This paper constitutes one of six analyses of cross-sectoral challenges in water governance. These have been conducted as part of the STEER research project and results are published in separate analyses and position papers.
The Emscher River restoration project reveals wide-ranging usage conflicts associated with the long-term revitalisation of the water system for the development of the natural environment. The Emscher was converted into an open wastewater channel in the late 19th Century. With mining activity having ceased in the Ruhr region, it has been possible to discharge wastewater via subterranean sewers and improve the environmental quality of the water courses. This modification process requires coordination between sectors and local authorities, particularly the water, open space development and nature conservation sectors.
The completed governance analysis shows that coordination in the Emscher catchment area is already effective, be it between stakeholders at local, regional and national level (vertical), or between the different sectors (horizontal). Examples include forums for dialogue between local authorities, voluntary environmental monitoring during construction, financing options for green infrastructure projects and a GIS (geographic information system)-based tool facilitating coordination between different public departments. The regional water board, the Emschergenossenschaft (Emscher Cooperative), initiates many processes that combine water course modification with urban planning and landscape architecture.
There is room for improvement when it comes to involving citizens at an early stage and on a comprehensive basis in all planning and implementation processes in order to increase acceptance among stakeholders. Planning processes should also be characterised by a higher degree of flexibility. The following recommendations arise from the analysis:
• Coordination at regional level has proven to be a success factor. This involves regular dialogue between regional stakeholders.
• The cooperative principle, which involves the region’s cities and companies as associates within the water board, is highly conducive to regional coordination.
• Working groups operating across sectors and local authorities have also emerged as a useful instrument.
• The concept of ecosystem services could also be useful for identifying usage conflicts at an early stage and finding viable solutions and/or compromises.
Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen.
Das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union (EU) ist es einen „guten Zustand“ aller Gewässer bis 2027 zu erreichen. Spanien steht in diesem Zusammenhang vor erheblichen Wasserquantitätsproblemen, weshalb die Einhaltung des ökologischen Mindestwasserbedarfs von Oberflächengewässer sowie die Reduzierung übermäßiger Grundwasserentnahmen eine der größten Herausforderungen ist. Die Behörden müssen daher zwischen konkurrierenden Wassernutzungen, wie Bewässerung, städtische Wasserversorgung, Tourismus oder Umwelt vermitteln. Trotz wiederholter Forderungen von Wissenschaftler*innen und Zusagen politischer Entscheidungsträger*innen, die sektor- und ebenenübergreifende Koordination zur Lösung dieser Zielkonflikte zu verstärken, bestehen weiterhin Koordinationsdefizite. Diese Veröffentlichung untersucht Koordinations- und Implementierungsherausforderungen zwischen dem Wasser- und dem Landwirtschaftssektor in Bezug auf Wasserquantität bei der WWRL-Umsetzung im Guadalquivir in Südspanien. Diese sind (i) ausbleibende Überprüfung der Wasserrechte nach der Einführung der Tröpfchenbewässerung, (ii) Schwächen beim Monitoring der Wassernutzung und bei der Schließung illegaler Brunnen und (iii) begrenzter sektorübergreifender Austausch im Rahmen partizipativer Prozesse.
Diese Herausforderungen sind mit der Schwierigkeit verbunden, unpopuläre Entscheidungen gegen den Willen mächtiger landwirtschaftlicher Akteur*innen durchzusetzen. Um den Herausforderungen zu begegnen, schlagen wir verschiedene Koordinationsinstrumente vor, die auf Anreizen, freiwilliger Zusammenarbeit, Überzeugungsarbeit und Informationsaustausch beruhen. Insbesondere empfehlen wir Folgendes:
• Erhöhung der finanziellen und personellen Ressourcen für die Neuregelung der Wasserrechte, für das Monitoring der Wassernutzung und die Schließung illegaler Brunnen.
• Förderung kooperativer Prozesse, um einen multisektoralen Konsens zu erreichen, wie und wo Wasserrechte eingeschränkt werden sollen.
• Schaffung von Anreizen für Bewässerungsgemeinschaften, um die Selbstkontrolle der Grundwassernutzung unter den Mitgliedern weiter zu stärken.
• Stärkung des sektorübergreifenden Austauschs unter den Stakeholdern durch partizipative Prozesse, insbesondere zwischen Umwelt- und landwirtschaftlichen Interessengruppen, und Verbesserung der Kommunikation mit den Bürger*innen.
• Nutzung integrativerer Möglichkeiten der Informationsvermittlung bei Planungsprozessen.
Da die identifizierten Herausforderungen jedoch systemischer Natur sind und grundlegende Verteilungsfragen berühren, sind den Koordinierungsinstrumenten Grenzen gesetzt. Daher ist auch ein klareres Bekenntnis des politischen Willens erforderlich.
Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen.
Das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union (EU) ist es einen „guten Zustand“ aller Gewässer bis 2027 zu erreichen. Spanien steht in diesem Zusammenhang vor erheblichen Wasserquantitätsproblemen, weshalb die Einhaltung des ökologischen Mindestwasserbedarfs von Oberflächengewässer sowie die Reduzierung übermäßiger Grundwasserentnahmen eine der größten Herausforderungen ist. Die Behörden müssen daher zwischen konkurrierenden Wassernutzungen, wie Bewässerung, städtische Wasserversorgung, Tourismus oder Umwelt vermitteln. Trotz wiederholter Forderungen von Wissenschaftler*innen und Zusagen politischer Entscheidungsträger*innen, die sektor- und ebenenübergreifende Koordination zur Lösung dieser Zielkonflikte zu verstärken, bestehen weiterhin Koordinationsdefizite. Diese Veröffentlichung untersucht Koordinations- und Implementierungsherausforderungen zwischen dem Wasser- und dem Landwirtschaftssektor in Bezug auf Wasserquantität bei der WWRL-Umsetzung im Guadalquivir in Südspanien. Diese sind (i) ausbleibende Überprüfung der Wasserrechte nach der Einführung der Tröpfchenbewässerung, (ii) Schwächen beim Monitoring der Wassernutzung und bei der Schließung illegaler Brunnen und (iii) begrenzter sektorübergreifender Austausch im Rahmen partizipativer Prozesse.
Diese Herausforderungen sind mit der Schwierigkeit verbunden, unpopuläre Entscheidungen gegen den Willen mächtiger landwirtschaftlicher Akteur*innen durchzusetzen. Um den Herausforderungen zu begegnen, schlagen wir verschiedene Koordinationsinstrumente vor, die auf Anreizen, freiwilliger Zusammenarbeit, Überzeugungsarbeit und Informationsaustausch beruhen. Insbesondere empfehlen wir Folgendes:
• Erhöhung der finanziellen und personellen Ressourcen für die Neuregelung der Wasserrechte, für das Monitoring der Wassernutzung und die Schließung illegaler Brunnen.
• Förderung kooperativer Prozesse, um einen multisektoralen Konsens zu erreichen, wie und wo Wasserrechte eingeschränkt werden sollen.
• Schaffung von Anreizen für Bewässerungsgemeinschaften, um die Selbstkontrolle der Grundwassernutzung unter den Mitgliedern weiter zu stärken.
• Stärkung des sektorübergreifenden Austauschs unter den Stakeholdern durch partizipative Prozesse, insbesondere zwischen Umwelt- und landwirtschaftlichen Interessengruppen, und Verbesserung der Kommunikation mit den Bürger*innen.
• Nutzung integrativerer Möglichkeiten der Informationsvermittlung bei Planungsprozessen.
Da die identifizierten Herausforderungen jedoch systemischer Natur sind und grundlegende Verteilungsfragen berühren, sind den Koordinierungsinstrumenten Grenzen gesetzt. Daher ist auch ein klareres Bekenntnis des politischen Willens erforderlich.
Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen.
Das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union (EU) ist es einen „guten Zustand“ aller Gewässer bis 2027 zu erreichen. Spanien steht in diesem Zusammenhang vor erheblichen Wasserquantitätsproblemen, weshalb die Einhaltung des ökologischen Mindestwasserbedarfs von Oberflächengewässer sowie die Reduzierung übermäßiger Grundwasserentnahmen eine der größten Herausforderungen ist. Die Behörden müssen daher zwischen konkurrierenden Wassernutzungen, wie Bewässerung, städtische Wasserversorgung, Tourismus oder Umwelt vermitteln. Trotz wiederholter Forderungen von Wissenschaftler*innen und Zusagen politischer Entscheidungsträger*innen, die sektor- und ebenenübergreifende Koordination zur Lösung dieser Zielkonflikte zu verstärken, bestehen weiterhin Koordinationsdefizite. Diese Veröffentlichung untersucht Koordinations- und Implementierungsherausforderungen zwischen dem Wasser- und dem Landwirtschaftssektor in Bezug auf Wasserquantität bei der WWRL-Umsetzung im Guadalquivir in Südspanien. Diese sind (i) ausbleibende Überprüfung der Wasserrechte nach der Einführung der Tröpfchenbewässerung, (ii) Schwächen beim Monitoring der Wassernutzung und bei der Schließung illegaler Brunnen und (iii) begrenzter sektorübergreifender Austausch im Rahmen partizipativer Prozesse.
Diese Herausforderungen sind mit der Schwierigkeit verbunden, unpopuläre Entscheidungen gegen den Willen mächtiger landwirtschaftlicher Akteur*innen durchzusetzen. Um den Herausforderungen zu begegnen, schlagen wir verschiedene Koordinationsinstrumente vor, die auf Anreizen, freiwilliger Zusammenarbeit, Überzeugungsarbeit und Informationsaustausch beruhen. Insbesondere empfehlen wir Folgendes:
• Erhöhung der finanziellen und personellen Ressourcen für die Neuregelung der Wasserrechte, für das Monitoring der Wassernutzung und die Schließung illegaler Brunnen.
• Förderung kooperativer Prozesse, um einen multisektoralen Konsens zu erreichen, wie und wo Wasserrechte eingeschränkt werden sollen.
• Schaffung von Anreizen für Bewässerungsgemeinschaften, um die Selbstkontrolle der Grundwassernutzung unter den Mitgliedern weiter zu stärken.
• Stärkung des sektorübergreifenden Austauschs unter den Stakeholdern durch partizipative Prozesse, insbesondere zwischen Umwelt- und landwirtschaftlichen Interessengruppen, und Verbesserung der Kommunikation mit den Bürger*innen.
• Nutzung integrativerer Möglichkeiten der Informationsvermittlung bei Planungsprozessen.
Da die identifizierten Herausforderungen jedoch systemischer Natur sind und grundlegende Verteilungsfragen berühren, sind den Koordinierungsinstrumenten Grenzen gesetzt. Daher ist auch ein klareres Bekenntnis des politischen Willens erforderlich.
Demographics, taboos and stigmas facing military women at the individual and community levels. Click for full graphic.
Deployment, taboos and stigmas facing military women within national defense structures. Click for full graphic.
Despite efforts to increase the participation of women uniformed peacekeepers, military women continue to face taboos and stigmas that are barriers to their inclusion and successful deployment. These range from gender stereotypes that cause military women to face more scrutiny than their male counterparts to difficulties speaking up about discriminatory and sexualized behavior, including racism, sexual harassment, and assault. Being confronted with persistent taboos and stigmas can have far-reaching consequences for military women before, during, and after deployment.
This paper, which is based on interviews with 142 military women from fifty-three countries, assesses the taboos and stigmas facing military women at three levels: (1) at the individual and community levels; (2) within their national defense structures; and (3) during deployment to UN peace operations. It also looks at the strategies women use to mitigate these taboos and stigmas and the formal and informal support structures they turn to.
The paper concludes with recommendations for national defense structures and the UN:
This Briefing Paper presents one of six analyses of cross-sectoral coordination challenges that were conducted as part of the STEER research project and on which separate Briefing Papers are available.
South Africa’s water legislation is internationally recognised for its ambitious implementation of integrated water resource management (IWRM). IWRM is a concept that was developed to address complex water challenges by considering the connections between land and water, and widening the knowledge space to other water-using sectors and actors. Stakeholder participation and coordination – key aspects to IWRM – represent a network governance style, which contrasts with the hierarchical governance style that most governments embody. We find three challenges regarding the implementation of IWRM in South Africa: Firstly, a dual governance system: The landscape of South African organisations relevant to catchment management consists of organisations from the western administrative and traditional governance systems. The western administrative governance system includes organisations such as the Department of Water and Sanitation (DWS), which is mandated to manage water resources, and the Department of Cooperative Governance and Traditional Affairs, which mediates with traditional authorities regarding various issues, including land management. Currently, these organisations do not cooperate on land-water issues as needed. Secondly, a lacking implementation of water legislation: The South African National Water Act of 1998 outlines Catchment Management Agencies (CMA) as network governance structures that should manage the catchment at a local scale and include all water users. However, after more than 20 years, these structures have not been implemented. This is also due to a conflict in governance styles between the stakeholder-integrating CMAs and the expert-driven, hierarchical DWS. Thirdly, conflict between governance styles: In the absence of the CMA, several informal or non-statutory network governance structures have developed in the uMngeni catchment (e.g. Catchment Management Forums and the uMngeni Ecological Infrastructure Partnership). In several instances, actors representing these structures and government representatives are in conflict over the different approaches to knowledge management and decision-making; these differences are rooted in their respective governance styles. In the last few years, the DWS started the process of a Catchment Management Strategy, which requires stakeholders to participate and formulate their needs. This process could become a mediating tool for the conflicts that arise between the actors when using the different hierarchical and network governance styles.
We propose the following recommendations:
1. Integrating traditional authorities into planning processes in a culturally sensitive way is crucial in supporting IWRM.
2. Network structures – designed by government or self-organised – may provide the social capital needed at the local and regional governance levels to implement IWRM.
3. In order to mediate between the existing hierarchical and network governance knowledge, management strategies should represent a hybrid governance style.
This Briefing Paper presents one of six analyses of cross-sectoral coordination challenges that were conducted as part of the STEER research project and on which separate Briefing Papers are available.
South Africa’s water legislation is internationally recognised for its ambitious implementation of integrated water resource management (IWRM). IWRM is a concept that was developed to address complex water challenges by considering the connections between land and water, and widening the knowledge space to other water-using sectors and actors. Stakeholder participation and coordination – key aspects to IWRM – represent a network governance style, which contrasts with the hierarchical governance style that most governments embody. We find three challenges regarding the implementation of IWRM in South Africa: Firstly, a dual governance system: The landscape of South African organisations relevant to catchment management consists of organisations from the western administrative and traditional governance systems. The western administrative governance system includes organisations such as the Department of Water and Sanitation (DWS), which is mandated to manage water resources, and the Department of Cooperative Governance and Traditional Affairs, which mediates with traditional authorities regarding various issues, including land management. Currently, these organisations do not cooperate on land-water issues as needed. Secondly, a lacking implementation of water legislation: The South African National Water Act of 1998 outlines Catchment Management Agencies (CMA) as network governance structures that should manage the catchment at a local scale and include all water users. However, after more than 20 years, these structures have not been implemented. This is also due to a conflict in governance styles between the stakeholder-integrating CMAs and the expert-driven, hierarchical DWS. Thirdly, conflict between governance styles: In the absence of the CMA, several informal or non-statutory network governance structures have developed in the uMngeni catchment (e.g. Catchment Management Forums and the uMngeni Ecological Infrastructure Partnership). In several instances, actors representing these structures and government representatives are in conflict over the different approaches to knowledge management and decision-making; these differences are rooted in their respective governance styles. In the last few years, the DWS started the process of a Catchment Management Strategy, which requires stakeholders to participate and formulate their needs. This process could become a mediating tool for the conflicts that arise between the actors when using the different hierarchical and network governance styles.
We propose the following recommendations:
1. Integrating traditional authorities into planning processes in a culturally sensitive way is crucial in supporting IWRM.
2. Network structures – designed by government or self-organised – may provide the social capital needed at the local and regional governance levels to implement IWRM.
3. In order to mediate between the existing hierarchical and network governance knowledge, management strategies should represent a hybrid governance style.
This Briefing Paper presents one of six analyses of cross-sectoral coordination challenges that were conducted as part of the STEER research project and on which separate Briefing Papers are available.
South Africa’s water legislation is internationally recognised for its ambitious implementation of integrated water resource management (IWRM). IWRM is a concept that was developed to address complex water challenges by considering the connections between land and water, and widening the knowledge space to other water-using sectors and actors. Stakeholder participation and coordination – key aspects to IWRM – represent a network governance style, which contrasts with the hierarchical governance style that most governments embody. We find three challenges regarding the implementation of IWRM in South Africa: Firstly, a dual governance system: The landscape of South African organisations relevant to catchment management consists of organisations from the western administrative and traditional governance systems. The western administrative governance system includes organisations such as the Department of Water and Sanitation (DWS), which is mandated to manage water resources, and the Department of Cooperative Governance and Traditional Affairs, which mediates with traditional authorities regarding various issues, including land management. Currently, these organisations do not cooperate on land-water issues as needed. Secondly, a lacking implementation of water legislation: The South African National Water Act of 1998 outlines Catchment Management Agencies (CMA) as network governance structures that should manage the catchment at a local scale and include all water users. However, after more than 20 years, these structures have not been implemented. This is also due to a conflict in governance styles between the stakeholder-integrating CMAs and the expert-driven, hierarchical DWS. Thirdly, conflict between governance styles: In the absence of the CMA, several informal or non-statutory network governance structures have developed in the uMngeni catchment (e.g. Catchment Management Forums and the uMngeni Ecological Infrastructure Partnership). In several instances, actors representing these structures and government representatives are in conflict over the different approaches to knowledge management and decision-making; these differences are rooted in their respective governance styles. In the last few years, the DWS started the process of a Catchment Management Strategy, which requires stakeholders to participate and formulate their needs. This process could become a mediating tool for the conflicts that arise between the actors when using the different hierarchical and network governance styles.
We propose the following recommendations:
1. Integrating traditional authorities into planning processes in a culturally sensitive way is crucial in supporting IWRM.
2. Network structures – designed by government or self-organised – may provide the social capital needed at the local and regional governance levels to implement IWRM.
3. In order to mediate between the existing hierarchical and network governance knowledge, management strategies should represent a hybrid governance style.
Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen.
Wenngleich die Land- und Ernährungswirtschaft der Weser-Ems-Region in Niedersachsen wirtschaftlichen Wohlstand gebracht hat, geht sie doch auch mit Herausforderungen für die Umwelt, speziell für die Wasserqualität einher. Die intensive Tierhaltung gilt als Hauptverursacher der Nitratbelastung im Grundwasser – eine Entwicklung, die durch die Förderung nicht-fossiler Energieträger und den Anstieg der Biogasproduktion in der Region noch verstärkt wurde. Vor diesem Hintergrund spielt die Koordination der Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft eine zentrale Rolle für ein integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) in der Region und damit für die Verringerung von Nitrat im Grundwasser.
Die Analyse von Koordination und Kooperation lokaler und regionaler Akteur*innen unter Berücksichtigung von i) rechtlich-regulatorischen Strukturen, ii) Prozessen der Wasserbewirtschaftung und iii) sozial-ökologischen Rahmenbedingungen bildet die Grundlage des vorliegenden Beitrags. Sie zeigt, dass sich der Grundwasserschutz in der Weser-Ems-Region seit zwei Jahrzehnten gleichbleibend im Spannungsfeld kaum abgestimmter Politiken aus den Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft befindet und die Problemlage entsprechend unverändert drängend ist. Die unzureichende Abstimmung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und der Düngeverordnung in Deutschland steht im Widerspruch zu dem international wachsenden Bewusstsein bezüglich kohärenter und integrierter politischer Lösungen beim Management natürlicher Ressourcen wie Grundwasser. Jahrelang orientierte sich die für das Wasserressourcenmanagement zentrale Landwirtschaftspolitik in Deutschland allein an der Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft und vernachlässigte die erheblichen sozialen und ökologischen Kosten. Inwiefern mit der Novellierung der Düngeverordnung 2020 und der Ausweisung nitratsensibler Gebiete eine erfolgreiche Integration gelungen ist, lässt sich heute noch nicht bewerten. Für eine langfristige Verringerung der Nitratbelastung in der Weser-Ems-Region und vergleichbaren Regionen in Deutschland empfiehlt der vorliegende Beitrag:
• eine besser abgestimmte Gesetzgebung in den Sektoren Wasser, Energie und Landwirtschaft,
• die Ausweitung und Förderung erfolgreicher (lokaler) Projekte (z.B. gesamtbetrieblicher Ansatz),
• eine Transformation der intensiven Landwirtschaft hin zu Geschäftsmodellen, die Wirtschaftlichkeit mit ökologischer Verträglichkeit verbinden (z.B. Ökolandbau),
• begleitet durch die Einbindung von Praxiswissen bei der Entwicklung neuer Politikinstrumente sowie
• die Stärkung von Gewässerschutzthemen in der landwirtschaftlichen Ausbildung.
Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen.
Wenngleich die Land- und Ernährungswirtschaft der Weser-Ems-Region in Niedersachsen wirtschaftlichen Wohlstand gebracht hat, geht sie doch auch mit Herausforderungen für die Umwelt, speziell für die Wasserqualität einher. Die intensive Tierhaltung gilt als Hauptverursacher der Nitratbelastung im Grundwasser – eine Entwicklung, die durch die Förderung nicht-fossiler Energieträger und den Anstieg der Biogasproduktion in der Region noch verstärkt wurde. Vor diesem Hintergrund spielt die Koordination der Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft eine zentrale Rolle für ein integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) in der Region und damit für die Verringerung von Nitrat im Grundwasser.
Die Analyse von Koordination und Kooperation lokaler und regionaler Akteur*innen unter Berücksichtigung von i) rechtlich-regulatorischen Strukturen, ii) Prozessen der Wasserbewirtschaftung und iii) sozial-ökologischen Rahmenbedingungen bildet die Grundlage des vorliegenden Beitrags. Sie zeigt, dass sich der Grundwasserschutz in der Weser-Ems-Region seit zwei Jahrzehnten gleichbleibend im Spannungsfeld kaum abgestimmter Politiken aus den Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft befindet und die Problemlage entsprechend unverändert drängend ist. Die unzureichende Abstimmung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und der Düngeverordnung in Deutschland steht im Widerspruch zu dem international wachsenden Bewusstsein bezüglich kohärenter und integrierter politischer Lösungen beim Management natürlicher Ressourcen wie Grundwasser. Jahrelang orientierte sich die für das Wasserressourcenmanagement zentrale Landwirtschaftspolitik in Deutschland allein an der Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft und vernachlässigte die erheblichen sozialen und ökologischen Kosten. Inwiefern mit der Novellierung der Düngeverordnung 2020 und der Ausweisung nitratsensibler Gebiete eine erfolgreiche Integration gelungen ist, lässt sich heute noch nicht bewerten. Für eine langfristige Verringerung der Nitratbelastung in der Weser-Ems-Region und vergleichbaren Regionen in Deutschland empfiehlt der vorliegende Beitrag:
• eine besser abgestimmte Gesetzgebung in den Sektoren Wasser, Energie und Landwirtschaft,
• die Ausweitung und Förderung erfolgreicher (lokaler) Projekte (z.B. gesamtbetrieblicher Ansatz),
• eine Transformation der intensiven Landwirtschaft hin zu Geschäftsmodellen, die Wirtschaftlichkeit mit ökologischer Verträglichkeit verbinden (z.B. Ökolandbau),
• begleitet durch die Einbindung von Praxiswissen bei der Entwicklung neuer Politikinstrumente sowie
• die Stärkung von Gewässerschutzthemen in der landwirtschaftlichen Ausbildung.
Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen.
Wenngleich die Land- und Ernährungswirtschaft der Weser-Ems-Region in Niedersachsen wirtschaftlichen Wohlstand gebracht hat, geht sie doch auch mit Herausforderungen für die Umwelt, speziell für die Wasserqualität einher. Die intensive Tierhaltung gilt als Hauptverursacher der Nitratbelastung im Grundwasser – eine Entwicklung, die durch die Förderung nicht-fossiler Energieträger und den Anstieg der Biogasproduktion in der Region noch verstärkt wurde. Vor diesem Hintergrund spielt die Koordination der Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft eine zentrale Rolle für ein integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) in der Region und damit für die Verringerung von Nitrat im Grundwasser.
Die Analyse von Koordination und Kooperation lokaler und regionaler Akteur*innen unter Berücksichtigung von i) rechtlich-regulatorischen Strukturen, ii) Prozessen der Wasserbewirtschaftung und iii) sozial-ökologischen Rahmenbedingungen bildet die Grundlage des vorliegenden Beitrags. Sie zeigt, dass sich der Grundwasserschutz in der Weser-Ems-Region seit zwei Jahrzehnten gleichbleibend im Spannungsfeld kaum abgestimmter Politiken aus den Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft befindet und die Problemlage entsprechend unverändert drängend ist. Die unzureichende Abstimmung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und der Düngeverordnung in Deutschland steht im Widerspruch zu dem international wachsenden Bewusstsein bezüglich kohärenter und integrierter politischer Lösungen beim Management natürlicher Ressourcen wie Grundwasser. Jahrelang orientierte sich die für das Wasserressourcenmanagement zentrale Landwirtschaftspolitik in Deutschland allein an der Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft und vernachlässigte die erheblichen sozialen und ökologischen Kosten. Inwiefern mit der Novellierung der Düngeverordnung 2020 und der Ausweisung nitratsensibler Gebiete eine erfolgreiche Integration gelungen ist, lässt sich heute noch nicht bewerten. Für eine langfristige Verringerung der Nitratbelastung in der Weser-Ems-Region und vergleichbaren Regionen in Deutschland empfiehlt der vorliegende Beitrag:
• eine besser abgestimmte Gesetzgebung in den Sektoren Wasser, Energie und Landwirtschaft,
• die Ausweitung und Förderung erfolgreicher (lokaler) Projekte (z.B. gesamtbetrieblicher Ansatz),
• eine Transformation der intensiven Landwirtschaft hin zu Geschäftsmodellen, die Wirtschaftlichkeit mit ökologischer Verträglichkeit verbinden (z.B. Ökolandbau),
• begleitet durch die Einbindung von Praxiswissen bei der Entwicklung neuer Politikinstrumente sowie
• die Stärkung von Gewässerschutzthemen in der landwirtschaftlichen Ausbildung.
Bei Bergbauunternehmen wächst zunehmend das Bewusstsein dafür, dass sie ihre Wasserrisiken besser eindämmen und intensiver den Dialog auf Augenhöhe suchen müssen. Trotzdem findet Verschmutzung von Wasserressourcen durch Bergbau weiter statt und Konflikte mit lokalen Gemeinden häufen sich. Ein Grund hierfür kann darin liegen, dass wir Gemeinden, Unternehmen und staatliche Behörden zu vereinfacht betrachten und dabei Chancen und Hindernisse für Zusammenarbeit übersehen.
Was steht auf dem Spiel?Umweltprobleme bilden die Hauptursache für Konflikte zwischen Bergbauunternehmen und Gemeinden. In der jährlichen Umfrage der Unternehmensberatung EY unter Bergbauvertreter*innen stand das Fehlen der „sozialen Genehmigung” – der Akzeptanz der Mine durch die benachbarten Gemeinden – bereits zum zweiten Mal in Folge ganz oben auf der Liste der Geschäftsrisiken. In den vergangene zwanzig Jahren haben Bergbaukonflikte kontinuierlich zugenommen. Der Global Environmental Justice Atlas führt aktuell beinahe 900 Konflikte in Verbindung mit dem Abbau von Mineralien und Metallen auf. Von diesen werden in circa 85 Prozent der Fälle der Verbrauch oder die Verschmutzung von Oberflächen- beziehungsweise Grundwasser als wesentliche Streitpunkte angeführt. Durch die steigende Nachfrage nach bestimmten Mineralien – wie Lithium für die Elektromobilität – nimmt deren Abbau zu und erhöht den Druck auf Wasserressourcen.
Wasserressourcenmanagement im Bergbau berührt Schlüsselaspekte der Agenda 2030, zum Beispiel sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, Gesundheit und Wohlergehen, weniger Ungleichheiten sowie nachhaltiger Konsum und Produktion. Zu den potenziellen Auswirkungen des Bergbaus gehören die Verunreinigung von Wasser mit Schwermetallen sowie die überzogene Zuweisung von Wasser an Privatunternehmen in Gebieten mit Wasserknappheit. In vielen Fällen sind es marginalisierte Bevölkerungsgruppen, deren Gesundheit, Lebensgrundlage und kulturelle Praktiken durch eine Verschlechterung der Wasserressourcen bedroht sind, während sich die aus dem Bergbau erwachsenden Gewinne häufig in den Händen von Eliten ansammeln. Andererseits liefern Bergbauunternehmen essentielle Rohstoffe für globale Lieferketten und können Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten schaffen sowie die lokale Wasserinfrastruktur verbessern.
Wie sehen Lösungen bisher aus?Auf der 10. Wasserwerkstatt diskutierten Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft in den Bereichen Wasser, Bergbau und Entwicklung die Frage, wie negative Auswirkungen des Bergbaus auf Wasserressourcen und von diesen abhängige Bevölkerungsgruppen vermieden werden können. Zu diesem Zweck existieren vielfältige Verfahren. Einige legen die Verantwortung in die Hände staatlicher Behörden, so wie Verordnungen zu Umweltverträglichkeitsprüfungen oder der Gewährung von Bergbaulizenzen. Andere, wie Zertifizierungssysteme oder Due-Diligence-Richtlinien, beruhen auf einer freiwilligen Einhaltung. Allerdings werden diese Verfahren nur selten so umgesetzt wie vorgeschrieben beziehungsweise sind sie nur selten so wirkungsvoll im Hinblick auf die Förderung umwelt- und sozialverträglicher Praktiken wie erwartet.
Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in der Vielheit von Wasser. Zum einen ist Wasser an sich divers, wie Keynote-Sprecherin Fabiana Li erklärte: für einige ist es ein Wirtschaftsgut, während andere Gewässer als lebende Wesen mit eigenen Rechten sehen, wie einem Existenz- und Bestandsrecht und dem Recht zur Aufrechterhaltung und Regeneration der eigenen Lebenszyklen. Solche verschiedenen Sichtweisen können Verhandlungen erschweren oder zu unerwarteten Konflikten führen. Da Wasser soziale Beziehungen beeinflusst und durch diese beeinflusst wird, tragen Programme zur sozialen Unternehmensverantwortung mit Wasser-Bezug unter Umständen zur Entstehung neuer Ungleichheiten unter Gemeindemitgliedern bei.
Ebenso ist jeder Akteur divers. Bergbauunternehmen bestehen aus unterschiedlichen Abteilungen, die nach verschiedenen Leistungsparametern und disziplinarischen Vorgaben handeln und daher unter Umständen verschiedene Ziele verfolgen. Oft besteht wenig Dialog zwischen den Abteilungen, so dass in einer Abteilung identifizierte Risiken in einer anderen nicht berücksichtigt werden, wie Keynote-Sprecherin Nadja Kunz anmerkte. Staatliche Behörden nehmen häufig widersprüchliche Rollen ein, wie zum Beispiel die Förderung des Mineralabbaus und die Überwachung der Einhaltung von Umweltvorschriften zugleich. Auch Gemeinden verfolgen selten einmütig ein einziges Ziel. Vielmehr bestehen auch hier diverse Formen der Positionierung in Bezug auf den Bergbau parallel zueinander. Sie rücken in den Vordergrund, wenn Gemeindemitglieder mit Unternehmen über die Nutzung von Wasserressourcen verhandeln.
Gemeinden, Unternehmen und staatliche Behörden werden im Rahmen von Forschung und politischen Interventionen oft als monolithische Gebilde behandelt. Spannungen, die durch die interne Vielheit dieser Akteure entstehen, werden überspielt. Interventionen und Forschungsansätze, die Unternehmen, Gemeinden und staatliche Behörden mit Hinblick auf ihre sozialen Bindungen betrachten, sind eher in der Lage, Anknüpfungspunkte für einen Dialog über Akteursgrenzen hinweg zu identifizieren. Sie können potentiell strittige Fragen frühzeitig erkennen, kontextualisieren und aufgreifen. Die Anerkennung bestehender Komplexität im Wasser- und Bergbaumanagement bildet daher einen ersten Schritt hin zu einer klarsichtigeren Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Gemeinden und staatlichen Behörden.
Bei Bergbauunternehmen wächst zunehmend das Bewusstsein dafür, dass sie ihre Wasserrisiken besser eindämmen und intensiver den Dialog auf Augenhöhe suchen müssen. Trotzdem findet Verschmutzung von Wasserressourcen durch Bergbau weiter statt und Konflikte mit lokalen Gemeinden häufen sich. Ein Grund hierfür kann darin liegen, dass wir Gemeinden, Unternehmen und staatliche Behörden zu vereinfacht betrachten und dabei Chancen und Hindernisse für Zusammenarbeit übersehen.
Was steht auf dem Spiel?Umweltprobleme bilden die Hauptursache für Konflikte zwischen Bergbauunternehmen und Gemeinden. In der jährlichen Umfrage der Unternehmensberatung EY unter Bergbauvertreter*innen stand das Fehlen der „sozialen Genehmigung” – der Akzeptanz der Mine durch die benachbarten Gemeinden – bereits zum zweiten Mal in Folge ganz oben auf der Liste der Geschäftsrisiken. In den vergangene zwanzig Jahren haben Bergbaukonflikte kontinuierlich zugenommen. Der Global Environmental Justice Atlas führt aktuell beinahe 900 Konflikte in Verbindung mit dem Abbau von Mineralien und Metallen auf. Von diesen werden in circa 85 Prozent der Fälle der Verbrauch oder die Verschmutzung von Oberflächen- beziehungsweise Grundwasser als wesentliche Streitpunkte angeführt. Durch die steigende Nachfrage nach bestimmten Mineralien – wie Lithium für die Elektromobilität – nimmt deren Abbau zu und erhöht den Druck auf Wasserressourcen.
Wasserressourcenmanagement im Bergbau berührt Schlüsselaspekte der Agenda 2030, zum Beispiel sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, Gesundheit und Wohlergehen, weniger Ungleichheiten sowie nachhaltiger Konsum und Produktion. Zu den potenziellen Auswirkungen des Bergbaus gehören die Verunreinigung von Wasser mit Schwermetallen sowie die überzogene Zuweisung von Wasser an Privatunternehmen in Gebieten mit Wasserknappheit. In vielen Fällen sind es marginalisierte Bevölkerungsgruppen, deren Gesundheit, Lebensgrundlage und kulturelle Praktiken durch eine Verschlechterung der Wasserressourcen bedroht sind, während sich die aus dem Bergbau erwachsenden Gewinne häufig in den Händen von Eliten ansammeln. Andererseits liefern Bergbauunternehmen essentielle Rohstoffe für globale Lieferketten und können Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten schaffen sowie die lokale Wasserinfrastruktur verbessern.
Wie sehen Lösungen bisher aus?Auf der 10. Wasserwerkstatt diskutierten Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft in den Bereichen Wasser, Bergbau und Entwicklung die Frage, wie negative Auswirkungen des Bergbaus auf Wasserressourcen und von diesen abhängige Bevölkerungsgruppen vermieden werden können. Zu diesem Zweck existieren vielfältige Verfahren. Einige legen die Verantwortung in die Hände staatlicher Behörden, so wie Verordnungen zu Umweltverträglichkeitsprüfungen oder der Gewährung von Bergbaulizenzen. Andere, wie Zertifizierungssysteme oder Due-Diligence-Richtlinien, beruhen auf einer freiwilligen Einhaltung. Allerdings werden diese Verfahren nur selten so umgesetzt wie vorgeschrieben beziehungsweise sind sie nur selten so wirkungsvoll im Hinblick auf die Förderung umwelt- und sozialverträglicher Praktiken wie erwartet.
Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in der Vielheit von Wasser. Zum einen ist Wasser an sich divers, wie Keynote-Sprecherin Fabiana Li erklärte: für einige ist es ein Wirtschaftsgut, während andere Gewässer als lebende Wesen mit eigenen Rechten sehen, wie einem Existenz- und Bestandsrecht und dem Recht zur Aufrechterhaltung und Regeneration der eigenen Lebenszyklen. Solche verschiedenen Sichtweisen können Verhandlungen erschweren oder zu unerwarteten Konflikten führen. Da Wasser soziale Beziehungen beeinflusst und durch diese beeinflusst wird, tragen Programme zur sozialen Unternehmensverantwortung mit Wasser-Bezug unter Umständen zur Entstehung neuer Ungleichheiten unter Gemeindemitgliedern bei.
Ebenso ist jeder Akteur divers. Bergbauunternehmen bestehen aus unterschiedlichen Abteilungen, die nach verschiedenen Leistungsparametern und disziplinarischen Vorgaben handeln und daher unter Umständen verschiedene Ziele verfolgen. Oft besteht wenig Dialog zwischen den Abteilungen, so dass in einer Abteilung identifizierte Risiken in einer anderen nicht berücksichtigt werden, wie Keynote-Sprecherin Nadja Kunz anmerkte. Staatliche Behörden nehmen häufig widersprüchliche Rollen ein, wie zum Beispiel die Förderung des Mineralabbaus und die Überwachung der Einhaltung von Umweltvorschriften zugleich. Auch Gemeinden verfolgen selten einmütig ein einziges Ziel. Vielmehr bestehen auch hier diverse Formen der Positionierung in Bezug auf den Bergbau parallel zueinander. Sie rücken in den Vordergrund, wenn Gemeindemitglieder mit Unternehmen über die Nutzung von Wasserressourcen verhandeln.
Gemeinden, Unternehmen und staatliche Behörden werden im Rahmen von Forschung und politischen Interventionen oft als monolithische Gebilde behandelt. Spannungen, die durch die interne Vielheit dieser Akteure entstehen, werden überspielt. Interventionen und Forschungsansätze, die Unternehmen, Gemeinden und staatliche Behörden mit Hinblick auf ihre sozialen Bindungen betrachten, sind eher in der Lage, Anknüpfungspunkte für einen Dialog über Akteursgrenzen hinweg zu identifizieren. Sie können potentiell strittige Fragen frühzeitig erkennen, kontextualisieren und aufgreifen. Die Anerkennung bestehender Komplexität im Wasser- und Bergbaumanagement bildet daher einen ersten Schritt hin zu einer klarsichtigeren Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Gemeinden und staatlichen Behörden.
Bei Bergbauunternehmen wächst zunehmend das Bewusstsein dafür, dass sie ihre Wasserrisiken besser eindämmen und intensiver den Dialog auf Augenhöhe suchen müssen. Trotzdem findet Verschmutzung von Wasserressourcen durch Bergbau weiter statt und Konflikte mit lokalen Gemeinden häufen sich. Ein Grund hierfür kann darin liegen, dass wir Gemeinden, Unternehmen und staatliche Behörden zu vereinfacht betrachten und dabei Chancen und Hindernisse für Zusammenarbeit übersehen.
Was steht auf dem Spiel?Umweltprobleme bilden die Hauptursache für Konflikte zwischen Bergbauunternehmen und Gemeinden. In der jährlichen Umfrage der Unternehmensberatung EY unter Bergbauvertreter*innen stand das Fehlen der „sozialen Genehmigung” – der Akzeptanz der Mine durch die benachbarten Gemeinden – bereits zum zweiten Mal in Folge ganz oben auf der Liste der Geschäftsrisiken. In den vergangene zwanzig Jahren haben Bergbaukonflikte kontinuierlich zugenommen. Der Global Environmental Justice Atlas führt aktuell beinahe 900 Konflikte in Verbindung mit dem Abbau von Mineralien und Metallen auf. Von diesen werden in circa 85 Prozent der Fälle der Verbrauch oder die Verschmutzung von Oberflächen- beziehungsweise Grundwasser als wesentliche Streitpunkte angeführt. Durch die steigende Nachfrage nach bestimmten Mineralien – wie Lithium für die Elektromobilität – nimmt deren Abbau zu und erhöht den Druck auf Wasserressourcen.
Wasserressourcenmanagement im Bergbau berührt Schlüsselaspekte der Agenda 2030, zum Beispiel sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, Gesundheit und Wohlergehen, weniger Ungleichheiten sowie nachhaltiger Konsum und Produktion. Zu den potenziellen Auswirkungen des Bergbaus gehören die Verunreinigung von Wasser mit Schwermetallen sowie die überzogene Zuweisung von Wasser an Privatunternehmen in Gebieten mit Wasserknappheit. In vielen Fällen sind es marginalisierte Bevölkerungsgruppen, deren Gesundheit, Lebensgrundlage und kulturelle Praktiken durch eine Verschlechterung der Wasserressourcen bedroht sind, während sich die aus dem Bergbau erwachsenden Gewinne häufig in den Händen von Eliten ansammeln. Andererseits liefern Bergbauunternehmen essentielle Rohstoffe für globale Lieferketten und können Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten schaffen sowie die lokale Wasserinfrastruktur verbessern.
Wie sehen Lösungen bisher aus?Auf der 10. Wasserwerkstatt diskutierten Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft in den Bereichen Wasser, Bergbau und Entwicklung die Frage, wie negative Auswirkungen des Bergbaus auf Wasserressourcen und von diesen abhängige Bevölkerungsgruppen vermieden werden können. Zu diesem Zweck existieren vielfältige Verfahren. Einige legen die Verantwortung in die Hände staatlicher Behörden, so wie Verordnungen zu Umweltverträglichkeitsprüfungen oder der Gewährung von Bergbaulizenzen. Andere, wie Zertifizierungssysteme oder Due-Diligence-Richtlinien, beruhen auf einer freiwilligen Einhaltung. Allerdings werden diese Verfahren nur selten so umgesetzt wie vorgeschrieben beziehungsweise sind sie nur selten so wirkungsvoll im Hinblick auf die Förderung umwelt- und sozialverträglicher Praktiken wie erwartet.
Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in der Vielheit von Wasser. Zum einen ist Wasser an sich divers, wie Keynote-Sprecherin Fabiana Li erklärte: für einige ist es ein Wirtschaftsgut, während andere Gewässer als lebende Wesen mit eigenen Rechten sehen, wie einem Existenz- und Bestandsrecht und dem Recht zur Aufrechterhaltung und Regeneration der eigenen Lebenszyklen. Solche verschiedenen Sichtweisen können Verhandlungen erschweren oder zu unerwarteten Konflikten führen. Da Wasser soziale Beziehungen beeinflusst und durch diese beeinflusst wird, tragen Programme zur sozialen Unternehmensverantwortung mit Wasser-Bezug unter Umständen zur Entstehung neuer Ungleichheiten unter Gemeindemitgliedern bei.
Ebenso ist jeder Akteur divers. Bergbauunternehmen bestehen aus unterschiedlichen Abteilungen, die nach verschiedenen Leistungsparametern und disziplinarischen Vorgaben handeln und daher unter Umständen verschiedene Ziele verfolgen. Oft besteht wenig Dialog zwischen den Abteilungen, so dass in einer Abteilung identifizierte Risiken in einer anderen nicht berücksichtigt werden, wie Keynote-Sprecherin Nadja Kunz anmerkte. Staatliche Behörden nehmen häufig widersprüchliche Rollen ein, wie zum Beispiel die Förderung des Mineralabbaus und die Überwachung der Einhaltung von Umweltvorschriften zugleich. Auch Gemeinden verfolgen selten einmütig ein einziges Ziel. Vielmehr bestehen auch hier diverse Formen der Positionierung in Bezug auf den Bergbau parallel zueinander. Sie rücken in den Vordergrund, wenn Gemeindemitglieder mit Unternehmen über die Nutzung von Wasserressourcen verhandeln.
Gemeinden, Unternehmen und staatliche Behörden werden im Rahmen von Forschung und politischen Interventionen oft als monolithische Gebilde behandelt. Spannungen, die durch die interne Vielheit dieser Akteure entstehen, werden überspielt. Interventionen und Forschungsansätze, die Unternehmen, Gemeinden und staatliche Behörden mit Hinblick auf ihre sozialen Bindungen betrachten, sind eher in der Lage, Anknüpfungspunkte für einen Dialog über Akteursgrenzen hinweg zu identifizieren. Sie können potentiell strittige Fragen frühzeitig erkennen, kontextualisieren und aufgreifen. Die Anerkennung bestehender Komplexität im Wasser- und Bergbaumanagement bildet daher einen ersten Schritt hin zu einer klarsichtigeren Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Gemeinden und staatlichen Behörden.
Besprechung des Buches von Wolfram Stierle, Über Leben in planetarischen Grenzen. Plädoyer für eine nachhaltige Entwicklungspolitik, Roßdorf: oekom verlag GmbH 2020.
Besprechung des Buches von Wolfram Stierle, Über Leben in planetarischen Grenzen. Plädoyer für eine nachhaltige Entwicklungspolitik, Roßdorf: oekom verlag GmbH 2020.
Besprechung des Buches von Wolfram Stierle, Über Leben in planetarischen Grenzen. Plädoyer für eine nachhaltige Entwicklungspolitik, Roßdorf: oekom verlag GmbH 2020.
Governments around the world have taken action to reduce the socio-economic impacts of the lockdown, mainly be investing in social protection schemes, but often they have not been able to cover all those in need. After initial difficulties in international coordination, the challenge now lies in reconciling pandemic control with the sustainable development goals: climate protection, economic consequences, inequality, conflicts, and basic human demands. But, the international co-operation system as it exists today, however, does not seem to be fit to adequately deal with this complex situation. Therefore, truly global, international co-opration should take a shared interest in the global common good as its starting point, forging solid alliances and institutions that protect it.
Governments around the world have taken action to reduce the socio-economic impacts of the lockdown, mainly be investing in social protection schemes, but often they have not been able to cover all those in need. After initial difficulties in international coordination, the challenge now lies in reconciling pandemic control with the sustainable development goals: climate protection, economic consequences, inequality, conflicts, and basic human demands. But, the international co-operation system as it exists today, however, does not seem to be fit to adequately deal with this complex situation. Therefore, truly global, international co-opration should take a shared interest in the global common good as its starting point, forging solid alliances and institutions that protect it.