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Nachrichten und Pressemitteilungen
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Marcel Fratzscher: „Gelingen der neuen EZB-Strategie ist eine Frage der Kommunikation“

jeu, 23/01/2020 - 02:57

Die heutige Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) und die getroffenen geldpolitischen Beschlüsse kommentiert DIW-Präsident Marcel Fratzscher wie folgt:

Die EZB setzt mit dieser Entscheidung ihren stabilitätsorientierten Kurs fort. Zudem erweist sich die in Deutschland stark kritisierte Entscheidung für eine weitere geldpolitische Lockerung vom September als Erfolg. Nicht nur die Fortsetzung des Anleihenkaufprogramms, sondern auch der gestaffelte Einlagezins haben einen Beitrag zu einer Verbesserung der Kreditvergabe und der Preisstabilität geleistet. Damit werden einige der Einwände der Kritiker widerlegt. Es ist jedoch zu früh für eine Entwarnung. Ich erwarte, dass die EZB ihren geldpolitischen Kurs noch mindestens bis Mitte 2021 fortsetzen wird und dass auch danach die Zinsen nur langsam steigen werden. Die wirtschaftlichen Risiken bleiben hoch. Ein Handelskrieg mit den USA, geopolitische Konflikte und eine Abschwächung der Weltwirtschaft würden vor allem Deutschland hart treffen. Christine Lagarde und ihr neues Team haben einen guten Start hingelegt. Die schwierigste Herausforderung für die EZB wird es in diesem Jahr sein, nicht nur ihre Strategie zu überdenken, sondern vor allem Bürgerinnen und Bürger in Deutschland von den Vorteilen der EZB Geldpolitik zu überzeugen. Die angekündigte Überprüfung der Strategie ist sinnvoll. Die schwierigste Herausforderung hierbei wird die Kommunikation und die Frage sein, wie die EZB abweichenden Meinungen eine konstruktive Stimme verleihen kann.

Claus Michelsen: „Privater Konsum rettet die deutsche Wirtschaft“

mer, 15/01/2020 - 09:04

Das Statistische Bundesamt hat heute die vorläufige Wachstumsrate der deutschen Wirtschaft für das Gesamtjahr 2019 bekannt gegeben. Dazu ein Statement von Claus Michelsen, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

Die deutsche Wirtschaft ist im abgelaufenen Jahr um 0,6 Prozent und damit so wenig gewachsen wie seit 2012/2013 nicht mehr. Und das in erster Linie, weil die Nachfrageschwäche auf den internationalen Absatzmärkten voll auf die Industrie in Deutschland durchgeschlagen hat. Die hiesige Automobilindustrie befindet sich in einer Rezession – die angrenzenden Wirtschaftsbereiche wurden von dieser Schwäche ebenfalls erfasst. Auch die eigentlichen Exportschlager im Maschinen- und Anlagenbau wurden erheblich weniger nachgefragt – dies liegt auch daran, dass die Investitionsgüternachfrage lange Zeit unter den zahlreichen ungelösten politischen Fragen wie den Brexit oder Handelsstreit zwischen den USA und China litt. Dass die deutsche Wirtschaft überhaupt noch gewachsen ist, verdanken wir dem kräftigen privaten Konsum und der Bauwirtschaft. Der private Konsum wurde durch die Beschlüsse und Entlastungen der Groko angeschoben. Dies dürfte auch in diesem Jahr der Fall sein. Denn mit dem Jahreswechsel traten einige Neuerungen in Kraft, die den privaten Haushalten einen spürbaren Einkommenszuwachs bescheren. Auch die Aussichten für die Weltwirtschaft hellen sich ganz allmählich wieder auf. Deshalb erwarten wir für dieses Jahr mit 1,2 Prozent wieder ein höheres, wenngleich erneut deutlich unterdurchschnittliches Wachstum.

Bauwirtschaft wächst stärker als die deutsche Gesamtwirtschaft

mer, 08/01/2020 - 09:15
Zusammenfassung:

Bauwirtschaft wird in diesem und im nächsten Jahr nominal um mehr als sechs Prozent, real um rund drei Prozent zulegen – Eckpfeiler des Aufwärtstrends bleibt der Wohnungsbau, 2019 hat vor allem der Neubau kräftig zugenommen – Politik sollte langfristige Investitionsanreize setzen und Genehmigungsverfahren straffen

Die Bauwirtschaft ist und bleibt eine Stütze der Konjunktur in Deutschland. Im Jahr 2019 ist das Bauvolumen nominal um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In diesem und im kommenden Jahre dürften die Umsätze des Baugewerbes und seiner angrenzenden Bereiche nominal um rund 6,5 Prozent beziehungsweise knapp sechs Prozent zulegen. Zu diesem Ergebnis kommen die Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zum Bauvolumen in Deutschland.


DIW-Studie zu Berlin: Mordrate auf OECD-Basis unplausibel, Kernaussagen des Berichts bleiben aber bestehen

mar, 07/01/2020 - 03:15
Zusammenfassung:

Studie zur Situation Berlins im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten muss eventuell an einer Stelle geändert werden – Offizieller OECD-Statistik für einen der 35 Einzelindikatoren (Mordrate) liegen möglicherweise fehlerhafte Daten zugrunde – Ohne Einbeziehung der Mordrate steigt Berlin bei der Lebenszufriedenheit von Platz 10 auf Platz 8

Am 20. Dezember 2019 hat das DIW Berlin gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung eine Studie mit dem Titel „Berlin auf dem Weg ins Jahr 2030“ veröffentlicht. In dieser Studie wurde analysiert, wie weit die deutsche Hauptstadt bei der Umsetzung seiner BerlinStrategie fortgeschritten ist. In acht Kategorien (Technologie, Talent, Mobilität, Nachhaltigkeit, Toleranz, Teilhabe, Lebenszufriedenheit, Administration) wurde untersucht, wo Berlin steht und wohin es sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Demnach hat sich Berlin in sieben der acht Kategorien verbessert, nur bei der Administration deuten die Indikatoren auf eine Verschlechterung der Lage in der Hauptstadt seit Ende der 2000er Jahre hin. Besondere Stärken hat Berlin im Bereich Technologie.


Grundsicherung: Hohe Rate der Nichtinanspruchnahme deutet auf hohe verdeckte Altersarmut

mer, 04/12/2019 - 08:10
Zusammenfassung:

Rund 60 Prozent der anspruchsberechtigten Seniorinnen und Senioren nehmen Grundsicherung nicht in Anspruch – Einkommen würden bei voller Inanspruchnahme im Schnitt um 30 Prozent steigen – Antragsverfahren müssten vereinfacht und Bürokratie abgebaut werden

Mehr als die Hälfte der Seniorinnen und Senioren, denen Grundsicherung im Alter zusteht, nehmen diese nicht in Anspruch. Dies ergibt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) der Deutschen Rentenversicherung Bund gefördert wurde.


Strikte Mindestabstände bremsen Ausbau der Windenergie

jeu, 28/11/2019 - 08:00
Zusammenfassung:

Aktuelle DIW-Studie zeigt, dass Abstandsregelung für Windräder in Bayern Ausbau der Windenergie um 90 Prozent gedrosselt hat – Ergebnisse lassen sich auf 1000-Meter-Regelung im Bund übertragen: Starke Einbrüche sind auch hier zu erwarten – Akzeptanz für Windenergieanlagen ist eher mit stärkerer finanzieller Beteiligung der Kommunen zu erreichen

Der geplante Mindestabstand von 1000 Metern von Windkraftanlagen zu Wohnsiedlungen wird den Ausbau der Windenergie stark drosseln. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die beiden Studienautoren Jan Stede und Nils May haben die Wirkung der bestehenden Mindestabstandsregelung in Bayern analysiert. Seit dem Jahr 2014 muss dort das Zehnfache der Höhe einer Anlage als Abstand zur nächsten Wohnsiedlung eingehalten werden (10 H-Regelung). „Entgegen dem Bundestrend sind die Genehmigungen für Windräder in Bayern in den Folgejahren eingebrochen. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass hierfür die bayerische 10 H-Regelung die Ursache ist“, berichtet DIW-Ökonom Jan Stede.

 


DIW Konjunkturbarometer November: Silberstreif am Horizont

mer, 27/11/2019 - 10:39
Zusammenfassung:

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) klettert im November um anderthalb Punkte auf gut 91 Zähler. Nachdem die Wirtschaftsleistung im vergangenen Quartal bereits um 0,1 Prozent gestiegen war, dürfte es auch im laufenden Jahresschlussquartal ein Wachstum in dieser Größenordnung geben. „Zuletzt gab es positivere Nachrichten aus der seit Längerem arg gebeutelten Industrie. Auch wenn die Industrieproduktion zum Jahresausklang noch einmal etwas schrumpfen dürfte, haben sich die Erwartungen aufgehellt und die Auftragslage verbessert“, erklärt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen die Gründe für die Entwicklung. Für das Schlussquartal zeichnet sich das erste Auftragsplus seit fast zwei Jahren ab – und auch die Lieferungen ins Ausland werden wohl weiter zulegen.


Kita-Gebührenbefreiungen sind keine effiziente Maßnahme, um die Erwerbstätigkeit von Müttern zu fördern

mer, 27/11/2019 - 09:28
Zusammenfassung:

Studie untersucht auf Basis des Mikrozensus, wie frühere Kita-Gebührenabschaffungen das Erwerbsverhalten beeinflusst haben – Kein Effekt auf Erwerbstätigenquote der Mütter, Wochenarbeitszeit steigt nur kurzfristig – Maßnahmen wie gezieltere steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten könnten effizienter sein

Die meisten Bundesländer wollen die im Rahmen des „Gute-KiTa-Gesetz“ verfügbaren Gelder des Bundes auch dafür nutzen, alle Eltern in größerem Umfang als bisher bei den Kita-Gebühren zu entlasten. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) deutet jedoch darauf hin, dass dies nicht viel bringen wird – jedenfalls dann nicht, wenn das Ziel lautet, mehr Müttern die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit oder eine höhere Wochenarbeitszeit zu ermöglichen. Unter anderem auf Basis von Daten des Mikrozensus haben die DIW-FamilienökonomInnen Mathias Huebener, Astrid Pape und C. Katharina Spieß anhand früherer Gebührenbefreiungen der Jahre 2006 bis 2011 untersucht, wie sich diese auf das Erwerbsverhalten der Eltern ausgewirkt haben. Das Kernergebnis: Wird das letzte Kita-Jahr des Kindes vor der Einschulung gebührenfrei, sind nicht mehr Mütter erwerbstätig als vor der Gebührenreform. Allerdings weiten die bereits erwerbstätigen Mütter kurzfristig ihre wöchentliche Arbeitszeit aus – um vier Prozent oder umgerechnet rund 0,8 Stunden.


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