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Diplomacy & Defense Think Tank News

Süd-Süd-Kooperation: Worte, nur Worte?!

Bonn, 01.08.2016. Im Entwicklungskooperationsforum der Vereinten Nationen (UNDCF) und der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) wurde letzte Woche über ein Konzept zur Messung von Süd-Süd-Kooperation (SSC) diskutiert. Es geht darum, den Beitrag der Entwicklungs- und Schwellenländer zur Agenda 2030 zu bestimmen. Bisher scheiterte eine einheitliche Datenerhebung an fehlenden Definitionen und Standards sowie mangels Einigung über die Plattform, auf der die Daten erhoben und bereitgestellt werden können.

Die Diskussion zur Datenerhebung für die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) hat begonnen. 22 Länder, darunter Deutschland, berichten bereits in diesem Jahr den aktuellen Stand der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele an das High Level Political Forum in New York. Sie unterstützen damit die in der Agenda 2030 verankerte Forderung nach Rechenschaftsplicht, Transparenz und Verantwortung. Die Datenlage ist größtenteils unbefriedigend – sowohl für den Norden als auch den Süden. Diese gemeinsamen Schwierigkeiten bei der Messung bieten eine einmalige Möglichkeit für gegenseitiges Lernen zwischen verschiedenen Akteuren auf technischer Ebene, denn sie unterstützen die Vertrauensbildung für Klärungen auf politischer Ebene. Sollten die Länder des Südens nicht bald zu einer Einigung auf ihre Definition kommen, wird sich dieses Gelegenheitsfenster schließen.

Bisher argumentieren die Akteure der SSC vor allem politisch. Sie betonen, dass Süd-Süd-Kooperationen zwischen Entwicklungs- und Schwellenländern fundamental anders sind als Nord-Süd-Kooperation. Das Verständnis von SSC beruht insbesondere auf der Rolle, die Handel und Investitionen sowie Technologietransfer durch Länder in einem ähnlichen Entwicklungsstadium für jeweils beide Partner haben können. Dies geht über die reine Entwicklungshilfe durch Unterstützung und Darlehen hinaus. Allerdings wird in der Abgrenzungsdiskussion oft vergessen, dass auch der Norden mehr Beiträge leistet als der Entwicklungsausschuss der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit „offizieller Entwicklungshilfe“ erfasst.

Wenn die Schwellenländer eine breite Definition ihrer Zusammenarbeit bevorzugen, sollte dies angesichts des breiten Zielsystems der SDGs von allen Akteuren unterstützt werden. Die OECD beispielsweise diskutiert ein erweitertes Konzept zur Erfassung der Finanzströme, in dem auch die Süd-Süd-Kooperationen als wichtiger ergänzender Bestandteil zur traditionellen ODA-Konzeption dargestellt wird. Die Diskussion im Norden dient dazu, Klärungen über einzelne Elemente zu erzielen.

Auch für SSC geht es um Klärung, nicht um das Überstülpen „nördlicher“ Konzepte. Süd-Süd-Kooperation kann und soll explizit zum unmittelbaren gegenseitigen Nutzen sein. Aber sind damit automatisch der gesamte Handel und alle Investitionen als SSC zu erfassen? Oder braucht es Leitlinien, wie ausgewogen der gegenseitige Nutzen sein kann und soll? Es bleibt in der Süd-Süd-Zusammenarbeit völlig unklar, wann die Balance kippt und wir nicht mehr über SSC, sondern von reinen Investitionen zur Generierung von Gewinn sprechen. Zu diesen offenen Fragen kommen noch  unterschiedliche Interessen innerhalb „des Südens“. Zwar bedarf es eines Erfassungsspielraums, der die besonderen Gegebenheiten der beteiligten Länder berücksichtigt, man kann sich aber nicht einmal auf grundlegende Definitionen einigen. Eine Erhebung von SSC ist, neben meist mangelhafter statistischer Kapazität in den Ländern, daher oft unmöglich. Um Vergleichbarkeit schaffen zu können, müssten Mindeststandards für einzelne Elemente, wie z.B. Investitionen, formuliert werden.

Welche Plattform ist geeignet, um die Daten zu erheben und bereit zu stellen? Akteure der SSC lehnen die OECD als „Organisation des Nordens“ ab. Während einige Schwellenländer die Notwendigkeit der globalen Erhebung grundsätzlich in Frage stellen, betonen andere Länder, eine Datenerhebung – und damit Rechenschaftslegung – wäre nur auf Ebene der Vereinten Nationen legitimiert. Sie betrachten die Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UNDESA) als mögliche Plattform, die bereits Daten zu Süd-Süd- Entwicklungszusammenarbeit (SSDC) erhoben und in Berichten des UNDCF vorgelegt hat – mangels Alternativvorschlägen angelehnt an OECD-Standards . Die G77-Länder und China unterstützen zudem die UNCTAD politisch. Sie wird traditionell als die Organisation der Entwicklungs- und Schwellenländer angesehen und hat bereits seit einigen Jahren das Mandat, eine statistische Datenbank zur Erhebung von SSC zu entwickeln. Die Umsetzung scheiterte bisher an fehlenden einheitlichen Standards.

Konzepte, die maßgeblich durch Industriestaaten gestaltet werden, bewerten Akteure des Südens als politisch schwierig. Die Schwellenländer betonen immer wieder, die Konzeption ihrer Zusammenarbeit könne nur von ihnen selbst entwickelt werden. Ihre Uneinigkeit wird die Forderung nach Rechenschaft und Transparenz jedoch nicht verringern. Die OECD wird weiter an einer Konzeption zur Schätzung der Süd-Süd Kooperation arbeiten. Wenn die Länder des Südens hier nicht ins Hintertreffen geraten wollen, sollten sie zügig eine eigene Definition von Süd-Süd-Kooperation und deren Bestandteilen klären.

HSF supports Myanmar Delegation to attend the ASEAN Senior Officials’ Meetings in Luang Prabang

Hanns-Seidel-Stiftung - lun, 01/08/2016 - 09:54
HSF supports Myanmar Delegation to attend the ASEAN Senior Officials’ Meetings in Luang Prabang

Workshop on Federalism as a potential tool for achieving sustainable peace organised in Chin State

Hanns-Seidel-Stiftung - lun, 01/08/2016 - 09:25
Workshop on Federalism as a potential tool for achieving sustainable peace organised in Chin State

Workshop on Federalism for Signatories of the Nationwide Ceasefire Agreement (NCA) organised in Yangon

Hanns-Seidel-Stiftung - lun, 01/08/2016 - 08:28
Workshop on Federalism for Signatories of the Nationwide Ceasefire Agreement (NCA) organised in Yangon

China: Weg zur nachhaltigen Entwicklung

Hanns-Seidel-Stiftung - lun, 01/08/2016 - 00:00
Berufliche (Umwelt-)Bildung und integrierte ländliche Entwicklung waren zentrale Themen des Subforums der Hanns-Seidel-Stiftung während der Eco Forum Global (EFG) Annual Conference 2016 in Guiyang.

Kommunalwahlen in Südafrika: "Südafrika ist in einer Stress-Situation"

Konrad Adenauer Stiftung - lun, 01/08/2016 - 00:00
Das Land ist in einer schwierigen Situation: Schwaches Wirtschaftswachstum, ANC-Dominanz, Konflikte zwischen Schwarzen und Weißen sowie gewalttätige Proteste.

Sommerakademie 2016: Welche Zukunft für Europa?

Hanns-Seidel-Stiftung - dim, 31/07/2016 - 13:32
Im August 2016 fand in Kloster Banz zum fünften Mal die Sommerakademie Internationale Politik für junge Menschen unter der Leitung des Altstipendiaten Dr. Johannes Urban statt. Die Sommerakademie stand angesichts der vielfältigen Krisen und Herausforderungen für die Europäische Union in diesem Jahr unter dem Motto „Welche Zukunft für Europa?“. Ziel war es, ein besseres Verständnis der aktuellen Entwicklungen zu gewinnen, und auf dieser Grundlage über eigene Vorschläge nachzudenken, wie die Zukunft der EU gesichert werden kann.

Multi-Stakeholder Workshop on ‘Responsible Tourism in Ngapali and other Myanmar Beach Destinations’

Hanns-Seidel-Stiftung - ven, 29/07/2016 - 10:39
Multi-Stakeholder Workshop on ‘Responsible Tourism in Ngapali and other Myanmar Beach Destinations’

8th Thandaunggyi Tourism Development Working Group Meeting 3rd to 4th May 2016

Hanns-Seidel-Stiftung - ven, 29/07/2016 - 10:02
8th Thandaunggyi Tourism Development Working Group Meeting 3rd to 4th May 2016

Delegation from Myanmar attends the Munich International Federalism Days organized by Hanns Seidel Foundation

Hanns-Seidel-Stiftung - ven, 29/07/2016 - 09:37
Delegation from Myanmar attends the Munich International Federalism Days organized by Hanns Seidel Foundation

Parteien ringen um Profil: Griechenland: fragile Stabilität

Konrad Adenauer Stiftung - ven, 29/07/2016 - 00:00
Ein gutes Jahr nach dem denkwürdigen griechischen Referendum über die Sparauflagen dauern die Wandlungen in der griechischen Parteienlandschaft an.

Gelähmte Politik: Brasilien, perpetuum immobile

Konrad Adenauer Stiftung - ven, 29/07/2016 - 00:00
Das Gastgeberland von Olympia wird gerade von einer massiven wirtschaftlichen und politischen Krise erschüttert. Grundlegende Reformen sind gefordert.

EU-Ratspräsidentschaft: Estland ersetzt Großbritannien

Konrad Adenauer Stiftung - ven, 29/07/2016 - 00:00
Den Sprung ins kalte Wasser ist man in Estland gewohnt. Jetzt übernimmt das Land ein halbes Jahr früher als geplant erstmalig die EU-Ratspräsidentschaft.

Assessing UN Peace Operations One Year after the HIPPO Report

European Peace Institute / News - jeu, 28/07/2016 - 18:20

The 2015 report of the High-Level Independent Panel on Peace Operations (HIPPO) has been seen as an opportunity to make UN peace operations more fit for purpose in the face of new realities on the ground. However, the number and scope of the recommendations contained in the report, and the fact that the UN Secretariat and member states share responsibility for their implementation, makes the status of implementation particularly difficult to track.

This French-language meeting note aims to assess the implementation of the HIPPO report’s recommendations and to map the path forward, both for the remainder of 2016 and for the next secretary-general. The meeting note stems from a seminar IPI organized in Paris, France, on June 17, 2016, with the support of the French Ministry of Defense’s Directorate General for International Relations and Strategy (DGRIS).

The seminar discussions stressed that some recommendations, often the most straightforward and consensual, have already been implemented by the UN Secretariat (e.g., the creation of a planning and analysis cell in the Office of the Secretary-General and of a troop generation cell). Others are still being discussed or are in the process of being implemented. However, many of the more ambitious recommendations will require the sustained political and financial involvement of member states. Participants also discussed how peace operations are adapting to new environments, including by recognizing the need for better intelligence collection and analysis and by improving partnerships.

Participants also mentioned that, with the current secretary-general close to finishing his term, member states should formally request a report on the status of implementation of the HIPPO recommendations. However, they also stressed that member states should take ownership and carry forward some key HIPPO recommendations beyond the transition phase. In order to maintain this momentum, it is also important for the UN Secretariat and member states to remain mobilized and to move beyond rhetoric to action. The upcoming AU summit in Kigali in July, follow-on to the 2015 Leaders’ Summit in London in September, and summit on peace operations in francophone contexts in Paris in October can provide opportunities to do so.

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The rapprochement between Turkey and Israel and its impact on Greece and Cyprus

ELIAMEP - jeu, 28/07/2016 - 13:48

Assistant Professor at the University of Nicosia and Head of ‘Geopolitics of Energy’ ELIAMEP Programme, Dr Theodore Tsakiris, wrote a working paper on the impact of the recent rapprochement between Turkey and Israel on the policies of Greece and Cyprus. You can find here this working paper (76/2016).

El Acuerdo de París y el fin de la era del carbón

Real Instituto Elcano - jeu, 28/07/2016 - 12:14
DT 12/2016 - 28/7/2016
Antxon Olabe, Mikel González-Eguino y Teresa Ribera
En la actualidad, la combustión de carbón es responsable del 30% de las emisiones de gases de efecto invernadero. La retirada del carbón del mix energético habría de formar parte de una estrategia de profunda descarbonización de la economía global en el horizonte 2050.

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