeichen in der Stimme. Es folgen bedeutungsschwere Sekunden des Schweigens. Dann sagt er, sie habe ihn wieder verlassen. «Sie hat mich wieder verlassen», wiederholt er, diesmal wird der Satz mit Gänsehaut ausgestattet.
Ich – und der andereDie Suche nach einem tröstenden Wort ist unnötig, denn Markus vermeidet Redepausen: «Eigentlich sollte sie auch hier sein. Wir gemeinsam. Strand, Sonne, Wind», sagt er, und dass er sich sehr darauf gefreut habe. «Aber Fehlanzeige. Sie hat das perfekte Timing. Sie weiss genau, was sie tut. Mir antut. Die reinste Folter. Ja, nein, ja, nein. Eine ganz gemeine Taktik.»
Die Verbindung rauscht, aber Markus lässt sich nicht stören. «Sie sagt, sie könne sich nicht entscheiden. Ich und der andere, wir seien so unterschiedlich. Wir würden ganz verschiedene Saiten in ihr zum Klingen bringen. Sie sagt, es sei paradox, aber sie habe das Gefühl, ihre Unentschiedenheit steigere meine Liebe zu ihr. – Schau an, sie kennt das Wort paradox.»
Kein Mut für BerlinMarkus lacht trostlos. «Aber der andere, der wohnt ja in Berlin, und nach Berlin würde sie nie ziehen. Da fehlt ihr der Mut. Die kommt wieder, das sag ich dir. Schon bald. Aber dann …» Seine Stimme taucht ab, doch er fängt sich schnell. «Vielleicht war es keine gute Idee, ganz allein hierher zu kommen. Ich dachte, die kann mich mal, ich bin über den Berg. Aber dann sehe ich zum Beispiel diese Frau, die jetzt leichtfüssig an mir vorbeiläuft, und wie ihre langen, blonden Haare von einem plötzlichen Windstoss hochgeweht werden. Dann geht es wieder los.»
Markus seufzt. «Aber wer weiss, vielleicht ist alles noch abgründiger», sagt er. «Ich bin nämlich sicher», sagt er, «dass ich mich nur deshalb so jämmerlich fühle, weil ich seit fünf Tagen nicht mehr im Krafttraining war.»
So geht das heute: Work-out. Und alles wird gut.
Ursula von Arx (51) weiss sehr wohl, dass Sport ihr guttun würde. Sie schreibt jeden zweiten Montag im BLICK.
Das Komitee hinter der Initiative mit dem Titel «Zuerst Arbeit für Inländer», die eine Beschränkung der Zuwanderung in der Schweiz erreichen wollte, begräbt sein Unterfangen. Wegen des im Juni 2017 lancierten Volksbegehrens feuerte die SVP Luzern ihren Parteisekretär.
Die Unterschriftensammlung für die Initiative mit dem Titel «Zuerst Arbeit für Inländer» wird abgeblasen. Die Initiative hätte eine Beschränkung der Zuwanderung in der Schweiz erreichen wollen. Wegen des im Juni 2017 lancierten Volksbegehrens feuerte die SVP Luzern ihren Parteisekretär.
Eine absolute Mehrheit der Komitee-Mitglieder habe sich dafür entschlossen, die kurz «ZAFI» genannte Initiative per sofort zurückzuziehen, teilte Präsident Richard Koller am Sonntagabend mit. Die Initianten hätten bis 13. Dezember 2018 Zeit gehabt, um die nötigen 100'000 Unterschriften zu sammeln.
Man habe gut die Hälfte der Unterschriften zusammen, sagte Koller auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es hätte nun noch einmal eine finanzielle Investition gebraucht.
Grund für den Abbruch sei die «Begrenzungsinitiative» der SVP. Da die Partei nach eigenen Angaben vom Juni die Unterschriften für ihr Volksbegehren zusammenhat, sieht das ZAFI-Komitee keine Möglichkeit mehr, seine Initiative erfolgreich in der Verfassung zu verankern.
Die Begrenzungsinitiative gehe weiter als ZAFI, sie will den Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt durch die Kündigung der Personenfreizügigkeit direkt und gesamthaft begrenzen, sagte Koller. ZAFI hätte eine solche Massnahme erst ab einer Erwerbslosigkeit von 3,2 Prozent erwirkt.
Bei einer Annahme beider Initiativen würde laut dem Komitee die radikalere Begrenzungsinitiative Vorrang haben. Dazu komme, dass das Budget der SVP als Partei gegenüber jenem eines kleinen Vereins für einen Abstimmungskampf ungleich sei und die Chancen auf einen Erfolg als marginal eingestuft worden seien.
Die Lancierung der ZAFI-Initiative hatte für Koller politische Konsequenzen. Er wurde von der SVP des Kantons Luzern als Parteisekretär freigestellt. Das Parteisekretariat war eine 50-Prozent-Stelle.
Die Präsidentin der Kantonalpartei, Angela Lüthold, begründete den Schritt damals damit, dass man nicht zwei Herren dienen könne. Die SVP sah ihr Volksbegehren konkurrenziert. Beide Initiativen sind Reaktionen auf die vom Parlament beschlossene Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative.
Er gehöre heute nicht mehr der Partei an, sagte der ehemalige Präsident der SVP-Ortspartei Beromünster. Seitens der SVP habe es aber keinen Druck auf das Komitee gegeben, die Initiative zurückzuziehen. Man habe abwarten wollen, bis die Begrenzungsinitiative zustande gekommen sei. (SDA)
Dieser WM-Titel Frankreichs hat gewiss eine gesellschaftlich integrative Kraft. Ein Kommentar von Patrick Mäder, dem stellvertretenden BLICK-Sportchef.
Er strahlte nach Schlusspfiff, als hätte er gerade selber das entscheidende Tor zum WM-Titel geschossen. Tatsächlich kann sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als Sieger fühlen.
Genau richtig kommt ihm dieser Triumph, der die aufkommende Ernüchterung in Frankreich über seine Politik überstrahlt. Das Land steht vereint wie lange nicht mehr hinter diesem Team, das mit überlegtem, effizientem, in entscheidenden Momenten auch spektakulärem Fussball den zweiten WM-Titel gewinnen konnte.
Ein Coup völlig befreit von politischen Begleittönen und Intrigen: Brav singen alle Spieler die französische Hymne mit. Keiner gibt sich extravagant. Alle leben und zeigen den Teamgedanken. Ein Haufen genialer Individualisten, die im blauen Miteinander verschmelzen und sich am Ende vereint und glückselig in den Armen liegen, als wären alle eins. Ein grossartiges Bild.
Anders als noch 1998, beim ersten WM-Triumph, als der rechtsextreme «Front National» die «Bleus» als «zu schwarz» kritisierte und damit ein Eigentor schoss, weil dieser Rassismus die Spieler um Lilian Thuram nur zusätzlich anstachelte, hält sich die Le-Pen-Partei dieses Mal zurück. Die Erfahrung hat sie gelehrt, dass man mit rassistischer Provokation nur verlieren kann, wenn Multikulti-Spieler wie Mbappé, Pogba oder Umtiti gerade zu Helden werden, welche die Menschen vereinen und ihnen ein gutes Gefühl geben.
Dieser WM-Titel hat gewiss eine gesellschaftlich integrative Kraft. Genauso wie 1998. Aber heute wissen wir, dass das damals nur eine Momentaufnahme war. Man sollte also die Hoffnung nicht allzu sehr strapazieren. Die Integrationsprobleme kann der Fussball nicht lösen. Nicht in Frankreich, nicht anderswo.
Umso mehr sollten die Franzosen den Moment geniessen. Diesen Moment der puren Freude und Einigkeit. Diesen Moment grossen Sports.
Der Tessiner FDP-Exekutivpolitiker erklärt, warum er in seinem Kanton mit Überzeugung einen Mindestlohn einführt –und weshalb es ohne die Unterstützung der Südschweiz keinen neuen Vertrag mit der EU geben darf.
Jeder dritte Arbeitnehmer im Kanton ist ein Grenzgänger. Die Region hat mit Lugano den drittgrössten Finanzplatz des Landes und grenzt mit der Lombardei an ein Gebiet, das an der Bevölkerung gemessen gleich gross ist wie die Schweiz.
Ob Lohnschutz, EU-Drohungen gegen die Schweizer Börsen oder die Forderung, dass arbeitslose italienische Angestellte künftig von der hiesigen Arbeitslosenkasse unterstützt werden müssen: Geht es um das Verhältnis der Schweiz zu Europa, stehen die Tessiner immer an vorderster Front.
Es erstaunt deshalb nicht, dass die Verantwortlichen in Bellinzona mit Argusaugen darauf schauen, wie sich die laufenden Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zwischen Bern und Brüssel entwickeln.
Der Tessiner FDP-Finanz- und Wirtschaftsdirektor Christian Vitta (45) bringt die Befindlichkeit auf den Punkt. «Lieber noch zuwarten als ein schlechter Deal, der für unser Land Nachteile bringt», sagt er im Gespräch mit SonntagsBlick auch an die Adresse des Tessiner Aussenministers und Parteikollegen Ignazio Cassis (57). Es sei jetzt wichtig, eine Gesamtlösung zu finden, die im Interesse der Schweiz und gleichzeitig aller Regionen sei. «Sonst hat die Vorlage vor dem Volk keine Chance – speziell hier im Tessin. Und das wäre für die ganze Schweiz fatal.»
Überhaupt glaubt der Regierungsrat, dass die Bundespolitik über die Bücher muss. Er ist überzeugt, dass es Anpassungen bei den Regelungen über den Arbeitsmarkt braucht. «Die Schweiz hat keinen homogenen Arbeitsmarkt, sondern verschiedene Arbeitsmärkte mit völlig verschiedenen Bedürfnissen», erklärt Vitta. Was gut für Zürich oder Zug sei, würde im Tessin zu grossen Problemen führen oder vice versa. «Aus diesem Grund braucht es Regelungen, die diesen Unterschieden durch einen föderalistischen Ansatz Rechnung tragen.» Das sei heute zu wenig der Fall.
Tessiner Löhne dreimal so hoch wie in ItalienDas beste Beispiel ist der Mindestlohn. Obwohl ihn der Ökonom landesweit ablehnt, arbeitet Vitta im Moment daran, just einen solchen in seinem Kanton einzuführen. Im Juni 2015 hatte das Tessiner Stimmvolk eine entsprechende Initiative angenommen.
Im Augenblick brütet der Kantonsrat über einem Vorschlag der Exekutive. Je nach Branche schlägt Vitta ein unterstes Salär zwischen 3372 und 3462 Franken vor. «Das mag nach wenig klingen. Es ist aber mehr als dreimal so viel, wie die Grenzgänger verdienen, wenn sie in Italien den gleichen Job machen», gibt Vitta zu Bedenken.
Deshalb hält er fest: «Die Einführung eines Mindestlohns hängt von den kantonalen Bedürfnissen ab. Die Bevölkerung im Tessin denkt, dies ist sicher sinnvoll und nötig.»Was zur delikaten Stimmung beigetragen hat, ist der Fakt, dass immer mehr Angestellte aus Italien nicht mehr in den klassischen Berufen wie der Industrie oder des Baus arbeiten. Immer mehr strömen auch in den Dienstleistungssektor – heuern beispielsweise als Sekretärinnen bei Advokaten oder Treuhandbüros an. «Das sorgt bei vielen für Unverständnis.» Sie verstünden es nicht, dass die Tessiner auch noch bei diesen Arbeitsplätzen konkurriert würden.
In diesem schwierigen politischen Umfeld gibt es aus Tessiner Optik bei den Verhandlungen über ein Rahmenabkommen keine Möglichkeit für Kompromisse. «Für unseren Kanton ist es wichtig, dass die Massnahmen zum Schutz unseres Arbeitsmarktes nicht gemildert oder aufgehoben werden.»
In den letzten Wochen sorgte die Einschätzung von EDA-Chef Cassis für Aufsehen, dass die sogenannte Acht-Tage-Regel angepasst werden könnte. Für die Gewerkschaften ist sie sakrosankt, die EU verlangt Flexibilität.
Acht-Tage-Regel: Entgegenkommen ist möglichAuch Vitta könnte sich vorstellen, dass die Schweiz hier der Union unter bestimmten Voraussetzungen entgegenkommen könnte. «Alternative Regelungen sind möglich», sagt er. Um gleich nachzuschieben, dass mit ihnen aber die gleichen Ziele der Kontrollen erreicht werden müssten.
Auf die Nachfrage, wie dann ein Gegenmodell aussehen könnte, muss er aber passen. «Sorry, es liegt nicht bei den Kantonen, eine Lösung zu finden. Bis der Bund eine wirksame Vereinbarung mit der EU gefunden hat, müssen die aktuellen Regelungen in Kraft bleiben.»
Unabhängig davon: Die Tessiner harren gespannt der Dinge. Eine Lösung in der Europapolitik über ihre Köpfe hinweg käme in der Südschweiz einem riesigen Affront gleich.
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Der viele Schnee vom letzten Winter ist bereits weg. Die Gletscherschmelze schreitet immer rapider voran.
In den Bergen spielt sich gerade ein Drama ab – in Zeitlupe: Gletscher, die über Jahrhunderte die hochalpine Landschaft prägten, verschwinden. Besonders gut beobachten lässt sich dies am Rhonegletscher, der Quelle des Rotten.
Hier, an der Grenze zwischen den Kantonen Wallis, Uri und Bern, kann man dem ewigen Eis beim Verschwinden zusehen: Am Fuss des Gletschers hat sich ein riesiger See gebildet, ein Teil der Gletscherzunge schwimmt als Eisberg darin. Durchschnittlich 8000 bis 10’000 Liter Wasser pro Sekunde fliessen ab, wie Gletscherexperte David Volken sagt: «Das Volumen der Eisdecke nimmt zurzeit um zehn Zentimeter pro Tag ab.» Damit die Eisgrotte im Gletscher möglichst lange erhalten bleibt, wird das blanke Eis mit weissen Tüchern abgedeckt.
Selbst der Aletschgletscher ist betroffenNicht nur am Rhonegletscher, auch andernorts ist die Schmelze in vollem Gang. So auch am oberen Ende des Aletschgletschers, dem grössten Eismeer der Alpen. Der Konkordiaplatz ist bereits schneefrei, darunter kommt das blanke Eis zum Vorschein. «Zwei bis drei Wochen früher als in einem durchschnittlichen Sommer», sagt Volken. Und das, obwohl 2017/2018 so viel Schnee gefallen ist wie seit dem Lawinenwinter 1999 nicht mehr. Eine dicke Schneedecke sorgt gewöhnlich dafür, dass das Eis konserviert wird – doch es gibt sie nicht mehr.
Warmes Frühjahr mit wenig NiederschlagGrund für das frühe Einsetzen der Gletscherschmelze sind der aussergewöhnlich warme Frühling und die geringen Niederschlagsmengen. «Die Gletscherschmelze schreitet schneller voran als angenommen – Glaziologen gehen inzwischen vom Worst-Case-Szenario aus», so Volken.
Manche Eismeere werden bis 2050 ganz verschwinden. Selbst vom Grossen Aletschgletscher dürfte bis Ende des Jahrhunderts nicht mehr viel übrig sein.
Vor der Zürcher Maag-Halle geht es nach der WM-Niederlage von Kroatien heiss her: Hunderte Fans sind versammelt und feiern. Der Tenor: «Wir sind stolz!»
Der Abpfiff nach dem Final zwischen Frankreich und Kroatien ist in der Zürcher Maag-Halle vor Geschrei gar nicht mehr zu hören. Zu Hunderten haben sich hier am Sonntag die Kroatien-Fans versammelt. Die ganze Halle ist rot-weiss kariert, kein einziges Franzosen-Trikot weit und breit.
Mit zwei Toren Rückstand hat der Underdog heute verloren. Doch ein langes Gesicht zu ziehen, kommt für die meisten Fans nicht in Frage. Ganz im Gegenteil: Mit Flaggen geschmückte Autos hupen, die Fans hüpfen. In der johlenden Masse werden Pyros gezündet.
«Ich bin mega enttäuscht»«Wir sind stolz! Die Kroaten haben gekämpft», sagt Sandra Miculinc (21). Gemeinsam mit einer Freundin ist sie heute extra aus Pfäffikon SZ angereist, um hier in Zürich den Match zu schauen.
Weniger zufrieden ist Sebastian Lukic (20). «Ich bin mega enttäuscht», so der Zürcher. Auch Dino Cuk (27) trauert um den verpassten Titel: «Aber immerhin sind wir Zweiter. Und die Silbermedaille sieht sowieso besser aus als Gold», sagt er.
Zwischen Jubel und Enttäuschung sind sich aber alle Fans einig: Bei der nächsten WM klappt es dann!
Am Ende sollte es nicht sein. Kroatiens Ivan Rakitic spricht nach der 2:4-Niederlage im WM-Final gegen Frankreich über seine Enttäuschung, verpasste Chancen und seinen Status als kroatischer Nationalheld.
«Wir waren den grössten Teil des Spiels die bessere Mannschaft», sagt ein trauriger Ivan Rakitic unmittelbar nach der Siegesfeier zu «SRF». «Sie haben wenig fürs Spiel gemacht, aber so ist der Fussball manchmal.»
Dennoch gratuliert der 30-Jährige Weltmeister Frankreich. Und ihm ist bewusst, was sein Team gerade geleistet hat: «Ein zweiter Platz für ein Land wie Kroatien ist unglaublich», ist Rakitic stolz. «Das Team könne kaum erwarten, in Kroatien anzukommen.»
Auf die Frage hin, ob sie jetzt Nationalhelden seien, entgegnet Rakitic: «Ich hätte lieber den Pokal und wäre dafür kein Nationalheld.»
«Sogar der Himmel war traurig»Ein unrealistisches Szenario. Ganz real sei allerdings die Tatsache, dass sie die Weltmeister der Herzen seien. «Alle waren für Kroatien», so Rakitic. «Es regnete am Ende, sogar der Himmel war traurig.»
Trotz seiner Erschöpfung reichts noch für eine Kampfansage: «Irgendwann wird es für Gold reichen», kündigt der Barça-Star an. Im Moment sei er aber vor allem kaputt. «Fast schon übertrieben, fast schon zu viel», so Rakitic. «Aber am Dienstag gehts in die Ferien.»
Grüsse in die Schweiz«Ich gratuliere der Schweizer Nati für ihr Turnier und bedanke mich bei allen Fans in der Schweiz», schliesst der Mann aus Möhlin AG ab. «Es war vor allem ein unglaublich schöner Monat.»
Ins selbe Horn bläst auch Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic. «Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, aber ein bisschen Bedauern bleibt», sagt der 51-Jährige. «So ist halt Fussball.» (sih)
ZÜRICH - Nicht jeder verreist in die Ferien, besonders junge Menschen nutzen die Zeit zum Geldverdienen. Auch Prominente packten in ihrer Jugend fleissig an.
Heidi Maria Glössner (74): Kindermädchen auf dem Schloss
Ihr erstes Geld hat sie in den Kanti-Ferien im Sommer bei einem Bürojob verdient. Bei den Gebrüdern Bühler in Uzwil SG, wo sie aufgewachsen ist. «Darauf war ich sehr stolz.» Ein Jahr später hatte sie einen ganz besonderen Ferienjob: Glössner durfte auf einem Schloss babysitten. «Ich wohnte im Salzmannhaus auf Schloss Donaueschingen (D) und durfte bei der Erbprinzessin von Fürstenberg auf die Kinder aufpassen. Drei Enkelkinder einer Gräfin waren aus Amerika zu Besuch. Damals war ich 16 Jahre alt und ich habe mich gefühlt wie in einem Märchenschloss, dort gingen echte Prinzen und Prinzessinnen ein und aus. Geld habe ich dafür zwar nicht bekommen, aber es blieb eine unvergessliche Erfahrung.»
Kiki Maeder (37): Putzen im Schulhaus
Die Moderatorin jobbte oft in den Ferien, entweder putzte sie mit Freunden das Schulhaus oder assistierte in der Augenarztpraxis des Grossvaters. «Das Geld investierte ich meist gleich in eine Reise, etwa für einen Interrail-Pass durch Europa.»
Sven Epiney (46): Zeitungen austragen
Der Moderator hatte viele Ferienjobs: Zeitungen austragen, Schulhäuser putzen oder in einem Laden Gestelle auffüllen. Der schönste aber hat ihm die Tür zur Moderationskarriere geöffnet: «Beim damaligen Berner Lokalradio Förderband habe ich als 13-Jähriger mit anderen Jugendlichen eine wöchentliche Sendung gestaltet. Viel verdient habe ich dabei nicht, die Erfahrung war mir wichtiger. Mit 16 konnte ich schliesslich die ganze Sendung übernehmen.»
Dominique Rinderknecht (28): Bürohilfe beim Vater
Als Teenager arbeitete sie im Architekturbüro ihres Vaters, etwa einmal in der Woche und in den Ferien. «An meinen Stundenlohn kann ich mich nicht mehr erinnern, aber der war okay. Für mich war es cool, mein Sackgeld aufzubessern und in die Arbeitswelt reinschauen zu können. Um die Buchhaltung habe ich mich schon früh gekümmert, das bringt mir noch heute viel.» Das Schönste sei die lockere Atmosphäre gewesen. «Heute arbeiten wir wieder zusammen, und es fühlt sich manchmal noch immer wie damals an.»
Anatole Taubman (47): Begleiter von Damen
Während seiner Schauspielausbildung in New York jobbte Taubman als sogenannter Walker und begleitete für 350 Dollar pro Stunde Damen, betuchte Witwen, geschiedene oder Singlefrauen. «Ich war damals Anfang 20, Single – und froh über einen guten Lohn. Dieser Walker-Job war eine wunderbare Schule, auch für die Schauspielerei. Ich benutzte nie meinen richtigen Namen, gab stets vor, jemand anders zu sein, beispielsweise Student.»
Beat Schlatter (57): Mit Flaschen am Fliessband
Als Teenager arbeitete Schlatter einen Sommer lang am Fliessband bei der Brauerei Hürlimann. Kein reines Vergnügen: «In der Hitze musste ich Arbeiterschuhe mit Stahlkappen tragen und zuschauen, wie Tausende Bierflaschen an mir vorbeizogen. Mein Job war es zu überprüfen, ob die gewaschenen Flaschen sauber waren.» Immerhin konnte er den Job vergolden. Im Sommer 1976 wurde auf dem Areal eine Wasserquelle gefunden. Der damalige Chef Martin Hürlimann versprach Goldvreneli für den, der den besten Namen für das Quellwasser erfand. «Das war mein Glück – den Namen Aqui habe ich erfunden.»
2 Dollar beträgt die Busse, die ein Mann 1974 für Falschparkieren im US-Bundesstaat Utah erhalten hat. Nach über 40 Jahren bezahlt er den säumigen Betrag.
44 Jahre musste das Polizeidepartement in Minversville im US-Bundesstaat Utah warten, bis ein Parksünder seine Busse begleicht. «Ich trage diese Busse seit über 40 Jahren mit mir herum», schreibt der unbekannte Mann in einem Brief an das Polizeidepartement, dem er die Busse und 5 Dollar beilegte. «Ich wollte immer zahlen», versichert er. Am Schluss unterzeichnet er mit «Dave».
Sogar mit ZinsenAls Absender gab der Mann gemäss «WNEP» folgende Adresse an: «Feeling guilty, Wayward Road, Anytown», was so viel bedeutet wie «Fühle mich schuldig, Eigensinnige-Strasse, Irgendeinestadt».
Da die Busse 1974 ausgestellt wurde, betrug sie lediglich 2 Dollar. Heute müssen Falschparkierer 20 Dollar blechen. Mit den im Brief beigelegten 5 Dollar habe der Mann «netterweise» noch 3 Dollar Zinsen gezahlt, sagt Polizeichef Michael Combs. Doch damit könne er nicht in den Ruhestand gehen.
Bei Parksünder bedankenDass der Mann die Busse aber so lange mit sich herumgetragen und schliesslich doch noch gezahlt habe, habe ihn umgehauen, sagt Combs zu «WNEP». «Wir wissen es zu schätzen, dass diese Person ihr Ticket bezahlt hat, und wir ermutigen auch andere Personen: Wenn Sie ein ausstehendes Ticket haben, zahlen Sie es bitte.»
Polizeichef Combs möchte den reuigen Parksünder nun ausfindig mache, um sich zu bedanken.
Die Busse wurde für ein Auto ausgestellt mit einem Nummernschild aus Ohio. 1974 verfügte das Polizeidepartement noch nicht über die Technik, um Autos ausserhalb des Bundesstaates Utah im Auge behalten zu können. (sga)
Nur wenige Wochen nach dem tragischen Tod des Reality-Stars Sophie Gradon wurde auch ihr Lebenspartner Aaron Armstrong leblos aufgefunden.
Es ist eine unsägliche Tragödie: Nur wenige Wochen nach dem Tod der britischen «Love Island»-Kandidatin Sophie Gradon (†32) ist nun auch ihr Freund Aaron Armstrong (†25) gestorben.
Armstrong wurde am Dienstag in der Wohnung seiner Eltern in der nordenglischen Kleinstadt Blyth leblos aufgefunden, wie BBC berichtet. «Alles deutet darauf hin, dass Aaron den Verlust seiner geliebten Sophie nicht verkraften konnte und ihr in den Tod gefolgt ist», erklärt die lokale Polizei der britischen Zeitung «Sun».
Kündigte Aaron seinen Tod auf Instagram an?Der 25-Jährige fiel nach dem vermeintlichen Selbstmord seiner Freundin in ein tiefes Loch. «Ich werde dein Lächeln nie vergessen. Ich liebe dich so sehr, Baby, für immer und ewig», schrieb er kurz nach Sophies Tod auf Instagram. Daraufhin folgten beinahe täglich Liebesbekundungen für seine verstorbene Freundin: «Mein Herz wird dir gehören bis zu dem Tag, an dem ich dir folge. Ich sehe dich ganz bald wieder, mein Engel, halt mir schon mal das Bett warm.»
Seinen letzten Post beendete er mit den Worten: «Unsere gemeinsame Zeit war so wundervoll, ich brauche sie zurück. Ich liebe dich, meine Prinzessin.» Wenige Stunden später wurde Aaron tot aufgefunden.
Polizei schliesst Beteiligung Dritter ausWoran Aaron Armstrong oder Sophie Gradon genau gestorben sind, wurde noch nicht offiziell bestätigt. Laut britischen Medien schliesst die Polizei aber in beiden Fällen eine Beteiligung von Dritten aus. Fans der beiden vermuten, dass sie sich das Leben genommen haben. Gradon kämpfte nach eigener Aussage immer wieder mit Depressionen. (brc)
Täglich versucht sich ein Fussball-Experte als Liga-Wahrsager. Heute mit Georges Bregy (Ex-Nati-Star und Teleclub-Experte).
Nach einem Unfall im Park liegt ein Jogger in Berlin im Koma. Wer er ist, war lange unklar. Doch jetzt hat die deutsche Polizei einen entscheidenen Hinweis bekommen.
Er stürzte im März beim Joggen, liegt nun im Koma in einem Berliner Spital. Seitdem war unklar, wer der Mann ist. Niemand meldete sich bei der Polizei oder bei den Ärzten. Niemand schien den Jogger zu kennen. Das Problem: Er hatte keinen Ausweis, keine Papiere bei sich. Nur zwei Schlüssel, leider ohne Sicherheitsnummer. Die Polizei verteilte Fotos, verglich DNA und Fingerabdrücke – alles umsonst. (BLICK berichtete)
Anwohner gab HinweisJetzt ist die Identität des Mannes geklärt! Den entscheidenen Hinweis gab ein Anwohner. «Wir bekamen einen Anruf von einem Mann, der sagte, dass seine Schlüssel exakt so aussehen wie die, die wir im Rahmen der Suche veröffentlichten», so Uwe Dziuba (57), Hauptkommissar in der Vermisstenstelle, zur «BILD»-Zeitung.
Sofort fahren Polizisten zu der genannten Adresse. Und: Die Schlüssel passen. Im Flur finden die Beamten einen Ausweis. Das Rätsel um den namenlosen Jogger ist gelöst.
Er lebte alleinEs handelt sich um einen 74-jährigen Mann mit iranischen Wurzeln. Laut der «BILD»-Zeitung lebte der Mann allein, wohnte seit dreissig Jahren in der Berliner Wohnung.
Auch wenn jetzt klar ist, wer der Mann ist. Bis jetzt hat sich noch kein Angehöriger gemeldet. Daher musste eine Betreuerin vom Gericht angeordnet werden. Sie kümmert sich um seine Angelegenheiten, bestimmt nun für ihn. (jmh)
Kaum eröffnet, schon streikt die neue Schliessfach-Anlage der SBB am Hauptbahnhof in Zürich. Grund dafür seien technische Störungen gewesen, erklärt das Bahn-Unternehmen auf Anfrage von BLICK.
Vor einer Woche erst wurden sie eröffnet, die neuen elektronischen Schliessfächer am Hauptbahnhof in Zürich (BLICK berichtete). Und schon jetzt gibts erste Probleme.
Am Donnerstag trat die neue Anlage nämlich in den Streik, wie ein BLICK-Leserreporter meldet. Auf Anfrage bestätigt die SBB den Vorfall – fünf bis sechs Personen seien betroffen gewesen. Dem widerspricht der Betroffene: Mehr als ein Dutzend Reisende seien vor verschlossenen Fächern gestanden.
Wegen des digitalen Fauxpas der SBB verpassten viele ihre Anschluss-Verbindungen. Für den Lesereporter kams gar noch schlimmer: «Ich musste meine Geschäftsreise auf morgen umbuchen, da ich nicht fliegen konnte, weil mein Laptop und zahlreiche Dokumente in dem Schliessfach eingeschlossen waren. Ich bin stinksauer!»
Technik ist SchuldDie SBB erklärt: «Die Kunden konnten ihr Gepäck wegen einer technischen Störung nicht sofort entnehmen. Die Transportpolizei konnte die Schliessfächer schliesslich mit Fernunterstützung des Schliessfachlieferanten öffnen.»
Die Schliessfächer am Hauptbahnhof, welche auf der ganzen Welt eingesetzt werden, seien sowohl vor Auslieferung vom Hersteller als auch von der SBB intensiv getestet worden, bevor sie in Betrieb genommen wurden.
Blaues Schliessfach bald Geschichte«Die Anlage im Zürcher Hauptbahnhof war in die Jahre gekommen und entsprach den Anforderungen der Reisenden nicht mehr», schrieben die Anfang Juli die SBB, die zwei Millionen Franken für die neue Anlage ausgegeben hat.
Neu öffnet man die Schliessfächer nicht mehr mit einem Schlüssel, sondern mit einem QR-Code, der sich auf der ausgedruckten Quittung befindet. Dazu gibt es neu, statt wie bisher drei, fünf verschiedenen Fachgrössen: Von S für Handgepäck oder Aktentaschen bis XXL für grosse Koffer oder sperriges Gepäck. Die Tarife für die Schliessfächer variieren je nach Grösse von fünf bis zwölf Franken.
SBB entschuldigt sichDie SBB bedauert die entstanden Unannehmlichkeiten und versichert, die Sache bei den Pendlern wiedergutzumachen: «Für die betroffenen Kundinnen und Kunden sind bei Bedarf individuelle Lösungen möglich.» (aho/pma)
Frankreich schlägt Kroatien in einem denkwürdigen WM-Final mit 4:2 und holt sich nach 1998 zum zweiten Mal den Weltmeistertitel.
Am Samstag war Frankreichs Nationalfeiertag, am Sonntag steigt die noch grössere Party: Die «Equipe Tricolore» siegt in einem spektakulären WM-Final und stehen so als Sieger einer tollen WM fest. Dies genau 20 Jahre nach dem Frankreich am Heimturnier zum ersten Mal Weltmeister wurde. Die 78'000 Fans im Moskauer Luschniki-Stadion sehen das torreichste Endspiel seit dem 4:2 von England über Deutschland 1966.
Das Spiel: «Calme! Calme!» Didier Deschamps (49) versucht seine Elf nach dem 3:1 zu beruhigen, brüllt defensive Anweisungen aufs Feld. Ohne Erfolg. Die Franzosen suchen das vierte Tor, die Kroaten scheinen platt, Mbappé trifft, das Spiel ist entschieden. Lloris bringt den Gegner mit einem Riesenbock zwar noch einmal heran, doch «Les Bleus» sind am Ende zu erfahren, um das Spiel noch aus der Hand zu geben. Bitter für die Kroaten: Sowohl beim 1:0 als auch beim 2:1 werden sie vom Unparteiischen benachteiligt, erst fällt der Schiri auf eine Griezmann-Schwalbe rein, dann gibt er nach Video-Studium einen umstrittenen Handspenalty. Didier Deschamps ists egal. Der Baske schreibt Geschichte, ist nach Mario Zagallo und Franz Beckenbauer erst der Dritte, der sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister wird.
Die Tore:
18. Minute | 1:0 | Mario Mandzukic (Eigentor). Griezmann schlenzt einen Freistoss in den kroatischen Strafraum, wo Mandzukic am höchsten springt und mit seinem Hinterkopf den eigenen Goalie Subasic bezwingt. Doppelt bitter für die Kroaten: Den Freistoss gibts nur, weil Schiri Pitana auf eine unsportliche Schwalbe Griezmann hereinfällt.
28. Minute | 1:1 | Ivan Perisic. Wieder Freistoss. Diesmal auf der anderen Seite. Modric chippt in den Strafraum, wo der Ball über vier kroatische Stationen zu Perisic kommt. Dieser lässt Frankreichs Kanté mit einem Haken aussteigen und hämmert den Ball ins weite Eck.
38. Minute | 2:1 | Antoine Griezmann. Nach einer Griezmann-Ecke springt der Ball an Perisic' Hand. Die Franzosen schreien auf, Schiri Pitana konsultiert den Video-Assistenten. Nach langer Bedenkzeit zeigt der Argentinier auf den Punkt. Griezmann machts kalt wie eine Hundeschnauze.
59. Minute | 3:1 | Paul Pogba. Der ManUtd-Star mit einem Kunststück: Zuerst lanciert er Mbappé mit einem Volley-Traumpass, dann schliesst er den eigens eingeleiteten Angriff mit einem Knaller ab.
65. Minute | 4:1 | Kylian Mbappé. Aussenverteidiger Hernandez drippelt sich auf der linken Seite durch und findet Mbappé in der Mitte. Dieser wird kaum gestört und kann mit einem Flachschuss auf 4:1 stellen.
69. Minute | 4:2 | Mario Mandzukic. Nach einem Umtiti-Rückpass vertendelt Franzosen-Goalie Lloris den Ball. Mandzukic sagt Danke und macht sein Eigentor wieder gut.
Der Beste: Paul Pobga. Allein wie er seinen Treffer zum 3:1 selbst einleitet, ist das Eintrittsgeld wert. Der Chef im Mittelfeld der Franzosen.
Der Schlechteste: Ante Rebic. Fällt im Vergleich zu Perisic ab, wird in der 71. Minute ausgewechselt.
Das gab zu reden: Die Szene vor dem 1:0. Erstens, weil Griezmanns Schwalbe an Unsportlichkeit kaum zu überbieten ist. Zweitens, weil Schiri Pitana auch noch drauf reinfällt.
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Frankreich - Kroatien 4:2 (2:1)
Luschniki-Stadion, Moskau. – 78'011 Zuschauer – Schiedsrichter: Pitana (ARG)
Tore: 18. Mandzukic (Eigentor/Freistoss Griezmann) 1:0. 28. Perisic 1:1. 38. Griezmann (Handspenalty) 2:1. 59. Pogba 3:1. 65. Mbappé 4:1. 69. Mandzukic 4:2.
Frankreich: Lloris; Pavard, Varane, Umtiti, Hernandez; Kanté (55. Nzonzi), Pogba; Mbappé, Griezmann, Matuidi (73. Tolisso); Giroud (81. Fekir).
Kroatien: Subasic; Vrsaljko, Lovren, Vida, Strinic (82. Pjaca); Rakitic, Brozovic; Rebic (71. Kramaric), Modric, Perisic; Mandzukic.
Verwarnungen: 28. Kanté (Foul). 41. Hernandez (Foul). 93. Vrsaljko (Foul).
Die Trennungssituation ist belastend: Nachdem ein Streit zwischen Boris und Lilly Becker eskalierte, sucht sie sich nun eine Wohnung für sich und Söhnchen Amadeus.
Lilly (42) und Noch-Ehemann Boris Becker (50) stritten so heftig, dass die Polizei anrücken musste: Bei der Tennis-Legende und dem niederländische Model flogen am Mittwoch im Londoner Stadtteil Wimbledon die Fetzen. Scotland Yard bestätigte am Donnerstag den Einsatz: «Die Polizei in Wimbledon wurde zu einem häuslichen Zwischenfall gerufen. Die Streitenden waren das Ehepaar Becker. Mehrere Kollegen waren vor Ort. Sie beruhigten die Situation.»
Streit um UnterhaltszahlungenNach Informationen der «Bild» sollen sich die Beckers, die gemeinsam Söhnchen Amadeus (8) haben, nicht über die Unterhaltszahlungen einig sein. Lilly Beckers Management sagte am Freitag zu «Bild»: «Herr Becker blockt derzeit leider jegliche Kommunikation zum Thema Unterhalt ab.» Der Anwalt des Tennis-Stars liess ausrichten, dass er sich zum Schutz seiner und der Privatsphäre seiner Kinder nicht dazu äussern wolle.
Droht nun ein schmutziger Rosenkrieg? Lilly Becker sucht nun offenbar Distanz zu ihrem Ex. Sie soll sich laut «Bild» nach einer Wohnung für sich und Amadeus umsehen. «Auf jeden Fall in London und am besten in unmittelbarer Nachbarschaft, weil Amadeus dort Freunde und Schule hat», erzählt eine Insiderin. (kad)
Wird der neue Schweizer «Tatort»-Film «Die Musik stirbt zuletzt» der neue schlechteste «Tatort» aller Zeiten? Bei Test-Vorführungen fiel der Streifen durch.
Der neue Schweizer «Tatort» kommt ohne einen einzigen Schnitt aus und wurde nur mit einer Kamera gedreht. Beim Publikum kommt «Die Musik stirbt zuletzt» von Dani Levy (60) offenbar trotz innovativer Machart nicht an: Nach Informationen der «Bild» fiel der Film bei Test-Vorführungen durch – die Ausstrahlung des Streifens mit den Kommissaren Flückiger (Stefan Gubser) und Ritschard (Delia Mayer), die im Luzerner KKL ermitteln, stand auf der Kippe.
«‹Tatort› um ein Unikat reicher»SRF-Filmchef Urs Fitze sagt zu «Bild»: «Einen Krimi in einer einzigen Einstellung zu drehen, ist ein mutiges Unterfangen.» Und weiter: «Die Frage war dabei immer, wie stabil der Spannungsbogen gehalten werden kann. Wir sind begeistert, dass sich der Mut ausgezahlt hat und der ‹Tatort› um ein Unikat reicher ist.»
Als Unikat gilt auch der experimentelle «Tatort»-Fall «Babbeldasch», der mit Laien-Darstellern gedreht wurde und als schlechtester «Tatort» aller Zeiten zählt. Ob «Die Musik stirbt zuletzt» bei den Zuschauern ähnlich schlecht abschneidet? Der Schweizer «Tatort» wird am 5. August ausgestrahlt und beendet damit die Sommerpause der Krimi-Reihe. (kad)
GAGGENAU (D) - Ein Renault-Fahrer verlor am Freitagabend die Kontrolle und kam aufs Trottoir. Dort, wo gerade eine Grossmuter ihr Enkelchen in einem Kinderwagen schob. Beide wurden totgefahren.
Entsetzliches Drama in der deutschen Stadt Gaggenau: Dort hat am Freitagabend ein Renault-Fahrer (47) einen Grossmutter (54) und ihr Enkelchen (7 Monate) totgefahren. Nach dem tödlichen Zusammenstoss brettert der 47-Jährige davon, lässt die Grossmutter und das Baby verletzt zurück. Als die Rettungskräfte eintreffen, kommt für sie jede Hilfe zu spät. Beide sterben kurz darauf.
Sofort fahndet die Polizei nach dem Todesfahrer. Schwer haben es die Beamten nicht. Denn: Sie finden an der Unfallstelle das Kennzeichen des Renault, wie die «Bild»-Zeitung berichtet.
Er war betrunkenNoch am Unfallabend klicken die Handschellen. Bei der Vernehmung streitet der Festgenommene alles ab. Auch wenn die Beweise gegen ihn sprechen. Der Renault ist beschädigt, sein Kennzeichen wurde am Unfallort gefunden. Und nicht nur das: Der Mann hatte Alkohol getrunken. Ein Atemalkohol-Test fiel positiv aus, wie die deutsche Polizei mitteilte.
Ob er deswegen die Kontrolle über den Renault verlor, ist derzeit schwer zu sagen. Er könnte auch in der Zeit zwischen dem Unfall und der Festnahme etwas getrunken haben .
Mittlerweile ist der Verdächtige wieder frei. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung und Unfallflucht. (jmh)