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Updated: 1 week 3 days ago

Konsum-Rückgang: Alkohol-Branche leidet: «Es kann fast nicht mehr tiefer gehen»

Sun, 07/15/2018 - 13:04

Alle Statistiken zeigen das gleiche Bild: Die Schweiz reduziert ihren Alkoholkonsum. Weinbauern werden subventioniert, Brauereien reagieren mit Spezialbieren.

Die Statistiken lassen keinen Zweifel. Schweizer können es offenbar auch ohne Alkohol lustig haben. Seit Jahrzehnten sinkt der Konsum von geistigen Getränken. Noch Anfang der 90er-Jahre schluckte ein durchschnittlicher Eidgenosse 71 Liter Bier pro Jahr. Heute sind es 54,3 (siehe Grafik).

Beim Wein zeigt sich das gleiche Bild: Der Gesamtkonsum nahm seit den Neunzigern jährlich um eine halbe Million Hektoliter auf 2,5 Millionen ab – und das bei wachsender Bevölkerung. Heute leert der Statistikschweizer noch 40 Flaschen pro Jahr.

Schweizer werden vernünftiger

Aus diesem Grund kann Ernest Dällenbach, Zen­tralsekretär des Schweizerischen Spirituosenverbands, nichts mit den neuen Richtlinien des BAG anfangen. «Schweizer haben heute einen anderen Lebensstil. Sie sind vernünftiger.»

Für Dällenbach hat die neue Empfehlung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) deshalb «einen religiösen Touch». Wie viel jemand vertrage, hänge von 20 bis 30 Faktoren ab: «Jeder weiss selber, wie viel er trinken kann. Das sind doch Präven­tionsprediger! Pro Person und Jahr werden drei Liter Spirituosen konsumiert. Es kann fast nicht tiefer gehen.»

Die Alkoholbranche hat gelernt, mit dem sinkenden Durst der Konsumenten auf ihre Erzeugnisse umzugehen. Schweizer Bier zum Beispiel konnte sein schlechtes Image weitgehend ablegen. Heute wird es sogar von Gourmets als Wein-Alternative ernst genommen.

Christoph Lienert (32), wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Schweizer Brauerei-Verband: «Die Schweizer Brauereien erreichen mit ihren Bier-Innovationen und -Spezialitäten neue Konsumgruppen.» Der Anteil Spezialbiere – die sich teurer verkaufen lassen als Durchschnitts-Lager – sei in den letzten Jahren konstant gestiegen.

Wein ist klimaabhängig

«Bier ist nicht nur ein Durstlöscher, sondern kann auch zu einem guten Essen oder vor dem Kamin genossen werden.» Beim Wein ist die Situation anders: Nicht die Konsumenten sind ausschlaggebend, sondern das Klima. Letztes Jahr wurde die kleinste Ernte seit 1978 eingefahren. Der Bund musste die Weinbauern mit Notkrediten von insgesamt 9,5 Millionen Franken unterstützen.

Ohnehin können die heimischen Rebberge die Nachfrage nach Wein nicht decken: Rund zwei Drittel des konsumierten Rebensafts werden importiert. Dass weniger gebechert wird, spürt auch der Bund. Die durch Alkohol generierten Fiskaleinnahmen sanken in den letzten Jahren leicht auf 277 Millionen Franken.
Völlig nüchtern wird die Schweiz wohl dennoch nicht. Der Trend zum Alkoholverzicht hat sich in den letzten Jahren verlangsamt.

 

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Absturz: Landung von Flugzeug in Triengen misslingt

Sun, 07/15/2018 - 12:58

TRIENGEN - LU - Ein Kleinflugzeug ist am Samstagabend beim Landeanflug auf den Flugplatz Triengen LU verunglückt. Die beiden Personen an Bord hatten Glück, sie entstiegen dem Wrack mit leichten Verletzungen und einem gehörigem Schock.

Die Bruchlandung geschah kurz vor 21 Uhr. Die Luzerner Polizei bestätigte am Sonntag eine Meldung der Onlineausgabe von «20 Minuten». Das einmotorige Zweiplätzer-Flugzeug touchierte beim Landeanflug einen Baumwipfel und stürzte vor der Landebahn unsanft zu Boden, wie es ein Sprecher der Polizei schilderte.

Der Pilot mit Jahrgang 1944 und seine rund sieben Jahre jüngere Begleiterin stammen aus der Schweiz. Sie seien mit dem Schrecken und leichten Verletzungen, wie etwa Schürfungen, davongekommen. Wo das Flugzeug gestartet war, konnte der Sprecher nicht sagen.

Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 100'000 Franken. Vorsichtshalber wurde die Feuerwehr aufgeboten, das Flugzeug geriet aber nicht in Brand. Im Einsatz standen auch die Polizei, die Ambulanz und die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust, die unter anderem für Unfälle in der Zivilluftfahrt zuständig ist.

Auf der heutigen Flying Ranch Triengen, einem privaten Flugfeld, wird seit rund 70 Jahren Fliegerei betrieben. Zum Angebot zählen Rundflüge, Flugschule und Fallschirmspringen. Ursprünglich mit einer Graspiste ausgestattet, starten und landen die Flugzeuge seit 1967 auf Hartbelag.

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Fahrer (24) schwer verletzt: Traktor stürzt in Sax SG in Bach

Sun, 07/15/2018 - 12:01

Am Samstag ist in Sax SG ein Traktor in ein Bachbett gestürzt. Mit schweren Verletzungen wurde der Fahrer von der Rega ins Spital geflogen.

Ein 24-jähriger Landwirt fuhr am Samstagnachmittag mit dem Traktor dem Rofisbach entlang Richtung Salez SG. Aus unbekannten Gründen senkte sich die an der Fahrzeugfront montierte Heuballengabel ab und hängte mit den zwei Spitzen im Fahrbelag ein. Dadurch wurde der Traktor abrupt abgebremst und brach nach rechts aus, schreibt die Kantonspolizei St. Gallen in einer Mitteilung.

Der Mann verlor dabei die Kontrolle über den Traktor und geriet linksseitig über den Fahrbahnrand hinaus in die stark abfallende Bachböschung. Dabei überschlug sich der Traktor auf die linke Fahrzeugseite und kam anschliessend auf der Fahrzeugkabine liegend im Bachbett zum Stillstand.

Der Fahrer erlitt dadurch schwere Verletzungen und musste von Rega ins Spital geflogen werden. Der Sachschaden am Traktor beträgt mehrere tausend Franken. (man)

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19-Jähriger verletzt: Frontalkollision wegen Ablenkung

Sun, 07/15/2018 - 11:52

Zwei Autos krachten am Samstag in Nesslau SG ineinander, nachdem ein 18-jähriger Lenker abgelenkt war. Sein Mitfahrer wurde beim Crash verletzt.

Am Samstag, um 21:20 Uhr, sind in Nesslau SG zwei Autos zusammengestossen. Ein 18-Jähriger fuhr mit vier weiteren Personen im Audi auf der Nebenstrasse Richtung Wildhaus. Vor der Linkskurve liess sich der Fahrer ablenken und schaute kurz nach hinten. Als er wieder nach vorne schaute, bemerkte er erst das entgegenkommende Auto. Trotz einer Vollbremsung und einem Ausweichmanöver krachten der VW und der Audi ineinander, wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilt.

Beim Zusammenstoss wurde ein 19-jähriger Beifahrer verletzt. An den Fahrzeugen entstand Sachschaden von rund 20‘000 Franken. (man)

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Zu Besuch in Rakitics Heimat im Aargau: Wird aus Möhlin jetzt Möhlic?

Sun, 07/15/2018 - 11:51

Eine Gemeinde im Fricktal könnte heute zum Weltmeister-Dorf werden. SonntagsBlick besucht Möhlin AG, die Heimat von Kroaten-Star Ivan Rakitic.

Kroatien ist im Ausnahme­zustand. Das Land steht kopf. Jeder der 4,2 Millionen Einwohner redet vom «Wunder von Russland», vom WM-Final gegen das grosse Frankreich. Schachbrettmuster überall. Auf Fahnen und T-Shirts. Man träumt vom Titel, vom Pokal. Ihre Fussballer sind längst Helden. Unter ihnen Ivan Rakitic. Taktgeber im Mittelfeld, cooler Penaltyschütze. Rakitic. 30-jährig. Seit vier Jahren beim grossen FC Barcelona. Schweiz-kroatischer Doppelbürger. Geboren und aufgewachsen in Möhlin im Aargau.

Möglich, dass Möhlin heute zum Weltmeister-Dorf wird. Was haben die Möhlemer geplant? Unter «Aktuelles» auf der Homepage der Gemeinde stehen Baugesuchspublikationen, eine Bilderausstellung. Auch unter Veranstaltungen kein WM-Final. Für diejenigen, die es interessiert: Am 3. August sind nationale Dressurtage. Am 11. August trifft sich die Krabbelgruppe.

Autokorso durch Möhlin

SonntagsBlick wollte wissen, wie die rund 11'000 Einwohner dem WM-Final entgegenfiebern. Spielen Kinder mit Rakitic- und Modric-Shirts auf dem Sportplatz Steinli? Da, wo früher Klein Rakitic gekickt hat. Wird Möhlin zur kroatischen Exklave voller Kroatien-Fahnen? Zu Möhlic? Servieren die Restaurants als «Menü 1» Ćevapčići (Fleischröllchen aus gewürztem Hackfleisch)?

Es beginnt unaufgeregt. Auf der Ortstafel steht Möhlin AG. Schwarz auf weiss. Schlicht wie immer. Kein Möhlic. Kein Schachbrettmuster. An den Häusern wehen vereinzelt Flaggen an Balkonen. Meist sind es Schweizer Fahnen. Ein paar portugiesische. Eine Handvoll kroatische.
Schulhaus und Pausenplatz, wo früher auch Klein Ivan zur Schule ging, sind leer. Seit Montag sind Sommerferien.

Auch auf dem Steinli nebenan ist nichts los. Die Fussballplätze sind gesperrt. Marc (35) wässert den Rasen, sonst keine Menschenseele. Er sei zwar kein Fussballfan, sagt der Platzwart, den WM-Final verfolge er dennoch. «Ich bin für Kroatien. Das wäre eine schöne Sache für Ivan und für die Kroaten.»

Dass die Kroaten gegen England gewonnen hätten, sei in Möhlin nicht zu überhören gewesen, erzählt er. Sogar ein Autokorso fuhr hupend durchs Dorf. Die Feiernden sind fast allesamt Mitglieder von NK Pajde, dem kroatisch-schweizerischen Fussballklub des Dorfes. Ivans Papi Luka ist Präsident. Ivans Bruder Dejan Trainer der 1. Mannschaft. Auch am Sonntag wird im Klubhäuschen des Vereins wieder die Hölle los ein.

An diesem Freitagmittag ist keiner da. Eine Schweiz- und eine Kroatien-Fahne zieren den Eingang – daneben ein Foto von Ivan Rakitic.

Ein Mann mit einem Buben auf den Schultern geht vorbei. «Ich bin für Frankreich», sagt er. Dass ein kroatischer Finalteilnehmer aus Möhlin kommt, ist ihm neu. «Ich bin erst vor einem Jahr herge­zogen», entschuldigt sich der Papi.

 

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Der US-Präsident mischt Europa auf: Trump gebührt tiefe Dankbarkeit

Sun, 07/15/2018 - 10:35

Der US-Präsident hat den Europäern endlich aus nächster Nähe sein wahres Ich gezeigt: Der Mann im Weissen Haus ist ein gefährlicher Egomane.

Wenn man nur lachen könnte über den Mann im Weissen Haus. Etwa über seinen ungenierten Versuch, den Nato-Gipfel mit frei erfundenen Daten und Fakten zu manipulieren. Oder über den dreisten Versuch, die während eines Interviews mit der «Sun» aufgezeichnete eigene Stimme zu «Fake News» zu deklarieren – nachdem seine masslose Kritik an der Brexit-Politik von Premierministerin Theresa May bei den Briten gar nicht gut angekommen war.

Oder sein ungelenkes Kratzfüsschen vor der – so wörtlich – «tollen alten Frau» Queen Elizabeth II. Oder sein Abtauchen im eigenen schottischen Golfclub – sehnsüchtig wartend auf den Abflug nach Helsinki und sein Treffen mit Wladimir Putin.

Skrupellose Erpressung der Verbündeten

Doch statt spöttischen Gelächters sollte Trump diesmal tiefe Dankbarkeit gezeigt werden. Denn der amerikanische Präsident hat den Europäern endlich aus nächster Nähe sein wahres Ich gezeigt: Der Mann im Weissen Haus ist ein gefährlicher Egomane, ein notorischer Lügner und skrupelloser Erpresser. Trumps fünf Tage in Europa waren das Kondensat einer perfiden Strategie: Bewusst sät er Zwietracht unter den Nato-Partnern der USA. Gezielt lässt er seine Provokateure hinter den Kulissen mit den Gegnern seiner «Verbündeten» mauscheln.

An oberster Stelle der To-do-Liste des amerikanischen Präsidenten steht der Sturz der so verhassten deutschen Kanzlerin.

Nur die eigenen geostrategischen Interessen im Visier

Europas «freundlicher Hegemon» sind die USA in den vergangenen Jahrzehnten immer nur an der Oberfläche gewesen. Zbigniew Brzezinski als Vordenker der gültigen amerikanischen Geostrategie nannte Europa den Brückenkopf auf dem Weg zur Kontrolle des eurasischen Raums und damit der Weltherrschaft der USA. Aus amerikanischer Sicht waren die Nato, aber auch die EU mehr als friedensstiftende Utopien. Sie dienten nicht zuletzt der Kontrolle globaler europäischer Interessen.

Die Amerikaner, spöttelte der konservative Strategieexperte Robert Kagan über die europäische Friedenspolitik, «sind vom Mars und die Europäer von der Venus».

Vielleicht hätten die Europäer mit dieser Nebenrolle auch weiterhin gut leben können – hätte Trump in Brüssel nicht endgültig die Maske fallen lassen. Jetzt ist es nicht mehr zu leugnen: Der US-Präsident hält nichts von Verbündeten – und allen in Abhängigkeit gehaltenen Vasallen.

Schreck mit heilender Wirkung?

Der Schock sitzt tief in Europa. Doch Schrecken können heilende Wirkung zeitigen. Europa bleibt nur so lange ein politischer Zwerg, als es die amerikanische Herausforderung nicht selbstbewusst annimmt. Mit Trump haben die europäischen Verteidigungspläne auf einmal wieder Fahrt aufgenommen. Für diesen unbeabsichtigten Integrationsschub gebührt der Dank nur ­einem – Donald Trump.

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Im Global Peace Index auf Platz 12: Die Schweiz ist weniger friedlich

Sun, 07/15/2018 - 10:25

Die Friedenslage auf der Welt hat sich verschlechtert – auch bei uns. Im Global Peace Index erreicht die Schweiz nur noch Rang 12.

Die Konflikte in der Welt nehmen zu. Im zwölften Jahr in Folge hat das australische Institute for Economics and Peace (IEP) in Kooperation mit der britischen Zeitschrift «The Economist» die Friedenslage untersucht. Fazit: So gewalttätig wie heute war die Welt seit zehn Jahren nicht mehr.

In 91 Ländern hat sich die Friedenslage 2017 verschlechtert, 71 Staaten wurden friedlicher. Es gibt mehr Kriegstote und mehr Flücht­linge, kurz: weniger Frieden.

Die renommierten Autoren des Global Peace Index nahmen 163 Länder unter die Lupe, in denen sie die Entwicklung von 23 Indikatoren untersuchten. Schlüsselbeispiele: «andauernde Konflikte», «Sicherheit und Schutz», «Militarisierung».

Europa fällt allgemein zurück

Zur Verschlechterung trugen vor allem zwischenstaatliche und interne bewaffnete Konflikte bei, der wachsende Terrorismus und ein vermindertes Engagement für UN-Friedensmissionen.

Auch in Europa ist die Situation laut Index schlechter geworden. 23 von 36 Ländern Europas seien 2017 weniger friedlich gewesen – darunter auch die Schweiz. 2012 belegte unser Land den vierten Platz, im neusten Ranking steht die Schweiz nur noch auf Position 12. Damit rangiert sie hinter Staaten wie Portugal, Tschechien oder Slowenien (Rang 11).

Der Grund dafür ist eine miserable Bewertung im Bereich Militarisierung. Insbesondere die Waffen­exporte bringen uns Minuspunkte ein. Zusammen mit Israel, Russland oder Pakistan liegt die Schweiz in diesem Punkt im tiefroten Bereich. Negativ wirkt sich auch die vergleichsweise lasche Bewilligungspraxis für den Waffenerwerb aus.

Noch ein weiter Weg in Syrien, Irak oder Libyen

Das friedlichste Land der Welt ist und bleibt Island, dicht gefolgt von Neuseeland und Österreich. Auf den hintersten Plätzen liegen Süd­sudan, Afghanistan und Syrien (letzter Rang).

«Wir können den anhaltenden Rückgang des Friedensniveaus in den vergangenen zehn Jahren auf Konflikte in Nahost und Nordafrika zurückführen – und auf unsere Unfähigkeit, diese Kriege zu lösen», sagt Steve Killelea, Leiter des australischen Friedensinstituts.

Es sei noch ein weiter Weg, bis sich die Lage in Ländern wie Syrien, Irak und Libyen verbessern und sich damit auch deren Auswirkung auf Europa – etwa Terrorismus und Flüchtlingsströme – beseitigen lasse.

Rechtspopulisten in Europa

In Europa haben laut der Studie vor allem das Erstarken nationalistischer, populistischer und EU-feindlicher Kräfte sowie die damit verbundene politische Instabilität zu einer Verschlechterung geführt.

Der Bericht zeigt im Übrigen, dass der Frieden einen grossen Effekt auf die Wirtschaft hat: In Ländern, in denen sich die Friedenslage verbessert hat, ist das Bruttoinlandprodukt siebenmal schneller gewachsen als dasjenige der Staaten, deren Friedensniveau sich verschlechterte. 2017 kosteten Gewalt und Krieg knapp 15 Billionen US-Dollar.

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Verbreitet der SFV Fake-News? Granit Xhaka ist gar kein Doppelbürger

Sun, 07/15/2018 - 10:19

Gemäss Angaben des Schweizer Fussballverbands besitzt Nati-Star Granit Xhaka (25) sowohl einen Schweizer als auch einen albanischen Pass. Stimmt nicht, sagt sein Berater zur SonntagsZeitung.

Trotz der grossen SFV-Entschuldigung am Freitag ist die Doppelbürger-Diskussion in der Nati noch nicht ausgestanden. 

Wie die SonntagsZeitung schreibt, hat Nati-Star Granit Xhaka nämlich nur den Schweizer Pass. Beim Schweizer Fussballverband hiess es bisher, Xhaka sei auch im Besitz eines albanischen Passes, was sich nun als Fake-News herausstellt! Einen albanischen oder gar kosovarischen habe er nie besessen. Genauso wenig wie die Staatsangehörigkeit dieser beiden Länder. Anwalt und Xhaka-Berater André Gross bestätigt dies. 

Offenbar stammen die Falschinformationen aus einer Liste, welche die Spieler im Jahr 2015 selber ausfüllen mussten. Dort sei bei Xhaka der Kosovo als zweite Nationalität angegeben. Wie daraus beim Verband ein albanischer Pass werden konnte, ist nicht bekannt. 

Xhaka selbst bezeichnete sich unlängst auch als Doppelbürger, als er in einem Interview SFV-Generalsekretär Alex Miescher attackierte. Miescher hatte ein Nati-Verbot für Spieler mit zwei Staatsangehörigkeiten vorgeschlagen. «Damit hat er mich und andere Doppelbürger enttäuscht», sagte Xhaka. 

Wie Berater Gross sagt, ist Granit aber gar kein Doppelbürger. Gemäss Recherchen der SonntagsZeitung ist auch der albanischen Botschaft in Bern kein Granit Xhaka mit Jahrgang 1992 bekannt. 

Bleibt die Frage, wie es um den Doppelbürger-Status von Xherdan Shaqiri und Valon Behrami steht. Auch sie sollen nach SFV-Angaben einen albanischen Pass besitzen. Zweifel sind zumindest angebracht. (red)

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Igel im Garten und eigene Wohnung für Mami: So nobel wohnen Meghan und Prinz Harry

Sun, 07/15/2018 - 10:12

Drei Kinderzimmer, ein Heimkino und ein grosser Garten: Das künftige Heim von Meghan Markle und Prinz Harry lässt keine Wünsche offen.

Rund zwei Stunden von London entfernt liegt ihr neues Liebesnest: Schon bald soll das Haus von Prinz Harry (33) und Meghan Markle (36) mitten im Grünen fertig werden. Noch wird am perfekten Anwesen in Gloucestershire gebaut – die überarbeiteten Baupläne wurden erst einen Tag vor der Hochzeit des Royal-Paars am 19. Mai bewilligt. Geplant ist gemäss «Daily Mail» ein wahres Traumhaus: Drei Etagen und einen riesigen Garten werden Prinz Harry und seine Meghan ihr Zuhause nennen. Während der Kensington Palace in London künftig nur noch als Arbeitsbasis dienen wird, will sich das Paar auf dem Land niederlassen – und eine Familie gründen. 

Hecken für Igeli und Häuschen für Fledermäuse

Für Privatsphäre sorgen Ahorn- und Apfelbäume, die als Sichtschutz dienen. Ausserdem liegt das Anwesen auf dem Great Tew Estate des britischen Multimillionärs Nicholas Johnston (45). Zutritt für Unerwünschte? Keine Chance! Die Umweltbehörde empfahl dem Paar, Hecken für Igel zu pflanzen und Häuschen für Fledermäuse aufzustellen. 

Langweilig dürfte es Meghan Markle, die sich das Grossstadt-Leben gewohnt ist, auf dem Land nicht werden: Ein Ableger des Londoner Soho House, in dem sie ihren Harry angeblich kennenlernte, liegt nur einen Kilometer vom Haus entfernt. Promi-Paar Victoria (44) und David Beckham (43), das auch die Royal-Hochzeit besuchte, wohnen nur 15 Minuten entfernt in Chipping Norton. Der örtliche Pub The Falkland Arms liegt nur vier Minuten entfernt. 

Doria darf über der Garage wohnen 

Auch wie es im Inneren des Hauses aussehen wird, ist dank des Grundrisses bekannt. So sind für die erste Etage neben dem Elternschlafzimmer mit XL-Ankleideraum drei Kinderzimmer geplant. Während die zwei Zimmer auf der zweiten Etage für Personal, also Nanny oder Bodyguards, eingerichtet wird, gibt es über der Garage extra eine Wohnung für Meghans Mutter Doria Ragland (61). In dieser wird Doria wohnen, wenn sie aus Los Angeles zu Besuch anreist. Entspannen können Meghan und Harry übrigens im eigenen Heimkino. (kad)

 

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Zwei Personen nach Sturz verletzt: Schwerer Motorradunfall in Le Prese GR

Sun, 07/15/2018 - 10:02

Am Samstagabend hat sich in Le Prese ein Motorradunfall ereignet. Der Lenker wurde mittelschwer und seine Beifahrerin schwer verletzt.

Ein 38-jähriger Motorradlenker und seine Begleiterin wurden nach einem Verkehrsunfall am Samstagabend verletzt ins Spital gebracht.

Der Mann fuhr auf der Berninastrasse von Tirano kommend in Richtung Berninapass. Kurz vor 19.30 Uhr überquerte der Italiener in Le Prese GR die nasse Gleisanlage und kam mit dem Motorrad zu Fall. Er zog sich Schulterverletzungen zu, die Frau verletzte sich am Kopf schwer, teilt die Kantonspolizei Graubünden mit.

Die Kantonspolizei Graubünden untersucht den genauen Unfallhergang. (man)

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Säureanschlag in Schaffhausen: «Täter haben Haus gezielt ausgewählt» 

Sun, 07/15/2018 - 06:43

In Schaffhausen haben Unbekannte einen Säureanschlag verübt. Sie warfen mehrere Glasflaschen auf einen Vorplatz, die mit der stinkenden Flüssigkeit gefüllt waren.

Unbekannte haben am Samstagabend gegen 23.15 Uhr mehrere Glasflaschen auf den Vorplatz einer Liegenschaft der Säntisstrasse in Schaffhausen geworfen. Anwohner nahmen daraufhin eine stinkende Flüssigkeit wahr und alarmierten die Polizei.

Im Haus wohnt eine Familie mit drei Kindern. Polizeisprecher Matthias Bänziger: «Die Familie wurde evakuiert.» Wenn mit Säure hantiert werde, könne man nicht mehr von einem Lausbubenstreich sprechen. «Wir gehen davon aus, dass die Täterschaft diese Liegenschaft gezielt ausgewählt hat.» 

Untersuchungen von Fachspezialisten der Feuerwehr Stadt Schaffhausen und des Interkantonalen Labors vor Ort ergaben, dass es sich bei der ausgetretenen Flüssigkeit um Säure handelt, schreibt die Kantonspolizei Schaffhausen in einer Mitteilung. Während des Einsatzes musste die Säntisstrasse vorübergehend gesperrt werden und die Anlieger wurden gebeten, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Der Tathergang sowie die genaue Analyse der Substanz ist Gegenstand laufender Ermittlung. Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr mehr. Es muss jedoch noch weiterhin mit einer Geruchsbelästigung gerechnet werden. (ct/sga)

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Kurz vor Treffen zwischen Trump und Putin: USA warnen vor Cyberattacken aus Russland

Sun, 07/15/2018 - 05:29

Russland sei der «aggressivste ausländische Akteur» bei Cyberattacken, sagte der nationale Geheimdienstdirektor der USA. Und dies kurz vor dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin.

Am Montag treffen sich Donald Trump und Wladimir Putin in Helsinki. Kurz vor dem Treffen hat der nationale Geheimdienstdirektor der USA Russland als «aggressivsten ausländischen Akteur» bei Cyberattacken bezeichnet. Die Bedrohung durch solche Angriffe habe einen «kritischen Punkt» erreicht.

Dies sagte Dan Coats bei einer Veranstaltung in Washington. Die digitale Infrastruktur werde «buchstäblich angegriffen", fügte er hinzu.

Coats nannte Russland, China, Iran und Nordkorea als die schlimmsten Angreifer, wobei Russland «ohne Frage» am aggressivsten vorgehe. In die digitale Infrastruktur werde «jeden Tag» eingedrungen. Ziele seien Unternehmen, Behörden und Infrastrukturen, sagte der Geheimdienstdirektor. Die Angriffe sollten die Demokratie täglich untergraben, unabhängig davon, ob Wahlen anstünden.

Am Freitag hatte die US-Justiz zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter wegen der Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs 2016 unter Anklage gestellt. Ihnen wird unter anderem Vorgeworfen, E-Mails und Dokumente von Computern der Demokratischen Partei sowie der Wahlkampagne von deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gestohlen zu haben.

Die Anklagen gehen auf die Untersuchungen des Sondermittlers Robert Mueller zurück, der seit Mai 2017 die mutmasslichen russischen Interventionen im Wahlkampf und eine mögliche Verwicklung von Mitarbeitern Trumps in diese Einmischungen untersucht. Der US-Präsident hatte die Ermittlungen wiederholt als «Hexenjagd» kritisiert. Beim Gipfeltreffen mit Putin am Montag in Helsinki will Trump dennoch die Frage der russischen Einmischung in den US-Wahlkampf ansprechen.

Bereits bei ihrem Treffen am Rande eines Asien-Gipfels in Vietnam im November hatten Trump und Putin über das Thema gesprochen. Der US-Präsident sagte damals, er schenke Putins Darstellung Glauben: «Er hat mir absolut beteuert, dass er sich nicht in unsere Wahl eingemischt hat. Ich glaube wirklich, dass er das, was er mir sagt, auch so meint.» (SDA)

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Neue Verfassung kommt Ende Juli vors Parlament: Kuba will neu Privatbesitz zulassen

Sun, 07/15/2018 - 04:37

Der sozialistische Inselstaat Kuba möchte in einer neuen Version seiner Verfassung privaten Besitz in begrenztem Rahmen anerkennen.

Privatbesitz soll auf dem sozialistischen Inselstaat Kuba in begrenztem Rahmen bald möglich sein. So sieht es eine neue Version der Verfassung vor. Staatsbesitz solle aber weiterhin Vorrang geniessen, berichteten kubanische Staatsmedien am Samstag (Ortszeit).

Details wurden allerdings kaum näher erläutert. Die Rolle des offenen Marktes soll allerdings in die Verfassungsreform einfliessen.

In dem ersten Entwurf des Papiers wurde zudem die Wichtigkeit ausländischer Investitionen für die Entwicklung Kubas betont.

Die Verfassungsreform sieht ausserdem Religionsfreiheit vor. Auch Diskriminierung aufgrund des Geschlechts soll untersagt werden; offizielle Quellen haben sich jedoch bisher nicht zu den Vorhaben geäussert, ob eine Ehe für Alle eingeführt wird. Vor allem einige Kirchengemeinden in Kuba lehnen es ab, homosexuellen Paare die Heirat zu ermöglichen.

Mit der neuformulierten Verfassung soll ferner das politische Amt eines Ministerpräsidenten geschaffen werden, wie die staatliche Internetplattform «Cubadebate» berichtete.

Dem Präsidenten des Landes sollen demnach laut Verfassungsentwurf künftig nur noch zwei Amtszeiten von jeweils fünf Jahren erlaubt sein - anstatt beliebig viele wie bisher. Der Entwurf wird Ende Juli im Parlament vorgestellt. Um in Kraft zu treten, muss darüber auch noch die Bevölkerung abstimmen. (SDA)

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Reza Rafi über neue Alkoholrichtlinien: Fürsorger Staat könnte sich allmählich zurücknehmen

Sun, 07/15/2018 - 03:45

Grenzwerte für Alkoholkonsum entstammen dem viktorianischen Zeitalter. Gut, dass die Jugend heute nicht mehr auf so etwas angewiesen ist, schreibt der stv. SonntagsBlick-Chefredaktor.

Es gibt die schöne, helle Seite des Alkohols: junge Leute im Grünen, die das Ende ihrer Schulzeit feiern, also das Leben, das sie vor sich haben. Vielleicht mit einem Bier, vielleicht mit zwei oder drei – Alkohol als Genussmittel. SonntagsBlick traf am Freitag solche Heranwachsenden im Park.  Sie begossen den Beginn der Sommerferien. Und fragten sich, was Konsumrichtlinien eigentlich bringen, wie sie der Bund diese Woche verschärft hat. In der Tat: Kann es die Aufgabe eines liberalen Staates sein, uns zu erziehen, uns zu sagen, was wir trinken, was wir essen, wie wir uns bewegen und wie wir lieben sollen?

Damit wären wir bei der dunklen Seite – Alkohol als Droge. Alkohol, von dem in der Schweiz eine Viertelmillion Menschen abhängig sind. Dessen Missbrauch jährlich Kosten von vier Milliarden Franken verursacht. Der süchtig macht wie Heroin.

Woher stammen die staatlichen Empfehlungen überhaupt? Sie wurzeln im viktoria­nischen England. Im 19. Jahrhundert war Alkohol der Suchtstoff der Arbeiter, das Lösungsmittel für die Probleme des kleinen Mannes – mit enormen gesellschaftlichen Kosten: Elend, Verwahrlosung, Krankheit und Gewalt. Als Reaktion darauf formierten sich Abstinenzbewegungen. Und ein englischer Neurologe namens Francis E. Anstie entwickelte den ersten Alkoholgrenzwert: «Anstie’s limit» definierte anderthalb Unzen reinen Alkohols pro Tag als unbedenklich. Was rund drei Stangen Bier entspricht.

Es war die Geburtsstunde des paternalistischen Staates, der sich um das Leibeswohl seiner Bürger kümmert.

Heute ist die Jugend so drogenkompetent wie nie zuvor, das Prekariat aus den Romanen von Charles Dickens Geschichte und der Alkoholkonsum rückläufig. Die Jungen lassen sich die Lebenslust von keiner öffentlichen Instanz vermiesen, wie auch die erwähnte Stippvisite im Park zeigt. Fürsorger Staat könnte sich allmählich etwas zurücknehmen.

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Turbulente Zeiten bei den Briten: Die Woche der Schande

Sun, 07/15/2018 - 03:41

Die Briten haben eine politisch turbulente Woche hinter sich. Ein Drama in fünf Akten – mit komödiantischen Einlagen.

Ihren peinlichen Höhepunkt fand diese turbulente Woche, als es Donald Trump tatsächlich gelang, bei seinem Besuch in Grossbritannien am Freitag sogar die Königin zu beleidigen. Indem er während des Abschreitens der Ehrengarde Elizabeth II. davonlief, liess er auch die königliche Etikette hinter sich.

Im Video sieht man, wie der US-Präsident der Queen enteilt, ohne sich umzuschauen. Erst nach mehreren Sekunden bleibt er stehen und lässt die 92-Jährige aufholen. Ein Schock für Royalisten!

Es waren ohnehin schwierige Tage im Vereinten Königreich, vor allem für die Premierministerin. Dabei wirkte Theresa Mays Welt vor etwas mehr als einer Woche noch vielversprechend ... Vorhang auf für eine sehr britische Tragödie.

I: Die Einigung

Zwölf Stunden dauerte die Brexit-Sitzung am Freitag vor einer Woche auf Theresa Mays Landsitz Chequers. Bei Grillhähnchen, Lachs und Rindsfilet einigte sich ihr Kabinett in der Monsterverhandlung auf einen gemeinsamen Brexit-Kurs.

Endlich ein Kompromiss, nachdem sich die Brexit-Hardliner zuvor monatelang erbittert mit den Befürwortern eines «weicheren» EU-Austritts gestritten hatten. Immer wieder untergruben Erzkonservative Mays Versuche einer
Einigung.

Die Premierministerin zielt auf einen «soft Brexit» inklusive Freihandelszone für Waren und landwirtschaftliche Güter.

Nun scheint sie das Kabinett hinter ihrer Position vereint zu haben. Für May ist der hart erkämpfte Deal ein wichtiger Etappensieg, den sie der britischen Öffentlichkeit nur allzu gern als Durchbruch präsentieren möchte.

II: Erste Risse

Doch zwei Brexit-Hardliner versauen ihr die gehobene Stimmung: Brexit-Minister David Davis und Aussenminister Boris Johnson. Beide verkünden zum Wochenanfang ihren Rücktritt aus der Regierung. Mit ihnen treten zwei ranghohe Mitglieder der konservativen Tories aus Protest gegen Mays Brexit-Kurs zurück.

Die vermeintliche Erfolgswoche startet mit einer massiven Regierungskrise. Vor allem Johnsons Rücktritt kam überraschend. Schielt er auf ihren Posten? Tatsächlich muss sich May nun vor einem parteiinternen Putsch fürchten.

III: Am Boden

Der Sport hätte die Woche retten können: England stand gegen Kroatien im WM-Halbfinal. Und führte nach fünf Minuten! Hunderttausendfacher Jubel in Pubs und Public Viewings, Bierduschen zum Soundtrack des Fussballhits «Three Lions». Ein Sieg täte dem gebeutelten Inselreich so gut ...

Es kam bekanntlich anders. Ein spätes Tor der Gegner in der 109. Minute macht den Freudenabend zur Katastrophe. Der Kater am Mittwochabend ist riesig.

IV: Besuch eines besonderen Freundes

Die Woche ist noch lange nicht zu Ende. Nervös und hoffnungsvoll blickt die Nation auf den Besuch eines besonderen Freundes: US-Präsident Donald Trump betritt am Donnerstag die Bühne, nachdem er beim Nato-Gipfel in Brüssel mit seiner Abrissbirnenpolitik gegen die Alliierten wütete.

Premierministerin May hofft, wenigstens mit dem engsten Verbündeten ein gutes Geschäft auszuhandeln. Schliesslich verbindet die zwei Nationen eine «special relationship», ihre historische transatlantische Beziehung. May will ein Freihandelsabkommen mit den US-Amerikanern. Es soll die negativen Auswirkungen des EU-Austritts abmildern.

Deshalb wird Trump mit Pomp und Paraden empfangen, mit Galadinners in Palästen und sogar zur Teestunde mit Königin Elizabeth II. Der US-Präsident soll umgarnt, seinem Ego möglichst geschmeichelt werden. Er soll wenig von den Protesten mitbekommen, die im ganzen Land gegen ihn geplant sind.

V: Der Eklat

Doch ausgerechnet beim Galadinner mit May wird Trumps diplomatische Stinkbombe ruchbar. In einem Exklusiv-Interview mit der ihm freundlich gesinnten Zeitung «The Sun» kritisiert er Mays Brexit-Pläne und erteilt der Idee des Freihandelsabkommens eine Abfuhr, sollte der Brexit nicht hart genug ausfallen. Gleichzeitig lobt er Mays Rivalen Boris Johnson – und empfiehlt ihn gar als künftigen Premierminister. Was für eine Ohrfeige für die Gastgeberin!

Bei einer Pressekonferenz mit May auf den Affront angesprochen, nennt Trump seine eigenen, auf Tonband festgehaltenen Aussagen am Freitag «Fake News». «Ich habe die Premierministerin nicht kritisiert», lügt er. Und: «Vielleicht waren meine Vorschläge zu brutal für sie.» Nur um Boris Johnson sogleich erneut als künftigen Premierminister zu

empfehlen. Theresa May steht neben ihm, lächelt gequält. Ihr Blick: eiskalt.

Ein Mitglied ihres Kabinetts, das beim Galadinner mit Trump dabei war, fasst die Stimmung dieser Woche gegenüber der Zeitung «Telegraph» in die wunderbaren Worte: «Das war eine Peinlichkeit – ein pelziger, rothaariger Elefant im Raum.»

Gegen diesen pöbelnden US-Präsidenten demonstrieren am Freitag in London Zehntausende. Drei Viertel aller Briten missbilligen laut Umfragen Trumps Politik, die Hälfte wünscht sich, der Besuch hätte nie stattgefunden. Noch nie war ein US-Präsident in England, Wales, Schottland und Nordirland so wenig willkommen.

Als Trump schliesslich am Freitagabend mit der Air Force One auf seinen schottischen Golfplatz fliegt, kann Theresa May endlich aufatmen. Wenn auch nur kurz. Ihr droht inzwischen weiteres Ungemach: eine mögliche Rebellion im eigenen Kabinett. Dabei haben die schwierigen Austrittsverhandlungen mit der EU noch nicht einmal begonnen.

Das britische Drama hat gerade erst begonnen.

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Bastian Baker auf Tour mit Shania Twain: «Ich bekomme Heiratsanträge»

Sun, 07/15/2018 - 03:40

Er begleitet den kanadischen Popstar Shania Twain bis Ende Jahr als Supporting Act auf ihrer Welttournee. Presse und Fans sind von Baker gleichermassen begeistert.

Seit Anfang Mai bis Ende Jahr ist Bastian Baker (27) als Supporting Act mit dem kanadischen Popstar Shania Twain (52) unterwegs durch Nordamerika, Brasilien, Europa und Australien – 80 Konzerte in Hallen mit 12’000 bis 15’000 Zuschauern. Dabei fliegen dem welschen Beau die Herzen zu. «Ich bekomme schon den einen oder anderen Heiratsantrag», sagt Baker lachend, «auf der Bühne flirte ich halt auch gern.»

Bei einem TV-Termin in Toronto haben letzte Woche erstmals Fans auf Autogramme gewartet. Dass er so gut ankommt, verdankt Baker auch seiner Mentorin. «Unglaublich, was Shania für mich macht. Ihr Lob auf ihren Social-Media-Kanälen macht die Fans neugierig.» Kennengelernt haben sich Twain und Baker 2012 in Montreux VD. Jazzfestival-Mitbegründer Claude Nobs (†76) stellte sie einander vor, 2015 durfte Baker sie erstmals auf einer Kanada-Tour begleiten.

Standing Ovations in Montreal

Bei der Presse kommt Baker ebenfalls gut an. Twains Ehemann und Manager Frédéric Thiébaud (47) sammelt für ihn alle Artikel. Die Journalisten schwärmen von ihm als «tolle Neuentdeckung». «Erstaunt sind sie vor allem darüber, dass ich nur mit meiner Gitarre auf die Bühne komme», sagt Baker.

Für den Erfolg betreibt er viel Aufwand. Er hat verschiedene Setlisten, die er passend zur jeweiligen Stadt einsetzt. «In Montreal, wo Leonard Cohen herkommt, habe ich seinen Song ‹Hallelujah› eingebaut. Die Fans bedankten sich mit einer Standing Ovation, ein intensiver Moment voller Emotionen und Hühnerhaut.»

Burger auf hohem US-Niveau

Heute steht die US-Hauptstadt Washington auf dem Programm. Baker schätzt die Lockerheit der Menschen hier. «Man kommt schnell in Kontakt und kann auch alleine auswärts essen gehen, ohne schief angeschaut zu werden.» Punkto Küche haben es ihm die Burger-Gerichte angetan. «Die sind hier auf einem ganz anderen Niveau.»

Um die Form zu halten, spielt er mit Twains Ehemann Tennis. «Beim Joggen würde ich mich bloss verlaufen.» Mit der Tour ist ein Traum für ihn wahr geworden. «Mittlerweile bin ich voll drin. Heimweh ist kein Thema.» Auswandern will Baker aber nicht: «Die Schweiz bleibt mein Nr.-1-Land.»

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Der Uber-Schweiz-Chef im grossen Interview: «Ja, wir haben Fehler gemacht»

Sun, 07/15/2018 - 03:40

Offensiv, aber nicht mehr aggressiv will der Taxidienst die Schweiz erobern, betont Uber-Landeschef Steve Salom.

Monsieur Salom, von meinem Büro in Zürich bis zu Ihrem in Carouge GE sind es 226 Kilometer. Ich musste nur zweimal umsteigen ...
Steve Salom: Haben Sie den Zug genommen?

Tram, Zug, Tram. Die Schweiz hat einen der besten ÖV der Welt. Wie will Uber bei dieser Konkurrenz Erfolg haben?
Indem wir Teil des Systems sind und dieses ergänzen. Sie sagen es richtig: Unser ÖV ist sehr gut. Der Kunde soll seine Reise möglichst bequem zusammenstellen – ob Tram, Bus, Zug, Taxi, Velo oder Uber. Unsere Studien, auch aus der Schweiz, zeigen: Weil es uns gibt, nutzen die Menschen vermehrt den öffentlichen Verkehr.

Was können Sie denn bieten?
Wir können die erste oder die letzte Meile anbieten. Indem wir die Menschen bis vor ihre Haustür bringen, ergänzen wir die Infrastruktur. Wenn Sie knapp dran sind, können Sie von Ihrem Büro via Uber zum Bahnhof fahren und den Zug nehmen.

Uber ist in vier Schweizer Städten unterwegs: Basel, Zürich, Lausanne und Genf. Wie erfolgreich sind Sie?
In Zürich feierten wir gerade unser Fünfjähriges. Wir haben uns definitiv etabliert. Heute haben wir über die Schweiz verteilt rund 300’000 Kunden, die regelmässig Uber nutzen. Insgesamt gibt es etwa 2600 Fahrer, welche die App verwenden, rund zur Hälfte in der deutschen wie in der französischen Schweiz. Wir hatten einige Herausforderungen, aber das Geschäft läuft gut.

Jeder Kanton hat sein eigenes Taxigesetz. Welcher ist der komplizierteste?
Einerseits haben wir ja in jeder Stadt eigene Gesetze. Andererseits gibt es noch das übergeordnete Gesetz auf Bundesebene. Wir sind also mit mehreren Schichten von Regulierungen konfrontiert. Das macht es für uns sehr kompliziert. Deshalb sind wir auch nicht in mehr Städten präsent. Grundsätzlich gibt es in der Deutschschweiz relativ wenige zusätzliche Regulierungen zum Bundesgesetz. In der Romandie ist es komplizierter.

Also setzen Sie sich über die Gesetze hinweg?
Nein. Ob ein Gesetz nun kompliziert ist oder nicht, ist nicht der Punkt. Wir müssen den Regulierungen entsprechen und ein verantwortungsbewusster Akteur sein. Wir setzen uns mit den Behörden und Gemeinden zusammen und sprechen mit ihnen. Wir wollen aufzeigen, was wir bieten können.

Überall, wo Uber hinkommt, gibt es Proteste. In Zürich oder Basel genauso wie in Paris oder London.
Wir waren froh über dieses Feedback. Wir haben uns geändert und verändern uns immer noch. Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir wollten zu schnell wachsen, waren zu aggressiv. Heute setzen wir auf ein nachhaltiges Wachstum. Wir haben bereits einige Schritte unternommen.

Zum Beispiel?
Wir haben den Peer-to-Peer-Dienst Uber-Pop in der ganzen Schweiz eingestellt. Damit wollen wir den Behörden zeigen, dass wir bereit sind, uns zu verändern.

Wie steht es um die Löhne der Fahrer?
Das ist der nächste Schritt. Wir wollen, dass die Fahrer genug verdienen, damit sie in einem teuren Land wie der Schweiz leben können. Die Preise für eine mit Uber gebuchte Fahrt sind in der Schweiz höher als zum Beispiel in Paris. In Genf haben wir vor kurzem die Preise erhöht. Aber wir geben den Fahrern auch hilfreiche Tipps, wie sie mit Uber ihre Verdienste optimieren können.

Wie muss man sich das vorstellen?
Was am Ende bei den Fahrern hängen bleibt, sind ja nicht nur die Einnahmen. Den grössten Einfluss haben die Kosten. Deswegen erleichtern wir den Fahrern den Zugang zu Beratungsangeboten in Sachen Effizienz: Wie finanziert man ein Auto? Welches Auto macht Sinn? Zu welchen Jahres- und Uhrzeiten sollen sie fahren? Solche Dinge haben einen viel grösseren Einfluss auf die Einkünfte als der Preis pro Kilometer. Jetzt wollen Sie sicher nach dem Anstellungsverhältnis fragen …

Genau! Sind Sie nun ein Arbeitgeber oder nur ein Fahrtenvermittler? Das ist für die Schweiz immer noch ungeklärt.
Ich finde, dass diese Frage anders gestellt werden sollte. Wir sehen die Fahrer als unsere Kunden. Wir wollen, dass sie geschützt sind. Aber: Warum fahren Fahrer mit Uber? Weil sie damit total unabhängig sind! Unsere Befragungen zeigen: Den grössten Nutzen, den wir den Fahrern bieten, ist ihre Freiheit und Flexibilität.

Sie halten also fest: Schweizer Uber-Fahrer sind selbständig erwerbend.
Ja. Das ist uns wichtig. Wir sagen niemandem, wann, wo oder wie lange er oder sie zu arbeiten hat. Das ist es, was die Fahrer schätzen und weswegen sie auch nicht angestellt sein wollen. Aber noch mal: Das heisst nicht, dass wir keine Verantwortung für sie übernehmen möchten.

Am Ende werden wohl Richter darüber entscheiden, ob Uber ein Arbeitgeber ist oder nicht.
Ja.

Sind Sie zuversichtlich, dass Sie recht bekommen?
Ich glaube, dass es eine vernünftige Entscheidung geben wird.

Die Schweiz ist das einzige europäische Uber-Land, in dem Sie die Hauptstadt meiden. Wann fahren Sie in Bern?
Die Schweiz ist ja sehr stolz auf ihre dezentrale Struktur. Für uns macht es das aber schwierig. Klar ist: Wir wollen expandieren. Und Bern ist ein naheliegender Schritt. Aber wir werden nicht vorgehen wie in der Vergangenheit. Wir werden das Gespräch mit den Stadt- und Kantons­behörden suchen. Wann genau, können wir noch nicht sagen.

Die SBB wollten mit Uber zusammenarbeiten, haben sich aber zurückgezogen. Setzen Sie noch auf Kooperationen?
Das streben wir auf jeden Fall an. Wir sprechen regelmässig mit ÖV-Unternehmen in der Schweiz. Aber auch das braucht Zeit. Langfristig werden die Menschen Mobilität als Service verstehen. Sie werden eine App anklicken und ihre Reise buchen. Wir wollen ein One-Stop-Shop sein, wo man auch sein Zugbillett kaufen kann.

Uber hat viele spektakuläre Pläne für die Zukunft. Wann kommen die selbstfahrenden Uber-Autos in die Schweiz?
Das dauert sicherlich noch eine Weile. Aber ich hoffe, in den nächsten paar Jahren.

Und wann fliegen die Drohnentaxis, über die Uber derzeit so gerne redet?
Daran arbeiten wir intensiv. In Paris, einer Stadt, für die ich auch zuständig bin, haben wir ein Forschungsteam. Es ist uns wirklich ernst. Wir hoffen, dass wir diese Vision in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren realisieren können. In unseren Transportsystemen eine weitere Dimension zu erschliessen, würde viel Druck aus der heutigen Verkehrssituation nehmen – vor allem in der Schweiz. Stellen Sie sich vor, Sie könnten von Zürich nach Zug fliegen. Von solchen Distanzen reden wir. Es würde den Transport zwischen den Städten massiv vereinfachen.

Verzetteln Sie sich nicht mit all Ihren futuristischen Plänen?
Klar besteht die Gefahr. Für Uber ist aber zentral: Wir wollen nie von anderen disruptiert werden. Uber will noch lange existieren. Deshalb arbeiten wir so hart an Innovationen und erfinden uns immer wieder neu.

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BLICK-Käser über Doping im Schwingen: «Geredet wurde schon immer viel»

Sun, 07/15/2018 - 03:39

Der Dopingfall Martin Grab schüttelt den Schwingsport durch. Das heisst aber nicht, dass der gute Ruf der Schwinger nun Geschichte sein muss, schreibt BLICK-Experte Adrian Käser.

In diesen Tagen hören wir sie wieder häufiger, die Stimmen derer, die behaupten, jetzt könne man nicht mal mehr Schwingern vertrauen. Das ist Unsinn. Natürlich kann man für niemanden die Hand ins Feuer legen.

Aber bleiben wir bei den Fakten: In 17 Jahren gab es fünf Dopingfälle. Ist bei Martin Grab auch die B-Probe positiv, sind es sechs. Das ist nicht nichts – aber das ist relativ wenig.

Gerüchte gab es immer mal wieder. Geredet wurde schon immer viel. Das ist ja auch kein Schwinger-Phänomen, die Menschen sind wohl einfach so. Man hört etwas und tratscht es weiter, statt es zu hinterfragen.

Aber ich weiss von vielen Schwingern, dass sie extrem darauf achten, dass sie nichts Falsches nehmen. Das geht so weit, dass sie vorsichtig sind, wenn ihnen einer im Ausgang ein Getränk ausgeben will. Woher soll man auch wissen, ob da jetzt etwas drin ist, das verboten ist?

Gut ist, dass mittlerweile professionell getestet wird, dass man sich dem offiziellen Programm von Swiss Olympic angeschlossen hat. Das schafft Sicherheit. Und es zeigt denen, die mit dem Gedanken spielen, zu unsauberen Mitteln zu greifen, dass es Konsequenzen hat.

Mittlerweile kann man via App innert Sekunden überprüfen, welche Inhaltsstoffe ein Mittel hat. Ein Fortschritt: Wir hatten damals Listen mit verbotenen Substanzen – und waren uns nie ganz sicher, ob sie wirklich auf dem neuesten Stand waren.

Ich kann mich an meine erste und einzige Dopingkontrolle erinnern. Das war 1999, in meinem letzten Karrierejahr. Wir hatten gerade Besuch, als der Kontrolleur an der Tür klingelte. Da hilft ja dann alles nichts: Der bleibt, bis die Probe abgegeben ist – auch wenn du gerade erst auf dem WC warst.

Ich kann Ihnen sagen: Die Wochen danach sind nicht angenehm. Ich hatte ein absolut reines Gewissen. Aber auch wenn du weisst, dass da eigentlich nichts Verbotenes in deiner Probe auftauchen kann, bist du trotzdem extrem nervös, bis das Ergebnis endlich da ist.

Verglichen mit dem, was Martin Grab im Moment erlebt, ist das aber alles nichts. Ich kann mir vorstellen, wie er darauf hofft, dass die B-Probe negativ ist. Sollte sie es nicht sein, hoffe ich, dass er uns eine Erklärung liefern kann, die nachvollziehbar ist.

Dass er das Risiko, als Doper erwischt zu werden, für zwei starke Feste am Ende seiner Karriere auf sich genommen haben soll – das kann ich mir immer noch nicht vorstellen.

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Hundertfacher Missbrauch – bedingte Strafe: Pädo-Opa findet milde Richter

Sun, 07/15/2018 - 03:39

Diese Woche musste sich ein 70-Jähriger wegen sexuellen Übergriffen auf vier bis 15-jährige Kinder verantworten. Trotz mehrfachem Missbrauch kam er mit einer bedingten Strafe davon.

Mehrere Jahrzehnte lang vergriff er sich an Nichten, Neffen und Enkeln, an Göttikindern und sogar an seinen eigenen Kindern. Als der heute 70 Jahre alte Hans J.* sie sexuell missbrauchte, waren sie zwischen vier und 15 Jahre alt. Am Ende stoppte sein letztes und jüngstes Opfer den Missbrauch. Enkel Markus* schilderte 2014 gegenüber der Polizei, wie J. ihm ans «Schnäbi» griff.

Am Mittwoch stand der Täter in Olten SO vor Gericht. Opferanwältin Stephanie Selig berichtete, wie verstört und aggressiv der kleine Markus* damals nach dem Besuch bei seinem Grossvater reagiert hatte. Als die Mutter Genaueres von ihm wissen will, erzählt er Ungeheuerliches.

Es geschah während Übernachten bei Oma und Opa

Es geschah offenbar jeweils dann, wenn der Junge bei den Grosseltern übernachtete. Die Anklageschrift fasst die Übergriffe in kühlem Juristendeutsch zusammen: «Der Beschuldigte berührte und streichelte den Penis des Geschädigten teilweise über und teilweise unter den Kleidern.»

Nachdem der kleine Markus seiner Mutter gebeichtet hatte, was ihm geschehen war, kamen längst verdrängte Missbrauchs­erfahrungen aus ihrer eigenen Kindheit wieder hoch – auch bei ihr selbst war J. zum Täter geworden. Der eigene Vater! Das nährte einen ungeheuren Verdacht: Wahrscheinlich gibt es weitere Opfer.

Und tatsächlich: Nachdem die Mutter mit anderen Müttern in ihrer Verwandtschaft gesprochen hatte, zählte sie elf Opfer. Im Frühling 2014 schliesslich geht sie mit Markus zur Polizei und bringt damit die Untersuchung ins Rollen.

Übergriffe auf fünf Kinder vor Gericht – andere sind verjährt

Viereinhalb Jahre dauerte es, bis es zum Prozess vor Gericht kam. Dutzende Interviews wurden geführt. Am Ende kam es wegen der Übergriffe auf fünf Kinder zur Anklage. Die übrigen Taten waren verjährt.

Diese Woche nun sass der harmlos wirkende Rentner mit kurzem weissem Haar und kariertem Hemd in Saal 106 des Amtsgerichts Olten-Gösgen. Zuletzt arbeitete er in einer Fabrik bei Olten. Er lebt mit seiner Ehefrau zusammen. Seit 45 Jahren sind sie verheiratet, haben drei Kinder.

Nur einmal gibt Hans J. zu, wie er seinem Göttibub Andreas* bei einem Familienfest die Badehose runterzog. Auf die Frage von Amtsgerichtspräsidentin Eva Berset, warum er das getan habe, antwortet er: Es habe ihn «wundergenommen», was da sei. «Weil ich wohl pädophil bin», bringt er noch heraus.

«Warum sollten diese Opfer lügen?»

Im Übrigen bestreitet er die Übergriffe. «Warum sollten all diese Opfer lügen?», will die Richterin wissen. Der Angeklagte zuckt nur mit den Schultern. Am meisten unter den Über­griffen litt Göttibub Andreas*: Bei Familientreffen, selbst am Weihnachtsfest, wenn die ganze Familie beim Grossvater übernachtete, nutzte Hans J. jede Gelegenheit, sich dem Jungen zu nähern, ihm zwischen die Beine zu fassen.

Zu Übergriffen kam es auch auf Nichte Sandra*. Mehrmals berührte er das damals knapp siebenjäh­rige Mädchen unter dem Pyjama, drang mit dem Finger in ihre Vagina ein. Vor Gericht schilderte Anwältin Selig, dass Sandra noch heute unter den Übergriffen leidet.

Keine Reue, «Familie enttäuscht und tief getroffen»

Das Gericht sprach den Mann schliesslich wegen mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern, mehrfachen versuchten sexuellen Handlungen mit einem Kind und Pornografie schuldig. J. konnte der Konsum von pädophilen Fotos nachgewiesen werden. Das Urteil ist mild: zwei Jahre Gefängnis bedingt, bei einer Probezeit von fünf Jahren. Einzig die Verfahrenskosten von rund 18’000 Franken muss der Mann abstottern. Das Urteil kann an die nächste Instanz weitergezogen werden und ist daher noch nicht rechtskräftig.

Die Anwältin der Opfer war auf ein mildes Urteil gefasst. Auch die Opfer und ihre Familien waren da­rauf vorbereitet. «Die Betroffenen, deren Leben zerstört ist, haben vor allen Dingen auf eine Entschuldigung und Einsicht gehofft.»
Selig betonte, wie die Familie bis zuletzt hoffte, dass J. seine Übergriffe gesteht und sich reuig zeigt. «Das Leugnen und Abstreiten vor Gericht hat die Familie zusätzlich enttäuscht und tief getroffen.»

Immerhin sei eine ungewöhnlich lange Probezeit von fünf Jahren festgelegt worden – und die zusätzlich angeordnete Bewährungshilfe gebe zumindest Anlass zur Hoffnung, dass Hans J. nicht mehr übergriffig werde.

* Namen geändert

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Haiti: Haitis Premier tritt nach Protesten zurück

Sun, 07/15/2018 - 02:25

Port-au-Prince – Haitis Ministerpräsident Jack Guy Lafontant ist nach gewaltsamen Protesten gegen inzwischen zurückgenommene Preiserhöhungen auf Treibstoffe zurückgetreten. Er habe seinen Abdankungsgesuch beim Präsidenten eingereicht, der «meinen Rücktritt angenommen hat».

Dies sagte Lafontant im Unterhaus des haitianischen Parlaments am Samstag. Er habe das Rücktrittsgesuch von Jack Guy Lafontant und dessen Kabinett angenommen, schrieb auch Haitis Präsident Jovenel Moïse am Samstag (Ortszeit) auf Twitter.

Auslöser der Unruhen war die Ankündigung drastischer Erhöhungen der Preise für Benzin und Diesel in dem karibischen Inselstaat vor einer Woche gewesen. Die Regierung hatte angesichts der Proteste die Preiserhöhungen wieder zurückgenommen. Lafontant zog nun die Konsequenz aus den Geschehnissen. Damit kam er einem möglichen Misstrauensvotum im Parlament zuvor.

Hunderte Demonstranten zogen am Samstag dennoch durch die Hauptstadt Porte-au-Prince und forderten auch den Rücktritt von Präsident Jovenel Moïse.

Die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) geforderten Preisanhebungen um 38 Prozent für Benzin und 47 Prozent für Diesel sowie um 51 Prozent für Kerosin hatten Krawalle in mehreren Städten ausgelöst, bei denen mindestens vier Menschen starben. In Porte-au-Prince waren Barrikaden aus brennenden Reifen errichtet worden. Geschäfte wurden geplündert, Autos in Brand gesetzt.

Schon vor dem Konflikt über die Treibstoffpreise war Lafontant politisch angeschlagen gewesen. Der politische Quereinsteiger hatte bei der Bevölkerung vergeblich um Geduld geworben, damit seine Regierung «eine Vision, ein klares Programm» umsetzen könne.

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Die Bevölkerung leidet unter Massenarbeitslosigkeit und seit drei Jahren unter einer Inflationsrate von mehr als 13 Prozent.

Das Land hat sich noch nicht von dem verheerenden Erdbeben erholt, bei dem 2010 etwa 200'000 Menschen ums Leben gekommen waren. In der Folge starben tausende weitere durch eine Cholera-Epidemie. Der Hurrikan «Matthew» im Jahr 2016 richtete weitere schwere Schäden in dem bitterarmen Karibikstaat an.

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