Im Unterschied zu seinen Vorgängern hat US-Präsident Joe Biden schon früh in seiner Amtszeit wichtige Entscheidungen getroffen, um eine bessere Koordination der amerikanischen Arktispolitik zu ermöglichen. Dazu zählt auch die nationale Arktisstrategie. Sie kam infolge des russischen Angriffskriegs später als geplant: Russland hat damit die wenigen, noch verbliebenen Hoffnungen auf Zusammenarbeit zerstört und die Arktis zu einem Thema der Sicherheitspolitik gemacht. Alaska steht als der nördlichste Bundesstaat naturgemäß im Mittelpunkt der US-Arktispolitik, die zunehmend auch chinesische Aktivitäten berücksichtigen muss. Zuletzt entdeckte die US-Küstenwache im September 2022 chinesische und russische Kriegsschiffe vor Alaska. Derzeit steht nur ein einziger US-Eisbrecher kontinuierlich für die Arktis zur Verfügung, der die Souveränität im Eismeer schützen und Seeräume mit Eisbedeckung überwachen kann. Der US-Bundesstaat lag auch auf der Route des chinesischen Spionageballons, der im Februar 2023 abgeschossen wurde. Gibt es nun nach Jahrzehnten mangelnder Aufmerksamkeit eine engagiertere Sicherheitspolitik der USA in der Arktis?
Die Europäische Union (EU) bemüht sich zusehends darum, neue Partnerschaften zu etablieren und bestehende zu intensivieren, vor allem mit Ländern des Globalen Südens. Ziel der EU ist es dabei, die eigene strategische Autonomie zu stärken. Dazu gehört auch, eine resiliente Versorgung mit Rohstoffen sicherzustellen, die für die digitale und grüne Wirtschaftswende (twin transition) benötigt werden. Zahlreiche Partnerländer im Globalen Süden setzen sich seit Jahren dafür ein, ein verbindliches internationales Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten (Binding Treaty) abzuschließen, dessen Bestimmungen über die Leitprinzipien der Vereinten Nationen (UNGPs) hinausgehen. Die EU sollte ein Verhandlungsmandat ausarbeiten und sich aktiv beteiligen, um ihr Image als Verfechterin der umwelt- und menschenrechtlichen Verantwortung von Unternehmen auf internationaler Ebene zu festigen. Multilaterale Verhandlungen ermöglichen einen Dialog und internationale Zusammenarbeit, die regionale und nationale Gesetze zur Sorgfaltspflicht in Lieferketten nicht bieten, weshalb sie auch mit dem Risiko fehlender Akzeptanz behaftet sind. Multilaterale Zusammenarbeit ist notwendig, um die Rechenschaftspflicht transnationaler Unternehmen zu verstärken.
Das Bundeskabinett hat heute eine Reform des Wettbewerbsrechts auf den Weg gebracht. Dabei soll das Bundeskartellamt deutlich mehr Befugnisse bekommen, um gegen überhöhte Preise vorzugehen. Wettbewerbsexperte Tomaso Duso, Leiter der Abteilung Unternehmen und Märkte im DIW Berlin und Mitglied der Monopolkommission, kommentiert dies wie folgt:
Um dauerhaft verkrustete wettbewerbsbehindernde Strukturen auf bestimmten Märkten aufzubrechen, sind die herkömmlichen Instrumente der Kartellverbots-, Missbrauchs- und Fusionskontrolle nicht immer wirksam. Daher ist es zu begrüßen, dass der Kabinettsentwurf zur 11. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen das Instrument der Sektoruntersuchung stärkt und das Bundeskartellamt nun auch Maßnahmen ergreifen können soll, ohne dass den Unternehmen ein Kartellrechtsverstoß nachgewiesen werden muss.On 1 March, federal ministers Annalena Baerbock and Svenja Schulze jointly presented the Guidelines for a Feminist Foreign Policy (FFP) of the Federal Foreign Office (AA) and the Strategy for a Feminist Development Policy (FDP) of the Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ). Despite coordination between the two ministries and similar consultations with civil society, the ministers presented documents that differ in form and content and also draw on feminist approaches to varying degrees. Together, however, they have initiated a debate in Germany on the goals and means of international policy. In order for the desired cultural and systemic change to go beyond gender equality, a broader inter-ministerial effort is needed.
The traditional image of Latin America as a troubled region seems to continue even after the Covid-19 crisis, this time in the wake of the war in Ukraine and the sanctions imposed by the West. Inflationary pressures, budget deficits and the danger that broad sections of the population will slip into poverty are fuelling negative scenarios. There are initial indications that some countries are already experiencing payment difficulties. Demands from Latin American governments for debt relief or the renegotiation of foreign debt are being put on the agenda as part of a reorientation of the development model towards sustainability and climate protection criteria. This requires a far-reaching structural change, away from the traditional commodity-based economies and towards an environmentally and socially compatible development path. Germany and Europe must also shift course by contributing to the conservation of natural resources and not just to their exploitation.
Große Teile der medialen Öffentlichkeit verwenden den Begriff der Zeitenwende als Synonym für die Notwendigkeit, die militärischen Verteidigungsmittel des Westens, insbesondere Deutschlands, aufzustocken. Diese gedankliche Engführung verkennt die Dimension des Problems. Und sie verkennt die Dimension der erforderlichen Lösung. Die Welt ist mit einer akuten „Polykrise“ konfrontiert, der nur mit einer politischen Transformation zu begegnen ist, bei der der Westen die Initiative ergreifen muss. Die wahre Zeitenwende, um die es geht, erfordert weitaus mehr als Waffenlieferungen und militärische Abwehrbereitschaft. Es geht darum, das Teilhabeversprechen der liberalen Demokratie durch eine sozial und ökologisch transformative Politik in den Demokratien des Westens neuerlich einzulösen und global auszudehnen.
Große Teile der medialen Öffentlichkeit verwenden den Begriff der Zeitenwende als Synonym für die Notwendigkeit, die militärischen Verteidigungsmittel des Westens, insbesondere Deutschlands, aufzustocken. Diese gedankliche Engführung verkennt die Dimension des Problems. Und sie verkennt die Dimension der erforderlichen Lösung. Die Welt ist mit einer akuten „Polykrise“ konfrontiert, der nur mit einer politischen Transformation zu begegnen ist, bei der der Westen die Initiative ergreifen muss. Die wahre Zeitenwende, um die es geht, erfordert weitaus mehr als Waffenlieferungen und militärische Abwehrbereitschaft. Es geht darum, das Teilhabeversprechen der liberalen Demokratie durch eine sozial und ökologisch transformative Politik in den Demokratien des Westens neuerlich einzulösen und global auszudehnen.
Große Teile der medialen Öffentlichkeit verwenden den Begriff der Zeitenwende als Synonym für die Notwendigkeit, die militärischen Verteidigungsmittel des Westens, insbesondere Deutschlands, aufzustocken. Diese gedankliche Engführung verkennt die Dimension des Problems. Und sie verkennt die Dimension der erforderlichen Lösung. Die Welt ist mit einer akuten „Polykrise“ konfrontiert, der nur mit einer politischen Transformation zu begegnen ist, bei der der Westen die Initiative ergreifen muss. Die wahre Zeitenwende, um die es geht, erfordert weitaus mehr als Waffenlieferungen und militärische Abwehrbereitschaft. Es geht darum, das Teilhabeversprechen der liberalen Demokratie durch eine sozial und ökologisch transformative Politik in den Demokratien des Westens neuerlich einzulösen und global auszudehnen.