SINGAPUR - Die Zeit der Beschimpfungen ist vorbei. Nun muss Trump einen Weg wählen, den er eigentlich hasst: jenen der Diplomatie.
Der Trump-Kim-Gipfel kam besser heraus als allgemein erwartet – doch Begeisterung wäre fehl am Platz. In der Erklärung von Singapur steht ja nichts Konkretes, sie strotzt vor Absichten und Erwartungen, etwa von der Hoffnung auf «Denuklearisierung» der ganzen koreanischen Halbinsel – und auf Frieden.
Es gibt keinen Hinweis darauf, wann und wie umfangreich Nordkorea sein kleines Atomwaffenarsenal vernichten werde. Auch nicht darauf, wie die USA ihre militärische Macht rund um Korea reduzieren könnten.
Und doch ist die Bilanz positiv. Vor allem, weil die in den letzten Jahren aufgebaute Drohkulisse von Schlägen mit Atomwaffen nun in sich zusammenbricht. Die beiden Staaten, das kleine Nordkorea und die grossen USA, sind jetzt zum Dialog verdammt, so mühselig dieser Dialog auch sein wird.
Jetzt ist Diplomatie gefragtTrump kann nicht mehr in seine alte Rhetorik zurückverfallen. Höhepunkt: «Ich habe den grösseren Atomknopf als der little rocket man!» Und Kim kann nicht nochmals drohen, mit seinen Raketen eine amerikanische Insel im Pazifik oder gar das amerikanische Festland zu treffen.
Beide Staaten müssen sich in den nächsten Wochen oder Monaten auf einige konkrete Schritte einigen. Nordkorea könnte auf einen Bruchteil seines Arsenals verzichten, worauf die USA die Sanktionen lockern würden. Heisst: Jetzt ist Diplomatie gefragt – von einer US-Administration, welche Diplomatie bisher als etwas Überflüssiges betrachtete.
Die Erwartung, dass Kim alle Atomsprengköpfe zur Vernichtung nach Amerika verschiffen würde, halte ich für illusorisch. Die Atomwaffen, so wenige es auch immer sein mögen, sind die Lebensversicherung des Kim-Regimes, sie zwangen Trump zu Verhandlungen auf Augenhöhe.
Andere Regime könnten sich auch als Atommacht profilieren wollenDeprimierend bleibt die Erkenntnis, dass sich sogar eine extreme Diktatur, durch geschicktes Taktieren, international Respekt erringen kann. Für Trump ist offenkundig nebensächlich, dass der junge Mann, den er umarmt und als in hohem Masse fähig rühmt, das eigene Volk durch massive Unterdrückung an der Kandare hält. Dass derselbe Kim, den er nun als Freund bezeichnet, eigene Verwandte hinrichten liess und bis zu 150'000 Menschen in Arbeitslagern terrorisiert.
Wer vor Trump machtvoll auftritt, erhält als Dank Respekt – wer Vernunftpolitik betreibt, wie der kanadische Premier Trudeau oder wie Angela Merkel, erntet Verachtung.
Und noch einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt der Trump-Kim-Gipfel: Er wird bei verschiedenen Regimes zum Nachdenken darüber führen, ob sie nicht dem Beispiel Nordkoreas folgen sollten – sich also so schnell wie möglich als Atommacht zu profilieren. Kandidaten für eine solche Strategie gibt es einige.
Armut, Drogen, Gewalt. Fussball ist die einzige Chance der brasilianischen Favela-Kinder. «Aber wir brauchen keine Neymars», sagt Jorginho, der Weltmeister war und heute eine Schule führt. «Wir brauchen gute Bürger.»
Der Weltmeister öffnet das Tor. Schweres Metall und Ketten. Zwei Schlösser. «Heute ist es ruhig», sagt Jorginho (53), Fussballweltmeister mit Brasilien 1994 und deutscher Meister mit Bayern München.
Auf seinem T-Shirt steht «Bola pra frente», «Ball nach vorne». So heisst auch seine Schule in Guadalupe, einem der ärmsten Stadtteile von Rio de Janeiro.
Jorginho schliesst das Eisentor schnell wieder ab. «Gestern gab es Schiessereien. Banditen, Polizei – man weiss es nicht.» Es wird fast täglich geschossen in Guadalupe.
Jorginho ist hier im Norden von Rio de Janeiro aufgewachsen. Er zeigt hoch zum 4. Stock. «Dort haben wir gewohnt.» Risse im Beton. Der Verputz blättert ab. Kabel hängen wie Spinnennetze über den Strassen. «Wir waren arm. Aber wir waren glücklich», sagt Jorginho. «Heute herrscht Krieg. Drogen, Kriminalität.»
Vor der Fussball-WM 2014 und den Olympischen Spielen 2016 hatte die Regierung von Rio de Janeiro Sonderkommandos in die Favelas geschickt, um sie zu befrieden. Man wollte der Welt ein sicheres Rio präsentieren. Inzwischen haben die Drogendealer die Favelas zurückerobert.
Auf Jorginhos Fussballplatz sind die Buben und Mädchen zum Nachmittagstraining eingetroffen. Er schüttelt jedem Kind die Hand. Nur wer am Morgen in der Schule war und seine Hausaufgaben gemacht hat, darf trainieren.
Zehn Kilometer weiter spielen die Kinder ebenfalls Fussball. Complexo do Alemão heissen die Favelas im Nordwesten von Rio. 650'000 Menschen wohnen dort in ihren Backsteinhäusern. In den Fenstern hängen Tücher, weil Glas zu teuer ist. Und weil immer mal ein Ball in die Scheiben fliegen könnte.
Auf dem Fussballfeld bedeutet, nicht auf der Strasse zu seinEin kleiner Junge mit lockigen schwarzen Haaren dribbelt sich durch die anderen Kinder. «Tolle Technik. Schnell, klug», schwärmt sein Trainer. Der Trainer heisst Roberto, aber alle nennen ihn Dede. Dede (62) ist eigentlich Sozialarbeiter. Er wohnt seit seiner Geburt in der Favela. «Fussball ist eine Lebensschule», sagt er. «Jede Stunde, die Kinder auf dem Fussballplatz verbringen, sind sie nicht auf der Strasse.» Aber Dede weiss auch: «Der Tag hat 24 Stunden. Keine Ahnung, was sie nach dem Training machen.»
Der Kleine mit dem dunklen Wuschelkopf heisst Paulinho. Er hat soeben ein Tor geschossen. «Ich möchte später bei Flamengo spielen», sagt er, «und dann in Europa oder in England.» Seine Mutter starb, als er sieben war. Den Vater hat er nie gesehen. Der Onkel, bei dem er jetzt wohnt, kontrolliert einen der vielen Drogenumschlagplätze in der Favela. Sein ältester Cousin (15) steht neben dem Fussballplatz. Er hat eine AK 47 umgehängt. Ein Kriegsgewehr. Sein kleiner Bruder verpackt an einem Holztisch Kokain in Plastiktüten.
Dede zuckt mit den Schultern. «Ich bin hier Sozialarbeiter, aber ich alleine kann die Dinge nicht ändern. Ich kann nur versuchen, den Kindern den richtigen Weg zu zeigen.» Dede wird respektiert in der Favela. «Mir ist noch nie etwas gestohlen worden. Ich schliesse meine Haustür niemals ab.» Er kennt alle Kinder in der Nachbarschaft. Brendo zum Beispiel. Brendo trainiert nun Judo. Bei einem regionalen Turnier hat er die Silbermedaille gewonnen. Sozialarbeiter Dede ist stolz. «Mein Olympiasieger», sagt er und streicht dem Jungen über den Kopf.
Brendos Vater und sein ältester Bruder sind tot. Erschossen vor vier Jahren. Laut Polizeibericht sind sie bei einem Feuergefecht rivalisierender Banden gestorben.
Für den Sozialarbeiter sind die Politiker die grössten BanditenVor zwei Tagen gab es neben dem Fussballplatz eine Abrechnung unter den Gangs. 31 Patronenhülsen stellte die Polizei sicher. Ein unbeteiligtes Mädchen wurde von einem Querschläger in die Schulter getroffen. Sie spielte in Dedes Fussballschule. «Ich sehe, was ich sehen muss. Ich spreche über das, worüber ich sprechen muss», sagt Dede.
Über die Drogenbanden möchte Dede lieber nicht sprechen. Für ihn sind die grössten Banditen nicht die Jugendlichen mit ihren Maschinengewehren, sondern die Politiker, die im Regierungspalast von Rio de Janeiro sitzen. Und in der Hauptstadt Brasilia. «Die Politiker sorgen dafür, dass Bildung und Gesundheit nur für die reiche Oberschicht ist. Die Reichen werden reicher. Die Armen werden ärmer.»
Auch seine Favela, der Complexo do Alemão, galt einmal als befriedet. Die Regierung hatte 2011 eine Seilbahn gebaut, um die Hügel miteinander zu verbinden. Jeder Einwohner erhielt zwei Freifahrten pro Tag. Kinder konnten umsonst zur Schule gehen. Dann wurde der Betrieb eingestellt, weil die Regierung das Geld nicht mehr aufbringen wollte.
Zum Complexo do Alemão gehört auch die Favela Vila Cruzeiro. Ex-Nationalstürmer Adriano (36, Inter Mailand) ist hier aufgewachsen. Für die Kinder, die auf dem Sandplatz trainieren, ist er ein Idol. Der Beweis dafür, dass man es von hier zu etwas bringen kann.
Naldo ist elf. Sein rot-schwarzes Flamengo-Trikot ist viel zu gross. Die Fussballschuhe auch. Naldo übt Fallrückzieher. «Ich will später Profi werden», sagt er, «oder Arzt.» Daneben steht ein Knirps, den alle nur Peque (Kleiner) nennen. Mitspielen kann er noch nicht. Er hat einen Schnuller im Mund. Der Kleine ist drei, vielleicht vier. Niemand weiss es so genau.
In Guadalupe, in Jorginhos Schule, ist das Training beendet. Jorginho steht vor einem der Hochhäuser und unterhält sich mit einer alten Frau. «Mit ihren Kindern habe ich früher Fussball gespielt. Eine achtköpfige Familie. Sie lebten in einer Zweizimmerwohnung.»
Jorginho will seine Schule ausbauen. Neue Unterrichtsräume, Garderoben, ein zweites Fussballfeld. In sechs Wochen werden die Bagger auffahren. Davor muss er sich mit dem Drogenboss der Favela treffen. «Es ist besser, wenn die wissen, was wir vorhaben», sagt er. Das Thema ist ihm unangenehm.
In Brasilien regiert die KorruptionNatürlich habe er Angst vor diesem Besuch, sagt Jorginho. «Aber irgendjemand muss ja etwas machen.» Mit Sponsor Nike und einem Dutzend weiterer Geldgeber hat er die Schule aufgebaut. Eine Million Dollar hat Jorginho beigesteuert.
Jorginho spricht nach sechs Jahren in der Bundesliga sehr gut Deutsch. «In Deutschland habe ich gelernt, was Disziplin ist. Wie ein Land funktionieren muss. In Brasilien regiert nicht die Regierung. In Brasilien regiert die Korruption.» Das Land taumelt immer noch unter dem Eindruck des grössten Korruptionsskandals der Geschichte: Der halbstaatliche Erdölgigant Petrobras hat über Jahre Geschäftsleute, Politiker, Richter, Staatsanwälte und Parteien bestochen. Mehr als zwei Milliarden Dollar Schmiergeld hat Petrobras gezahlt. Das ist selbst für brasilianische Verhältnisse, wo Bestechung zum Alltag gehört, unglaublich.
Jorginho steht vor der bröckelnden Fassade seines Elternhauses und schüttelt immer wieder den Kopf: «Es ist unfassbar! Zwei Milliarden Schmiergelder vom Staat. Es gibt in Brasilien Eltern, die kein Geld haben, um ihren Kindern die Busfahrt zur Schule zu bezahlen. Und gleichzeitig verschleudert der Staat Milliarden.»
Gewehrsalven im SonnenuntergangHinter den Hügeln des Complexo do Alemão ist die Sonne untergegangen. Am Eingang der Favela sitzen zwei Militärpolizisten in einem Pick-up. Die Drogengangs haben Metallpfähle in die steilen Strassen betoniert und Bodenwellen gebaut, damit die Polizeifahrzeuge nicht patrouillieren können.
Dann unterbrechen zwei Gewehrsalven den Sonnenuntergang. «Keine Schiesserei», beschwichtigt Sozialarbeiter Dede, «damit warnen die Bosse ihre Kokainverkäufer vor der anrückenden Polizei». Aber meistens hält sich die Staatsgewalt sowieso zurück. Viele Polizisten stehen im Sold der Drogenbanden.
Auch bei Weltmeister Jorginho in Guadalupe ist es Abend geworden. Der Drogenboss hat den Termin mit ihm kurzfristig platzen lassen. Sogar ein Fussballweltmeister muss sich den Launen des Capos beugen.
Die Kinder spielen immer noch Fussball. Einer trägt ein Trikot von Paris St-Germain mit der Nummer 10 auf dem Rücken.
Jorginho lacht und meint: «Vielleicht wird einer von ihnen mal Profi. Aber wir brauchen keine neuen Neymars. Wir wollen, dass die Kinder gute Bürger werden.»
BERN - Fehler machen und noch absahnen? Geht gar nicht, fand die SVP-Fraktion an ihrer heutigen Sitzung. Sie fordert von den Verantwortungsträgern Boni und Lohnanteile zurück.
Eigentlich wollte sich die SVP-Bundeshausfraktion heute mit den Wahlen 2019 und ihrem Programm beschäftigen. Doch zuvor ging auch bei ihr die Post ab: Sie verabschiedete ein Communiqué, in dem sie verlangt, dass die Betrügereien bei der Postauto AG für die Verantwortlichen lohnrelevant sein sollen.
Die «exorbitanten Bezüge» der abgetretenen Post-Chefin Susanne Ruoff (60) und der freigestellten Geschäftsleitungsmitglieder von Postauto AG seien immer mit der grossen Verantwortung begründet worden, die sie zu tragen hätten. «Dieser sind sie offensichtlich nicht nachgekommen», stellt die SVP fest. Deshalb müssten die Betrügereien bei Postauto AG auch lohnrelevant sein.
Bundesrat soll handeln – auch beim «CVP-Filz»«Die SVP fordert für alle betroffenen Geschäftsjahre die Rückzahlungen von allen Boni und den Gehaltsanteilen über 200'000 Franken jährlich sowie eine Auflösung des CVP-Filzes bei Post und Postauto AG.» Mit einer Motion fordert die SVP-Fraktion den Bundesrat auf, die freigestellten Geschäftsleitungsmitglieder der Postauto AG sowie die abgetretene Chefin der Post finanziell zur Verantwortung zu ziehen.
Von allen freigestellten Geschäftsleitungsmitgliedern der Postauto AG will die SVP alle Jahresentschädigungen (Gehalt und Boni) über total 200'000 Franken, für jedes Jahr mit Verfehlungen, zurückfordern. Das Gleiche gilt für die Post-Chefin. Sie erhielt fast eine Million Franken im Jahr (rund 610'000 Franken Gehalt plus 316'800 Franken Boni).
Keine goldenen Fallschirme mehrWeiter fordert die SVP, dass ab jetzt auch kein Geld mehr an die betroffenen Personen fliesst. «Dasselbe gilt für alle heute noch nicht bekannten, verantwortlichen Personen in Betrieb und Verwaltungsrat von Post und Postauto AG», schreibt sie weiter in ihrer Medienmitteilung.
ORLANDO (USA) - B
Schreckliche Szenen erschütterten die LGBT+-Gemeinschaft am 12. Juni 2016: Der Attentäter Omar Mateen betrat schwer bewaffnet den Schwulen-Club Pulse in Orlando (USA) und tötete 49 Personen. Chaos brach aus. Verletzte lagen zwischen den Toten.
Gross war der Schock nach der Gräueltat. Jetzt, zwei Jahre nach dem Anschlag, gedenken die Pulse-Betreiber nochmals der Opfer auf Twitter. Sie veröffentlichten stündlich ein Bild eines Opfers mit kurzem Kommentar zur Person, erzählen ihre Geschichte.
Zwei Hassverbrechen pro Woche in der SchweizAuch in der Schweiz werden regelmässig Hassverbrechen gegen die LGBT+-Community begangen. LGBT+-Organisationen haben ein Jahr lang alle gemeldeten Übergriffe gezählt, die auf die Sexualität oder Geschlechtsidentität der Opfer gezielt hat. Die Ergebnisse schockieren: zwei Hassverbrechen pro Woche!
An der Zurich Pride Week stehen diese Woche Menschen am 16. Juni ebenfalls gegen Hate-Crime ein. «Wir lassen Hass nicht siegen», schreibt Pulse auf Twitter. Damit die Szenen von Orlando sich nie wiederholen.
Vor dem Strafgericht in Boudry NE hat am Dienstag der Prozess gegen vier junge Männer wegen Kidnappings und schwerer Freiheitsberaubung begonnen.
Vor dem Strafgericht in Boudry NE hat am Dienstag der Prozess gegen vier junge Männer wegen Kidnappings und schwerer Freiheitsberaubung begonnen. Sie sind angeklagt, 2015 den Sohn eines wohlhabenden Mannes entführt zu haben, um von diesem eine Lösegeldsumme von 3,2 Millionen Franken zu verlangen.
Die vier Männer - zur Tatzeit zwischen 20 und 26 Jahre alt - sind auch wegen versuchter räuberischer Erpressung und Eigentumsbeschädigung angeklagt. Eine Ausdehnung der Anklage auf Geiselnahme wurde vom Bezirksgericht des Littoral und des Val-de-Travers am Dienstag nach kurzer Beratung abgelehnt.
Täter aus gutem HauseDer Anführer der Bande muss sich zusätzlich wegen missbräuchlichen Gebrauchs von Autokennzeichen und unerlaubten Lenkens eines Fahrzeugs verantworten. Laut der Anklageschrift stammen die vier Angeklagten alle aus sogenannt gutem Haus. Zwei von ihnen schmiedeten im Sommer 2015 den Plan, einem wohlhabenden Mann aus der Umgebung von Neuenburg eine grössere Geldsumme abzuknöpfen.
Sie engagierten dafür einen dritten Kollegen, der ihnen als Chauffeur diente. Der erste Versuch der räuberischen Erpressung scheiterte, weil das Opfer nicht zu Hause war. Ein zweiter Versuch per Telefon im Oktober 2015 misslang ebenfalls, weil der Telefonhörer aufgelegt wurde, bevor die Erpresser reden konnten.
Die drei Männer rekrutierten daraufhin einen vierten Komplizen für eine grössere Aktion. Sie entschieden sich, den Sohn des wohlhabenden Mannes zu entführen. Sie trafen Vorbereitungen, kauften Softair-Waffen, Kapuzen und Handschuhe. Ausserdem beschafften sie sich gefälschte Nummernschilder.
Lösegeld von 3,2 Millionen Franken gefordertAm 12. November 2015 schritt die Viererbande laut Staatsanwaltschaft zur Tat: Die Angeklagten entführten den jungen Mann und stülpten ihm einen Abfallsack über den Kopf. Im Wald von Bevaix NE befahlen sie ihm unter Androhung der Waffenimitationen, auf dem Weg niederzuknien, den Vater anzurufen und diesem einen Text vorzulesen, worin eine Lösegeldsumme von 3,2 Millionen Franken gefordert wurde.
Die maskierten Geiselnehmer liessen den jungen Mann anschliessend frei. Sie übergaben ihm einen schwarzen Beutel mit einem Brief betreffend die geforderte Geldsumme, das Datum der Übergabe und einer Wegbeschreibung zum Ort, wo die Geldsumme eine Woche später übergeben werden sollte, nämlich in der Arena von Avenches VD. Die Männer entliessen ihre Geisel mit der Drohung, dass sie «alle töten würden», falls es das kleinste Problem gebe.
Anstatt die Übergabe des Lösegeldes in der Arena von Avenches abzuwarten, entschieden sich die Männer, das Fahrzeug des Vaters ihrer Geisel auf der Brücke von La Sauge am Broye-Kanal abzufangen, um zu verhindern, dass sie von der Polizei geschnappt würden. Der Plan misslingt aber auch diesmal, da der Mann nicht auftauchte.
Zwei der Angeklagten wurden stattdessen in der Nähe der Zihlbrücke im Kanton Bern von der Polizei in Empfang genommen, die beiden anderen in St. Aubin/Sauges NE. Nach der Verhaftung kamen die mutmasslichen Täter vorübergehend ins Gefängnis.
Der Prozess dauert voraussichtlich drei Tage. Entführung wird mit mindestens einem Jahr bis zu maximal fünf Jahren Gefängnis bestraft. (SDA)
PARIS - Im Zentrum von Paris ist am Dienstagabend eine Geiselnahme unblutig zu Ende gegangen. Der Geiselnehmer sei festgenommen worden, teilte die Polizeipräfektur mit. Zwei Geiseln konnten demnach befreit werden. Eine von ihnen sei «mit Benzin bespritzt»gewesen.
Grosser Polizeieinsatz in Paris: Im Zentrum von Paris ist am Dienstagabend eine Geiselnahme unblutig zu Ende gegangen. Der Geiselnehmer sei festgenommen worden, teilte die Polizeipräfektur mit. Zwei Geiseln konnten demnach befreit werden. Eine von ihnen sei «mit Benzin bespritzt» gewesen.
Die Geiseln seien ausser Gefahr, teilte der französische Innenminister Gérard Collomb am Dienstagabend auf Twitter mit. Er lobte die Professionalität der Einsatzkräfte.
Die Geiselnahme hatte die Polizei seit 16 Uhr in Atem gehalten. Ein bewaffneter Mann hatte laut Sicherheitskräften im zehnten Stadtbezirk Menschen in seine Gewalt gebracht. Das Motiv war unklar: Die Situation sei «sehr unüberschaubar», teilten die Sicherheitskräfte zunächst mit.
Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gab es aber offenbar nicht. Spezialkräfte kamen zum Einsatz. Eine Strasse südlich des Nordbahnhofs wurde abgesperrt. Die Polizei verhandelte zunächst mit dem Geiselnehmer. Kurz vor 20 Uhr stürmten die Spezialkräfte das Gebäude. (SDA)
Begeisterung pur beim ersten Trainings-Tag im Schweizer WM-Camp in Togliatti. Fernandes, Rodriguez und Co. kicken Bälle auf die Tribüne, wo 1800 euphorische Fans schreien und kreischen.
Es ist das erste und einzige Training für die Öffentlichkeit vor dem Auftaktknüller gegen Brasilien am Sonntag. Und die russischen Fussballfans kommen in Scharen. 1800 vorwiegend jugendliche Zuschauer – ausverkauft.
Unsere Nati gibt sich volksnah. Zur Begrüssung applaudieren die Jungs von Vladimir Petkovic den Fans auf der Tribüne zu. Diese danken es ihnen mit viel Applaus und einigen «La-Olà-Wellen» während der kompletten Trainingseinheit. Eine russische Blondine macht die Anpeitscherin und rennt schreiend der Linie rauf und runter.
Am Ende des Trainings werden die Fans noch beschenkt. Unsere Nati-Stars angeführt von einem bestens gelaunten Gelson Fernandes kicken kleine Lederbälle auf die Tribüne. Dann schreiben Rodriguez, Bürki, Shaqiri & Co. noch fleissig Autogramme, während die russischen Kinder schreien und kreischen. WM-Euphorie in Togliatti.
Ganz zur Freude unserer Nummer eins im Tor – Yann Sommer will die positive Energie ins Auftaktsspiel mitnehmen: «Wir müssen selbstbewusst, mutig und mit viel Power agieren», so der Gladbach-Keeper nach der Übungseinheit an der Pressekonferenz. Respekt vor Superstar Neymar? Auf jeden Fall: «Ich habe nicht gedacht, dass er so früh und so stark zurückkommt», so Sommer zum PSG-Star, der rechtzeitig auf die WM wieder in Topform ist und zuletzt gegen Kroatien und Österreich sehenswert trifft.
Bei den russischen Journalisten punktet Nati-Generalsekretär Alex Miescher. Er hält eine zweiminütige Rede auf Russisch. Die Kurz-Version auf Deutsch. Miescher: «Ich habe ihnen gesagt, dass sie ein schönes Land haben und nette Leute seien.»
Unter den russischen Journalisten sitzen auch der Vize-Gouverneur der Oblast Samara (dem Bezirk, in dem Toljatti liegt) und die Hotel-Direktorin der Schweizer Unterkunft. Miescher: «Bei ihnen wollte ich mich für alles bedanken.»
Auch Goalie Yann Sommer schwärmt vom Hotel: «Ein sehr idyllischer Ort an der Wolga, wo wir uns perfekt vorbereiten können. Die Leute im Stadion waren sehr schön für uns. Wir sehen, dass die Euphorie in der Stadt sehr gross. Das gibt uns Schub.»
Die 4. Etappe der Tour de Suisse nach Gstaad wird Beute des Dänen Christopher Juul-Jensen. Der Thurgauer Stefan Küng erreicht das Ziel mit dem Feld – und bleibt weiterhin im Leadertrikot!
Der Rote Teppich scheint einmal mehr für die Sprinter ausgelegt, als es in die Schlussabfahrt nach Gstaad geht. Mit weniger als 30 Sekunden Vorsprung liegt Christopher Juul-Jensen als letzter verbliebener Fahrer einer Ausreissergruppe vor dem Finale der vierten Tour-de-Suisse-Etappe an der Spitze. Doch wer glaubt, dass der Däne vom Team Mitchelton-Scott ein gefundenes Fressen für Sagan, Matthew und Co. ist, wird eines besseren belehrt.
Juul-Jensen verteidigt seine Führung tapfer und geht auch den abschliessenden 2,5 km langen Rundkurs auf dem Flugplatz Saanen als Führender an. Mit letzter Kraft spult er die nicht enden wollende Runde ab und wird im Ziel mit seinem grössten Karriere-Erfolg belohnt.
Mit 8 Sekunden Rückstand jagen die Geschlagenen über den Strich. Michael Matthews (Aus) als Zweiter, der Belgier Yves Lampaert als Dritter und Weltmeister Peter Sagan auf Platz vier bleiben für einmal chancenlos. Als bester Schweizer muss sich auch Michael Albasini auf Rang acht geschlagen geben. Doch er darf sich immerhin mit seinem Teamkollegen Juul-Jensen freuen.
An der Spitze des Gesamtklassements behauptet der Thurgauer Stefan Küng seinen Vorsprung von 3 Sekunden auf seine Teamkollegen Greg van Avermaet (Be) und Richie Porte (Aus). Küng, der seit dem Sieg seines BMC-Teams im Mannschaftszeitfahren zum Auftakt der Rundfahrt in Gelb fährt, erweist sich im 7 km langen Anstieg nach Saanenmöser als ordentlicher Kletterer und lässt sich auch in der anschliessenden Abfahrt nach Gstaad auf regennasser Fahrbahn nicht abhängen.
Zu den auffälligsten Fahrern der Etappe zählt Silvan Dillier, der sich in der sechsköpfigen Fluchtgruppe an der Seite Juul-Jensens lange an der Spitze zeigt. Die Ausreisser setzen sich unmittelbar nach dem Start vom Hauptfeld ab und halten sich fast 180 km mit bis zu sieben Minuten Vorsprung vorne.
Im Anstieg zwischen Zweisimmen und Schönried, wenige Kilometer vor dem Ziel in Gstaad, ist der Traum vom Etappensieg für Dillier und vier Mitausreisser ausgeträumt. Nur Juul-Jensen kämpft weiter – und belohnt sich am Ende mit dem Sieg.
Eine Angelegenheit für die Bergfahrer wird indes die fünfte Etappe, die am Mittwoch über 156 km von Gstaad nach Leukerbad führt. Drei Bergwertungen – der Col du Pillon, der Aufstieg nach Crans-Montana und der Schlussanstieg nach Leukerbad – bieten den Kletterspezialisten reichlich Gelegenheiten für Angriffe.
Der Kampf ums Gelbe Trikot dürfte damit endgültig eröffnet werden.
Den Schweizern ist die anstehende WM so wichtig, dass sie dafür sogar ihre Ferien sausen lassen. Sie wollen die Spiele am liebsten daheim auf der Couch oder beim Public Viewing schauen.
Es ist ja nicht so, dass es in einem spanischen oder griechischen Strandort keine guten Fernseher zum Fussballschauen gäbe. Trotzdem will kaum ein Schweizer während der Weltmeisterschaft dorthin reisen. Nein, der Nati-Fan bleibt daheim.
Die grossen Reiseanbieter berichten, dass bei ihnen während der WM, die am Donnerstag in Moskau beginnt, Flaute herrscht. «Wir haben für die kommenden vier Wochen deutlich weniger Buchungen als normalerweise zu dieser Jahreszeit», sagt eine Hotelplan-Sprecherin zu BLICK.
Zwar seien während der WM – wen wunderts? – viele Reisen nach Russland gebucht worden. Doch das wird von der Unlust, an andere Destinationen zu reisen, mehr als kompensiert.
Frühes Ausscheiden gut?Gleiches gilt bei Kuoni und Helvetic Tours, die unter dem Dach von DER Touristik organisiert sind. «Wir sind nicht überrascht», sagt Mediensprecher Markus Flick. «Das ist bei allen grossen Fussballturnieren so.»
Ein wichtiger Grund für die Reise-Unlust sei, dass die Nati bei der WM dabei ist. «Betroffen seien vor allem klassische Badeferien im Mittelmeer und auf den Kanaren, etwas weniger die Fernreisen. «Gerade Public Viewings motivieren Fussballfans, die Spiele im eigenen Land mit Gleichgesinnten zu verfolgen.»
Für viele Fussball-Fans gelte aber: Sobald die eigene Lieblingsmannschaft ausgeschieden ist, machen sie sich Gedanken über eine Last-minute-Reise.
Mit anderen Worten: Für die Reiseanbieter ist es vielleicht gar besser, wenn die Nati früh ausscheidet.
Nach der 1:4-Niederlage gegen Belgien blamiert sich Costa Ricas Trainer Oscar Ramirez erneut: Er hat den Namen von Belgiens Superstar Eden Hazard vergessen.
Wunden lecken bei unserem dritten Gruppengegner Costa Rica: In Brüssel gehen die Mittelamerikaner sang- und klanglos mit 1:4 unter. Überragender Mann auf dem Platz ist Chelseas Superstar Eden Hazard. Doch Costa Ricas Trainer kann sich nach dem Spiel nicht mehr an seinen Namen erinnern. «Wir haben in der Mitte zu sehr aufgemacht. Das hat dieser Junge, der mit der Nummer 10 ausgenutzt– wie heisst er gleich?»
«Eden Hazard ist sein Name», raunt der Pressechef dem vergesslichen Coach zu.
Schon am Sonntag hatte sich der Trainer der Lächerlichkeit preisgegeben. Dass er auf die Frage von BLICK ausser Rodriguez keinen Schweizer Spieler beim Namen nennen konnte sei ihm verziehen. Aber auch an Englands Stürmer Harry Kane konnte sich Ramirez nicht mehr erinnern, obwohl sein Team vor einer Woche gegen die Engländer gespielt hatte. Das sorgte in der Heimat für grosse Häme.
Dabei sind die Namen der Gegner im Moment noch Costa Ricas kleinstes Problem. «Es gibt sehr viele Sachen, die wir besser machen müssen. Zum Glück sind sie heute passiert. An der WM wird es wichtig sein, diese Fehler nicht zu wiederholen», sagt Mittelfeldmann Bryan Ruiz.
«Wir müssen unsere Arbeit machen», sagt Celso Borges, der in La CoruñaTeamkollege war von Fabian Schär. «Ich verstehe euren Ärger», sagt er zu den Journalisten, «aber wir können das verbessern.»
Ob man nach dieser Leistung überhaupt noch motiviert sei, nach Russland zu reisen, wird Captain Bryan Ruiz von einem enttäuschten Journalisten gefragt: «Logisch sind wir motiviert und ich hoffe, dass uns die Menschen in Costa Rica trotzdem unterstützen. Ich hoffe, dass wir nach dem ersten Gruppenspiel gegen Serbien wieder lachen können.»
Noch fünf Tage bis zum Brasilien-Hit. Am Dienstagnachmittag trainierte die Nati erstmals in Russland und begeisterte die einheimischen Fans. BLICK war vor Ort - hier gibts die Einheit im kommentierten Livestream.
Die Spannung auf den Brasilien-Kracher vom Sonntag steigt! Beim ersten Nati-Training strömen einheimische Fussballbegeisterte ins Eduard-Strelzow-Stadion in Togliatti und füllen die Tribüne. Die mehrheitlich jungen Fans zelebrieren die verschiedenen Einheiten mit Szenenapplaus, sogar eine Welle geht durch die Ränge.
Begeisterung und gute Nachrichten aus Schweizer Sicht: Alle 23 Spieler sind anwesend und geben Vollgas, sowohl beim Einwärmen, als auch beim Trainingsspiel auf vier Tore. Dies bei angenehmen Temperaturen um die 20 Grad, zuvor regnet es kurz – Bedingungen, die Lust auf Fussball machen.
Das erste ist zugleich das letzte öffentliche Training vor dem Brasilien-Spiel. Am Mittwoch ist lediglich den Medien während der ersten Viertelstunde Einblick gewährt. Mit BLICK bleiben Sie am Ball …
Nach der enttäuschenden Leistung beim Grand Prix in Kanada ist die Stimmung bei Mercedes angespannt.
Man muss während der TV-Übertragung nur in die Gesichter von Toto Wolff (46) und Niki Lauda (69) schauen. Dann weiss man sofort, wie die Silberpfeile unterwegs sind.
In Montreal boten der böse Wollf und das Rotkäppchen, die mit 40 Prozent am Mercedes-Team beteiligt sind (Wolff 30, Lauda 10), ein Bild des totalen Jammers.
Dass Niederlagen zum Sport gehören, ist für das Duo leider kein grosses Thema. Die Plätze von Bottas (2.) und Hamilton (5.) bezeichnete Wolff im ORF als «Scheiss-Resultat. Ich muss es leider so sagen.»
Wolff weiter: «Nein, das ist überhaupt keine Schadensbegrenzung. Das ist ein Weckruf für alle. Denn Montreal ist normalerweise unsere Strecke, aber Ferrari war überall besser. Das stinkt mir.» Auch wenn Mercedes nach sieben Rennen in der Team-WM weiter mit 206:189 vorne liegt …
Das «Debakel» fing schon damit an, dass Mercedes als einziger PS-Hersteller ohne Motoren-Update anreiste: Aus Sicherheitsgründen, weil nicht alle die Kontrollen überstanden hatten.
Dann machte man bei der Reifen-Bestellung bei Pirelli (13 Sätze) einen groben Fehler, verlangte zuwenig Hypersoft-Gummi. Was die Qualifikation beeinträchtigte.
Lauda: «Und dann war uns Ferrari auch noch im Benzinverbrauch weit überlegen.» Dass der Motor von Hamilton am Ende überhitzte, gehört ebenfalls zu den negativen Punkten.
Lewis: «Ein Wunder, dass ich ins Ziel kam. Und so nicht noch mehr Punkte auf Vettel verlor.» Der Brite, der zum 32. Mal in Serie (seit dem Motorschaden 2016 in Malaysia!) immer punktete, liegt jetzt mit 120:121 zurück.
Vier Jahre in Serie hat Mercedes jeweils den Fahrer- und den Team-Titel gewonnen. 2018 ist dieses einzige Ziel für die Nobelmarke aber kein Selbstläufer mehr. Das ganze Team muss jetzt beissen, leiden und Kritik einstecken. Wolff: «Mit harter Arbeit allein ist es offenbar nicht mehr getan. Jetzt sind Konsequenzen erforderlich.»
Vielleicht sollten die Chefs mal vor der eigenen Türe anfangen. Das wochenlange Theater um eine Vertragsverlängerung von Hamilton bringt auch nicht gerade die nötige Ruhe ins erfolgsverwöhnte Team.
Belinda Bencic beginnt die Rasensaison in s'Hertogenbosch mit einem problemlosen Sieg über Tereza Martincova. Stefanie Vögele ist derweil in Nottingham bereits gescheitert.
Das ist mal ein Auftakt nach Mass!
Belinda Bencic (WTA 61) gewinnt ihr ersten Spiel der diesjährigen Rasensaison überlegen. Die 21-Jährige bekundet gegen Tereza Martincova (23) aus Tschechien keinerlei Mühe.
Schon nach 66 Minuten ist der 6:2, 6:4-Erfolg in trockenen Tüchern. Damit avanciert Bencic beim Turnier im niederländischen s'Hertogenbosch locker flockig in die zweite Runde.
Dort misst sich Belinda mit der Russin Veronika Kudermetowa (21). Die Qualifikantin bodigt die als Nummer 4 gesetzte Estin Anett Kontaveit überraschend in zwei Sätzen.
Vögele in Nottingham bereits ausgeschiedenDas gleichzeitig stattfindende Rasen-Turnier in Nottingham ist für Stefanie Vögele (28) schon zu Ende, bevor es richtig angefangen hat.
Die Weltnummer 93 hat in den Midlands kein Losglück, trifft in der ersten Runde auf die topgesetzte Australierin Ashleigh Barty (WTA 17). Und diese wird ihrer Favoritenrolle klar gerecht. Vögele hat das Nachsehen – sie verliert 3:6, 3:6.
«The Voice»-Siegerin Tiziana Gulino sucht mit ihrer Freundin Dania eine gemeinsame Wohnung und träumt davon, eine Familie zu gründen.
Seit viereinhalb Jahren sind Tiziana Gulino (21) und ihre Freundin Dania Maruccia (22) bereits zusammen. Nun ist das Frauenpaar, das sich seit Kindertagen kennt, bereit für den nächsten Schritt. «Auch wenn wir uns beide toll mit meinen Eltern verstehen, wollen wir endlich selbständig werden und in unsere erste gemeinsame Wohnung ziehen», verrät Tiziana BLICK. Zurzeit wohnen die ehemalige «The Voice of Switzerland»-Gewinnerin und ihre Partnerin noch bei Tizis Familie in Dielsdorf ZH.
Eigene Wohnung für das FrauenpaarDas neue Liebesnest der beiden soll eine «herzige, kleine Dreizimmerwohnung im Zürcher Unterland sein», sagt die Sängerin. «Wir lieben beide das ländliche und viel Grün um uns herum, Stadt kommt daher eher nicht in Frage.» Ihrer Freundin Dania sei vor allem das Badezimmer wichtig, ihr mehr das Wohnzimmer. «Dania liebt eine schöne Dusche mit Glaswänden und braucht ein grosses Lavabo. Ich träume von einer Stube ganz in Dunkelgrau und Rosa, mit einer grossen bequemen Couch, auf der viele Gäste sitzen können.» Zudem wünscht sich die Sängerin ein Extra-Zimmer, in dem sie musizieren kann.
Jawort und KinderwunschNeben der eigenen Wohnung träumt das aus Italien stammende Frauenpaar auch von einer gemeinsamen Zukunft als Familie. In drei, vier Jahren wollen Tizi und ihre Freundin sich das Jawort geben. «Ob wir uns kirchlich trauen oder nicht, ist noch offen. Ich wünsche mir vor allem eine intime Feier unter freiem Himmel, am liebsten irgendwo am Wasser», so Tizi. Bevor sie den Bund fürs Leben eingehe, müsse aber die Schweizer Rechtslage für gleichgeschlechtliche Paare geändert werden.
«Wenn ich meiner Freundin das Jawort gebe, möchte ich die gleichen Rechte wie heterosexuelle Paare haben, die eine Ehe eingehen – alles andere fände ich höchst unfair.» Vor allem da sie und Dania sich in Zukunft Kinder wünschen. «Wir haben bereits darüber gesprochen, ich werde wohl das erste Kind austragen», sagt Tizi. Definitiv entschieden sei es noch nicht. «Wir beide wünschen uns aber unbedingt Kinder.»
Neues Album im Herbst
Nicht nur privat, auch beruflich läuft es für Gulino rund. Ende Mai hat die Sängerin ihre neue Single «Sometimes» veröffentlicht. «Ein Lied, das von Selbstliebe und Akzeptanz handelt. Wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen und sich so gut zu finden, wie man ist», erklärt sie. Das dazugehörige Album der «The Voice»-Siegerin von 2014 erscheint noch diesen September und heisst – passenderweise – «My Voice».