Mit der Präsidentschaft Joseph Bidens sind in Deutschland und anderen EU-Staaten hohe Erwartungen an einen »Neustart« der transatlantischen Beziehungen verbunden. Die Handlungsspielräume auch dieses Präsidenten werden allerdings wesentlich mitbestimmt von langfristigen Trends in der US-amerikanischen Innen- und Außenpolitik. Sieben Trends wirken auf die Innen- und Außenpolitik der USA besonders stark ein: die politische Polarisierung; die Verschärfung der sozioökonomischen Ungleichheit; die Transformation der amerikanischen Medienlandschaft; die steigenden Kosten des Klimawandels; der Niedergang des verarbeitenden Gewerbes; die sich zuspitzende Rivalität mit China und die Zunahme der sicherheitspolitischen Anforderungen an die US-Bündnissysteme. Diese Entwicklungen verstärken sich ganz überwiegend gegenseitig. Es gibt kaum Einflüsse, die bewirken würden, dass ein Trend den anderen signifikant abschwächt. Das »System USA« bewegt sich daher stabil in eine Richtung – der Handlungsspielraum des amerikanischen Präsidenten wird sich verengen. Die Revitalisierung der transatlantischen Partnerschaft unter dem Vorzeichen einer konfrontativen Chinapolitik birgt das Risiko, die EU und die europäischen Nato-Partner der USA zu spalten, statt sie zu einen. Impulse für Veränderungen und gesellschaftliches Umdenken in den USA könnten vor allem aus dem wachsenden Problemdruck entstehen. Das gilt beispielsweise mit Blick auf die Kosten des Klimawandels und auf die Gefahren für die amerikanische Demokratie, die mit Desinformation einhergehen. Die deutsche und die europäische Amerikapolitik sollten vor diesem Hintergrund realistische Ambitionen formulieren. Chancen für mehr transatlantische Zusammenarbeit eröffnen sich unter anderem bei der Entwicklung gemeinsamer Normen, Regularien und technischer Standards für den ökonomischen Austausch, nicht zuletzt im Bereich der Digitalwirtschaft, sowie bei gemeinsamen Investitionen.
French President Emmanuel Macron has announced his goal of revitalising Franco-German relations and founding a “new partnership” between Paris and Berlin. However, in foreign and security policy, and in certain areas of his Europe policy, this aspiration has rarely been fulfilled.
The main reasons are structural changes in international relations, which the French and German sides have reacted to differently. Paris is looking for new ways of preserving its autonomy in defence policy and of filling the strategic vacuum that has been created by the waning US interest in Europe and its periphery. Berlin emphasises the development of NATO and the EU as fundamental organisations for German foreign policy.
Reconciling bilateral interests is also complicated by national solo efforts, indifference, and inadequate exchange of experience.
The first precondition for intensifying bilateral cooperation is for Paris and Berlin to conduct a comprehensive review of the international conflict situation in their existing cooperation formats as regards foreign and security policy. The two governments need to discuss openly to what extent their national interests are concerned, and then determine concrete measures.
Second, they must refrain from national solo efforts and be sensitive to the other’s pressure points in foreign, security and Europe policy. The Franco-German Parliamentary Assembly needs to urge the executive of both countries to fulfil the Élysée Treaty and the Aachen Treaty.
The findings presented here will be complemented by case studies on Libya, the Common Security and Defence Policy, the Economic and Monetary Union, Russia, NATO, and Turkey.
Der rücksichtslose Einsatz von Explosivwaffen in Städten hat in vergangenen und gegenwärtigen bewaffneten Konflikten zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung gefordert. Eine internationale Erklärung soll helfen, die Gebote des Humanitären Völkerrechts zum Schutz der Zivilbevölkerung durchzusetzen. Dazu sollen die Staaten restriktive Einsatzregeln für die Streitkräfte festlegen. Auch sollen Langzeitfolgen der Zerstörung urbaner Infrastruktur, die oft in humanitäre Katastrophen münden, vermieden werden. Ein völliges Einsatzverbot für Explosivwaffen in Stadtgebieten wäre indes nicht konsensfähig. Es würde die Verteidigung dicht besiedelter Industriestaaten in Frage stellen. Der Regelungsansatz wird auch dadurch erschwert, dass in innerstaatlichen Konflikten nichtstaatliche Akteure kämpfen. Zudem ist gezielten Terrorangriffen auf Zivilisten nicht mit Erklärungen beizukommen. Gleichwohl gilt es, die Zivilbevölkerung in bewaffneten Auseinandersetzungen besser zu schützen.
Military installations have been attacked in various towns in Myanmar’s interior over the past few days. Among other things, military airfields that the air force had used to attack ethnic minority rebel bases in the east and north of the country were fired upon. So far, no one has claimed responsibility for the attacks, but it can be assumed that they are connected to the newly formed alliance between the former democratic government and ethnic minorities. In view of this development, the violent conflicts in Myanmar threaten to spread from the border regions to the entire country, including large urban centres. If the violence were indeed to escalate in the coming weeks, Myanmar would be further destabilised politically, economically, and socially.